[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein zumindest teilweise in den Erdboden eingebettetes
bzw. vom Erdboden umgebenes Hohlbauwerk zum Transport und/oder zur Lagerung umweltgefährdender
Stoffe, wie z.B. eine Abwasserleitung, ein Leichtflüssigkeitsabscheider, Heizöltank
oder dergleichen zum Schutz des Bodens oder des Grundwassers gegen einen eventuellen
Austritt von Flüssigkeit.
[0002] In Städten, Gemeinden und sonstigen kommunalen Verbänden sowie in Industrieanlagen
treten in zunehmendem Maße Probleme mit schadhaft gewordenen Abwasserleitungen auf.
In fast allen Städten weisen die Kanalisationssysteme, denen üblicherweise eine Lebensdauer
von 50 bis 70 Jahren gegeben wird, Leckstellen auf, durch die mit Schadstoffen belastetes
Abwasser in den Erdboden austreten und in das Grundwasser gelangen kann. Diese Schäden
haben unterschiedliche Ursachen. Bei Rohrleitungen aus einzelnen Rohrschüssen können
infolge von Ermüdungserscheinungen oder Montagefehlern bei den Dichtungsringen die
Muffenverbindungen undicht werden. Infolge von Setzungserscheinungen oder ungleichmäßigen
Belastungen können aber auch Brüche sowohl im Bereich der Muffenverbindungen, als
auch an den Rohren selbst auftreten.
[0003] Rohre für Abwasserleitungen werden üblicherweise im Sandbett verlegt. Ein Sandbett
bietet den Rohren eine satte Auflage unter Vermeidung von Punktlagerungen. Beim Auftreten
von Leckstellen dringt das in diesen Leitungen transportierte kontaminierte Abwasser
in das Sandbett ein. Da Sand eine sehr große Durchlässigkeit hat, wird das Wasser
in dem Sandbett meist an der Grenzfläche zu dem oft undurchlässigen Boden hin oft
über große Entfernungen parallel zur Rohrleitung transportiert, bevor es quer zur
Rohrleitung in den Erdboden austritt. So können Verunreinigungen des Grundwassers
oft an Stellen auftreten, die von den eigentlichen Schadensstellen weit entfernt sind.
[0004] Bei der Neuanlage von Rohrleitungssystemen hat man schon versucht, eine größere Sicherheit
dadurch zu erreichen, daß die Rohrleitungen doppelwandig ausgebildet bzw. Dichtungen
doppelt vorgesehen werden (DE-Z "Korrespondenz Abwasser", 1/89, S. 49/50 und 55/56).
Hiermit wird aber nur eine scheinbare Redundanz erreicht; wenn aufgrund äußerer Einflüsse
ein Element versagt, dann ist das Versagen des anderen gleichartig ausgebildeten Elementes
nur eine Frage der Zeit.
[0005] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Hohlbauwerk
der eingangs angegebenen Art, insbesondere eine Abwasserleitung mit den dazugehörigen
Einlauf-, Schacht- und sonstigen Bauwerken, einen Behälter oder dergleichen so auszubilden,
daß auch bei eventuell auftretenden Schadstellen sowohl die Längs-, als auch die Querausbreitung
von Sickerflüssigkeit, vor allem aber das Eindringen von Schadstoffen in das umgebende
Erdreich mit Gefährdung des Grundwassers auf lange Sicht verhindert werden.
[0006] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Wandung des Hohlbauwerks
ganz oder teilweise, zumindest aber in ihrem Sohlbereich in eine Dichtungsschicht
mit hohem Feststoffanteil aus einer nicht erhärtenden Mischung aus mineralischen Dichtungsmaterialien,
insbesondere Tonmineralien, wie z.B. Montmorillonit, unter Zusatz von Mineralstoffen
eingebettet ist.
[0007] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das betreffende Hohlbauwerk zumindest
in seinem Sohlbereich, wenn nicht vollständig in eine Dichtungsschicht einzubetten,
die einen möglichst hohen Widerstand gegen Schadstoffdurchtritt aufweist, d.h. einen
hohen Feststoffanteil mit einem dementsprechend geringen Porenvolumen besitzt; die
Dichtungsschicht muß strömungs- und diffusionsdicht sein und soll zugleich eine sorbierende
Wirkung für die Schadstoffe haben, um zumindest diese am Austritt in den Erdboden
zu hindern.
[0008] Bestimmend für den Stofftransport durch Böden sind im wesentlichen drei Einflußgrößen,
nämlich die Konvektion, die Diffusion und die Sorption. Deren Zusammenwirken ist in
Form einer allgemeinen Differentialgleichung für den Stofftransport bekannt.

[0009] Die Gesetzmäßigkeiten der Konvektion, Diffusion und Sorption lassen sich in ihrer
Größe genügend genau durch den Durchlässigkeitsbeiwert k
f, den Diffusionsbeiwert k
d und den Sorptionsbeiwert S beschreiben. Diese Beiwerte sind unabhängig von der Zeit,
sofern für die Dichtungsschicht mineralische Werkstoffe verwendet werden, deren Beständigkeit
über geschichtliche Zeiträume gesichert ist. Wesentlich für die Erfindung ist somit,
daß für diese Dichtungsschicht mineralische Dichtstoffe, insbesondere Tonmineralien,
wie Montmorillonit, Bentonit oder dergleichen verwendet werden und daß diese Schicht
so aufgebaut und zusammengesetzt wird, daß die Konvektion und Diffusion durch die
Schicht hindurch möglichst klein und die Sorption, d.h. die Anlagerungsfähigkeit der
Schadstoffe möglichst groß werden.
[0010] Eine Dichtungsschicht mit hohem Feststoffanteil und möglichst geringem Porenvolumen,
also mit besonders dichter Lagerung des Dichtstoffes, wie sie für die Erfindung wesentlich
ist, läßt sich am besten herstellen, wenn der Dichtstoff trocken aufbereitet, gemischt
und eingebaut wird. Dies schafft die Voraussetzung dafür, daß die einzelnen Bestandteile
der Mischung nach Korngröße und Stoffart klassifiziert und dann nach entsprechenden
Rezepturen zusammengesetzt werden können. Das für die Funktionsfähigkeit der Mischung
als Dichtungsschicht erforderliche Wasser wird nachträglich zugeführt; die natürliche
Bodenfeuchtigkeit reicht hierzu aus. Auf diese Weise läßt sich nicht nur eine besonders
dichte Lagerung der Dichtstoffe, sondern auch eine Zusammensetzung derselben sowohl
nach der Korngröße, als auch nach der Art erreichen, die auf etwa auftretende Schadstoffe
in besonderem Maße abgestimmt werden kann. Hinsichtlich des Aufbaus der Dichtungsschicht
kann auf den Inhalt der DE 37 17 884 A1, hinsichtlich des Einbaus der Dichtstoffe
auf denjenigen der DE 37 17 885 A1 zurückgegriffen werden.
[0011] Der Aufbau der Trockenmischung aus einem Fein- und einem Grobkornanteil schließlich
baut auf der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung gemäß DE 38 23 874 C1 auf.
Deren Grundgedanke besteht darin, bei einer Mischung aus zwei jeweils in sich stabilen
Komponenten, nämlich einem Fein- und einem Grobkornanteil die Struktur des Grobkornanteils
so zu dimensionieren, daß das Feinkorn gleichsam wie eine Flüssigkeit bei Anwendung
geringer Verdichtungsenergie in die freien Porenräume eindringen kann. Dies ist dann
der Fall, wenn das Größtkorn des Feinkornanteils gleich oder kleiner ist als etwa
ein Zehntel des Kleinstkornes des Grobkornanteils. Die Gesamtmischung ist also, solange
sie trocken ist, bezüglich des Feinkornanteils instabil. Damit läßt sich unabhängig
von dem Anlieferungszustand der Trockenmischung ein Füllen aller Poren des Korngerüstes
bis nahe an den theoretischen Dichtgrad erzielen. Diese Instabilität der Trockenmischung
ist die Voraussetzung für die Erzielung großer Homogenität und Dichte im Endzustand;
ihre Stabilität erhält die Mischung dann, wenn Feuchtigkeit hinzutritt und die Kohäsion
der Feinanteile geweckt wird.
[0012] Grundsätzlich ist eine Vielzahl von Mischungszusammensetzungen denkbar, die diesen
Bedingungen genügen, solange nur die Voraussetzung erfüllt ist, daß das Grobkorngerüst,
das aus einer oder mehreren Kornfraktionen bestehen kann, eine ausreichend große Durchlässigkeit
für das Feinkorn aufweist und das Volumen des Feinkornanteils gleich oder etwas größer
ist als das Porenvolumen des Grobkornanteils. Das Ineinanderfließen der beiden Stoffkomponenten
kann noch dadurch verbessert werden, daß im Feinkornanteil Materialien verwendet werden,
die einen besonders kleinen inneren Reibungswinkel aufweisen, wie z.B. Montmorillonit.
[0013] Es hat sich gezeigt, daß es mit einem derartigen Mischungsaufbau technisch gelingt,
ein Porenvolumen von unter 15 % zu erzielen. Damit läßt sich sicherstellen, daß bei
Einbau großer Mengen von Dichtungsmaterial unter Anwendung der üblichen Erdbaugeräte
und unter Berücksichtigung der Streuung in der endgültigen Dichtungsschicht ein Porenvolumen
von 25 bis 20 % erreicht werden kann.
[0014] Bei Anwendung der Erfindung auf eine Abwasserleitung besteht der Vorteil der Erfindung
darin, daß es durch die Einbettung des gesamten Kanalisationssystems in eine derartige
Dichtungsschicht gelingt, auch bei etwaigen Schadstellen sowohl an der Rohrleitung
selbst, als auch an Schachtbauwerken usw. sowohl den Längs-, als auch den Quertransport
etwa austretender kontaminierter Sickerwässer in den umgebenden Boden zu verhindern.
Selbst wenn im Lauf der Zeit durch die Dichtungsschicht, sei es durch Konvektion,
sei es durch Diffusion, geringe Mengen an Flüssigkeit hindurchtreten sollten, werden
doch die Schadstoffe durch Sorption in der Dichtungsschicht zurückgehalten, so daß
keine Beeinträchtigung der Umgebung zu befürchten ist. Die Dichtigkeit der Schicht
nimmt mit der Zeit noch zu, da durch An- bzw. Ablagerung der Schadstoffe in den zuvor
von Porenwasser besetzten Porenräumen diese mit der Zeit zugesetzt werden.
[0015] Die erfindungsgemäße Dichtungsschicht bietet, wenn sie in trockenem Zustand eingebaut
wird, ähnlich wie ein Sandbett, eine satte Auflagerung für die und Einbettung der
Rohrleitungen. Da es sich um natürliche, also in der Natur vorkommende Materialien
handelt, die ihre Eigenschaften in geologischen Zeiträumen nicht verändern, hat das
System auch für solche Zeiträume Bestand.
[0016] Beim Einbau des Dichtungsmaterials in trockenem Zustand könnte das Problem auftreten,
daß die trockenen Tonmineralien, sei es aus dem Boden, sei es aus Niederschlägen,
Feuchtigkeit aufnehmen, dadurch klebrig werden und an den Bearbeitungsgeräten anhaften.
Um dieser Gefahr zu begegnen, kann es vorteilhaft sein, die trockenen Bestandteile
der Mischung hydrophob, d.h. wasserabweisend, auszurüsten. Als Hydrophobiermittel
könnte z.B. Stearinsäure verwendet werden. Solche Hydrophobiermittel werden zweckmäßigerweise
bereits bei der Herstellung der Trockenmischung eingemischt; die Bestandteile dieser
Trockenmischung haben eine sehr große innere Reibung, so daß die zugegebenen Hydrophobiermittel
relativ gut verteilt werden und auf der Oberfläche der einzelnen Körner einen dünnen
Film bilden. Da es sich bei solchen Hydrophobiermitteln in der Regel um organische
Verbindungen handelt, werden diese im Boden relativ rasch abgebaut, so daß die Tonmineralien
danach Feuchtigkeit aufnehmen können.
[0017] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die Anwendung auf Abwasserleitungen,
also Kanalisationssysteme beschränkt, selbst wenn das zunächst als wesentliches Einsatzgebiet
gesehen wird. Es ist in gleicher Weise möglich, Behälter beliebiger Art, Form und
Größe zur Lagerung umweltgefährdender Stoffe, wie z.B. Heizöltanks, Leichtflüssigkeitsabscheider,
Kläranlagen usw. in der erfindungsgemäßen Weise zu lagern bzw. zu umhüllen.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäß gebettete Rohrleitung mit kreisrundem
Querschnitt,
Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Querschnitt durch eine Rohrleitung mit unten
abgeplattetem Querschnitt und
Fig. 3 einen Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch eine Rohrleitung mit einem Schachtbauwerk.
[0019] Ein typischer Querschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Rohrleitung ist
in Fig. 1 dargestellt. Das in an sich bekannter Weise in einem Rohrgraben 1 angeordnete
Rohr 2, z.B. aus Steinzeug, Eternit oder Stahlbeton, ist hier vollständig von einer
Dichtungsschicht 3 mit hohem Feststoffanteil aus mineralischen Dichtungsmaterialien,
wie z.B. Montmorillonit, eingebettet. Der restliche Bereich des Rohrgrabens 1 oberhalb
der Dichtungsschicht 3 ist in an sich bekannter Weise durch eine Schicht 4 aus Sand,
Kies oder dergleichen aufgefüllt.
[0020] Üblicherweise wird man beim Verlegen der Rohrleitung nach Herstellung des Rohrgrabens
1 diesen zunächst bis zu einer Höhe h₁ mit dem die Dichtungsschicht bildenden Material
füllen. Auf die so gebildete untere Schicht 3′ werden dann in an sich bekannter Weise
die Rohre 2 verlegt. Danach wird der Rohrgraben 1 weiterhin mit Dichtmaterial gefüllt,
das aber nicht unbedingt bis zu der in Fig. 1 gezeigten Höhe h₂ reichen muß; in vielen
Fällen reicht es aus, wenn das Rohr 2 nur in seinem Sohlbereich, etwa bis zu seinem
größten horizontalen Durchmesser in das Dichtungsmaterial eingebettet ist. Größere
Sicherheit bietet selbstverständlich eine vollständige Einbettung.
[0021] Das Material für die Bildung der Dichtungsschicht kann grundsätzlich naß, feucht
oder trocken eingebaut werden. Bei einem Einbau in nassem Zustand müssen die Rohre
2 zunächst durch Abstandhalter unterstützt und späterhin gegen etwaiges Aufschwimmen
gesichert werden. Eine für die Erfindung in besonderem Maße wichtige dichte Lagerung
des Dichtmaterials mit hohem Feststoffanteil läßt sich nur dann erreichen, wenn das
Dichtmaterial in trockenem Zustand eingebaut wird.
[0022] Der Kornaufbau des Dichtstoffes muß selbstverständlich auf die Abmessungen des einzubettenden
Bauwerks, also z.B. den Rohrdurchmesser, abgestimmt werden. So sollte bei Rohren geringerer
bis mittlerer Durchmesser der Grobkornanteil aus Material der Korngrößen 2 bis 4 mm
und der Feinkornanteil aus Material der Korngrößen 0 bis 0,2 mm bestehen. Bei Großrohren
oder Behältern kann auch Material höherer Korngrößen verarbeitet werden.
[0023] Da der trockene Dichtstoff einen verhältnismäßig großen Winkel Phi der inneren Reibung
hat, ist es trotz geringer Korngrößen bei kreisrunden Rohren, wie in Fig. 1 dargestellt,
oft schwierig, die nach dem Auflegen der Rohre auf die untere Dichtungsschicht 3′
entstehenden Zwickel satt auszufüllen. In diesem Fall ist es, wie Fig. 2 erkennen
läßt, zweckmäßig, Rohre 2′ mit etwa Ei-förmigem, an der Unterseite abgeplattetem Querschnitt
zu verwenden. Der Winkel, den die schrägen Außenflächen 5 mit der horizontalen Grundfläche
6 einschließen, soll dann gleich oder größer sein als der Winkel Phi der inneren Reibung.
Auf diese Weise wird eine satte Ausfüllung der Zwickel erreicht.
[0024] Nach der Erfindung ist natürlich nicht nur vorgesehen, die Rohrleitungen in ihrem
normalen Verlauf in eine Dichtungsschicht einzubetten; von der Dichtungsschicht müssen
selbstverständlich auch sonstige Bauwerke im Verlauf der Kanalisation, wie z.B. Kanalschächte,
umfaßt werden. Dies zeigt ein teilweiser Längsschnitt durch eine Rohrleitung gemäß
Fig. 3. Die Rohrleitung 2 mündet hier in einen Kanalschacht 7, dessen Sohle 8 etwas
tiefer liegt als die Sohle 9 der Rohrleitung 2; der Rohrgraben 1 muß deshalb an dieser
Stelle etwas vertieft werden (1′), um auch die Sohle 8 des Kanalschachtes 7 mit der
entsprechenden Dicke in die Dichtungsschicht 3 einzubetten.
[0025] In den Zeichnungen sind nur Ausführungsbeispiele dargestellt, bei denen der Rohrgraben
1 vollständig, d.h. auf seine gesamte Breite mit Dichtungsmaterial ausgefüllt ist.
Bei besonders breiten Rohrgräben oder um an Material zu sparen, ist es auch möglich,
zum Einbau des Dichtungsmaterials verlorene oder verschiebbare Schalungen zu verwenden,
mit denen absatzweise oder kontinuierlich gearbeitet wird.
[0026] In gleicher Weise erscheint es auch möglich, Rohrleitungen in erfindungsgemäßer Weise
zu umhüllen, die nicht in offener Baugrube, sondern im unterirdischen Vortrieb hergestellt
werden. Hier kann auf an sich bekannte Verfahren zurückgegriffen werden, bei denen
zunächst ein Vortriebsrohr vorgetrieben wird, in das dann nachträglich ein Produktrohr
eingezogen wird, das einen geringeren Durchmesser aufweist als das Vortriebsrohr.
Während das Vortriebsrohr im Boden verbleiben oder auch gezogen werden kann, wird
der Ringraum zwischen dem Produktrohr und dem Vortriebsrohr in erfindungsgemäßer Weise
mit Dichtmaterial ausgefüllt.
1. Zumindest teilweise in den Erdboden eingebettetes bzw. vom Erdboden umgebenes Hohlbauwerk
zum Transport und/oder zur Lagerung umweltgefährdender Stoffe, wie z.B. eine Abwasserleitung,
ein Leichtflüssigkeitsabscheider, Heizöltank oder dergleichen zum Schutz des Bodens
oder des Grundwassers gegen einen eventuellen Austritt von Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandung des Hohlbauwerks ganz oder teilweise, zumindest aber in ihrem Sohlbereich
in eine Dichtungsschicht mit hohem Feststoffanteil aus einer nicht erhärtenden Mischung
aus mineralischen Dichtungsmaterialien, insbesondere Tonmineralien, wie z.B. Montmorillonit,
unter Zusatz von Mineralstoffen eingebettet ist.
2. Verfahren zum Herstellen einer Dichtungsschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Dichtungsschicht bildenden Materialien trocken vorgemischt und als trockenes
Gemisch eingebaut werden und daß die für die Wirksamkeit des Gemisches als Dichtungsschicht
erforderliche Feuchtigkeit nach dem Einbau zugeführt wird.
3. Trockenmischung zum Herstellen einer Dichtungsschicht nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung aus einem Fein- und einem Grobkornanteil besteht,
wobei das Volumen des Feinkornanteils gleich oder größer als das Porenvolumen des
Grobkornanteils und das Größtkorn des Feinkornanteils gleich oder kleiner als etwa
1/10 des Kleinstkornes des Grobkornanteils sind.
4. Trockenmischung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Grobkornanteil
der Mischung etwa 60 % beträgt und vorzugsweise aus Material der Korngrößen 2 bis
4 mm besteht und der Feinkornanteil etwa 40 % beträgt und vorzugsweise aus Material
der Korngrößen 0 bis 0,2 mm besteht.
5. Trockenmischung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung
in Form von Beimengungen Materialien enthält, die in der Lage sind, in etwa durch
die Wandung des Bauwerks hindurchtretenden Flüssigkeiten enthaltene Schadstoffe durch
physikalische und/oder chemische Adsorption zurückzuhalten.
6. Trockenmischung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestandteile der Mischung zumindest bis zu ihrem Einbau hydrophob ausgerüstet sind.