[0001] Die Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsringverdichter gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher Flüssigkeitsringverdichter ist durch die DE-C-32 10 161 bekannt. Bei
diesem Verdichter sind vor der Drucköffnung mehrere, gleich große als Schlitze ausgebildete
Zusatzöffnungen vorgesehen.
[0003] Es hat sich gezeigt, daß es bei einer solchen Ausbildung der Zusatzöffnungen insbesondere
bei höheren Ansaugdrücken und im Überdruckbereich, d.h. bei einem gegenüber dem Atmosphärendruck
höheren Verdichtungsdruck, doch noch zu nennenswerten Druckverlusten beim Durchströmen
der Zusatzöffnungen kommt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Flüssigkeitsringverdichter
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weiterzubilden, daß die Druckverluste der
vorstehend genannten Art weiter reduziert werden.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale. Durch die beschriebene Bemessung der Durchtrittsfläche der
einzelnen Zusatzöffnungen steht an jeder Stelle des Auslaßbereiches eine jeweils den
an dieser Stelle vorliegenden Verhältnissen (Gasmasse, Verdichtungsdruck) entsprechende
Durchtrittsfläche zur Verfügung, so daß sich nur noch minimale Verluste ergeben.
[0006] Bei einem Flüssigkeitsringverdichter mit einer ebenen Steuerscheibe ist es besonders
vorteilhaft, daß sich die Zusatzöffnungen in radialer Richtung derart bis zu dem
Flüssigkeitsring erstrecken, daß die Hüllkurve über die radial außenliegenden Enden
der Zusatzöffnungen zumindest angenähert dem sich bei dem Nenndruckverhältnis des
Verdichters einstellenden Verlauf des Flüssigkeitsringes entspricht. Hierdurch wird
ferner eine bessere Verträglichkeit von saugseitiger Flüssigkeitsmitförderung erreicht.
Überschüssige Flüssigkeit kann durch die bis zum Flüssigkeitsring reichenden Zusatzöffnungen
bereits vor der eigentlichen Drucköffnung ausgestoßen werden, so daß es im Bereich
des Scheitelpunktes des Verdichters nicht mehr zu unerwünschten, Leistungsverluste
verursachenden Pressungen kommt.
[0007] Die gewünschte Bemessung der Durchtrittsfläche der Zusatzöffnungen wird bei einem
Flüssigkeitsringverdichter mit einem konusförmig ausgebildeten Steuerelement dadurch
erreicht, daß die Zusatzöffnungen als geradlinige Schlitze ausgebildet sind, deren
Länge zur Drucköffnung hin abnimmt.
[0008] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird der Anmeldungsgegenstand
nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
FIG 1 in einem Teilschnitt einen Flüssigkeitsringverdichter mit einer ebenen Steuerscheibe,
FIG 2 eine für bestimmte Nenndruckverhältnisse ausgebildete ebene Steuerscheibe in
Draufsicht,
FIG 3 eine für ein anderes Nenndruckverhältnis ausgebildete ebene Steuerscheibe in
Draufsicht,
FIG 4 in einem Teilschnitt einen Flüssigkeitsringverdichter mit einem konusförmig
ausgebildeten Steuerelement,
FIG 5 ein konusförmiges Steuerelement in abgewickelter Darstellung,
FIG 6 ein konusförmiges Steuerelement in Stirnansicht,
FIG 7 einen Teilschnitt des konusförmigen Steuerelementes entlang der Linie VII-VII
in FIG 6.
[0009] Bei dem in einem Teilschnitt dargestellten Flüssigkeitsringverdichter 1 ist mit
2 das Verdichtergehäuse bezeichnet, das ein mit seiner Wellenachse 3 exzentrisch gegenüber
der Gehäuseachse 4 versetztes Schaufelrad 5 umschließt. Die Lagerung des Schaufelrades
5 erfolgt in an dem Verdichtergehäuse 2 angebauten Lagerschilden 6. An dem in der
Zeichnung dargestellten einen Lagerschild 6 ist jeweils ein Saug- und Druckstutzen
angeordnet, von denen in der Schnittdarstellung beispielsweise nur der Saugstutzen
7 sichtbar ist. Zwischen dem Lagerschild 6 und dem Verdichtergehäuse 2 ist eine ebene
Steuerscheibe 8 eingefügt. Diese Steuerscheibe 8 weist mindestens eine Saugöffnung
9 und eine Drucköffnung 10 auf. Über diese Saug- und Drucköffnung 9 und 10 stehen
der Saug- und der Druckstutzen mit den jeweiligen, sich mit der Saug- und Drucköffnung
9 und 10 deckenden Schaufelkammern in Verbindung. Dadurch kann über den Saugstutzen
7 und die Saugöffnung 9 Gas in die betreffenden Schaufelkammern eingesaugt und über
die Drucköffnung 10 und den Druckstutzen Gas aus den jeweiligen Schaufelkammern ausgestoßen
werden.
[0010] Wie die Darstellung in den FIG 2 und 3 zeigt, sind an der ebenen Steuerscheibe 8
in bezug auf die Verdichtungsrichtung (Pfeil 11) vor der Drucköffnung 10 mehrere Zusatzöffnungen
12 vorgesehen. Diese Zusatzöffnungen 12 sind auf der dem Schaufelrad 5 abgewandten
Seite der Steuerscheibe 8 durch Rückschlagventile abgedeckt. Diese Rückschlagventile
geben die jeweilige Zusatzöffnung 12 frei, sobald in der an ihr vorbeistreichenden
Schaufelkammer ein geringfügig höherer Druck als am Druckstutzen herrscht. Damit
kann das in der betreffenden Schaufelkammer verdichtete Gas ausströmen. Die Zusatzöffnungen
12 sind in radialer Richtung mit unterschiedlicher Länge ausgebildet, wobei die Länge
der Zusatzöffnungen 12 zu der Drucköffnung 10 hin abnimmt. Damit weisen diese Zusatzöffnungen
12 eine zur Drucköffnung hin abnehmende Durchtrittsfläche auf, da nämlich ihre Breite
konstant bleibt und nur geringfügig breiter bzw. gleich oder kleiner als die Dicke
der Schaufeln des Schaufel rades 5 bemessen ist. Desgleichen sind die Zusatzöffnungen
12 in ihrem radialen Verlauf dem radialen Verlauf der Schaufeln angepaßt, so daß beim
Vorbeistreichen einer Schaufel die jeweilige Zusatzöffnung 12 vollständig abgedeckt
wird. Auf diese Weise lassen sich Rückströmungen über die Zusatzöffnungen 12 zwischen
zwei verschiedenen Schaufelkammern vermeiden.
[0011] Mit 13,14 und 15 ist in den FIG 2 und 3 der sich bei verschiedenen Nenndruckverhältnissen
einstellende Verlauf des Flüssigkeitsringes in dem Verdichter angedeutet. Bei einem
Flüssigkeitsringverdichter mit einem niedrigen Nenndruckverhältnis, beispielsweise
2:1, ergibt sich der mit 13 bezeichnete Verlauf. Ein Verdichter mit einem mittleren
Nenndruckverhältnis von etwa 5:1 weist den mit 14 angedeuteten Verlauf des Flüssigkeitsringes
auf. Bei einem für hohe Druckverhältnisse ca. 30-40:1 ausgelegten Flüssigkeitsringverdichter
stellt sich der mit 15 bezeichnete Verlauf des Flüssigkeitsringes ein.
[0012] Die Zusatzöffnungen 12 sind in ihrer radialen Länge so bemessen, daß sie sich mit
ihrem radial außenliegenden Ende 16 bis zu dem sich entsprechend dem Nenndruckverhältnis
des Flüssigkeitsringverdichters einstellenden Verlauf 13 bzw.14 bzw.15 des Flüssigkeitsringes
erstrecken. Hierdurch wird eine maximale Durchtrittsfläche sowohl für jede einzelne
Zusatzöffnung 12 als auch eine maximale Gesamtdurchtrittsfläche für die bei den jeweiligen
Druckverhältnissen durch die Rückschlagventile freigegebenen Zusatzöffnungen 12 erreicht.
Die jeweils zur Verfügung stehende Durchtrittsfläche ist damit in erster Näherung
zu der in den Schaufelkammern vorhandenen Gasmasse proportional, so daß infolge dieser
Anpassung die Druckverluste wesentlich vermindert sind.
[0013] Dadurch, daß sich die Enden 16 der Zusatzöffnungen 12 bis zu dem eine Hüllkurve für
diese Enden 16 bildenden Flüssigkeitsring erstrecken, kann eventuell überschüssige
Flüssigkeit bereits durch die von der Drucköffnung weiter entfernt liegenden Zusatzöffnungen
12 ausgestoßen werden. Damit wird ein entsprechender Flüssigkeitsstau vor dem Scheitelpunkt
des Verdichters und der damit verbundene Leistungsverlust vermieden.
[0014] Bei dem in der FIG 4 dargestellten Flüssigkeitsringverdichter 1 ist statt einer ebenen
Steuerscheibe 8 ein konusartiges Steuerelement 17 vorgesehen. Dieses Steuerelement
erstreckt sich koaxial zur Welle 18 des Verdichters und untergreift das Schaufelrad
19 auf einer axialen Teillänge. An der Konusfläche 20 dieses Steuerelementes 17 sind,
wie die Abwicklung nach FIG 5 zeigt, wiederum je eine Saug- und eine Drucköffnung
9 und 10 vorgesehen. Der Drucköffnung sind mehrere Zusatzöffnungen 22 vorgeschaltet.
Die Breite 21 dieser Zusatzöffnungen 22 ist entweder geringfügig breiter oder gleich
bzw. kleiner als die Dicke der Schaufeln am Schaufelgrund gewählt, so daß wiederum
eine vollständige Überdeckung der einzelnen Zusatzöffnungen 22 durch die vorbeistreichenden
Schaufeln erreicht wird. In axialer Richtung sind die einzelnen Zusatzöffnungen 22
zu der Drucköffnung 10 hin gegenüber der jeweils vorhergehenden Zusatzöffnung 22 verkürzt.
Damit wird die notwendige Verkleinerung der Durchtrittsfläche der näher zur Drucköffnung
10 liegenden Zusatzöffnungen 22 erreicht. Die Verkleinerung von Zusatzöffnung zu Zusatzöffnung
ist so gewählt, daß die Gesamtdurchtrittsfläche der jeweils durch die Rückschlagventile
freigegebenen Zusatzöffnungen 22 der in den jeweiligen Schaufelkammern vorhandenen
Gasmasse annähernd proportional ist. Durch das Nenndruckverhältnis des Verdichters
wird das Maß der Verkleinerung von Zusatzöffnung zu Zusatzöffnung bestimmt.
[0015] Wie aus den FIG 6 und 7 zu ersehen ist, mündet jede Zusatzöffnung 22 in einen im
Konuskörper 23 des konusförmigen Steuerelementes 17 ausgebildeten Kanal 24. Die Kanäle
24 sind bis auf ihre auf der Stirnseite 25 des konusartigen Steuerelementes 17 liegende
Auslaßöffnung 26 in sich geschlossen und gegenein ander abgegrenzt. Durch diese Kanäle
24 steht für die abzuführende Gasmasse ein ausreichender Strömungsquerschnitt zur
Verfügung, so daß keine zusätzlichen Druckverluste auftreten.
[0016] Es besteht ferner die Möglichkeit die auf der Stirnseite 25 liegenden Auslaßöffnungen
26 durch ein Rückschlagventil abzudecken. Gemäß der Darstellung in FIG 7 besteht
dieses Rückschlagventil aus einer auf der Auslaßöffnung 26 aufliegenden elastischen
Ventilplatte 27. Um die Auslenkung der Ventilplatte 27 zu begrenzen, ist in einem
bestimmten Abstand zu dieser eine Fangplatte 28 angeordnet, an der die Ventilplatte
27 zur Anlage kommt (gestrichelt dargestellt), wenn über die betreffende Zusatzöffnung
22 und den Kanal 24 Gas und/oder Flüssigkeit ausgestoßen wird. Anstelle der in FIG
7 dargestellten Anordnung des Rückschlagventiles ist auch eine Anordnung möglich,
bei der die Ventilzungen in den Konus hineinragen und die Zusatzöffnungen direkt
abdecken. Hierdurch entfällt der zwischen den Zusatzöffnungen und den Ventilzungen
liegende, von Gas ausgefüllte Raum gemäß der in FIG 7 gezeigten Anordnung.
[0017] Mit einer solchen Ausgestaltung des konusartigen Steuerelementes 17 gelingt eine
stetige, feingestufte Anpassung an wechselnde Verdichtungsverhältnisse trotz nur
einer Konstruktionsform des Steuerelementes. Unterschiedliche Konusausführungen für
unterschiedliche Druckverhältnisse sind nicht erforderlich.
1. Flüssigkeitsringverdichter, mit einem ein Schaufelrad (5) umgebenden Gehäuse (2),
an dessen Stirnseiten Lagerschilde (6) angeordnet sind, in denen das Schaufelrad (5)
exzentrisch gegenüber dem Gehäuse (2) gelagert ist, bei welchem Verdichter (1) mindestens
an einem Lagerschild (6) je ein Saug- und Druckstutzen und zwischen diesem Lagerschild
(6) und dem Schaufelrad (5) ein Steuerelement (8,17) vorgesehen ist, welches zur
Verbindung des Saugstutzens (7) mit den sich jeweils im Ansaugbereich befindlichen
Schaufelkammern des Schaufelrades (5) mindestens eine Saugöffnung (9) und zur Verbindung
des Druckstutzens mit den sich jeweils im Verdichtungsbereich befindlichen Schaufelkammern
eine Drucköffnung (10) sowie mehrere in bezug auf die Verdichtungsrichtung der Drucköffnung
(10) vorgeschaltete, mit Rückschlagventilen versehene Zusatzöffnungen (12 bzw. 22)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Richtung auf die Drucköffnung (10) hin die Durchtrittsfläche der einzelnen
Zusatzöffnungen (12 bzw.22) derart verkleinert ist, daß die Gesamtdurchtrittsfläche
der beim Verdichtungsvorgang jeweils von den Rückschlagventilen freigegebenen Zusatzöffnungen
(12 bzw.22) in bezug auf das jeweilige Nenndruckverhältnis des Verdichters (1) der
in den Schaufelkammern vorhandenen Gasmasse zumindest angenähert proportional ist.
2. Flüssigkeitsringverdichter nach Anspruch 1, mit einem als ebene Steuerscheibe (8)
ausgebildeten Steuerelement,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Zusatzöffnungen (12) in radialer Richtung derart bis zu dem Flüssigkeitsring
(13,14,15) erstrecken, daß die Hüllkurve über die radial außenliegenden Enden (16)
der Zusatzöffnungen (12) zumindest angenähert dem sich bei dem Nenndruckverhältnis
des Verdichters (1) einstellenden Verlauf (13,14,15) des Flüssigkeitsringes entspricht.
3. Flüssigkeitsringverdichter nach Anspruch 1, mit einem konusartig ausgebildeten,
die Welle (8) des Verdichters (1) auf einer axialen Teillänge konzentrisch umgebenden
Steuerelement (17),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzöffnungen (22) als geradlinige Schlitze ausgebildet sind, deren Länge
zur Drucköffnung (10) hin abnimmt.
4. Flüssigkeitsringverdichter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Zusatzöffnung (22) in einen bis auf eine auf der Stirnseite (25) des konusförmigen
Steuerelementes (17) liegende Auslaßöffnung (26) geschlossenen Kanal (24) mündet,
die durch ein Rückschlagventil (27) abgedeckt ist.
5. Flüssigkeitsringverdichter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückschlagventil als Plattenventil (27) ausgebildet ist.