[0001] Die Erfindung betrifft eine Abschneidvorrichtung für Materialstreifen, wie Papier-
oder Folienband bei maschineller Ausgabe mit elektromechanischem Antrieb.
[0002] Es sind solche Abschneidvorrichtungen für Materialstreifen und leicht schraubenförmig
verwundenem Drehmesser und angefedertem Festmesser nach dem DE-GM 87 16 108 bekannt.
Hierbei besteht die Vorrichtung aus einem Profilkörper in Winkelform mit äußerer Aufnahmemulde
für das Rotationsmesser längs einem Winkelschenkel und zweitem Winkelschenkel als
Bodenteil für die Motoraufnahme im Winkel zwischen beiden Schenkein, wobei der Profilkörper
auf die gewünschte Durchlaufbreit ablängbar ist. Mit dieser zum Anbau oder Einbau
in entspr. Geräte bestimmte Abschneidvorrichtung können nur Vollschnitte der durchlaufenden,
z.B. bedruckten Material streifen erreicht werden.
[0003] Nach der DE-PS 29 31 634 ist eine Abschneidvorrichtung bekannt, welche auch Teilschnitte
ausführen kann. Hierbei werden aber Hubmesser verwendet, welche mittels Kipphebel
mit vorgeschaltetem Zahnsegment betätigt werden, wofür ein Elektromagnet und eine
Reihe von mechanischen Bauteilen erforderlich sind, was eine aufwendige Lösung darstellt.
[0004] Es ist nun Aufgabe der Erfindung eine Abschneidvorrichtung zu schaffen für Materialstreifen,
wie Papier- oder Folienband bei maschineller Ausgabe mit elektromechanischem Antrieb,
wobei die Wahl der Arbeitsweise bezgl. Voll- bzw. Teilschnitt, letztere als Alternative
zu einer Perforation, durch entspr. Ansteuerung des Antriebsmotors ohne Eingriff
an der Abschneidvorrichtung, d.h. einfach erfolgen soll. Desweitren soll auch die
Schnittbreite beim Abschneiden des Materialstreifens einfach eingestellt werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich die Abschneidvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 gemäß der Erfindung dadurch, daß zum Antrieb über ein Getriebe mit
Kurbeltrieb ein Pleuel mit Kurvenführung und Antriebskurbel am Drehmesser dient,
wobei über die Kurvenführung ein Voll- oder Teilschnitt des Materialstreifens durch
Verstellung einer Stellschraube im einen Kurvenschenkel, welcher in Richtung- der
Pleuelachse liegt, über die Antriebskurbel des Drehmessers und dessen Schwenkstrecke
einstellbar ist.
[0006] Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Abschneidvorrichtung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung an Hand der Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zwar zeigen:
Figur 1 die Draufsicht auf eine Abschneidvorrichtung, teilweise aufgeschnitten,
Figur 2 den Querschnitt nach Linie I-I der Fig. 1,
Figur 3 bis 5 die Ansicht in Richtung X der Vorrichtung, teilweise aufgeschnitten
in Grundstellung, beim Vollschnitt und beim Teilschnitt.
[0007] Wie aus der Zeichnung ersichtlich wird, besteht die Abschneidvorrichtung für Materialstreifen,
hier Papierstreifen 1 aus den beiden Seitenteilen 2 und 3 mit zwischenliegendem
vorzugsweise angefedertem Festmesser 4 und leicht verwundenem Drehmesser 5 einerseits
und Antriebsmotor 6 mit Getriebe 7 und Abdeckhaube 8 andererseits. Der Antrieb des
Drehmessers 5 erfolgt hier vom Getriebe 7 aus über einen Kurbeltrieb 9, welcher einen
Pleuel 10 mit Kurvenführung 11 antreibt, in welche (11) eine Antriebskurbel 12 des
Drehmessers 5 eingreift. Die Kurvenführung 11 besitzt Winkelform, wobei der in Richtung
der Pleuelachse a-a liegende Kurvenschenkel mittels Stellschraube 13 veränderbar
ist, während der hierzu senkrecht stehende Kurvenschenkel sich bei 14 schwach gebogen
erweitert und dessen Hinterrand etwas ausgewölbt ist.
[0008] Bei Stellung des Drehmessers 5 in Ruhelage entspr. Fig. 2 fällt ein Rastnocken 15
in eine Ausnehmung 16 am Messerkörper ein und gibt dabei den Schalter 17 zur Abschaltung
des Antriebsmotors 6 frei. Bei Drehrichtung A des Kurbeltriebs 9 am Getriebe 7 gegen
den Uhrzeigersinn entspr. Fig. 3 und 4 bewirkt der Pleuel 10 über die Antriebskurbel
12 des Drehmessers 5 im senkrechten Kurvenschenkel b-b der Kurvenführung 11 bei entspr.
Schwenk bewegung des Drehmessers 5 im Uhrzeigersinn, wie ersichtlich, einen Vollschnitt.
[0009] Der Pleuel 10 wird in seinem Lager am Kurbeltrieb 9 unter Federwirkung 18 mit in
einer Rillung 19 am Kurbeltrieb 9 zwischenliegenden Kugel 20 unter Friktionsmitnahme
bei Drehrichtung B des Kurbeltriebs 9 im Uhrzeigersinn hochgehoben entspr. Fig. 3
und 5, womit die Antriebskurbel 12 am Drehmesser 5 in den Kurvenschenkel in Richtung
der Pleuelachse a-a greift und bei verkürzter Schwenkstrecke des Drehmessers 5 im
Uhrzeigersinn nur einen Teilschnitt bewirkt. Somit ist der Voll- bzw. Teilschnitt
abhängig von der Drehrichtung A bzw. B des Kurbeltriebs 9 und damit des Antriebsmotors
6, welcher (6) entspr. angesteuert wird. Durch entspr. Verstellung der Stellschraube
13 im Schenkel der Kurvenführung 11, welcher in Richtung der Pleuelachse a-a liegt,
ist über die Antriebskurbel 12 die Schwenkstrecke des Drehmessers 5 und damit der
gewünschte Teilschnitt einstellbar.
[0010] In den Fig. 2 und 3 befindet sich die Abschneidvorrichtung in Ruhestellung, der
Papierstreifen 1 ist eingelegt. Ein Steuerimpuls über die Zuleitung 21 zum Antriebsmotor
6 versetzt den Kurbeltrieb 9 über denselben (6) und das Getriebe 7 in Drehung in Richtung
des Pfeils A in Fig. 3. Bis der Kurbeltrieb 9 den Totpunkt erreicht hat, wird der
Abstand zwischen der Schneidkante vom Festmesser 4 noch etwas vergrößert, was in
der Abschaltung begründet ist. Mit fortschreitender Drehung des Kurbeltriebs 9 legt
sich der obere Teil der Kurvenführung 11 vom Pleuel 10 an die Antriebskurbel 12 und
dreht das Drehmesser 5 im Uhrzeigersinn, bis die in Fig. 4 gezeigte Stellung erreicht
ist, wobei der Papierstreifen 1 ganz abgeschnitten wird.
[0011] Der Restweg, den der Kurbeltrieb 9 bis zur Ausgangsstellung zurücklegt, bringt das
Drehmesser 5 wieder in die Ruhelage zurück. Hierbei gleitet der Nocken 15 in die Ausnehmung
16 und betätigt den Schalter 17, welcher den Motor 6 abschaltet, so daß sich die
Abschneidvorrichtung wieder in der Ruhelage befindet.
[0012] Soll der eingelegte Papierstreifen 1 nur zu einem Teil seiner Breite abgeschnitten
werden, wird der Antriebsmotor 6 so angesteuert, daß sich der Kurbeltrieb 9 in Richtung
des Pfeils B dreht. Durch die Friktion, bestehend aus der Feder 18 und der Kugel 20
wird der Pleuel 10 angehoben, so daß die Antriebskurbel 12 des Drehmessers 5 im waagrechten
Teil der Kurvenführung 11 nach Fig. 5 zu liegen kommt. Das Drehmesser 5 dreht sich
wieder im Uhrzeigersinn. Der Verdrehungswinkel α ist gegenüber dem Winkel β , bedingt
durch die unterschiedliche Lage der Kurvenführung 11 mit Absatz 22 der Stellschraube
13 im Verhältnis zur Antriebskurbel 12 kleiner. Durch den so verkleinerten Arbeitshub
am Drehmesser 5 wird der Papierstreifen 1 nur teilweise abgeschnitten. An der Stellschraube
13 kann die Schnittbreite in weiten Grenzen eingestellt werden. Im Grenzfall, wenn
der obere und untere Teil der Kurvenführung 11 auf der gleichen senkrechten Ebene
ohne Absatz liegen, kann bei beliebiger Drehrichtung vom Motor 6 ein vollständiger
Schnitt ausgeführt werden. Das Abschalten vom Motor 6 erfolgt wiederum über den Nocken
15 und Schalter 17.
[0013] Anstelle der Einstellung der Schnittbreite - Vollschnitt oder Teilschnitt - über
die Bewegung des Drehmessers zu erreichen, kann diese auch über eine entspr. Verdrehung
am Festmesser erreicht werden. Hierbei dient zum Antrieb über ein Getriebe mit Kurbeltrieb
ein Pleuel mit Antriebskurbel am Drehmesser, derart, daß eine bestimmte Schwenkbewegung
desselben vorgegeben ist und durch Verdrehung am Festmesser die Schnittbreite einstellbar
ist.
[0014] Auch kann das Festmesser als Papierführungsteil dienen und vorzugsweise bei 13 angefedert
sein, wodurch sich eine automatische Nachstellung ergibt.
1. Abschneidvorrichtung für Materialstreifen, wie Papier- oder Folienband bei maschineller
Ausgabe mit elektromechanischem Antrieb sowie verwundenem Drehmesser und Festmesser,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb über ein Getriebe mit Kurbeltrieb ein Pleuel mit Kurvenführung und
Antriebskurbel am Drehmesser dient, wobei über die Kurvenführung ein Voll- oder Teilschnitt
des Materialstreifens durch Verstellung einer Stellschraube im einen Kurvenschenkel,
welcher in Richtung der Pleuelachse liegt, über die Antriebskurbel des Drehmessers
und dessen Schwenkstrecke einstellbar ist.
2. Abschneidvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,, daß die Kurvenführung am Antriebsende des Pleuels zum Eingriff der Antriebskurbel
vom Drehmesser Winkelform besitzt und der in Richtung der Pleuelachse liegende Kurvenschenkel
mittels Stellschraube veränderbar ist, während der senkrecht hierzu stehende Kurvenschenkel
sich schwach gebogen erweitert.
3. Abschneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Stellung des Drehmessers in Ruhelage ein Rastnocken in eine Ausnehmung am
Messerkörper einfällt und dabei über einen Schalter den Antriebsmotor abschaltet.
4. Abschneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Drehrichtung des Kurbeltriebs am Getriebe mit Pleuel von der Ruhestellung
aus gegen den Uhrzeigersinn die Antriebskurbel des Drehmessers im senkrechten Kurvenschenkel
eine entspr. Schwenkbewegung des Drehmessers im Uhrzeigersinn für einen Vollschnitt
bewirkt.
5. Abschneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pleuel in seinem Lager am Kurbeltrieb des Getriebes durch Friktionsmitnahme
bei Drehrichtung im Uhrzeigersinn hochgehoben wird und damit die Antriebskurbel am
Drehmesser in den Kurvenschenkel in Richtung der Pleuelachse zu liegen kommt und
bei verkürzter Schwenkstrecke des Drehmessers im Uhrzeigersinn einen Teilschnitt
bewirkt.
6. Abschneidvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Friktion am Pleuellager unter Federwirkung bei Zwischenschaltung einer in
eine Rillung am Kurbeltrieb liegenden Kugel erreicht wird.
7. Abschneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Festmesser als Papierführungsteil dient und vorzugsweise angefedert ist.
8. Abschneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Festmesser zur automatischen Nachstellung angefedert ist.
9. Abschneidvorrichtung für Materialstreifen, wie Papier- oder Folienband bei maschineller
Ausgabe mit elektromechanischem Antrieb sowie verwundenem Drehmesser und Festmesser,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb über ein Getriebe mit Kurbeltrieb ein Pleuel mit Antriebskurbel
am Drehmesser dient, derart, daß eine bestimmte Schwenkbewegung desselben vorgesehen
ist und die Schnittbreite - Vollschnitt oder Teilschnitt - durch Verdrehung am Festmesser
einstellbar ist.