[0001] Die Erfindung betrifft einen Federspeicher-Drehantrieb für elektrische Schaltgeräte.
insbesondere für Lasttrennschalter mit zusätzlich zur Ein- und Aus-Stellung vorgesehener
Erdungsstellung, bestehend aus einem mit der zugehörigen Schalterwelle verbindbaren,
als Trägerwelle oder -nabe ausgebildeten Trägerelement, einem mit lösbaren Klinken
zusammenwirkenden Sperrorgan für das Trägerelement, einer drehbar auf dem Trägerelement
gelagerten, die Klinken beaufschlagenden Steuerscheibe sowie einer zwischen einem
Mitnehmer des Sperrorgans und einem mit der Steuerscheibe verbundenen Stützorgan
vorgesehenen Federanordnung.
[0002] Ein derartiger Federspeicher-Drehantrieb ist beispielsweise mit einem Lasttrennschalter
der in der deutschen Patentanmeldung P 35 15 203 beschriebenen Art verwendbar.
[0003] Bekannte Federspeicher-Antriebe sind im Regelfall nur manuell, beispielsweise mittels
eines Steckhebels, betätigbar. Abgesehen davon, daß eine solche Betätigung kraftaufwendigist,
kann es in bestimmten Fällen erforderlich sein, beliebige Umschaltungen ferngesteuert
vorzunehmen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Federspeicher-Drehantrieb der eingangs
genannten Art in der Weise auszubilden, daß er bei geringem konstruktiven Mehraufwand
nicht nur bequem und zuverlässig, sondern auch für beliebige Umschaltungen ferngesteuert
betätigbar ist. Ferner soll der Federspeicher-Drehantrieb nach der Erfindung auch
weiterhin manuell betätigbar bleiben.
[0005] Desweiteren soll ein Federspeicher-Antrieb geschaffen werden, bei welchem zuverlässig
ausgeschlossen ist, daß Schalterteile einer zu großen Schlagbeanspruchung ausgesetzt
sind.
[0006] Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Steuerscheibe ein Motorantrieb
zugeordnet ist. Vorzugsweise ist hierbei die Verbindung zwischen Motorantrieb und
Steuerscheibe insbesondere zur manuellen Betätigung der Steuerscheibe lösbar.
[0007] Eine konstruktiv besonders einfach realisierbare Variante zeichnet sich dadurch aus,
daß die Steuerscheibe über zumindest einem Teil ihres Umfangs mit einem Zahnkranz
versehen ist, welcher mit einem Zahnrad des Motorantriebs kämmt. Der Motorantrieb
ist hierbei lediglich am Umfang der Steuerscheibe anzuordnen, wobei außer der problemlosen
Anbringung des Zahnkranzes an der Steuerscheibe keinerlei zusätzlichen konstruktiven
Änderungen der Hauptbestandteile des Federspeicher-Drehantriebs erforderlich sind.
[0008] Mit der Anordnung des Motorantriebs am Umfang der Steuerscheibe ist auch das insbesondere
zur manuellen Betätigung gewünschte Abkuppeln des Motorantriebs ohne nennenswerten
Aufwand realisierbar. Hierzu ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß der Motorantrieb
an einer feststehenden Trägerplatte schwenkbar gelagert und aus einer Antriebsstellung
in eine Ruhestellung verschwenkbar ist, in der er außer Eingriff mit der Steuerscheibe
ist.
[0009] Der Motorantrieb ist vorzugsweise mittels eines am einen Ende einer Betätigungswelle
angeordneten Exzenterbolzens verschwenkbar, wobei die Betätigungswelle am bolzenseitigen
Ende in der feststehenden Trägerplatte und am anderen Ende in einer feststehenden
Frontplatte gelagert ist. In diesem Falle kann am frontplattenseitigen Ende der Betätigungswelle
eine Federzunge befestigt sein, welche am freien Ende einen Bolzen trägt, der in der
Antriebsstellung in eine zentrale Öffnung und in der Ruhestellung in eine exzentrische
Öffnung der Frontplatte eingreift.
[0010] Während hierbei in der Antriebsstellung bei in die zentrale Öffnung der Frontplatte
eingreifendem Bolzen der Federzunge die Verzahnung zwischen dem Zahnkranz der Steuerscheibe
und dem Antriebszahnrad aufrecherhalten wird, ist in der Ruhestellung der Federzunge
die zentrale Öffnung freigelegt, so daß in diese Öffnung der eine Bolzen eines zur
manuellen Betätigung verwendeten Steckhebels eintreten kann.
[0011] Auf der Trägerplatte können dem elektrischen Motorantrieb zugeordnete Endkontakte
und/oder Hilfsschalter befestigt sein, die insbesondere durch den Mitnehmer des mit
der Schalterwelle verbundenen Trägerelements betätigbar sind. Nachdem über den Mitnehmer
jeweils die tatsächliche Schalterstellung erfaßbar ist, können die von den Schaltern
gelieferten Signale zur gezielten Steuerung des Motorantriebs herangezogen werden.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsvariante der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß das Sperrorgan und das mit der Schalterwelle verbundene Trägerelement über
eine aufvulkanisierte Gummischicht miteinander verbunden sind, daß das Sperrorgan
mit dem Trägerelement zusätzlich verzahnt ist, und daß die Abstände zwischen jeweils
zwei zusammenwirkenden Zähnen der Verzahnung in Abhängigkeit von der Durchfe derung
der Gummischicht gewählt sind.
[0013] Aufgrund dieser Ausbildung tritt eine Dämpfung ein, die verhindert, daß Schalterteile
einer zu großen Schlagbeanspruchung ausgesetzt sind. Nachdem das mit der Schalterwelle
drehfeste Trägerelement, welches eine Nabe sein kann, und das Sperrorgan aufgrund
der Verzahnung dennoch praktisch formschlüssig miteinander verbunden sind, ist die
Anordnung auch bei einer evtl. eintretenden Ermüdung des Dämpfungselements, ja selbst
bei fehlendem Dämpfungselement noch vollständig funktionsfähig.
[0014] Das insbesondere als Nabe ausgebildete Sperrorgan kann über ein in Verlängerung der
Schalterwelle angeordnetes Führungsstück auf die Schalterwelle aufgespannt sein.
[0015] Zur manuellen Betätigung der Steuerscheibe kann am der Schalterwelle gegenüberliegenden
Ende dieses Führungsstücks eine mit der Steuerscheibe verbundene Antriebsscheibe drehbar
gelagert sein, mit der ein ggf. verwendeter Steckhebel in Eingriff bringbar ist.
[0016] Weist diese Antriebsscheibe zweckmäßigerweise einen zur Steuerscheibe hin gerichteten
zylindrischen Fortsatz auf, so kann die Federanordnung, insbesondere eine Drehfeder,
koaxial zu diesem zylindrischen Fortsatz angeordnet sein.
[0017] Eine wesentliche Vereinfachung der Montage wird hierbei dadurch erzielt, daß die
Steuerscheibe mit dem freien Ende des zylindrischen, mit der Antriebsscheibe verbundenen
Fortsatzes verzahnt ist, wobei die ineinandergreifenden Zähne der Verzahnungs sich
parallel zur Längsachse der Anordnung erstrecken. Zweckmäßigerweise umschließt der
zylindrische Fortsatz das zwischen der Schalterwelle und der Antriebsscheibe angeordnete
Führungsstück.
[0018] Von Vorteil ist ferner, wenn das mit der Steuerscheibe verbundene Stützorgan einen
auf der Antriebsscheibe angeordneten Nocken sowie einen unmittelbar auf der Steuerscheibe
angeordneten Nocken umfaßt, wobei der eine Nocken dem einen Ende der Drehfeder zu
dessen Mitnahme in der einen Drehrichtung und der andere Nocken dem anderen Ende
der Drehfeder zu dessen Mitnahme in der entgegengesetzten Drehrichtung zugeordnet
ist.
[0019] Während die das mit der Steuerscheibe verbundene Stutzorgan bildenden Nocken jeweils
nur mit einem Federende zusammenwirken, kann sich der Mitnehmer des Sperrorgans über
die gesamte Länge der Drehfeder erstrecken und je nach Drehrichtung mit dem einen
oder mit dem anderen Ende der Drehfeder zusammenwirken.
[0020] Zweckmäßigerweise ist eine drehbar auf der Antriebsscheibe gelagerte Anzeigescheibe
über den Mitnehmer mit dem Sperrorgan bzw. der Schalterwelle verbunden. Dadurch ist
stets eine direkte Übertragung der tatsächlichen Schalterstellung auf die Stellungsanzeige
sichergestellt.
[0021] Gemäß einer weiteren Besonderheit sind insbesondere zwei auf gegenüberliegenden Seiten
angeordnete Klinken vorgesehen, die in den verschiedenen Schaltstellungen an am Umfang
des scheibenartigen Sperrorgans vorgesehenen Riegelflächen anliegen, während die
Steuerscheibe insbesondere über etwa 180° mit Steuerflächen zur Klinkenabhebung ausgebildet
ist.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Axialschnittdarstellung eines Fe derspeicher-Drehantriebs
nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Radialschnitt des in Fig. 1 gezeigten Federspeicher-Drehantriebs in
der Stellung "Aus", wobei die Trägerplatte mit dem Motorantrieb sowie den Endschaltern
und Hilfskontakten weggelassen ist,
Fig. 3 eine Teilansicht des in Fig. 1 gezeigten Federspeicher-Drehantriebs von vorne,
und
Fig. 4 eine mit Fig. 2 vergleichbare Darstellung, wobei jedoch auch die Trägerplatte
mit Motorantrieb und Endschaltern sowie Hilfskontakten gezeigt ist.
[0023] Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Federspeicher-Drehantrieb ist zur Verwendung
mit einem Laststrennschalter mit zusätzlich zur Ein- und Aus-Stellung vorgesehener
Erdungsstellung ausgelegt.
[0024] Er umfaßt eine auf die zugehörige Schalterwelle 13 aufgeschobene Trägernabe 8, welche
mit der Schalterwelle 13 zur Herstellung einer drehfesten Verbindung verkeilt ist.
Auf der Trägernabe 8 sitzt ein scheibenartiges Sperrorgan 7, welches mit der Trägernabe
8 über eine aufvulkanisierte Gummischicht 9 verbunden ist.
[0025] Zusätzlich ist das Sperrorgan 7 mit der Trägernabe 8 verzahnt, wobei die Abstände
zwischen jeweils zwei zusammenwirkenden Zähnen 10, 11 der Verzahnung in Abhängigkeit
von der Durchfederung der Gummischicht gewählt sind (vgl. insbesondere auch Fig.
2).
[0026] Das Sperrorgan 7 wirkt mit zwei seitlichen, lösbaren Klinken 1, 2 zusammen, welche
durch Exzenterbolzen 3 am zugeordneten Gehäuse 4 befestigt sind.
[0027] Auf der Trägernabe 8 ist eine Steuerscheibe 17 drehbar gelagert, welche die Klinken
je nach Drehlage beaufschlagt und ggf. abhebt. Hierzu weist die Steuerscheibe 17 sich
über etwa 180° erstreckende Steuerflächen 34, 37 auf (vgl. Fig. 2).
[0028] Zwischen einem fest mit dem Sperrorgan 7 verbundenen Mitnehmer 22 und einem fest
mit der Steuerscheibe 17 verbundenen, zwei Nocken 20, 21 umfassenden Stutzorgan ist
eine Drehfeder 19 angeordnet.
[0029] Die Trägernabe 8 sowie das Sperrorgan 7 sind über ein in Verlängerung der Schalterwelle
13 angeordnetes Führungsstuck 12 auf die Schalterwelle aufgespannt. Hierzu ist das
Führungsstuck 12 auf einen ein Außengewinde aufweisenden Fortsatz 52 der Schalterwelle
13 aufgeschraubt.
[0030] Am der Schalterwelle 13 gegenüberliegenden Ende des Führungsstücks 12 ist eine mit
der Steuerscheibe 17 verbundene Antriebsscheibe 14 drehbar gelagert und mittels einer
Schraube 15 gehalten. Über diese Antriebsscheibe 14 ist die Steuerscheibe 17 manuell,
beispielsweise mittels eines abnehmbaren Steckhebels (nicht gezeigt) betätigbar.
[0031] Die Antriebsscheibe 14 ist über einen zur Steuerscheibe 17 hin gerichteten zylindrischen
Fortsatz 40 mit der Steuerscheibe verbunden. Hierzu ist zwischen dem freien Ende
des zylindrischen Fortsatzes 40 und der Steuerscheibe 17 eine Verzahnung 16, 18 vorgesehen
(vgl. auch Fig. 2).
[0032] Die die Federanordnung bildende Drehfeder 19 ist koaxial zum zylindrischen Fortsatz
40 der Antriebsscheibe 14 angeordnet. Der der Antriebsscheibe 14 zugeordnete zylindrische
Fortsatz 40 sowie die darauf angeordnete Drehfeder 19 umschließen das zwischen der
Schalterwelle 13 und der Antriebsscheibe 14 angeordnete Führungsstück 12.
[0033] Die Antriebsscheibe 14 umfaßt eine zentrale Ausnehmung 26 sowie eine exzentrische
Ausnehmung 27 zur Aufnahme der Zapfen des abnehmbaren Steckhebels (nicht gezeigt).
[0034] Das mit der Steuerscheibe 17 verbundene Stützorgan umfaßt einen auf der Antriebsscheibe
14 angebrachten, zur Steuerscheibe 17 hin gerichteten Nocken 20 sowie einen unmittelbar
auf der Steuerscheibe 17 angeordneten Nocken 21, welcher zur Antriebsscheibe 14 hin
gerichtet ist. Diese beiden Nocken 20, 21 wirken mit den radial abgebogenen Enden
der Drehfeder 19 zusammen, wobei der Nocken 20 dem in Fig. 1 linken Ende der Drehfeder
19 und der Nocken 21 dem rechten Ende der Drehfeder zugeordnet ist. Bei einer Verdrehung
der Antriebsscheibe 14 nach rechts wird das linke Federende durch den Nocken 20 mitgenommen,
während bei einer Verdrehung der Antriebsscheibe 14 nach links das rechte Federende
durch den Nocken 21 mitgenommen wird.
[0035] Während die beiden Nocken 20, 21 jeweils im wesentlichen nur eine solche axiale Länge
aufweisen, daß das eine betreffende Federende erfaßt wird, erstreckt sich der fest
mit dem Sperrorgan 7 verbundene Mitnehmer 22 im wesentlichen über die gesamte Länge
der Drehfeder 19 und wirkt, je nach Drehrichtung, mit dem einen oder mit dem anderen
Ende der Drehfeder 19 zusammen.
[0036] Auf der Antriebsscheibe 14 ist mittels drei Nieten 23 eine Anzeigescheibe 24 drehbar
gelagert, welche über einen Zapfen 25 des fest mit dem Sperrorgan 7 verbundenen Mitnehmers
22 mitgenommen wird. Dadurch ist stets eine direkte Übertragung der tatsächlichen
Schalterstellung auf die Anzeige gewährleistet.
[0037] Wie aus den Figuren 1 und 4 hervorgeht, ist der Steuerscheibe 17 ein Motorantrieb
29 zugeordnet. Zur Herstellung der Antriebsverbindung weist die Steuerscheibe 17
einen sich etwa über 180° ihres Umfangs erstreckenden Zahnkranz 28 auf, welcher mit
einem Zahnrad 42 des Motorantriebs 29 kämmt (vgl. Fig. 1 und 4).
[0038] Der Motorantrieb 29 ist an einer feststehenden Trägerplatte 30 schwenkbar gelagert,
die sich am Gehäuse 4 abstützt (vgl. Fig. 1). Hierbei ist der Motorantrieb 29 aus
der in den Fig. 1 und 4 gezeigten Antriebsstellung, in der die Verzahnung gehalten
ist, in eine Ruhestellung verschwenkbar, in der er außer Eingriff mit der Steuerscheibe
17 steht. Die Schwenkachse ist in Fig. 4 mit 58 bezeichnet.
[0039] Der Motorantrieb 29 ist in einem Rahmen mit zwei Seitenwänden 59, 60 angeordnet,
wobei sich diese Seitenwände parallel zu einer Frontplatte 46 sowie der Trägerplatte
30 erstrekken. In der der Frontplatte 46 zugewandten Seitenwand 59 des Motorgestells
bzw. -gehäuses ist eine Öffnung vorgesehen, in welche ein am einen Ende einer Betätigungswelle
32 angeordneter Exzenterbolzen 44 eintritt. Die Betätigungswelle 32 ist am bolzenseitigen
Ende in der feststehenden Trägerplatte 30 und am anderen Ende in der feststehenden
Frontplatte 46 drehbar gelagert.
[0040] Am frontplattenseitigen Ende der Betätigungswelle 32 ist eine Federzunge 48 befestigt,
welche am freien Ende einen Bolzen 33 trägt.
[0041] In der der Antriebsstellung entsprechenden Schwenklage der Federzunge 48 tritt der
am freien Ende dieser Zunge vorgesehene Bolzen 33 in eine zentrale Öffnung 56 der
feststehenden Frontplatte 46 bzw. in die Ausnehmung 26 der Antriebsscheibe 14 ein.
[0042] In der der Ruhestellung des Motorantriebs 29 entsprechenden Schwenklage der Federzunge
48, welche gegenüber der erstgenannten Schwenklage um 180° versetzt ist, ist der
Bolzen 33 in einer exzentrischen Öffnung 50 der Frontplatte 46 aufgenommen. In diesem
Falle ist der Exzenterbolzen 44 an der Betätigungswelle 32 nach unten versetzt, so
daß auch der Motorantrieb 29 nach unten verschwenkt wird und damit die Verzahnung
mit der Steuerscheibe 17 aufgehoben ist.
[0043] Die am einen Ende in der Frontplatte 46 gelagerte Betätigungswelle 32 ist durch
einen Längsschlitz 54 in der Antriebsscheibe 14 (vgl. insbesondere Fig. 3) hindurchgeführt,
der entsprechend der maximalen Drehbewegung der Steuerscheibe 17 dimensioniert ist,
sich im vorliegenden Fall also über etwa 180° erstreckt.
[0044] Bei der in Figur 2 gezeigten Schaltstellung "Aus" greifen die beiden auf gegenüberliegenden
Seiten angeordneten Klinken 1, 2 an den am Umfang des scheibenartigen Sperrorgans
7 vorgesehenen Riegelflächen 5, 6 an. Das scheibenartige Sperrorgan ist hierbei durch
die Klinken 1, 2 fixiert. In dieser Stellung ist keinerlei Drehbewegung des Sperrorgans
7 und damit der mit ihm verbundenen Trägernabe 8 möglich.
[0045] Die Betätigung des Antriebs erfolgt mittels des Motorantriebs 29 bzw. mittels eines
abnehmbaren Steckhebels über die Steuerscheibe 17. Dabei tritt ein Zapfen des Steckhebels
(nicht gezeigt) in die zentrale Öffnung 26 und ein anderer Zapfen in die Vertiefung
27 der Antriebsscheibe 14 ein. Hierbei wird die Steuerscheibe 17 beispielsweise im
Uhrzeigersinn gegenüber dem scheibenartigen Sperrorgan 7 verdreht. Diese Verdrehung
erfolgt entgegen der Kraft der Drehfeder 19, die durch die Anordnung der Nocken 20,
21 sowie des Mit nehmers 22 stets in Wickelrichtung beansprucht, d. h. zugezogen
wird.
[0046] Kurz vor dem Einschalten (bei einer Drehung nach rechts) ist die Drehfeder durch
das Verdrehen der Steuerscheibe stark gespannt. Das Blockierorgan 7 behält jedoch
zunächst noch seine Ausgangslage. Erst eine weitere Verdrehung der Steuerscheibe
17 bewirkt, daß die Steuerfläche 34 der Steuerscheibe 17 an der Klinke 1 angreift
und ein Ausheben dieser Klinke bewirkt, worauf dann das scheibenartige Sperrorgan
7 frei wird und damit aufgrund der nunmehr freigegebenen Drehfeder 19 das Sperrorgan
7 und damit die Trägernabe 8 schlagartig nacheilt, und zwar so lange, bis die Drehbewegung
durch Anlage eines Nockens 35 des Sperrorgans an der Klinke 1 gestoppt und das Sperrorgan
7 durch das Einfallen der federbelasteten Klinke 2 in die Riegelfläche 36 auch in
der Gegenrichtung verriegelt wird (vgl. insbesondere Fig. 2).
[0047] Die geschilderte Schaltfunktion läuft umgekehrt nach dem gleichen Prinzip ab. Von
der zuletzt erläuterten Ein-Stellung wird dabei zunächst wieder die in Fig. 2 gezeigte
Aus-Stellung erreicht. Bei einer Weiterbetätigung des Antriebs entgegen dem Uhrzeigersinn
gelangt der Schalter in eine Erdungsstellung, in der die Drehbewegung des Sperrorgans
7 durch die Anlage des Nockens 62 des Sperrorgans an der Klinke 2 begrenzt ist und
die Verriegelung des Sperrorgans 7 in Gegenrichtung durch die Anlage der Klinke 1
an der Riegelfläche 38 sichergestellt ist. Für den zur Erreichung dieser Erdungsstellung
erforderlichen Schaltvorgang wird die Klinke 2 durch die Steuerfläche 37 der Steuerscheibe
17 angehoben.
[0048] Bei der Darstellung gemäß Fig. 3 erkennt man, daß die Federzunge nach oben verschwenkt
ist und der am freien Ende der Feder vorgesehene Bolzen 33 damit in der zentralen
Öffnung 26 der Antriebsscheibe 14 aufgenommen ist (vgl. auch Fig. 1). Bei einer solchen
Schwenklage der Federzunge 48 wird die Verzahnung zwischen dem Motorantrieb 29 und
der Steuerscheibe 17 gehalten, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist.
[0049] Wird die Federzunge 48 um 180° nach unten verschwenkt, so kann der Zapfen 33 in die
exzentrische Öffnung 50 in der Frontplatte 46 eintreten. Nachdem der Längsschlitz
54 in der Antriebsplatte 14 sich über im wesentlichen 180° erstreckt, wird die Drehbewegung
der Antriebsscheibe 14 durch die Betätigungswelle 32 nicht gehindert.
[0050] Wie die Fig. 1 und 4 zeigen, sind auf der Trägerplatte 30 dem elektrischen Motorantrieb
29 zugeordnete Endkontakte bzw. Hilfsschalter 31 befestigt. Im vorliegenden Fall sind
drei Schalteranordnungen vorgesehen, nämlich eine auf der linken Seite, eine auf der
rechten Seite sowie eine oben (vgl. Fig. 4). Zwei benachbarte Endkontakte bzw. Hilfsschalter
31 sind demnach jeweils um 90° gegeneinander versetzt.
[0051] Im vorliegenden Fall besteht jede Gruppe aus drei solchen Endkontakten bzw. Hilfsschaltern
(vgl. Fig. 1).
[0052] Die Endkontakte bzw. Hilfsschalter 31 werden durch den Mitnehmer 22 des mit der
Schalterwelle 13 verbundenen Sperrorgans 7 betätigt. Hierzu weisen die am Umfang
des Drehantriebes angeordneten Schalter dem Drehantrieb zugewandt Laufrollen auf,
welche sich zur Betätigung der jeweiligen Kontakte am vorbeigeführten Mitnehmer 22
abstützen.
1. Federspeicher-Drehantrieb für elektrische Schaltgeräte, insbesondere für Lasttrennschalter
mit zusätzlich zur Ein- und Aus-Stellung vorgesehener Erdungsstellung, bestehend
aus einem mit der zugehörigen Schalterwelle (13) verbindbaren, als Trägerwelle oder
-nabe ausgebildeten Trägerelement (8), einem mit lösbaren Klinken (1, 2) zusammenwirkenden
Sperrorgan (7) für das Trägerelement (8), einer drehbar auf dem Trägerelement gelagerten,
die Klinken beaufschlagenden Steuerscheibe (17) sowie einer zwischen einem Mitnehmer
(22) des Sperrorgans und einem mit der Steuerscheibe verbundenen Stützorgan (20, 21)
vorgesehenen Federanordnung (19),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerscheibe (17) ein Motorantrieb (29) zugeordnet ist und daß vorzugsweise
die Verbindung zwischen Motorantrieb (29) und Steuerscheibe (17) insbesondere zur
manuellen Betätigung der Steuerscheibe lösbar ist.
2. Federspeicher-Drehantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerscheibe (17) über zumindest einem Teil ihres Umfangs mit einem Zahnkranz
(28) versehen ist, welcher mit einem Zahnrad (42) des Motorantriebs (29) kämmt.
3. Federspeicher-Drehantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motorantrieb (29) an einer feststehenden Trägerplatte (30) schwenkbar gelagert
und aus einer Antriebsstellung in eine Ruhestellung verschwenkbar ist, in der er
außer Eingriff mit der Steuerscheibe (17) ist.
4. Federspeicher-Drehantrieb nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motorantrieb (29) mittels eines am einen Ende einer Betätigungswelle (32)
angeordneten Exzenterbolzens (44) verschwenkbar ist, wobei die Betätigungswelle am
bolzenseitigen Ende in der feststehenden Trägerplatte (30) und am anderen Ende in
einer feststehenden Frontplatte (46) gelagert ist, und daß am frontplattenseitigen
Ende der Betätigungswelle eine Federzunge (48) befestigt ist, welche am freien Ende
einen Bolzen (33) trägt, der in der Antriebsstellung in eine zentrale Öffnung (56)
und in der Ruhestellung in eine exzentrische Öffnung (50) der Frontplatte (46) eingreift.
5. Federspeicher-Drehantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Trägerplatte (30) dem elektrischen Motorantrieb (29) zugeordnete Endkontakte
und/oder Hilfsschalter (31) befestigt sind, die insbesondere durch den Mitnehmer
(22) des mit der Schalterwelle (13) verbundenen Trägerelements (8) betätigbar sind.
6. Federspeicher-Drehantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sperrorgan (7) bezüglich des mit der Schalterwelle (13) verbundenen Trägerelements
(8) über einen geringen Schwenkwinkel unter Zwischenschaltung von Dampfungselementen
(9), insbesondere unter Zwischenschaltung eines Gummidämpfers, drehbar gelagert ist,
daß das Sperrorgan (7) und das mit der Schalterwelle (13) verbundene Trägerelement
(8) über eine aufvulkanisierte Gummischicht (9) miteinander verbunden sind, daß das
Sperrorgan mit dem Trägerelement (8) zusätzlich verzahnt ist, daß die Abstände zwischen
jeweils zwei zusammenwirkenden Zähnen der Verzahnung in Abhängigkeit von der Durchfederung
der Gummischicht gewählt sind, und daß das Sperrorgan (7) vorzugsweise über ein in
Verlängerung der Schalterwelle (13) angeordnetes Führungsstück (12) auf die Schalterwelle
aufgespannt ist.
7. Federspeicher-Drehantrieb nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsstück (12) auf einen ein Außengewinde aufweisenden Fortsatz (52) der
Schalterwelle (13) aufgeschraubt ist und daß am der Schalterwelle (13) gegenüberliegenden
Ende des Führungsstücks (12) eine mit der Steuerscheibe (17) verbundene Antriebsscheibe
(14) drehbar gelagert ist, über welche die Steuerscheibe insbesondere manuell, vorzugsweise
mittels eines abnehmbaren Steckhebels betätigbar ist.
8. Federspeicher-Drehantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Antriebsscheibe (14) und Steuerscheibe (17) eine Verzahnung (16, 18)
vorgesehen ist.
9. Federspeicher-Drehantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsscheibe (14) einen zur Steuerscheibe (17) gerichteten zylindrischen
Fortsatz (40) aufweist, daß die Federanordnung eine koaxial zu diesem zylindrischen
Fortsatz (40) angeordnete Drehfeder (19) umfaßt, und daß die Verzahnung zwischen
Antriebsscheibe (14) und Steuerscheibe (17) am freien Ende des zylindrischen Fortsatzes
(40) vorgesehen ist und daß der der Antriebsscheibe (14) zugeordnete zylindrische
Fortsatz (40) das Führungsstück (12) umschließt.
10. Federspeicher-Drehantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die am einen Ende in der Frontplatte (46) gelagerte Betätigungswelle (32) durch
einen entsprechend der maximalen Drehbewegung der Steuerscheibe (17) dimensionierten
Längsschlitz (54) in der Antriebsscheibe (14) hindurchgeführt ist und daß das mit
der Steuerscheibe (17) verbundene Stützorgan (20, 21) insbesondere einen auf der Antriebsscheibe
(14) angeordneten Nocken (20) sowie einen unmittelbar auf der Steuerscheibe (17) angeordneten
Nocken (21) umfaßt, wobei der eine Nocken dem einen Ende der Drehfeder (19) zu dessen
Mitnahme in der einen Drehrichtung und der andere Nocken dem anderen Ende der Drehfeder
zu dessen Mitnahme in der entgegengesetzten Drehrichtung zugeordnet ist.
11. Federspeicher-Drehantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Mitnehmer (22) des Sperrorgans (7) über die gesamte Länge der Drehfeder
(19) erstreckt und je nach Drehrichtung mit dem einen oder mit dem anderen Ende der
Drehfeder (19) zusammenwirkt.
12. Federspeicher-Drehantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß insbesondere zwei auf gegenüberliegenden Seiten angeordnete Klinken (1, 2) vorgesehen
sind, die in den verschiedenen Schaltstellungen an am Umfang des scheibenartigen
Sperrorgans (7) vorgesehenen Riegelflächen (5, 6, 36, 38) anliegen, und daß die Steuerscheibe
(17) insbesondere über etwa 180° mit Steuerflächen (34, 37) zur Klinkenabhebung ausgebildet
ist.