[0001] Die Erfindung betrifft eine Lamellenjalousie mit mehreren über Aufziehschnüre od.dgl.
hochziehbaren Lamellen, insbesondere für eine in einen Raum führende Lichteintrittsöffnung,
vorzugsweise ein Fenster, wobei die Lamellenoberflächen vorzugsweise zumindest teilweise
hochreflektierend, insbesondere hochglänzend verspiegelt sind.
[0002] Derartige Lamellenjalousien werden häufig zur Verdunkelung von Räumen und zur Verhinderung
eines unerwünschten Einblicks verwendet, wobei die Lamellen verschwenkbar sind, um
den Verdunkelungsgrad zu regeln. Es ist bereits auch vorgeschlagen worden, Lamellenjalousien
als Blendschutzeinrichtungen zu verwenden, wobei die Lamellen teilweise hochreflektierend
(Reflexionsgrad im Sichtbaren über 80 %), insbesondere hochglänzend verspiegelt (beispielsweise
mit einer glänzenden Metalloberfläche) und im Querschnitt konkav nach oben gewölbt
sind. Derartige Blendschutzeinrichtungen bzw Umlenk-Lamellenjalousien haben die Aufgabe,
Licht, das aus dem oberen Halbraum des Himmels auf eine Lichteintrittsöffnung (beispielsweise
eine Fensterfläche) auftrifft, in einen oberen Halbraum des Raumes so umzulenken,
daß unterhalb eines vorzugebenden Grenzwinkels keine blendenden Leuchtdichten auftreten.
Die Transformation des Lichtstromes in den oberen Halbraum des Raumes bewirkt eine
geringe Eigenhelligkeit der Fensterfläche und der flachen Betrachtungswinkel, ohne
das Licht grundsätzlich nach außen hin abzusperren, wie es mit herkömmlichen verschwenkbaren
Verdunkelungsjalousien der Fall war. Durch entsprechend ausgeformte Decken, beispielsweise
auf Reflektorbasis, kann das Licht in gewünschter Art und Weise im Raum weiterverteilt
werden. Um eine optimale Lichtausbeute und Lichtumlenkung zu erzielen, sind die hochziehbaren,
teilweise verspiegelten Umlenk lamellen günstigerweise unverschwenkbar aufgehängt,
sodaß sie bei herabgelassener Lamellenjalousie immer ein- und dieselbe optimierte
Schwenkstellung einnehmen.
[0003] Nachteilig an einer solchen reinen Umlenk-Lamellenjalousie ist die Tatsache, daß
direktes Sonnenlicht genauso wie diffuses Licht (bei bedecktem Himmel) über die Umlenk-Lamellen
umgelenkt wird, wodurch zwar die Blendung in einem großen (unteren) Raumbereich vermieden
werden kann, die Wärmebelastung des Raumes jedoch zumindest im Sommer bestehen bleibt.
Daher wird die oben beschriebene, in der Umlenkfunktion durchaus optimale Lamellenjalousie
in den Sommermonaten üblicherweise nur in Verbindung mit zusätzlichen Sonnenschutzmaßnahmen
eingesetzt werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine insbesondere als Blendschutzeinrichtung geeignete
Lamellenjalousie zu schaffen, mit der im Bedarfsfall, insbesondere in den Sommermonaten,
ohne wesentliche Verdunkelung des Raumes eine Absenkung der Wärmebelastung durch Sonnenlicht
möglich ist. In den Wintermonaten soll umgekehrt eine verbesserte Ausnutzung der zur
Verfügung stehenden Solarenergie möglich sein.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Lamellen jeweils in mindestens
zwei in Lamellenlängsrichtung verlaufende Lamellenteile unterteilt sind, wobei die
Lamellenteile jeder dieser Lamellen verschwenkbar miteinander in Verbindung stehen.
[0006] Eine solche Lamellenausbildung erlaubt es, Teile der Lamellen zu verschwenken, während
andere Lamellenteile in einer lichttechnisch optimalen Stellung stehenbleiben. Günstigerweise
wird man die insbesondere als Blendschutzeinrichtung geeignete Lamellenjalousie so
ausbilden, daß die Lamellen jeweils zwei Lamellenteile aufweisen, wobei die einen
Lamellenteile in einer unverschwenkbaren, fixen Schwenklage bzw. Neigung aufgehängt
sind, die sie bei herabgelassener Lamellenjalousie einnehmen, und die anderen Lamellenteile
gemeinsam gegenüber diesen schwenklagenfesten Lamellenteilen auf- und/oder abschwenkbar
sind, wobei die verschwenkbaren Lamellenteile sich an der vom Raum abgewandten Außenseite
der Lamellenjalousie befinden. Ausgehend von einer Neutralstellung, in der die äußeren
Lamellenteile die Oberflächen der raumseitigen Lamellenteile im wesentlichen stetig
und knickfrei fortsetzen (optimale Blendschutzstellung und Lichteinbringungsfunktion
bei bedecktem Himmel), lassen sich die übereinanderliegenden äußeren Lamellenteile
über einen Wendemechanismus, der günstigerweise vertikal verstellbare Schnüre od.dgl.
umfaßt, die mit jedem zu verstellenden Lamellenteil oder einem damit verbundenen Bauteil
verbunden sind, unabhängig von der Schwenklage der raumseitigen Lamellenteile verstellen.
Die gegeneinander verschwenkbaren Lamellenteile können beispielsweise über ein scharnierartiges
Gelenk miteinander verbunden sein. Wie im folgenden noch erläutert werden wird, sind
jedoch auch andere schwenkbare Verbindungen der Lamellenteile möglich.
[0007] Um eine Sonnenschutzfunktion in den Sommermonaten zu erzielen, wird man bei einem
hohen Sonnenstand die äußeren Lamellenteile, die günstigerweise eine hochglänzende
Oberseite und eine weiße Unterseite aufweisen, aus der genannten Neutrallage etwas
nach unten verschwenken. Damit ist eine gezielte Aussperrung von Sonnenlicht möglich,
wobei sich die Schwenkstellung der äußeren Lamellenteile leicht an den Sonnenstand
anpassen läßt. Durch diese gezielte Sonnenaussperrung wird die Wärmebelastung des
Raumes wesentlich herabgesetzt, ohne die gesamte Lichtmenge so zu verringern, daß
künstliches Licht notwendig wäre. Bei extrem niedrigen Sonnenständen in den Sommermonaten,
wie sie abends bzw. morgens in West- bzw. Ostlagen vorkommen, ist auch eine Anhebung
der äußeren Lamellenteile gegenüber der genannten Neutralstellung möglich, um eine
Sonnenschutzfunktion zu erzielen.
[0008] In den Wintermonaten läßt sich durch geeignete Einstellung der äußeren Lamellenteile
Sonnenlicht gezielt in den Raum spiegeln und damit eine Ausnutzung der zur Verfügung
stehenden Solarenergie erzielen. Bei höheren Sonnenständen wird man dabei die äußeren
Lamellenteile gemeinsam aus der neutralen Lage etwas nach oben verschwenken, während
bei niedrigen Sonnenständen in etwa die Neutralstellung günstig erscheint.
[0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden in der folgenden Figurenbeschreibung
näher erläutert.
[0010] Es zeigen die Fig. 1 einen Raum mit einem vor Blendung durch ein Fenster zu schützenden
Arbeitsplatz, wobei eine von vielen möglichen Anordnungen der erfindungsgemäßen Lamellenjalousien
schematisch gezeigt ist, die Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht auf
ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lamellenjalousie, wobei der Einfachheit
halber nur drei Lamellen dargestellt sind, die Fig. 3 einen schematischen Querschnitt
durch zwei Lamellen eines weiteren Ausführungsbeispiels, die Fig. 4 ebenfalls einen
schematischen Querschnitt durch zwei Lamellen eines weiteren Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Lamellenjalousie und die Fig. 5 eine Seitenansicht auf drei
über eine Scherenmechanik verbundene Lamellen eines weiteren Ausführungsbeispiels.
[0011] In Fig. 1 ist ein in einem Teilbereich des Raumes 1 angeordneter Arbeitsplatz 2
gezeigt. Über eine als Fenster 3 ausgebildete Lichteintrittsöffnung gelangt diffuses
Licht von außen in den Raum 1. Die innerhalb des Fensters 3 angeordnete schematisch
dargestellte Lamellenjalousie 4 verhindert, daß die vom Arbeitsplatz aus wahrnehmbare
Leuchtdichte des Fensters zu hoch ist und damit Blendungen hervorruft. Der Blendschutzbereich
4a lenkt dabei von außen diffus auftreffendes Licht in einen im wesentlichen über
dem horizontalen Grenzstrahl h liegenden Winkelbereich, während der untere Blendschutzbereich
sogar im wesentlichen Lichtstrahlen eintreten läßt, die über dem unteren Strahlunggrenzwinkel
α liegen. Ein typischer Lichtstrahlenverlauf ist mit 1 bezeichnet.
[0012] Ein Teil der in Fig. 1 schematisch dargestellten Lamellenjalousie ist in Fig. 2 perspektivisch
dargestellt. Die Lamellenjalousie besteht aus übereinanderliegenden horizontalen
Lamellen 5. Jede dieser Lamellen ist konkav nach oben gewölbt und zumindest teilweise,
insbesondere an der Oberseite hochglänzend verspiegelt. Diese Lamellen sind übereine
Aufziehschiene 6, die beispielsweise mit einer nicht dargestellten untersten Lamelle
verbunden ist, zu einem kompakten Lamellenpaket aufziehbar bzw. in die Betriebsstellung
absinkbar, wie dies bei herkömmlichen Verdunkelungs-Lamellenjalousien der Fall ist.
Das Hochziehen der Aufziehschnur od.dgl. kann über eine Aufziehwelle (nicht dargestellt)
erfolgen.
[0013] Die Lamellen selbst sind beim gezeigten Ausführungsbeispiel in Längsrichtung in
zwei Lamellenteile 5a und 5b unterteilt, die jeweils über Gelenke 7 miteinander in
Verbindung stehen. Die breiteren raumseitig liegenden Lamellenteile 5b, denen ein
Großteil der Lichtumlenkfunktion zukommt, sind in unverschwenkbar fixer Schwenklage
bzw. Neigung aufgehängt, die sie bei herabgelassener Lamellenjalousie einnehmen. In
dieser lichttechnisch optimierten Stellung werden die Lamellenteile 5b durch vertikale
Längsschnüre od.dgl. (es eignen sich beispielsweise auch Bänder oder Ketten) gehalten,
wobei diese Längsschnüre 8 beispielsweise über eingehängte Schlaufen 9 mit den Lamellenteilen
5b verbunden sind. Die kleineren äußeren Lamellenteile 5a, deren Lamellenteiloberseite
hochglänzend und deren Lamellenteilunterseite weiß ist, sind gegenüber den Lamellenteilen
5b um eine in Lamellenlängsrichtung verlaufende Achse verschwenkbar. Die Gruppe der
übereinanderliegenden gleichartigen äußeren Lamellenteile 5a läßt sich über einen
Wendemechanismus gemeinsam und unabhängig von der Schwenklage der anderen Lamellenteile
5b in ihrer Schwenklage einstellen. Diese günstige gemeinsame Verstellung der äußeren
Lamellenteile 5a erfolgt über vertikal in Richtung der Pfeile 11 verstellbare Schnüre
12 od.dgl , die an den Verbindungsstellen 13 mit den äußeren Lamellenteilen 5a verbunden
sind. Zum Wendemechanismus gehört noch eine nicht dargestellte Wendewelle, über die
die Schnüre 12 auf- und abbewegbar sind. Sollte das Eigengewicht der äußeren Lamellenteile
5a nicht ausreichen, um eine Verschwenkung nach unten zu bewirken, so kann am unteren
Ende der Schnüre 12 des Wendemechanismus ein in Fig. 2 schematisch dargestelltes Gewicht
14 angebracht sein.
[0014] Die verstellbaren äußeren Lamellenteile 5a lassen sich in eine Neutralstellung bringen,
in der sie die raumseitigen Lamellenteile 5b im wesentlichen stetig und knickfrei
fortsetzen. Diese Neutralstellung ist beispielsweise in Fig. 3 mit ausgezogenen Linien
dargestellt. In dieser Neutralstellung ist bei bedecktem Himmel eine optimale Umlenkfunktion
der erfindungsgemäßen Lamellen jalousie gegeben. Um in den Sommermonaten bei hohem
Sonnenstand die in den Raum gebrachte Wärmemenge zu reduzieren, können die äußeren
Lamellenteile 5a nach unten geschwenkt werden, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Damit
läßt sich je nach Sonnenhöhe eine entsprechende Einstellung der äußeren Lamellenteile
5a wählen, in der die Sonne über die hochglänzenden Oberflächen wieder nach außen
gespiegelt wird. Die Umlenkfunktion der raumseitigen, in ihrer Schwenkstellung fixen
Lamellenteile 5b wird dabei nicht beeinträchtigt. Bei niedrigen Sonnenständen (Ost-
und Westlagen) kann ein Verschwenken der äußeren Lamellenteile 5a nach oben (ausgehend
von der Neutralstellung) günstig sein, um eine Sonnenschutzfunktion zu erzielen.
[0015] In den Wintermonaten läßt sich durch nach oben Schwenken der äußeren Lamellenteile
5a bei hohen Sonnenständen gezielt Sonnenlicht in den Raum spiegeln, um die zur Verfügung
stehende Solarenergie auszunutzen.
[0016] Der Verschwenkwinkel der äußeren Lamellenteile 5a aus der genannten Neutralstellung
liegt typischerweise im Bereich zwischen 0 und 30°. Außerhalb dieses Bereichs tritt
bereits eine beträchtliche Verringerung der in den Raum gebrachten Lichtmenge ein.
Dieser Effekt läßt sich umgekehrt ausnutzen, um auf eine einfache Weise eine Verdunkelung
des Raumes zu erzielen. Dazu muß gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
lediglich vorgesehen sein, daß die Breite der verschwenkbaren Lamellenteile 5a größer
ist als der vertikale Lamellenabstand der herabgelassenen Lamellenjalousie, damit
die ganz nach unten bzw. oben verschwenkten äußeren Lamellenteile 5a die Lichteintrittsöffnungen
vollständig abschließen können.
[0017] Diese Verdunkelungsmöglichkeit durch in Lamellenlängsrichtung verlaufende verschwenkbare
Lamellenteile läßt sich übrigens auch bei Lamellenjalousien mit unverspiegelten,
beispielsweise farbigen Lamellen vorteilhaft ausnutzen.
[0018] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Lamellen (bei in Neutralstellung
befindlichen Lamellenteilen - ausgezogene Linien) im Querschnitt elliptisch gekrümmt,
wobei die Brennpunkte auf den beiden Längskanten 15 und 16 der Lamelle liegen. Die
die beiden Längskanten 15 und 16 enthaltende Ebene ε steigt ebenfalls zum Raum hin
an. Die Innenkanten 16 der Lamellen liegen also höher als die jeweiligen Außenkanten
15. Zusammen mit der nach oben konkaven elliptischen Profilierung der Lamellen ergibt
sich damit, daß nahezu alle von außen auf die Lamellenoberseite auftreffenden Lichtstrahlen
mit nur einer Reflexion unter Einhaltung der Abblendbedingung (keine Lichtstrahlen
unterhalb eines vorgegebenen Grenzwinkels zur Horizontalen) in den Raum eintreten.
Würde man die Lamellenunterseite ebenso wie die Lamellenoberseite hochglanz-verspiegelt
ausbilden, so bestünde die Gefahr einer Blendung durch Lichtstrahlen, die vom Boden
im Freien her (z.B. bei Schnee) durch einmalige Reflexion an der Lamellenunterseite
auf den an sich abzublendenden Arbeitsplatz gelangen. Um dies zu vermeiden, ist es
prinzipiell möglich, die Lamellenunterseiten in an sich bekannter Weise zu schwärzen.
Dies ist jedoch - wie bereits erwähnt - notwendigerweise mit einem größeren Lichtverlust
verbunden. Außerdem erschiene ein solcher "geschwärzter" Blendschutz vom Arbeitsplatz
dunkel, was ebenso unerwünscht ist, wie das Verschlucken von sonstigem Raumlicht
durch solche geschwärzten Lamellenunterseiten. Die gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
vorge sehenen retroreflektierenden (unter "retroreflektierend" wird dabei eine Oberfläche
verstanden, die bevorzugt in die Einfallsrichtung zurückreflektierend, während verspiegelt"
eine übliche gerichtete Reflexion nach dem bekannten Reflexionsgesetz bedeutet) raumseitigen
Bereiche 17 der Lamellenunterseiten erlauben ebenfalls die Einhaltung der Abblendbedingungen,
weisen aber zusätzlich den Vorteil auf, daß vom Raum diffus auf sie auftreffendes
Licht nicht verschluckt, sondern leicht zerstreut in den Raum zurückgeworfen wird.
Gleichzeitig erwecken die retroreflektierenden Lamellenunterseiten vom Arbeitsplatz
aus einen nicht blendenden und dennoch hellen, optisch ansprechenden Eindruck. Wie
bereits erwähnt, reflektieren retroreflektierende Flächen den einfallenden Lichtstrahl
bevorzugt in diese Einfallsrichtung zurück, d.h. diese Rückreflexion ist nicht vollständig
exakt. Vielmehr wird das reflektierete Licht mit typischerweise ein paar Grad Streuwinkel
um die Einfallsrichtung zurückgeworfen. Damit kann es auch durch etwaige Lichtquellen
im Raum zu keinen Blendungen über den Blendschutz kommen. Anders als bei geschwärzten
Lamellenunterseiten bringt man mit retroreflektierenden Lamellenunterseiten außerdem
noch einen zwischen den Lamellen vorhandenen Streulichtanteil in den Raum, was einen
Gewinn an insgesamt in den Raum gebrachter Lichtmenge darstellt. Retroreflektierende
Schichten sind beispielsweise aufspritzbar oder aber als Folien 17, wie sie bereits
für Verkehrsschilder in Verwendung stehen, aufklebbar.
[0019] Abgesehen von der retroreflektierenden Folie 17 ist die übrige Lamellenoberfläche
günstigerweise hochglanzverspiegelt.
[0020] Erfindungsgemäß lassen sich die äußeren Lamellenteile 5a nach oben oder unten verschwenken
(beispielsweise wie in Fig. 3 strichliert dargestellt), um einen Sonnenschutz oder
eine vermehrte Lichteinbringung in den Raum zu erzielen.
[0021] In Fig. 4 ist eine weitere Möglichkeit dargestellt, wie die Lamellenlängsrichtung
verlaufenden Lamellenteile 5a und 5b aufgehängt sein können, wobei in Fig. 4 lediglich
zwei Lamellen dargestellt sind. Die Lamellenteile 5a und 5b sind von vorzugsweise
textilen Tragleitern getragen, die aus vertikalen Längsschnüren 18 od.dgl. und diese
verbindenden Querstegen 19 und 20 bestehen Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist jeweils ein oberer Quersteg 19 und ein unterer Quersteg 20 vorgesehen, zwischen
die jeweils ein Lamellenteil 5a bzw. 5b eingelegt ist. Die Querstege können beispielsweise
als Bänder oder Schnüre ausgebildet sein. Bei einer solchen Lamellenteilenaufhängung
ist kein gesondertes Gelenk nötig, um die Verschwenkbarkeit der äußeren Lamellenteile
5a zu gewährleisten. Während die beiden raumseitigen vertikalen Längsschnüre 18 in
der Höhe nicht verstellbar sind (fixe Schwenklage der raumseitigen Lamellenteile 5b),
ist die äußere vertikale Längsschnur 18 in Richtung des Pfeiles 21 auf- und abbewegbar,
womit die Lamellenteile 5a auf- und abschwenkbar sind. Um sicherzustellen, daß bei
dieser Verschwenkbewegung, insbesondere beim Hochziehen, die Neigung (Schwenklage)
der raumseitigen Lamellenteile 5b nicht verändert wird, kann bei unzureichendem Eigengewicht
dieser raumseitigen Lamellenteile an der zwischen den beiden Lamellenteilen verlaufenden
Längsschnur im unteren Endbereich ein Gewicht 22 angebracht sein. Dieses Gewicht kann
auch in Form einer unteren Abschlußlamelle realisiert sein Eine andere Möglichkeit
bestünde darin, den unteren Endbereich dieser vertikalen Längsschnur bei heruntergelassener
Lamellenjalousie unten mit einem ortsfesten Bauteil, wie einem Fenster- oder Türstock,
lösbar, etwa durch Einhängen, zu verbinden.
[0022] Eine besonders exakte Einstellung der Schwenklage der raumseitigen Lamellenteile
5b ist durch eine Scherenmechanik möglich, wie sie bei dem in Fig. 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel gezeigt ist. Diese exakte Einstellung erlaubt eine optimale Umlenkfunktion
und verbessert den optischen Eindruck, da alle Lamellen exakt parallel zueinander
stehen. Die Scherenmechanik ist an beiden Querseiten der unverschwenkbaren Lamellenteile
5b angebracht und verbindet diese Lamellenteile miteinander. Zur Verbindung von je
zwei Lamellenteilen 5b sind jeweils zwei gekreuzte Streben 23 und 24 vorgesehen, die
im mittleren Bereich 25 schwenkbar miteinander verbunden sind und die mit ihren Endbereichen
gelenkig und mit begrenztem Spiel in Strebenlängsrichtung mit den Lamellenteilen 5b
verbunden sind. Zur Realisation dieser Verbindung weisen die Lamellenteile 5b lamellenteilfeste
Drehzapfen 26 auf, die in Langlöchern 27 in den Streben 23 und 24 geführt sind. Diese
Führung ermöglicht ein Aufziehen der Lamellen über eine Aufziehschnur 6 zu einem
kompakten Lamellenpaket.
[0023] Die vorderen Lagerstellen 26 der Scherenmechanik bilden günstigerweise gleichzeitig
ein Drehgelenk für die äußeren auf- und abschwenkbaren Lamellenteile 5a. Der Drehzapfen
26 ist drehfest mit dem äußeren Lamellenteil 5a verbunden und trägt einen Hebel 28,
der über eine Verstellschnur 12 auf- und abbewegbar ist. Damit lassen sich die äußeren
Lamellenteile 5a gegenüber der in Fig. 5 dargestellten Neutralstellung nach oben und
unten verschwenken.
[0024] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Beispielsweise ist es auch möglich, beide Lamellenteile ver schwenkbar
auszubilden. Grundsätzlich sind auch mehr als zwei in Lamellenlängsrichtung verlaufende
Lamellenteile pro Lamelle denkbar und möglich. Die gelenkige Verbindung der Lamellenteile
kann über ein scharnierartiges Gelenk, wie in Fig. 2 und Fig. 5, oder über eine Tragleiter,
wie in Fig. 4, erfolgen. Es sind aber auch weitere gelenkige Verbindungen der Lamellenteile
denkbar und möglich. Die mechanische Belastung an diesen Gelenken ist relativ gering.
Dafür sollen diese Gelenke möglichst leichtgängig sein, um ein sicheres Verstellen
der Lamellenteile zu gewährleisten.
[0025] Üblicherweise wird man die Lamellen über die Höhe der Lamellenjalousie gleich ausbilden
und in ihrer Schwenklage gleich einstellen. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich,
die Lamellen in verschiedenen Höhenbereichen anders auszubilden und/oder einzustellen.
Ist beispielsweise ein Fensterbereich immer von einem Gebäude abgeschattet, so könnte
in diesem Bereich auf die erfindungsgemäße Lamellenteilung verzichtet werden, während
diese bei darüberliegenden Lamellen derselben Jalousie schon vorgesehen ist.
1. Lamellenjalousie mit mehreren über Aufziehschnüre od. dgl. hochziehbaren Lamellen,
insbesondere für eine in einen Raum führende Lichteintrittsöffnung, vorzugsweise
ein Fenster, wobei die Lamellenoberflächen vorzugsweise zumindest teilweise hochreflektierend,
insbesondere hochglänzend verspiegelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen
jeweils in mindestens zwei in Lamellenlängsrichtung verlaufende Lamellenteile (5a,
5b) unterteilt sind, wobei die Lamellenteile (5a,5b) jeder dieser Lamellen verschwenkbar
miteinander in Verbindung stehen.
2. Lamellenjalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
Gruppe von übereinanderliegenden, gleichartigen Lamellenteilen (5a) über einen Wendemechanismus
(12) gemeinsam und unabhängig von der Schwenklage der anderen Lamellenteile (5b) in
ihrer Schwenklage einstellbar ist.
3. Lamellenjalousie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wendemechanismus
vertikal verstellbare Schnüre (12) od.dgl. umfaßt, die mit jedem zu verstellenden
Lamellenteil (5a) oder einem damit fest verbundenen Bauteil, vorzugsweise einem an
der Lamellenteilschwenkachse angreifenden Hebel (28) verbunden sind.
4. Lamellenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lamellen jeweils zwei Lamellenteile (5a,5b) aufweisen, wobei die einen Lamellenteile
(5b) in einer unverschwenkbaren, fixen Schwenklage bzw. Neigung aufgehängt sind, die
sie bei herabgelassener Lamellenjalousie einnehmen, und die anderen Lamellenteile
(5a) gemeinsam gegenüber diesen schwenklagerfesten Lamellenteilen (5b) auf- und/oder
abschwenkbar sind
5. Lamellenjalousie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die verschwenkbaren
Lamellenteile (5a) sich an der vom Raum abgewandten Außenseite der Lamellenjalousie
befinden.
6. Lamellenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
unverschwenkbar aufgehängte übereinanderliegende Lamellenteile (5b) über jeweils
eine Scherenmechanik (23-27) an den beiden Querseiten dieser Lamellenteile (5b) miteinander
in Verbindung stehen, wobei zur Verbindung von je zwei Lamellenteilen (5b) auf einer
Querseite jeweils zwei gekreuzte Streben (23,24) vorgesehen sind, die in ihrem mittleren
Bereich (25) verschwenkbar miteinander verbunden sind und die mit ihren Endbereichen
gelenkig und mit begrenztem Spiel in Strebenlängsrichtung mit den Lamellenteilen (5b)
verbunden sind.
7. Lamellenjalousie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (23,24)
der Scherenmechanik in ihren Endbereichen Langlöcher (27) aufweisen, in denen lamellenteilfeste
Drehzapfen (26) gelagert sind.
8. Lamellenjalousie nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einen
Lagerstellen der Scherenmechanik am Längsrand der unverschwenkbar aufgehängten Lamellenteile
(5b) angeordnet sind und gleichzeitig ein Drehgelenk für die Lamellenteile (5a) bilden,
die gegenüber den unverschwenkbar aufgehängten Lamellenteilen (5b) auf- und/oder abschwenkbar
sind.
9. Lamellenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lamellenteile (5a,5b) von vorzugsweise textilen Tragleitern getragen sind, die
aus vertikalen Längsschnüren (18) od.dgl. und diese verbindenden Querstegen (19,20)
bestehen, wobei die Lamellenteile mit den Querstegen verbunden sind und/oder jeweils
zwischen zwei Querstegen (19,20) eingelegt sind.
10. Lamellenjalousie nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die zwischen
zwei Lamellenteilen (5a,5b) verlaufenden vertikalen Längsschnüre (18) od. dgl. im
unteren Endbereich ein Gewicht (22) tragen und/oder bei heruntergelassener Lamellenjalousie
unten mit einem ortsfesten Bauteil, beispielsweise an einem Fenster- oder Türstock,
lösbar verbindbar, vorzugsweise an diesem einhängbar ist.
11. Lamellenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lamellenteile (5a, 5b) über ihre gesamte Länge im Querschnitt konkav nach oben
gewölbt sind.
12 Lamellenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
Ober- und Unterseiten der Lamellenteile (5a,5b) einer Lamelle in einer Neutralstellung
der Lamellenteile im wesentlichen stetig und knickfrei ineinander übergehen.
13. Lamellenjalousie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
der verschwenkbaren äußeren Lamellenteile (5a) an der Lamellenteiloberseite hochglänzend
und an der Lamellenunterseite weiß ist.
14. Lamellenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die vorzugsweise konvexen Unterseiten der raumseitigen Lamellenteile (5b) zumindest
in einem raumseitig liegenden Bereich retroreflektierend sind.
15. Lamellenjalousie nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (5)
bis auf die retroreflektierenden Bereiche hochglänzend verspiegelt oder hochreflektierend
sind.
16. Lamellenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite von gegenüber anderen, vorzugsweise unverschwenkbaren Lamellenteilen (5b)
verschwenkbaren Lamellenteilen (5a) größer oder gleich ist als bzw. wie der vertikale
Lamellenabstand der herabgelassenen Lamellenjalousie.