[0001] Die Erfindung betrifft einen Durchlaufbrecher gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Erfindungsgemäße Durchlaufbrecher unterscheiden sich von sogenannten Einlaufbrechern
u.a. durch die Anordnung und Ausbildung ihres Widerlagers. Da Einlaufbrecher oberhalb
einer Förderrinne angeordnet sind und einen eigenen Brechbalken benutzen, verlangen
sie eine bestimmte Durchgangshöhe, über die das Brechgut nach unten gefördert wird.
Durchlaufbrecher benutzen dagegen als Brechwiderlager die stationäre Konstruktion
eines Förderers und verbrauchen daher keine Fallhöhe. Sie eignen sich daher besonders
für den Untertagebetrieb, dessen unterirdische Räume meistens eine geringe Höhe aufweisen.
Die bekannten Durchlaufbrecher dieser Art werden daher überwiegend zur Zerkleinerung
des Fördergutes verwendet, das aus einer Mischung von Kohlen und Bergen besteht.
[0003] Die Schlagwalze, welche das bewegliche Brechorgan des erfindungsgemäßen Durchlaufbrechers
bildet, läuft in Förderrichtung des mit seiner Rinne das Brechwiderlager bildenden
Förderers um. Darin unterscheidet sich der erfindungsgemäße Durchlaufbrecher von anderen
Durchlaufbrechern, deren Schlagwalze entgegen der Förderrichtung umlauft. Bei den
letztgenannten Durchlaufbrechern ergibt sich daraus eine abweichende Zerkleinerungswirkung.
Die gegen die Förderrichtung umlaufende Schlagwalze läßt die Schlagwerkzeuge in das
Brechgut eintauchen, die aus diesem das Überkorn im Brechspalt herausgraben und nach
oben schleudern, das dann auf einen stationären Brechbalken prallt und dabei zerbrochen
wird.
[0004] Dagegen wird bei dem erfindungsgemäßen Durchlaufbrecher das Überkorn von einem oder
mehreren der schnell umlaufenden Schlagwerkzeuge aufgeschlagen und gespalten und nicht
zwischen den Brechwerkzeugen und der Förderrinne zerdrückt bzw. auf die Förderrinne
geschleudert. Erst nach der Zerkleinerung des Überkorns wird das Brechgut in den hinter
der Schlagwalze liegenden Raum geschleudert und von dem Förderer weitertransportiert.
Diese Betriebsart, die die Förderung unterstützt, ist vorteilhaft, setzt allerdings
voraus, daß die Schlagwerkzeuge genügend Schlagenergie aufbringen.
[0005] Die Erfindung geht von einem vorbekannten Durchlaufbrecher aus (DE-PS 2 554 111).
Dessen Besonderheit besteht darin, daß die Brechwalze eine kompakte Einheit aus miteinander
durch Schweißkehlnähte verbundenen oder gegossen, abwechselnden und deckungsgleichen
Kreisplatten und nabenförmigen Scheiben aufgebaut, sowie außerdem dreh fest auf beiden
Seiten mit der Antriebswelle verbunden ist. Hierdurch werden die Schlagwalze und die
Welle geschont, sowie ein energieverzehrender, unruhiger Umlauf der Walze vermieden,
so daß hohe Brechleistungen erzielt werden.
[0006] Bei dem vorbekannten Durchlaufbrecher sind jedoch die Halter der Schlagwerkzeuge,
welche dadurch unbeweglich auf den Scheiben festgelegt sind, auf Schlagarmen angeordnet,
welche einstückig und paarweise an jeder Scheibe ausgebildet sind. Die Scheiben bilden
daher Naben, von denen die Schlagarme wie Speichen radial vorstehen. Die beiden Schlagarme
jeder Scheiben sind um einen Halbkreis gegeneinander versetzt. Die Scheibenanzahl
ist geradzahlig und der Scheibenversatz jeweils um einen Viertelkreis versetzt. Das
bewirkt die Auswuchtung der Schlagwalze, die für hohe Drehzahlen Voraussetzung ist.
[0007] Ein solcher Durchlaufbrecher kann zwei hintereinander angeordnete Walzen aufweisen
und hat bei einem aus Kohle und begleitendem Gestein bestehenden Fördergut eine Durchsatzleistung
von ca. 350 t/h, wobei die Schlagwalze mit ca. 350 U/min umläuft. Das zerkleinerte
Brechgut hat ein oberes Grenzkorn von ca. 250 bis 300 mm. Dabei hat das Brechgut eine
Stückgröße von ca. 800 x 600 x 1500 mm.
[0008] Diese Werte reichen jedoch häufig nicht aus. Das ist u.a. der Fall, wenn Berge hydraulisch
gefördert werden sollen, weil hierfür das Brechgut auf maximale Korngrössen von 80
bis 120 mm heruntergebrochen werden muß. Wenn derartige Berge aus hartem Gestein,
etwa aus Sandschiefer oder Sandstein bestehen, können sie außerdem nur schwer zerkleinert
werden, weil sie beim Auftreffen eines Schlagwerkzeuges nicht in den Brechspalt,
sondern in Gegenrichtung herausgeschleudert werden und dann eine erhebliche Gefahr
für die Umgebung des Durchlaufbrechers darstellen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Durchlaufbrecher der beschriebenen
Art zu schaffen, welcher ein insbesondere aus Bergen bestehendes Brechgut auf geringere
Korngrößen herunterbricht und dabei bestimmungsgemäß wie geschildert arbeitet.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Weitere
Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Gemäß der Erfindung ist die Anzahl der Brechwerkzeuge wesentlich vermehrt, die auf
einer Scheibe mit Haltern befestigt sind, so daß sich eine Vervielfachung der Schlagwerkzeuge
über die ganze Brechwalze gesehen ergibt. Außerdem wird durch die gegenüber den vorbekann
ten Naben durch den Wegfall der Brecharme wesentlich vergrößerten Scheibendurchmesser
erreicht, so daß bei jedem Auftreffen eines Brechwerkzeuges auf ein Überkorn des Brechgutes
die dabei auftretende Abbremsung ausgeglichen wird. Entgegen der Erwartung, daß eine
derart gestaltete Brechwalze, insbesondere dann, wenn sie nur Berge und auch noch
harte Berge z.B. aus Sandschiefer zerkleinern muß, das Überkorn aus dem Brechspalt
herausschleudert, ergibt sich das Gegenteil. Die Brechwalze läuft vielmehr in ruhigem
Lauf um und schleudert das zerbrochene Überkorn in den Raum hinter der Schlagwalze.
Die Vergrößerung der Kreisplatten im Durchmesser auf Durchmesser, der größer als das
Vieleck der Scheibenränder ist, vergrößert ihrerseits die Masse der Schlagwalze
und macht diese unempfindlich gegen die Vervielfachung der auftretenden Abbremsvorgänge
beim Zerbrechen und Spalten des Überkorn. Sie verhindert außerdem das Auftreten
von Überkorn im Brechgut hinter der Schlagwalze, so daß der erfindungsgemäße Durchlaufbrecher
ein gleichmäßig heruntergebrochenes Gut liefert.
[0012] Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie grobes Brechgut in einem Durchlauf auf wesentlich
geringere Korngrößen z.B. auf die geforderten 80 bis 120 mm herunterbricht, wobei
ein ruhiger Lauf der Schlagwalze gewährleistet ist, der die Schlagwalze und ihre Welle
schont. Die Schlagwalze kann daher auch über Keilriemen angetrieben werden, ohne daß
ein übermäßiger Schlupf im Antrieb auftritt. Keilriemenantriebe sind bei Durchlaufbrechern
besonders zweckmäßig, um die geforderten Antriebsenergien elastisch übertragen zu
können. Tatsächlich hat sich herausgestellt, daß mit den erfindungsgemäßen Durchlaufbrechern
unter vergleichbaren Bedingungen die Durchsatzleistungen auf ca. 2000 t/h gesteigert
werden können.
[0013] Mit den Merkmalen des Anspruches 2 wird eine Form der Schlagwalze geschaffen, welche
das zuvor geschilderte Brechergebnis ermöglicht.
[0014] Zweckmäßig ist ferner die Verwirklichung der Merkmale des Anspruches 3, weil hierdurch
ein fester Sitz der Schlagwerkzeuge auf dem Scheibenrand gewährleistet wird.
[0015] Die Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer
Ausführungsform anhand der Figuren in der Zeichnung; es zeigen
Fig. 1 eine teilweise im Längsschnitt gehaltene Ansicht der Schlagwalze gemäß der
Erfindung und ihrer Antriebswelle unter Weglassung der übrigen Teile des Durchlaufbrechers,
Fig. 2 eine Ansicht einer der Scheiben, die zu mehreren die Schlagwalze bilden und
Fig. 3 in der Fig. 2 entsprechender Darstellung den Scheibenversatz.
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte Welle (1) kann auf jedem ihrer abgedrehten Enden (2, 3)
eine drehfeste Antriebsscheibe für einen Riementrieb aufnehmen, welche die Energie
eines nicht dargestellten Antriebes auf die Welle (1) überträgt. Der Antrieb sitzt
stationär auf einer nicht dargestellten Förderrinne, welche als Brechwiderlager dient.
In Förderrichtung des Förderers, zu dem die Förderrinne gehört, läuft die Schlagwalze
(4) um. Sie ist aus drei Kreisplatten (5, 6 und 7), sowie aus vier Scheiben (8-11)
zusammengesetzt. Der Ausdruck zusammengesetzt bedeutet im vorliegenden Zusammenhang
verschiedene form- oder kraftschlüssige Verbindungen, z. B., daß die Kreisplatten
(5-7) und die kongruenten Scheiben (8-11) an ihren Rändern durch Kehlnähte miteinander
verschweißt sind, was im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 angenommen worden
ist, oder daß die deckungsgleichen Kreisplatten (5-7) und die kongruenten Scheiben
(8-11) einen Gußkörper bilden, der die aus den Fig. 1 und 2 ersichtliche Form aufweist,
jedoch einteilig ausgebildet ist.
[0017] Die Brechwalze weist außen an beiden Enden je eine Scheibe (12 bzw. 13) auf, die
im Durchmesser gegenüber den deckungsgleichen Kreisplatten (5-7) vergrößert ist. Diese
Außenscheiben (12, 13) sind ihrerseits deckungsgleich und außen mit einer Aussparung
(14) versehen. In der Aussparung ist ein Flansch (15) versenkt, den Schrauben (16),
welche auf einem Teilkreis angeordnet sind, durchdringen und auf dem sich die Schrauben
mit ihren Köpfen abstützen. Die Schrauben (16) dienen dazu, die Scheiben (12 und 13)
mit der Anordnung aus den deckungsgleichen Kreisplatten (5-7) und den kongruenten
Scheiben (8-11), sowie mit einem Ringflansch (17) auf jeder Seite der Welle (1) zu
verspannen. Im Inneren der außenliegenden Kreisplatten und Scheiben ist die Welle
außerdem mit der Schlagwalze (4), wie bei (18) dargestellt, verkeilt. Demzufolge
ist eine absolut drehfeste Verbindung der Schlagwalze (4) mit der Welle (1) gewährleistet.
[0018] Die in Ansicht in Fig. 2 wiedergegebene Scheibe (8) ist mit Haltern (19-24) versehen,
welche einstückig mit dem Scheibenkörper (8) verbunden sind. Dieser weist in der Mitte
eine kreisförmige Aussparung (25) für die Welle (1) auf. Jeder Halter trägt ein Schlagwerkzeug
(26), wobei aus Gründen der Übersicht in Fig. 2 nur das in dem Halter (24) gelagerte
Schlagwerkzeug (26) wiedergegeben ist. Das Schlagwerkzeug hat eine nach vorn, d.h.
in Umlaufrichtung konvex gewölbte Schlagnase (27) und einen Schaft (28). Es ist mit
einer Rückseite an einen Zapfen (29) angeschweißt, der ein mit Gewinde versehenes
Ende (30) aufweist. Eine Spannmutter (31) legt über einen oder mehrere Fellerfedern
oder Federringe (32) den Zapfen (29) in einer Bohrung bzw. zylindrischen Aussparung
(33) im Halter (24) fest.
[0019] Die Scheibe (8) weist einen polygonalen Rand (34) auf. Das dadurch gebildete Vieleck
besitzt sechs Seiten (35-40), dem die Anzahl von sechs Haltern (24) und sechs Schlagwerkzeugen
(26) entspricht. Da die Halter (24) jeweils einer Polygonseite (35-40) zugeordnet
sind, ergibt sich eine sternförmige Anordnung der Schlagwerkzeuge (26).
[0020] Fig. 1 zeigt insgesamt vier Scheiben (8-11), welche kongruent ausgebildet sind. Nach
Fig. 3 sind benachbarte Scheiben, wie am Beispiel der Scheiben (8 und 9) gezeigt
jeweils in der gleichen Richtung um 30 Grad gegeneinander versetzt angeordnet. Der
Versatz erfolgt dabei stets in einer Richtung. Das hat zur Folge, daß die Schlagwalze
insgesamt ausgewuchtet ist. Es führt ferner dazu, daß jedes Schlagwerkzeug (26) für
sich auf das Überkorn im Brechgut einwirkt. Die zwischen den Scheiben (8-11) angeordneten
Kreisplatten (5-7) sind im Durchmesser so bemessen, daß ihre Randkanten (41) innerhalb
des von den Seiten (35-40) des Polygonzuges umschriebenen Vielecks liegen.
[0021] Zur Abstützung der Schlagwerkzeuge (26) sind die Scheibenränder an jeder Polygonseite
(35-40) mit einer rechtwinkligen, zweiseitigen Aussparung (44) versehen, in der sich
das Brechwerkzeug (26) mit der Rückseite seines Teiles (28) abstützt.
[0022] Die Brechwalze (4) läuft in Richtung des gekrümmten Pfeiles (45) um, während der
in den Brechspalt definierende Förderer in Richtung des geraden Pfeils (46) fördert.
Hierdurch wird erreicht, daß das zerbrochene Überkorn in den Raum hinter der Brechwalze
(4) geschleudert wird.
1. Durchlaufbrecher, bei dem über einem als Brechwiderlager ausgebildeten Förderrinnenabschnitt
eine in Förderrichtung umlaufende Schlagwalze mit hoher Drehzahl rotiert, welche auf
einer auf beiden Seiten gelagerten Welle eine an ihren Enden mit der Welle drehfest
verbundene Walze aufweist, die aus miteinander verbundenen, abwechselnden, deckungsgleichen
Kreisplatten und kongruenten Scheiben gebildet ist, welche mit Haltern für Schlagwerkzeuge
bestückt und so angeordnet sind, daß benachbarte Scheiben jeweils um den halben Bogen
des Abstandes ihrer Brechwerkzeuge gegeneinander versetzt angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Scheiben (8-11) einen polygonalen Rand (34) aufweisen, auf
dem eine Vielzahl von Schlagwerkzeugen (26) sternförmig angeordnet ist, wobei jedem
Schlagwerkzeug (26) eine Polygonseite (35-40) zugeordnet ist und die Halter auf den
Polygonseiten (35-40) angebracht sind, und daß die Randkante (41-43) der zwischen
den Scheiben (8-11) angeordneten Kreisplatten (5-7) innerhalb des von den Polygonzügen
der Scheiben (8-11) umschriebenen Vielecks angeordnet sind.
2. Durchlaufbrecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenränder
(34) einen sechseckigen Polygonzug (35-40) darstellen und die Scheiben um 30 Grad
gegeneinander in der Schlagwalze (4) versetzt angeordnet sind.
3. Durchlaufbrecher nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polygonseiten (35-40) des Scheibenrandes (34) an ihrem in Drehrichtung vorlaufenden
Ende und an den Haltern (24) zur Abstützung der Schlagwerkzeuge (26) ausgespart sind.
4. Durchlaufbrecher nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparung (44) zweiseitig und rechtwinklig sind und zur Aufnahme des Schaftes
(28) des Schlagwerkzeuges (26) dienen.