[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gleitstuhl, eine Gleitplatte bzw. Rippenplatte
für Schienenweichen oder -kreuzungen mit reibungsmindernden Gleitteilen aus Kunststoff,
welche in Ausnehmungen des Gleitstuhles bzw. der Platten lösbar festgelegt sind.
[0002] Bei Schienenweichen mit einer Zungenvorrichtung liegen Zungenschienen auf Gleitstühlen
auf und sind auf diesen verschiebbar gelagert. Bei Weichenkonstruktionen, bei welchen
das Weichenherzstück selbst schwenkbar gelagert ist, sind unterschiedliche Konstruktionen
bekannt, bei welchen lediglich ein Teil des Herzstückes gleitend auf einer Platte
gelagert ist oder aber das gesamte Herzstück schwenkbar auf Gleitplatten aufliegt.
Auch bei Schienenkreuzungen sind schwenkbare Bauteile bekannt, wobei bei allen bekannten
Konstruktionen eine entsprechende Schmierung der Lagerung bzw. eine Leichtgängigkeit
der Verschwenkbarkeit auf den Gleitplatten, dem Gleitstuhl bzw. den Rippenplatten
sichergestellt werden muß. Bei konventioneller Schmierung der Auflager ergibt sich
ein hoher Wartungsaufwand, da die Auflager in regelmäßigen Abständen mit Schmiermittel
versorgt werden müssen. Schmieröle haben darüberhinaus den Nachteil, daß sie unter
dem Einfluß der Witterung unterschiedliche Schmiereigenschaften aufweisen und daß
sie darüberhinaus bei größerer Verschmutzung ihre Schmiereigenschaften zur Gänze verlieren.
Aus diesem Grunde wurde bereits vorgeschlagen, anstelle von Schmiermitteln die Reibung
verringernde Kunststoffgleitteile vorzusehen. Aus der DE-OS 27 05 122 ist beispielsweise
eine Weiche für Schienenfahrzeuge mit einer Zungenvorrichtung bekanntgeworden, bei
der die Zungenschienen auf Gleitstühlen aufliegen, wobei zwischen den aufeinander
gleitenden Teilen die Reibung verringernde Kunststoffgleitteile vorgesehen sind.
Bei dieser bekannten Konstruktion waren die Kunststoffgleitteile an der Unterseite
der Zungenschienen mindestens im Bereich der Gleitstühle vorgesehen. Für Weichengleitplatten
sind darüberhinaus bereits Beschichtungen mit einem organischen Werkstoff bekanntgeworden,
wobei derartige Kunststoffe auch bei tiefen Temperaturen eine hinreichende Flexibilität,
hinreichende Schlagzähigkeit und hinreichende Abriebfestigkeit gewährleisten sollen.
Auch derartige Kunststoffgleitteile sind einem, wenn auch verringertem Verschleiß
unterworfen und bedürfen daher in bestimmten Zeitabständen einer Wartung. Zur Erleichterung
der Wartungsarbeiten wurde in der EP-A 232 726 bereits vorgeschlagen, eine Mehrzahl
von Gleitelementen aus selbstschmierendem Werkstoff in einem Rahmen festzulegen,
welcher herausnehmbar in einer Ausnehmung des Gleitstuhls verriegelt ist. Als selbstschmierender
Werkstoff wurde bei dieser Ausbildung eine Graphitbronze vorgeschlagen, welche mit
Festsitz im Rahmen eingesetzt ist. Die Ausbildung aus Graphitbronze wurde nicht zuletzt
deshalb gewählt, weil offensichtlich keine Ausbildung von Gleiteinlagen gefunden wurde,
welche hinreichende Stabilität aufweisen und dennoch rasch und einfach ohne Zuhilfenahme
aufwendiger Werkzeuge oder Gerätschaften gewechselt werden können.
[0003] Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Gleitstuhl bzw. eine Gleitplatte oder Rippenplatte
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche mit reibungsmindernden Gleitteilen
aus Kunststoff ausgestattet ist und gleichzeitig die sichere Festlegung der Gleitteile
bei einfacher Möglichkeit des Austausches defekter Gleitteile bietet. Zur Lösung dieser
Aufgabe besteht die erfindungsgemäße Ausbildung im wesentlichen darin, daß in jeder
Ausnehmung wenigstens zwei Gleitteile aufgenommen sind, deren Seitenflächen am überwiegenden
Teil des Umfanges der Gleitteile von einwärtsspringenden Wänden bzw. Profilierungen
des Randes der Ausnehmung übergriffen bzw. hintergriffen sind. Dadurch, daß in jeder
Ausnehmung wenigstens zwei Gleitteile aufgenommen sind, deren Seitenflächen am überwiegenden
Teil des Umfanges der Gleitteile von einwärtsspringenden Wänden bzw. Profilierungen
des Randes der Ausnehmung übergriffen bzw. hintergriffen sind, wird zum einen durch
die einspringenden Wände bzw. Profilierungen ein sicherer Halt der Gleitteile sichergestellt
und zum anderen die Möglichkeit geschaffen, die Gleitteile einfach zu wechseln. Zu
diesem Zweck genügt es, einen der beiden in der gleichen Ausnehmung enthaltenen Gleitteil
auszuheben und abzuziehen, worauf der andere Gleitteil gleichfalls durch seitliche
Verschiebung aus dem Bereich herausverschoben werden kann, in welchem er von einwärtsspringenden
Wänden bzw. Profilierungen über- bzw. hintergriffen wird. Es genügt somit, einen
geringen Teil des Umfanges der Ausnehmung so auszubilden, daß er die Seitenflächen
der Gleitteile nicht übergreift, um zu ermöglichen, daß die beiden Teile über diesen
Bereich, an welchem die Seitenflächen nicht übergriffen werden, abgezogen werden können,
und dadurch, daß die Seitenflächen am überwiegenden Teil des Umfanges der Gleitteile
von den Wänden der Ausnehmung über- bzw. hintergriffen werden, ist im eingelegten
Zustand eine sichere Verriegelung ohne zusätzliche Maßnahmen, insbesondere ohne gesonderten
Hilfsrahmen gewährleistet. Weiters wird durch die Anordnung der Gleitteile im Gleitstuhl,
der Gleitplatte oder Rippenplatte ohne Zwischenschaltung eines Hilfsrahmens eine
niedrige Bauhöhe erzielt, welche beispielsweise bei Verwendung einer platzsparenden
inneren Backenschienenverspannung besonders vorteilhaft ist.
[0004] In besonders vorteilhafter Weise ist die Ausbildung hiebei so getroffen, daß die
Ausnehmungen langgestreckt ausgebildet sind und daß die Trennfuge der in die Ausnehmung
eingelegten Gleitteile quer zur längeren Achse der Ausnehmung angeordnet ist. Dadurch,
daß die Ausnehmung langgestreckt ausgebildet ist, lassen sich die beiden Gleitteile,
welche in eine Ausnehmung eingetrieben werden sollen, in Richtung der Längsachse der
Ausnehmung einfach eintreiben, so daß ein großer Bereich des Umfanges sicher von einspringenden
Wänden bzw. Profilierungen des Randes der Ausnehmung über- bzw. hintergriffen wird,
wobei nur ein relativ kurzer Bereich als Freistellung ausgebildet sein muß, um die
beiden Teile ausheben und ausziehen zu können.
[0005] Die für das Ausheben bzw. Abziehen erforderliche Freistellung kann in einfacher Weise
dadurch erzielt werden, daß die Ausnehmung einen Bereich mit im wesentlichen vertikalen
Wänden aufweist, dessen lichte Weite der größten Breite der Gleitteile quer zur Einschieberichtung
der Gleitteile entspricht. Im Bereich der im wesentlichen vertikalen Wände lassen
sich schwalbenschwanzförmige oder mit trapezförmigem Querschnitt ausgebildete Gleitteile
relativ leicht einführen, wobei das Eintreiben in den Bereich der einwärtsspringenden
Wände bzw. Profilierungen mit einigen wenigen Schlägen in Längsrichtung der Ausnehmung
erfolgen kann. Bedingt durch die Elastizität der reibungsmindernden Gleitteile aus
Kunststoff erfolgt beim Eintreiben gleichzeitig eine starke Vorspannung in Richtung
auf den Grund der Ausnehmung, so daß gleichzeitig eine sichere Verankerung erfolgt.
Da die beiden Gleitteile nacheinander eingetrieben werden, schnappt in der Schlußphase
der zweite eingetriebene Gleitteil unter elastischer Vorspannung in Richtung zum
Grund der Ausnehmung, so daß eine sichere Verriegelung gegen Ausschieben bzw. Austreten
der Gleitteile gewährleistet ist.
[0006] Eine besonders einfache Ausbildung ergibt sich dann, wenn die Gleitteile im wesentlichen
trapezförmigen Querschnitt aufweisen und der Basiswinkel der Trapezschenkel dem zugehörigen
Basiswinkel der schräg verlaufenden und nach oben einwärtsspringenden Wände der Ausnehmung
entspricht. Als Basiswinkel der Trapezschenkel, gemessen vom Grund der Ausnehmung
aufwärts, haben sich hiebei Winkel in der Größenordnung von etwa 60° besonders bewährt,
welche zum einen sicherstellen, daß dem Eintreiben keine großen Widerstände entgegengesetzt
werden, wodurch das Eintreiben der Gleitteile erleichtert wird, und zum anderen eine
sichere Festlegung der Gleitteile in der Ausnehmung gewährleisten.
[0007] Nach dem Eintreiben der beiden Gleitteile verbleibt zwischen den beiden Gleitteilen
naturgemäß eine Trennfuge, welche zur Ausbildung einer guten Stützkraft gegen seitliches
Ausschieben mit Vorteil quer zur längeren Achse der Ausnehmung verläuft. Die einander
an der Trennfuge gegenüberliegenden Stirnflächen der Gleitteile bilden auf diese Weise
eine sichere Abstützung und wirken einem ungewünschten Lösen der Gleitteile sicher
entgegen. Um ein Aufsteigen der Gleitteile mit Sicherheit zu verhindern, ist die Ausbildung
hiebei vorzugsweise so getroffen, daß die Trennfuge der Gleitteile in einer Ausnehmung
innerhalb des Bereiches der Ausnehmung mit im wesentlichen vertikalen Wänden oder
nahe diesem Bereich angeordnet ist. Der Abstand der Trennfuge von der durch die vertikalen
Wände definierten Freistellung muß hiebei naturgemäß so gering gewählt werden, daß
die axiale Kompression der reibungsmindernden Gleitteile aus Kunststoff beim Eintreiben
mit einem entsprechenden Werkzeug, beispielsweise einem Hammer ausreicht, um den
jeweils als zweiten Teil eingetriebenen Teil nach dem Durchtritt durch die Freistellung
soweit wiederum elastisch zu expandieren, daß seine Stirnfläche in einen Bereich eintaucht,
in welchem dieser zweite Gleitteil bereits wieder von einwärtsspringenden Wänden übergriffen
wird. Auf diese Weise wird ein besonders hohes Maß an Sicherheit bei der Verriegelung
erzielt.
[0008] Um im Betrieb unvermeidliche Verunreinigungen abführen zu können und damit einem
vorzeitigen Verschleiß der Gleitelemente entgegenzuwirken, ist die Ausbildung mit
Vorteil so getroffen, daß die Gleitteile an ihrer Oberfläche Rillen aufweisen, welche
sich in Längsrichtung der Ausnehmung erstrecken oder mit der Längsrichtung einen spitzen
Winkel einschließen. Die Ausbildung dieser Rillen unter spitzem Winkel zur Längsrichtung
der Ausnehmung führt hiebei zu einem seitlichen Abstreifen von gegebenenfalls aufliegenden
Schmutzpartikeln, so daß die gleitfähige reibungsmindernde Oberfläche auch im Falle
starker Verschmutzung nur gering abrasiv beansprucht wird. Dieser Vorteil ergibt sich
insbesondere dann, wenn die Längsachse der Ausnehmungen in Verschieberichtung des
verschieblichen Weichenbauteiles orientiert ist, wobei in diesen Fällen, insbesondere
dadurch, daß die Trennfuge im wesentlichen quer und in vorteilhafter Weise im wesentlichen
orthogonal auf die Längsachse der Ausnehmung verläuft, gegebenenfalls in die Gleitelemente
eingebrachte Verschiebekräfte wirksam im Bereich der Trennfuge abgestützt werden können,
ohne daß dies zu einem Aufsteigen der Gleitteile führt.
[0009] Ein besonders hohes Maß an Minderung der Reibung bei gleichzeitig geringstem Verschleiß,
läßt sich dadurch erzielen, daß in jedem Gleitstuhl bzw. jeder Gleitplatte oder Rippenplatte
zwei zueinander parallel angeordnete Ausnehmungen vorgesehen sind.
[0010] Insbesondere beim Einsatz einer inneren Backenschienenverspannung muß auf geringe
Bauhöhen geachtet werden. Bei einer derartigen Festlegung von Schienen oder Weichenteilen
werden diese im allgemeinen unter Verwendung von Querkeilen über Blattfederelemente
verspannt, wobei für die Querkeile die Gleitstühle entsprechende Ausnehmungen aufweisen.
Falls für die Aufnahme der Gleitteile in den die Gleitteile übergreifenden Ausnehmungen
eine dickere Ausbildung der Gleitstuhlplatten zur sicheren Festlegung der Keile erforderlich
wird, so ist für eine Kompensation dieser Bauhöhenzunahme die Ausbildung mit Vorteil
so getroffen, daß zur Verringerung der Bauhöhe für den Einsatz von durch Querkeile
spannbaren Blattfederelementen für die Festlegung von Schienen oder Weichenteilen
die Rippenplatte oder Unterlagsplatte unterhalb des Gleitstuhles auf geringere Plattenstärke
abgesetzt ausgebildet ist. Insgesamt kann dadurch eine Verringerung der gesamten Bauhöhe
trotz der geringfügig vorragenden Gleitteile gegenüber bekannten Ausbildungen erzielt
werden.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen erläutert, an Hand welcher auch weitere Vorteile der erfindungsgemäßen
Ausbildung verdeutlicht werden. In dieser zeigen Fig.1 einen Schnitt durch eine erste
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rippenplatte mit einem Gleitstuhl mit reibungsmindernden
Gleitteilen; Fig.2 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles II der Fig.1 auf die Ausbildung
gemäß Fig.1, wobei Fig.1 einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig.2 darstellt; Fig.3
in vergrößertem Maßstab einen teilweisen Schnitt nach der Linie III-III der Fig.2
durch die Gleitteile; Fig.4 einen zu Fig.1 ähnlichen Schnitt durch eine abgewandelte
Ausführungsform; Fig.5 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles V auf die Ausbildung
gemäß Fig.4, wobei Fig.4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.5 darstellt; Fig.6
einen Schnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gleitplatte;
Fig.7 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VII auf die Ausbildung gemäß Fig.6, wobei
Fig.6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig.7 darstellt; Fig.8 einen Schnitt
durch eine abgewandelte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gleitplatte; und
Fig.9 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IX auf die Ausbildung gemäß Fig.8, wobei
Fig.8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig.9 darstellt.
[0012] Bei der Ausbildung gemäß Fig.1 bis 3 ist auf einer Rippenplatte 1 ein Gleitstuhl
2 festgelegt, wobei in zwei langgestreckten Ausnehmungen 3 des Gleitstuhles zwei
wartungsfreie und selbstschmierende Gleitteile 4 und 5 aus Kunststoff angeordnet sind.
Die Ausnehmungen 3 weisen dabei über einen begrenzten Bereich eine Freistellung 6
mit im wesentlichen vertikalen Wänden auf, während über den verbleibenden Umfang die
Ausnehmungen 3 einwärtsspringende Wände 7 aufweisen, welche die Seitenflächen 8 der
Gleitteile 4 und 5 über den überwiegenden Teil des Umfanges übergreifen. Die Gleitteile
4, 5 weisen dabei im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt auf, wie dies am deutlichsten
aus Fig.3 ersichtlich ist, wobei der Winkel zwischen der Basis, d.h. der auf dem Grund
der Ausnehmung 3 aufliegenden Grundfläche der Gleitteile und den einwärtsspringenden
Schenkeln, welche die Seitenflächen ausbilden, im wesentlichen den nach oben einwärtsspringenden
Wänden 7 der Ausnehmungen 3 entspricht. Dieser Winkel ist in Fig.3 mit α bezeichnet
und liegt für ein einfaches Eintreiben der Gleitteile bei Sicherstellung einer sicheren
Verankerung derselben in den Ausnehmungen 3 bei ungefähr 60°.
[0013] Die wartungsfreien selbstschmierenden Gleitteile 4, 5 aus Kunststoff sind bei der
gezeigten Ausführung unterschiedlich lang, wobei die Länge der einzelnen Gleitteile
4, 5 unter Berücksichtigung der Position der Freistellung 6 derart gewählt wird,
daß beide Gleitteile 4 und 5 nach dem Eintreiben und der Verankerung in den Ausnehmungen
3 in ihrer Position ohne zusätzliche Befestigungselemente gehalten werden. Zu diesem
Zweck liegt die im wesentlichen quer zur mit 9 bezeichneten Längsrichtung der Ausnehmungen
3 verlaufende Trennfuge 10 zwischen den einzelnen Gleitteilen 4 und 5 unmittelbar
benachbart dem mit 11 bezeichneten Ende der Freistellung 6 mit den im wesentlichen
vertikal verlaufenden Wänden. Beim Einbau wird dabei der jeweils kürzere und mit 5
bezeichnete Gleitteil zuerst in die Ausnehmungen eingelegt, worauf der längere Gleitteil
4 über die Freistellung 6 eingeschoben wird und eine geringe axiale Kompressibilität
aufweist, welche beim Eintreiben ein Einfügen des der Trennfuge 10 zugewandten Endes
12 der längeren Gleitteile im Bereich der Freistellung 6 erlaubt und nach einer entsprechenden
Expansion in der eingelegten Stellung dieses Ende 12 zum verhindern eines Aufsteigens
über einen kurzen Bereich nahe dem Ende 11 der Freistellung 6 der Endbereich 12 der
Gleitteile 5 übergriffen wird.
[0014] Die Gleitteile 4 bzw. 5 überragen im eingebauten Zustand die Oberfläche 13 des Gleitstuhles
um ein geringes Maß, welches in Fig.1 und 3 mit h bezeichnet ist. Weiters sind in
der Oberfläche der Gleitteile Rillen bzw. Nuten 14 vorgesehen, welche bei der gezeigten
Ausführung unter einem spitzen Winkel relativ zur Längsachse 9 der Gleitteile 4, 5
bzw. der Ausnehmung 3 verlaufen und welche zum Abtransport von Schmutzpartikeln von
der Oberfläche 15 der Gleitteile 4 und 5 dienen. Derart wird die Oberfläche vor abrasiven
Einflüssen geschützt.
[0015] Bei der Ausbildung gemäß den Fig.4 und 5 ist an einer Rippenplatte 1 wiederum ein
Gleitstuhl 2 festgelegt, wobei in langgestreckten Ausnehmungen 3 des Gleitstuhles
wiederum Gleitteile 4 und 5 aus Kunststoff aufgenommen sind. Die Gleitteile werden
wiederum über den überwiegenden Bereich ihres Umfanges von einwärtsspringenden Seitenkanten
bzw. -rändern der Ausnehmungen 3 gehalten, wie dies vergrößert in Fig.3 dargestellt
ist. Für eine besonders niedrige Bauhöhe ist bei der Ausbildung gemäß den Fig.4 und
5 in der Grundplatte 16 der Rippenplatte ein abgesenkter Bereich 17 vorgesehen,
wodurch insgesamt eine geringe Bauhöhe erzielt wird, wodurch insbesondere die Anwendung
einer inneren Backenschienenverspannung unter Verwendung extrem niedriger Gleitstühle
ermöglicht wird. Durch den abgesetzten Bereich 17 wird dabei eine gegebenenfalls erforderliche
Verstärkung der Dicke der Deckplatte des Gleitstuhles zur sicheren Aufnahme der Gleitteile
4, 5 als auch des Querkeiles 20 zur Festlegung zumindest kompensiert.
[0016] Durch die direkte Anordnung der Gleitteile 4, 5 in Ausnehmungen 3 des Gleitstuhles
und die Sicherung der Gleitteile durch ein Übergreifen bzw. Hintergreifen der Gleitteile
durch einwärtsspringende Wandbereiche bzw. Profilierungen ergibt sich ingesamt eine
sehr niedrige Bauhöhe, wodurch, wie bereits oben erwähnt, eine innenseitige elastische
Befestigung der Backenschiene ermöglicht wird, wobei in den Fig.1 bis 3 bzw. in Fig.4
und 5 zwei unterschiedliche Möglichkeiten dargestellt sind.
[0017] In den Fig.6 und 7 ist mit 18 eine Gleitplatte bezeichnet, wobei in wiederum langgestreckt
ausgebildeten Ausnehmungen 3 Gleitteile 4 und 5 durch einwärtsspringende Seitenwände
der Ausnehmungen gehalten sind. Die Gleitplatte 18 ist dabei mit Rippen 19 ausgebildet,
wobei in ähnlicher Art und Weise jedoch auch Gleitplatten ohne derartige Anschläge
Verwendung finden können.
[0018] In Fig.8 und 9 ist eine abgewandelte Ausführungsform einer Gleitplatte 18 dargestellt,
welche insbesondere für Herzstückkonstruktionen mit beweglichen Bauteilen Verwendung
finden kann. Dabei kann es sich um Herzstücke mit beweglichen Flügelschienen, oder
um Herzstücke mit einer beweglichen Spitze handeln, wobei die beweglichen Teile mit
oder ohne Verwendung eines Gleitstuhles auf den Gleitteilen 4 und 5 aufliegen.
[0019] Die Ausbildung der Seitenflächen der einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt
aufweisenden Gleitteile 4 bzw. 5 sowie der einwärtsspringenden Seitenwände 7 der Ausnehmungen
3 ist bei allen dargestellten Ausführungen im wesentlichen analog zu der in Fig.3
dargestellten Ausbildung getroffen. Zum Entfernen der Gleitteile 4 und 5 aus den Ausnehmungen
3 wird in der Trennfuge 10 ein geeignetes Werkzeug angesetzt und zuerst der sich über
die Freistellung 6 erstreckende Gleitteil ausgehebelt und darauf abgezogen, worauf
der zweite Gleitteil 5 in einfacher Weise ebenfalls aus der Ausnehmung entfernt werden
kann. Es ergibt sich somit die Möglichkeit, mit einfachsten Werkzeugen rasch einen
Wechsel der Gleitteile vornehmen zu können, da zum Eintreiben derselben beispielsweise
mit einem Hammer das Auslangen gefunden werden kann.
[0020] Besonders gute Gleiteigenschaften ergeben sich dabei durch die Anordnung von jeweils
zwei zueinander parallel angeordneten Ausnehmungen in einer Rippenplatte oder einem
Gleitstuhl bzw. einer Gleitplatte, wobei im allgemeinen die Längsachse der langgestreckt
ausgebildeten Ausnehmungen 3 sich in Verschieberichtung des verschieblichen Weichenbauteiles
bzw. Kreuzungsteiles erstreckt.
[0021] Die in den Figuren dargestellte trapezförmige Querschnittsform der Gleitteile sowie
die in entsprechendem Winkel einwärtsspringenden Seitenwände der Ausnehmungen 3 stellen
dabei eine sehr einfache und für das Einlegen bzw. Ausziehen der Gleitteile besonders
günstige Querschnittsform dar. Prinzipiell können jedoch auch andere Ausbildungen
der Seitenwände der Ausnehmungen und damit der Seitenflächen der Gleitteile vorgesehen
werden, welche ein sicheres Verankern der Gleitteile in den Ausnehmungen über geeignete
Profilierungen ermöglichen.
[0022] Durch die geringe Höhe der Ausnehmungen 3 und die direkte Einlage der Gleitteile
4 und 5 lassen sich derart praktisch ohne Vergrößerung der gesamten Bauhöhe derartige
Gleitteile in sämtlichen herkömmlichen Rippenplatten mit Gleitstühlen oder in Gleitplatten
oder Gleitblechen vorsehen.
1. Gleitstuhl (2), Gleitplatte (18) bzw. Rippenplatte (1) für Schienenweichen oder
-kreuzungen mit reibungsmindernden Gleitteilen (4,5) aus Kunststoff, welche in Ausnehmungen
(3) des Gleitstuhles bzw. der Platten lösbar festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß in jeder Ausnehmung (3) wenigstens zwei Gleitteile (4,5) aufgenommen sind, deren
Seitenflächen am überwiegenden Teil des Umfanges der Gleitteile (4,5) von einwärtsspringenden
Wänden bzw. Profilierungen (7) des Randes der Ausnehmung (3) übergriffen bzw. hintergriffen
sind.
2. Gleitstuhl, Gleitplatte bzw. Rippenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (3) langgestreckt ausgebildet sind und daß die Trennfuge (10)
der in die Ausnehmung (3) eingelegten Gleitteile (4,5) quer zur längeren Achse der
Ausnehmung (3) angeordnet ist.
3. Gleitstuhl, Gleitplatte bzw. Rippenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung (3) einen Bereich (6) mit im wesentlichen vertikalen Wänden aufweist,
dessen lichte Weite der größten Breite der Gleitteile (4,5) quer zur Einschieberichtung
der Gleitteile (4,5) entspricht.
4. Gleitstuhl, Gleitplatte bzw. Rippenplatte nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitteile (4,5) im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweisen und
daß der Basiswinkel (α) der Trapezschenkel dem zugehörigen Basiswinkel der schräg
verlaufenden und nach oben einwärtsspringenden Wände (7) der Ausnehmung (3) entspricht.
5. Gleitstuhl, Gleitplatte bzw. Rippenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennfuge (10) der Gleitteile (4,5) in einer Ausnehmung (3)
innerhalb des Bereiches (6) der Ausnehmung (3) mit im wesentlichen vertikalen Wänden
oder nahe diesem Bereich (6) angeordnet ist.
6. Gleitstuhl, Gleitplatte bzw. Rippenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gleitteile (4,5) an ihrer Oberfläche Rillen (15) aufweisen,
welche sich in Längsrichtung der Ausnehmung (3) erstrecken oder mit der Längsrichtung
einen spitzen Winkel einschließen.
7. Gleitstuhl, Gleitplatte bzw. Rippenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsachse (9) der Ausnehmungen (3) in Verschieberichtung
des verschieblichen Weichenbauteiles orientiert ist.
8. Gleitstuhl, Gleitplatte bzw. Rippenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in jedem Gleitstuhl (2) bzw. jeder Gleitplatte (18) oder Rippenplatte
(1) zwei zueinander parallel angeordnete Ausnehmungen (3) vorgesehen sind.
9. Gleitstuhl, Gleitplatte bzw. Rippenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verringerung der Bauhöhe für den Einsatz von durch Querkeile
spannbaren Blattfederelementen für die Festlegung von Schienen oder Weichenteilen
die Rippenplatte (1) oder Unterlagsplatte (16) unterhalb des Gleitstuhles (2) auf
geringere Plattenstärke abgesetzt ausgebildet ist.