[0001] Die Erfindung betrifft ein Wechselsystem für Kurzwaffen.
[0002] Es ist bekannt, für Pistolen das System, welches den Lauf, den Verschluß und weitere
Teile der Waffe umfaßt und welches vom Griffstück der Waffe abziehbar ausgebildet
ist, durch ein sogenanntes Wechselsystem zu ersetzen. Insbesondere für Sportschützen
ist dabei vorteilhaft, daß das Wechselsystem das Verschießen von Munition kleineren
Kalibers ermöglicht. Insbesondere für die Besitzer großkalibriger Kurzwaffen verbessern
sich dadurch die Trainingsmöglichkeiten, da die Kosten pro Schuß reduziert werden
und die Anzahl der zum Training geeigneten Schießstände sich vergrößert.
[0003] Die Trainingsmöglichkeiten bleiben dennoch auf die Schießstände begrenzt, sowohl
in zeitlicher als auch in räumlicher Hinsicht. Die funktionsfähige Waffe bleibt nämlich
auch mit eingesetztem Wechselsystem eine Waffe, mit der das Trainieren nur auf Schießständen
erlaubt ist.
[0004] Es ist weiterhin bekannt, Laserpatronen zu verwenden, die beim Auftreffen des Schlagbolzens
auf die Patrone einen Laserstrahl aussenden. Um die Verwendung solcher Laserpatronen
in verschiedenen Waffen zu ermöglichen, sind Reduzierstücke zur Aufnahme einer Laserpatrone,
z. B. aus dem Gebrauchsmuster G 88 13 643, bekannt. Die Trainingskosten lassen sich
durch derartige Patronen senken. Die funktionsfähige und ggf. scharfe Waffe bleibt
dabei jedoch eine Waffe im Sinne des Waffengesetzes und darf nur auf Schießständen
verwendet werden.
[0005] Weiterhin sind spezielle Trainingsgeräte bekannt, beispielsweise aus der EP-0 262
543. Ein derartiges Trainingsgerät ist pistolenähnlich aufgebaut und umfaßt eine
Lasereinrichtung. Bei Verwendung eines unsichtbaren Lasers sind spezielle Zielscheiben
erforderlich, um die Trefferlage anzuzeigen. Bei Verwendung eines sichtbaren Lasers
jedoch kann mit derartigen Trainingsgeräten auch unabhängig von einem Schießstand
zu Hause in der Wohnung oder an beliebigen Orten trainiert werden. Der Nachteil derartiger
Trainingsgeräte besteht darin, daß viele der Charakteristika, die die später im Wettkampf
verwendete Waffe ausmachen, nicht mit dem Trainingsgerät übereinstimmen, z. B. Gewicht,
Schwerpunkt, Druckpunkt u. dgl. Derartige Trainingsgeräte werden daher zur ernsthaften
Vorbereitung auf Wettkämpfe nicht verwendet.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wechselsystem zu schaffen, um eine funktionsfähige
Waffe wechselweise als Waffe oder Trainingsgerät verwendbar zu machen und dem Schützen
in beiden Verwendungsfällen ein identisches Handhabungsgefühl zu vermitteln.
[0007] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung einer
Lasereinrichtung anstelle einer der an der Schußentwicklung beteiligten Hauptbaugruppen
der Waffe.
[0008] Auf diese Weise wird die Waffe, mit der der Wettkampf ausgetragen wird, als Trainingsgerät
verwendbar und die meisten der charakteristischen Eigenschaften der Waffe bleiben
für das Training erhalten. Durch das Wechselsystem entfällt eine der an der Schußentwicklung
beteiligten Hauptbaugruppen, so daß es sich nach Einsatz des Wechselsystems nicht
mehr um eine Waffe im Sinne des Waffengesetzes handelt, sondern um ein Trainingsgerät,
mit dem auch die unbeabsichtigte Auslösung eines Schusses unmöglich ist. Zum Training
sind daher nicht nur Schießstände geeignet, so daß das Training an nahezu beliebigen
Orten und zu beliebigen Zeiten stattfinden kann, da weder eine Gefährdung noch eine
Geräuschentwicklung stattfindet.
[0009] Ein Drucksensor, der den Aufschlag des Hahns registriert, bewirkt das Aufleuchten
des Lasers, so daß, wie im Training mit scharfer Munition, erst nach dem Abziehen
die Trefferlage deutlich wird. Dabei kann vorteilhafterweise eine Schaltung die Leuchtdauer
des Lasers auf einen gewissen zeitlichen Bereich begrenzen, so daß anschließend das
Trainingsgerät für einen erneuten Schuß zur Verfügung steht.
[0010] Die Batterien für den Laser können vorzugsweise im Wechselsystem selber oder im Munitionsschacht,
d. h. im Griff des Trainingsgerätes untergebracht sein.
[0011] Um eine möglichst realistische Handhabung des Gerätes im Training zu ermöglichen,
ist es vorteilhaft, das Gewicht, die Gewichtsverteilung, die äußeren Abmessungen
sowie die Visierlinie des Wechselsystems entsprechend den Vorgaben des Originalsystems
auszubilden.
[0012] Bei der Ausbildung eines solchen Wechselsystems als Trommelersatz ist vorteilhafterweise
die Trommel nicht drehbar ausgebildet, so daß ein einziger Laser fest positioniert
angeordnet ist.
[0013] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wechselsystems.
Dabei zeigt
Fig. 1 die Waffe im zusammengesetzen Zustand und
Fig. 2 das Griffstück der Waffe sowie das erfindungsgemäße Wechselsystem.
[0014] Die in Fig. 1 dargestellte Waffe besteht im wesentlichen aus einem System 1. Das
System 1 kann von einem Griffstück 2 abgenommen werden, so daß das Griffstück 2, wie
in Fig. 2 dargestellt, isoliert verbleibt, und zwar mit einem Griff 3, in dem ein
Magazinschacht 4 untergebracht ist und Führungen 5 für das System 1. Anstelle des
Systems 1 kann ein Wechselsystem 6 aufgesetzt werden, welches einen Laser, Batterien
sowie einen Drucksensor umfaßt. Der Laser ist dabei so ausgerichtet, daß sein Laserstrahl
entlang der Achse verläuft, die im System 1 durch den Lauf beschrieben würde, so daß
der Laserstrahl die Geschoßbahn zumindest in dem ersten Teil ihrer ballistischen Kurve
beschreibt.
[0015] Der Drucksensor ist dabei vorzugsweise in einem Bereich 7 angeordnet, in dem ein
Hahn 8 am System 1 anliegt, wobei die Empfindlichkeit des Drucksensors so ausgebildet
ist, daß beim Aufschlagen des Hahns 8 der Durcksensor anspricht.
[0016] Der Drucksensor dient als Einschaltkontakt für den Laser, wobei die Einschaltdauer
des Lasers durch eine elektronische Schaltung auf einige Sekundenbruchteile beschränkt
werden kann. Dadurch bleibt im Auge des Betrachters auch bei Bewegungen des Trainingsgerätes
nach dem Schuß die klare Vorstellung darüber erhalten, wo der Schuß mit scharfer Munition
gelegen hätte.
[0017] Der Drucksensor kann alternativ auch im Bereich eines Abzugsbügels 9 hinter einer
Abzugszunge 10 angeordent sein, so daß auch ohne Betätigen des Hahns 8 die Schußsimulation
erfolgt und damit ein völlig verschleißfreies Üben mit dem Trainingsgerät möglich
wird.
[0018] Alternativ zur Anordnung im Wechselsystem 6 können die Batterien für den Laser auch
im Magazinschacht 4 angeordnet sein, um so eine Gewichtsverteilung der Waffe mit gefülltem
Magazin zu simulieren.
[0019] Um weiterhin eine möglichst wirklichkeitsnahe Handhabung der Waffe zu simulieren,
kann das Wechselsystem 6 sowohl in den Abmessungen als auch im Gewicht und der Gewichtsverteilung
dem System 1 entsprechen, was die Wirksamkeit des Trainings wesentlich verbessert.
Insbesondere die Höhe des Wechselsystems 6 sowie die Ausbildung seiner Visierlinie
entspricht dabei vorteilhafterweise den Werten des Systems 1.
[0020] Auf diese Weise wird ein Trainingsgerät geschaffen, welches in beliebigen geschlossenen
Räumen das Training mit Zielansprache auf beliebige Gegenstände ermöglicht, wobei
insbesondere auch jede Lärmentwicklung unterbleibt, so daß die Einsatzmöglichkeiten
der Waffe als Trainingsgerät räumlich und zeitlich nahezu uneingeschränkt sind.
[0021] Wechselsysteme, die für eine Verwendung in Revolvern angepaßt sind, sind vorteilhafterweise
in Form einer Ersatztrommel ausgebildet, die den Laser, die Batterien und den Drucksensor
aufnimmt. Um dabei lediglich einen Laser zu verwenden, ist bei einem derartigen Trommelersatz
vorteilhafterweise die Rotation der Trommel dadurch verhindert, daß anstelle der
Anlageflächen für den Transport der Trommel entsprechende Ausnehmungen oder Ausfräsungen
geschaffen sind.
1. Wechselsystem für Kurzwaffen, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Lasereinrichtung anstelle einer der an der Schußentwicklung
beteiligten Hauptbaugruppen der Waffe.
2. Wechselsystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen im Aufschlagbereich des Hahns (8) der Waffe angeordneten Drucksensor, der als
Einschaltkontakt für den Laser ausgebildet ist.
3. Wechselsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Schaltung, die die Zeitdauer der Lichtaussendung bestimmt.
4. Wechselsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die für den Laser verwendeten Batterien im Munitionsschacht (4) der Waffe angeordnet
sind.
5. Wechselsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Batterien im Wechselsystem (6) selbst angeordnet sind.
6. Wechselsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselsystem (6) dasselbe Gewicht wie das Originalsystem (1) aufweist.
7. Wechselsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselsystem (6) die gleiche Gewichtsverteilung (Ausbalancierung) wie das
Originalsystem (1) aufweist.
8. Wechselsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mit den äußeren Abmessungen des Originalsystems (1) übereinstimmende äußere Abmessungen.
9. Wechselsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine dem Originalsystem (1) entsprechende Visierlinie.