[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Biegen von flächigem Metallmaterial
wie Baustahlmatte, in dem auf das auf einer Auflage befindliche Material nach dessen
Festlegen ein Biegeelement wie Biegestab im erforderlichen Umfang einwirkt, sowie
auf eine Vorrichtung insbesondere zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Stabförmige Materialien können mit sogenannten Biegeschlitten im gewünschten Umfang
gebogen werden, um Endformen gewünschter Geometrien zu erzielen. Beispielhaft sei
auf die Europäische Patentanmeldung 0 238 026 verwiesen.
[0003] Flächige Materialien wie z.B. Baustahlmatten zu biegen, ist recht aufwendig. So ist
es erforderlich, diese auf einer mit abgewinkelten Haken versehene Auflage zu legen.
Dabei werden quer verlaufende Stahlstäbe von den Haken erfaßt, um so sicherzustellen,
daß das Mattenmaterial beim Biegen nicht verrutschen kann und die gewünschte Biegelinie
eingehalten wird.
[0004] Nachteilig entsprechender Verfahren ist es, daß das Festlegen und Entfernen von den
mit den Haken oder Fingern versehenen
[0005] Auflagen zeit- und personalaufwendig ist. Ferner kann nicht jede beliebige Linie
als Biegelinie gewählt werden. Vielmehr hängt diese vom Verlauf der Querstäbe ab.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
zuvor beschriebenen Art so auszubilden, daß mit konstruktiv einfachen Mitteln das
Material in jeder gewünschten Position zu dem Biegeelement festlegbar und biegbar
ist, wobei weder das Befestigen noch das Entfernen des Materials zu Problemen führt.
[0007] Die Aufgabe wird erfahrungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß das Material
zwischen der Auflage und einem absenkbaren Halteelement festgeklemmt wird. Folglich
ist es nicht mehr erforderlich, daß das Material mit Haken wie Fingern wechselwirkt,
um ein Festlegen sicherzustellen. Vielmehr genügt es, daß das Material, sobald es
in der gewünschten Position auf der Auflage liegt, von dem absenkbaren Halteelement
festgehalten wird. Um das Material sodann zu entfernen, ist es nur noch erforderlich,
das Halteelement zu entfernen. Dabei kann bei geschlossenen Biegeformen, also bei
stirnseitig offenen Formen, das Halteelement seitlich aus diesen herausgezogen werden,
so daß infolgedessen das gebogene Material selbst ohne Schwierigkeiten entfernt werden
kann. Beim Drehen des Materials in bezug auf das Biegeelement wie Biegestab braucht
das Halteelement nur in dem Umfang angehoben werden, daß das Material selbst bewegt
bzw. gedreht werden kann.
[0008] Eine Vorrichtung zum Biegen von flächigem Material wie Baustahlmatte umfassend eine
Auflage für das Material und zumindest ein Biegeelement wie Biegestab, das zum Biegen
im erforderlichen Umfang auf das Material einwirkt, zeichnet sich dadurch aus, daß
in Richtung auf die Auflage ein Halteelement zum Festklemmen des Materials absenkbar
ist. Dabei kann ergänzend das Halteelement senkrecht zur Förderrichtung des Materials
verschiebbar ausgebildet sein, um so ein Entfernen aus einer geschlossenen Form zu
ermöglichen.
[0009] Insbesondere zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß das Halteelement in bezug
auf die der Auflage zugewandten Seite flächig ausgebildet ist. Hierdurch ist ein erforderliches
Festklemmen des Materials möglich, ohne daß zu große Kräfte auf dieses Einwirken
müssen.
[0010] Nach einer hervorzuhebenden Ausgestaltung der Erfindung dient das Halteelement seinerseits
als Anschlag für Biegeelemente. Hierzu kann das Halteelement z.B. als dreikantsäulenförmiges
Element ausgebildet sein, das aus einem T-Eisen mit den Steg mit den Flanschen verbindenden
Stahlblechen bestehen kann. Diese Seiten dienen dann als Anschlagfläche für das Biegeelement
wie Biegestab.
[0011] Das Biegeelement geht seinerseits vorzugsweise von einem um eine unterhalb, vorzugsweise
im Bereich der Biegelinie des Halteelementes und parallel zu dieser verlaufenden
Achse verschwenkbaren Vierkantrohr aus. Das Verschwenken des Vierkantrohres selbst
kann über Hydraulikzylinder erfolgen.
[0012] Folglich ist mit konstruktiv einfachen Mitteln eine Biegevorrichtung gegeben, mit
Hilfe derer ein einwandfreies Festlegen des zu biegenden Materials möglich ist, ohne
daß es Haken oder ähnliches zum Festlegen des Materials selbst bedarf.
[0013] Das Halteelement selbst kann von in seinen Stirnbereichen vorhandenen Halterungen
ausgehen, die ihrerseits über z.B. ein Kettenantrieb oder Hydraulikzylinder lageverschiebbar
sind.
[0014] Nach einer weiteren Ausführungsform kann zu beiden Seiten der Auflage ein Biegeelement
verschwenkbar angeordnet sein, um so Biegungen im bzw. entgegen dem Uhrzeigersinn
vorzunehmen.
[0015] Um gleichzeitig z.B. eine U-Form mit gewünschter Steglänge zu biegen, können zwei
relativ zueinander bewegbare Vorrichtungen vorgesehen sein. Dabei kann der Rahmen
einer Vorrichtung so ausgebildet sein, daß dieser die andere Vorrichtung teilweise
umfaßt, so daß der Abstand der Biegelinien gegebenenfalls sehr klein gewählt werden
kann.
[0016] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden
Ausführungsbeispielen.
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Vorrichtung zum Biegen von flächigem Metallmaterial,
Fig. 2 eine Detaildarstellung der Vorrichtung nach Fig. 1 im Prinzip und
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung von erfindungsgemäß zusammenwirkenden Vorrichtungen.
[0018] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung (10) zum Biegen von stabförmigem Material wie Baustahlmatten
dargestellt. Die Vorrichtung umfaßt eine Auflage (12), ein Halteelement (14) sowie
ein Biegeelement (16) als wesentliche Bestandteile. Vor und hinter der Auflage (12),
die im Ausführungsbeispiel als Basisteil ein Vierkantrohr (18) umfaßt, sind nicht
dargestellte Rollenbahnen angeordnet, entlang der das flächige Material verschoben
wird, um in dem Bereich zwischen Auflage (12) und Halteelement (14) eingeführt bzw.
aus diesem entfernt zu werden.
[0019] Das Halteelement (14) besteht im Ausführungsbeispiel aus einer Dreikantsäule, die
aus einem T-Eisen (20) mit schräg verlaufenden Flacheisen (22) und (24) aufgebaut
ist. Die Basiskanten werden durch Rundeisen (26) und (28) gebildet. Die Basiskanten
(26) und (28) dienen gleichzeitig als Biegelinien für das Material. Ferner wirkt die
Schrägfläche (22) als anschlag für das Biegeelement (16).
[0020] Das Halteelement (14) wird seinerseits von einer Halterung (30) aufgenommen, die
entlang von Säulenelementen (32) mittels Hydraulikzylinder (34) oder Ketten (36)
bzw. (38) anhebbar bzw. absenkbar ist. Letzteres erfolgt dann, wenn auf der Auflage
(12) ein zu biegendes Material zum Liegen kommt und gegen ein unkontrolliertes Verrücken
festzuhalten ist. Mittels der Vorrichtung erfolgt dabei ein flächiges Festklemmen.
[0021] Das Halteelement (14) kann senkrecht zur Zeichenebene) verschoben werden, also relativ
zu der Halterung (30) bewegt werden, nämlich dann, wenn das Material zu einer geschlossenen
Form gebogen ist, um also das Halteelement aus der Form herauszuziehen und das gebogene
Material entfernen zu können.
[0022] Um das von dem Halteelement (14) auf der Auflage (12) festgeklemmte Material biegen
zu können, geht von einem Vierkantrohr (40) das Biegeelement (16) in Form eines Biegestabes
aus. Das Vierkantrohr (40) ist um eine parallel zur Längsrichtung des Halteelementes
(14) verlaufende Achse (42) verschwenkbar, die unterhalb der durch das Rundeisen (26)
vorgegebenen Biegelinie verläuft. Die Drehachse (42) geht von der Auflage (12), im
Ausführungsbeispiel vor dem Vierkantrohr (18) aus. Das Verschwenken des Vierkantrohres
(40) und damit des Biegeelementes (16) erfolgt über Hydraulikzylinder (44).
[0023] Der Hydraulikzylinder (44) geht von einem die Vorrichtung (10) aufnehmenden wagen
(46) aus, der entlang einer Schiene (48) verschiebbar ausgebildet ist, um so die Vorrichtung
relativ zu dem zu biegenden Material verschieben zu können.
[0024] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 zeigt ein Halteelement oder Biegestempel (48),
das erwähntermaßen über Kettenelemente (36) und (38) anhebbar bzw. absenkbar ist.
Weitere Elemente der Vorrichtung gemäß Fig. 1 sind in Fig. 2 aus Übersichtlichkeitsgründen
nicht dargestellt. Erkennbar ist jedoch, daß das Halteelement (48) ebenfalls eine
Dreikantform aufweist, wobei die Basiskanten die Biegelinien vorgeben. Auch kann das
Halteelement (48) die die Ketten (36) und (38) führend aufnehmenden Säulen (50) und
(52) durchsetzen, nämlich dann, wenn das Halteelement (48) von einer geschlossenen
Form gebogenen Materials umgeben ist.
[0025] Der Fig. 3 sind weitere rein schematisch dargestellte Merkmale der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu entnehmen. So besteht die Vorrichtung aus zwei Biegevorrichtungen (54)
und (56), die den Aufbau der Biegevorrichtung (10) aufweisen können. Folglich umfaßt
jede Biegevorrichtung (54) bzw. (56) eine Auflagefläche (58) bzw. (60), der jeweils
ein nicht dargestelltes Halteelement zugeordnet ist, um das flächige Material wie
eine Baustahlmatte (62) dann festzuklemmen, wenn die Biegeposition eingenommen ist.
Ferner erkennt man, daß zu beiden Seiten der Auflagefläche ein Biegeelement (64) und
(66) bzw. (68) und (70) angeordnet ist, wobei der Aufbau und das Verschwenken entsprechend
dem Biegeelement (16) und der in diesem Zusammenhang beschriebenen Elemente erfolgt.
Um gleichzeitig das Material (62) z.B. zu einem U formen zu können, wobei die Biegelinien
einen gewünschten Abstand zueinander einnehmen sollen, ist vorgesehen, daß die Vorrichtung
(56) entsprechend der Pfeildarstellung (72) zu der Vorrichtung (54) verschiebbar ist.
So können verschiedene Stellungen eingenommen werden, die durch die gestrichelte
Darstellung mit angedeutet werden soll. In der gewünschten Biegeposition kann sodann
das Material (62) gleichzeitig um die Biegelinie (74) und um die Biegelinie (76) bzw.
(76′) gebogen werden, nämlich dann, wenn das Biegeelement (64) bzw. (70) in Richtung
auf das Material (62), also aus der Zeichenebene heraus, verschwenkt wird.
[0026] Wie die Fig. 3 des weiteren erkennen läßt, können die Biegevorrichtungen (54) und
(56) recht dicht zusammengefahren werden. Ursächlich hierfür ist, daß der Halte- und
Fahrrahmen der Biegevorrichtung (56) die Biegevorrichtung (54) seitlich umfaßt, so
daß entsprechend der gestrichelten Darstellung nur ein geringer Abstand zwischen den
Biegelinien (74) und (76′) einstellbar ist.
1. Verfahren zum Biegen von flächigem Material wie Baustahlmatte, indem auf das auf
einer Auflage mittels eines in Richtung der Auflage absenkbaren Halteelements festklemmbare
Material nach dessen Festlegen ein Biegeelement wie Biegestab im erforderlichen Umfang
einwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material zu einer geschlossenen oder weitgehend geschlossenen Form gebogen
wird und anschließend das Halteelemenent durch eine offene Seite der Form entfernt
wird.
2. Vorrichtung zum Biegen von flächigem Material (62) wie Baustahlmatte um zumindest
eine senkrecht zur Förderrichtung des Materials verlaufende Biegelinie umfassend
eine Auflage (12, 58, 60) für das Material (62), ein auf die Auflage absenkbares und
das Material festklemmendes Halteelement (14, 48) und zumindest ein Biegeelement
(16, 64, 66, 68, 70) wie Biegestab, das zum Biegen im erforderlichen Umfang auf das
Material einwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteelement (14, 48) parallel zu der Biegelinie verschiebbar ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteelement (14, 48) als Dreikantsäule ausgebildet ist, wobei zumindest eine
Seitenkante (26, 28, 74, 76) der Basisfläche des Halteelementes (14, 58, 60) eine
Biegelinie bildet.
4. Vorrichtung nach zumindest Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenflächen (22, 24) des Halteelements (14, 48) Anschläge für das Biegeelement
(16, 64, 66, 68, 70) bildet.
5. Vorrichtung nach zumindest Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Biegeelement (16) ein vorzugsweise von einem Vierkantrohr (40) ausgehendes
Stabelement ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vierkantrohr (40) um eine unterhalb und im Bereich der Biegelinie (26) des
Halteelementes (14) und parallel zu dieser verlaufenden Achse (42) verschwenkbar ist.
7. Vorrichtung nach zumindest Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum gleichzeitigen Biegen des Materials um parallel zueinander verlaufende und
beabstandete Biegelinien (74, 76) zwei relativ zueinander bewegbare Biegevorrichtungen
(54, 56) vorgesehen sind.