[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Sack für die Abfallbeseitigung, , bestehend
aus
- einem nach unten geschlossenen, flexiblen Beutelteil,
- einem steifen Sackkragen, der das obere Ende des flexiblen Beutelteils umschließt
und mit diesem fest verbunden ist,
- und aus einem Deckel, mit dem der Beutelteil im Bereich des Sackkragens abzudichten
ist.
[0002] Ein solcher Sack ist aus US-A-1 886 406 bekannt. Der bekannte Sack ist ein geschlossener
Einsatz ("liner") für eine Haushalt-Mülltonne, der die Innenwände der Mülltonne sauber
halten soll. Der Sack besitzt einen steifen Sackkragen ("flange"), der eine Abdichtung
zwischen dem Rand der Mülltonne und dem Sack herstellen soll. Ein Deckel ("cover")
wird lose auf die Mülltonne mit dem eingelegten Sack aufgelegt, wobei der Sack nicht
herausgezogen wird, wenn der Deckel angehoben wird.
[0003] Weiterhin ist es bekannt (GB-A-20 46 694), Säcke für die Abfallbeseitigung, die im
wesentlichen nur als flexibler Beutel gestaltet sind, in Gestelle einzuhängen, bei
denen ein umlaufender Kragen mit dem Gestell verbunden ist, über den der obere Rand
des Beutels gekrempelt wird und gegebenenfalls noch durch einen Ring oder dergleichen
gehalten ist. Derartige Gestelle können auch einen Schwenkdeckel aufweisen.
[0004] Das Aufgabenfeld, für das der Sack gemäß Erfindung konzipiert ist, betrifft die
Abfallbeseitigung. Der eingangs genannte Sack muß aus der Mülltonne herausgenommen,
verschlossen und abgelegt weden, wenn er deponiert werden soll. Beim Ablegen kann
sich der Sack wieder öffnen und die Umgebung kontaminieren.
[0005] Es stellt sich die Aufgabe, einen Sack mit Deckel zu konstruieren, der anfallenden
Abfall aufnimmt; ist der Sack gefüllt, so soll der Sack mit dem Abfall gefahrlos und
hygienisch abtransportiert und abgelegt werden können. Bei dem zweitgenannten Sack
geschieht dies dadurch, daß der Krempelrand nach oben gezogen wird und mit einem Klips
oder einer Schnur verschlossen wird. Hierbei besteht die Gefahr, daß die Ausdünstungen
des Abfalles zusammengepreßt werden und von der Bedienungsperson eingeatmet werden.
Dies ist zwar üblicherweise nicht gefährlich; bei kontaminierten Abfällen führt dies
jedoch zu hygienischen Schwierigkeiten. Der erstgenannte Sack wird offensichtlich
offen abgelegt oder in der Mülltonne nach dem Entleeren belassen.
[0006] Es stellt sich daher weiterhin die Aufgabe, einen Sack anzugeben, mit dem auch "Problemabfälle",
also kontaminierte oder übel riechende Abfälle, gesammelt und hygienisch und sicher
abtransportiert werden können, nachdem der Sack gefüllt ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst bei einem Sack der eingangs genannten Art, der dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Sackkragen auf seinem Umfang Auflageelemente für den Deckel
aufweist, so daß der Deckel leicht abhebbar auf oder in den Sackkragen legbar ist
und dadurch, daß unterhalb der Auflageelemente Rastelemente am Sackkragen angeordnet
sind, die mit kompatiblen Elementen des Deckels zusammenwirken, so daß der Deckel
und der Kragen festsitzend verbindbar sind. Am Deckel ist wenigstens ein Haltegriff
angebracht.
[0008] Mit dem vorstehend in seinen Grundzügen beschriebenen Sack läßt sich insbesondere
folgende Arbeitsweise durch führen:
[0009] Der Sack wird beispielsweise in ein Gestell eingehängt, das mit einem Reifen versehen
ist, der unter den steifen Sackkragen greift. Der Deckel wird lose aufgelegt oder
ist gegebenenfalls über ein Scharnier, einen flexiblen Riemen oder dergleichen mit
dem Sackkragen verbunden. Beim Einwerfen des Abfalles wird der Deckel jeweils nur
angehoben, wieder abgesenkt und aufgelegt. Hierzu dienen die Auflageelemente. Unterhalb
der Auflageelemente sind Rastelemente am Sackkragen angeordnet, die mit kompatiblen
Elementen des Deckels zusammenwirken, so daß der Deckel nach dem Füllen des Beutels
fest in die Rastelemente eingedrückt werden kann und dort so einrastet, daß zusammen
mit dem Deckel der gefüllte Sack angegriffen werden kann. Dabei ist wesentlich, daß
das Gewicht des gefüllten Beutels über die Rastelemente am Deckel hängt. Somit ist
das Anheben des geschlossenen Sackes gleichzeitig ein Kontrollinstrument dafür, daß
der Deckel fest und abgedichtet mit dem Sackkragen verbunden ist und anschliessend
gefahrlos auch in gekipptem Zustand transportiert werden kann.
[0010] Als Materialien für den Beutel und die steiferen Teile eignen sich gut verbrennbare
Kunststoffe, beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen, Mischpolymerisate und dergleichen,
die chemisch weitgehend inert sind und bei der Verbrennung keine kontaminierenden
Gase entwickeln.
[0011] Der Deckel kann den Sackkragen nach außen überstülpen (Stülpdeckel), er kann in den
Kragen eingelegt werden (Innendeckel) oder aber auch einen U-förmigen Rand aufweisen,
der den Sackkragen von oben sowohl auf dessen Innen- als auch dessen Außenseite auf
wenigstens einem Teil der Kragenhöhe übergreift. Entsprechende Rastelemente können
dann an der Außenseite, an der Innenseite oder an der Oberseite des Sackkragens vorhanden
sein.
[0012] Üblicherweise wird man einen kreisrunden Sackkragen wählen. Es ist aber auch möglich,
beispielsweise den Sackkragen in einem Polygonzug zu gestalten, wobei ein solcher
Sack nur in entsprechende Gestelle einhängbar ist und damit beispielsweise als "Sicherheitsrisiko"
sofort erkennbar ist. Die vorstehend genannten Merkmale sowie weitere Merkmale gehen
aus der nachfolgenden Beschreibung anhand einer Zeichnung hervor. Die Figuren der
Zeichnung zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele, und zwar im einzelnen:
Figur 1 einen Sack mit Deckel in einer ersten Ausfüh rungsform;
Figuren 2 und 3 Details der ersten Ausführungsform;
Figur 4 eine zweite Ausführungsform (Innendeckel);
Figur 5 eine dritte Ausführungsform;
Figur 6 eine Ausfuhrungsform mit Scharnier und Schloß;
Figur 7 eine Draufsicht auf einen als Polygonzug gestalteten Sackkragen.
[0013] Der in Figur 1 dargestellte Sack besteht aus einem nach unten geschlossenen, flexiblen
Beutelteil 1, der beispielsweise aus 0,5 mm starker PE-Folie bestehen kann. Andere
Materialien sind auch möglich, beispielsweise kann der Beutel auch aus kaschiertem
Papier, kaschiertem Textilmaterial oder dergleichen hergestellt sein. Hierzu eignen
sich im Prinzip alle luft- und wasserdichten Materialien, die chemisch resistent
gegen die Abfallstoffe sind, die in den Beutelteil gelangen.
[0014] Das obere Ende des flexible Beutelteils 1 ist von einem steifen Sackkragen 2 umschlossen
und mit diesem fest verbunden, beispielsweise durch eine Verschweißung 9, wie dies
in Figur 3 detailliert dargestellt ist. Der steife Sackkragen besteht beispielsweise
aus einem umlaufenden Polyethylen-Profil. Die Steifigkeit dieses Sackkragens kann
so groß sein, daß der Kragen praktisch nicht von Hand verbiegbar ist. Es ist jedoch
auch möglich, ihn nur relativ steifer als das übrige Material des Beutelteils zu machen,
so daß die Steifigkeit im Gebrauch dadurch erreicht wird, daß er in ein Gestell gehängt
wird, das den Sackkragen ergreift und ihn in einer bestimmten Konfiguration hält.
Weiterhin ist ein Deckel 3 vorgesehen, der ebenfalls aus einem Kunststoffmaterial,
wie Polyethylen, hergestellt ist, und der von oben auf den Sackkragen 2 aufzulegen
ist. Hierzu besitzt der Sackkragen 2 auf seinem Umfang Auflageelemente, hier einen
Wulstrand 4, der nach außen gebogen ist. Zu diesem Wulstrand 4 ist ein kompatibler
Stülprand 5 am Deckel 3 ausgebildet. Der Stulprand 5 ist mit einer Rastkante 10 versehen,
die bei festem Aufdrucken des Deckels unter den unteren Rand des Wulstrandes 4 gelangt
und dort festklemmt. Der Deckelinnenteil 6 ist ausgefüllt und trägt einen Handgriff
7. Wie aus Figur 2 hervorgeht, ist das Innenteil des Deckels 3 mit einem Folienabschnitt
11 unterlegt, der aus demselben Material besteht wie der flexible Beutelteil 1.
[0015] Bei dem vorgestellten Ausfuhrungsbeispiel ist es möglich, den Deckel 3 am Handgriff
7 zu erfassen und ihn leicht abzuheben und auf den Sackkragen 2 aufzulegen, wobei
die Rastelemente 4, 5, 10 nicht miteinander rasten, sondern nur aufeinander ruhen.
Bei stärkerem Andruck auf den Deckelrand gelangt die Rastkante 10 unter den Rand 4
und verbindet damit den Deckel mit dem Kragen fest. Anschließend kann am Handgriff
7 der Deckel zusammen mit dem Sack angehoben und disponiert werden.
[0016] In der Figur 4 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem der Sack einen Sackkragen
2′ besitzt, bei dem der Deckel 3′ als Innendeckel gestaltet ist, der in den Sackkragen
2′ einlegbar ist. Rastnasen 12 befinden sich innerhalb des Sackkragens 2′ und bilden
die Rastelemente, auf die der Deckel 3′ bei festem Andruck aufsitzt und festgehalten
ist. Zu diesem Zweck ist der Deckel 3 mit einer flachen Nut 13 versehen, die rund
um den Deckel läuft.
[0017] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der ein Deckel 3˝ vorgesehen ist,
der einen im Querschnitt U-förmigen Rand 15 besitzt, der der Sackkragen 2˝ von oben
sowohl auf dessen Innen- als auch dessen Außenseite übergreift. Bei dieser Ausführungsform
ist der Deckel 3˝ zwar auch in seinem Mittelbereich geschlossen; dieser Mittelbereich
ist aus zeichnerischen Gründen jedoch weggelassen worden. Entsprechende Rastelemente,
hier Ringwülste 16, 16′ sind an der Innen und Außenseite des Sackkragens 2′ angebracht
und rasten mit entsprechenden Nuten 17, 17′ innerhalb des Deckels 3˝, wenn dieser
aufgedrückt wird. Solange kein Einrasten erfolgt, ruht der Deckelrand lediglich auf
der Oberkante der Ringwulste auf.
[0018] Figur 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der ein Deckel ähnlich wie bei Figur 1 verwendet
worden ist. Jedoch ist hier der Deckel 3 über einen scharnierartigen Riemen 18 mit
dem Sackkragen 2 verbunden, so daß der Deckel 3 scharnierartig gegenüber dem Sackkragen
2 auf- und abbewegt werden kann. Der Sackkragen 2 ist zudem noch mit zwei Haltegriffen
19, 19′ versehen. Der Deckel 3 ist im vorliegenden Falle lediglich mit einer Griffmulde
20 versehen. Er kann jedoch auch an dieser Griffmulde aus einer Halteposition herausgehoben
werden und anschliessend an den Haltegriffen 19, 19′ getragen werden. Weiter hin
ist im vorliegenden Falle der Deckel noch mit einem Schloß 21 verbunden, bei dem ein
Riegel 22 am Deckel 3 vorgesehen ist. Hierdurch läßt sich der Sack auch verschließen,
so daß er für Unbefugte nicht zugänglich ist.
[0019] Schließlich sei noch auf Figur 7 verwiesen. Hier ist eine Draufsicht auf einen Sackkragen
2‴ dargestellt, der in Form eines unregelmäßigen Sechsecks als Polygonzug gestaltet
ist. Ein solcher Stegkragen 2‴ hat den Vorteil, daß er nur in bestimmte Gestelle,
hier bezeichnet mit Bezugszahl 23, eingehängt werden kann, so daß beispielsweise
verschiedene Arten von Müll in verschie denen Gestellen aufgehängt werden können und
so Verwechslungen der jeweiligen Abfallgruppe vermieden werden können.
[0020] Insgesamt bieten damit die Ausführungsmöglichkeiten der Neuerung verschiedene Anwendungslösungen,
die insbesondere bei Problemabfällen eine gute Lösung des Entsorgungsproblemes bieten.
1. Sack für die Abfallbeseitigung, bestehend aus
- einem nach unten geschlossenen, flexiblen Beutelteil,
- einem steifen Sackkragen, der das obere Ende des flexiblen Beutelteils umschließt
und mit diesem fest verbunden ist,
- und aus einem Deckel, mit dem der Beutelteil im Bereich des Sackkragens abzudichten
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sackkragen (2, 2′, 2˝, 2‴) auf seinem Umfang Auflagelemente
(4) für den Deckel (3, 3′, 3˝, 3‴) aufweist, so daß der Deckel leicht abhebbar, auf
oder in den Sackkragen legbar ist, und
daß unterhalb der Auflageelemente Rastelemente (10, 12, 16, 16′) am Sackkragen angeordnet
sind, die mit kompatiblen Elementen (5, 13, 17, 17′) des Deckels (3, 3′, 3˝) zusammenwirken,
so daß der Deckel mit dem Kragen festsitzend verbindbar ist, sowie mit am Deckel angebrachtem
Haltegriff (7; 20).
2. Sack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3) als Stülpdeckel
gestaltet ist, wobei ein Stülprand (4) am Sackkragen als Auflage- und Rastelement
vorhanden ist.
3. Sach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3′) als Innendeckel
gestaltet ist, der in den Kragen (2′) einlegbar ist u.d daß Rastnasen (12) als Auflage-
und Rastelemente innerhalb des Sackkragens (2′) angeordnet sind.
4. Sack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3˝) mit einem im
Querschnitt U-förmigen Rand (15) versehen ist, der den Sackkragen (2˝) von oben sowohl
auf dessen Innen- als auch auf dessen Außenseite auf wenigstens einem Teil der Kragenhöhe
übergreift und daß auf der Außen- und/oder Innenoder Oberseite des Sackkragens Rastelemente
(16, 16′) vorhanden sind.
5. Sack nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3) über ein
Scharnier oder einen flexiblen Riemen (18) :"it dem Sackkragen (2) verbunden ist.
6. Sack nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schloß mit Riegel (21,
22) zwischen Deckel und Sackkragen angeordnet ist.
7. Sack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sackkragen (2‴) in Draufsicht
als Polygonzug gestaltet ist.
8. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sackkragen ebenfalls flexibel ist, jedoch steifer ist als das Material des Beutelteils
(1).
9. Sack nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß (auch) der Sackkragen (2) mit wenigstens einem Handgriff (19; 19′) versehen ist.
10. Sack nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite des Deckels (3) mit einem Folienabschnitt (11) unter legt ist,
wobei das Material vorzugsweise das des Beutelteils (1) ist.