[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Pflanzgefäß, insbesondere für Blumen, bestehend
aus einem topfartigen, außen glasierten und innen weitgehend unglasierten Aufnahmebehälter
aus keramischem Werkstoff und einer mit Wasser befüllbaren Schale.
[0002] Es sind Pflanzgefäße für Blumen bekannt, die aus einem topfartigen, außen glasierten
und innen weitgehend unglasierten Aufnahmebehälter aus keramischem Werkstoff bestehen,
der in seinem Boden mit einer kreisförmigen Ausstanzung versehen ist. Dieser, die
Pflanze in Erde aufnehmende Behälter wird in eine verhältnismäßig flache Schale gestellt,
in die seitlich neben dem Aufnahmebehälter Wasser eingefüllt wird. Über die Ausstanzung
im Boden des Aufnahmebehälters saugt die in demselben befindliche Erde das Wasser
an, so daß die Erde über einen gewissen Zeitraum ihre Feuchtigkeit beibehält. Wird
in die Schale jedoch zu viel oder zu häufig Wasser eingefüllt, wird die Erde zu naß,
so daß die Wurzeln der Pflanze verfaulen können. Um sicherzustellen, daß eine Pflanze
über ein oder zwei Wochen, beispielsweise während der Urlaubszeit, ausreichend mit
Wasser versorgt wird, ist dieses Pflanzgefäß ungeeignet.
[0003] Es ist ferner bekannt, den Aufnahmebehälter mit der mit Wasser befüllten Schale in
eine durchsichtige Plastiktüte zu stecken und oben fest zuzubinden. Über im Aufnahmebehälter
in das Erdreich eingesteckte, schräg verlaufende Stäbe kann sichergestellt werden,
daß die Plastiktüte nicht zusammenfällt und die Pflanze beschädigt. Auch durch eine
solche Maßnahme ist es nicht möglich, einer Pflanze die erforderliche Feuchtigkeit
für einen längeren Zeitraum zuzuführen.
[0004] Es ist ferner bekannt, einem oder mehreren Pflanzgefäßen einen höher gestellten Wasserbehälter
zuzuordnen und vom Wasserbehälter zu jedem Pflanzgefäß mindestens einen verhältnismäßig
dicken Wollfaden zu führen, der nach dem Anfeuchten in die Erde des Aufnahmebehälters
eingesteckt wird. Dies ist eine sehr umständliche Maßnahme, wobei jedoch nicht immer
sichergestellt ist, daß die Pflanze über den Wollfaden ausreichend Wasser erhält.
[0005] Es sind ferner besonders ausgebildete Kunststoffstäbe bekannt, an die sich an einem
Ende ein Schlauch anschließt. Dieser Schlauch wird in ein Vorratsgefäß mit Wasser
gehängt und über die Kapillarwirkung des Kunststoffstabes wird Wasser aus dem Vorratsgefäß
angesaugt. Diese Kunststoffstäbe stellen eine ausreichende Vorsorgung der Pflanze
mit Wasser über einen längeren Zeitraum sicher, sind jedoch umständlich zu handhaben
und erfordern neben der Pflanze einen ausreichenden freien Raum, in den sie eingesteckt
werden können.
[0006] Es sind schließlich noch meist als Tiere ausgebildete Keramikteile bekannt, die
hohl ausgebildet sind und an ihrem unterem Ende in einen angeformten Keramikkegel
übergehen. Dieses Keramikteil wird nun mit seinem Kegel in die Pflanzerde gesteckt.
In das Keramikteil eingefülltes Wasser kann nun über den angeformten Kegel in die
Pflanzerde gelangen. Ein solches Keramikteil stellt die Versorgung einer Pflanze
mit Wasser über ein verlängertes Wochenende sicher. Um die Plfanze jedoch über einen
längeren Urlaub mit Wasser zu versorgen, sind solche Keramikteile ungeeignet. Darüber
hinaus wird durch ein solches Keramikteil der für die Pflanze zur Verfügung stehende
Platz erheblich eingeschränkt.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Pflanzgefäß der eingangs beschriebenen
Gattung so auszubilden, daß sichergestellt ist, daß die darin befindliche Pflanze
über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen ohne Nachgießen mit Wasser versorgt werden
kann, wobei ausgeschlossen werden soll, daß zu viel Wasser in die Pflanzerde gelangt.
Darüber hinaus soll das Pflanzgefäß sicherstellen, daß dadurch die Pflanze nicht
beeinträchtigt wird.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Pflanzgefäß gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß sich der Aufnahmebehälter im oberen Bereich des Randes der Schale abstützt und
mit mindestens einem nach unten gerichteten Vorsprung aus porösem, hygroskopischem
Werkstoff zumindest bis annähernd gegen die innere Bodenfläche der Schale ragt.
[0009] Durch diese Ausbildung befindet sich der Vorsprung fast vollständig im Wasser der
Schale und saugt dort durch die Kapillarwirkung Wasser an, welches damit in ausreichendem
Maße in die Pflanzerde und damit zur Pflanze gelangt.
[0010] Weitere Merkmale eines Pflanzgefäßes gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2
- 13 offenbart.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Pflanzgefäß gemäß der Erfindung,
Fig. 2 ein gegenüber der Fig. 1 abgeändertes Pflanzgefäß,
Fig. 3 eine weitere Ausbildung eines Pflanzgefäßes und
Fig. 4 eine gegenüber der Fig. 3 abgeänderte Ausbildung eines Pflanzgefäßes.
[0012] Das in der Fig. 1 dargestellte Pflanzgefäß 1 besteht aus einem topfartigen Aufnahmebehälter
2 aus keramischem Werkstoff, der zumindest an seiner äußeren Mantelfläche mit einer
Glasur versehen ist, wobei sich die Glasur in der Regel auch noch von oben meist
etwa über ein Drittel der Höhe über die Innenfläche erstreckt. An seiner Unterseite
besitzt der Aufnahmebehälter 2 einen ringförmigen, kegelstumpfartigen Vorsprung 3,
der zentrisch angeordnet ist. Dieser Vorsprung 3 sowie die innere Bodenfläche 4
des Aufnahmebehälters 2 müssen auf jeden Fall unglasiert sein.
[0013] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ruht der Aufnahmebehälter 2 auf dem umlaufenden
Rand 5 einer Schale 6, wobei die Höhe des Randes 5 mindestens so groß ausgebildet
ist wie die axiale Ausdehnung des Vorsprunges 3. Dies bedeutet, daß sich der Vorsprung
3 entweder bis zur inneren Bodenfläche der Schale 6 erstreckt oder kurz oberhalb derselben
endet. Wenn nun in die Schale 6 vor dem Aufsetzen des Aufnahmebehälters 2 Wasser eingefüllt
wird, taucht der Vorsprung 3 über den größten Teil seiner Länge in das Wasser ein.
Durch den porösen, hygroskopischen Werkstoff des Vorsprunges 3 nimmt derselbe Wasser
auf, welches durch die Kapillarwirkung bis zur inneren Bodenfläche 4 und gegebenenfalls
noch in die seitlichen Wandungen steigt. Von hier nimmt das im Aufnahmebehälter 2
befindliche Erdreich eine ausreichende Menge an Wasser auf, so daß die im Aufnahmebehälter
2 befindliche Pflanze ausreichend mit Wasser versorgt wird. In Abhängigkeit vom Wasserbedarf
der Pflanze kann der Querschnitt des Vorsprunges 3 ausgebildet werden. Bedarfsweise
können auch mehrere Vorsprünge 3 an der Unterseite des Aufnahmebehälters 2 angeordnet
sein. Die Porösität des Vorsprunges 3 kann durch die Höhe der Brenntemperatur verändert
werden, wobei eine niedrige Brenntemperatur größere Poren ergibt.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 weist der Aufnahmebehälter 2 keinen einstückig
mit ihm geformten Vorsprung aus, sondern ist mit zwei Bohrungen 7 versehen, in die
als Vorsprünge wirkende Zapfen 3 eingesteckt sind. Diese Zapfen 3 ruhen einerseits
auf dem Boden der Schale 6 und ragen andererseits um ein vorbestimmtes Maß in das
Innere des Aufnahmebehälters 2. Diese Zapfen 3 bestehen beispielsweise aus poröser,
hygroskopischer Keramik, so daß dieselben ebenfalls aus der Schale 6 Wasser ansaugen
und an die im Aufnahmebehälter 2 befindliche Pflanzerde abgeben. Der Querschnitt und/oder
die Porösität dieser Zapfen 3, die in ihrer Wirkung dem Vorsprung der Fig. 1 entsprechend,
kann in Abhängigkeit vom Wasserbedarf der Pflanze geändert werden.
[0015] Während bei den Ausführungsbeispielen der Fign. 1 und 2 der Aufnahmebehälter 2 frei
auf dem Rand der Schale 6 ruhte, weist der Aufnahmebehälter 2 der Fig. 3 eine umlaufende
Stufe 8 auf, in die der Rand 5 der Schale 6 ragt. Dies stellt sicher, daß der Aufnahmebehälter
2 eine unverrückbare Lage auf der Schale 6 einnimmt. Der Aufnahmebehälter 2 der Fig.
3 weist ebenfalls eine Bohrung 7 auf, durch die ein hohler, kegelstumpfartiger Vorsprung
3 ragt. Dieser Vorsprung 3 ist mit einem plattenartigen Kopf 9 versehen, der mit seiner
Unterseite auf der Bodenfläche 4 des Aufnahmebehälters 2 aufliegt. Der Vorsprung
3 mit Kopf 9 besteht ebenfalls aus poröser, hygroskopischer Keramik und stellt sicher,
daß die im Aufnahmebehälter 2 befindliche Pflanze von der Schale 6 aus über einen
längeren Zeitraum ausreichend mit Wasser versorgt wird.
[0016] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 4 stimmt weitgehend mit dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 3 überein. Hier ist jedoch der Vorsprung 3 nicht hohl, sondern kompakt ausgebildet.
Zusätzlich weist hier die Schale 6 eine seitliche Ausbauchung 10 auf, so daß eine
Öffnung 11 entsteht, über die, ohne daß der Aufnahmebehälter 2 abgenommen werden muß,
Wasser in die Schale 6 eingefüllt werden kann.
[0017] In Abänderung der erläuterten Ausführungsbeispiele kann der Vorsprung 3 einen besonderen,
senkrechten Kanal aufweisen, der sich entweder durch dessen Kopf 9 oder durch die
innere Bodenfläche 4 des Behälters 2 erstreckt. Dieser Kanal kann zumindest einen
Flüssigkeitsleiter, beispielsweise einen Docht, ein gefaltetes Faservlies oder dgl.,
aufnehmen, der einerseits nach unten bis in die Flüssigkeit ragt und andererseits
über die Bodenfläche 4 bzw. die obere Fläche des Kopfes 9 nach außen zur inneren
Behälterwand geführt ist und bedarfsweise auch noch um einen gewissen Betrag an der
inneren Behälterwand hochragt. Dieser Flüssigkeitsleiter ist dann zweckmäßig, wenn
der Behälter 2 eine verhältnismäßig große Grundfläche aufweist; er stellt auch dann
eine ausreichende Wasserversorgung der Pflanze(n) sicher. Dabei ist es grundsätzlich
auch möglich, den Vorsprung 3 direkt als Docht auszubilden, der durch die Öffnung
7 des Aufnahmebehälters 2 in die Flüssigkeit der Schale 6 ragt und im Aufnahmebehälter
2 nach außen und/oder nach oben geführt ist.
1. Pflanzgefäß, insbesondere für Blumen, bestehend aus einem topfartigen, außen glasierten
und innen weitgehend unglasierten Aufnahmebehälter aus keramischem Werkstoff und
einer mit Wasser befüllbaren Schale,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Aufnahmebehälter (2) im oberen Bereich des Randes (5) der Schale (6)
abstützt und mit mindestens einem nach unten gerichteten Vorsprung (3) aus porösem,
hygroskopischem Werkstoff zumindest bis annähernd gegen die innere Bodenfläche der
Schale (6) ragt.
2. Pflanzgefäß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (3) aus keramischem, unglasiertem Werkstoff gebildet ist.
3. Pflanzgefäß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung als Docht oder dgl. ausgebildet ist.
4. Pflanzgefäß nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (3) einstückig mit dem Aufnahmebehälter (2) ausgebildet ist.
5. Pflanzgefäß nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden des Aufnahmebehälters (2) mindestens eine durchgehende Öffnung (7)
zur steckbaren Aufnahme des Vorsprunges (3) aufweist.
6. Pflanzgefäß nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (3) mit einem in den Aufnahmebehälter (2) ragenden Kopf (9) versehen
ist.
7. Pflanzgefäß nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopf (9) plattenartig ausgebildet ist.
8. Pflanzgefäß nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Grundfläche des Kopfes (9) zumindest weitgehend über die innere Bodenfläche
(4) des Aufnahmebehälters (2) erstreckt.
9. Pflanzgefäß nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (3) kegelstumpfartig ausgebildet ist.
10. Pflanzgefäß nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (3) hohl ausgebildet ist.
11. Pflanzgefäß nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (3) einen Kanal zur Aufnahme mindestens eines dochtartigen Flüssigkeitsleiters
aufweist.
12. Pflanzgefäß nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Kanal durch die innere Bodenfläche (4) erstreckt.
13. Pflanzgefäß nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Kanal durch den Kopf (9) erstreckt.
14. Pflanzgefäß nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Aufnahmebehälter (3) auf dem oberen Rand der Schale (6) abstützt.