Vorhergehender Stand der Technik
[0001] Es ist ein Zuschauerraum bekannt, in dem der Fussboden horizontal verläuft, und darauf
sind Sesseln für die Zuschauer aufgestellt. Der Fussboden kann die Horizontallage
ändern sowie an einer Säule mittels Antriebsgeräte (GB, A, 2162762) rotieren.
[0002] Ein Nachteil derartiger Konstruktion ist die Unmöglichkeit ihrer Anwendung als Fernsehstudio.
[0003] Es ist auch ein Video-Konferenzsaal bekannt, in dem an der Wand Bildwände bzw. Monitoren
für Fremdbilder, um die in einem benachbarten Video-Konferenzsaal befindlichen Konferenzteilnehmer
zeigen zu können, sowie zusätzliche Bildwände, um die durch Kameras aufgenommenen
Konferenzteilnehmer zeigen zu können, angeordnet sind. Im Sa
al ist ein Konferenztisch aufgestellt (DE, A, 3317414).
[0004] Von Nachteil ist beim Video-Konferenzsaal dessen geringe Funktionsfähigkeiten, die
durch die installierten Bildwände bzw. Monitoren begrenzt sind, die kein einheitliches
System bilden. Der Umfang der anfallenden Informationen ist durch die Informationen
begrenzt, die zur Zeit verfügbar sind, und sie sind in selbstständige Videofragmente
unterteilt.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fernsehstudio zu schaffen, in dem die
Möglichkeit besteht, Informationen mit einer Illusion der Realität ihrer Existenz
im Raum durch Änderung der Konstruktion der Wände des Fernsehstudiums zu erzeugen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in dem Fernsehstudio, das einen Raum mit
Wänden und innerhalb des Raumes angeordnete und eine in Fenstertechnik ausgeführte
Bildwand, mindestens eine Fernsehkamera zur Informationsübertragung und ein Pult für
den Ansager umfassende Vorrichtungen zur Fernsehübertragung enthält, gemäss der Erfindung
mindestens eine Wand des Raumes eine in Fenstertechnik ausgeführte Bildwand darstellt,
deren Fenster beweglich ausgeführt sind und ein sich im Raum änderndes volumetrisches
Mehrebenen-Bildwandsystem zusammensetzen, während das Fernsehstudio mindestens einen
Projektor aufweist, der eine Fernsehsendung begleitende Informationen mindestens auf
zwei Fenster des volumetrischen Mehrebenen-Bildwandystems überträgt.
[0007] Das erfindungsgemässe Fernsehstudio gestattet es, den Umfang von per Fernsehen übertragenen
Informationen sprunghaft zu vergrössern, wobei sie mit Bildern gesättigt werden, die
die Illusion von realen, in der Tat existierenden, per Fernsehen übertragenen Informationen
machen, sowie die Funktionsfähigkeiten von Fernsehstudios auszudehnen, indem für sie
unbegrenzte Möglichkeiten geschaffen werden, den Umfang der übertragenen Informationen
zu ändern.
[0008] Derartiges Fernsehstudio vergrössert die Manövrierfähigkeit eines erzeugten Bildes
sowie verleiht ihm bei der Montage ein räumliches Gepräge mit mehreren Handlungsebenen,
das sich räumlich und zeitlich ändert.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0009] Die Erfindung soll durch die nachstehende Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. I ein erfindungsgemässes Fernsehstudio mit einer Wand in Form eines Bildwandsystems;
Fig. 2 ein erfindungsgemässes Fernsehstudio, in dem sämtliche Wände ein Bildwandsystem
darstellen;
Fig. 3 ein für ein Stadion geeignet gemachtes erfindungsgemässes Fernsehstudio;
Fig. 4 ein erfindungsgemässes Fernsehstudio für eine Fersehübertragung vom Typ "Presszentrum";
Fig. 5 ein für ein Ausbildungszentrum geeignet gemachtes erfindungsgmmässes Fernsehstudio;
Fig. 6 ein für ein Simulieren von architektonischen Komplexen geeignet gemachtes erfindungsgemässes
Fernsehstudio;
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Fernsehstudios in Form
einer Konzenthalle bzw. eines Zuschauerraumes.
Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
[0010] Das erfindungsgemässe Fernsehstudio stellt einen durch Wände 2 umschlossenen Raum
I (Fig. I) dar. Innerhalb des Raumes I werden eine Fernsehkamera zur Fernsehübertragung
und ein Pult 4 für den Ansager angeordnet. Um den Umfang von per Fernsehen übertragenen
Informationen zu erweitern sowie um die Illusion einer realen Existenz von Einzelbildern
oder deren Gruppen im Raum zu erwecken, stellt eine Wand im Fernsehstudio eine in
Fenstertechnik ausgeführte Bildwand 5 dar. Die Fenster 6 der Bildwand 5 sind beweglich
ausgeführt und verschieben sich im Raum in mindestens einer Richtung oder drehen sich
um eine beliebige gewärlschte Achse. Sämtliche Fenster 6 bilden also zu einem beliebigen
Zeitpunkt ein sich räumlich und zeitlich änderndes volumetrisches Mehrebenen-Bildwandsystem
anstelle einer unbeweglichen Wand.
[0011] Das Fernsehstudio ist mit einem oder mehreren Frojektoren 7 zur getrennten Übertragung
eigener Informationen auf jedes Fenster 6 der Bildwand 5 oder zur gleichzeitigen Übertragung
der Informationen auf mehrere Fenster 6 versehen. In Fig. I liegen die Projektoren
7 ausserhalb des Fernsehstudios derart, dass auf die Fenster 6 das Bild nur in Form
einer Hintergrundprojektion auftrittt.
[0012] Derartiges Fernsehstudio kann zur Ubertragung verschiedener Fernsehprogramme eigen
gemacht werden. In Fig. I ist ein Fernsehstudio für die Veranstaltung von Konzerten
oder Theateraufführungen gezeigt, und in dessen Raum I liegt ein Zuschauerräum 8.
[0013] Das Bildwandsystem kann durch Austausch nicht einer Wand 2, sondern sämtlicher Wände
zugleich, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist, geformt werden, wo jede Wand als Bildwand
5 auftritt und der Raum des Fernsehstudios also als Bildwandsystem auftritt. In der
gleichen Figur sind Vorrichtungen 9 dargesteltt, die die Fenster 6 auf- und abwärts-
oder in einer beliebigen anderen Richtung bewegen, wodurch eine für die laufende Fernsehsendung
gewünschte Kombination und/oder Anordnung der Fenster 6 der Bildwand 5 gebildet wird.
Die Vorrichtungen 9, beispielsweise in Form von Wagen, bewegen sich auf linearen 10
oder kreisförmigen Führungen II. Die Fenster 6 sind an den eigenen Vorrichtungen 9
mittels eines Seiles 12 befestigt.
[0014] In Fig. 3 bis 6 sind manche Weiterbildungen des Fernsehstudio dargestellt, die durch
das Vorhandensein des Bildwandsystems in diesem möglich werden.
[0015] Das Fernsehstudio wird in ein Stadion 13 (Fig. 3) mit "laufenden" Bahnen I4 verwandelt,
auf denen sich die Sportler 15 bewegen, die Wettkämpfe angegeben.
[0016] Sind im Raum 1 des Fernsehstudios Tische 16 (Fig. 4) für die Ansager des Programms
aufgestellt, so wird es in ein Pressezentrum 17 verwandelt, wo, wie gezeigt, die Fenster
6' im Raum I nach ihnen vorgeschoben sind, um auf diesen spezielle Informationen vorzuführen,
die die im Pressezentrum 17 besprochene Fabel erläutern.
[0017] In Fig. 5 ist gezeigt, wie das Fernsehstudio beispielsweise für medizinische Zwecke
oder als Ausbildungsraum modifiziert werden kann. Dazu sind im Studio Tische oder
beispielsweise Operationstische I8 verfügbar, auf denen gleichzeitig mehrere Cperationen
verlaufen, deren Gang zwecks Ausbildung von Fachleuten verfolgt werden kann.
[0018] In Fig. 6 ist noch ein Beispiel der Verwendung des Fernsehstudios für die Lehrzwecke
oder zur Auswahl einer optimalen Variante des Aufbaus von Ensembels beispielsweise
im Städtebau angeführt. Die Wände des Fernsehstudios stellen Fenster 6 eines Bildwandsystems
dar. Der zu modellierende städtebauliche Komplex wird mit Hilfe von Modellen 19 der
Architektbauwerke und gleichzeitig durch Abbildung anderer Architektbauwerke in den
Fenstern 6 des Bildwandsystems geformt, die alle in der Gesamtheit betrachtet werden.
Auf solche Weise wird die Illusion einer real bestehenden Stadt oder ihres Bezirkes
erweckt, und es erscheint die Möglichkeit, grosse städtische Gebiete ohne Aufbau ihrer
Modelle zu modellieren. Dadurch wird der Vorgang der Modellierung beim Entwerfen von
neuen Städten und Stadtbezirken sowie beim Entwerfen einzelner Bauwerke in den bereits
gebauten Bezirken wesentlich verbilligt und beschleunigt.
[0019] In Fig. 7 ist eine Ausführungsform des Fernsehstudios zur Konzertübertragung dargestellt,
während manche Fenster 6 seines Bildwandsystems 5 versetzt sind, um eine zusammengesetzte
Bildwandkonfiguration vor den im Zuschauerraum sitzenden Zuschauern zu schaffen.
[0020] Das Fernsehstudio wird wie folgt benutzt.
[0021] Der Ansager sendet per Fernsehen laufende Informationen. Zugleich werden auf die
Fenster 6 des Bildwandsystems von den Projektoren 7 begleitende Informationen gegeben,
die zur Vergrösserung der Gesamtmenge der per Fernsehen übertragenen Informationen
bestimmt sind und solch eine Art und Form aufweisen, dass eine Illusion der Realität
der im Fernsehstudio vorgehende Ereignisse gemacht wird. Die Fenster 6 verschieben
und drehen sich, weshalb sich der Umfang und die Art der Informationen in verschiedenen
Ebenen ändern.
[0022] Wird per Fernsehen ein Konzert oder eine Theateraufführung übertragen, so gelangt
auf die Fenster 6 beispielsweise ein Bild sämtlicher Dekorationen sowie des Zuschauerraumes.
Bei der Übertragung von Sportkämpfen wird in den Fenstern 6 beispielsweise ein Bild
des gesamten Stadions und der im Stadion anwesenden Zuschauer dargestellt.
[0023] Ist das Fernsehstudio als Ausbildungsraum eingerichtet, so werden auf die Fenster
6 Informationen über den Ausbildungsfortgang gleichzeitig und in der Menge geliefert,
dass es möglich wird, Ausbildungs- und Übungsunterrichte durchzuführen. Die Informationen
in den Fenstern 6 können in verschiedenen Masstäben dargestellt werden, sie können
in einer Gruppe der Fenster 6 stationär und in der anderen Gruppe der Fenster 6 variabel
sein, d.h. deren Form und der Zustand werden in der Zeit und dem Raum in der Weise
vorgegeben, wie sie deren maximale Wiedergabe, vom Spielleiter der Fernsehübertragung
vorgeschlagener Umfang und deren günstigste Wahrnehmung durch den Zuschauer verlangen.
[0024] Die Möglichkeiten des Fernsehstudios zur Aufstellung von Fernsehprogrammen sind praktisch
unbegrenzt, der Umfang der gleichzeitig übertragenen Informationen kann sehr gross
sein.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0025] Die Erfindung kann in ortsfesten und fahrbaren Fernsehzentren zur Vorbereitung beliebiger
Fernsehprogramme angewendet werden.