[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung von textiler Maschenware mit
zwei Nadelbetten, die sich längs zweier geradliniger Arbeitsbereiche einer Bahn für
eine Vielzahl von nach Art eines Karussells angetriebenen Schlitten erstrecken, sowie
mit einer Programmierung für die auf dem Schlitten angeordneten Steuerungen und einer
Nadelauswahlprogrammierung auf den Schlitten. Die Programmiermöglichkeiten von Maschinen
dieser Art, wie z.B. der unter der Bezeichnung DIAMANT bekannten Maschinen der Firma
TEXTIMA, sind sehr begrenzt, und ihre mechanischen Einrichtungen sind vergleichsweise
kompliziert.
[0002] Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile durch die vorgeschlagenen Änderungen
zu beseitigen.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe besitzt die Maschine einen Programmierrechner, einen elektronischen
Speicher auf jedem Schlitten für wenigstens einen Auswahlkopf zur Auswahl der Nadeln
eines Nadelbetts, eine Übertragungseinrichtung zur Datenübertragung von dem Programmierrechner
zu den einzelnen Schlitten, mit einer dem Rechner zugeordneten Sendeantenne und auf
den einzelnen Schlitten angeordneten, den betreffenden elektronischen Speichern zugeordneten
Empfangsantennen, oder optischen Übertragungssystemen oder Übertragungssyste men
mit Schleifkontakten od.dgl., und einen Positionssensor oder einen inkrementalen Codierer
Aktivierung der Nadelauswahl durch die auf den Schlitten angeordneten Speicher längs
der geradlinigen Arbeitsbereiche der Nadelbetten.
[0004] Bei der Anwendung der Erfindung auf eine Maschine mit zwei vorzugsweise zueinander
geneigten Nadelbetten können auf jedem Schlitten zwei Auswahlköpfe für die Nadeln
beider Nadelbetten vorgesehen sein, durch welche alle Nadeln dieser Nadelbetten auswählbar
sind.
[0005] Die Sendeantenne bzw. das entsprechende Sendeübertragungsmittel arbeitet vorzugsweise
mit der Empfangsantenne bzw. dem entsprechenden Empfangsübertragungsmittel der einzelnen
Schlitten in dem Verbindungsabschnitt zwischen den längs der geradlinigen Arbeitsbereiche
der Maschine verlaufenden geradlinigen Bahnen zusammen, wobei die Sendeantenne eine
Folienantenne ist, die einen bogenförmigen Rand besitzt, längs des die vorzugsweise
U-förmig ausgebildeten Empfangsantennen der aufeinanderfolgenden Schlitten bewegt
werden.
[0006] Die elektronischen Speicher der Schlitten können auf schwenkbare dreieckförmige Wähler
einwirken, die ihrerseits auf Stößer der Nadeln einwirken.
[0007] Zum besseren Verständnis sei die Erfindung im folgenden an einem in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht einer Maschine gemäß der Erfindung,
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht der Maschine von Fig. 1,
Fig. 3 und 4 zeigen lokale schematische Schnitte längs der Linien III-III bzw. IV-IV
von Fig. 2 in größerem Maßstab,
Fig. 5 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Teils der Maschine in einer Fig. 3 entsprechenden
Darstellung,
Fig. 6 und 7 bzw. 8 und 9 zeigen die Art des Nadelantriebs in einer Schnittansicht
und einer schematischen Ansicht einer Gruppe von Schloßteilen in Ruhestellung bzw.
in Arbeitsstellung der Nadeln,
Fig. 10 zeigt die Art der Nadelauswahl durch Verschiebung der Nadel in der zugehörigen
Nadelnut in perspektivischer Darstellung,
Fig. 11 zeigt eine Baugruppe zur elektromechanischen Programmierung der auf den Schlitten
angeordneten Steuerungen beim Durchgang eines Schlittens durch die Verbindungszone
zwischen zwei Nadelbetten in perspektivischer Darstellung,
Fig. 12 zeigt eine summarische Draufsicht der Vorrichtung von Fig. 11,
Fig. 13 zeigt ein Funktionsschema der verschiedenen Organe des Programmiersystems,
Fig. 14 zeigt ein Blockschema der elektronischen Einrichtung auf den einzelnen Schlitten.
[0008] Die in Fig. 1 dargestellte, erfindungsgemäß modifizierte und verbesserte Maschine,
die insgesamt mit 1 bezeichnet ist, besitzt eine durchgehende Bahn mit zwei geradlinigen
parallelen Arbeitsbereichen, die über Verbindungszonen miteinander verbunden sind.
Es sind Laufbahnen 3 und 5 für Schlitten 7 vorgesehen, die zuzammen ein Karussell
bilden. Dies ist im einzelnen aus Fig. 2 erkennbar, während in der perspektivischen
Absicht von Fig. 1 zur Vereinfachung der zeichnerischen Darstellung nur ein einziger
Schlitten 7 dargestellt ist. Die Schlitten 7 sind so miteinander verbunden, daß sie
sich gleichzeitig bewegen. Sie durchlaufen zwei geradlinige Arbeitsbereiche sowie
zwei Verbindungsabschnitte, die den Kurven 3A der Bahnen 5 entsprechen. In den geradlinigen
Arbeitsbereichen der Laufbahnen 3 und 5 sind jeweils ein vertikales und ein horizontales
Nadelbett 9 bzw. 11, die zusammenarbeiten. Die horizontalen Nadelbetten 11 liegen
innerhalb des von den vertikalen Nadelbetten 9 umgrenzten Raums. Jeder Schlitten
7 besitzt zwei Platten 17 und 19, die jeweils eine Reihe von Schloßteilen tragen,
die in Fig. 7 und 9 insgesamt mit 21 bezeichnet sind und die zur selektiven Steuerung
von auf der Basis eines Programms ausgewählten Nadeln dienen, die zur Maschenbildung
angehoben und abgesenkt werden. Die Programmierung wird weiter unten beschrieben.
Jede Nadel gleitet in ihrer eigenen Nut in dem Nadelbett. Die Auswahl einer Nadel
erfolgt durch eine Bewegung quer zu ihrer Verschiebungsrichtung: Und zwar wird eine
Nadel durch Bewegen gegen den Boden ihrer Nut (wie dies in Fig. 6 für die Nadel 13
gezeigt ist) von der Steuerung ausgeschlossen, während sie durch Anheben vom Boden
ihrer Nut in dem Nadelbett (wie in Fig. 8 gezeigt) aktiviert wird, so daß sie unter
dem Steuereinfluß der Schloßteile 21 auf der betreffenden Platte 17 oder 18 die für
die Maschenbildung erforderlichen Gleitbewegungen ausführt. Dabei greift der Nadelfuß
in den von den Schloßteilen 21 begrenzten Kanal. Bei herkömmlichen Maschinen ist
nur einer der längs der einzelnen geradlinigen Arbeitsbereiche der Maschine verlaufenden
Nadelträger 9 und 11 mit Mitteln zur Auswahl der Nadeln ausgestattet. Im allgemeinen
ist das Nadelbett 9 mit Mitteln zur Auswahl der Nadeln auf dem Schlitten ausgestattet,
während der Nadelträger 11 eine kontinuierliche Maschenbildung bewirkt, um die sogenannte
verkehrte Seite der Ware herzustellen. Bei der erfindungsgemäß verbesserten Maschine
ist die Auswahl der Nadeln auf beiden Nadelbetten 9 und 11 in jedem Arbeitsbereich
möglich.
[0009] Um die Nadeln eines Nadelbetts auszuwählen, sind diese in Gruppen zu beispielsweise
vier oder sechs Nadeln angeordnet und mit Nadelfüßen, wie z.B. dem Nadelfuß 13A, versehen.
Die Nadeln jeder Gruppe sind mit Kolben oder Stiften 25 kombiniert, die in Kästen
27 in Bohrungen 29 gleitbar angeordnet sind. Diese Bohrungen 29, die in einer geneigten
Fluchtungslinie angeordnet sind, sind in Fig. 10 deutlich erkennbar. Im Bereich der
horizontalen Fluchtungslinie der Bohrungen 29 jeder Gruppe von Nadeln ist ein dreieckförmiger
Wähler 31 angeordnet, der auf die entsprechenden Kolben oder Stifte 25 einwirkt, die
in den Bohrungen 29 gleiten können. Die Anzahl der dreieckförmigen Wähler 31 entspricht
der Zahl der Bohrungen 29 in jeder der in geneigten Fluchtungslinien ange ordneten
Gruppen. Jeder der dreieckförmigen Wähler 31 ist um eine Achse 33 verschwenkbar und
wird von einem Stellglied 35 gesteuert, das beispielsweise elektromagnetisch arbeitet.
Ein Wählerkomplex 31,33,35 eines Schlittens ist in einem Kasten 37 angeordnet und
kann deshalb auf die Stifte 25 der Kästen 27 einwirken, die zu den Nadeln des Nadelbetts
9 gehören. Auf jedem Schlitten befinden sich ferner ein dem Kasten 37 entsprechender
Kasten 39 mit Stellgliedern 41 und dreieckförmigen Wählern 43 (siehe Fig. 10) aufweist,
die den Stiften 45 zugeordnet sind. Letztere sind in den Kästen 27 entsprechenden
Kästen 47 gleitbar angeordnet, die den Nadelbetten 11 für die Nadeln 15 zugeordnet
sind. Wenn ein Wähler, beispielsweise der Wähler 31 oder 43, sich in seiner aktiven
Stellung befindet (für den Wähler 31 bedeutet dies, daß er annähernd horizontal angeordnet
ist, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist), wirkt er auf den entsprechenden Stift 25 (bzw.
45) ein. Auf diese Weise drückt der geneigte Rand beispielsweise eines der dreieckförmigen
Wähler 31 die Stifte 25 gegen die Wirkung einer Feder um eine bestimmte Strecke nach
innen und bewirkt so ein Versenken des Nadelfußes 13A der betreffenden Nadeln 13,
wodurch diese von der Arbeit ausgeschlossen werden. Wenn ein Wähler umgekehrt von
seinem Stellglied 35 in die in Fig. 8 gezeigte geneigte Stellung gebracht wird, trifft
er nicht auf den Stift 25 der entsprechenden Fluchtungslinie, so daß der Fuß 13A der
Nadel 13 weiterhin vorsteht und deshalb von dem Schloß 21 gesteuert werden und die
betreffende Nadel die Anhebe- und Absenkbewegungen zum Ergreifen des Fadens und zur
Maschenbildung ausführen kann.
[0010] Bei der dargestellten Maschine ist die vorangehend beschriebene Auswahlmöglichkeit
auch für die Nadeln 15 des horizontalen Nadelbetts 11 gegeben. Die Auswahl erfolgt
hier durch die selektive Steuerung der dreieckförmigen Wähler 43 mit Hilfe der elektromagnetischen
Stellglieder 41.
[0011] Die in den Kästen 27,37 und 47,39 angeordneten Auswahleinrichtungen sind in den
Arbeitszonen der Nadeln, d.h. in den beiden flachen Arbeitsbereichen der Bahnen 5
aktiv, während in dem Bereich wenigstens einer der Verbindungszonen 3A, 5A der Bahnen
3 und 5 an jedem Schlitten, der diese Zonen durchläuft, mit Hilfe elektromechanischer
und elektronischer Speicher die Bedingungen der von Seiten des Schlittens vorgenommenen
Nadelauswahl modifiziert werden. Mit 51 ist eine Gruppe von Organen beschrieben, die
zur Programmierung im Bereich einer der Verbindungszonen 3A,5A der Bahnen 3 bzw. 5
des Karussells der Schlitten 7 dienen. In Fig. 4,11 und 12 sind die Organe zur elektromechanischen
Programmierung der auf den Schlitten 7 angeordneten Steuerungen detailliert dargestellt.
Diese Organe sind in der Baugruppe 51 enthalten oder mit dieser kombiniert. Jeder
Schlitten verfügt in an sich bekannter Weise über eine bestimmte Anzahl von Ansätzen
oder Flügeln 55, deren zur Steuerung dienenden Endbereiche die in Fig. 11 und 12 mit
T bezeichneten Bewegungsbahnen durchlaufen. In Abhängigkeit von der Ausstattung der
Maschine können vier, sechs oder eine andere Zahl von Flügeln vorgesehen sein. Die
Flügel sind von bekannter Bauart. Ihre Verschiebung in Richtung des Doppelpfeils f55
kann durch die Auswahlposition entsprechender sichelartiger Organe 57 bewirkt werden,
die ebenfalls bekannter Bauart sind. Diese Organe sind 57 um eine gemeinsame Achse
59 verschwenkbar. Jedes von ihnen besitzt einen Kanal 57A, der sich von der Eingangszone
der Bewegungsbahn T in Richtung auf seine Ausgangszone verengt. Die Eingangszone befindet
sich in der Nähe der Gelenkachse 59, so daß das mit einem Knopf ausgestattete Ende
55A des betreffenden Flügels 55 in den Kanal 57A gelangt, unabhängig davon, in welcher
Position der Flügel sich zuvor befunden hat. Der Flügel wird dabei in eine Position
geführt, die durch den von der Achse 58 entfernten verengten Ausgang des Kanals 57A
bestimmt wird. Er wird dann beim Durchgang des Schlittens in Abhängigkeit von der
Winkelposition, die dem sichelartigen Organ 57 mitgeteilt wurde, verschoben. Bei der
dargestellten Ausführungsform werden die sichelartigen Organe 57 durch entsprechende
Federn 61 in Richtung der Pfeile f61 vorgespannt und von Messern 63 gesteuert, die
von einer Druckstange 65 angetrieben und in Gegenrichtung des Pfeiles f61 und gegen
die Wirkung der Federn 61 bewegt werden, um im speziellen Fall die sichelartigen Organe
57 gegen die vorbeilaufenden Schlitten 7 zu drücken. Im Abstand von der Gelenkachse
59 ist jedes der sichelartigen Organe 57 in dem Punkt 67 gelenkig mit einer Stange
69 verbunden. Diese soll die dem betreffenden sichelartigen Organ zu gebende Position
stabilisieren. Die verschiedenen Stangen 69 sind in einer Führungsbaugruppe 71 gleitbar
angeordnet, die Gleitführungen für die einzelnen Stangen 69 aufweist und im Bereich
jeder dieser Gleitführungen wenigstens zwei Sitze 73 für entsprechende elektromagnetische
Klinkenelemente 75 besitzt, deren Position selektiv so steuerbar ist, daß sie elektromagnetisch
in ihrer angehobenen Stellung gehalten werden und durch die Wirkung einer Feder selektiv
in den zugehörigen Sitz 73 eindringen können. Die Feder spannt die einzelnen Klinken
75 in eine Blockierposition vor, in der die Einwirkung der entsprechenden Feder 61
auf das betreffende sichelartige Organ verhindert wird. An den Stangen 69 sind sägezahnförmige
Kerben 69A angebracht, deren Form den abgeschrägten Endbereichen der elektromagnetisch
betätigbaren Klinken 75 entspricht. Auf diese Weise kann man durch wahlweise Erregung
der elektromagnetisch betätigbaren Klinken 75 die Position der sichelartigen Organe
57 in Abhängigkeit von der elektromagnetischen Klinke bestimmen, die elastisch in
den betreffenden Sitz 73 eindringt. Wenn die sichelförmigen Organe 57 nach Beendigung
der Druckwirkung der Messer 63 unter der Einwirkung der Federn 61 wieder zurückstreben,
werden sie selektiv einzeln in der jeweils gewünschten Position blockiert, um den
entsprechenden Flügel 55 in Richtung des Pfeils f55 zu steuern, so daß er fallweise
die gewünschte Position an einem Schlitten erreicht, der in der in einem Verbindungsabschnitt
3A,5A der Karussellbahn liegenden Auswahlzone auftaucht. Um die von den sichelartigen
Organen 57 erreichte Position zu stabilisieren, kann eine guillotinenartige Blockiervorrichtung
77 vorgesehen sein, die auf entsprechende, an Ansätzen der sichelartigen Organe 57
angebrachte Kerben einwirkt. Die Blockiervorrichtung 77 wird unmittelbar nach der
Positionswahl der sichelartigen Organe 57 und bevor die Flügel 55 in deren Kanäle
57A eintreten, vorübergehend aktiviert. Die Auswahl der sichelartigen Organe kann
bei jedem Durchgang eines Schlittens oder einer Gruppe von Schlitten durch die Programmierzone
der Baugruppe 51 programmiert werden. Es handelt sich um eine elektromagnetische
und elektromechanische Auswahl, die zur Steuerung von Auswahl- und Programmierungsorganen
der auf den Schlitten angeordneten Steuerungen dient.
[0012] Jeder Schlitten ist außerdem mit einem Speicher ausgestattet. Dieser dient zur Auswahl
der Nadeln in Abhängigkeit von der Position, die ein Schlitten in jedem der Arbeitsbereiche
entlang der beiden Nadelbetten 9 und 12 nach und nach erreicht. Die Auswahl der Nadeln
erfolgt mit Hilfe des im folgenden zu beschreibenden Speichers in Abhängigkeit von
der Position, die die einzelnen Schlitten 7 entlang der geradlinigen Arbeitsbereiche
momentan erreicht haben. Dies geschieht mit Hilfe eines Sensors der die Position entlang
der Bahn 3 erfaßt und der die Funktion eines inkrementalen Codierers hat. Dieser wirkt
in Relation zu der Position, die der Schlitten auf der Bahn 3 momentan erreicht hat,
und insbesondere mit Hilfe von Ansätzen 81, die zweiwertige Sensoren darstellen,
auf den beispielsweise auf der Bahn 3 angeordneten inkrementalen Codierer ein. Mit
diesem Speicher werden die dreieckförmigen Wähler 31 und 43 rechtzeitig ausgewählt,
um die einzelnen Nadeln in Abhängigkeit von der von den betreffenden Schlitten erreichten
Position selektiv zu steuern. Man erhält so eine Auswahl der Nadeln, die ein bestimmtes
Muster ergibt, das in den beiden Arbeitsbereichen gleich oder unterschiedlich sein
kann und auf beiden Seiten der Ware vorhanden ist, da auf jedem der Schlitten 7 eine
doppelte Auswahlreihe für die Nadeln der beiden Nadelbetten 11 und 12 vorgesehen ist.
In jeder der Einrichtungen 37 und 39 zur Steuerung der Wähler 41 und 43 befindet sich
ein elektronischer Speicher, dessen Speicherzustand jedesmal, wenn der Schlitten durch
der Programmiereinrichtung 51 entsprechende Verbindungszone 3A,5A läuft, modifiziert
wird.
[0013] Zum Laden des auf den einzelnen Schlitten vorgesehenen Speichers für die Nadelauswahl
von einer in der Einrichtung 51 enthaltenen feststehenden Anordnung aus dient eine
im Bereich der Verbindungsabschnitte 3A,5A der Bahnen 3 und 5 angeordnete feststehende
Sendeantenne 85, die ein zu diesen Verbindungsabschnitten der Bahnen konzentrisches
Profil besitzt, so daß sie eine Informationsübertragung zu einem Schlitten 7X ermöglicht,
der in der Verbindungszone 3A,5A an der Einrichtung 51 vorbeiläuft. Auf jedem Schlitten,
dessen Speicher von der Sendeantenne 45 geladen werden soll, befindet sich eine Empfangsantenne
87, die das bogenförmige Profil der Sendeantenne 85 umgreifen kann, um die für die
Neuformierung der Speicher des betreffenden Schlittens notwendigen Informationen zu
empfangen und so in Kombination mit dem an der Bahn ausgebildeten Codierer die gewünschte
Auswahl von Nadeln längs des gesamten Arbeitsbereichs jedes Nadelbetts 9 und 12 zu
ermöglichen. Hierbei sind keine besonderen Beschränkungen auferlegt, während bei den
bisher in Maschinen dieser Art vorgesehenen mechanischen Speichern hingegen erhebliche
Einschränkungen unvermeidlich waren. Die Leistung und die Speicherkapazität der auf
den einzelnen Schlitten vorgesehenen elektronischen Speicher ermöglichen an jedem
Arbeitsbereich eine große Vielfalt bei der Musterbildung, ohne daß die Muster in
ihren Abmessungen beschränkt sind. Bei jedem Durchgang eines Schlittens des Karussells
durch die Programmierzone können die Informationen in den Speichern der einzelnen
Schlitten geändert werden, so daß man die Auswahl der Nadeln praktisch unbegrent modifizieren
kann, und zwar sowohl in transversaler Richtung, d.h. längs des Arbeitsbereiches jedes
Paares von Nadelbetten 9 und 11, als auch in der Richtung, in der die Ware durch die
Bewegung des Schlittenkarussells allmählich entsteht, wobei der Durchgang jedes Schlittens
längs eines Nadelbetts die Bildung einer Maschenreihe bewirkt, deren Muster durch
die Speicher bestimmt wird.
[0014] Anstelle einer drahtlosen Übertragung mit den Antennen 85 und 87 können selbstverständlich
auch andere Systeme zur Datenübertragung verwendet werden, beispielsweise optische
Systeme mit optischen Fasern oder dgl., Systeme mit Schleifkontakten oder andere
äquivalente Systeme. In Fig. 13 ist die Einrichtung zur Verwaltung der Speicher schematisch
dargestellt. Mit 91 ist der Monitor eines Rechners bezeichnet, dessen Basiseinheit
mit 93 und dessen Tastatur zur Programmeingabe mit 95 bezeichnet ist. Von der Konsole
97 des Rechners 91,93,95 werden Daten zu der Sendeantenne 85 übertragen sowie zu den
Steuerungen 99 der Maschine für die elektromechanische Programmierung und insbesondere
für die Auswahl, die mit der in Fig. 11 dargestellten Vorrichtung erfolgt. 101 bezeichnet
in Fig. 13 den Schleifring für die beweglichen Kontake an den Schlitten zur Speisung
der elektronischen Steuerungen auf den einzelnen Schlitten. 103 bezeichnet summarisch
einen Synchronisiersensor zur Steuerung des Rechners, der mit einer Nockenscheibe
105 zusammenwirkt, die bei jedem ringförmigen Durchlauf eines Schlittens, d.h. bei
jedem Durchgang eines Schlittens vor der Programmierzone, eine Umdrehung ausführt.
[0015] In Fig. 14 ist ein Blockschaltbild der elektronischen Organe der einzelnen Schlitten
7 dargestellt. Die Antenne 87 liefert die Daten an die elektronische Baugruppe eines
Schlittens. 81 bezeichnet den Sensor für den linearen Codierer für das Auslesen der
Position, der mit einer geeigneten Einrichtung zusammenwirkt, die beispielsweise
an der Bahn 3 angeordnet ist. 109 bezeichnet einen Sensor für das Starten des Programms,
der unmittelbar nach der Programmierung wirksam wird, wenn der Schlitten in den geradlinigen
Abschnitt der Arbeitszone eintritt. 110 bezeichnet einen Schleifkontakt zur Speisung.
Die Befehle für die Nadelauswahl werden den Köpfen 37 und 39 zugeführt, die über die
elektromagnetischen Betätigungsglieder, z.B. die Stellglieder 35 und 41, die dreieckförmigen
Wähler, z.B. die Wähler 31 und 43, auswählen. Die Vorrichtung besitzt ferner an jedem
Schlitten und an dem Maschinengestell einen Massekontakt.
[0016] Maschinen der gattungsgemäßen Art, die in ihren herkömmli chen Ausführungsformen
mit mechanischen Speichern und dementsprechend begrenzten Möglichkeiten arbeiteten
und einen komplizierten Aufbau hatten, werden durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
so modifiziert, daß die Programmiermöglichkeiten ganz erheblich erweitert und die
Kontruktion stark vereinfacht wird. Diese und andere Zwecke und Vorteile der Erfindung
sind für den einschlägigen Fachmann offensichtlich.
1. Maschine zur Herstellung von textiler Maschenware
mit zwei Nadelbettanordnungen, die längs zweier geradliniger Arbeitsbereiche einer
Bahn für eine Vielzahl von nach Art eines Karussells bewegten Schlitten verlaufen,
sowie mit einer Programmierung für die auf dem Schlitten angeordneten Steuerungen
und einer Nadelauswahlprogrammierung auf den Schlitten,
gekennzeichnet durch
einen Programmierrechner (91),
einen elektronischen Speicher (107) auf jedem Schlitten (7) für wenigstens einen
Auswahlkopf (37) zur Auswahl der Nadeln eines Nadelbetts,
eine Übertragungseinrichtung zur Datenübertragung von dem Programmierrechner (91)
zu den einzelnen Schlitten, mit einer dem Rechner (91) zugeordneten Sendeantenne (85)
und auf den einzelnen Schlitten angeordnete, den betreffenden elektronischen Speichern
(107) zugeordneten Empfangsantennen (87), oder optischen Übertragungssystemen oder
Übertragungssystemen mit Schleifkontakten od.dgl.,
und einen Positionssensor oder einen inkrementalen Codierer (81,3) zur Aktivierung
der Nadelauswahl durch die auf den Schlitten angeordneten Speicher längs der geradlinigen
Arbeitsbereiche der Nadelbetten.
2. Maschine nach Anspruch 1 mit zwei vorzugsweise zueinander geneigten Nadelbetten
(9,11), dadurch gekennzeichnet, daß auf jedem Schlitten (7) zwei Auswahlköpfe (37,39) für die Nadeln beider Nadelbetten
(9,11) vorgesehen sind, durch welche alle Nadeln dieser Nadelbetten auswählbar sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendeantenne (85) bzw. das entsprechende Sendeübertragungsmittel mit der
Empfangsantenne bzw. dem entsprechenden Empfangsübertragungsmittel (87) der einzelnen
Schlitten in dem Verbindungsabschnitt (3A,5A) zwischen den längs der geradlinigen
Arbeitsbereiche der Maschine verlaufenden geradlinigen Bahnen (3,5) zusammenwirkt,
und daß die Sende antenne (85) eine Folienantenne ist, die einen bogenförmigen Rand
besitzt, längs des die vorzugsweise U-förmig ausgebildeten Empfangsantennen (87)
der aufeinanderfolgenden Schlitten (7) bewegt werden.
4. Maschine nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronischen Speicher (107) der Schlitten (7) auf schwenkbare dreieckförmige
Wähler (31,43) einwirken, die ihrerseits auf Stößer der Nadeln (13;15) einwirken.
5. Maschine zur Herstellung von textiler Maschenware mit karusselartig angeordneten
Schlitten, mit elektronischer Programmierung, wie vorangehend beschrieben und in den
Zeichnungen dargestellt.