(19)
(11) EP 0 402 328 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.1990  Patentblatt  1990/50

(21) Anmeldenummer: 90830245.8

(22) Anmeldetag:  31.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D04B 15/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR LI LU NL SE

(30) Priorität: 08.06.1989 IT 944589

(71) Anmelder: DIAMANTE DI INNOCENTI STELVIO & C.
I-51100 Pistoia (IT)

(72) Erfinder:
  • Casiello, Michele
    I-50065 Pontassieve (Firenze) (IT)
  • Rossi, Marcello
    I-50069 Le Sieci (Firenze) (IT)
  • Galipo', Francesco
    I-50069 Le Sieci (Firenze) (IT)
  • Innocenti, Stelvio
    I-51037 Montale (Pistoia) (IT)
  • Bracciali, Evandro
    I-51031 Agliana (Pistoia) (IT)
  • Marvelli, Giuliana
    I-50014 Fiesole (Firenze) (IT)
  • Rinaldelli, Annita
    I-50125 Firenze (IT)
  • Lombardi, Massimo
    51037 Montale (Pistoia) (IT)

(74) Vertreter: Mannucci, Gianfranco, Dott.-Ing. 
Ufficio Tecnico Ing. A. Mannucci Via della Scala 4
50123 Firenze
50123 Firenze (IT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Maschine zur Herstellung von textiler Maschenware


    (57) Die Programmiervorrichtung zur Auswahl der Nadeln auf den Waren umfaßt einen Programmierrechner (91), einen elektroni­schen Speicher (107) auf jedem Schlitten (7) für wenigstens einen Auswahlkopf (37) zur Auswahl der Nadeln eines Nadel­betts, eine Übertragungseinrichtung zur Datenübertragung von dem Programmierrechner (91) zu den einzelnen Schlitten, mit einer dem Rechner (91) zugeordneten Sendeantenne (85) und auf den einzelnen Schlitten angeordnete, den betreffenden elektronischen Speichern (107) zugeordneten Empfangsantennen (87), oder optischen Übertragungssystemen oder Übertragungs­systemen mit Schleifkontakten od.dgl., und einen Positions­sensor oder einen inkrementalen Codierer (81,3) zur Aktivie­rung der Nadelauswahl durch die auf den Schlitten angeordne­ten Speicher längs der geradlinigen Arbeitsbereiche der Nadelbetten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung von textiler Maschenware mit zwei Nadelbetten, die sich längs zweier geradliniger Arbeitsbereiche einer Bahn für eine Vielzahl von nach Art eines Karussells angetriebenen Schlit­ten erstrecken, sowie mit einer Programmierung für die auf dem Schlitten angeordneten Steuerungen und einer Nadelaus­wahlprogrammierung auf den Schlitten. Die Programmiermög­lichkeiten von Maschinen dieser Art, wie z.B. der unter der Bezeichnung DIAMANT bekannten Maschinen der Firma TEXTIMA, sind sehr begrenzt, und ihre mechanischen Einrichtungen sind vergleichsweise kompliziert.

    [0002] Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile durch die vorgeschlagenen Änderungen zu beseitigen.

    [0003] Zur Lösung dieser Aufgabe besitzt die Maschine einen Programmierrechner, einen elektronischen Speicher auf jedem Schlitten für wenigstens einen Auswahlkopf zur Auswahl der Nadeln eines Nadelbetts, eine Übertragungseinrichtung zur Datenübertragung von dem Programmierrechner zu den einzelnen Schlitten, mit einer dem Rechner zugeordneten Sendeantenne und auf den einzelnen Schlitten angeordneten, den betreffen­den elektronischen Speichern zugeordneten Empfangsantennen, oder optischen Übertragungssystemen oder Übertragungssyste­ men mit Schleifkontakten od.dgl., und einen Positionssensor oder einen inkrementalen Codierer Aktivierung der Nadelaus­wahl durch die auf den Schlitten angeordneten Speicher längs der geradlinigen Arbeitsbereiche der Nadelbetten.

    [0004] Bei der Anwendung der Erfindung auf eine Maschine mit zwei vorzugsweise zueinander geneigten Nadelbetten können auf jedem Schlitten zwei Auswahlköpfe für die Nadeln beider Nadelbetten vorgesehen sein, durch welche alle Nadeln dieser Nadelbetten auswählbar sind.

    [0005] Die Sendeantenne bzw. das entsprechende Sendeübertragungs­mittel arbeitet vorzugsweise mit der Empfangsantenne bzw. dem entsprechenden Empfangsübertragungsmittel der einzelnen Schlitten in dem Verbindungsabschnitt zwischen den längs der geradlinigen Arbeitsbereiche der Maschine verlaufenden geradlinigen Bahnen zusammen, wobei die Sendeantenne eine Folienantenne ist, die einen bogenförmigen Rand besitzt, längs des die vorzugsweise U-förmig ausgebildeten Empfangs­antennen der aufeinanderfolgenden Schlitten bewegt werden.

    [0006] Die elektronischen Speicher der Schlitten können auf schwenkbare dreieckförmige Wähler einwirken, die ihrer­seits auf Stößer der Nadeln einwirken.

    [0007] Zum besseren Verständnis sei die Erfindung im folgenden an einem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert:

    Fig. 1 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht einer Maschine gemäß der Erfindung,

    Fig. 2 zeigt eine Draufsicht der Maschine von Fig. 1,

    Fig. 3 und 4 zeigen lokale schematische Schnitte längs der Linien III-III bzw. IV-IV von Fig. 2 in größerem Maßstab,

    Fig. 5 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Teils der Maschine in einer Fig. 3 entsprechenden Darstellung,

    Fig. 6 und 7 bzw. 8 und 9 zeigen die Art des Nadelantriebs in einer Schnittansicht und einer schematischen Ansicht einer Gruppe von Schloßteilen in Ruhestel­lung bzw. in Arbeitsstellung der Nadeln,

    Fig. 10 zeigt die Art der Nadelauswahl durch Verschiebung der Nadel in der zugehörigen Nadelnut in perspekti­vischer Darstellung,

    Fig. 11 zeigt eine Baugruppe zur elektromechanischen Programmierung der auf den Schlitten angeordneten Steuerungen beim Durchgang eines Schlittens durch die Verbindungszone zwischen zwei Nadelbetten in perspektivischer Darstellung,

    Fig. 12 zeigt eine summarische Draufsicht der Vorrichtung von Fig. 11,

    Fig. 13 zeigt ein Funktionsschema der verschiedenen Organe des Programmiersystems,

    Fig. 14 zeigt ein Blockschema der elektronischen Einrichtung auf den einzelnen Schlitten.



    [0008] Die in Fig. 1 dargestellte, erfindungsgemäß modifizierte und verbesserte Maschine, die insgesamt mit 1 bezeichnet ist, besitzt eine durchgehende Bahn mit zwei geradlinigen parallelen Arbeitsbereichen, die über Verbindungszonen miteinander verbunden sind. Es sind Laufbahnen 3 und 5 für Schlitten 7 vorgesehen, die zuzammen ein Karussell bilden. Dies ist im einzelnen aus Fig. 2 erkennbar, während in der perspektivischen Absicht von Fig. 1 zur Vereinfachung der zeichnerischen Darstellung nur ein einziger Schlitten 7 dargestellt ist. Die Schlitten 7 sind so miteinander verbunden, daß sie sich gleichzeitig bewegen. Sie durch­laufen zwei geradlinige Arbeitsbereiche sowie zwei Ver­bindungsabschnitte, die den Kurven 3A der Bahnen 5 ent­sprechen. In den geradlinigen Arbeitsbereichen der Lauf­bahnen 3 und 5 sind jeweils ein vertikales und ein horizon­tales Nadelbett 9 bzw. 11, die zusammenarbeiten. Die hori­zontalen Nadelbetten 11 liegen innerhalb des von den verti­kalen Nadelbetten 9 umgrenzten Raums. Jeder Schlitten 7 besitzt zwei Platten 17 und 19, die jeweils eine Reihe von Schloßteilen tragen, die in Fig. 7 und 9 insgesamt mit 21 bezeichnet sind und die zur selektiven Steuerung von auf der Basis eines Programms ausgewählten Nadeln dienen, die zur Maschenbildung angehoben und abgesenkt werden. Die Program­mierung wird weiter unten beschrieben. Jede Nadel gleitet in ihrer eigenen Nut in dem Nadelbett. Die Auswahl einer Nadel erfolgt durch eine Bewegung quer zu ihrer Verschiebungsrich­tung: Und zwar wird eine Nadel durch Bewegen gegen den Boden ihrer Nut (wie dies in Fig. 6 für die Nadel 13 gezeigt ist) von der Steuerung ausgeschlossen, während sie durch Anheben vom Boden ihrer Nut in dem Nadelbett (wie in Fig. 8 gezeigt) aktiviert wird, so daß sie unter dem Steuereinfluß der Schloßteile 21 auf der betreffenden Platte 17 oder 18 die für die Maschenbildung erforderlichen Gleitbewegungen ausführt. Dabei greift der Nadelfuß in den von den Schloß­teilen 21 begrenzten Kanal. Bei herkömmlichen Maschinen ist nur einer der längs der einzelnen geradlinigen Arbeitsberei­che der Maschine verlaufenden Nadelträger 9 und 11 mit Mitteln zur Auswahl der Nadeln ausgestattet. Im allgemeinen ist das Nadelbett 9 mit Mitteln zur Auswahl der Nadeln auf dem Schlitten ausgestattet, während der Nadelträger 11 eine kontinuierliche Maschenbildung bewirkt, um die sogenannte verkehrte Seite der Ware herzustellen. Bei der erfindungs­gemäß verbesserten Maschine ist die Auswahl der Nadeln auf beiden Nadelbetten 9 und 11 in jedem Arbeitsbereich möglich.

    [0009] Um die Nadeln eines Nadelbetts auszuwählen, sind diese in Gruppen zu beispielsweise vier oder sechs Nadeln angeordnet und mit Nadelfüßen, wie z.B. dem Nadelfuß 13A, versehen. Die Nadeln jeder Gruppe sind mit Kolben oder Stiften 25 kombi­niert, die in Kästen 27 in Bohrungen 29 gleitbar angeordnet sind. Diese Bohrungen 29, die in einer geneigten Fluchtungs­linie angeordnet sind, sind in Fig. 10 deutlich erkennbar. Im Bereich der horizontalen Fluchtungslinie der Bohrungen 29 jeder Gruppe von Nadeln ist ein dreieckförmiger Wähler 31 angeordnet, der auf die entsprechenden Kolben oder Stifte 25 einwirkt, die in den Bohrungen 29 gleiten können. Die Anzahl der dreieckförmigen Wähler 31 entspricht der Zahl der Boh­rungen 29 in jeder der in geneigten Fluchtungslinien ange­ ordneten Gruppen. Jeder der dreieckförmigen Wähler 31 ist um eine Achse 33 verschwenkbar und wird von einem Stellglied 35 gesteuert, das beispielsweise elektromagnetisch arbeitet. Ein Wählerkomplex 31,33,35 eines Schlittens ist in einem Kasten 37 angeordnet und kann deshalb auf die Stifte 25 der Kästen 27 einwirken, die zu den Nadeln des Nadelbetts 9 gehören. Auf jedem Schlitten befinden sich ferner ein dem Kasten 37 entsprechender Kasten 39 mit Stellgliedern 41 und dreieckförmigen Wählern 43 (siehe Fig. 10) aufweist, die den Stiften 45 zugeordnet sind. Letztere sind in den Kästen 27 entsprechenden Kästen 47 gleitbar angeordnet, die den Nadelbetten 11 für die Nadeln 15 zugeordnet sind. Wenn ein Wähler, beispielsweise der Wähler 31 oder 43, sich in seiner aktiven Stellung befindet (für den Wähler 31 bedeutet dies, daß er annähernd horizontal angeordnet ist, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist), wirkt er auf den entsprechenden Stift 25 (bzw. 45) ein. Auf diese Weise drückt der geneigte Rand beispielsweise eines der dreieckförmigen Wähler 31 die Stifte 25 gegen die Wirkung einer Feder um eine bestimmte Strecke nach innen und bewirkt so ein Versenken des Nadel­fußes 13A der betreffenden Nadeln 13, wodurch diese von der Arbeit ausgeschlossen werden. Wenn ein Wähler umgekehrt von seinem Stellglied 35 in die in Fig. 8 gezeigte geneigte Stellung gebracht wird, trifft er nicht auf den Stift 25 der entsprechenden Fluchtungslinie, so daß der Fuß 13A der Nadel 13 weiterhin vorsteht und deshalb von dem Schloß 21 gesteuert werden und die betreffende Nadel die Anhebe- und Absenkbewe­gungen zum Ergreifen des Fadens und zur Maschenbildung aus­führen kann.

    [0010] Bei der dargestellten Maschine ist die vorangehend beschrie­bene Auswahlmöglichkeit auch für die Nadeln 15 des horizon­talen Nadelbetts 11 gegeben. Die Auswahl erfolgt hier durch die selektive Steuerung der dreieckförmigen Wähler 43 mit Hilfe der elektromagnetischen Stellglieder 41.

    [0011] Die in den Kästen 27,37 und 47,39 angeordneten Auswahlein­richtungen sind in den Arbeitszonen der Nadeln, d.h. in den beiden flachen Arbeitsbereichen der Bahnen 5 aktiv, während in dem Bereich wenigstens einer der Verbindungszonen 3A, 5A der Bahnen 3 und 5 an jedem Schlitten, der diese Zonen durchläuft, mit Hilfe elektromechanischer und elektronischer Speicher die Bedingungen der von Seiten des Schlittens vor­genommenen Nadelauswahl modifiziert werden. Mit 51 ist eine Gruppe von Organen beschrieben, die zur Programmierung im Bereich einer der Verbindungszonen 3A,5A der Bahnen 3 bzw. 5 des Karussells der Schlitten 7 dienen. In Fig. 4,11 und 12 sind die Organe zur elektromechanischen Programmierung der auf den Schlitten 7 angeordneten Steuerungen detailliert dargestellt. Diese Organe sind in der Baugruppe 51 enthalten oder mit dieser kombiniert. Jeder Schlitten verfügt in an sich bekannter Weise über eine bestimmte Anzahl von Ansätzen oder Flügeln 55, deren zur Steuerung dienenden Endbereiche die in Fig. 11 und 12 mit T bezeichneten Bewegungsbahnen durchlaufen. In Abhängigkeit von der Ausstattung der Maschi­ne können vier, sechs oder eine andere Zahl von Flügeln vor­gesehen sein. Die Flügel sind von bekannter Bauart. Ihre Verschiebung in Richtung des Doppelpfeils f55 kann durch die Auswahlposition entsprechender sichelartiger Organe 57 bewirkt werden, die ebenfalls bekannter Bauart sind. Diese Organe sind 57 um eine gemeinsame Achse 59 verschwenkbar. Jedes von ihnen besitzt einen Kanal 57A, der sich von der Eingangszone der Bewegungsbahn T in Richtung auf seine Ausgangszone verengt. Die Eingangszone befindet sich in der Nähe der Gelenkachse 59, so daß das mit einem Knopf ausgestattete Ende 55A des betreffenden Flügels 55 in den Kanal 57A gelangt, unabhängig davon, in welcher Position der Flügel sich zuvor befunden hat. Der Flügel wird dabei in eine Position geführt, die durch den von der Achse 58 entfernten verengten Ausgang des Kanals 57A bestimmt wird. Er wird dann beim Durchgang des Schlittens in Abhängigkeit von der Winkelposition, die dem sichelartigen Organ 57 mitgeteilt wurde, verschoben. Bei der dargestellten Aus­führungsform werden die sichelartigen Organe 57 durch ent­sprechende Federn 61 in Richtung der Pfeile f61 vorgespannt und von Messern 63 gesteuert, die von einer Druckstange 65 angetrieben und in Gegenrichtung des Pfeiles f61 und gegen die Wirkung der Federn 61 bewegt werden, um im speziellen Fall die sichelartigen Organe 57 gegen die vorbeilaufenden Schlitten 7 zu drücken. Im Abstand von der Gelenkachse 59 ist jedes der sichelartigen Organe 57 in dem Punkt 67 gelen­kig mit einer Stange 69 verbunden. Diese soll die dem betreffenden sichelartigen Organ zu gebende Position stabi­lisieren. Die verschiedenen Stangen 69 sind in einer Füh­rungsbaugruppe 71 gleitbar angeordnet, die Gleitführungen für die einzelnen Stangen 69 aufweist und im Bereich jeder dieser Gleitführungen wenigstens zwei Sitze 73 für entspre­chende elektromagnetische Klinkenelemente 75 besitzt, deren Position selektiv so steuerbar ist, daß sie elektromagne­tisch in ihrer angehobenen Stellung gehalten werden und durch die Wirkung einer Feder selektiv in den zugehörigen Sitz 73 eindringen können. Die Feder spannt die einzelnen Klinken 75 in eine Blockierposition vor, in der die Einwir­kung der entsprechenden Feder 61 auf das betreffende sichel­artige Organ verhindert wird. An den Stangen 69 sind säge­zahnförmige Kerben 69A angebracht, deren Form den abge­schrägten Endbereichen der elektromagnetisch betätigbaren Klinken 75 entspricht. Auf diese Weise kann man durch wahl­weise Erregung der elektromagnetisch betätigbaren Klinken 75 die Position der sichelartigen Organe 57 in Abhängigkeit von der elektromagnetischen Klinke bestimmen, die elastisch in den betreffenden Sitz 73 eindringt. Wenn die sichelförmigen Organe 57 nach Beendigung der Druckwirkung der Messer 63 unter der Einwirkung der Federn 61 wieder zurückstreben, werden sie selektiv einzeln in der jeweils gewünschten Posi­tion blockiert, um den entsprechenden Flügel 55 in Richtung des Pfeils f55 zu steuern, so daß er fallweise die gewünsch­te Position an einem Schlitten erreicht, der in der in einem Verbindungsabschnitt 3A,5A der Karussellbahn liegenden Aus­wahlzone auftaucht. Um die von den sichelartigen Organen 57 erreichte Position zu stabilisieren, kann eine guillotinen­artige Blockiervorrichtung 77 vorgesehen sein, die auf ent­sprechende, an Ansätzen der sichelartigen Organe 57 ange­brachte Kerben einwirkt. Die Blockiervorrichtung 77 wird unmittelbar nach der Positionswahl der sichelartigen Organe 57 und bevor die Flügel 55 in deren Kanäle 57A eintreten, vorübergehend aktiviert. Die Auswahl der sichelartigen Organe kann bei jedem Durchgang eines Schlittens oder einer Gruppe von Schlitten durch die Programmierzone der Baugruppe 51 programmiert werden. Es handelt sich um eine elektro­magnetische und elektromechanische Auswahl, die zur Steue­rung von Auswahl- und Programmierungsorganen der auf den Schlitten angeordneten Steuerungen dient.

    [0012] Jeder Schlitten ist außerdem mit einem Speicher ausgestat­tet. Dieser dient zur Auswahl der Nadeln in Abhängigkeit von der Position, die ein Schlitten in jedem der Arbeitsbereiche entlang der beiden Nadelbetten 9 und 12 nach und nach er­reicht. Die Auswahl der Nadeln erfolgt mit Hilfe des im fol­genden zu beschreibenden Speichers in Abhängigkeit von der Position, die die einzelnen Schlitten 7 entlang der gerad­linigen Arbeitsbereiche momentan erreicht haben. Dies geschieht mit Hilfe eines Sensors der die Position entlang der Bahn 3 erfaßt und der die Funktion eines inkrementalen Codierers hat. Dieser wirkt in Relation zu der Position, die der Schlitten auf der Bahn 3 momentan erreicht hat, und ins­besondere mit Hilfe von Ansätzen 81, die zweiwertige Senso­ren darstellen, auf den beispielsweise auf der Bahn 3 ange­ordneten inkrementalen Codierer ein. Mit diesem Speicher werden die dreieckförmigen Wähler 31 und 43 rechtzeitig aus­gewählt, um die einzelnen Nadeln in Abhängigkeit von der von den betreffenden Schlitten erreichten Position selektiv zu steuern. Man erhält so eine Auswahl der Nadeln, die ein bestimmtes Muster ergibt, das in den beiden Arbeitsbereichen gleich oder unterschiedlich sein kann und auf beiden Seiten der Ware vorhanden ist, da auf jedem der Schlitten 7 eine doppelte Auswahlreihe für die Nadeln der beiden Nadelbetten 11 und 12 vorgesehen ist. In jeder der Einrichtungen 37 und 39 zur Steuerung der Wähler 41 und 43 befindet sich ein elektronischer Speicher, dessen Speicherzustand jedesmal, wenn der Schlitten durch der Programmiereinrichtung 51 entsprechende Verbindungszone 3A,5A läuft, modifiziert wird.

    [0013] Zum Laden des auf den einzelnen Schlitten vorgesehenen Speichers für die Nadelauswahl von einer in der Einrichtung 51 enthaltenen feststehenden Anordnung aus dient eine im Bereich der Verbindungsabschnitte 3A,5A der Bahnen 3 und 5 angeordnete feststehende Sendeantenne 85, die ein zu diesen Verbindungsabschnitten der Bahnen konzentrisches Profil besitzt, so daß sie eine Informationsübertragung zu einem Schlitten 7X ermöglicht, der in der Verbindungszone 3A,5A an der Einrichtung 51 vorbeiläuft. Auf jedem Schlitten, dessen Speicher von der Sendeantenne 45 geladen werden soll, befindet sich eine Empfangsantenne 87, die das bogenförmige Profil der Sendeantenne 85 umgreifen kann, um die für die Neuformierung der Speicher des betreffenden Schlittens notwendigen Informationen zu empfangen und so in Kombination mit dem an der Bahn ausgebildeten Codierer die gewünschte Auswahl von Nadeln längs des gesamten Arbeitsbereichs jedes Nadelbetts 9 und 12 zu ermöglichen. Hierbei sind keine besonderen Beschränkungen auferlegt, während bei den bisher in Maschinen dieser Art vorgesehenen mechanischen Speichern hingegen erhebliche Einschränkungen unvermeidlich waren. Die Leistung und die Speicherkapazität der auf den einzelnen Schlitten vorgesehenen elektronischen Speicher ermöglichen an jedem Arbeitsbereich eine große Vielfalt bei der Muster­bildung, ohne daß die Muster in ihren Abmessungen beschränkt sind. Bei jedem Durchgang eines Schlittens des Karussells durch die Programmierzone können die Informationen in den Speichern der einzelnen Schlitten geändert werden, so daß man die Auswahl der Nadeln praktisch unbegrent modifizieren kann, und zwar sowohl in transversaler Richtung, d.h. längs des Arbeitsbereiches jedes Paares von Nadelbetten 9 und 11, als auch in der Richtung, in der die Ware durch die Bewegung des Schlittenkarussells allmählich entsteht, wobei der Durchgang jedes Schlittens längs eines Nadelbetts die Bildung einer Maschenreihe bewirkt, deren Muster durch die Speicher bestimmt wird.

    [0014] Anstelle einer drahtlosen Übertragung mit den Antennen 85 und 87 können selbstverständlich auch andere Systeme zur Datenübertragung verwendet werden, beispielsweise optische Systeme mit optischen Fasern oder dgl., Systeme mit Schleif­kontakten oder andere äquivalente Systeme. In Fig. 13 ist die Einrichtung zur Verwaltung der Speicher schematisch dargestellt. Mit 91 ist der Monitor eines Rechners bezeich­net, dessen Basiseinheit mit 93 und dessen Tastatur zur Programmeingabe mit 95 bezeichnet ist. Von der Konsole 97 des Rechners 91,93,95 werden Daten zu der Sendeantenne 85 übertragen sowie zu den Steuerungen 99 der Maschine für die elektromechanische Programmierung und insbesondere für die Auswahl, die mit der in Fig. 11 dargestellten Vorrichtung erfolgt. 101 bezeichnet in Fig. 13 den Schleifring für die beweglichen Kontake an den Schlitten zur Speisung der elek­tronischen Steuerungen auf den einzelnen Schlitten. 103 bezeichnet summarisch einen Synchronisiersensor zur Steue­rung des Rechners, der mit einer Nockenscheibe 105 zusammen­wirkt, die bei jedem ringförmigen Durchlauf eines Schlit­tens, d.h. bei jedem Durchgang eines Schlittens vor der Programmierzone, eine Umdrehung ausführt.

    [0015] In Fig. 14 ist ein Blockschaltbild der elektronischen Organe der einzelnen Schlitten 7 dargestellt. Die Antenne 87 lie­fert die Daten an die elektronische Baugruppe eines Schlit­tens. 81 bezeichnet den Sensor für den linearen Codierer für das Auslesen der Position, der mit einer geeigneten Einrich­tung zusammenwirkt, die beispielsweise an der Bahn 3 ange­ordnet ist. 109 bezeichnet einen Sensor für das Starten des Programms, der unmittelbar nach der Programmierung wirksam wird, wenn der Schlitten in den geradlinigen Abschnitt der Arbeitszone eintritt. 110 bezeichnet einen Schleifkontakt zur Speisung. Die Befehle für die Nadelauswahl werden den Köpfen 37 und 39 zugeführt, die über die elektromagnetischen Betätigungsglieder, z.B. die Stellglieder 35 und 41, die dreieckförmigen Wähler, z.B. die Wähler 31 und 43, auswäh­len. Die Vorrichtung besitzt ferner an jedem Schlitten und an dem Maschinengestell einen Massekontakt.

    [0016] Maschinen der gattungsgemäßen Art, die in ihren herkömmli­ chen Ausführungsformen mit mechanischen Speichern und dementsprechend begrenzten Möglichkeiten arbeiteten und einen komplizierten Aufbau hatten, werden durch die erfin­dungsgemäße Ausgestaltung so modifiziert, daß die Program­miermöglichkeiten ganz erheblich erweitert und die Kontruk­tion stark vereinfacht wird. Diese und andere Zwecke und Vorteile der Erfindung sind für den einschlägigen Fachmann offensichtlich.


    Ansprüche

    1. Maschine zur Herstellung von textiler Maschenware
    mit zwei Nadelbettanordnungen, die längs zweier geradliniger Arbeitsbereiche einer Bahn für eine Vielzahl von nach Art eines Karussells bewegten Schlitten verlaufen,
    sowie mit einer Programmierung für die auf dem Schlit­ten angeordneten Steuerungen und einer Nadelauswahlprogram­mierung auf den Schlitten,
    gekennzeichnet durch
    einen Programmierrechner (91),
    einen elektronischen Speicher (107) auf jedem Schlit­ten (7) für wenigstens einen Auswahlkopf (37) zur Auswahl der Nadeln eines Nadelbetts,
    eine Übertragungseinrichtung zur Datenübertragung von dem Programmierrechner (91) zu den einzelnen Schlitten, mit einer dem Rechner (91) zugeordneten Sendeantenne (85) und auf den einzelnen Schlitten angeordnete, den betreffenden elektronischen Speichern (107) zugeordneten Empfangsantennen (87), oder optischen Übertragungssystemen oder Übertragungs­systemen mit Schleifkontakten od.dgl.,
    und einen Positionssensor oder einen inkrementalen Codierer (81,3) zur Aktivierung der Nadelauswahl durch die auf den Schlitten angeordneten Speicher längs der geradlini­gen Arbeitsbereiche der Nadelbetten.
     
    2. Maschine nach Anspruch 1 mit zwei vorzugsweise zueinander geneigten Nadelbetten (9,11), dadurch gekennzeichnet, daß auf jedem Schlitten (7) zwei Auswahlköpfe (37,39) für die Nadeln beider Nadelbetten (9,11) vorgesehen sind, durch welche alle Nadeln dieser Nadelbetten auswählbar sind.
     
    3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendeantenne (85) bzw. das entsprechende Sendeüber­tragungsmittel mit der Empfangsantenne bzw. dem entsprechen­den Empfangsübertragungsmittel (87) der einzelnen Schlitten in dem Verbindungsabschnitt (3A,5A) zwischen den längs der geradlinigen Arbeitsbereiche der Maschine verlaufenden geradlinigen Bahnen (3,5) zusammenwirkt, und daß die Sende­ antenne (85) eine Folienantenne ist, die einen bogenförmigen Rand besitzt, längs des die vorzugsweise U-förmig ausgebil­deten Empfangsantennen (87) der aufeinanderfolgenden Schlit­ten (7) bewegt werden.
     
    4. Maschine nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronischen Speicher (107) der Schlitten (7) auf schwenkbare dreieckförmige Wähler (31,43) einwirken, die ihrerseits auf Stößer der Nadeln (13;15) einwirken.
     
    5. Maschine zur Herstellung von textiler Maschenware mit karusselartig angeordneten Schlitten, mit elektronischer Programmierung, wie vorangehend beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt.
     




    Zeichnung




























    Recherchenbericht