(19)
(11) EP 0 403 435 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.12.1990  Patentblatt  1990/51

(21) Anmeldenummer: 90810423.5

(22) Anmeldetag:  11.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63C 11/04, B24B 9/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 16.06.1989 CH 2267/89

(71) Anmelder: Tschan, Rudolf
CH-4452 Itingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Tschan, Rudolf
    CH-4452 Itingen (CH)

(74) Vertreter: Groner, Manfred et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
CH-8023 Zürich
CH-8023 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Handgerät zum Bearbeiten von Skikanten


    (57) Das Handgerät weist einen Taster (11) mit einer Tastkante (11a) auf, der fest mit einem Gehäuseteil (1b) verbunden ist. Der Taster (11) ist an einem Tastkörper (8) angeord­net, der ein Kugellager (9) für einen Umfangsfräser (10) aufnimmt. Dieser Umfangsfräser (10) erstreckt sich durch eine teilkreisförmige Ausnehmung (11c) des Tasters (11). Zum Schleifen der Skikante (13) ist der Taster (11) an deren Seitenfläche anzulegen. Die präzise Führung des Um­fangsfräsers (10) beim Bewegen des Handgerätes in Längs­richtung der Skikante (13) erlaubt eine exakte Bearbeitung der Skikanten (13) auch in nicht linearen Bereichen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Handgerät nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1. Nicht zuletzt aus Gründen der Sicherheit, sollten Skikanten regelmässig nachgeschlif­fen werden. Zum Nachschleifen sind feilenartige Geräte bekannt, die jedoch eine Geschicklichkeit und einen Kraftauf­wand erfordern, der meist nicht vorausgesetzt werden kann. Skis können auch im Sportgeschäft nachgeschliffen werden. Hierzu werden Bandschleifgeräte benutzt, die laufflächensei­tig die Skikanten abschleifen. Dies ist vergleichsweise teuer und oft ist ein geeignetes Sportgeschäft nicht erreich­bar.

    [0002] Ebenfalls bekannt sind Handgeräte, die ein rotierendes Werk­zeug, beispielsweise eine Schleifscheibe aufweisen, die von einem Motor angetrieben ist. Da nun Skis an ihren Schmalsei­ten nicht gerade, sondern insbesondere hinter dem Spitz und am hinteren Ende tailliert sind, besteht bei den bekannten Handgeräten die Schwierigkeit, dass die Skikanten in diesen Bereichen nicht exakt geschliffen werden können, und insbe­sondere die Bearbeitungstiefe über den ganzen Bereich der Skikanten nicht gleichmässig ist. Ein solches Handgerät ist beispielsweise durch die EP-B 0 058 983 oder die CH-A 661 876 bekannt geworden. Diese Geräte erfordern zudem Einstellarbeiten, was die Bedienung erschwert.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handgerät der genannten Gattung zu schaffen, das die genannten Nachteile vermeidet. Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss An­spruch 1 gelöst.

    [0004] Ein wesentlicher Aspekt des erfindungsgemässen Handgerätes liegt darin, dass Führungsflächen sich bis nahe an den Umfang des Werkzeuges erstrecken und dass diese Führungsflächen bei der Bearbeitung der Skikanten ausschliesslich auf der zu be­arbeitenden Fläche der Skikanten aufliegen. Das Werkzeug folgt damit präzis jeder Biegung einer Skikante. Auf eine Verstellung der Frästiefe kann dadurch verzichtet werden, was den konstruktiven Aufwand und die Bedienung vereinfacht. Weitere vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Be­schreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach­folgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Schnittansicht eines erfindungsgemässen Handgerä­tes,

    Fig. 2 eine Ansicht des Gerätes nach Fig. 1 von unten, wobei der Ski weggelassen ist,

    Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht einer weiteren Aus­führung des erfindungsgemässen Handgerätes, und

    Fig. 4 eine Draufsicht auf das Handgerät nach Fig. 3.



    [0005] Das Handgerät besitzt ein im Spritzgussverfahren aus einem ge­eigneten Kunststoff hergestelltes Gehäuse 1, das zwei lösbar miteinander verbundene Schaltenteile 1a und 1b aufweist. Die Teile 1a und 1b bilden einen Innenraum 1c, in den eine Motor­welle 3 mit einem Kegelrad 4 hineinragt. Die Welle 3 ist Teil eines Elektromotors, der über einen hier nicht gezeigten Deckel in das Gehäuse 1 eingesetzt ist. Mit dem Kegelrad 4 kämmt ein grösseres Kegelrad 5, das sich ebenfalls im Zwi­schenraum 1c befindet und das auf den Schaft eines Umfangfrä­sers 10 aufgespritzt ist. Der Umfangfräser 10 ist mit zwei Kugellagern 7 und 9 in den Gehäuseteilen 1a und 1b gelagert. Diese Kugellager 7 und 9 sind in Lagerschalen 6 und 8 einge­setzt, die vorzugsweise aus Stahl hergestellt und in die Teile 1a und 1b eingespritzt sind. Nach Entfernen des Gehäuse­teils 1a kann das Kegelrad 5 mit dem Umfangfräser 10 aus dem Gehäuse 1 herausgenommen und geschärft oder ausgewechselt werden.

    [0006] Der Gehäuseteil 1b besitzt zwei im Abstand angeordnete Füh­rungsbahnen 15 und 16, die wie in Fig. 1 gezeigt an die Lauf­ fläche 14a des Skis 14 angelegt werden. Zur Führung des Hand­gerätes dient ebenfalls ein Taster 11, der wie in Fig. 1 ge­zeigt während der Bearbeitung einer Skikante 13 an der Aussen­seite 13a anliegt. Die Berührungsfläche zwischen dem Taster 11 und der Skikante 13 bildet einen schmalen Streifen und befindet sich in Fig. 2 vorzugsweise unterhalb der gezeigten Position. Der Taster 11 liegt somit vorzugsweise auf der inneren Hälfte der Fläche 13a auf. Der Taster 11 besitzt eine Führungsfläche 11a, die durch eine teilkreisförmige Ausneh­mung 11c im Taster 11 unterbrochen ist. Die Tastfläche 11a bzw. die entsprechende Tastkante verläuft wie aus Fig. 2 er­sichtlich geradlinig und parallel zum angelegten Ski 14. In Längsrichtung der Kante 13 gesehen besteht zwischen dem Um­fang des Fräsers 10 und der Tastkante 11a ein fester Ab­stand Z, der vorzugsweise kleiner als 1 mm ist. Dieser Abstand Z kann nahe bei 0 mm liegen. Wesentlich ist, dass die Kante 11a durch die Ausnehmung 11c nur soweit benötigt unter­brochen wird.

    [0007] Die teilkreisförmige Ausnehmung 11c besitzt einen Durchmes­ser, der nur wenig grösser ist als der Durchmesser des Umfangfräsers 10. Vor und nach dem geraden Bereich der Tast­kante 11a schliesst sich ein Bereich 11b an, der mit zunehmen­dem Abstand zum Umfangfräser 10 einen zunehmenden Abstand zur anliegenden Skikante 13 aufweist. Der gerade Bereich 11a ist somit vergleichsweise kurz. Die Neigung des Bereichs 11b zum Bereich 11a liegt im Bereich von etwa 0 bis 30°.

    [0008] Die Seiten 13a der Kanten 13 besitzen zur Belagsseite 14a einen Winkel, der im Bereich zwischen 90° und 60° liegt. Um dieser Neigung und einer entsprechenden konischen Bearbei­tung der Skikanten 13 Rechnung zu tragen, ist entweder der Umfangfräser 10 mit einer entsprechenden Neigung im Gehäuse 1 gelagert oder wird ein entsprechend konischer Fräser ein­gesetzt. Ein Auswechseln des Fräsers 10 ist wie oben erläu­tert ohne weiteres und ohne Werkzeug möglich.

    [0009] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist am Gehäuseteil 1b ein Siche­rungsnocken 12 angeformt, der einerseits eine nicht beabsich­tigte Berührung des Fräsers 10 verhindert und der anderseits ein zu tiefes Nachfräsen der Kanten 13 durch einen Anschlag am Ski 14 verhindert.

    [0010] Damit von den Skikanten 13 abgearbeitete Brauen weggeführt werden können, besitzt der Körper 8 über dem Taster 11 eine sich in Längsrichtung der Kante 11a erstreckende Ausnehmung 8a.

    [0011] Die in den Figuren 3 und 4 gezeigte Ausführung unterscheidet sich bezüglich der Lagerung des Fräsers 10 von der oben be­schriebenen Ausführung. Hier ist der Fräser 10 einerseits in einem fest mit dem Gehäuse 1 verbundenen Tastkörper 8′ und anderseits in einem lösbar mit dem Tastkörper 8′ verbundenen Deckel 17 gelagert. Der Deckel 17 ist über ein Gewinde 20 oder eine andere geeignete Verbindung mit dem Tastkörper 8′ verbunden und kann zum einfachen Auswechseln des Fräsers 10 mit einem in eine Ausnehmung 17a eingesetzten Sechskantschlüs­sel gelöst werden. Diese Lagerung zeichnet sich durch eine besonders genaue und stabile Ausrichtung des Fräsers 10 be­züglich der Tastkante 11a aus, wobei zudem das Auswechseln des Fräsers besonders einfach ist. Das Handgerät ist über ein elektrisches Kabel 18 mit einer elektrischen Energie­quelle verbunden und kann an einem Schalter 19 ein- und aus­geschaltet werden.

    [0012] Trotz der erheblichen Vorteile des erfindungsgemässen Hand­gerätes ist dieses ersichtlich mit verhältnismässig wenigen, einfachen und robusten Bauteilen realisierbar. Es wurde da­mit ein Handgerät geschaffen, welches nicht nur sehr bedie­nungsfreundlich ist, sondern aufgrund seiner einfachen und robusten Ausführbarkeit wegen kostengünstig und betrieblich äusserst zuverlässig ist.


    Ansprüche

    1. Handgerät zur Bearbeitung von Skikanten (13), mit einem Gehäuse (1) und einem in diesem angeordneten Antriebsmotor (2), mit einer Motorwelle, die mit einem rotierbaren und mit seinem Umfang abtragenden Werkzeug (10) verbunden ist, wobei das Werkzeug (10) derart im Gehäuse gelagert ist, dass damit die seitenflächenseitigen Skikantenfläche (13a) bearbeitbar sind, und mit Führungen (15, 16, 11), die an die Belagsfläche (14a) bzw. an die Seitenflächen des Skis (14) anzulegen sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine fest mit dem Gehäuse (1) verbundene Tastkante (11a) vorge­sehen ist, die so dimensioniert ist, dass sie ausschliess­lich an die zu bearbeitende Seitenfläche (13a) der Skikante (13) anlegbar ist und die durch eine Ausnehmung (11c) für das Werkzeug (10) unterbrochen ist.
     
    2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Unterbrechung der Tastkante (11a) in Längs­richtung der Skikante (13) gesehen nicht wesentlich grösser und vorzugsweise kleiner als der Durchmesser des Werkzeuges (10) in diesem Bereich ist.
     
    3. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastkante (11a) in Längsrichtung der Skikante (13) gesehen vor und nach dem Werkzeug (10) geradlinig und parallel zur Skikante (13) verläuft.
     
    4. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Ausnehmung (11c) in Achsrichtung des Werkzeuges (10) gesehen teilkreisförmig ist.
     
    5. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Tastkante (11a) an einem einstückigen Tastkörper (8) angeordnet ist, dass dieser Tastkörper (8) in das Gehäuse (1) fest eingesetzt ist und dieser Tast­körper (8) ein Kugellager (9) für das Werkzeug (10) auf­nimmt.
     
    6. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Tastkante (11, 8) eine feste und nicht verstellbare Frästiefe definiert.
     
    7. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Frästiefe kleiner als etwa 1 mm ist.
     
    8. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Tastkante in Längsrichtung der Skikante (13) gesehen vor und nach dem Werkzeug (10) jeweils einen von der Skikante (13) weg laufenden Kantenbereich (11b) aufweist.
     
    9. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, dass das Werkzeug (10) ein Umfangsfräser ist.
     
    10. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­kennzeichnet, dass das Werkzeug (10 ) in einem mit dem Gehäuse (1) verbundenen Tastkörper (8′) und einem lösbar mit dem Tastkörper (8′) verbundenen Deckel (17) gelagert ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht