[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadens an
einer Offenend-Spinnvorrichtung, mit einem Offenend-Spinnelement, einem Fadenabzugsrohr,
einer Spulvorrichtung, einem Zubringer zum Zuführen eines Fadenendes zum Fadenabzugsrohr,
einer Schneidvorrichtung zum definierten Ablängen des Fadens und einer Antriebsvorrichtung,
um den Zubringer aus einer Ruhestellung über eine Fadenaufnahmestellung und eine Schneidposition
bis über das Fadenabzugsrohr hinweg in eine Fadeneinführstellung zu bewegen, sowie
ein Verfahren zum Anspinnen eines Fadens mit Hilfe einer derartigen Vorrichtung.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung (DE 3.417.331 A1) zum Anspinnen eines Fadens ist
vorgesehen, daß sowohl der Zubringer als auch die Schneidvorrichtung aus einer Ruhestellung
herausbewegbar sind, um den Faden aufzunehmen, abzulängen, dem Fadenabzugsrohr vorzulegen
und schließlich freizugeben. Der Zubringer und die Schneidvorrichtung sind auf einem
Schlitten angeordnet und auf diesem beweglich gelagert, wobei sie mit festgelegten
Übersetzungsverhältnissen von ein und dem selben, auf dem Schlitten angebrachten
Antrieb angetrieben werden.
[0003] Wenn andere Materialien zum Verspinnen kommen, so wird in der Praxis oftmals der
Spinnrotor gegen einen solchen mit anderem Durchmesser ausgetauscht. Wenn die Fadenrücklieferlänge
nicht an diesen geänderten Durchmesser des Spinnrotors (oder die Größe eines anderen
Offenend-Spinnelementes) angepaßt wird, so besteht die Gefahr, daß das Ansetzen mißlingt
oder der Ansetzer nicht tolerierbar ist. Ein Einstellen der Fadenrücklieferlänge
ist jedoch bei der bekannten Vorrichtung nicht möglich, da sonst entweder das Ablängen
des Fadens nicht gewährleistet ist oder die Schneidvorrichtung in den Bereich des
Fadenabzugsrohres gelangen könnte.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die bekannte Vorrichtung so auszubilden,
daß die rückgelieferte Fadenlänge an das jeweils zum Einsatz kommende Offenend-Spinnelement
angepaßt werden kann, und ein Verfahren zu schaffen, das mit Hilfe dieser Vorrichtung
durchgeführt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Zubringer ein erster
Anschlag zum Festlegen der Schneidposition und ein zweiter Anschlag zum Festlegen
der Fadeneinführstellung zugeordnet sind, wobei der erste Anschlag außer Wirkung
bringbar ist, und daß eine Fadenlängeneinstellvorrichtung vorgesehen ist zum Festlegen
der in das Offenend-Spinnelement rückzuliefernden Fadenlänge. Der erste der beiden
Anschläge legt die Fadenlänge fest, die aus dem Zubringer herausragt als freies Fadenende,
während der zweite Anschlag den Abstand des Zubringers von der Mündung des Fadenabzugsrohres
fixiert in der Weise, daß entsprechend der Länge des freien Fadenendes dieses genau
über die Mündung des Fadenabzugsrohres gelangt. Durch diese Fixierung der Schneidposition
und der Fadeneinführstellung des Zubringers sind exakte Fadenlängen vorgegeben worden,
so daß mit Hilfe der Fadenlängeneinstellvorrichtung die für das Anspinnen benötigte
exakte Fadenlänge eingestellt werden kann.
[0006] Um die rückzuliefernde Fadenlänge exakt voreinstellen zu können, weist zweckmäßigerweise
die Fadenlängeneinstellvorrichtung eine Einstellskala auf. Diese besitzt vorzugsweise
Markierungen für verschiedene Größen des Offenend-Spinnelementes. Es hat sich gezeigt,
daß auch in Abhängigkeit von verschiedenen Faserarten die rückzuliefernde Fadenlänge
unterschiedlich groß sein muß, weshalb es weiterhin vorteilhaft ist, wenn die Einstellskala
Markierungen für verschiedene Faserarten besitzt.
[0007] Die Fadeneinstellvorrichtung kann unterschiedlich ausgebildet sein und demzufolge
die rückzuliefernde Fadenlänge in unterschiedlicher Weise steuern. Gemäß einer bevorzugten
Vorrichtung ist der erste der beiden Anschläge einstellbar und Teil der Fadenlängeneinstellvorrichtung.
Hierdurch wird eine derartige Länge des Fadenendes bewirkt, die der gewünschten Fadenrücklieferung
entspricht. Wenn der zweite Anschlag nicht einstellbar ist, so kann durch entsprechende
Ausbildung der Mündung des Fadenabzugsrohres oder eine entsprechende Luftführung
dennoch sichergestellt werden, daß auch bei unterschiedlichen Garnendenlängen und
gleichem Weg, um welchen der Zubringer über die Mündung des Fadenabzugsrohres hinwegbewegt
wird, ein sicheres Ansaugen des Fadenendes gewährleistet ist.
[0008] Vorteilhafterweise sind die beiden Anschläge auf einem gemeinsamen Träger angeordnet,
wobei es zweckmäßig ist, nicht nur einen Anschlag durch Relativverstellung gegenüber
dem Träger einzustellen, sondern beide Anschläge durch Justierung des gemeinsamen
Trägers gemeinsam einzustellen.
[0009] Um nicht auch die Zuführbewegung des Zubringers an die jeweilige Stellung des zweiten
Anschlages anpassen zu müssen, ist vorteilhafterweise der Zubringer über ein elastisches
Koppelglied mit seiner Antriebsvorrichtung verbunden. Wenn nun der Zubringer durch
Auflaufen auf den zweiten Anschlag stillgesetzt wird, so wird die zusätzliche Bewegung
des Antriebes durch dieses elastische Koppelglied aufgenommen.
[0010] Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß die Anschläge einstellbar sind. Stattdessen
oder zusätzlich zu einer Einstellbarkeit der Anschläge kann die Fadenlängeneinstellvorrichtung
auch über eine Steuervorrichtung mit einer Antriebsvorrichtung einer Fadenrückliefervorrichtung
in Verbindung stehen, die durch die Spulvorrichtung oder eine Hilfspule und ihren
Antrieb oder auch durch Hilfswalzen gebildet werden kann. Hierdurch ist es möglich,
Fadenlängen, die nicht durch entsprechende Einstellung der Anschläge bereitgestellt
werden, durch eine angepaßte Rücklieferung von der Spulvorrichtung aus in das Spinnelement
zurückzuliefern.
[0011] Der Zubringer kann prinzipiell in beliebiger Weise gelagert und bewegt werden, doch
ist eine Anordnung des Zubringers auf einer Schwenkachse besonders vorteilhaft, wobei
zweckmäßigerweise auf dieser Schwenkachse des Zubringers auch der Träger angeordnet
ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist die Schwenkachse
im wesentlichen parallel zum Fadenlauf angeordnet, so daß der Zubringer entsprechend
in einer im wesentlichen horizontalen Schwenkebene bewegbar ist.
[0012] Damit der Zubringer nach dem Ablängen in die Stellung zum Übergeben des Fadens an
das Fadenabzugsrohr bewegt werden kann, muß der erste Anschlag den Zubringer freigeben.
Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, beispielsweise durch ein rückziehbares
Gegenelement am Zubringer. Vorteilhafterweise ist jedoch der erste Anschlag quer
zur Bewegungsrichtung des Zubringers bewegbar. Um diesen Anschlag hierbei zu entlasten,
kann vorgesehen werden, daß der Zubringer vor dem Rückziehen dieses ersten Anschlages
von diesem kurzzeitig wegbewegbar ist.
[0013] Üblicherweise wird der Faden nicht nur auf eine bestimmte Länge gebracht, sondern
auch in eine besondere Form, die für das Anspinnen besonders geeignet ist. In diesem
Fall ist vorzugsweise vorgesehen, daß in der Bewegungsbahn des Zubringers zwischen
der Schneidvorrichtung und der Schneidposition des Zubringers eine Präpariervorrichtung
für das Fadenende angeordnet ist.
[0014] Um beim Präparieren des Fadenendes definierte Verhältnisse zu haben, hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, daß mit dem ersten Anschlag eine Abstützkurve verbunden
ist, an welcher sich die Präpariervorrichtung elastisch abstützt und durch welche
sie in den Bereich des Fadens bringbar ist, der sich zu dem in der Schneidposition
befindlichen Zubringers erstreckt. Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Präpariervorrichtung
um die Schneidvorrichtung schwenkbar gelagert ist.
[0015] Um nicht eine übermäßig lange Abdeckung für das Abzugsrohr vorsehen zu müssen, wenn
der Zubringer bei der Übergabe des Fadenendes an das Abzugsrohr in unterschiedliche
Endstellungen gebracht werden kann, ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß dem Zubringer
ein Abzugsrohr-Abdeckung zugeordnet ist, die - in bezug auf die Zuführbewegung des
Zubringers - mittels eines elastischen Elementes in Anlage an der nachlaufenden Seite
des Zubringers haltbar und durch einen Anschlag im Bereich des Fadenabzugsrohres in
dieser Stellung gegenüber dem weiterbewegbaren Zubringers zurückhaltbar ist. Auf
diese Weise wird eine Ausführung ermöglicht, bei welcher eine kompakte Abzugsrohr-Abdeckung
vorgesehen werden kann, die unabhängig von der Zuführbewegung des Zubringers stets
oberhalb des Abzugsrohres anhält und die Luftführung optimiert, so daß ein sicheres
Ansaugen des Fadenendes unabhängig von der jeweiligen Länge des Fadenendes und der
entsprechenden Zuführbewegung des Zubringers gewährleistet wird.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung ist dabei vorgesehen, daß die Abzugsrohr-Abdeckung
eine Abdeckplatte aufweist, deren - in bezug auf die Zuführbewegung des Zubringers
- vor allen der Kante als Gegenanschlag für den Anschlag im Bereich des Fadenabzugsrohres
ausgebildet ist. Mit Hilfe der Abdeckplatte kann die Luftführung im Bereich der Mündung
des Fadenabzugsrohres verstärkt werden, so daß eine verbesserte Einführung des Fadenendes
in das Abzugsrohr erreicht wird. Um diese Wirkung noch zu optimieren, ist vorteilhafterweise
vorgesehen, daß die Abzugsrohr-Abdeckung ein Lagerstück und eine schwenkbar hierauf
gelagerte Abdeckplatte aufweist, die zur Anlage an die Mündung des Fadenabzugsrohres
bringbar ist. Als vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, daß der Abdeckplatte eine
steuerbare Antriebsvorrichtung zugeordnet ist, die vorzugsweise einen Elektromagneten
aufweist.
[0017] Um Maßtoleranzen ausgleichen zu können und eine optimale Abdekkung des Mündungsbereiches
des Abzugsrohres auf einfache Weise zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn die Abdeckplatte
auf ihrer dem Fadenabzugsrohr zugewandten Seite eine elastische oder elastisch gelagerte
Dichtplatte aufweist, welche gemäß einer bevorzugten Ausführung als starre, von der
Abdeckplatte elastisch getragene Dichtplatte ausgebildet ist. Um zu erreichen, daß
die Abdeckplatte und nicht die Dichtplatte als Anschlag dient, kann vorgesehen sein,
daß die Abdeckplatte die Dichtplatte in Richtung Zubringer überragt.
[0018] Insbesondere bei einer schwenkbaren Lagerung des Zubringers ist es von Vorteil, wenn
die Abzugsrohr-Abdeckung, evtl. mittels ihres Lagerstückes, und der Zubringer auf
einer gemeinsamen Schwenkachse schwenkbar gelagert sind.
[0019] Heutzutage ist es üblich, das Anspinnen mit Hilfe einer Wartungsvorrichtung durchzuführen,
die längs einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Offenend-Spinnvorrichtungen verfahrbar
ist. Hierbei sind zweckmäßigerweise der Zubringer, die beiden ihm zugeordneten Anschläge
sowie die Fadenlängeneinstellvorrichtung auf der Wartungsvorrichtung angeordnet.
[0020] Gemäß einem vorteilhaften Verfahren kann vorgesehen sein, daß die Schneidposition
und die Fadeneinführstellung des Zubringers auf eine vorgegebene Größe der Fasersammelfläche
des Offenend-Spinnelementes festgelegt werden und abweichende Fadenlängen für das
Anspinnen durch Rückliefern oder Abziehen des Fadens erzeugt werden. Vorzugsweise
werden dabei die Schneidposition und die Fadeneinführstellung des Zubringers die
kleinste zum Einsatz bringbare Größe der Fasersammelfläche des Offenend-Spinnelementes
festgelegt und bei größeren zum Einsatz gelangenden Größen der Fasersammelfläche
die zusätzlich benötigte Fadenlänge durch Rücklieferung bereitgestellt. Auf diese
Weise läßt sich die Faden-Rücklieferlänge auf einfache Weise steuern, beispielsweise
durch Änderung eines elektronischen Steuerprogrammes.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und auch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
sind einfach und ermöglichen eine sehr exakte Einstellung der rückzuliefernden Fadenlänge,
so daß defi nierte, unauffällige Ansetzer mit hoher Festigkeit erreicht werden.
Werden an einer Maschine Spinnrotoren gegen solche anderen Durchmessers - oder andere
Spinnelemente mit anderer Größe der Fasersammelfläche - ausgetauscht, so läßt sich
eine Anpassung an den neuen Durchmesser bzw. die neue Größe der Fasersammelfläche
schnellstens und genau erreichen, so daß dann nach wie vor die gleiche Anspinnsicherheit
gewährleistet ist und die Ansetzer ebenfalls unauffällig ausfallen.
[0022] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachstehend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
mit Hilfe von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 in perspektivischer Ansicht eine Offenend-Spinnstelle mit der erfindungsgemäßen
Anspinnvorrichtung;
Figur 2 in schematischer Draufsicht die erfindungsgemäße Vorrichtung in ihren verschiedenen
Arbeitspositionen;
Figur 3 in schematischer Seitenansicht eine erfindungsgemäß ausgebildete Offenend-Spinnvorrichtung
und eine der Spulvorrichtung zugeordnete Fadenlängeneinstellvorrichtung;
Figur 4 in der Draufsicht eine Abwandlung der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung in Verbindung
mit einer Fadenendenpräpariervorrichtung;
Figur 5 in perspektivischer Ansicht eine abgewandelte Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Figur 6 in perspektivischer Ansicht einen erfindungsgemäßen Zubringer; und
Figur 7 eine Abwandlung eines Details des in Fig. 6 gezeigten Zubringers.
[0023] Der Erfindungsgegenstand wird zunächst mit Hilfe der Fig. 1 erläutert, in welcher
lediglich die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen Teile dargestellt
sind.
[0024] In einer Offenend-Spinnmaschine sind eine Vielzahl von Offenend-Spinnvorrichtungen
nebeneinander angeordnet, von denen in Fig. 1 lediglich die Abdeckungen 10 und 11
zweier benachbarter Spinnstellen erkenntbar sind. Die Abdeckungen 10, 11 verdecken
jeweils eine Spinnvorrichtung, die in üblicher und daher nicht gezeigter Weise ein
Offenend-Spinnelement, z.B. einen Spinnrotor, mit einer Fasersammelfläche aufweist.
Dem Offenend-Spinnelement ist eine Auflösevorrichtung vorgeschaltet, welcher ein Faserband
mit Hilfe einer Zuführeinrichtung zugeführt wird. Die Auflösevorrichtung löst das
Faserband in Einzelfasern auf, die dem Offenend-Spinnelement zugeführt und dort unter
der Wirkung eines Saugluftstromes (Spinnunterdruckes) auf der Fasersammelfläche abgelegt
werden. Die Fasern werden in das Ende eines Fadenendes eingebunden und durch ein
Fadenabzugsrohr 12 mit Hilfe eines Abzugswalzenpaares 2 abgezogen, das in üblicher
Weise aus einer angetriebenen Abzugswalze 20 und einem elastisch hieran anliegenden
Druckroller 21 gebildet wird. Der abgezogene Faden 35 wird einer Spulvorrichtung
3 zugeführt, die eine angetriebene Spulwalze 30 aufweist, auf welcher während des
Spinnbetriebes eine Spule 31 aufliegt. Die Spule 31 wird in bekannter Weise zwischen
zwei Spularmen 32 und 33 getragen, mit deren Hilfe die Spule 31 zur Anlage an die
Spulwalze 30 gebracht oder von dieser abhoben werden kann.
[0025] Der Spule 31 ist eine Hilfsantriebsvorrichtung 34 zustellbar, die eine antreibbare
Hilfsantriebsrolle 340 aufweist. Da derartige Hilfsantriebsvorrichtungen bekannt sind,
wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die Darstellung des üblichen Schwenkantriebes
hierfür sowie der Antriebsvorrichtung für die Hilfsantriebsrolle 340 verzichtet.
[0026] Um im Falle eines Fadenbruchs das hierdurch entstandene Fadenende von der Spule 31
absaugen zu können, ist ein der Spule 31 zustellbares Saugrohr 4 vorgesehen. Dieses
Saugrohr 4 besitzt in üblicher Weise ein Mündungsstück 40, das sich in der Aufnahmestellung
in Nähe der Spule 31 parallel zu dessen Mantellinie über die gesamte Länge der Spule
31 erstreckt. Das Saugrohr 4 besitzt auf seiner der Spulvorrichtung 3 und der Spinnvorrichtung
- von welcher lediglich die Abdeckung 11 erkennbar ist - einen Längsschlitz, durch
welchen hindurch der Faden 35 aus dem Saugrohr 4 austreten kann, wenn dieses in die
in Fig. 1 gezeigte Stellung zurückgeschwenkt wird.
[0027] Im Fadenlauf des aus dem Saugrohr 4 ausgetretenen Faden 35 befindet sich eine Zentriervorrichtung
41. Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht diese aus einer antreibbaren Spindel
mit zwei Längenabschnitten 410 und 411 unterschiedlichen Durchmessers, zwischen denen
sich eine Umfangsnut 412 befindet. Die Zentriervorrichtung 41 ist auf einem Schwenkarm
413 gelagert, der durch einen Schwenkantrieb 414 um eine Schwenkachse 415 in unterschiedliche
Schwenkpositionen gebracht werden kann.
[0028] Der dem Schwenkarm 413 zugewandte Längenabschnitt 410 besitzt einen größeren Durchmesser
als der Längenabschnitt 411 am freien Ende der Zentriervorrichtung 41. Darüber hinaus
besitzen die beiden Längenabschnitte 410 und 411 gegenläufige Gewinde. Die Zentriervorrichtung
41 ist mit Hilfe eines Antriebes 416 in jeder der beiden Drehrichtungen wahlweise
antreibbar.
[0029] Dem sich vom Saugrohr 4 über die Zentriervorrichtung 41 zur Spule 31 erstreckenden
Faden 35 kann ein Zubringer 5 zugestellt werden. Der Zubringer 5 besteht im wesentlichen
aus einem Schwenkarm 50, der mit Hilfe eines Schwenkantriebes 51 um seine Schwenkachse
52 verschwenkt werden kann. An seinem der Schwenkachse 52 abgewandten, freien Ende
besitzt der Zubringer 5 eine steuerbare Fadenklemme 53, die gemäß Fig. 1 aus einer
starr mit dem Schwenkarm 50 verbundenen klemmbacke 530 sowie einer hierzu beweglichen
Kemmbacke 531 besteht. Dieser Klemmbacke 531 ist ein Antrieb 532 zugeordnet, beispielsweise
in Form eines Elektromagneten.
[0030] Dem Zubringer 5 ist ein Anschlag 7 zustellbar. Dieser Anschlag 7 ist auf einem Träger
70 angeordnet, die von dem Anker einer Elektromagneten 71 getragen wird und durch
diesen in den Schwenkbereich des Zubringers 5 gebracht bzw. aus diesem herausbewegt
und dadurch außer Wirkung gebracht werden kann (siehe Pfeil P₁₄). Der Träger 70 besitzt
einen Einstellschlitz 700, mit dessen Hilfe der Anschlag im wesentlichen parallel
zum Schwenkweg des Zubringers (Pfeil P₁) verstellt werden kann.
[0031] Dem Zubringer 5 ist ein weiterer Anschlag 77 zugeordnet, der bei dem in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel unverstellbar auf der Abdeckung 11 angebracht ist. Wie später
näher erläutert wird, dient dieser zweite Anschlag 77 der Festlegung der Fadeneinführstellung
des Zubringers 5. Unter Fadeneinführstellung soll dabei die Stellung des Zubringers
5 verstanden sein, in welcher sich der Faden 35 mit seinem Ende über der Mündung des
Fadenabzugsrohres 12 befindet und in dieses eingeführt werden kann.
[0032] Im Fadenlauf zwischen dem der Spule 31 abgewandten Ende des Längsschlitzes des Saugrohres
4 und der Zentriervorrichtung 41 ist eine Schneidvorrichtung 8 vorgesehen in der Weise,
daß ein Faden 35 auf der der Spule 31 abgewandten Seite der Fadenklemme 53 abgetrennt
werden kann. Gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die Schneidvorrichtung
8 aus einer Walze 80, die als Amboß dient und mit welcher eine Schneide 81 zusammenarbeitet,
der zu diesem Zweck ein Antrieb 82 zugeordnet ist. Aus darstellerischen Gründen ist
die Schneidvorrichtung 8 in Fig. 1 gegenüber der richtigen Darstellung gemäß Fig.
2 etwas verdreht wiedergegeben worden.
[0033] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, wird durch den erwähnten Anschlag 7 die Schneidposition
des Zubringers 5 festgelegt. Unter Schneidposition soll dabei die Stellung des Zubringers
5 verstanden sein, in welcher das sich in das Saugrohr 4 erstreckende Fadenende von
dem mit der Spule 31 in Verbindung stehenden Faden 35 abgetrennt wird. Der in Richtung
des Pfeiles P₁ oder entgegengesetzt hierzu verstellbare Anschlag 7 bestimmt auf diese
Weise die Länge des aus der Fadenklemme 53 herausragenden Fadenendes' das durch Schneiden
mittels der Schneidvorrichtung 8 erzeugt wird. Ist der Winkelabstand - bezogen auf
die Schwenkachse 52 des Zubringers 5 - zwischen Anschlag 7 und Schneidvorrichtung
8 größer, so wird entsprechend das erzeugte freie Fadenende entsprechend größer, während
es bei kleinerem Winkelabstand kleiner wird.
[0034] Selbstverständlich sind den einzelnen beschriebenen Elementen entsprechende Antriebs-
und Steuerelemente zugeordnet, die in allgemein üblicher Weise ausgebildet sein können
und deshalb und der Übersichtlichkeit halber in den Figuren nicht dargestellt sind.
Die Antriebs- und Steuerelemente werden von einer Steuervorrichtung 96 (siehe Fig.
3) gesteuert, die auch den gesamten Anspinnvorgang steuert.
[0035] Nachdem die Vorrichtung in ihrem Aufbau beschrieben ist, soll sie nun in ihrer Funktion
näher erläutert werden:
[0036] Während des normalen Spinnbetriebes wird der in üblicher Weise in der Spinnvorrichtung
gesponnene Faden 35 mit Hilfe des Abzugswalzenpaares 2 der durch die Spulwalze 30
angetriebenen Spule 31 zugeführt und auf diese aufgewickelt, wobei der Faden 35 in
üblicher Weise durch Fadenspannungsausgleichsmittel (nicht gezeigt) unter konstanter
Spannung gehalten und durch einen nicht gezeigten Changierfadenführer pendelnd verlegt
wird.
[0037] Tritt ein Fadenbruch auf, so wird die Offenend-Spinnvorrichtung in bekannter Weise
stillgesetzt, so daß auch keine Fasern mehr auf die Fasersammelfläche des Offenend-Spinnelementes
gelangen. Außerdem wird mit Hilfe bekannter und deshalb nicht dargestellter Mittel
die Spule 31 von der Spulwalze 30 angehoben, so daß auch die Spule 31 stillgesetzt
wird.
[0038] Zum erneuten Anspinnen des Fadens 35 wird in bekannter Weise das Offenend-Spinnelement
gereinigt, wobei dieses in der Regel vorübergehend, evtl. sogar bis zum Stillstand,
abgebremst wird.
[0039] Um das Ende des gerissenen Fadens 35 von der Spule 31 der Spulvorrichtung 3 an die
Fasersammelfläche des Offenend-Spinnelementes rückliefern zu können, muß dieses Ende
von der Spule wieder abgezogen werden. Zu diesem Zweck wird der von der Spulwalze
30 abgehobenen Spule 31 sodann die Hilfsantriebsrolle 340 der Hilfsantriebsvorrichtung
34 zugestellt. Die Hilfsantriebsrolle 340 wird nun mit Hilfe üblicher Mittel (z.B.
Antriebsmotor 342 - siehe Fig. 3) entgegengesetzt zur normalen Aufwickelrichtung
angetrieben. Außerdem wird - abgestimmt auf die Zustellbewegung der Hilfsantriebsvorrichtung
34 - das Saugrohr 4 gegen die Spule 31 verschwenkt und in diesem ein Unterdruck erzeugt.
Das Fadenende wird somit in das Saugrohr 4 eingesaugt. Nachdem eine ausreichende
Länge des Fadens 35 in das Saugrohr 4 gelangt ist, so daß dieses sicher von dem hier
herrschenden Saugluftstrom gehalten wird, wird das Saugrohr 4 von der Spule 31 weggeschwenkt,
wobei der Faden 35 das Saugrohr 4 durch dessen Längsschlitz verläßt, mit seinem
freien Ende jedoch nach wie vor im Saugrohr 4 gehalten wird. Der das Saugrohr 4 verlassende
Faden 35 gelangt beim Austreten aus dem Saugrohr 4 auf die Zentriervorrichtung 41,
welche daraufhin so angetrieben wird, daß der Faden 35 in deren Umfangsnut 412 gelangt.
Der Faden 35 nimmt somit zwischen dem der Spule 31 abgewandten Schlitzende und der
Zentriervorrichtung 41 einen definierten Fadenlauf ein.
[0040] Der Zubringer 5 befindet sich zunächst in einer Ausgangsstellung 5a (Fig. 2), aus
welcher er in die in Fig. 2 mit durchgezogener Linie gezeigte Stellung, seine Schneidposition,
verschwenkt wird. Dabei passiert die Fadenklemme 53 den Fadenlauf (siehe Faden 35a),
ergreift und klemmt den Faden 35 zwischen seinen Klemmbakken 530 und 531, die zum
Ergreifen des Fadens 35 evtl. zunächst geöffnet und nach Aufnahme des Fadens 35 wieder
geschlossen werden können. Der Zubringer 5 wird dann in Richtung des Pfeiles P₂ weiter
verschwenkt, bis er auf den Anschlag 7 aufläuft und damit seine Schneidposition erreicht.
Bei dieser Bewegung passiert der sich vom Schlitzende des Saugrohres 4 zur Fadenklemme
53 erstrekkende Faden 35 die Schneidvorrichtung 8. Hat der Zubringer 5 seine Stellung
in Anlage am Anschlag 7, d.h. seine Schneidposition, erreicht, so wird die Schneidvorrichtung
8 betätigt und der Faden 35 durchtrennt, der zwischen der Fadenklemme 53 und der Schneidvorrichtung
8 somit eine definierte Fadenlänge 1 aufweist.
[0041] Nachdem der Faden 35 auf seine definierte Fadenlänge 1 gebracht wurde, muß der Zubringer
5 zur Offenend-Spinnvorrichtung (siehe Abdeckung 11) weiterbewegt werden. Hierzu wird
der Anschlag 7 aus dem Schwenkweg des Zubringers 5 zurückgezogen. Um hierfür keine
großen Antriebskräfte aufwenden zu müssen, wird gemäß dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
der Zubringer 5 zunächst in Richtung des Pfeiles P₃ geringfügig vom Anschlag 7 entfernt,
bevor dieser aus dem Schwenkweg des Zubringers 5 weggezogen wird. Sodann wird der
Zubringer 5 in Richtung des Pfeiles P₄ zum Anschlag 77 in seine Fadeneinführstellung
5b verschwenkt, wobei die Fadenklemme 53 über die Mündung des Fadenabzugsrohres 12
hinwegbewegt wird.
[0042] In bezug auf den Pfeil P₄ befinden sich vor der Mündung des Fadenabzugsrohres 12
zwei Führungen 110 und 111. Bei der Bewegung des Zubringers 5 in seine Endstellung
5b wird der Faden 35 zwischen die beiden Führungen 110 und 111 geführt, wodurch sichergestellt
wird, daß der Faden 35 in den Bereich des aufgrund des Spinnunterdruckes im Fadenabzugsrohr
12 herrschenden Saugluftstromes gelangt.
[0043] Die Position des Anschlages 77 ist so festgelegt, daß sich das Ende des Fadens 35
in der Fadeneinführstellung 5b des Zubringers 5 im wesentlichen oberhalb der Mündung
des Fadenabzugsrohres 12 befindet und durch die dort wirsame Saugluftströmung in dieses
hineingesaugt wird. Der Zubringer 5 kehrt nun in Richtung des Pfeiles P₅ zurück und
bleibt in der Übergabestellung 5c oberhalb des Fadenabzugsrohres 12 stehen. Die Fadenklemme
53 (Fig. 1) wird geöffnet, so daß der Faden 35 vom Zubringer 5 freigegeben ist. Der
Faden 35 wird nun auf die Fasersammelfläche des nicht gezeigten Offenend-Spinnelementes
gesaugt, wo er sich auf die inzwischen wieder eingespeisten Fasern legt. Der Fadenabzug
setzt nun in an sich bekannter Weise erneut ein und der Faden 35 wird auf die inzwischen
wieder auf die Spulwalze 30 abgesenkte Spulwalze 31 aufgewickelt. Durch entsprechenden
Antrieb der Zentriervor richtung 41 entgegengesetzt zur vorherigen Drehrichtung,
die zum Zentrieren des Fadens 35 benötigt wurde, wird der Faden 35 nun über den Längenabschnitt
411 bis zu dessen freien Ende bewegt und abgeworfen.
[0044] Da der Faden 35 bei seiner Bewegung aus der Übernahmestellung (siehe Faden 35a) bis
zur Fadeneinführstellung 5b des Zubringers 5 unterschiedlich lange Wege einnimmt in
bezug auf die Zentriervorrichtung 41, ist es erforderlich, diese Wegeunterschiede
zu kompensieren. Dies erfolgt durch entsprechende Verschwenkung der Zentriervorrichtung
in Richtung des Doppelpfeiles P₆, was mit Hilfe des Schwenkantriebes 414 bewerkstelligt
wird.
[0045] Wie Fig. 1 zeigt, ist der Anschlag 7 im wesentlichen parallel zum Schwenkweg des
Zubringers 5 verstellbar (siehe Pfeil P₁). Diese Verstellbarkeit dient dem Zweck,
das freie Fadenende an unterschiedliche Größen der Fasersammelfläche anpassen zu
können. Weiterhin ermöglicht diese Verstellbarkeit des Anschlages 7 eine Anpassung
an unterschiedliche Fasermaterialien, die sich hinsichtlich der Stapellänge der Fasern
oder auch im Hinblick darauf, ob diese glatt oder gekräuselt sind, unterscheiden.
Dies wird später im Zusammenhang mit Fig. 4 später noch näher erläutert.
[0046] Wie Fig. 1 deutlich zeigt, ist bei diesem Ausführungsbeispiel der Anschlag 77 nicht
verstellbar. Der Anschlag 77 wird in diesem Fall in Anpassung an die kleinste in Frage
kommende Größe der Fasersammelfläche, z.B. Durchmesser eines Spinnrotors, fest justiert.
Der fest justierte Anschlag 77 dient somit der Festlegung eines Grundlänge des in
das Offenend-Spinnelement rückzuliefernden Fadens 35.
[0047] Werden für die Rücklieferung auf die Fasersammelfläche des Offenend-Spinnelementes
größere Fadenlängen benötigt, so wird die zusätzliche Fadenlänge mit Hilfe einer
Fadenlängeneinstellvorrichtung 9 festgelegt. Gemäß dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
wird diese zusätzlich benötigte Fadenlänge nach dem Einführen des freien Endes des
Fadens 35 in das Fadenabzugsrohr 12 durch Rücklieferung des Fadens 35 bereitgestellt,
was durch Rückdrehen der Hilfsantriebsrolle 340 um eine definierte Strecke (Umfangsbereich)
bewirkt wird. Zu diesem Zweck ist gemäß Fig. 3 für den Antrieb der Hilfsantriebsrolle
340 ein Antriebsmotor 342 vorgesehen, der in geeigneter Weise, z.B. einen nicht gezeigten
Riemenübertrieb, mit der Hilfsantriebsrolle 340 verbunden ist. Der Antriebsmotor
342 steht über eine Steuerleitung 343 und die bereits erwähnte Steuervorrichtung
96 mit der Fadenlängeneinstellvorrichtung 9 in Verbindung, die einen Einstellknopf
90 und eine Einstellskala 91 aufweist. Durch Drehen des Einstellknopfes 90 in Richtung
des Pfeiles P₇ bzw. P₈ kann somit die erwähnte zusätzliche benötigte Rückliefermenge
des Fadens 35 festgelegt werden. Durch diese Einstellung wird erreicht, daß die Hilfsantriebsrolle
340 mehr oder weniger weit in Abwickelrichtung der Spule 31 gedreht wird und entsprechend
eine größere oder kleinere zusätzliche Fadenlänge zur Verfügung stellt.
[0048] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die rückzuliefernde Fadenlänge durch den Anschlag
77 und die Hilfsantriebsrolle 340 gemeinsam bestimmt, wobei die Festlegung dieser
Länge durch den Einstellknopf 90 der Fadenlängeneinstellvorrichtung erfolgt.
[0049] Anstatt daß der Faden 35 von der Spule 31 der Spulvorrichtung 3 zurückgeliefert wird,
kann auch eine spezielle Anspinnspule (nicht gezeigt) vorgesehen sein, von welcher
der anzuspinnende Faden 35 abgewickelt wird. In diesem Fall kann die Fadenlängeneinstellvorrichtung
9 dieser Anspinnspule zugeordnet sein. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die
Rücklieferung des Fadens mit Hilfe nicht gezeigter Hilfswalzen erfolgt, denen dann
gegebenenfalls die Fadenlängeneinstellvorrichtung 9 zugeordnet sein kann.
[0050] Beim oben erwähnten Ausführungsbeispiel ist der erste Anschlag, d.h. der Anschlag
7, einstellbar und bestimmt somit die Grundlänge des zum Anspinnen auf die Fasersammelfläche
des Offenend-Spinnelementes rückzuliefernden Fadenlänge. Darüber hinaus dient auch
der Einstellknopf 90 der Fadenlängeneinstellvorrichtung 9 der Einstellung der während
des Anspinnvorganges auf die Fasersammelfläche rückzuliefernden Fadenlänge, so daß
auch der einstellbare Anschlag 7 Teil der Fadenlängeneinstellvorrichtung ist.
[0051] Fig. 4 zeigt eine Abwandlung der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung, bei welcher die
beiden Anschläge 7 und 72 für den Zubringer 5 von einem gemeinsamen Träger 73 getragen
werden. Dieser Träger 73 besitzt die Form einer Platte.
[0052] Mit Hilfe des Trägers 73 ist eine exakte Relativanordnung der beiden Anschläge 7
und 72 zueinander möglich. Dies ist von beson derer Bedeutung, wenn die Elemente,
die lediglich für das Anspinnen benötigt werden, nicht an jeder Spinnstelle für jede
Offenend-Spinnvorrichtung separat, sondern gemeinsam für eine Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Spinnstellen einer Offenend-Spinnmaschine auf einer Wartungsvorrichtung
15 angeordnet sind, die längs der Spinnmaschine 1 - von der in Fig. 2 lediglich die
Abdeckungen 10, 11 und 16 von drei Offenend-Spinnvorrichtungen erkennbar sind - verfahrbar
ist. So sind die in Fig. 4 gezeigten beiden Anschläge 7 und 72 mit ihrem Träger 73,
aber auch der Zubringer 5 in seiner Gesamtheit sowie die Fadenlängeneinstellvorrichtung
- unabhängig von ihrer speziellen Ausbildung - auf dieser Wartungsvorrichtung 15
angeordnet.
[0053] Gemäß der in Fig. 4 gezeigten Ausführung ist der Träger 73 Teil dieser Fadenlängeneinstellvorrichtung
und aus diesem Grunde drehbar auf der Schwenkachse 52 des Zubringers 5 gelagert,
so daß durch Justieren des plattenförmigen Trägers 73 beide Anschläge 7 und 72 gemeinsam
eingestellt werden, ohne daß sich dabei jedoch der Winkelabstand zwischen den Anschlägen
7 und 72 ändert. Durch Einstellung der Position des Anschlages 7 (siehe Position 7a)
für die Schneidposition des Zubringers 5 wird automatisch auch die Position des Anschlages
72 für die Fadeneinführstellung des Zubringers 5 geändert (siehe Position 72a). Auf
diese Weise wird erreicht, daß in jedem Fall der Abstand zwischen der Fadenklemme
53 und der Schneidvorrichtung 8 einerseits, welcher die Länge des freien Fadenendes
bestimmt, und der Fadenklemme 53 und dem Fadenabzugsrohr 12 (siehe Fig. 1 und 2)
mit Sicherheit stets gleich groß ist.
[0054] Da der Träger 73 nicht linear, sondern durch Drehung justiert wird, ist auch der
Einstellschlitz 730 entsprechend gebogen. Durch den Einstellschlitz 730 erstreckt
sich ein Bolzen 731, der in geeigneter Weise stationär getragen wird. Der Bolzen 731
trägt an seinem freien Ende ein Gewinde, auf welches eine Flügelmutter 732 aufgeschraubt
ist. Nach Lösen der Flügelmutter 732 kann somit der Träger 73 mit den Anschlägen 7
und 72 verstellt und in der eingestellten Stellung anschließend durch erneutes Anziehen
der Flügelmutter 732 wieder gesichert werden.
[0055] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist es nicht unbedingt erforderlich, daß der zweite
Anschlag 77 einstellbar ist, da Differenzen zwischen dem Abstand zwischen der Fadenklemme
53 des sich in der Schneidposition befindlichen Zubringers 5 und der Schneidvorrichtung
8 einerseits und dem Abstand zwischen der Fadenklemme 53 des sich in der Fadeneinführstellung
56 befindlichen Zubringers 5 und der Mündung des Fadenabzugsrohres 12 andererseits
durch entsprechende Steuerung der Spule 31 in Abwickel- oder auch in Aufwikkelrichtung
kompensiert werden kann. Dies gilt umso mehr, wenn der erste Anschlag 7 mit der Steuervorrichtung
96 (Fig. 3) verbunden ist in der Weise, daß die gegenwärtige Position des Anschlages
7 abgetastet und der Steuervorrichtung 96 gemeldet wird, die diese Position des Anschlages
7 bei der Steuerung der Hilfsantriebsrolle 340 - unter Berücksichtigung der Einstellung
des Einstellknopfes 90 - berücksichtigt.
[0056] Wenn der Anschlag 77 nicht verstellbar ist, so befindet er sich in der bevorzugten
Ausbildung der geschilderten Vorrichtung in der Stellung, die der kleinsten Größe
der Fasersammelfläche ent spricht, da andernfalls durch eine z.B. am Zubringer 5
angebrachte und in Richtung des Pfeiles P₅ orientierte Druckluftdüse (nicht gezeigt)
durch ihre Ausbildung und/oder Orientierung sichergestellt werden müßte, daß der
Faden 35 mit seinem freien Ende bei der Rückführbewegung des Zubringers 5 aus der
Fadeneinführstellung 5b in seine Übergabestellung 5c auch wirklich in den Einflußbereich
der im Fadenabzugsrohr 12 wirksamen Luftströmung gelangt.
[0057] Es ist aber auch nicht unbedingte Voraussetzung, daß der erste Anschlag 7 einstellbar
ist, da dann die für das Anspinnen benötigte Fadenlänge allein durch Einstellung
des Einstellknopfes 90 verändert wird.
[0058] Ist keiner der Anschläge 7 und 77 einstellbar, so befinden sie sich in einer Position,
die der kleinsten Größe der zum Einsatz kommenden Fasersammelflächen des Offenend-Spinnelementes
entspricht. Wie oben bereits erörtert, wird jede zusätzlich benötigte Fadenlänge
durch Rückdrehen der Spulvorrichtung 3 oder aber auch durch Rücklieferung von einer
speziellen Anspinnspule (nicht gezeigt), z.B. mit Hilfe (ebenfalls nicht gezeigter)
Hilfsförderwalzen, bereitgestellt.
[0059] Werden die Anschläge 7 und 77 nicht auf die kleinste Größe der möglichen Fasersammelflächengrößen,
sondern abweichend hiervon eingestellt, so werden die sich hierdurch ergebenen Differenzen
in den für das Anspinnen benötigten Fadenlänge durch entsprechendes Verdrehen der
Spule 31, einer speziellen Anspinnspule und/oder besonderen Hilfsförderwalzen in Ab-
oder auch in Aufwikkelrichtung kompensiert.
[0060] Als Offenend-Spinnelement kommen Spinnrotoren, elektrostatisch arbeitende Elemente,
Friktionsspinnelemente der verschiedensten Form und auch rein pneumatisch arbeitende
Elemente in Frage. Im letzten Fall ist als Äquivalent zur Fasersammelfläche der Einbindebereich
im Luftstrom zu verstehen.
[0061] Um die Einstellung präzise in Anpassung an eine gegebene Größe der Fasersammelfläche,
z.B. an einen gegebenen Rotordurchmesser, vornehmen zu können, besitzt der Träger
73 eine Einstellskala 92, mit welcher ein stationär gehaltener Zeiger 93 zusammenarbeitet.
Die Einstellskala 92 besitzt Markierungen in Form von Teilstrichen 920, die bestimmte
Größen der Fasersammelfläche, z.B. Rotordurchmesser, kennzeichnen. Darüber hinaus
sind gemäß dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiels den Teilstrichen 930 noch
kleinere Markierungen in Form von Teilstrichen 921 zur Einstellung verschiedener
Faserarten zugeordnet, die eine Abweichung von der durch die Teilstriche 920 festgelegten
Grundeinstellung in Anpassung an verschiedene Faserarten ermöglichen.
[0062] Bei normalem Fasermaterial wird der Träger 73 so eingestellt, daß der Zeiger 93 auf
den Teilstrich 920 zeigt, welcher der Größe der Fasersammelfläche, z.B. dem Durchmesser
des Spinnrotors, welcher momentan an der betreffenden Offenend-Spinnvorrichtung eingesetzt
ist, entspricht. Weicht das Fasermaterial hinsichtlich seiner Faserlänge oder seiner
Tendenz zu kräuseln von den Normalwerten nach oben oder unten ab, so wird der Träger
73 zur Anpassung an das Fasermaterial aus dieser der Fasersammelfläche entsprechenden
Stellung um ein oder mehr Teilstriche 921 in der einen oder anderen Richtung verstellt.
[0063] Wie Fig. 5 zeigt, muß die Einstellskala nicht unbedingt unterschiedliche Teilstriche
920 und 921 für die Größe der Fasersammelfläche und für das Fasermaterial haben.
Es genügt u.U. auch eine Skala ohne Unterteilung oder lediglich mit Hinweisen entweder
auf die Größe der Fasersammelfläche oder auf das Fasermaterial.
[0064] Oftmals ist es erwünscht, daß der in das Fadenabzugsrohr 12 einzuführende Faden
35 nicht nur auf eine definierte Länge gebracht wird, sondern hierbei auch eine sich
verjüngende Form aufweist. Zu diesem Zweck ist bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Präpariervorrichtung 83 für das Fadenende vorgesehen. Die Anordnung ist dabei
so zu treffen, daß sich die Präpariervorrichtung 83 in Nähe des Fadenlaufs befindet,
wenn sich der Zubringer 5 in Anlage am Anschlag 7 befindet. Somit befindet sich die
Präpariervorrichtung 83 gemäß Fig. 4 in der Bewegungsbahn des Zubringers 5 zwischen
der Schneidvorrichtung 8 und der Fadenklemme 53 des sich in Anlage am Anschlag 7,
d.h. in der Schneidposition, befindlichen Zubringers 5.
[0065] Wie Fig. 4 zeigt, ändert sich der Fadenlauf, wenn der Anschlag unterschiedliche Stellungen
einnimmt. Befindet sich der Anschlag 7 beispielsweise in seiner Position 7a, so nimmt
der Faden 35 zwischen der Fadenklemme 53 und der Schneidvorrichtung 8 die Position
35b ein. In dieser Position würde sich bei unveränderter Position der Präpariervorrichtung
83 der gestreckt gehaltene Faden 35 nicht mehr im Mündungsbereich der Präpariervorrichtung
83 befinden. Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist gemäß Fig. 4 vorgesehen, daß die
Präpariervorrichtung 83 auf einem Schwenkarm 84 gelagert ist, dessen Schwenkachse
85 sich im Bereich der Schneidvorrichtung 8 befindet. Der Schwenkarm 84 mit der Präpariervorrichtung
83 wird mit Hilfe einer Zugfeder 86, die einerseits in dem Träger 73 und andererseits
am Schwenkarm 84 verankert ist, in elastischer Anlage an einer Abstützkurve 733 gehalten,
die an dem Träger 73 für den Anschlag 7 ausgebildet ist. Diese Abstützkurve 733 hat
eine solche Form, daß bei einer Verstellung ses Träger 73 die Präpariervorrichtung
83 durch Einwirkung einer Zugfeder 86 stets in den der Stellung des Anschlages 7 entsprechenden
Fadenlauf gebracht wird. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß der Faden 35 mit
seinem Ende, das durch Durchtrennen mit Hilfe der Schneidvorrichtung 8 erzeugt wird,
sich stets oberhalb der Präpariervorrichtung 83 befindet und somit auch sicher in
diese eingeführt und dort in der gewünschten Weise präpariert werden kann.
[0066] Prinzipiell kann die Präpariervorrichtung 83 beliebig gelagert sein. So ist es beispielsweise
auch möglich, diese in einer zur Schwenkachse 52 radial angeordneten Kulisse gleitend
anzuordnen. Da der Fadenlauf des sich zum Zubringer 5 erstreckenden Fadens 35, wenn
sich der Zubringer 5 in seiner Schneidposition in Anlage am Anschlag 7 befindet, von
der Stellung des Anschlages 7 abhängt, ist die Abstützkurve 733 mit dem Anschlag
7 (bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel über den Träger 73) verbunden.
[0067] Auch das Einführen des Fadens 35 in die Präpariervorrichtung 83 kann nach Wunsch
mit Hilfe eines in der Präpariervorrichtung 83 wirksamen Saugluftstrom oder aber auch
mit Hilfe eines gegen die Präpariervorrichtung 83 gerichteten Druckluftstromes erfolgen,
wobei eine entsprechende Druckluftdüse u.U. auch am Zubringer 5 vorgesehen sein kann.
[0068] Der Erfindungsgegenstand kann in vielfältiger Weise abgewandelt werden, z.B. durch
Austausch einzelner Merkmale durch Äquivalente und durch andere Kombinationen hiervon.
So ist es beispielsweise nicht erforderlich, daß dem Träger 73 eine Einstellskala
92 zugeordnet ist, doch ermöglicht eine solche Einstellskala 92 eine besonders rasche
Einstellung. Es ist aber auch denkbar, daß an der Steuervorrichtung 96 eine digitale
Fadenlängeneinstellvorrichtung vorgesehen ist, die nach Eingabe oder Einstellen entsprechender
Zahlenwerte die Justierung des Trägers 73 und damit der Anschläge 7 und 72 selbstätig
vornimmt.
[0069] Anhand der Fig. 1 wurde ein Ausführungsbeispiel des Zubringers 5 erläutert, der um
eine Schwenkachse 52 schwenkbar gelagert ist, die im wesentlichen parallel zu dem
mehr oder weniger vertikalen Fadenlauf orientiert ist, d.h. um eine Schwenkachse 52,
die im wesentlichen vertikal angeordnet ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache
Ausbildung des Saugrohres 4 und damit auch eine besonders sichere Zuführung des Fadens
35 zum Zubringer 5. Bei entsprechend abgewandelter Ausbildung des Saugrohres 4 ist
es jedoch nicht unbedingt erforderlich, daß der Zubringer 5 um eine vertikale Schwenkachse
52 geschwenkt wird. Fig. 5 zeigt eine Abwandlung der Vorrichtung, bei welcher die
Schwenkachse 54 des Zubringers 5 horizontal angeordnet ist. Der Zubringer 5 besitzt
bei dieser Ausführungsform einen gekröpften Schwenkarm 55, an dessen freiem Ende sich
eine Fadenklemme 56 befindet, die eine erste Klemmbacke 560 aufweist, die integrierter
Bestandteil des Schwenkarmes 55 ist, sowie eine hierzu bewegliche zweite Klemmbacke
561, der ein Antrieb 562 zugeordnet ist.
[0070] Der Zubringer 5 ist in Richtung des Pfeiles P₈ in seine Übergabestellung und in
seine Endstellung (nicht gezeigt) bewegbar, weshalb die Fadenklemme 56 in bezug auf
diese Bewegungsrichtung (Pfeil P₈) nach vorne trichterförmig ausgebildet und auch
nach vorne geöffnet werden kann.
[0071] Am freien Ende weist der Schwenkarm 55 einen Anschlag 57 auf, der sich in der Schneidposition
des Zubringers 5, in welcher der Faden 35 durch die Schneidvorrichtung 8 getrennt
wird, in Anlage am Anschlag 7 befindet.
[0072] Der Anschlag 7 sowie ein Anschlag 74 zur Festlegung der Fadeneinführstellung (vergleiche
Fadeneinführstellung 5b in Fig. 2) sind auf einem gemeinsamen Träger 75 angebracht,
der wesentlicher Teil einer Fadenlängeneinstellvorrichtung ist. Zu diesem Zweck ist
der Träger 75 auf einem ortsfesten Halter 76 befestigt in der Weise, daß der Träger
75 in Richtung des Doppelpfeiles P₉ in der einen oder anderen Richtung parallel zur
Bewegungsrichtung (siehe Pfeil P₈) des Zubringers 5 verstellt werden kann. Zu diesem
Zweck besitzt der Träger 75 einen Einstellschlitz 750, durch welchen hindurch sich
ein vom Halter 76 getragener Bolzen 760 hindurch erstreckt, auf welchen eine Mutter
761 aufschraubbar ist und damit den Träger 75 auf dem Halter 76 sichert.
[0073] Der Träger 75 weist gemäß Fig. 5 wiederum eine Einstellskala 94 auf, mit welcher
ein stationär getragener Zeiger 95 zusammenarbeitet. Es ist somit wiederum möglich,
die Position des Trägers 75 exakt den jeweiligen Erfordernissen entsprechend einzustellen.
[0074] Wenn ein Fadenbruch auftritt, so gelangt auch hier der von der Spule 31 oder einer
Anspinnspule abgewickelte Faden 35 in das Saugrohr 4, aus welchem er nach Zurückschwenken
des Saugrohres 4 durch einen Schlitz 42 hindurch austritt, wobei der Faden 35 auf
die Zentriervorrichtung 41 gelangt. Das Ende des Schlitzes 42 des Saugrohres 4 ist
in Fig. 5 gestrichelt dargestellt. Der Faden 35 befindet sich nunmehr auf einem definierten
Fadenlauf zwischen dem Ende des Schlitzes 42 und der Umfangsnut 412 der Zentriervorrichtung
41.
[0075] Der Zubringer 5 befindet sich zunächst in einer nicht gezeigten Ausgangsstellung,
die sich - in bezug auf die Darstellung in Fig. 5 - rechts von der gezeigten Position
befindet. Durch Bewegen des Zubringers 5 in Richtung des Pfeiles P₈ gelangt der Faden
35 zwischen die beiden Klemmbacken 560 und 561 der Fadenklemme 56.
[0076] Die Klemmbacken 560 und 561 können während der Aufnahme des Fadens 35 geöffnet sein
und nach Aufnahme des Fadens 35 geschlossen werden. Es ist aber auch möglich, die
Klemmbacken 560 und 561 in gegenseitiger elastischer Anlage auch während der Aufnahme
des Fadens 35 zu belassen, wenn durch entsprechende Wahl des Klemmdruckes und durch
entsprechende Ausbildung der Klemmbacken 560 und 561 eine sichere Aufnahme des Fadens
35 gewährleistet ist. Dies trifft im übrigen auch für die zuvor beschriebene Fadenklemme
53 zu.
[0077] Der Zubringer 5 setzt seine Schwenkbewegung um die Schwenkachse 54 fort, bis sein
Anschlag 57 zur Anlage an den mit Hilfe des Trägers 75 voreingestellten Anschlag 7
gelangt. Hierbei wird der Faden 35 zwischen die Walze 80 und die Schneide 81 der Schneidvorrichtung
8 gebracht. Wenn der Zubringer 5 sich in dieser Schneidposition befindet, wird die
Schneidvorrichtung 8 betätigt, so daß das aus der Fadenklemme 56 herausragende Fadenende
eine definierte, durch Einstellung des Anschlages 7 mit Hilfe des Trägers 75 voreingestellte
Länge 1 besitzt. Nach Ablängen des Fadens 35 wird der Anschlag 7 aus der Bewegungsbahn
des Zubringers 5, insbesondere seines Anschlages 57, wegbewegt, wobei gegebenenfalls
der Zubringer 5 auch geringfügig entgegengesetzt zur Richtung, die durch den Pfeil
P₈ markiert ist, bewegt wird. Sodann wird der Zubringer 5 weiter in Richtung des Pfeiles
P₈ verschwenkt, bis sein Anschlag 57 zur Anlage an den Anschlag 74 gelangt. Die
Position des Anschlages 74 ist auf dem Träger 75 so festgelegt, daß dann, wenn sich
der Zubringer 5 in Anlage am Anschlag 74, d.h. in seiner Fadeneinführstellung befindet,
das Fadenende in dieser Stellung des Zubringers 5 oberhalb der Mündung des Fadenabzugsrohres
12 endet. Nachdem die Einstellung der Anschläge 7 und 74 gemeinsam erfolgt, trifft
dies in jeder Position des Trägers 75 zu.
[0078] Das Fadenende wird nun in das Fadenabzugsrohr 12 eingesaugt, wobei entsprechende
Führungselemente im Bereich der Mündung des Fadenabzugsrohres 12 vorgesehen sein
können (vergleiche Führungen 110 und 111 in Fig. 1). Der Zubringer 5 wird sodann zurückbewegt,
bis sich die Fadenklemme 56 über der Mündung des Fadenabzugsrohres 12 befindet. Durch
Betätigung des Antriebes 562 wird die Fadenklemme 56 geöffnet, so daß der Faden 35
in das Fadenabzugsrohr 12 eingesaugt werden kann. Die eigentliche Anspinnrücklieferung
bis auf die Fasersammelfläche kann in üblicher Weise erfolgen, beispielsweise durch
Abwerfen des Fadens 35 von einer zuvor gebildeten Fadenreserve (nicht gezeigt). Nach
Freigabe des Fadens 35 durch die Fadenklemme 56 kehrt der Zubringer 5 in seine Ausgangsstellung
zurück.
[0079] Wenn der Faden 35 nach dem Schneiden und evtl. Präparieren durch Fortsetzung der
Schwenkbewegung des Zubringers 5 mit seinem Ende in den Bereich der Mündung des Fadenabzugsrohres
12 gelangt, ist es wichtig, daß der Faden 35 einem so kräftigen Saugluftstrom ausgesetzt
ist, daß er mit Sicherheit gehalten wird. Zu diesem Zweck besitzt das Fadenabzugsrohr
12 ein speziell ausgebildetes Mündungsstück 13 (siehe Fig. 6). Das Mündungsstück 13
besitzt einen sich von der Mündung des Fadenabzugsrohres 12 aus in Richtung des Pfeiles
pio erstreckenden Schlitz 130, dessen Seitenwände eine Führung für den Faden 35 bilden.
[0080] Das Mündungsstück 13 weist ferner auf seiner dem Fadenabzugsrohr 12 abgewandten Seite
eine Dichtfläche 131 auf, auf welche eine als Abdeckplatte 60 ausgebildete Abzugsrohr-Abdeckung
aufgelegt werden kann. Die Abdeckplatte 60 ist Teil eines Schwenkarmes 6, der zusammen
mit dem Zubringer 5 auf ein und derselben Schwenkachse 52 gelagert ist. Während der
Schwenkarm 50 des Zubringers 5 auf der Schwenkachse 52 axial in nicht gezeigter Weise
gesi chert ist, ist der Schwenkarm 6 axial beweglich auf der Schwenkachse 52 gelagert.
Zu diesem Zweck ist gemäß Fig. 6 am oberen Ende der Schwenkachse 52 eine Federstützscheibe
520 vorgesehen. Zwischen dieser Federstützscheibe 520 und dem Schwenkarm 6 ist eine
Druckfeder 521 angeordnet, welche den Schwenkarm 6 in Richtung Schwenkarm 50, d.h.
in Richtung des Pfeiles P₁₁, beaufschlagt. Das Mündungsstück trägt - in bezug auf
die durch den Pfeil P₁₀ gegebene Richtung - eine Auflauframpe 132, während der Schwenkarm
6 im Bereich seiner Abdeckplatte 60 auf seiner voreilenden Seite - in bezug auf den
Pfeil P₁₀ - auf seiner dem Mündungsstück 13 zugewandten Unterseite eine entsprechende
Auflaufschräge (nicht gezeigt) aufweist.
[0081] Das Mündungsstück 13 trägt an seinem ablaufseitigen Ende - in bezug auf den Pfeil
P₁₀ - einen Anschlag 14, gegen welchen der Schwenkarm 6 zur Anlage gebracht werden
kann.
[0082] Der Schwenkarm 60 weist auf seiner - in bezug auf die durch den Pfeil Pio markierte
Zuführbewegung des Zubringers 5 - voreilenden Seite einen Anschlag 600 auf, mit welchem
er in Anlage an der nachlaufenden Seite des Schwenkarmes 50 des Zubringers 5 gehalten
werden kann. Zu diesem Zweck ist gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein als
Zugfeder 61 ausgebildetes elastisches Element vorgesehen, dessen eines Ende am Schwenkarm
50 und dessen anderen Ende am Schwenkarm 6 befestigt ist.
[0083] Auf der dem Schwenkarm 6 abgewandten Seite des Schwenkarmes 50 ist auf der Schwenkachse
52 ein Antriebshebel 59 gelagert, der einen Anschlag 590 trägt, an welchem der Schwenkarm
50 in Anlage gehalten wird mit Hilfe eines beispielsweise als Feder 591 ausgebildeten
elastischen Koppelgliedes, dessen eines Ende am Schwenkarm 50 und deren anderes Ende
am Antriebshebel 59 befestigt ist. Der Antriebshebel 59 bildet somit eine Antriebsvorrichtung
für den Zubringer 5, d.h. für dessen Schwenkarm 50.
[0084] Auf der Schwenkachse 52 ist ferner ein Antriebsritzel 592 gelagert, das integrierter
Bestandteil des Antriebshebels 59 ist. Mit dem Antriebsritzel 592 steht eine Zahnstange
593 in Eingriff, die durch nicht gezeigte Antriebsmittel in Richtung des Doppelpfeiles
P₁₂ antreibbar ist.
[0085] Bei der in Fig. 6 gezeigten Vorrichtung wird der Schwenkarm 50 des Zubringers 50
nicht direkt, sondern über das elastische Koppelglied (Feder 591) vom Antriebshebel
59 angetrieben. Zunächst befindet sich der Schwenkarm 50 in Anlage am Anschlag 590
des Antriebshebels 59, während sich der Schwenkarm 6 mit seinem Anschlag 600 in
Anlage am Schwenkarm 50 befindet.
[0086] Zum definierten Ablängen des Fadens 35 wird der Schwenkarm 50 zur Anlage an den Anschlag
7 gebracht (siehe Fig. 2 und 4). Nach dem Ablängen und Präparieren des Fadens 35 bewegt
sich der Antriebshebel 59 weiter in Richtung des Pfeiles P₄ (siehe Fig. 2). Wenn
der Schwenkarm 60 die Auflauframpe 132 des Mündungsstückes 13 erreicht und auf dessen
Dichtfläche 131 gleitet, so wird der Schwenkarm 60 gegen die Wirkung der Druckfeder
521 in axialer Richtung entgegengesetzt zum Pfeil P₁₁ vom Schwenkarm 50 entfernt.
Wenn sich der Schwenkarm 6 mit seiner Abdeckplatte 60 über der Mündung des Fadenabzugsrohres
12 befindet, wird er in dieser Stellung durch Auflaufen seiner voreilenden Kante auf
den Anschlag 14 gegenüber dem weiterbewegten Zubringer 5 (Schwenkarm 50) zurückgehalten,
da diese - in bezug auf die Zuführbewegung des Zubringers 5 - voreilende Kante als
Gegenanschlag für den Anschlag 14 ausgebildet ist.
[0087] Der Antriebshebel 59 setzt seine Bewegung fort und nimmt hierbei jetzt lediglich
noch den Schwenkarm 50 mit, da durch Schwenkarm 6 zurückgehalten wird. Schließlich
erreicht der Schwenkarm 50 den Anschlag 77 und wird seinerseits hier zurückgehalten,
während der Antriebshebel 59 seine Bewegung noch geringfügig fortsetzt. Die zusätzliche
Bewegung, die der Antriebshebel 59 gegenüber dem Schwenkarm 50 ausführt, beruht darauf,
daß die durch Bewegung der Zahnstange 593 erzeugte Bewegung nicht so exakt auf den
benötigen Schwenkweg abgestimmt werden kann, wie dies für eine optimale Funktion wünschenswert
wäre. Aus diesem Grunde ist die durch die Zahnstange 593 bewirkte Schwenkbewegung
größer gewählt als die maximal für den Schwenkarm 50 benötigte Schwenkbewegung; ferner
ist aus dem genannten Grund der Schwenkarm 50 des Zubringers 5 mit dem Antriebshebel
nicht starr, sondern lediglich über ein elastisches Koppelglied verbunden.
[0088] Wenn dann die Zahnstange 593 in ihrer Bewegungsrichtung umgekehrt wird, so gelangt
der Antriebshebel 59 mit seinem Anschlag 590 wieder zur Anlage an den Schwenkarm 50
und bewegt diesen entgegengesetzt zum Pfeil P₁₀, wobei das Ende des Fadens 35 nun
in das Fadenabzugsrohr 12 eingesaugt wird. Wenn der Schwenkarm 50 auf den Schwenkarm
6 aufläuft, so bewegt er diesen vom Anschlag 14 weg, so daß die Fadenklemme 53 genau
über die Mündung des Faden abzugsrohres 12 gelangen kann, wo der Faden 35 freigegeben
wird für die Rücklieferung auf die Fasersammelfläche des Offenend-Spinnelementes.
[0089] Der Faden 35 wird dann in üblicher Weise abgezogen, wobei er - falls es sich um einen
von einer Anspinnspule abgezogenen Faden handelt - in an sich bekannter Weise an die
Spulvorrichtung 3 übergeben wird.
[0090] In Fig. 6 wurde der Übersichtlichkeit halber der Antrieb für die bewegliche Klemmbacke
531 weggelassen.
[0091] Nach Freigabe des Fadens 35 kehrt die in Fig. 6 gezeigte Vorrichtung in ihre Ausgangsstellung
zurück (vergleiche Ausgangsstellung 5a in den Fig. 2 und 4).
[0092] Fig. 7 zeigt eine Abwandlung des in Fig. 6 gezeigten Schwenkarmes. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel ist auf der Schwenkachse 52 (siehe Fig. 6) ein als Schwenkarm
ausgebildetes Lagerstück 62 in axial gesicherter Weise befestigt. Auf dem Lagerstück
62 ist über ein Gelenk 63 eine Abdeckplatte 64 gelagert, deren voreilende Kante (in
bezug auf die Zuführbewegung des Zubringers 5) als Gegenanschlag zum Anschlag 14
ausgebildet ist. Zum Verschwenken der Abdeckplatte 64 gegenüber dem Lagerstück 62,
um die Abdeckplatte 64 zur Anlage an das Mündungsstück 13 des Fadenabzugsrohres 12
zu bringen, ist eine steuerbare Antriebsvorrichtung - im gezeigten Ausführungsbeispiel
in Form eines Elektromagneten 65 - vorgesehen, der mittels eines Lagers 620 vom Lagerstück
62 getragen wird und dessen Anker 650 mit einem von der Abdeckplatte 64 getragenen
Lager 640 verbunden ist. Der Elektromagnet 65 steht über Leitungen 651 mit einer
nicht gezeigten Steuervorrichtung in Verbindung.
[0093] Es ist nicht unbedingt erforderlich, den Elektromagneten 65 an seinen beiden Elementen
mit dem Lagerstück 62 bzw. der Abdeckplatte 64 zu verbinden. Es genügt, den Elektromagneten
65 entweder auf dem Lagerstück 62 oder der Abdeckplatte 64 fest anzuordnen und das
Gegenelement, welches je nach Anordnung des Elektromagneten 65 durch die Abdeckplatte
64 oder das Lagerstück 62 gebildet wird, mittels einer Feder o.dgl. in steter Anlage
am freien Ende des Ankers 650 zu halten.
[0094] Alternativ zum Elektromagneten 65 kann natürlich auch eine andere Antriebsvorrichtung
vorgesehen sein, beispielsweise eine solche, die durch Auflaufen der Abdeckplatte
auf den Anschlag 14 über ein Gestänge - als Folge der Auflaufbewegung - gesteuert
wird.
[0095] Das Lagerstück 62 weist ähnlich wie der in Fig. 6 gezeigte Schwenkarm 6 einen seitlichen
Anschlag 600 auf, mit welchem der Lagerstück 62 zur Anlage an den in Fig. 7 nicht
gezeigten Schwenkarm 50 des Zubringers 5 gehalten werden kann. An der Abdeckplatte
ist auf ihrer dem nicht gezeigten Mündungsstück 13 zugewandten Seite eine elastische
bzw. elastisch gelagerte Dichtplatte 641 vorgesehen.
[0096] In der gezeigten elastisch gelagerten Dichtplatte 641 sind vier Gewindebohrungen
vorgesehen, in welche Schrauben 642 eingeschraubt sind. Die Köpfe der Schrauben 642
dienen als Anschlag und legen den maximalen Abstand zwischen Dichtplatte 641 und Abdeckplatte
64 fest. Eine fünfte Schraube 643 in der Mitte zwischen den Schrauben 642 dient als
Führung für eine Druckfeder 644, die sich einerseits an der Abdeckplatte 64 und andererseits
an der Dichtplatte 641 abstützt und diese stets im Abstand von der Abdeckplatte 64
hält.
[0097] Die starre, von der Abdeckplatte 64 getragene Dichtplatte 641 reicht bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel - in bezug auf die durch den Pfeil P₁₀ gekennzeichnete Bewegungsrichtung
- nicht so weit vor wie die Abdeckplatte 64, welche mit dem Anschlag 14 zusammenarbeitet.
Die Abdeckplatte überragt somit die Dichtplatte 641 in Richtung zum voreilenden Zubringer
5, so daß die Beweglichkeit der Dichtfläche 641 auch nach Auflaufen der Abdeckplatte
64 auf den Anschlag 14 nicht beeinträchtigt ist.
[0098] Wenn der Zubringer in Richtung des Pfeiles P₄ (siehe Fig. 2) in seine Endstellung
(siehe 5b in Fig. 2) gebracht wird, so wird die Abdeckplatte 64 mit der Dichtplatte
641 durch den Elektromagneten 65 angezogen, so daß die Dichtplatte 641 bei dieser
Bewegung nicht in Kontakt mit dem Mündungsstück 13 gelangt. Hat die Abdeckplatte
64 den Anschlag 14 erreicht, so wird der Elektromagnet 65 betätigt, wodurch die Abdeckplatte
64 in Richtung des Pfeiles P₁₃ verschwenkt wird und mit ihrer Dichtplatte 641 zur
Anlage an die Dichtfläche 131 des Mündungsstückes 13 gelangt. Dieses benötigt somit
keine Auflauframpe 132 wie das in Fig. 6 gezeigte Mündungsstück 13.
[0099] Aufgrund der elastischen Lagerung der Dichtplatte 641 kann sich diese exakt an die
Dichtfläche 131 anpassen, wobei die Köpfe der Schrauben 642 aus der in Fig. 7 sichtbaren
Fläche der Abdeckplatte 64 heraustreten.
[0100] Das Ende des Fadens 35 befindet sich in dieser Stellung der Abdeckplatte 64 im Schlitz
130 des Mündungsstückes 13, wobei aufgrund der Ausbildung dieses Schlitzes 130 und
der Dichtplatte 641 gewährleistet ist, daß die Luft lediglich entgegengesetzt zur
Richtung des Pfeiles P₁₀ (siehe Fig. 6) in das Fadenabzugsrohr 12 gesaugt werden kann.
Diese Saugluft saugt das Ende des Fadens 35 in das Fadenabzugsrohr 12. Kehrt der Schwenkarm
50, nachdem er inzwischen bis zur Anlage an den Anschlag 77 (Fig. 1, 2 und 6), 72,
(Fig. 4) oder 74 (Fig. 5) weiterbewegt worden war, schließlich zurück, so zieht die
Saugluft Faden nach, so daß schließlich nach Freigabe des Mündungsstückes 13 durch
die Dichtplatte 641 der auf den Faden 35 einwirkende Zug so groß ist, daß der Faden
35 auch nach Freigabe durch die Fadenklemme 53 sicher im Fadenabzugsrohr 12 gehalten
wird.
[0101] Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen ist der Zubringer 5 stets auf einer Schwenkachse
52 (siehe Fig. 1 bis 4, 6 und 7) bzw. 54 (siehe Fig. 5) gelagert. Es versteht sich
jedoch von selbst, daß der Zubringer 5 auch auf einem Schlitten (nicht gezeigt) gelagert
sein kann, der längs einer geradlinigen oder gekrümmten Führungsbahn verschiebbar
ist.
[0102] Bei den anhand der Fig. 6 und 7 geschilderten Ausführungsbeispiele sind der Zubringer
5 (Schwenkarm 50) sowie der Schwenkarm 6 (Fig. 6) bzw. das Lagerstück 62 (Fig. 7)
stets auf einer gemein samen Schwenkachse 52 gelagert. Es versteht sich, daß bei
einer horizontalen Anordnung der Schwenkachse 54 für den Zubringer 5 eine entsprechende
Anordnung des Schwenkarmes 6 bzw. des Lagerstückes 62 - bei entsprechend konstruktiver
Anpassung - auf der gleichen Schwenkachse 54 ebenfalls möglich ist, ebenso wie auch
dann ein gemeinsamer Träger für die beiden Anschläge 7 und 74 vorgesehen werden kann.
[0103] Wenn der Zubringer 5 in einer Kulisse verschiebbar ist, so ist es auch möglich, statt
des Schwenkarmes 6 ein entsprechend verschiebbares Teil mit der Abdeckplatte 60 bzw.
64 vorzusehen, deren Bewegung bis zum Auflaufen auf einen dem Anschlag 14 entsprechenden
Anschlag gekoppelt ist.
[0104] Wenn ein gemeinsamer Träger 73 bzw. 75 für die beiden Anschläge 7 und 72 (Fig. 4)
oder 7 und 74 (Fig. 5) vorgesehen ist, so kann dieser unabhängig vom Zubringer 5 gelagert
sein. Wie Fig. 4 zeigt, ist eine Anordnung von Träger 73 und Zubringer 5 auf ein und
derselben Schwenkachse 52 bzw. 54 - unabhängig davon, ob diese gemäß Fig. 4 vertikal
oder gemäß Fig. 5 horizontal angeordnet ist - besonders vorteilhaft, da diese bei
kompakter und einfacher Bauweise eine besonders sichere und präzise Einstellung der
beiden Anschläge ermöglicht.
[0105] Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen wird der erste Anschlag 7 vertikal aus
dem im wesentlichen horizontalen Schwenkwegen des Zubringers 5 weggezogen, damit
dieser in seine Fadeneinführstellung 5b verschwenkt werden kann. Es sind selbstverständlich
auch andere Ausbildungen möglich. So kann beispielsweise der erste Anschlag 7 unverändert
an seinem Platz verbleiben und eine am Zubringer 5 vorgesehener Gegenanschlag (nicht
gezeigt) betätigt werden, um diesen aus dem Bereich des Anschlages 7 wegzuziehen.
Es ist ferner z.B. möglich, eine Art Zahnrad (nicht gezeigt) vorzusehen, dessen Achse
quer zur Bewegungsbahn des Zubringers 5 angeordnet ist und dessen Zähne als Anschläge
für den Zubringer 5 dienen. Durch Arretieren des Zahnrades wird der Anschlag aktiviert,
während durch Freigabe des Zahnrades auch der Zubringer 5 freigegeben werden und seine
Schwenkbewegung somit auch fortführen kann.
[0106] Die Schneidvorrichtung 8 arbeitet gemäß den gezeigten Ausführungsbeispiel in Art
einer Beil-Amboß-Vorrichtung, doch sind andere Ausbildungen, z.B. in Art einer Schere,
durchaus möglich.
[0107] Der Fadenlängenausgleich beim Überführen des Zubringers 5 aus der Schneidposition
in die Fadeneinführstellung erfolgt beim geschilderten Ausführungsbeispiel durch
Verschwenken der Zentriervorrichtung 41, doch versteht es sich von selbst, daß zusätzlich
oder anstelle der Schwenkbewegung der Zentriervorrichtung 41 auch eine entsprechend
ausgebildete Fadenführungskurve vorgesehen sein kann.
1. Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadens an einer Offenend-Spinnvorrichtung, mit
einem Offenend-Spinnelement, einem Fadenabzugsrohr, einer Spulvorrichtung, einem
Zubringer zum Zuführen eines Fadenendes zum Fadenabzugsrohr, einer Schneidvorrichtung
zum definierten Ablängen des Fadens und einer Antriebsvorrichtung, um den Zubringer
aus einer Ruhestellung über eine Fadenaufnahmestellung und eine Schneidposition bis
über das Fadenabzugsrohr hinweg in eine Fadeneinführstellung zu bewegen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zubringer (5) ein erster Anschlag (7) zum Festlegen der Schneidposition
und ein zweiter Anschlag (77, 72, 74) zum Festlegen der Fadeneinführstellung (56)
zugeordnet sind, wobei der erste Anschlag (7) außer Wirkung bringbar ist, und daß
eine Fadenlängeneinstellvorrichtung (9, 7, 70, 73, 75, 77) vorgesehen ist zum Festlegen
der in das Offenend-Spinnelement rückzuliefernden Fadenlänge (1).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenlängeneinstellvorrichtung (9, 73, 75) eine Einstellskala (91, 92, 94)
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzelchnet, daß die Einstellskala (91, 92, 94) Markierungen (920) für verschiedene Größen des
Offenend-Spinnelementes aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellskala (91, 92, 94) Markierungen (921) für verschiedene Faserarten
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste (7) der beiden Anschläge einstellbar und Teil der Fadenlängeneinstellvorrichtung
(73, 75) ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Anschläge (7, 72; 7, 74) auf einem gemeinsamen Träger (73, 75) angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (7, 72; 7, 74) durch Justieren des gemeinsamen Trägers (73, 75)
einstellbar sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zubringer (5) über ein elastisches Koppelglied (591) mit seiner Antriebsvorrichtung
(59) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenlängeneinstellvorrichtung (9) über eine Steuervorrichtung (96) mit
einer Antriebsvorrichtung (342) einer Fadenrückliefervorrichtung in Verbindung steht.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zubringer (5) auf einer Schwenkachse (52, 54) gelagert ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schwenkachse (52, 54) zugleich auch der Träger (73, 75) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11 dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (52) im wesentlichen parallel zum Fadenlauf angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Anschlag (7) quer zur Bewegungsrichtung des Zubringers (5) bewegbar
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, daß der Zubringer (5) vor dem Rückziehen des ersten Anschlages (7) von diesem wegbewegbar
ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bewegungsbahn des Zubringers (5) zwischen der Schneidvorrichtung (8)
und der Schneidposition des Zubringers (5) eine Präpariervorrichtung (83) für das
Fadenende angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem ersten Anschlag (7) eine Abstützkurve (733) verbunden ist, an welcher
sich die Präpariervorrichtung (83) elastisch abstützt und durch welche sie in den
Bereich des Fadens bringbar ist, der sich zu dem in der Schneidposition befindlichen
Zubringers (5) erstreckt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Präpariervorrichtung (83) um die Schneidvorrichtung (8) schwenkbar gelagert
ist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zubringer (5) eine Abzugsrohr-Abdeckung zugeordnet ist, die - in bezug
auf die Zuführbewegung des Zubringers (5) - mittels eines elastischen Elementes
(61) in Anlage an der nachlaufenden Seite des Zubringers (5) haltbar und durch einen
Anschlag (14) im Bereich des Fadenabzugsrohres (12) in dieser Stellung gegenüber dem
weiterbewegbaren Zubringer (5) zurückhaltbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugsrohr-Abdeckung eine Abdeckplatte (60, 64) aufweist, deren - in bezug
auf die Zuführbewegung des Zubringers (5) - voreilende Kante als Gegenanschlag für
den Anschlag (14) im Bereich des Fadenabzugsrohres (12) ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugsrohr-Abdeckung ein Lagerstück (62) und eine schwenkbar hierauf gelagerte
Abdeckplatte (64) aufweist, die zur Anlage an die Mündung des Fadenabzugsrohres (12)
bringbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdeckplatte (64) eine steuerbare Antriebsvorrichtung (65) zugeordnet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung einen Elektromagneten (65) aufweist.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (64) auf ihrer dem Fadenabzugsrohr (12) zugewandten Seite eine
elastische oder elastisch gelagerte Dichtplatte (641) aufweist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtplatte (641) als starre, von der Abdeckplatte (64) elastisch getragene
Dichtplatte ausgebildet wird.
25. Vorrichtung nach den Ansprüchen 19 und 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (64) die Dichtplatte (641) in Richtung Zubringer (5) überragt.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugsrohr-Abdeckung und der Zubringer (5) auf einer gemeinsamen Schwenkachse
(52, 54) schwenkbar gelagert sind.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 25, mit einer längs einer
Vielzahl nebeneinander angeordneter Offenend-Spinnvorrichtungen verfahrbaren Wartungsvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zubringer (5), die beiden ihm zugeordneten Anschläge (7, 72; 7, 74) sowie
die Fadenlängeneinstellvorrichtung (9, 73, 75) auf der Wartungsvorrichtung (15) angeordnet
sind.
28. Verfahren zum Anspinnen eines Fadens mit Hilfe einer Vorrichtung gemäß einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidposition und die Fadeneinführstellung des Zubringers auf eine vorgegebene
Größe der Fasersammelfläche des Offenend-Spinnelementes festgelegt werden und abweichende
Fadenlängen für das Anspinnen durch Rückliefern oder Abziehen des Fadens erzeugt
werden.
29. Verfahren nach Ansprüche 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidposition und die Fadeneinführstellung des Zubringers auf die kleinste
zum Einsatz bringbare Größe der Fasersammelfläche des Offenend-Spinnelementes festgelegt
werden und bei größeren zum Einsatz gelangenden Größen der Fasersammelfläche die zusätzlich
benötigte Fadenlänge durch Rücklieferung bereitgestellt wird.