[0001] Die Erfindung betrifft eine Kassette für Kopiergeräte und dergleichen mit einer
Bildtrommel und einem Tonervorratsbehälter.
[0002] Kassetten dieser Art sind üblicherweise als sogenannte Einwegkassetten ausgebildet.
Sie werden, nachdem der Tonervorrat verbraucht ist, weggeworfen, auch wenn sie im
übrigen einschließlich der Bildtrommel noch voll funktionsfähig sind.
[0003] Da das Wegwerfen solcher Kassetten aus ökonomischen und ökologischen Gründen unverantwortlich
ist, wurde vorgeschlagen (DE-GM 87 16 525.2), nach dem Verbrauch des Toners den Tonervorratsbehälter
mit einer Nachfüllöffnung zu versehen, um den Alttoner entnehmen und neuen Toner einfüllen
zu können. Beim Transport einer in dieser Weise mit neuem Toner gefüllten Kassette
kann es jedoch zu einem Austreten des Toners aus der Kassette kommen, weil vor dem
ersten Gebrauch der Kassette eine Sperrfolie abgezogen werden muß, welche nicht nur
die Austrittsöffnung des Tonervorratsbehälters, sondern auch diejenige eines Entwicklerbehälters
dicht verschließt, und der Alttonerbehälter wegen der Alttoner-Rückführeinrichtung
nicht vollkommen dicht ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kassette für Kopiergeräte und
dergleichen zu schaffen, die erst dann weggeworfen zu werden braucht, wenn die Lebensdauer
der Bildtrommel erreicht ist, ohne daß es zu einem ungewollten Austreten von Toner
und/oder Entwickler kommen kann, während sich die Kassette außerhalb des zugehörigen
Gerätes befindet. Diese Aufgabe löst eine Kassette mit den Merkmalen des Anspruches
1.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf der Überlegung, daß es zwei Möglichkeiten
gibt, die vergrößerte Tonermenge, die eine Nutzung der Bildtrommel bis an das Ende
ihrer Lebensdauer ermöglicht, zur Verfügung zu stellen. Die eine Möglichkeit besteht
darin, vor dem ersten Gebrauch der Kassette deren Tonervorratsbehälter mit einer
anschließend wieder verschließbaren Öffnung zu versehen, durch die hindurch die Sperrfolie,
welche bei einer noch ungebrauchten Kassette die Auslaßöffnung sowohl des Tonervorratsbehälters
als auch des Entwicklervorratsbehälters dicht verschließt, mit einer Durchlaßöffnung
versehen werden kann, ohne daß die Folie ihre Schließfunktion für die Auslaßöffnung
des Entwicklervorratsbehälters verliert. Durch die Durchlaßöffnung der Sperrfolie
hindurch kann dann zumindest ein großer Teil des sich im Tonervorratsbehälter befindenen
Toners in den Vorratsraum überführt werden, wodurch es möglich ist, in den Tonervorratsbehälter
eine Tonermenge nachzufüllen, die in der Regel annähernd so groß ist wie die vor
dem Öffnen des Tonervorratsbehälters in diesem vorhandenen Füllmenge. Da der Toner
aus dem Vorratsraum nicht von selbst austreten kann und der Entwicklervorratsbehälter
nach wie vor dicht verschlossen ist, kann es zu keinem Toneraustritt kommen, während
sich die Kassette außerhalb des zugehörigen Gerätes befindet.
[0006] Die andere Möglichkeit besteht darin, die Kassette nach dem Verbrauch der ersten
Tonerfüllung und der Entnahme des Alttoners erneut mit Toner zu füllen und, da die
Sperrfolie abgezogen ist und nicht mehr ersetzt werden kann, den Austritt von Toner
und/oder Entwickler mittels eines entfernbaren Sperrelementes zu verhindern, das den
Transportweg der Alttoner-Rückführeinrichtung unterbricht.
[0007] Selbstverständlich kommt die letztgenannte Möglichkeit auch für solche Kassetten
in Frage, die vor dem ersten Gebrauch mit einer vergrößerten Tonermenge gefüllt sind,
sofern nach dem Verbrauch dieser vergrößerten Tonermenge die Bildtrommel noch funktionsfähig
ist. Ferner ist es möglich, bei der erneuten Befüllung einer bereits benutzten Kassette
die erhöhte Tonermenge einzufüllen, sofern dies im Hinblick auf die restliche Lebensdauer
der Bildtrommel noch sinnvoll ist. Vor dem Ersetzen des Alttoners durch neuen Toner
braucht nur die Reinigungseinheit der Kassette gereinigt zu werden. Es erübrigt sich
deshalb eine fast vollständige und damit aufwendige Zerlegung der Kassette, wie dies
erforderlich wäre, wenn man den Tonervorratsbehälter abdichten wollte.
[0008] Vorzugsweise ist das Sperrelement eine Folie, beispielsweise ein Silikonpapier.
[0009] Üblicherweise besteht die Alttoner-Rückführeinrichtung aus einer ersten Transportschnecke,
welche die Wand des Alttonerbehälters durchdringt und Alttoner einer zweiten Transportschnecke
zuführt, welche sich quer zur Achse der ersten Transportschnecke erstreckt und den
Alttoner einer dritten Transportschnecke zuführt, die parallel zur ersten Transportschnecke
liegend die Wand des Tonervorratsbehälters durchdringt.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Sperrelement an der dritten Förderschnecke
an und unterbricht hier den Transportweg. Eine Unterbrechung des Transportweges an
dieser Stelle ist besonders vorteilhaft, weil es genügt, eine Folie auf denjenigen
Teil dieser Transportschnecke zu legen, auf den der von der zweiten Transportschnecke
zugeführte Toner fällt. Da in der Regel zwischen diesen beiden Transportschnecken
ein Dichtkörper angeordnet ist, braucht die Folie nur zwischen den Dichtkörper und
die dritte Transportschnecke eingeführt zu werden.
[0011] Die Unterbrechung des Transportweges oder eine zusätzliche Unterbrechung ist aber
auch an der ersten Transportschnecke möglich.
[0012] Vorzugsweise weist das Sperrelement eine mit den Fingern erfaßbare Abzuglasche auf,
die bei Verwendung einer streifenförmigen Folie durch einen Abschnitt des Streifens
gebildet sein kann. Der Anwender braucht dann nur die sichtbar unter dem Frontgehäuse
herausragende Abzuglasche mit den Fingern zu erfassen und abzuziehen. Das Sperrelement
gibt dann den Transportweg frei.
[0013] Im folgenden ist die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
im einzelnen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivisch dargestellte Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 eine vergrößert und aufgebrochen dargestellte Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3 einen unvollständig dargestellten Querschnitt des zweiten Ausführungsbeispiels.
[0014] Eine Kassette für Kopiergeräte oder dergleichen weist ein aus Kunststoff bestehendes
Außengehäuse 1 auf, in dem ein Tonervorratsbehälter 2 enthalten ist. In diesen Tonervorratsbehälter
2 ragt eine Magnetwalze 3, mit der Toner auf eine parallel zu ihr angeordnete Bildtrommel
4 aufgebracht werden kann. Auf der der Magnetwalze 3 abgewandten Seite schließt sich
an die Bildtrommel 4 eine Trommelreinigungseinheit mit einem Alttonerbehälter 5 an.
[0015] Neben der einen Stirnseite des Tonervorratsbehälters 2 und der entsprechenden Stirnseite
des Alttonerbehälters 5 liegt eine bei Gebrauch der Kassette über ein Zahnrad 6 angetriebene
Alttoner-Rückführschnecke 7, die eines der mechanischen Förderelemente einer Alttoner-Rückführeinrichtung
bildet. Dieser Alttoner-Rückführschnecke 7 wird der Alttoner mittels einer ersten
Transportschnecke 8 zugeführt, welche eine Öffnung in der Stirnwand des Alttonerbehälters
4 durchdringt und den aus diesem Behälter entnommenen Alttoner auf das dem Zahnrad
6 benachbarte Ende der Alttoner-Rückführschnecke 7 aufgibt.
[0016] Das andere Ende der Alttoner-Rückführschnecke 7 ist oberhalb einer zweiten Transportschnecke
9 angeordnet, welche die Stirnwand des Tonervorratsbehälters 2 durchdringt. Zwischem
dem Ende der Alttoner-Rückführschnecke 7 und dem darunter angeordneten Abschnitt
der zweiten Transportschnecke 9 ist ein Dichtkörper 10 angeordnet, welcher einen
Aufgabetrichter für die zweite Transportschnecke 9 bildet.
[0017] Um die Kassette nach dem Verbrauch der ersten Toner- oder Entwicklerfüllung wieder
verwenden zu können, wird in die Oberseite des Außengehäuses 1 oberhalb des Tonervorratsbehälters
2 eine Öffnung 11 eingearbeitet, durch die hindurch der Alttoner entfernt und neuer
Toner oder Entwickler eingefüllt werden kann. Die Öffnung 11 wird danach mittels eines
Klebestreifens 12 wieder dicht verschlossen. Nach einem Reinigen der Reinigungseinheit
und Alttoner-Rückführeinrichtung ist die Kassette wieder voll funktionsfähig.
[0018] Um zu verhindern, daß beim Transport der Kassette zurück zum Anwender und beim Einsetzen
in das Gerät Toner in die Trommelreinigungseinheit und den Alttonerbehälter 5 gelangt
und von hier über die Alttoner-Rückführeinrichtung aus der Kassette austreten kann,
ist eine beispielsweise aus Silikonpapier bestehende Abdichtfolie 13 zwischen die
zweite Transportschnecke 9 und den Dichtkörper 10 eingelegt. Hierdurch wird der Spalt
zwischen diesen beiden Bauteilen geschlossen und außerdem der Transportweg der Alttoner-Rückführeinrichtung
unterbrochen. Daher kann hier auch während des Transports kein Toner austreten.
[0019] Wie Fig.2 zeigt, hat die streifenförmige Absperrfolie 13 eine so große Länge, daß
ihr nach unten aus dem Außengehäuse 1 heraushängender Abschnitt als eine Abzugslasche
benutzt werden kann, die der Benutzer nur mit den Fingern zu erfassen braucht. Durch
einen Zug in Längsrichtung der Abzugslasche wird die Abdichtfolie aus dem Spalt zwischen
der zweiten Transportschnecke 9 und dem Abdichtkörper 10 herausgezogen, wodurch der
Trans portweg der Alttoner-Rückführeinrichtung wieder freigegeben wird.
[0020] Es wäre auch möglich, eine zweite Absperrfolie zusätzlich oder statt der Absperrfolie
13 zwischen die erste Transportschnecke 8 und die Alttoner-Rückführschnecke 7 einzulegen
und dadurch an dieser Stelle den Transportweg der Alttoner-Rückführeinrichtung zu
unterbrechen, wodurch ebenfalls ein ungewolltes Austreten des Toners während eines
Transportes oder dergleichen verhindert werden würde.
[0021] Das in Fig.3 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Kassette für Kopiergeräte oder
dergleichen stimmt weitgehend mit dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig.1 und 2 überein,
weshalb nur derjenige Teil dargestellt ist, der sich von der Kassette gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel teilweise unterscheidet.
[0022] Das Außengehäuse 101 enthält einen Tonervorratsbehälter 102 und neben diesem einen
Entwicklervorratsbehälter 114. An seiner Unterseite ist der Tonervorratsbehälter 102
mit einer Auslaßöffnung 102′, der Entwicklervorratsbehälter mit einer Auslaßöffnung
114′ versehen. Bei den bekannten Kassetten sind diese beiden Auslaßöffnungen vor dem
erstmaligen Gebrauch der Kassette mit einer Absperrfolie 115 verschlossen, die die
Auslaßöffnungen 102′ und 114′ überdeckend an der Unterseite der beiden Vorratsbehälter
102 und 114 anliegt sowie durch einen Schlitz in der Wand des Außengehäuses 101 nach
außen geführt ist, um hier zum Zwecke des Abziehens erfaßt werden zu können. Der Schlitz
für die Durchführung der Absperrfolie 115 durch die Wand des Gehäuses 101 ist so dimensioniert,
daß er durch die Absperrfolie 115 vollständig verschlossen wird. Das andere Ende der
Absperrfolie 115 ist an der Unterseite des Entwicklervorratsbehälters 114 festgeklebt.
[0023] Im Bereich zwischen der Auslaßöffnung 102′ und der Auslaßöffnung 114′ wird die Absperrfolie
115 von einer Tonerfördertrommel 116 an die Unterseite des Tonervorratsbehälters
102 angedrückt. Die Tonerfördertrommel 116 liegt andererseits dicht an einer Trennwand
117 an, welche zusammen mit dem Tonervorratsbehälter 102 und einem Teil der Wand
des Außengehäuses 102 einen Tonervorratsraum 118 begrenzt, aus dem der Toner nur dann
zu der nicht dargestellten Magnetwalze hinaustreten kann, wenn die Tonerfördertrommel
116 angetrieben wird.
[0024] Die Oberseite des Tonervorratsbehälters 102 ist nachträglich mit einer Öffnung 111
versehen worden, durch die und die Durchlaßöffnung 102′ hindurch die Absperrfolie
115 mit einem Durchbruch 115′ versehen wird. Durch diesen Durchbruch 115′ hindurch
wird zumindest ein Teil des sich im Tonervorratsbehälter 102 befindenden Toners in
den Vorratsraum 118 überführt. Sodann wird der Tonervorratsbehälter 102 mit zusätzlichem
Toner gefüllt. Danach verschließt man, beispielsweise mittels eines Klebebandes,
die Öffnung 111. Die Kassette 101 enthält nun etwa die doppelte Menge Toner im Vergleich
zu bekannten Kassetten.
[0025] Vor dem erstmaligen Gebrauch der Kassette wird wie bei den bekannten Kassetten die
Absperrfolie 115 vollständig aus dem Gehäuse 101 herausgezogen. Dadurch werden die
Auslaßöffnungen 114′ und 115′ vollständig freigegeben. Der Entwickler kann dadurch
zu der Magnetwalze gelangen und nach Aktivierung der Tonertransportwalze 116 im erforderlichen
Maße mit dem Toner vermischt werden. Selbstverständlich kann diese Kassette, falls
die Lebensdauer der Bildtrommel dies zulassen sollte, nach dem Verbrauch des gesamten
Toners wieder in der in Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig.1 und
2 beschriebenen Weise betriebsbetreit gemacht werden.
[0026] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den
Ansprüchen erwähnt sind.
1) Kassette für Kopiergeräte und dergleichen mit
a) einer Bildtrommel (4),
b) einem Tonervorratsbehälter (2; 102),
c) einer verschließbaren Tonereinfüllöffnung (11; 111) in der Wand des Tonervorratsbehälters
(2; 102),
d) wenigstens einem entfernbaren Sperrelement (13; 115), das den Transportweg einer
Alttoner-Rückführungseinrichtung (7, 8, 9) unterbricht und dadurch den Austritt von
Toner aus der Kassette verhindert und/oder die Auslaßöffnung (114′) einer Entwicklervorratskammer
(114) verschließt und im Bereich der Auslaßöffnung (102′) des Tonervorratsbehälters
(102) mit einer Durchlaßöffnung (115′) versehen ist, durch die hindurch der Toner
in einen Vorratsraum (118) gelangt, aus dem der Toner nur mit Hilfe einer Tonertransportvorrichtung
(116) austreten kann.
2) Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrelement (13; 115)
eine Folie oder ein Papier ist.
3) Kassette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem Tonervorratsbehälter
(102) auch der Vorratsraum (118) zumindest teilweise mit Toner gefüllt ist.
4) Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
a) eines (9) der mechanischen Förderelemente (7, 8, 9) der Alttoner-Rückführeinrichtung
eine Transportschnecke (9) ist, welche eine Öffnung in der Wand des Tonervorratsbehälters
(2) durchdringt,
b) das Sperrelement (13) an dem aus dem Tonervorratsbehälter (2) herausragenden Teil
der Transportschnecke (9) anliegt.
5) Kassette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
a) ein Dichtungskörper (10) , der einen Kanal für den Durchtritt des Alttoners zu
dem außerhalb des Tonervorratsbehälters (2) liegenden Teil der Transportschnecke
(9) bildet, in geringem Abstand von der Transportschnecke (9) angeordnet ist,
b) das Sperrelement (13) zwischen dem Dichtungskörper (10) und der Transportschnecke
(9) angeordnet ist und den Spalt zwischen dem Dichtungskörper (10) und der Transportschnecke
(9) schließt.
6) Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
a) eines (8) der mechanischen Förderelemente (7, 8, 9) der Alttoner-Rückführeinrichtung
eine Transportschnecke (8) ist, welche eine Öffnung in der Wand des Alttonerbehälters
(5) durchdringt,
b) das Sperrelement an dem außerhalb des Alttonerbehälters (5) liegenden Teil der
Transportschnecke (8) anliegt.
7) Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrelement
(13) eine mit den Fingern erfaßbare Abzugslasche aufweist.