[0001] Die Erfindung betrifft ein Handgerät nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs
1. Nicht zuletzt aus Gründen der Sicherheit, sollten Skikanten regelmässig nachgeschliffen
werden. Zum Nachschleifen sind feilenartige Geräte bekannt, die jedoch eine Geschicklichkeit
und einen Kraftaufwand erfordern, der meist nicht vorausgesetzt werden kann. Skis
können auch im Sportgeschäft nachgeschliffen werden. Hierzu werden Bandschleifgeräte
benutzt, die laufflächenseitig die Skikanten abschleifen. Dies ist vergleichsweise
teuer und oft ist ein geeignetes Sportgeschäft nicht erreichbar.
[0002] Ebenfalls bekannt sind Handgeräte, die ein rotierendes Werkzeug, beispielsweise
eine Schleifscheibe aufweisen, die von einem Motor angetrieben ist. Da nun Skis an
ihren Schmalseiten nicht gerade, sondern insbesondere hinter dem Spitz und am hinteren
Ende tailliert sind, besteht bei den bekannten Handgeräten die Schwierigkeit, dass
die Skikanten in diesen Bereichen nicht exakt geschliffen werden können, und insbesondere
die Bearbeitungstiefe über den ganzen Bereich der Skikanten nicht gleichmässig ist.
Ein solches Handgerät ist beispielsweise durch die EP-B 0 058 983 oder die CH-A 661
876 bekannt geworden. Diese Geräte erfordern zudem Einstellarbeiten, was die Bedienung
erschwert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handgerät der genannten Gattung zu
schaffen, das die genannten Nachteile vermeidet. Die Aufgabe wird durch die Erfindung
gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0004] Ein wesentlicher Aspekt des erfindungsgemässen Handgerätes liegt darin, dass Führungsflächen
sich bis nahe an den Umfang des Werkzeuges erstrecken und dass diese Führungsflächen
bei der Bearbeitung der Skikanten ausschliesslich auf der zu bearbeitenden Fläche
der Skikanten aufliegen. Das Werkzeug folgt damit präzis jeder Biegung einer Skikante.
Auf eine Verstellung der Frästiefe kann dadurch verzichtet werden, was den konstruktiven
Aufwand und die Bedienung vereinfacht. Weitere vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines erfindungsgemässen Handgerätes,
Fig. 2 eine Ansicht des Gerätes nach Fig. 1 von unten, wobei der Ski weggelassen ist,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht einer weiteren Ausführung des erfindungsgemässen
Handgerätes, und
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Handgerät nach Fig. 3.
[0005] Das Handgerät besitzt ein im Spritzgussverfahren aus einem geeigneten Kunststoff
hergestelltes Gehäuse 1, das zwei lösbar miteinander verbundene Schaltenteile 1a und
1b aufweist. Die Teile 1a und 1b bilden einen Innenraum 1c, in den eine Motorwelle
3 mit einem Kegelrad 4 hineinragt. Die Welle 3 ist Teil eines Elektromotors, der über
einen hier nicht gezeigten Deckel in das Gehäuse 1 eingesetzt ist. Mit dem Kegelrad
4 kämmt ein grösseres Kegelrad 5, das sich ebenfalls im Zwischenraum 1c befindet
und das auf den Schaft eines Umfangfräsers 10 aufgespritzt ist. Der Umfangfräser
10 ist mit zwei Kugellagern 7 und 9 in den Gehäuseteilen 1a und 1b gelagert. Diese
Kugellager 7 und 9 sind in Lagerschalen 6 und 8 eingesetzt, die vorzugsweise aus
Stahl hergestellt und in die Teile 1a und 1b eingespritzt sind. Nach Entfernen des
Gehäuseteils 1a kann das Kegelrad 5 mit dem Umfangfräser 10 aus dem Gehäuse 1 herausgenommen
und geschärft oder ausgewechselt werden.
[0006] Der Gehäuseteil 1b besitzt zwei im Abstand angeordnete Führungsbahnen 15 und 16,
die wie in Fig. 1 gezeigt an die Lauf fläche 14a des Skis 14 angelegt werden. Zur
Führung des Handgerätes dient ebenfalls ein Taster 11, der wie in Fig. 1 gezeigt
während der Bearbeitung einer Skikante 13 an der Aussenseite 13a anliegt. Die Berührungsfläche
zwischen dem Taster 11 und der Skikante 13 bildet einen schmalen Streifen und befindet
sich in Fig. 2 vorzugsweise unterhalb der gezeigten Position. Der Taster 11 liegt
somit vorzugsweise auf der inneren Hälfte der Fläche 13a auf. Der Taster 11 besitzt
eine Führungsfläche 11a, die durch eine teilkreisförmige Ausnehmung 11c im Taster
11 unterbrochen ist. Die Tastfläche 11a bzw. die entsprechende Tastkante verläuft
wie aus Fig. 2 ersichtlich geradlinig und parallel zum angelegten Ski 14. In Längsrichtung
der Kante 13 gesehen besteht zwischen dem Umfang des Fräsers 10 und der Tastkante
11a ein fester Abstand Z, der vorzugsweise kleiner als 1 mm ist. Dieser Abstand Z
kann nahe bei 0 mm liegen. Wesentlich ist, dass die Kante 11a durch die Ausnehmung
11c nur soweit benötigt unterbrochen wird.
[0007] Die teilkreisförmige Ausnehmung 11c besitzt einen Durchmesser, der nur wenig grösser
ist als der Durchmesser des Umfangfräsers 10. Vor und nach dem geraden Bereich der
Tastkante 11a schliesst sich ein Bereich 11b an, der mit zunehmendem Abstand zum
Umfangfräser 10 einen zunehmenden Abstand zur anliegenden Skikante 13 aufweist. Der
gerade Bereich 11a ist somit vergleichsweise kurz. Die Neigung des Bereichs 11b zum
Bereich 11a liegt im Bereich von etwa 0 bis 30°.
[0008] Die Seiten 13a der Kanten 13 besitzen zur Belagsseite 14a einen Winkel, der im Bereich
zwischen 90° und 60° liegt. Um dieser Neigung und einer entsprechenden konischen Bearbeitung
der Skikanten 13 Rechnung zu tragen, ist entweder der Umfangfräser 10 mit einer entsprechenden
Neigung im Gehäuse 1 gelagert oder wird ein entsprechend konischer Fräser eingesetzt.
Ein Auswechseln des Fräsers 10 ist wie oben erläutert ohne weiteres und ohne Werkzeug
möglich.
[0009] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist am Gehäuseteil 1b ein Sicherungsnocken 12 angeformt,
der einerseits eine nicht beabsichtigte Berührung des Fräsers 10 verhindert und der
anderseits ein zu tiefes Nachfräsen der Kanten 13 durch einen Anschlag am Ski 14 verhindert.
[0010] Damit von den Skikanten 13 abgearbeitete Brauen weggeführt werden können, besitzt
der Körper 8 über dem Taster 11 eine sich in Längsrichtung der Kante 11a erstreckende
Ausnehmung 8a.
[0011] Die in den Figuren 3 und 4 gezeigte Ausführung unterscheidet sich bezüglich der Lagerung
des Fräsers 10 von der oben beschriebenen Ausführung. Hier ist der Fräser 10 einerseits
in einem fest mit dem Gehäuse 1 verbundenen Tastkörper 8′ und anderseits in einem
lösbar mit dem Tastkörper 8′ verbundenen Deckel 17 gelagert. Der Deckel 17 ist über
ein Gewinde 20 oder eine andere geeignete Verbindung mit dem Tastkörper 8′ verbunden
und kann zum einfachen Auswechseln des Fräsers 10 mit einem in eine Ausnehmung 17a
eingesetzten Sechskantschlüssel gelöst werden. Diese Lagerung zeichnet sich durch
eine besonders genaue und stabile Ausrichtung des Fräsers 10 bezüglich der Tastkante
11a aus, wobei zudem das Auswechseln des Fräsers besonders einfach ist. Das Handgerät
ist über ein elektrisches Kabel 18 mit einer elektrischen Energiequelle verbunden
und kann an einem Schalter 19 ein- und ausgeschaltet werden.
[0012] Trotz der erheblichen Vorteile des erfindungsgemässen Handgerätes ist dieses ersichtlich
mit verhältnismässig wenigen, einfachen und robusten Bauteilen realisierbar. Es wurde
damit ein Handgerät geschaffen, welches nicht nur sehr bedienungsfreundlich ist,
sondern aufgrund seiner einfachen und robusten Ausführbarkeit wegen kostengünstig
und betrieblich äusserst zuverlässig ist.
1. Handgerät zur Bearbeitung von Skikanten (13), mit einem Gehäuse (1) und einem in
diesem angeordneten Antriebsmotor (2), mit einer Motorwelle, die mit einem rotierbaren
und mit seinem Umfang abtragenden Werkzeug (10) verbunden ist, wobei das Werkzeug
(10) derart im Gehäuse gelagert ist, dass damit die seitenflächenseitigen Skikantenfläche
(13a) bearbeitbar sind, und mit Führungen (15, 16, 11), die an die Belagsfläche (14a)
bzw. an die Seitenflächen des Skis (14) anzulegen sind, dadurch gekennzeichnet, dass
eine fest mit dem Gehäuse (1) verbundene Tastkante (11a) vorgesehen ist, die so dimensioniert
ist, dass sie ausschliesslich an die zu bearbeitende Seitenfläche (13a) der Skikante
(13) anlegbar ist und die durch eine Ausnehmung (11c) für das Werkzeug (10) unterbrochen
ist.
2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Unterbrechung
der Tastkante (11a) in Längsrichtung der Skikante (13) gesehen nicht wesentlich grösser
und vorzugsweise kleiner als der Durchmesser des Werkzeuges (10) in diesem Bereich
ist.
3. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastkante (11a)
in Längsrichtung der Skikante (13) gesehen vor und nach dem Werkzeug (10) geradlinig
und parallel zur Skikante (13) verläuft.
4. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung
(11c) in Achsrichtung des Werkzeuges (10) gesehen teilkreisförmig ist.
5. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastkante
(11a) an einem einstückigen Tastkörper (8) angeordnet ist, dass dieser Tastkörper
(8) in das Gehäuse (1) fest eingesetzt ist und dieser Tastkörper (8) ein Kugellager
(9) für das Werkzeug (10) aufnimmt.
6. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastkante
(11, 8) eine feste und nicht verstellbare Frästiefe definiert.
7. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Frästiefe
kleiner als etwa 1 mm ist.
8. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastkante
in Längsrichtung der Skikante (13) gesehen vor und nach dem Werkzeug (10) jeweils
einen von der Skikante (13) weg laufenden Kantenbereich (11b) aufweist.
9. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug
(10) ein Umfangsfräser ist.
10. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das
Werkzeug (10 ) in einem mit dem Gehäuse (1) verbundenen Tastkörper (8′) und einem
lösbar mit dem Tastkörper (8′) verbundenen Deckel (17) gelagert ist.