[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen, Befüllen mit einem staubförmigen
oder körnigen Füllgut und Zuschweißen eines Kunststoffsacks, insbesondere eines Seitenfaltensacks,
ausgehend von einer Kunststoffschlauchfolie, bei dem man die Schlauchfolienbahn von
einer Folienrolle abzieht, die Bahn vertikal aufwärts direkt im die Befüllstation
einzieht, die mit einer Bodenschweißnaht versehene Folienbahn in der Befüllstation
unterhalb der Bodenschweißnaht unter Bildung eines Sacks abschneidet, den gebildeten
Sack befüllt und mit einer Kopfschweißnaht versieht. Die Erfindung betrifft auch eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer Schweißeinrichtung zur Bildung
der Bodenschweißnaht und der Eckenschweißnähte, einer Befüllstation mit einer Schneideinrichtung
zur Abtrennung einer Sacklänge von der Folienbahn, einem Befüllorgan und einem in
einer Vertikalebene zwischen einer unteren Aufnahmeposition und einer oberen Befüllposition
verfahrbaren Sackhalter mit integrierten Klemmelementen, unterhalb der Aufnaheposition
angeordneten Elementen zur Führung der Folienbahn in die Aufnahmeposition, einem Sackstuhl
und einer Schweißstation mit einer Schweißeinrichtung zur Bildung der Kopfschweißnaht.
[0002] Aus der DE-PS 23 01 817 ist es bekannt, einen Folienschlauch zwecks Herstellung und
Befüllung von Säcken vertikal abwärts in eine Sackherstellungsstation einzuführen,
in der jeweils ein Sack von der Folienbahn abgeschnitten und die Bodenschweißnaht
des folgenden Sacks gebildet werden. Der Sack wird nach dem Abschneiden aus dieser
Station horizontal in die Befüllstation übergeben. Die Herstellung der Bodenschweißnaht
verlängert die Verfahrensdauer ebenso wie die räumliche Trennung von Sackherstellung
und -befüllung und die dadurch notwendige Übergabe des leeren Sacks an die Befüllstation.
[0003] Aus der DE-OS 20 07 605 ist ein Verfahren zum Herstellen und Verschliessen von gefüllten
Tragetaschen aus einem schlauchförmigen Material bekannt, bei dem die Schlauchfolie
vertikal aufwärts in die Befüllstation eingezogen wird. Erst nach der Befüllung wird
die Bodenschweiß naht angebracht und die befüllte Tasche von der Bahn abgetrennt.
Die befüllte Tragetasche wird dann mit den auf den Schweißnähten geschlossenen Schweißbacken
und dem geschlossenen Sackstuhl aus der Befüllstation in eine Abkühlstation verfahren.
Da die Bodenschweißnahtbildung erst nach der Befüllung erfolgt, beginnt die Abkühlung
der Naht erst nach der Befüllung, wodurch eine beträchtliche Verweilzeit bis zum Abwurf
erforderlich ist.
[0004] Aus dem DE-GM 19 11 457 ist die Anbringung von Bodenschweißnähten im horizontalen
Teil einer Folienbahn bekannt, bevor diese vertikal abgelenkt, von der Bahn ein Beutel
abgeschnitten und dieser dann aus der Abschneidestation in die Befüllstation geschwenkt,
dort geöffnet und befüllt wird. Trotz der vorherigen Anbringung der Bodenschweißnähte
wird die Folienbahn somit nicht direkt in die Befüllstation eingezogen, sondern es
werden zunächst Beutel abgeschnitten, die an die Befüllstation übergeben werden. Die
Abkühlung der Bodenschweißnaht ist in diesem Falle auf die Zeit vor der Befüllung
beschränkt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen, Befüllen und Zuschweißen von Kunststoffsäcken ausgehend von einer
Kunststoff-Schlauchfolie zu schaffen, bei dem der Zeitraum vom Beginn der Sackherstellung
bis zum Abwurf des befüllten, zugeschweißten Sacks verkürzt wird. Insbesondere soll
die gesamte Taktzeit des Verfahrens durch die notwendige Abkühlzeit für die Bodenschweißnaht
nicht verlängert werden. Ferner soll die Herstellung der Boden- und Eckenschweißnähte
der Säcke keinen zusätzlichen Zeitaufwand erfordern. Darüber hinaus soll ein Horizontaltransport
des leeren Sacks und damit ein weiterer Zeitfaktor im Rahmen der Sackherstellung und
-befüllung ausgeschaltet werden.
[0006] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß man die Schlauchfolienbahn vor dem Einziehen in die Befüllstation im
Abstand der Sacklänge mit Boden- und Eckenschweißnähten versieht, die in die Befüllstation
eingezogene Folienbahn vor der Befüllung mit einem zweiteiligen Sackstuhl auf der
Bodenschweißnaht abklemmt und den Sack nach der Befüllung bei abgeklemmter Bodenschweißnaht
horizontal in eine Schweißstation zur Bildung der Kopfschweißnaht verfährt. Durch
die Bodenschweißung vor dem Einziehen in die Befüllstation und die Abklemmung der
Bodenschweißnaht durch den Sackstuhl ist es möglich, die für die Haltbarkeit der
Bodennaht erforderliche Abkühlzeit auf die Zeit vor, während und nach der Befüllung
zu verteilen und so in der verfahrensmäßig ohnehin erforderlichen Taktzeit unterzubringen.
Dies wäre nicht möglich, wenn die Bodenschweißung z.B. erst nach dem Einziehen der
Bahn in die Befüllstation erfolgte. Da die erfindungsgemäß hergestellte Schweißnaht
bis zum Zeitpunkt der beginnenden Befüllung in der Befüllstation noch nicht genügend
abgekühlt ist, wird sie in der Befüllstation mit einem zweiteiligen Sackstuhl abgeklemmt
und damit bis zur genügenden Abkühlung und Verfestigung gegen Aufreißen gesichert.
Bei der Befüllung von Kunststoffsäcken mit Füllgewichten von 25 oder 50 kg wäre es
einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit abträglich, wollte man ein genügendes Abkühlen
der Bodenschweißnaht bis zum Beginn der Befüllung abwarten. Durch das erfindungsgemäße
Abklemmen wird die frische Bodenschweißnaht entlastet, so daß trotz hoher Füllgewichte
und ggfs. Rütteln während oder nach der Befüllung die Bodenschweißnaht kaum beansprucht
wird. Auf Grund der zeitlich und räumlich vorgezogenen Bodenschweißung und der sich
anschließenden Sicherung der Bodenschweißnaht während und nach der Befüllung ergibt
sich eine Abkürzung der gesamten Taktzeit. Da in der Folienbahn durch die vorher
vorgenommenen Boden- und Eckenschweißungen die Säcke im wesentlichen bereits vorgebildet
wurden, kann die Folienbahn direkt in die Befüllstation eingezogen werden, und zwar
taktweise jeweils um die Sacklänge. Es ist dann nur noch erforderlich, von der eingezogenen
Folienbahn eine Sacklänge abzuschneiden, wobei der Schnitt dicht unterhalb der Bodenschweißnaht
erfolgt.
[0007] Man klemmt die in die Befüllstation vertikal aufwärts eingezogene Folienbahn auf
der Bodenschweißnaht mit einem zweiteiligen Sackstuhl ab und schneidet dann die Sacklänge
unterhalb des Sackstuhls ab. Durch die Klemmung genau auf der Bodenschweißnaht wird
diese bei der nachfolgenden Befüllung, Verdichtung und auch beim Weitertransport des
Sacks bis zum Abwurf vor besonderer Beanspruchung geschützt, und sie kann weiter abkühlen.
Die Bodenschweißnaht bedarf daher vor der Befüllung keiner zeitaufwendigen Kühlung,
was sich ebenfalls günstig auf die Gesamttaktzeit auswirkt.
[0008] Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens führt man die
Schlauchfolienbahn im wesentlichen in horizontaler Richtung und lenkt sie nach Anbringung
der Boden- und Eckenschweißnähte vertikal aufwärts in die Befüllstation um. Durch
die Horizontal- und Vertikalführung der Folienbahn und die Anbringung der Schweißungen
im horizontalen Bahnbereich ergibt sich eine verringerte Bauhöhe für die Maschine
und eine kompakte Bauweise.
[0009] Vorzugsweise bringt man nach dem Einziehen der Folienbahn in die Befüllstation,
insbesondere während der Befüllung des abgeschnittenen Sacks bereits an der Folienbahn
vor der Befüllstation die Boden- und Eckenschweißnähte an. Da nach dem Einziehen und
Abschneiden der Sacklänge die Folienbahn nicht mehr in Bewegung ist, können diese
Schweißungen vorgenommen werden, während der abgeschnittene Sack noch befüllt wird.
Daher fallen Schweißzeiten, die den gesamten Sackherstellungs-, Befüllungs und Verschließzyklus
verlängern würden, weg.
[0010] Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hebt man das
Ende der Folienbahn zunächst über die Schneidebene an und zieht es dann in die Befüllstation.
Da das Einziehen der Folienbahn in die Befüllstation mit dem Sackhalter erfolgt,
der im allgemeinen nicht unter die Schneidmesser absenkbar ist, wird das beim letzten
Schnitt gebildete Folienbahnende vertikal über die Schneidebene bis in die Aufnahmeposition
des Sackhalters angehoben. Erst dort wird das Folienbahnende von den Klemmbacken des
Sackhalters übernommen. Das Einziehen der Folienbahn in die Befüllstation erfolgt
demzufolge in zwei Stufen, wobei das Anheben über die Schneidebene nur einem kurzen
Hub von beispielsweise 60 bis 100 mm entspricht.
[0011] Vorzugsweise öffnet man während des Einziehens der Folienbahn in die Befüllstation
das obere Ende der Schlauchfolie. Beim Einziehen der Folienbahn in die Befüllstation
kann das obere freie Ende der Schlauchfolienbahn aufgezogen und ggfs. gespreizt werden,
d.h. die ersten für die Befüllung erforderlichen Maßnahmen können bereits ablaufen,
bevor die Sacklänge von der Bahn abgeschnitten, d.h. der Sack überhaupt fertiggestellt
wurde. Dies wirkt sich günstig auf die Verkürzung der Taktzeit aus.
[0012] Die Aufgabe wird ferner bei der eingangs genannten Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Schweißeinrichtung zur Bildung der Boden und Eckenschweißnähte vor
den Elementen zur Führung der Folienbahn in die Aufnahmeposition angeordnet ist, die
Bodenschweißnaht der unter das Befüllorgan eingezogenen Folienbahn durch den zweiteiligen
Sackstuhl abklemmbar ist und der Sackstuhl zwischen der Befüllstation und der Schweißstation
zur Bildung der Kopfschweißnaht verfahrbar ist. Durch die Anordnung der Boden- und
Eckenschweißeinrichtung vor der Befüllstation bzw. den Elementen zur Führung der
Bahn in die Befüllstation und durch den zwischen der Befüllstation und der Kopfnahtschweißstation
verfahrbaren zweiteiligen Sackstuhl ist es möglich, die Abkühlung der Bodenschweißnähte
auf die Phasen vor, während und nach der Sackbefüllung zu verteilen und damit so in
den Verfahrensablauf zu integrieren, daß die Abkühlung keine Verlängerung des Verfahrensablaufs
erfordert. Bei dem Verfahren nimmt der Sackhalter in seiner unteren Position mit den
Klemmelementen das in der Vertikalebene befindliche Ende der Folienbahn auf und zieht
es entsprechend der eingestellten Sacklänge bis in die obere Befüllposition. Die
Führungselemente halten das Folienbahnende etwa senkrecht in der Aufnahmeposition,
so daß es von den Klemmelementen des herabgefahrenen Sackhalters erfaßt werden kann.
[0013] Nach der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassen die
Elemente zur Führung der Folienbahn ein vertikal verfahrbares Klemmbackenpaar und/oder
eine die Folienbahn in die Vertikalebene umlenkende Umlenkrolle. Da die Klemmelemente
des Sackhalters zur Aufnahme der Folienbahn nicht unter die Trenneinrichtung abgesenkt
werden können, muß das Folienbahnende über die Ebene der Trennelemente- d.h. der Schneidmesser,
soweit angehoben werden, daß es von den Klemmelementen des Sackhalters aufgenommen
werden kann (Aufnahmeposition). Dies erfolgt mit dem genannten Klemmbackenpaar, das
unterhalb der Trenneinrichtung vertikal verfahrbar ist. Zu Beginn eines neuen Sackherstellungs-
Befüllungsvorgangs erfaßt dieses Klemmbackenpaar die Folienbahn in ihrem vertikalen
Bereich und hebt sie so soweit über die Schneidebene, daß das Bahnende von den Klemmelementen
des Sackhalters erfaßt werden kann. Der Hub des vertikal verfahrbaren Klemmbackenpaars
beträgt z.B. 80 mm. Nach dieser Anhebung des Folienbahnendes öffnet das Klemmbackenpaar
und fährt um die Hubstrecke abwärts in seine Ausgangslage zurück. Das Klemmbackenpaar
dient nach dem Abschneiden der Sacklänge auch dazu, die Folienbahn in der vertikalen
Ebene zu halten. Die Umlenkrolle lenkt die Folienbahn vorzugsweise aus der horizontalen
Richtung in die vertikale Aufwärtsrichtung um. Die Folienvorratsrolle kann daher
seitlich neben der genannten Vertikal- bzw. Befüllungsebene angeordnet sein, so daß
sich eine kompakte Bauweise der Vorrichtung ergibt.
[0014] Doe Schneideinrichtung ist zwischen der unteren Aufnahmeposition des Sackhalters
und den Elementen für die Führung der Folienbahn, insbesondere dem genannten Klemmbackenpaar
angeordnet. Nachdem die Schlauchfolie in die Befüllstation eingezogen wurde, schließt
der zweiteilige Sackstuhl auf der Bodenschweißnaht. Die Schneideinrichtung ist dicht
unter dem Sackstuhl angeordnet, so daß die Sacklänge dicht unter dem Sackstuhl abgeschnitten
wird.
[0015] Die Schweißeinrichtung zur Bildung der Boden- und Eckenschweißnähte ist zweckmäßigerweise
in dem vor den Führungselementen liegenden Bereich der Folienbahn, insbesondere zwischen
einem Einzugsrollenpaar und der Umlenkrolle, angeordnet. Im allgemeinen werden die
Boden- und die Eckenschweißungen durch separate Schweißstempel vorgenommen, wobei
die Bodenschweißung genau positioniert zu den Eckenschweißungen gelegt wird. Bei der
bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Hublänge des
Sackhalters zwischen Aufnahmeposition (in der das Folienbahnende erfaßt wird) und
der Befüllposition (in der der Sack befüllt wird) und die Anordnung der Teile der
Schweißeinrichtung für die Boden- und Eckenschweißnähte entsprechend der Sacklänge
zentral einstellbar. Eine Neueinstellung der Sacklänge, z.B. wegen Änderung der Art
des Füllguts oder der abzusackenden Füllgutmenge, wird damit automatisch von einer
Verschiebung der Schweißeinrichtung begleitet. Bei einer Sackverkürzung werden die
Eckenschweißungen im horizontalen Bereich der Folienbahn einander genähert, bei einer
Sackverlängerung werden die Eckenschweißstempel voneinander entfernt. Darüber hinaus
wird auch die Kopfschweißnaht zentral eingestellt.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß
die Schweißeinrichtung zur Bildung der Kopfschweißnaht mittels Klemmkörper in einer
vertikalen Führung feststellbar ist, der Klemmkörper ein aus der Führung herausragendes
erstes Kopplungsteil trägt, auf einem den Sackstuhl tragenden, horizontal verfahrbaren
Transportschlitten ein zweites Kopplungsteil so angebracht ist, daß beim Einfahren
des Transportschlittens in die Kopfnahtschweißposition die Kopplungsteile miteinander
in Eingriff kommen, bei einer Sacklängenänderung die Feststellung des Klemmkörpers
aufgehoben und die Schweißeinrichtung über die geschlossene Kopplung in der Führung
neu positioniert wird. Nach dem Öffnen der Klemmvorrichtung kann eine Sacklängenänderung
vorgenommen werden. Der Transportschlitten trägt den zweiteiligen Sackstuhl und die
die Öffnung des befüllten Sackes zuhaltenden Klemmen. Wenn der Transportschlitten
in die Schweißposition zur Bildung der Kopfschweißnaht eingefahren ist, erfolgt eine
automatische Kopplung zwischen dem Transportschlitten und dem in der Vertikalführung
pneumatisch festgeklemmten, die Kopfnahtschweißeinrichtung tragenden Klemmkörper.
Nach dem Öffnen der Klemmvorrichtung kann eine Sacklängenänderung vorgenommen werden.
Die Sacklängenänderung entsprechend einer Änderung des Abstandes der Klemmen von
dem Sackstuhl bewirkt durch die Kopplung zugleich die entsprechende Höhenverschiebung
des Klemmkörpers und damit der Kopfnahtschweißeinrichtung.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 den Sackherstellungs- und Befüllungsteil einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in vereinfachter Darstellung;
Figur 2 eine Seitenansicht des Transportschlittens für den befüllten Sack und die
Kopfnahtschweißeinrlchtung; und
Figur 3 eine Draufsicht der in Figur 2 dargestellten Vorrichtungsteile.
[0018] Nach Figur 1 beginnt der Verfahrensgang bei einer Schlauchfolienrolle 1, die in einem
doppelstöckigen Folienrollenlager 2 drehbar gelagert ist. Das doppelstöckige Lager
2 ist Gegenstand der Europäischen Anmeldung Nr. Die Schlauchfolienbahn 3 wird
durch das Einziehrollenpaar 4 von der jeweils angeschlossenen Vorratsrolle 1 abgezogen
und durchläuft dann bis zur Umlenkrolle 5 einen horizontalen Bereich. In dem horizontalen
Bahnbereich wird die Folienbahn durch eine Schweißeinrichtung 6 geführt, in der sie
mit Eckenschweißnähten und der Bodenschweißnaht versehen wird. Da eine solche Schweißeinrichtung
an sich bekannt ist, wurde sie in Figur 1 nur schematisch dargestellt. In die Einrichtung
6 kann eine Schweißnahtkühleinrlchtung integriert sein, jedoch ist dies im Rahmen
der vorliegenden Erfindung nicht unbedingt erforderlich. Die Umlenkrolle 5 ist so
angeordnet, daß sie die Folienbahn 3 in eine Vertikalebene 7 umlenkt, die zugleich
die Mittelebene des Sackhalters 8 und des Befüllorgans 9 darstellt. Die Folienbahn
3 passiert ein Hubklemmenpaar 11, das die Bahn in der Vertikalebene 7 hält.
[0019] Nachdem ein durch die Messer 16 abgetrennter Sack 10 befüllt und mit dem Sackstuhl
20 in die Kopfnahtschweißstation abtransportiert wurde, schließt zunächst das Klemmbackenpaar
11. Bei geöffneten Messern 16 hebt dann das Backenpaar 11 das Folienbahnende um z.B.
80 mm über die Trennebene, d.h. das Niveau der Schneideinrichtung 16.
[0020] Der in Figur 1 in seiner oberen Befüllposition dargestellte Sackhalter 8 ist in an
sich bekannter Weise ausgebildet. Er hat zwei Klemmelementpaare, von denen in Figur
1 nur das eine Paar 12 sichtbar ist. Der Sackhalter 8 ist in einer seitlich angeordneten
Führung 13 zwischen der in Figur 1 dargestellten oberen Befüllposition und einer unteren
Aufnahmeposition vertikal verfahrbar, in der die Klemmelementpaare 12 das angehobene
Ende der Folienbahn erfassen können. Nachdem die Folienbahn durch die Klemmelementpaare
12 so erfaßt wurde, fährt der Sackhalter 8 aufwärts in die in Figur 1 gezeigte Befüllposition
und zieht dabei die zuvor zentral eingestellte Sacklänge von der Folienrolle 1 ab.
[0021] In den Sackhalter 8 sind zwei Quetschbacken integriert, die je eine zentrale Saugdüse
enthalten, die an eine Unterdruckquelle angeschlossen werden kann. Während der Sackhalter
8 nach oben fährt und die Schlauchfolie in die Befüllposition einzieht, ziehen die
beiden der Schlauchfolienwandung außen anliegenden Saugdüsen 14 die Schlauchfolie
parallelogrammförmig auf. Zwei um parallele Achsen schwenkbare Sackspreizer 15 können
nun in die aufgezogene Schlauchöffnung eintauchen und diese durch Ausschwenken in
eine im wesentlichen kreisrunde Form bringen. Wenn der Sackhalter 8 die in Figur 1
dargestellte Befüllposition erreicht hat, ist das Schlauchende geöffnet und damit
befüllbereit. Die während der Befüllung des vorigen Sacks in der Einrichtung 6 hergestellte
Bodenschweißnaht befindet sich nach dem Einziehen der eingestellten Sacklänge genau
auf der Höhe des zweiteiligen Sackstuhls 20, der nunmehr auf der Bodenschweißnaht
schließt und dabei die noch nicht beanspruchbare warme Bodenschweißnaht sichert. Anschließend
wird die Schneideinrichtung 16 geschaltet, welche die Folienbahn 3 dicht unterhalb
des Sackstuhls 20 und damit der Bodenschweißnaht abschneidet. Nachdem der Sack 10
damit von der Folienbahn 3 getrennt ist, beginnt die Befüllung, wobei das Befüllorgan
9 z.B. bis auf 250 mm über den Sackboden abgesenkt werden kann. Hierzu ist das in
Figur 1 nur teilweise dargestellte Befüllorgan 9 am oberen (nicht dargestellten) Ende
ebenfalls an der Vertikalführung 13 verschieblich geführt. Da die Trennung des Sacks
10 von der Folienbahn 3 vollzogen ist, kann der Sackstuhl 20 während des Befüllvorgangs
gewünschtenfalls Rüttelschwingungen ausführen, während die in Ruhe befindliche Folienbahn
3 mittels Schweißeinrichtung 6 mit den Eckenschweißnähten und der Bodenschweißnaht
versehen wird. Wie bereits dargelegt, werden der Hub des Sackhalters 8 in der Ebene
7, die Position der Schweißeinrichtung 6 und die der Kopfnahtschweißeinrichtung 31
zentral eingestellt.
[0022] Die Figuren 2 und 3 zeigen den Transportschlitten 19 für den Horizontaltransport
des befüllten Sacks 10 von der Befüllstation zur Schweißstation 31 für die Bildung
der Kopfschweißnaht. Der höhenmäßig entsprechend der Länge des Sacks 10 einstellbare
Transportschlitten 19 trägt unten den zweiteiligen Sackstuhl 20, der auf dem Wege
zur und in der Kopfnahtschweißstation 31 auf der Bodenschweißnaht des befüllten Sacks
geschlossen ist, und oben die Klemmbacken 21, die den Sack 10 oben zuhalten, wie aus
Figur 2 ersichtlich ist. Der obere Rand des Sacks 10 steht über die Klemmbacken 21
über und kann zwischen die Schweißbacken 32 gefahren werden, um die Kopfschweißnaht
zu bilden. Die Schweißeinrichtung 31 ist an einem Klemmkörper 33 befestigt, der in
einer Vertikalführung 34 durch pneumatische Klemmung festgestellt ist. Der Klemmkörper
33 trägt ein aus der Vertikalführung 34 herausragendes Kopplungsteil 35
a, das bei dieser Ausführungsform als horizontaler Bolzen ausgebildet ist. Der Transportschlitten
19 trägt oberseitig ebenfalls ein Kopplungsteil 35
b, das bei der dargestellten Ausführungsform als Bock mit einem Auge ausgebildet ist.
Beim Einfahren des Transportschlittens 19 in die Kopfnahtschweißposition kommen die
Kopplungsteile 35
a und 35
b in Eingriff und bewirken eine Entriegelung bzw. Aufhebung der Klemmung des Klemmkörpers
33, so daß sich dieser in der am Maschinengestell festen Vertikalführung 34 verschieben
könnte. Solange aber die Sacklänge nicht durch Zusammen- oder Auseinanderfahren des
Transportschlittens 19 verändert wird, gewährleistet die Kopplung durch die Teile
35
a und 35
b, daß der Klemmkörper 33 trotz Entriegelung seine Position in der Vertikalführung
34 beibehält. Wenn dagegen eine Verstellung der Sacklänge vorgenommen wird und damit
sich auch die Höhe des Transportschlittens 19 ändert, wird über die geschlossene Kopplung
35
a,35
b eine entsprechende Positionierung des Klemmkörpers 33 in der Vertikalführung 34
und damit eine vertikale Anpassung der Schweißeinrichtung 31 an die geänderte Sacklänge
erreicht. So wird bei einer Sacklängenänderung die Höhe der Kopfnahtschweißeinrichtung
automatisch positioniert, ohne daß es eines separaten Stellantriebs für die höhenmäßige
Einstellung der Schweißeinrichtung 31 bedarf.
[0023] Die in Figur 3 dargestellte Einrichtung zeigt eine Maschine mit nur einer Kopfnahtschweißstation
31. Damit die hohe Füllgeschwindigkeit bei Granulatgut zu einer entsprechend hohen
Leistung der gesamten Maschine führt, kann eine zweite Kopfnahtschweißstation vorgesehen
werden. Die aus der Befüllstation abtransportierten befüllten Säcke 10 werden dann
abwechselnd beiden Kopfnahtschweißstationen 31 zugeführt.
1. Verfahren zum Herstellen, Befüllen mit einem staubförmigen oder körnigen Füllgut
und Zuschweißen eines Kunststoffsacks, insbesondere eines Seitenfaltensacks, ausgehend
von einer Kunststoffschlauchfolie, bei dem man
die Schlauchfolienbahn von einer Folienrolle abzieht, die Bahn vertikal aufwärts direkt
in die Befüllstation einzieht, die mit einer Bodenschweißnaht versehene Folienbahn
in der Befüllstation unterhalb der Bodenschweißnaht unter Bildung eines Sacks abschneidet,
den gebildeten Sack befüllt und mit einer Kopfschweißnaht versieht,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Schlauchfolienbahn vor dem Einziehen in die Befüllstation
im Abstand der Sacklänge mit Boden- und Eckenschweißnähten versieht, die in die Befüllstation
eingezogene Folienbahn vor der Befüllung mit einem zweiteiligen Sackstuhl auf der
Bodenschweißnaht abklemmt und den Sack nach der Befüllung mit abgeklemmter Bodenschweißnaht
horizontal in eine Schweißstation zur Bildung der Kopfschweißnaht verfährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schlauchfolienbahn
im wesentlichen horizontal vorbewegt und nach Anbringung der Boden- und Eckenschweißnähte
vertikal aufwärts in die Befüllstation umlenkt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Einziehen
der Folienbahn in die Befüllstation, vorzugsweise während der Befüllung des abgeschnittenen
Sacks, an der Folienbahn vor der Befüllstation die Boden- und Eckenschweißnähte anbringt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Ende der Folienbahn zunächst über die Schneidebene hebt und dann in die Befüllstation
einzieht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man während
des Einziehens der Folienbahn in die Befüllstation das obere Ende der Schlauchfolie
öffnet.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit
einer Schweißeinrichtung (6) zur Bildung der Bodenschweißnaht und der Eckenschweißnähte,
einer Befüllstation mit einer Schneideinrichtung (16) zur Abtrennung einer Sacklänge
von der Folienbahn (3), einem Befüllorgan (9) und einem in einer Vertikalebene (7)
zwischen einer unteren Aufnahmeposition und einer oberen Befüllposition verfahrbaren
Sackhalter (8) mit integierten Klemmelementen (12), unterhalb der Aufnahmeposition
angeordneten Elementen zur Führung der Folienbahn (3) in die Aufnahmeposition, einem
Sackstuhl (20) und einer Schweißstation mit einer Schweißeinrichtung (31) zur Bildung
der Kopfschweißnaht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißeinrichtung (6) zur Bildung der Boden- und
Eckenschweißnähte vor den Elementen (11) zur Führung der Folienbahn (3) in die Aufnahmeposition
angeordnet ist, die Bodenschweißnaht der unter das Befüllorgan (9) eingezogenen Folienbahn
(3) durch den zweiteiligen Sackstuhl (20) abklemmbar ist und der Sackstuhl (20) zwischen
der Befüllstation und der Schweißstation zur Bildung der Kopfschweißnaht verfahrbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente zur Führung
der Folienbahn (3) ein vertikal verfahrbares Klemmbackenpaar (11) und/oder eine die
Folienbahn (3) in die Vertikalebene (7) umlenkende Umlenkrolle (5) umfassen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der unteren
Aufnahmeposition und den Elementen für die Führung der Folienbahn (3) die Schneideinrichtung
(16) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hublänge des Sackhalters (8) zwischen der Aufnahmeposition und der Befüllposition
und die Anordnung der Teile der Schweiß einrichtung (6) entsprechend der Sacklänge
zentral einstellbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schweißeinrichtung (31) zur Bildung der Kopfschweißnaht mittels Klemmkörper (33)
in einer vertikalen Führung (34) feststellbar ist, der Klemmkörper (33) ein aus der
Führung (34) herausragendes erstes Kopplungsteil (35a) trägt, auf einem den Sackstuhl (20) tragenden, horizontal verfahrbaren Transportschlitten
(19) ein zweites Kopplungsteil (35b) angebracht ist, daß beim Einfahren des Transportschlittens (19) in die Kopfnahtschweißposition
die Kopplungsteile (35a und 35b) miteinander in Eingriff kommen, bei einer Sacklängenänderung die Feststellung des
Klemmkörpers (33) aufgehoben und die Schweißeinrichtung (31) über die geschlossene
Kopplung (35a,35b) in der Führung (34) neu positioniert wird.