(19)
(11) EP 0 401 730 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.1990  Patentblatt  1990/50

(21) Anmeldenummer: 90110571.8

(22) Anmeldetag:  05.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A01G 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 09.06.1989 DE 8907087 U

(71) Anmelder: Klein, Egon
D-5412 Ransbach-Baumbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Klein, Egon
    D-5412 Ransbach-Baumbach (DE)

(74) Vertreter: Kossobutzki, Walter, Dipl.-Ing.(FH) 
Hochstrasse 7
D-56244 Helferskirchen
D-56244 Helferskirchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Pflanzgefäss, insbesondere für Blumen


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Pflanzgefäß, insbesondere für Blumen, bestehend aus einem topfartigen, außen glasierten und innen weitgehend unglasierten Aufnahmebehälter aus kerami­schem Werkstoff und einer mit Wasser befüllbaren Schale.
    Um zu erreichen, daß die in einem solchen Gefäß befindliche Pflanze über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen ohne Nach­gießen mit Wasser versorgt werden kann, wobei ausgeschlossen werden soll, daß zu viel Wasser in die Pflanzerde gelangt, stützt sich der Aufnahmebehälter (2) im oberen Bereich des Randes (5) der Schale (6) ab und ragt mit mindestens einem nach unten gerichteten Vorsprung (3) aus porösem, hygrosko­pischem Werkstoff zumindest bis annähernd gegen die innere Bodenfläche der Schale (6).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Pflanzgefäß, insbesondere für Blumen, bestehend aus einem topfartigen, außen glasierten und innen weitgehend unglasierten Aufnahmebehälter aus keramischem Werkstoff und einer mit Wasser befüllbaren Schale.

    [0002] Es sind Pflanzgefäße für Blumen bekannt, die aus einem topfar­tigen, außen glasierten und innen weitgehend unglasierten Auf­nahmebehälter aus keramischem Werkstoff bestehen, der in seinem Boden mit einer kreisförmigen Ausstanzung versehen ist. Dieser, die Pflanze in Erde aufnehmende Behälter wird in eine verhält­nismäßig flache Schale gestellt, in die seitlich neben dem Auf­nahmebehälter Wasser eingefüllt wird. Über die Ausstanzung im Boden des Aufnahmebehälters saugt die in demselben befindliche Erde das Wasser an, so daß die Erde über einen gewissen Zeit­raum ihre Feuchtigkeit beibehält. Wird in die Schale jedoch zu viel oder zu häufig Wasser eingefüllt, wird die Erde zu naß, so daß die Wurzeln der Pflanze verfaulen können. Um sicherzu­stellen, daß eine Pflanze über ein oder zwei Wochen, beispiels­weise während der Urlaubszeit, ausreichend mit Wasser versorgt wird, ist dieses Pflanzgefäß ungeeignet.

    [0003] Es ist ferner bekannt, den Aufnahmebehälter mit der mit Wasser befüllten Schale in eine durchsichtige Plastiktüte zu stecken und oben fest zuzubinden. Über im Aufnahmebehälter in das Erd­reich eingesteckte, schräg verlaufende Stäbe kann sichergestellt werden, daß die Plastiktüte nicht zusammenfällt und die Pflanze beschädigt. Auch durch eine solche Maßnahme ist es nicht mög­lich, einer Pflanze die erforderliche Feuchtigkeit für einen längeren Zeitraum zuzuführen.

    [0004] Es ist ferner bekannt, einem oder mehreren Pflanzgefäßen einen höher gestellten Wasserbehälter zuzuordnen und vom Wasserbehäl­ter zu jedem Pflanzgefäß mindestens einen verhältnismäßig dicken Wollfaden zu führen, der nach dem Anfeuchten in die Erde des Auf­nahmebehälters eingesteckt wird. Dies ist eine sehr umständliche Maßnahme, wobei jedoch nicht immer sichergestellt ist, daß die Pflanze über den Wollfaden ausreichend Wasser erhält.

    [0005] Es sind ferner besonders ausgebildete Kunststoffstäbe bekannt, an die sich an einem Ende ein Schlauch anschließt. Dieser Schlauch wird in ein Vorratsgefäß mit Wasser gehängt und über die Kapillarwirkung des Kunststoffstabes wird Wasser aus dem Vorratsgefäß angesaugt. Diese Kunststoffstäbe stellen eine aus­reichende Vorsorgung der Pflanze mit Wasser über einen längeren Zeitraum sicher, sind jedoch umständlich zu handhaben und erfor­dern neben der Pflanze einen ausreichenden freien Raum, in den sie eingesteckt werden können.

    [0006] Es sind schließlich noch meist als Tiere ausgebildete Keramik­teile bekannt, die hohl ausgebildet sind und an ihrem unterem Ende in einen angeformten Keramikkegel übergehen. Dieses Kera­mikteil wird nun mit seinem Kegel in die Pflanzerde gesteckt. In das Keramikteil eingefülltes Wasser kann nun über den ange­formten Kegel in die Pflanzerde gelangen. Ein solches Keramik­teil stellt die Versorgung einer Pflanze mit Wasser über ein verlängertes Wochenende sicher. Um die Plfanze jedoch über einen längeren Urlaub mit Wasser zu versorgen, sind solche Kera­mikteile ungeeignet. Darüber hinaus wird durch ein solches Kera­mikteil der für die Pflanze zur Verfügung stehende Platz erheb­lich eingeschränkt.

    [0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Pflanzgefäß der eingangs beschriebenen Gattung so auszubilden, daß sicher­gestellt ist, daß die darin befindliche Pflanze über einen Zeit­raum von mindestens 2 Wochen ohne Nachgießen mit Wasser versorgt werden kann, wobei ausgeschlossen werden soll, daß zu viel Was­ser in die Pflanzerde gelangt. Darüber hinaus soll das Pflanz­gefäß sicherstellen, daß dadurch die Pflanze nicht beeinträch­tigt wird.

    [0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Pflanzgefäß gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß sich der Aufnahmebehälter im oberen Bereich des Randes der Schale abstützt und mit mindestens einem nach unten gerichteten Vorsprung aus porösem, hygroskopischem Werkstoff zumindest bis annähernd gegen die innere Bodenfläche der Schale ragt.

    [0009] Durch diese Ausbildung befindet sich der Vorsprung fast voll­ständig im Wasser der Schale und saugt dort durch die Kapillar­wirkung Wasser an, welches damit in ausreichendem Maße in die Pflanzerde und damit zur Pflanze gelangt.

    [0010] Weitere Merkmale eines Pflanzgefäßes gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 13 offenbart.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung darge­stellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen

    Fig. 1 einen Schnitt durch ein Pflanzgefäß gemäß der Erfindung,

    Fig. 2 ein gegenüber der Fig. 1 abgeändertes Pflanzgefäß,

    Fig. 3 eine weitere Ausbildung eines Pflanzgefäßes und

    Fig. 4 eine gegenüber der Fig. 3 abgeänderte Ausbildung eines Pflanzgefäßes.



    [0012] Das in der Fig. 1 dargestellte Pflanzgefäß 1 besteht aus einem topfartigen Aufnahmebehälter 2 aus keramischem Werkstoff, der zumindest an seiner äußeren Mantelfläche mit einer Glasur ver­sehen ist, wobei sich die Glasur in der Regel auch noch von oben meist etwa über ein Drittel der Höhe über die Innenfläche erstreckt. An seiner Unterseite besitzt der Aufnahmebehälter 2 einen ringförmigen, kegelstumpfartigen Vorsprung 3, der zen­trisch angeordnet ist. Dieser Vorsprung 3 sowie die innere Bo­denfläche 4 des Aufnahmebehälters 2 müssen auf jeden Fall un­glasiert sein.

    [0013] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ruht der Aufnahmebehälter 2 auf dem umlaufenden Rand 5 einer Schale 6, wobei die Höhe des Randes 5 mindestens so groß ausgebildet ist wie die axiale Aus­dehnung des Vorsprunges 3. Dies bedeutet, daß sich der Vorsprung 3 entweder bis zur inneren Bodenfläche der Schale 6 erstreckt oder kurz oberhalb derselben endet. Wenn nun in die Schale 6 vor dem Aufsetzen des Aufnahmebehälters 2 Wasser eingefüllt wird, taucht der Vorsprung 3 über den größten Teil seiner Länge in das Wasser ein. Durch den porösen, hygroskopischen Werkstoff des Vorsprunges 3 nimmt derselbe Wasser auf, welches durch die Ka­pillarwirkung bis zur inneren Bodenfläche 4 und gegebenenfalls noch in die seitlichen Wandungen steigt. Von hier nimmt das im Aufnahmebehälter 2 befindliche Erdreich eine ausreichende Menge an Wasser auf, so daß die im Aufnahmebehälter 2 befindliche Pflanze ausreichend mit Wasser versorgt wird. In Abhängigkeit vom Wasserbedarf der Pflanze kann der Querschnitt des Vor­sprunges 3 ausgebildet werden. Bedarfsweise können auch mehrere Vorsprünge 3 an der Unterseite des Aufnahmebehälters 2 angeord­net sein. Die Porösität des Vorsprunges 3 kann durch die Höhe der Brenntemperatur verändert werden, wobei eine niedrige Brenn­temperatur größere Poren ergibt.

    [0014] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 weist der Aufnahmebehälter 2 keinen einstückig mit ihm geformten Vorsprung aus, sondern ist mit zwei Bohrungen 7 versehen, in die als Vorsprünge wirkende Zapfen 3 eingesteckt sind. Diese Zapfen 3 ruhen einerseits auf dem Boden der Schale 6 und ragen andererseits um ein vorbestimm­tes Maß in das Innere des Aufnahmebehälters 2. Diese Zapfen 3 be­stehen beispielsweise aus poröser, hygroskopischer Keramik, so daß dieselben ebenfalls aus der Schale 6 Wasser ansaugen und an die im Aufnahmebehälter 2 befindliche Pflanzerde abgeben. Der Querschnitt und/oder die Porösität dieser Zapfen 3, die in ihrer Wirkung dem Vorsprung der Fig. 1 entsprechend, kann in Abhängig­keit vom Wasserbedarf der Pflanze geändert werden.

    [0015] Während bei den Ausführungsbeispielen der Fign. 1 und 2 der Auf­nahmebehälter 2 frei auf dem Rand der Schale 6 ruhte, weist der Aufnahmebehälter 2 der Fig. 3 eine umlaufende Stufe 8 auf, in die der Rand 5 der Schale 6 ragt. Dies stellt sicher, daß der Aufnahmebehälter 2 eine unverrückbare Lage auf der Schale 6 ein­nimmt. Der Aufnahmebehälter 2 der Fig. 3 weist ebenfalls eine Bohrung 7 auf, durch die ein hohler, kegelstumpfartiger Vor­sprung 3 ragt. Dieser Vorsprung 3 ist mit einem plattenartigen Kopf 9 versehen, der mit seiner Unterseite auf der Bodenflä­che 4 des Aufnahmebehälters 2 aufliegt. Der Vorsprung 3 mit Kopf 9 besteht ebenfalls aus poröser, hygroskopischer Keramik und stellt sicher, daß die im Aufnahmebehälter 2 befindliche Pflanze von der Schale 6 aus über einen längeren Zeitraum aus­reichend mit Wasser versorgt wird.

    [0016] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 4 stimmt weitgehend mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 überein. Hier ist jedoch der Vorsprung 3 nicht hohl, sondern kompakt ausgebildet. Zusätz­lich weist hier die Schale 6 eine seitliche Ausbauchung 10 auf, so daß eine Öffnung 11 entsteht, über die, ohne daß der Aufnahmebehälter 2 abgenommen werden muß, Wasser in die Schale 6 eingefüllt werden kann.

    [0017] In Abänderung der erläuterten Ausführungsbeispiele kann der Vorsprung 3 einen besonderen, senkrechten Kanal aufweisen, der sich entweder durch dessen Kopf 9 oder durch die innere Boden­fläche 4 des Behälters 2 erstreckt. Dieser Kanal kann zumindest einen Flüssigkeitsleiter, beispielsweise einen Docht, ein ge­faltetes Faservlies oder dgl., aufnehmen, der einerseits nach unten bis in die Flüssigkeit ragt und andererseits über die Bo­denfläche 4 bzw. die obere Fläche des Kopfes 9 nach außen zur inneren Behälterwand geführt ist und bedarfsweise auch noch um einen gewissen Betrag an der inneren Behälterwand hochragt. Dieser Flüssigkeitsleiter ist dann zweckmäßig, wenn der Behäl­ter 2 eine verhältnismäßig große Grundfläche aufweist; er stellt auch dann eine ausreichende Wasserversorgung der Pflanze(n) sicher. Dabei ist es grundsätzlich auch möglich, den Vorsprung 3 direkt als Docht auszubilden, der durch die Öffnung 7 des Aufnahmebehälters 2 in die Flüssigkeit der Schale 6 ragt und im Aufnahmebehälter 2 nach außen und/oder nach oben geführt ist.


    Ansprüche

    1. Pflanzgefäß, insbesondere für Blumen, bestehend aus einem topfartigen, außen glasierten und innen weitgehend ungla­sierten Aufnahmebehälter aus keramischem Werkstoff und einer mit Wasser befüllbaren Schale,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich der Aufnahmebehälter (2) im oberen Bereich des Ran­des (5) der Schale (6) abstützt und mit mindestens einem nach unten gerichteten Vorsprung (3) aus porösem, hygroskopischem Werkstoff zumindest bis annähernd gegen die innere Bodenfläche der Schale (6) ragt.
     
    2. Pflanzgefäß nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Vorsprung (3) aus keramischem, unglasiertem Werkstoff gebildet ist.
     
    3. Pflanzgefäß nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Vorsprung als Docht oder dgl. ausgebildet ist.
     
    4. Pflanzgefäß nach den Ansprüchen 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Vorsprung (3) einstückig mit dem Aufnahmebehälter (2) ausgebildet ist.
     
    5. Pflanzgefäß nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Boden des Aufnahmebehälters (2) mindestens eine durch­gehende Öffnung (7) zur steckbaren Aufnahme des Vorsprunges (3) aufweist.
     
    6. Pflanzgefäß nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Vorsprung (3) mit einem in den Aufnahmebehälter (2) ragenden Kopf (9) versehen ist.
     
    7. Pflanzgefäß nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kopf (9) plattenartig ausgebildet ist.
     
    8. Pflanzgefäß nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich die Grundfläche des Kopfes (9) zumindest weitgehend über die innere Bodenfläche (4) des Aufnahmebehälters (2) er­streckt.
     
    9. Pflanzgefäß nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Vorsprung (3) kegelstumpfartig ausgebildet ist.
     
    10. Pflanzgefäß nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Vorsprung (3) hohl ausgebildet ist.
     
    11. Pflanzgefäß nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Vorsprung (3) einen Kanal zur Aufnahme mindestens eines dochtartigen Flüssigkeitsleiters aufweist.
     
    12. Pflanzgefäß nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich der Kanal durch die innere Bodenfläche (4) er­streckt.
     
    13. Pflanzgefäß nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich der Kanal durch den Kopf (9) erstreckt.
     
    14. Pflanzgefäß nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich der Aufnahmebehälter (3) auf dem oberen Rand der Schale (6) abstützt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht