[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Verwendung von Sprühkopfpumpen zur manuellen Ausbringung und Zerstäubung von
portionierten Flüssigkeitsmengen, welche aus einem Vorratsbehältnis entnommen werden,
ist hinlänglich bekannt. Solche Pumpen benötigen zu ihrer Wirkungsweise im allgemeinen
einen größeren manuell aufzubringenden Druck als er bei der Verwendung von Spraydosen
mit Treibgas vom Verbraucher auszuüben ist. Noch höher ist die aufzuwendende Kraft
bei doppeltwirkenden Pumpen. Bei diesen führt nicht nur das Herunterdrücken eines
Arbeitskolbens zum Zerstäuben einer Flüssigkeit, sondern auch die sich nach dem Herunterdrücken
gegen eine Feder anschließende Rückstellbewegung (DE-PS 32 46 442).
[0003] Zur Verringerung der vom Verbraucher anzuwendenden Kraft sind deshalb Betätigungsvorrichtungen
entwickelt worden, die nach einem Hebelprinzip arbeiten. Dabei wird ein Lastarm manuell
betätigt und ein Kraftarm überträgt die vergrößerte Kraft auf einen Sprühkopf. Eine
derartige Vorrichtung wird sowohl in der DE-PS 25 58 645, als auch in der FR-PS 2
398 196 beschrieben.
[0004] Nachteilig erweist sich bei den bekannten Betätigungsvorrichtungen zur Herabsetzung
der vom Verbraucher auf Sprühkopfpumpen auszuübenden Kraft die zu große Lastarmlänge.
Daraus resultiert entweder ein längerer Kraftarm, um ein günstiges, das heißt großes
Verhältnis von Kraftarmlänge zu Lastarmlänge zu erzielen, oder aber die vom Verbraucher
auszuübende Kraft ist vergleichsweise höher und der Kraftarm entsprechend kürzer.
Bei der Konstruktion eines Aufsatzes mit einer als Hebel wirkenden Betätigungstaste
ist die Kraftarmlänge aber baulich begrenzt. Ragt ein Hebelarm deutlich aus einem
Aufsatz heraus, so wirkt sich dies nachteilig auf die Packungsdichte für die Lagerung
und den Transport eines damit ausgestatteten Vorratsbehälters aus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgleiche Vorrichtung mit einer
nach dem Hebelprinzip auf eine Sprühkopfpumpe wirkenden Betätigungstaste und die Sprühkopfpumpe
hinsichtlich ihrer Position in einem Vorratsbehälter derart vorzusehen, daß die Betätigungstaste
mit einer verkürzten Lastarmlänge auf die Pumpe wirkt.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1. Danach
ist die Sprühkopfpumpe eines Vorratsbehälters parallel in Richtung zum Gelenk einer
als einarmiger Hebel auf den Sprühkopf wirkenden Betätigungstaste versetzt.
[0007] Dadurch kann bei gleicher Hebellänge die aufzuwendende Kraft verringert oder bei
gleichbleibender Kraft die Hebellänge verkürzt werden.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
So ist gemäß Anspruch 2 die Betätigungstaste durch Zapfen drehbar gelagert.
[0009] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird nach Anspruch 3 dadurch
erreicht, daß die Betätigungstaste und der Aufsatz mittels eines Filmscharniergelenks
einstückig ausgestaltet sind, wodurch eine kostengünstige Herstellung möglich ist.
[0010] Zur Anzeige einer Erstbenutzung ist gemäß den Ansprüchen 4 und 5 ein Sicherungselement
für die Betätigungstaste vorgesehen.
[0011] Nach Anspruch 6 werden Betätigungstaste, Aufsatz und Element einstückig ausgestaltet.
[0012] Ein besonders großer Vorteil bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergibt sich, wenn gemäß Anspruch 7 eine doppeltwirkende Sprühkopfpumpe verwendet wird.
[0013] Bei einer Ausgestaltung des Aufsatzes als Schutzkappe (Anspruch 8) ist dieser mit
einem geringeren Materialaufwand herstellbar als ein Aufsatz, der zusätzlich mit einer
Schutzkappe versehen wird.
[0014] Die Befestigung der Schutzkappe am Vorratsbehälter erfolgt nach Anspruch 9 vorteilhaft
mittels einer Schnappverbindung.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen darstellenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 a in einer Seitendarstellung mit teilweisem Vertikalschnitt einen Vorratsbehälter
mit Sprühkopfpumpe und einem Aufsatz mit Betätigungstaste,
Fig. 1b in einer Seitendarstellung mit teilweisem Vertikalschnitt den Vorratsbehälter
mit Sprühkopfpumpe und den Aufsatz mit gedrückter Betätigungstaste,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung einen Aufsatz mit umgeklappter Betätigungstaste,
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung mit Teilschnitt einen Aufsatz mit abgewandeltem
Gelenk,
Fig. 4 in perspektivischer Darstellung den um 180 Grad um die Längsachse verdrehten
Aufsatz gemäß der Fig. 3,
Fig. 5 in einer Seitenansicht ein Aufsatz in abgewandelter Geometrie und
Fig. 6 in einer Draufsicht der Aufsatz entsprechend Fig. 5.
[0016] Der Aufsatz 1 ist auf einem zylinderförmigen Vorratsbehälter 2 mit einem parallel
zur vertikalen Mittellinie 3 des Aufsatzes 1 versetzten Sprühkopfpumpe 4 angebracht.
Die Betätigungstaste 5 am Aufsatz 1 berührt mit dem Dorn 5a (Fig. 1a, Fig. 2) den
Sprühkopf 6 der Sprühkopfpumpe 4 lastseitig in einarmiger Hebelung (Fig. 1a). Der
Hubweg des Sprühkopfes 6 ist konstruktiv durch die Pumpe vorgegeben. Die in ihm eingebaute
Düse 7 ist für einen Durchtritt eines Sprühkegels 14 durch eine Öffnung 8 im Aufsatz
1 ausgerichtet. Die Öffnung ist in Form einer von Halbkreisflächen an den horizontalen
Kanten erweiterten Rechteckfläche ausgestaltet (Fig. 3) . Der Radius des Halbkreises
entspricht in etwa dem Radius der Kreisfläche, die durch einen Schnitt senkrecht zur
Kegelachse im Durchtritt des Sprühkegels 14 durch die Wandung des Aufsatzes entsteht.
Die Betätigungstaste 5 ist durch ein an ihrem kraftseitigen Ende angebrachten Element
9 hinsichtlich einer Betätigung gesichert (Fig. 1a). Dieses Element 9 ist aus dem
gleichen Kunststoff geformt wie der Aufsatz 1 und mit diesem und der Betätigungstaste
5 durch filmartig verdünnte Kunststoffstege 10 verbunden (Fig. 1a, Fig. 4). Eine ähnliche
Verbindung besteht in Form eines Gelenkes 11 zwischen der Betätigungstaste 5 und
dem oberhalb der Öffnung 8 verlaufendem Bereich des Aufsatzes 1 (Fig. 1a, 1b und 2).
Während das Gelenk 11 das Filmscharnier 11A zwischen Aufsatz 1 und Betätigungstaste
5 darstellt, sind die Kunststoffstege 10 Sollbruchstellen zur Entfernung des als
Erstbenutzungsanzeige und Transportsicherung dienenden Elements 9 am Aufsatz 1. Nach
dem Abbrechen des Elements 9 wird die Betätigungstaste 5 bis in eine durch den Hubweg
des Sprühkopfes 6 festgelegte Position heruntergedrückt (Fig. 1b). Für die unterste
Stellung gelten hinsichtlich der Geometrie des unteren Bereichs der Öffnung 8 die
gleichen Verhältnisse wie für den oberen.
[0017] Aufsatz 1, Betätigungstaste 5 mit Dorn 5a und sicherndes Element 9 können, als einstückiges
Bauteil, zum Beispiel im Spritzverfahren, gefertigt werden. Dies ist auch bei der
Ausgestaltung der Tastenbefestigung am Aufsatz 1 in Form von Lagern 12 für Zapfen
13 an der Betätigungstaste 5 möglich, wenn ein Element 9 verwendet wird (Fig. 3).
Die Zapfen 13 werden nach Fertigstellung des kompletten Bauteils in die Lager 12
eingeklinkt und rasten dort ein.
[0018] Der als Schutzkappe 15 ausgebildete Aufsatz 1 wird mittels einer lösbaren Schnappverbindung
16 auf den Vorratsbehälter 2 gesteckt.
[0019] Durch die verschobene Lage der Sprühkopfpumpe 4 parallel zur vertikalen Mittellinie
3 des Aufsatzes 1, beziehungsweise des Vorratsbehälters 2, kann eine stärkere Hebelwirkung
mit der Betätigungstaste 5 erzeugt werden als bei einer konzentrisch zur vertikalen
Mittellinie 3 angeordneten Sprühkopfpumpe.
[0020] Die in den Figuren 5 und 6 dargestellte Geometrie des Aufsatzes 1 gestattet zudem
in einfacher Weise ein manuelles Drücken der Betätigungstaste 5 durch einen senkrecht
zu dieser herangeführten Finger der den Vorratsbehälter 2 haltenden Hand eines Anwenders.
[0021] Der Aufsatz ist auf ein Behältnis mit Sprühkopfpumpe aufsteckbar oder aufschraubbar.
Er kann mitsamt einer Betätigungstaste und einem sichernden Element (für Erstbenutzung
und Transport) einstückig geformt werden. Dadurch ist eine kostengünstige Herstellung
möglich. Die auf einen Sprühkopf einer Sprühkopfpumpe vom Verbraucher manuell ausgeübte
Kraft wird durch eine Hebelvorrichtung mit sehr kurzem Lastarm deutlich verringert.
1 Aufsatz
2 Vorratsbehälter
3 vertikale Mittellinie des Aufsatzes
4 Sprühkopfpumpe
5 Betätigungstaste
5A Dorn
6 Sprühkopf
7 Düse
8 Öffnung
9 Element
10 Kunststoffsteg
11 Gelenk
11A Filmscharnier
12 Lager
13 Zapfen
14 Sprühkegel
15 Schutzkappe
16 Schnappverbindung
1. Vorrichtung, bestehend aus einem Vorratsbehälter für Flüssigkeit und einer auf
eine Sprühkopfpumpe wirkende, an einem mit dem Vorratsbehälter verbundenen Aufsatz
gelenkig angebrachte Betätigungstaste, dadurch gekennzeichnet , daß die Sprühkopfpumpe (4) im Vorratsbehälter (2) parallel zur vertikalen Mittellinie
(3) des Aufsatzes (1) in Richtung zu einer Öffnung (8) des Aufsatzes (1) versetzt
angeordnet ist, daß die als einarmiger Hebel auf den Sprühkopf (6) wirkende Betätigungstaste
(5) öffnungsseitig mit dem Aufsatz (1) durch ein Gelenk (11) verbunden ist, und durch
dessen Öffnung (8) der Durchtritt des sich vertikal um eine maximale Wegstrecke bewegbaren
Sprühkegels (14) erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß die Betätigungstaste (5) über zwei Zapfen (13) in Lagern (12) am Aufsatz (1 angebracht
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß die Betätigungstaste (5) und der Aufsatz (1) einstückig ausgestaltet sind und
das Gelenk (11) zwischen der Betätigungstaste (5) und dem Aufsatz (1) als Filmscharnier
(11A) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Betätigungstaste (5) mit einem die Erstbenutzung anzeigenden Element (9)
versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (9) in Form eines abtrennbaren Kunststoffteils im vorgesehenen Bewegungsbereich
des Lastarmendes der als einarmiger Hebel wirkenden Betätigungstaste (5) ausgeführt
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Aufsatz (1 ), die Betätigungstaste (5) und das Element (9) einstückig aus
Kunststoff gestaltet sind.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß eine doppeltwirkende Sprühkopfpumpe (4) verwendet wird.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der Aufsatz (1) als Schutzkappe (15) ausgestaltet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Schutzkappe (15) am Vorratsbehälter (2) mittels einer lösbaren Schnappverbindung
(16) befestigt ist.