[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Huborgan für Gefäßbehandlungsmaschinen, insbesondere
an Füllmaschinen für Gefäße, wobei die Huborgane kreisförmig am Huborgantisch auf
Abstand angeordnet sind, dessen Kolbenstange einen verschiebbar gelagerten Hubzylinder
aufnimmt, an dem ein nach außen weisender Gefäßträger mit Standteller befestigt ist;
mit einer in den Zylinderhohlraum geführten Druckmittelleitung sowie einer Führungsstange
als Verdrehsicherung mit einem darauf gleitenden Führungskörper.
[0002] Aus der DE-OS 26 30 100 ist bereits eine Hubvorrichtung für Gefäße in Gefäßbehandlungsmaschinen
bekanntgeworden, bei der die Führungsstange unterhalb des Kolbens innerhalb des Bewegungsraumes
des Hubzylinders angeordnet und drehfest mit der Kolbenstange verbunden ist. Dabei
ist das auf der Führungsstange gleitende Führungsstück am Hubzylinder befestigt. Mit
dieser Ausbildung wird das sonst bei derartigen Hubvorrichtungen vorgesehene Führungsstück
zur Verdrehsicherung der an dem Hubzylinder angeordneten Flaschenträger praktisch
in das Zentrum des Hubzylinders verlagert. Dieses ist jedoch mit Nachteilen behaftet,
weil die beim Anheben und Einspannen von Flaschen auftretenden Verdrehkräfte praktisch
nicht in ausreichender Weise aufgefangen werden können.
[0003] Gemäß einer Weiterbildung entsprechend der DE-OS 26 52 910 ist eine Hubvorrichtung
für Gefäße in Gefäßbehandlungsmaschinen bekannt geworden, bei welcher jede Kolbenstange
mit einer sich an dem Kolben anschließenden Verlängerung versehen ist, die sich mindestens
bis zum unteren Ende des sich in unterer Endlage stehenden Hubzylinders hin erstreckt.
Jeder Hubzylinder ist am unteren Ende auf der zugehörigen Verlängerung verschiebbar
gelagert, wobei die Verlängerung an diesem unteren Ende starr miteinander verbunden
sind. Bei dieser bekannten Ausgestaltung sind die Führungsstange und ein auf dieser
gleitendes Führungsstück auf Abstand zum eigentlichen Hubzylinder angeordnet, was
den Nachteil aufweist, daß zusätzliche Befestigungseinrichtungen vorgesehen sein müssen.
Die Kolbenstange ist in einem separaten kreisscheibenförmigen Rotor befestigt. Ferner
ist eine weitere kreisscheibenförmige Halteplatte zu dieser auf Abstand angeordnet,
an welcher die Führungsstangen für die als Verdrehsicherung dienenden Führungsstücke
gehalten sind. Zusätzlich sind am unteren Ende dieser Führungsstange und dem nach
außen aus dem Hubzylinder herausgeführten Ende der Kolbenstange weitere Stabilisierungsstangen
vorgesehen, die mit den betreffenden Einzelteilen verschraubt sein müssen.
[0004] Insgesamt gesehen erfordert diese bekannte Hubvorrichtung einen erheblichen fertigungstechnischen
Aufwand, der sich auch durch die erforderlichen Befestigungsmaßnahmen in einem übergroßen
Montageaufwand wiederspiegelt, zumal derartige Gefäßbehandlungsmaschinen eine Vielzahl
solcher nebeneinander angeordneter Hubvorrichtungen aufweisen können. Zusätzlich wirkt
sich die am äußeren Rotor solcher Füllmaschinen angeordnete zusätzliche erhebliche
Masse negativ bei den Anfahr- und Stoppvorgängen aus, so daß erhebliche zusätzliche
Antriebs- wie auch Bremskräfte aufgewandt werden müssen.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber den bekannten Hubvorrichtungen
wesentliche Vereinfachung zu schaffen und den zusätzlichen Träger und die dazu erforderlichen
Rotorplatten solcher Füllmaschinen entfallen zu lassen und gleichzeitig den Montageaufwand
erheblich zu vermindern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kolbenstange und/oder
deren Verlängerung im Zylindertisch höhenmäßig befestigt ist und dieser Zylindertisch
gleichzeitig auch den alleinigen Träger für die auf Abstand und parallel zur Kolbenstange
verlaufende Verdrehsicherung bildet.
[0007] Ferner wird in selbständiger Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß der Flaschenträger
als den eigentlichen Zylinder aufnehmendes einheitliches Gebilde ausgeführt und unterhalb
der Standflächenebene an seinem unteren Ende die Hubrolle aufnimmt und an seinem oberen
Ende das Aufnahmeteil für die Verdrehsicherung aufweist, die ihrerseits an einer im
Zylindertisch gehaltenen Führung entlanggleitet. Weitere Merkmale ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
[0008] Durch die unmittelbare Befestigung der Kolbenstange und somit des gesamten Huborgans
und der zur Verdrehsicherung vorgesehenen Führung an dem Zylindertisch ergibt sich
eine erhebliche Vereinfachung der gesamten Konstruktion sowohl im Hinblick auf die
Material- und Gewichtseinsparung als auch für den sonst üblichen Montageaufwand, der
durch die Vielzahl solcher Huborgane entsprechend erhöht wird.
[0009] Im Nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In diesem Ausführungsbeispiel ist mit 1 der eigentliche Huborgantisch
bezeichnet, der kreisförmig ausgebildet ist und an seinem äußeren umlaufenden Rand
2 die in kurzen Abständen nebeneinander angeordneten Huborgane 3 aufnimmt. Diese bestehen
aus einer Kolbenstange 4 als Führungsstange und dem aufgesetzten Kolbenstück 5 mit
Abdichtungen 6, auf denen der Hubzylinder 7 höhenmäßig verschiebbar gelagert ist.
Die Kolbenstange 4 ist mit einer Führungsstange 8 bis in den Bereich des Huborgantisches
1 hineingeführt und an diesem durch eine stirnseitige Schraubverbindung 9 befestigt.
Der Hubzylinder 7 wird von dem eigentlichen Gefäßträger 10 aufgenommen. Dieser weist
an seinem unteren Ende eine Hubrolle 11 auf. Etwa in gleicher Höhe führt ein Trägerarm
12 von dem Zentrum des Huborgans 3 nach außen zur Aufnahme eines Standtellers 13,
der als Abstützebene für die beispielsweise gegen ein Füllorgan anzuhebenden Gefäße
dient. Diese Aßstützebene liegt innerhalb des Längenbereiches des Gefäßträgers 10
bzw. des oben und unten abgestützten Hubzylinders 7, wodurch sich eine besondere Stabilität
ergibt. Am oberen Ende des Hubzylinders 7 befindet sich ein Abschlußstück 14, welches
das stirnseitige Ende 15 des Hubzylinders 7 aufnimmt und gleichzeitig von dem Gefäßträger
10 gehalten wird. In diesem Bereich weist der Gefäßträger 10 ein Aufnahmeteil 16 für
eine Verdrehsicherung 17 auf, die auf einem Zentrieransatz 18 austauschbar aufgesetzt
ist und mit einer gegenüberliegenden Leitfläche 19 die ortsfest angeordnete Führungsstange
20 teilweise umschließt. Die Führungsstange 20 selbst ist in einer nach unten weisenden
Bohrung 21 des Huborgantisches 1 gehalten und mit einem nach unten vom Huborgantisch
1 weggerichteten Halteringsteg 22 verschraubt. Ein Teil dieser Führungsstange 20 weist
von diesem Halteringsteg 22 freitragend nach unten bis in den Bereich der unteren
Führungsebene.
[0010] Das untere Ende 23 der Kolbenstange 4 ist in einem umlaufenden und für alle Kolbenstangen
der am Huborgantisch 1 angeordneten Huborgane vorgesehenen Stützring 24 gehalten.
Dieser Stützring 24 ist zweckmäßig aus einzelnen Stegplatten 24, 24′ gebildet, die
von Kolbenstange zu Kolbenstange verschraubt auf diese Weise den umlaufenden Stützring
24 bilden. Eine solche Ausbildung ist insbesondere aus fertigungstechnischer Sicht
zu bevorzugen, zumal die Herstellung eines einzigen Stützringes mit dem erforderlichen
großen Durchmesser mit entsprechenden Schwierigkeiten verbunden ist.
[0011] Zur Anbringung der Kolbenstange 4 an diesen Stegplatten 24, 24′ dient eine Befestigungsschraube
25, die zusätzlich eine Bohrung 26 zur Führung der Arbeitsluft aufweist. Die Stegplatten
24, 24′sind auf einem ersten Ansatz 27 dieser Befestigungsschraube 25 zentriert. Ein
zweiter Ansatz 28 dient zur Aufnahme und Abdichtung eines Luftanschlußstückes 29,
welches durch Zwischenstücke 30 die einzelnen Huborgane 3 miteinander verbindet, so
daß auf diese Weise ein umlaufender Druckluftführungskanal zu allen Huborganen gegeben
ist. Zur zentralen Druckluftversorgung können ein oder weitere Huborgane vorgesehen
sein, deren Kolbenstangen 4 bzw. deren Verlängerungen 8 zweckmäßig bis in den Bereich
des Huborgantisches 1 eine Bohrung aufweisen, die über nicht weiter dargestellte Anschußstücke
mit einer zentralen Druckluftversorgungsquelle aus dem Zentrum einer solchen Flaschenbehandlungsmaschine
verbunden sind. Durch die Druckluftzuführung erfolgt mit Beaufschlagung des Zylinderraumes
ein Anheben der Huborgane 3 mit den auf den Standtellern 13 befindlichen Gefäßen nach
oben gegen die betreffenden Füllorgane. Der Anpreßdruck ist dabei so gewählt, daß
auch bei einer Gegendruckbefüllung eine dichte Anpressung des Gefäßes unter dem Füllorgan
gewährleistet ist. Die Absenkbewegung erfolgt zwangsweise durch Anlaufen der Kurvenrolle
gegen eine Steuerbahn 31.
[0012] Die sich in den unteren Räumen unterhalb der Dichtung 6 ansammelnde Luft kann durch
einen Luftausgleichskanal 32, der im unteren Bereich des Gefäßträgers 12 endet, abgeleitet
werden.
1. Huborgan für Gefäßbehandlungsmaschinen, insbesondere an Füllmaschinen für Gefäße,
wobei die Huborgane kreisförmig am Huborgantisch auf Abstand angeordnet sind, dessen
Kolbenstange einen verschiebbar gelagerten Hubzylinder aufnimmt, auf dem ein nach
außen weisender Gefäßträger mit Standteller befestigt ist; mit einer in den Zylinderhohlraum
geführten Druckmittelleitung sowie einer Führungsstange als Verdrehsicherung mit einem
darauf gleitenden Führungskörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (4)
und/oder deren Verlängerung (8) im Zylindertisch (1) höhenmäßig befestigt ist und
dieser Zylindertisch (1) gleichzeitig auch den alleinigen Träger für die auf Abstand
und parallel zur Kolbenstange verlaufende Verdrehsicherung (16 - 20) bildet.
2. Huborgan für Gefäßbehandlungsmaschinen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Flaschenträger (10) als den eigentlichen Zylinder aufnehmendes
einheitliches Gebilde ausgeführt und unterhalb der Standflächenebene (13) an seinem
unteren Ende die Hubrolle (11) aufnimmt und an seinem oberen Ende das Aufnahmeteil
(16) für die Verdrehsicherung (17 - 19) aufweist, die ihrerseits an einer im Zylindertisch
(1) gehaltenen Führungsstange (20) entlanggleitet.
3. Huborgan nach den vorhergehenden Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die eigentliche Kolbenstange (4) am unteren Ende (23) mit einem umlaufenden Stützring
(24) verbunden ist, dessen Befestigungsschraube (25) gleichzeitig zur Führung der
Arbeitsluft dient.
4. Huborgan nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsschrauben
825) ein Luftanschlußstück (29) aufnehmen, welches über Zwischenstücke (30) als umlaufender
Luftzuführungskanal zu allen Huborganen (3) dient.
5. Huborgan nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Luftversorgung
ein zentrales Huborgan (3) vorgesehen ist, dessen Verlängerung (8) der Kolbenstange
(4) die Luftzuführung im Bereich des Zylindertisches (1) aufnimmt.
6. Huborgan nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrehsicherung
(20) in einer Bohrung (21) des Zylindertisches (1) aufgenommen und mit einem vom Zylindertisch
(1) wegweisenden Haltesteg (22) verschraubt ist.