[0001] Die Erfindung betrifft eine Brandschutzglas-Einheit mit einer Glasscheibe und einem
Metallrahmen mit umlaufender Aufnahmenut.
[0002] Bei der bekannten Brandschutzglas-Einheit, von der die Erfindung ausgeht (DE-PS
23 28 737, DE-OS 31 40 785), endet der Rand der Glasscheibe in der Aufnahmenut. Zumindest
auf der der Hitzeeinwirkung abgewandten Seite befindet sich zwischen der Glasscheibe
und dem Flansch der Aufnahmenut eine Isolierstoffeinlage. Auf der der Hitzeeinwirkung
zugewandten Seite fehlt bei einer der bekannten Ausführungsformen die Isolierstoffeinlage,
um den Temperaturgradienten zwischen der der Hitzeeinwirkung ausgesetzten Hauptfläche
der Glasscheibe und dem Rand der Glasscheibe klein zu halten und störenden Wärmespannungen
entgegenzuwirken. Die bekannten Maßnahmen befriedigen möglicherweise, wenn die Hitzeeinwirkung
nur verhältnismäßig kurzzeitig stattfindet, genügen jedoch den Anforderungen eines
Langzeitbrandschutzes, der z. B. für 60 Minuten oder länger wirksam bleiben soll,
nicht. Auch kommt es vor, daß die Glasscheibe sich in ihrem Randbereich durch Erwärmung
verformt und die Glasscheibe bereichsweise aus der Aufnahmenut freikommt und wegschmilzt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brandschutzglas-Einheit des eingangs
beschriebenen grundsätzlichen Aufbaus zu schaffen, die für den Langzeitbrandschutz
geeignet ist und bei der die Glasscheibe im Brandfall in sicherer Verbindung mit
dem Metallrahmen bleibt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Rand der Glasscheibe vor dem
Metallrahmen endet, daß an den Rand der Glasscheibe ein Ausgleichsadapter angeschlossen
ist, der zwei auf den Randbereich der Glasscheibe aufgeklebte metallische Adapterstreifen
aufweist und mit Überständen der Adapterstreifen in die Aufnahmenut einfaßt, und
daß zwischen den Überständen ein leistenförmiger nichtmetallischer Abstandshalter
angeordnet ist. Es versteht sich, daß der Kleber, mit dem erfindungsgemäß gearbeitet
wird, ein ausreichend temperaturbeständiger Kleber ist, beispielsweise ein Kitt oder
Kleber auf Wasserglasbasis oder Silikonbasis. Insbesondere im Randbereich des Ausgleichsadapters,
zur Glasscheibe hin, empfiehlt sich aus Abdichtungsgründen die Anordnung eines Klebers
auf Silikonbasis. Es empfiehlt sich, den Kleber, z. B. durch feinteilige metallische
Zusätze, gut wärmeleitend einzurichten. Insbesondere kann mit Mehrkomponentenklebern
gearbeitet werden, die keiner Trocknung bedürfen.
[0005] Der Ausgleichsadapter stellt bei der erfindungsgemäßen Brandschutzglas-Einheit zunächst
sicher, daß im Brandfall zwischen der großen Fläche der Glasscheibe und dem Rand der
Glasscheiben ein störender Temperaturgradient nicht entsteht. Der Ausgleichsadapter
funktioniert insoweit zunächst als Temperaturausgleichsadapter. Er wirkt aber außerdem
mechanisch ausgleichend und verhindert, daß mechanische Spannungen aus unterschiedlicher
Wärmedehnung im Metallrahmen und in der Glasscheibe sich negativ aus wirken. Darüber
hinaus verbindet der Ausgleichsadapter die Glasscheibe sicher mit dem Metallrahmen,
weil er in die Aufnahmenut des Metallrahmens einfaßt.
[0006] Im einzelnen bestehen mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung
der erfindungsgemäßen Brandschutzglas-Einheit. Eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß auf die Adapterstreifen abdeckend Blechstreifen
aufgeklebt sind. Diese Blechstreifen verhindern, daß freie Flammen unmittelbar mit
dem Ausgleichsadapter bzw. dem Kleber in Verbindung kommen, bestehen jedoch aus einem
so dünnen Blech, daß die beschriebenen Ausgleichsfunktionen des Ausgleichsadapters
nicht beeinträchtigt werden. Um insbesondere die mechanische Ausgleichsfunktion stark
einzuprägen, empfiehlt die Erfindung, daß zwischen dem Rand der Glasscheibe und dem
Metallrahmen ein Abstandsbereich angeordnet ist, der z. B. der halben Dicke der Glasscheibe
entspricht. Dabei kann der Abstandshalter in diesen Abstandsbereich hineinragen. Es
empfiehlt sich zur Vermeidung von störenden Spannungen, zwischen dem Abstandshalter
und dem Rand der Glasscheibe einen Spalt freizulassen, der z. B. eine Spaltweite von
einigen Millimetern aufweist.
[0007] Da erfindungsgemäß die Überstände der Adapterstreifen bzw. die Blechabdeckung auf
den Überständen in die Aufnahmenut hineinragt, wird man im allgemeinen zwischen diesen
Überständen bzw. der Blechabdeckung und dem Metallrahmen eine Isolierung aus einem
geeigneten hitzebeständigen Material anordnen. Die Adapterstreifen bestehen, wie bereits
er wähnt, aus verhältnismäßig dünnem Stahlblech. Die Adapterstreifen können als
Streckmetallstreifen aber auch als flächige Metallbauteile ausgeführt sein, die auf
einer Seite kleberverankernde Vorsprünge aufweisen. Die Adapterstreifen können auch
als Drahtnetz ausgeführt sein. Die Blechstreifen aus Stahlblech würden regelmäßig
eine Dicke aufweisen, die kleiner ist als 1 mm.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Brandschutzglas-Einheit kann mit unterschiedlichen Glasscheiben
gearbeitet werden. Bewährt hat sich eine Ausführungsform, bei der die Glasscheibe
als Einscheiben-Sicherheitsglasscheibe ausgeführt ist. Die Glasscheibe kann aber auch
als eine Borosilikat- oder Alumosilikatglasscheibe ausgeführt sein. Man kann aber
auch eine Isolierglaseinheit als Glasscheibe einsetzen. Es versteht sich, daß in diesem
Falle das Verbundmaterial entsprechend temperaturbeständig ausgeführt ist. Als Abstandshalter
eignet sich insbesondere eine Calcium-Silikatleiste.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Brandschutzglas-Einheit, ausschnittsweise
und
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Ecke einer solchen Brandschutzglas-Einheit.
[0010] Die in den Figuren dargestellte Brandschutzglas-Einheit besteht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus einer Glasscheibe 1 und einem Metallrahmen 2. Im Ausführungsbeispiel ist
die Glasscheibe 1 eine Einscheiben-Sicherheitsglasscheibe. Der Metallrahmen 2 besitzt
eine umlaufende Aufnahmenut 3.
[0011] Insbesondere aus der Fig. 1 entnimmt man, daß der Rand 4 der Glasscheibe 1 vor dem
Metallrahmen 2 endet. An den Rand 4 der Glasscheibe 1 ist ein Ausgleichsadapter 5
angeschlossen. Der Ausgleichsadapter 5 weist zwei auf den Randbereich der Glasscheibe
1 aufgeklebte metallische Adapterstreifen, im Ausführungsbeispiel in Form eines Streckgitterstreifens
6, auf und faßt mit Überständen 7 dieser Streckgitterstreifen 6 in die Aufnahmenut
3 ein. Zwischen den Überständen 7 befindet sich ein leistenförmiger nichtmetallischer
Abstandshalter 8. Im Ausführungsbeispiel sind auf die Streckgitterstreifen 6 abdeckende
Blechstreifen 9 aufgeklebt. Zwischen dem Rand 4 der Glasscheibe 1 und dem Metallrahmen
2 erkennt man einen Abstandsbereich 10, der etwa der halben Dicke der Glasscheiben
1 entspricht. Der Abstandshalter 8 ragt in diesen Abstandsbereich 10 hinein, jedoch
befindet sich zwischen dem Abstandshalter 8 und dem Rand 4 der Glasscheibe 1 ein Spalt
11 von einigen Millimetern.
[0012] Zwischen den Überständen 7 bzw. den abdeckenden Blechstreifen 9 auf den Überständen
7 und dem Metallrahmen 2 ist eine Isolierung 12 angeordnet, die aus einem geeigneten
temperaturbeständigen Material besteht. Die Streckgitterstreifen 6 mögen aus Stahlblech
bestehen. Auch der Metallrahmen 2 ist im allgemeinen ein Stahlrahmen. Die Blechstreifen
9 sind vorzugsweise ebenfalls Stahlblechstreifen, ihre Dicke soll kleiner sein als
1 mm. Der Abstandshalter 8 ist z. B. eine Calcium-Silikatleiste. Die Streckgitterstreifen
6 erlauben eine einfache und schnelle Trocknung des Klebers, bevor die Blechstreifen
9 aufgebracht werden. Zugleich wird aber auch die Verklebung mit den Blechstreifen
9 verbessert. Außerdem halten die Streckgitterstreifen 6 das erweichte oder geschmolzene
Glas im Brandfall sehr sicher fest. Die Kleber 13 sind, wie bereits erwähnt, ausreichend
hitzebeständig. Wird mit einem Silikonkleber im Randbereich des Ausgleichsadapters
5 gearbeitet, so bewirkt dieses eine sichere Abdichtung gegen Feuchtigkeit und damit
auch einen Wetterschutz. - Die Kleber 13 sind übliche Brandschutzkleber, beispielsweise
auf Wasserglasbasis oder auch auf Silikonbasis. Die Beimischung von Metallpulver ist
möglich, um die Wärmeleitfähigkeit zu erhöhen. - Es versteht sich, daß man die den
Ausgleichsadapter 5 bildenden Bauteile schon vor der Vereinigung mit der Glasscheibe
1 miteinander verbinden kann.
1. Brandschutzglas-Einheit mit einer Glasscheibe und einem Metallrahmen mit umlaufender
Aufnahmenut, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (4) der Glasscheibe (1) vor dem Metallrahmen (2) endet, daß an den
Rand (4) der Glasscheibe (1) ein Ausgleichsadapter (5) angeschlossen ist,
der zwei auf den Randbereich der Glasscheibe (1) aufgeklebte metallische Adapterstreifen
(6) aufweist und mit Überständen (7) der Adapterstreifen (6) in die Aufnahmenut einfaßt,
und daß zwischen den Überständen (7) ein leistenförmiger nichtmetallischer Abstandshalter
(8) angeordnet ist.
2. Brandschutzglas-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Adapterstreifen
(6) abdeckende Blechstreifen (9) aufgeklebt sind.
3. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Rand (4) der Glasscheibe (1) und dem Metallrahmen (2) ein Abstandsbereich
(10) angeordnet ist.
4. Brandschutz-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstandshalter (8) in den Abstandsbereich (10) hineinragt.
5. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Abstandshalter (8) und dem Rand (4) der Glasscheibe (1) ein Spalt
(11) freigelassen ist.
6. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Überständen (7) bzw. den Blechstreifen (9) auf den Überständen (7)
und dem Metallrahmen (2) eine Isolierung angeordnet ist.
7. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Adapterstreifen (6) aus dünnem Stahlblech bestehen.
8. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Adapterstreifer (6) als Streckmetallstreifen ausgeführt sind.
9. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Adapterstreifen (6) als flächige Metallbauteile ausgeführt sind, die auf einer
Seite kleberverankernde Vorsprünge aufweisen.
10. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Adapterstreifen (6) als Drahtnetz ausgeführt sind.
11. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blechstreifen (9) aus einem Stahlblech der Dicke von kleiner als 1 mm bestehen.
12. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glasscheibe (1) als Einscheiben-Sicherheitsglasscheibe oder Borosilikat- bzw.
Alumosilikatglasscheibe ausgeführt ist.
13. Brandschutzglas-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandshalter (8) als Calcium-Silikatleiste ausgeführt ist.