[0001] Die Erfindung betrifft einen segmentierten abwerfbaren Treibkäfig für ein unterkalibriges
Wuchtgeschoß gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Ein derartiger herkömmlicher Zweiflansch-Treibkäfig (Push-Pull-Treibkäfig) mit vorderseitigem
kalibergroßen Führungsflansch und rückwärtigem kalibergroßen Druckflansch und über
seine gesamte Länge mit rotationssymmetrischem Querschnitt ist in Figur 1 dargestellt.
Zweiflansch-Treibkäfige mit wenigstens einer Längsrippe auf dem Rücken eines Treibkäfigsegmentes
zwischen vorderem Führungsflansch und hinterem Druckflansch sind z. B. aus der US-PS
4,326,464 oder der DE-A-37 04 027 bekannt.
Weiterhin sind übliche Einflansch-Treibkäfige (Pull-Treibkäfig) mit vorderseitigem
Druck- und Führungsflansch und rückwärtigen gasdurchlässigen Führungsstegen z. B.
aus der DE-A-28 36 963 (korrespondierend dazu US-PS 4,542,696) bekannt. Auch hierbei
weisen die Treibkäfigsegmente im mittleren Umfangsbereich eine Längsrippe zur Erhöhung
der Biegesteifigkeit auf.
Der Vorteil einer Längsrippenkonstruktion besteht darin, daß sie dem kaliberverkleinerten
Zwischenbereich des Treibkäfigs zwischen vorderem Führungsflansch und hinterem unvollständig
zur Axialkraftübertragung (Schubkrafteinleitung) herangezogen werden und somit stellen
Längsrippen hierbei zum größten Teil eine "tote Masse" dar. Außerdem ist die spanende
Fertigung eines Treibkäfigs mit Längsrippe sehr kostenintensiv, insbesondere wenn
die Längsrippen auch noch einen diagonalen bzw. schraubenförmigen Verlauf aufweisen
(z. B. DE-A 37 04 027). Zur Herstellung der Längsrippen bzw. zur Ausarbeitung des
Zwischenmaterials sind teure, besonders geformte Spezialwerkzeuge erforderlich.
[0003] Charakteristisch für einen herkömmlichen Zweiflansch-Treibkäfig mit rotationssymmetrischem
Querschnitt gemäß Darstellung in Figur 1 ist eine zwischen Vorderflansch und rückwärtigem
Druckflansch verlaufende rotationssymmetrische kegelförmige bzw. zylindrische Querschnittsreduzierung
im Anschluß an den vorderseitigen Ausrundungsradius des hinteren Druckflansches.
Aus Gründen der Abschußfestigkeit beim Rohrdurchgang wäre eine wesentlich stärkere
Querschnittsreduzierung im Bereich hinter dem vorderen Führungsflansch möglich, da
hier kaum noch Schubkräfte vom Treibkäfig in den Penetrator eingeleitet werden. Die
relativ große Querschnittsfläche ist in diesem Bereich jedoch erforderlich, um den
Treibkäfigsegmenten die notwendige Biegesteifigkeit beim Ablösevorgang nach Verlassen
der Rohrmündung zu verleihen. Herkömmliche Zweiflansch-Treibkäfige weisen demnach
in nachteiliger Weise ein überhöhtes Gewicht insbesondere im Bereich hinter dem vorderen
Führungsflansch auf.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen gattungsmäßigen Treibkäfig anzugeben, bei dem
eine Erhöhung der Biegesteifigkeit bei gleichzeitiger Massereduzierung sowie eine
kostengünstige Serienfertigung des Treibkäfigs ermöglicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Gesamtquerschnitt des
Treibkäfigs wenigstens in einem Teilbereich seiner Längenerstreckung eine polygonartige
oder nahezu dreieckartige Querschnittsform aufweist, bei der eine an jedem Punkt
des Treibkäfigumfanges anlegbare Tangente die Treibkäfig-Querschnittsfläche nicht
durchläuft. Insbesondere hierdurch wird eine kostengünstige Serienfertigung mit
einfachen Bearbeitungsschritten möglich. Bei herkömmlichen Treibkäfigen mit Längsrippe
läuft eine entsprechend angelegte Tangente immer durch die Querschnittsfläche, so
daß eine spanende Bearbeitung nur mit entsprechend geformten Spezialwerkzeugen möglich
ist und eine Vielzahl von Bearbeitungsschritten erforderlich macht. Bei dem erfindungsgemäßen
dreiecksförmigen Treibkäfig ist der radiale Abstand Ri in der Treibkäfig-Querschnittsfläche
von der zentralen Längsachse A bis zum Außenumfang des Treibkäfigs an den äußeren
Segmenttrennflächen am kleinsten und im mittleren Umfangsbereich eines Treibkäfigsegmentes
zwischen den beiden äußeren Segmenttrennflächen am größten, so daß durch Masseverteilung
bzw. Flächenumverteilung aus den Umfangsbereichen an den äußeren Segmenttrennflächen
eines Treibkäfigsegmentes in Richtung auf den mittleren Umfangsbereich (Tk-Segment-Rücken)
eine Erhöhung der Biegesteifigkeit sowie des Biegewiderstandsmomentes auf einen Wert
gegeben ist, der wenigstens so groß ist wie die Biegesteifigkeit eines Vergleichstreibkäfigs
mit einer um ca. 25 % größeren Kreisquerschnittsfläche.
Dadurch wird vorteilhafterweise erreicht, daß die Biegesteifigkeit des Treibkäfigs
mit polygonartiger bzw. nahezu dreieckartiger Querschnittsform um einen Faktor von
wenigstens 1,3 größer ist als die Biegesteifigkeit eines theoretischen Treibkäfigs
mit gleichgroßer kreisrunder Querschnittsfläche. Mit der Erfindung wird eine Massereduzierung
des Treibkäfigs und eine Verminderung der Treibkäfig-Querschnittsfläche auf das beim
Abschuß im Rohr not wendige Maß bei gleichzeitig größerem Biegewiderstandsmoment
ermöglicht. Ein derartiger Treibkäfig ist fertigungstechnisch sehr kostengünstig,
insbesondere bei Serienfertigung herzustellen.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben.
[0007] Es zeigen:
Figur 1 und Figur 1a: einen herkömmlichen Zweiflansch-Treibkäfig mit rotationssymmetrischem
Querschnitt,
Figur 2: den qualitativen Biegemomentenverlauf in einem Treibkäfigsegment während
des Ablösevorganges,
Figur 3a, 3b und 3c: verschiedene Querschnittsflächen von Treibkäfigsegmenten zur
Veranschaulichung der Erfindung in Fig. 3c,
Figur 4a und Figur 4b: weitere Querschnittsformen von erfindungsgemäßen Treibkäfigen,
Figur 5 und Figur 5a: einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Treibkäfig,
Figur 6 und Figur 7: Querschnitte durch den erfindungsgemäßen Treibkäfig aus Figur
5 gemäß Schnittlinie VI/VI und VII/VII,
Figur 8: ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Treibkäfig-Querschnittes,
Figur 9: eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Treibkäfigs,
Figur 10 und Figur 11: Seitenansichten eines erfindungsgemäßen Treibkäfigs in Teildarstellung,
Figur 12: ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Treibkäfigs in
Längsschnittdarstellung,
Figur 13 und Figur 14: weitere Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Querschnittsformen
gemäß Schnittlinien XIII/XIII und XIV/XIV in Fig. 12,
Figur 15 und Figur 16: weitere erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele von vierteiligen
Treibkäfigen in Querschnittsdarstellung.
[0008] In Figur 1 ist mit der Bezugsziffer 10 ein herkömmlicher Zweiflansch-Treibkäfig mit
vorderem Führungsflansch 12 und hinterem Druckflansch 14 z. B. im Kaliber 120 mm für
ein unterkalibriges flügelstabilisiertes Wuchtgeschoß 30 aus Wolframschwermetall von
hohem Schlankheitsgrad dargestellt. Zwischen Treibkäfig 10 und Wuchtgeschoß 30 ist
eine nicht näher dargestellte übliche Formschlußzone (mit Gewinde- oder Ringrillen)
vorgesehen. Der vordere Führungsflansch 12 weist vorderseitig eine Lufttasche 16
und ein umlaufendes Führungsband 18 auf; der hintere Druckflansch 14 ist im kalibergroßen
Umfangsbereich gleichfalls mit einem Führungsband 20 und Gasabdichtungsband 22 versehen.
Nach hinten weisend schließt sich ein konisch zulaufendes Heckteil 24 an den Druckflansch
14 an.
Üblicherweise besteht der rotationssymmetrische Treibkäfig 10 aus drei Treibkäfig-Segmenten
26, 27, 28 mit dazwischenliegenden ebenen Segmenttrennflächen 31, 32, 33 (Figur 1a).
Zwischen dem vorderen Führungsflansch 12 und hinteren Druckflansch 14 ist der Treibkäfig
10 im Durchmesser verringert ausgebildet bzw. weist eine zylinderförmige/konusförmige
Querschnittsreduzierung im Anschluß an den Ausrundungsradius 34 des Druckflansches
14 auf. Im nicht kalibergroßen Bereich 36 in Längserstreckung des Treibkäfigs 10
wäre aus Gründen der Abschußfestigkeit des Treibkäfigs beim Rohrdurchgang eine weitere
bzw. stärkere Querschnittsflächenreduzierung bis hin zum vorderen Führungsflansch
12 möglich, da für diesen Bereich 36 bei konventioneller Ausgestaltung nur eine recht
geringe Werkstoffauslastung gegeben ist. Aus Gründen einer ausreichenden Biegesteifigkeit
bei der Treibkäfigablösung und damit zur Vermeidung von ungleichmäßigen und unkontrollierbaren
Störeinflüssen auf den Penetrator muß der Treibkäfig 10 in diesem Bereich 36 jedoch
eine noch relativ große Querschnittsfläche aufweisen. Beschußergebnisse haben gezeigt,
daß rotationssymmetrische Treibkäfige, bei denen die Querschnittsfläche im Bereich
36 weiter verkleinert wurde, zu einem unkontrolliertem Bruch der Treibkäfig-Segmente
bei der Ablösung im Bereich 36 hinter dem vorderen Führungsflansch 12 geführt haben.
[0009] Ziel der Entwicklung von Treibkäfigen unterkalibriger Wuchtgeschosse ist die Minimierung
der Treibkäfigmasse, um beim Rohrdurchgang eine maximale kinetische Energie auf den
Penetrator zu übertragen. Nach dem Verlassen des Rohres erfolgt die Treibkäfigablösung,
hervorgerufen durch die an der Lufttasche 16 des vorderen Führungsflansches 12 angreifenden
Luftströmungskräfte. Je geringer die Treibkäfigmasse und vor allem je geringer das
Massenträgheitsmoment der Treibkäfig-Segmente um ihre hintere Abrollkante ist, desto
schneller erfolgt der Ablösevorgang und desto geringer ist der kinetische Energieverlust
des Penetrators. Dies gilt insbesondere, wenn im vorderen Teil des Treibkäfigs Masse
eingespart werden kann. Denn diese Masse hat den längsten Hebelarm und besitzt damit
den größten Anteil am Massenträgheitsmoment bezogen auf die hintere Abrollkante
(Schwenkpunkt der Treibkäfig-Segmente).
[0010] Figur 2 zeigt den Vorgang der Treibkäfigablösung bei einem schlanken Wuchtgeschoß
nach dem Verlassen der Waffenrohrmündung. In einem angelegten Koordinatensystem mit
Auftragung des Biegemomentes M
b über der Länge des Treibkäfigs führt der Treibkäfig bis zu einem Öffnungswinkel von
Phi (φ) = 20° bis 30° eine reine Drehbewegung um seine hintere Abrollkante 38 aus.
Diese Drehbewegung wird durch die am Treibkäfig, insbesondere im Bereich der vorderen
Lufttasche angreifenden Luftströmungskräfte hervorgerufen. Für kleine Öffnungswinkel
Phi (φ) wirkt nur der Staudruck in der Lufttasche 16, hier symbolisch dargestellt
durch die resultierende Luftkraft F
L. Diese Luftkraft in Verbindung mit den Massenträgheitskräften eines Treibkäfig-Segmentes
haben den in Figur 2 qualitativ eingezeichneten Biegemomentenverlauf zur Folge. Charakteristisch
für diesen Verlauf ist der sehr steile Anstieg des Biegemomentes M
b im Bereich 36 des Treibkäfigs direkt hinter dem vorderen Führungsflansch 12. Deshalb
sind dort die Querschnitte der Treibkäfig-Segmente sehr stark bruchgefährdet, wie
Beschußergebnisse vielfach bestätigt haben. Zur sicheren Biegemomentenübertragung
bei der Ablösung benötigt ein Treibkäfig-Segment in diesem Bereich daher eine Querschnittsfläche,
die ein genügend großes Flächenmoment und Biegewiderstandsmoment aufweist.
[0011] In den Figuren 3a, 3b und 3c sind exemplarisch verschiedenartige Querschnitte von
Treibkäfig-Segmenten 42, 44, 46 angeführt. Für jeden dieser Querschnitte sind nachfolgend
das entsprechende Flächenmoment I und das Biegewiderstandsmoment W
b um die gestrichelt eingezeichnete Schwerpunktachse 40 angegeben bzw. tabellarisch
gegenübergestellt. Der Schwerpunkt ist jeweils mit S bezeichnet. Das Flächenmoment
I ist ein Maß für die Biegesteifigkeit des jeweiligen Querschnittes eines Treibkäfig-Segmentes.
Es gilt der lineare Zusammenhang: je größer das Flächenmoment I, desto geringer die
Durchbiegung des Treibkäfig-Segmentes bei der Ablösung. Das Biegewiderstandsmoment
W
b ist ein Maß für die maximale Werkstoffbeanspruchung eines Querschnittes unter Biegebelastung.
Auch hier gilt ein linearer Zusammenhang: je größer das Widerstandsmoment W
b, desto geringer ist bei gegebenem Biegemoment die maximale Biegespannung im Querschnitt.
Hervorgerufen durch die Biegebelastung eines Treibkäfig-Segmentes bei der Ablösung
treten die Biegespannungen im Querschnittsbereich oberhalb der Schwerpunktachse
40 in Form von axialen Druckspannungen auf, während sich im unteren Querschnittsbereich
- in Treibkäfiglängsrichtung betrachtet - axiale Zugspannungen einstellen. Die maximalen
Biegespannungen treten in den Randfasern des Querschnittes mit maximalem Abstand
zur Schwerpunktachse 40 auf. Die hochgestellten Indizes "o" und "u" beziehen die
angegebenen Biegewiderstandsmomente W
b also auf die obere und untere Randfaser des jeweiligen Treibkäfigsegment-Querschnittes.
Demzufolge ist das obere Widerstandsmoment W
bo ein Maß für die maximale axiale Druckspannung in der Schulter des Treibkäfigsegment-Querschnittes,
während das untere Widerstandsmoment W
bu ein Maß für die maximale Zugspannung darstellt, die im Formschlußbereich des Treibkäfig-Querschnittes
an den beiden äußeren Segmentgrenzen auftritt. Ist das untere Biegewiderstandsmoment
zu klein, wird bei der Treibkäfigablösung durch die Biegezugspannung im Kerbgrund
eines Gewindes ein Riß eingeleitet, der zum Bruch des Treibkäfig-Segmentes im Bereich
36 hinter dem vorderen Führungsflansch 12 führt. Ist demgegenüber aber das obere
Biegewiderstandsmoment zu klein, tritt durch Plastifizierung lediglich eine Umlagerung
der Druckspannungsspitzen in der Schulter des jeweiligen Treibkäfigsegment-Querschnittes
auf; es kann dadurch aber kein Bruch erfolgen.
[0012] In den als Anlage beigefügten Berechnungsbeispielen stellt der Querschnitt 1 das
rotationssymmetrische Treibkäfig-Segment 42 gemäß Figur 3a, der Querschnitt 2 das
verkleinerte rotationssymmetrische Treibkäfig-Segment 44 gemäß Figur 3b, der Querschnitt
3 das erste erfindungsgemäße Treibkäfig-Segment 46 gemäß Figur 3c, der Querschnitt
4 ein weiteres erfindungsgemäßes Treibkäfig-Segment 47 in Gesamtflächendarstellung
gemäß Figur 4a und der Querschnitt 5 ein abgeändertes erfindungsgemäßes Treibkäfig-Segment
48 in Gesamtflächendarstellung gemäß Figur 4b dar. Der Querschnitt 1 in Figur 3a
zeigt die Querschnittsfläche eines Treibkäfig-Segmentes im Bereich 36 des in Figur
1 dargestellten bekannten Treibkäfigs 10 modernster Bauart. Dieser Querschnitt 1
besitzt ausreichend große Widerstandsmomente, um das Biegemoment bei der Treibkäfigablösung
sicher aufzunehmen. Um beim Abschuß die während des Rohrdurchgangs auftretenden
Axialkräfte zur Penetratorbeschleunigung zu übertragen, wäre lediglich der kreisringförmige
Querschnitt 2 gemäß Figur 3b mit einer um ca. 25 % geringeren Fläche erforderlich.
Eine derart große Flächenreduzierung hätte zwar eine enorme Gewichtseinsparung am
Treibkäfig zur Folge, aber die Biegewiderstandsmomente des rotationssymmetrischen
Querschnittes 2 (Figur 3b) sind viel zu klein und führen zum unkontrollierten Bruch
der Treibkäfig-Segmente 44 beim Ablösevorgang, wie Beschußergebnisse eindeutig bestätigt
haben.
[0013] Das erfindungsgemäße Lösungsprinzip beruht nun darauf, vorzugsweise im biege- bzw.
bruchgefährdeten Bereich 36 eines Treibkäfig-Segmentes 46 neuartige Querschnitte vergleichsweise
kleinerer Fläche mit ausreichend großem Flächenmoment und Biegewiderstandsmoment zu
verwenden.
[0014] Die Querschnitte 3, 4 und 5 in Figur 3c, 4a und 4b zeigen Treibkäfig-Segmente gemäß
der vorliegenden Erfindung. Sie sind nicht mehr rotationssymmetrisch und zeichnen
sich im Vergleich zu den herkömmlichen kreisförmigen Querschnitten 1 und 2 in Figur
3a und 3b durch eine kompakte größere Profilhöhe und jeweils zwei ebene Umfangsflächen
64, 66 aus. Hierbei durchläuft eine an jeden Punkt des Treibkäfigumfanges 56 anlegbare
Tangente 54 nicht die Treibkäfig-Querschnittsfläche 50 (siehe Fig. 6). Alle hier
aufgeführten erfindungsgemässen Treibkäfig-Segmente weisen eine um ca. 25 % geringere
Querschnittsfläche als der Vergleichsquerschnitt 1 in Figur 3a auf.
[0015] Erfindungsgemäße Treibkäfige gemäß Figur 5, Figur 6, Figur 7, Figur 9, Figur 10 und
11 wurden im Kaliber 120 mm bereits gefertigt und mit Erfolg verschossen. Aufgrund
der erfindungsgemäßen dreieckförmigen bzw. polygonförmigen Querschnittsgestaltung
der Treibkäfig-Segmente ist ein derartiger Treibkäfig um ca. 100 g bzw. ca. 6 % leichter
als ein vergleichbarer moderner Treibkäfig herkömmlicher Bauart mit rotationssymmetrischem
Querschnitt.
Das Treibkäfig-Segment gemäß Figur 3c mit Querschnitt 3 ist gegenüber dem Vergleichsquerschnitt
1 (Figur 3a) beispielsweise um 7,4 % biegesteifer und hat sogar im rißgefährdeten
Zugspannungsbereich des Gewindes ein um 5,2 % größeres Biegewiderstandsmoment.
Noch günstiger stellen sich die Verhältnisse bei dem in Querschnitt 4 (Figur 4a) dargestellten
Treibkäfigsegment-Querschnitt dar. Dieses Profil ist um 65,2 % deutlich biegesteifer
als der Vergleichsquerschnitt 1 (Figur 3a). Der ursprünglich rißgefährdete Gewindebereich
ist bei diesem Profil wegen des um 37,7 % größeren unteren Biegewiderstandsmomentes
völlig unkritisch geworden.
[0016] Fertigungstechnisch zeichnen sich die Treibkäfig-Segmente gemäß Querschnitt 4 (Figur
4a) und Querschnitt 5 (Figur 4b) dadurch aus, daß die äußeren Profilkanten um 30°
zur Mittellinie des Querschnittes geneigt sind oder anders ausgedrückt, in Querschnittsbetrachtung
schließen die ebenen Umfangsflächen eines jeden Treibkäfig-Segmentes 47 im Rükkenbereich
zwischen den Segmenttrennflächen 61, 62 einen Winkel von genau 60° ein und stehen
damit rechtwinklig zur jeweils angrenzenden Segmenttrennfläche 61, 62. Für die Fertigung
bedeutet dies, daß der gesamte Treibkäfig im Bereich der erfindungsgemäßen Querschnittsform
in nur drei Fräsebenen spanend bearbeitet werden muß sofern zwei benachbarte ebene
Umfangsflächen 56 von zwei benachbarten Treibkäfig-Segmenten 47 entlang der dazwischenliegenden
Segmenttrennlinie 62 in Umfangsrichtung gerade bzw. eben ineinander übergehen (Fig.
4a). Beim Querschnitt 3 (Figur 3c) wären es sechs Fräsebenen für den Fall, daß zwei
benachbarte ebene Umfangsflächen von zwei benachbarten Treibkäfig-Segmenten entlang
der dazwischenliegenden Segmenttrennlinie 32 in Umfangsrichtung unter einem Winkel
von kleiner 30° ineinander übergehen bzw. aneinandergrenzen (Fig. 6). Für diese Fräsvorgänge
der ebenen Umfangsflächen können einfache billige zylindrische Walzenfräser verwendet
werden.
[0017] Die geometrische Besonderheit des in Figur 4b gezeigten Treibkäfigsegment-Profiles
gemäß Querschnitt 5 ist, daß sich die Profilflanken bzw. ebenen Umfangsflächen im
Vergleich zum Querschnitt 3 und 4 (Figur 3c, Figur 4a) nicht mehr in einem Punkt
schneiden. Die Schulter dieses Querschnittsprofiles besteht also nicht mehr aus nur
einem Punkt, sondern aus einem Kreisbogen 58. Der Vorteil dieser Treibkäfigsegment-Konstruktion
gegenüber Querschnitt 4 (Figur 4a) ist vor allem das deutlich verbesserte obere Biegewiderstandsmoment.
Es ist hierbei lediglich um 0,8 % kleiner als das des Vergleichsquerschnittes 1 in
Figur 3a.
[0018] Ein weiterer fertigungstechnisch günstiger dreieckförmiger bzw. polygonförmiger Treibkäfig-Querschnitt
ist in Figur 8 dargestellt. Hierbei sind anstelle der ebenen Umfangsflächen leicht
nach außen gewölbte bzw. gekrümmte Umfangsflächen 68, 70 vorgesehen während im Rückenbereich
zwischen diesen Umfangsflächen ein stark gekrümmter bzw. abgerundeter Umfangsbereich
58 angeordnet ist. Der Vorteil dieser gerundeten Ausgestaltungsform liegt in der fertigungstechnischen
Möglichkeit, diesen Treibkäfig als kostengünstiges "Drehteil" auf einer Exzenter-Drehbank
herstellen zu können.
[0019] Wie bereits beschrieben, beruht das erfindungsgemäße Lösungsprinzip darauf, insbesondere
in dem biegegefährdeten Treibkäfigsegmentbereich hinter dem vorderen Führungsflansch
des Treibkäfigs nichtrotationssymmetrische Querschnitte mit kleinerer Fläche jedoch
größerem Flächenmoment und Biegewiderstandsmoment im Vergleich zu herkömmlichen
rotationssymmetrischen Querschnitten zu verwenden.
[0020] Prinzipiell kann die erfindungsgemäße dreiecksförmige Querschnittsflächengestaltung
des Treibkäfigs in allen nichtkalibergroßen Bereichen angewendet werden, dies insbesondere
bei Treibkäfigen mit großer Längenerstreckung, wie z. B. Treibkäfige für zwei hintereinander
angeordnete Tandem-Geschosse, wobei der nicht rotationssymmetrische Querschnitt auch
im langgestreckten konisch zulaufenden Heckteil hinter dem Druckflansch vorgesehen
sein kann um auch dort die Biegesteifigkeit zu erhöhen.
[0021] Bei dem in Figur 5 dargestellten erfindungsgemäßen Treibkäfig ist es jedoch aus
Gründen der Abschußfestigkeit beim Rohrdurchgang nicht sinnvoll, die erfindungsgemäßen
Stegprofile im gesamten Längenbereich des Treibkäfigs zwischen vorderem Führungsflansch
12 und hinterem Druckflansch 14 anzuordnen. Die Rotationssymmetrie im Bereich des
Ausrundungsradius 34 vor dem Druckflansch 14 sollte in jedem Fall erhalten bleiben.
Für die in Figur 5 definierte Länge L als der Abstand zwischen Druckflansch 14 und
Beginn des nichtrotationssymmetrischen Querschnittsprofils im Sinne dieser Erfindung
soll gelten: L größer gleich D/5 (mit D gleich Kaliberdurchmesser) L ≧ D/5. Der Pfeil
52 gibt die Schußrichtung der Treibkäfiganordnung an.
[0022] Die in den Zeichnungen Figur 5, Figur 9, Figur 10 und Figur 11 dargestellten erfindungsgemäße
Treibkäfigkonfigurationen haben im gesamten nichtrotationssymmetrischen Treibkäfigbereich
eine konstante Querschnittsfläche. Da beim Abschuß während des Rohrdurchganges mit
zunehmendem Abstand vom vorderen Führungsflansch 12 nach hinten die vom Treibkäfig-Segment
zu übertragenden Axialkräfte zur Beschleunigung und Stützung des Penetrators stetig
anwachsen, ist es durchaus sinnvoll, den biegegefährdeten Bereich des Treibkäfigs
mit einem erfindungsgemäßen Profil wie in Figur 5a dargestellt ist auszubilden, dessen
Querschnittsfläche von dem vorderen Führungsflansch 12 ausgehend in Richtung auf den
hinteren Druckflansch 14 stetig zunimmt. Dabei können die ebenen Umfangsflächen 64,
66 der Treibkäfig-Segmente leicht schräg zur Längsachse A verlaufen und der abgerundete
Zwischenbereich 58 zwischen zwei ebenen Umfangsflächen - sofern er vorgesehen ist
- würde sich dementsprechend von vorne nach hinten verbreitern. Die Figuren 9, 10
und 11 zeigen zur Veranschaulichung in perspektivischer bzw. Seitenansicht im Teilschnitt
den gebauten erfindungsgemäßen Treibkäfig 60 mit der in Fig. 3c (Querschnitt 3) dargestellten
Treibkäfigsegment-Querschnittsfläche.
[0023] Mit der Erfindung läßt sich also wie geschildert eine erhebliche Massereduzierung
(Totlastanteil) eines Treibkäfigs bei gleichzeitiger wesentlicher Erhöhung seiner
Biegesteifigkeit erzielen. Eine einfache und kostengünstige Serienfertigung wird
ermöglicht. Die Anwendung der Erfindung ist für alle möglichen Waffen mit Klein- oder
Großkaliber sowie mit gezogenen oder glatten Rohren denkbar, aus denen Treibkäfiggeschosse
verschossen werden können. Die erfindungsgemäßen Profile können nicht nur bei Zwei-Flansch-Treibkäfigen,
sondern auch bei Ein-Flansch- Treibkäfigen verwendet werden.
[0024] In Figur 12 ist ein weiterer erfindungsgemäßer Treibkäfig 60 dargestellt. Hierbei
ist die dreieckförmige Querschnittsfläche nicht nur in dem vorderen Längenbereich
36 zwischen dem vorderen Führungsflansch 12 und dem hinteren Druckflansch 14, sondern
auch noch im hinteren Heckteil 24 hinter dem Druckflansch 14 ausgebildet. Die Anordnung
einer polygonalen Querschnittsform 72 auf dem Heckteil 24 des Treibkäfigs 60 bewirkt
auch in diesem Bereich eine Biegesteifigkeitserhöhung ohne zusätzliche Massenerhöhung.
[0025] Bei der in der Figur 13 dargestellten Querschnittsform des Treibkäfigs 60 ist die
Krümmung der Außenfläche 70 der polygonförmigen Querschnittsform 72 geringfügig konvex
nach außen gewölbt.
[0026] Die Bezugsziffer 80 kennzeichnet die ursprüngliche Kreisumfangsfläche, wobei 82
die maximale Entfernung a zwischen der gewölbten Außenfläche 70 der Querschnittsform
72 angibt, und 74 den maximalen Abstand b der gewölbten Außenfläche 70 zu einer
die Eckpunkte 78 verbindenden Gerade 76 kennzeichnet. Das Prinzip einer möglichst
geringen Wölbung der Außenfläche 70 äußerst sich geometrisch darin, daß b ≦ a ist.
[0027] Figur 14 zeigt den Querschnitt des in Figur 12 dargestellten Treibkäfigs 60. Während
die in der Figur 13 dargestellte erfindungsgemäße Querschnittsform den Bereich im
Heckteil 24 hinter dem Druckflansch 14 charakterisiert, zeigt Figur 14 den Querschnitt
im mittleren Rückenbereich 36 zwischen dem vorderen Führungsflansch 12 und dem hinteren
Druckflansch 14.
[0028] Diese beiden Ausführungsbeispiele sind darüber hinaus auch gegeneinander austauschbar.
Der Querschnitt, wie in der Figur 13 dargestellt, kann somit auch auf den mittleren
Rückenbereich 36 des Treibkäfigs 60 aufgebracht werden, und der in der Figur 14 dargestellte
Querschnitt kann dementsprechend auch auf dem Heckteil 24 hinter dem Druckflansch
14 angeordnet sein. Des weiteren ist die Möglichkeit gegeben, daß beide in den Figuren
13 und 14 dargestellten Querschnittsformen 72, 72′ ineinander übergehen.
[0029] Die Bezugsziffer 72′ kennzeichnet die polygonförmige Querschnittsform, die hier
dahingehend modifiziert ist, daß die benachbarten leicht gekrümmten Außenflächen 70
nicht direkt aneinandergrenzen, sondern jeweils durch ein schmales Stück der kreisbogenförmigen
Außenfläche 58 voneinander getrennt sind. Der Mittelpunkt dieser kreisbogenförmigen
Außenfläche 58 mit dem Radius R
pol liegt im Zentrum A der Gesamtquerschnittsfläche 72′ des Treibkäfigs 60, der dem Schnittpunkt
der drei Segment-Trennflächen 31, 32, 33 entspricht. Das Bezugszeichen c kennzeichnet
in der Figur 14 die Länge 86 der Segment-Trennflächen 31, 32, 33. Die Umfangslänge
84 der kreisbogenförmigen Außenfläche 58 ist dabei kleiner als die Länge c, 86 der
Segment-Trennflächen 31, 32, 33. Die Krümmung einer Außenfläche 70 ist wie bereits
in der Figur 13 dargestellt möglichst gering. Dabei stellen a, 82′ wiederum den maximalen
Abstand zwischen der gekrümmten Außenfläche 70 der Querschnittsform 72′ und dem Kreisumfang
80 dar. Die Gerade 76 verbindet in dieser Darstellung die Eckpunkte 78′. Gegenüber
der Figur 13, in der drei Eckpunkte 78 vorliegen, erhält man bei diesem Querschnitt
sechs Eckpunkte 78′ dadurch, daß die gewölbten Außenflächen 70 nicht direkt aneinandergrenzen,
sondern durch Kreisbogensegmente 58 voneinander getrennt sind. Jede gekrümmte Umfangsfläche
70 weist jeweils zwei Eckpunkte 78′ mit den benachbarten Kreisbogensegmenten 58 auf.
Diese werden durch die Gerade 76 miteinander verbunden. Der maximale Abstand von dieser
Geraden 76 zur gekrümmten Außenfläche 70 wird durch b, 74′ gekennzeichnet. Eine möglichst
geringe Krümmung wird auch hier - wie in Figur 13 - geometrisch dadurch bestimmt,
daß b ≦ a ist.
[0030] Die Figur 15 zeigt den Querschnitt eines Treibkäfigs 88, der eine Teilung in vier
Treibkäfig-Segmente 90 aufweist. Die im wesentlichen quadratische Querschnittsform
läßt sich ebenfalls mit Hilfe einfacher drehtechnischer Verfahren auf einen Teilbereich
der Längenerstreckung eines viergeteilten Treibkäfigs 88 aufbringen.
Die vier Außenflächen 70′ dieser quadratischen Querschnittsform sind leicht konvex
nach außen gewölbt. Wie anhand der Figuren 13 und 14 beschrieben, ist auch hier die
Wölbung der gekrümmten Außenflächen 70′ möglichst gering und wiederum geometrisch
dadurch bestimmt, daß der maximale Abstand b zwischen der die Eckpunkte 78˝ verbindenden
Gerade 76 zu der gekrümmten Außenfläche 70 kleiner gleich ist dem maximalen Abstand
a der gekrümmten Außenfläche 70′ zur ursprünglichen Kreisumfangsfläche 80. Die vier
Segment-Trennflächen der Treibkäfig-Segmente 90 sind so angeordnet, daß der radiale
Abstand von der zentralen Längsachse A bis zur gekrümmten Außenfläche 70′ an den
Segment-Trennflächen am kleinsten ist.
[0031] Die Figur 16 modifiziert die Figur 15 dahingehend, daß jedes Treibkäfig-Segment 90
in Querschnittsbetrachtung zwischen den beiden benachbarten leicht gewölbten Außenflächen
70′ ein schmales Stück kreisbogenförmiger Außenfläche 58′ aufweist. Der Mittelpunkt
dieser kreisbogenförmigen Außenfläche 58′ mit dem Radius R
qua liegt im Zentrum A der Gesamtquerschnittsfläche des Treibkäfigs 88. Dieser Mittelpunkt
entspricht wiederum dem Schnittpunkt der Segment-Trennflächen. Insbesondere diese
Ausführungsform weist eine sehr geringe Krümmung der Außenfläche 70′ auf.
[0032] Die in den Figuren 15 und 16 dargestellten Querschnitte sind ineinander überführbar.
Der Abstand b in Figur 15 wird durch die verwendete Drehmaschine vorgegeben. Die Krümmung
der Außenflächen 70′ kann durch die Exzentrizität der Drehmaschine variiert werden.
Definitionen:
[0033]
Querschnitt 1
(Fig. 3a)
A₁ = 616 mm²
I₁ = 13 500 mm⁴
Wob,1 = 1 352 mm³
Wub,1 = 1 227 mm³
Querschnitt 2
(Fig. 3b)
A₂ = 462 mm²; f₂ = - 25,0 %
I₂ = 7 600 mm⁴; t₂ = - 43,7 %
Wob,2 = 891 mm³; qo₂ = - 34,1 %
Wub,2 = 790 mm³; qu₂ = - 35,6 %
Querschnitt 3
(Fig. 3c)
A₃ = 462 mm²; f₃ = - 25,0 %
I₃ = 14 500 mm⁴; t₃ = + 7,4 %
Wob,3 = 950 mm³; qo₃ = - 29,7 %
Wub,3 = 1 291 mm³; qu₃ = + 5,2 %
Querschnitt 4
(Fig. 4a)
A₄ = 462 mm²; f₄ = - 25,0 %
I₄ = 22 300 mm⁴; t₄ = + 65,2 %
Wob,4 = 1 170 mm³; qo₄ = - 13,5 %
Wub,4 = 1 689 mm³; qu₄ = + 37,7 %
Querschnitt 5
(Fig. 4b)
A₅ = 462 mm²; f₅ = - 25,0 %
I₅ = 18 600 mm⁴; t₅ = + 37,8 %
Wob,5 = 1 341 mm³; qo₅ = - 0,8 %
Wub,5 = 1 473 mm³; qu₅ = + 20,0 %
Bezugszeichen-Liste
[0034]
10 Zweiflansch-Treibkäfig
12 vorderer Führungsflansch
14 hinterer Druckflansch
16 Lufttasche
18 vorderes Führungsband
20 hinteres Führungsband
22 Gasabdichtungsband
24 Heckteil 10
26 Tk-Segment
27 Tk-Segment
28 Tk-Segment
30 Wuchtgeschoß
31 Segment-Trennfläche
32 Segment-Trennfläche
33 Segment-Trennfläche
34 Ausrundungsradius
36 Tk-Bereich
38 Abrollkante
40 Schwerpunktachse
42 Tk-Segment
44 Tk-Segment
46 Tk-Segment
47 Tk-Segment
48 Tk-Segment
50 erf.-Tk-Gesamtquerschnitt
52 Pfeil Schußrichtung
54 Tangente
56 Tk-Umfang
58 abgerundeter Umfangsbereich
60 erf. Tk
61 Segment-Trennfläche
62 Segment-Trennfläche
63 Segment-Trennfläche
64 ebene Umfangsfläche
66 ebene Umfangsfläche
68 gekrümmte Umfangsfläche
70 gekrümmte Außenfläche
A Längsachse
L Länge
S Schwerpunkt
Ra Abstand außen
Ri Abstand innen
Mb Biegemoment
Fl Luftkraft
Rpol Radius Polygon
Rqua Radius Quadrat
72 polygonförmige Querschnittsform
74 max. Abstand b
76 Gerade
78 Eckpunkte
80 Kreisumfang
82 max. Abstand a
84 mittl. Rückenbereich
86 Länge 31
88 erf. Tk
90 Tk-Segment
1. Segmentierter abwerfbarer Treibkäfig (10), insbesondere von großer Längenerstreckung,
für ein unterkalibriges Wuchtgeschoß (30) mit großem Schlankheitsgrad, aus wenigstens
zwei Treibkäfig-Segmenten (26, 28) mit benachbarten planparallelen Segmenttrennflächen
(32, 33) und mit wenigstens einem kalibergroßen gasabdichtenden Druckflanschteil
(14) wobei in nichtkalibergroßen Bereichen (36) des Treibkäfigs (10) bestimmte Maßnahmen
zur Erhöhung der Biegesteifigkeit vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtquerschnitt (50) des Treibkäfigs (60) wenigstens in einem Teilbereich
seiner Längenerstreckung eine im wesentlichen dreieckartige Querschnittsform aufweist,
bei der eine an jeden Punkt des Treibkäfigumfanges (56) anlegbare Tangente (54) nicht
die Treibkäfig-Querschnittsfläche (50) durchläuft. (Fig. 3c, 4a, 4b, 6, 7, 8)
2. Treibkäfig nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der dreieckartigen Querschnittsform der radiale Abstand (Ri) von der zentralen
Längsachse (A) bis zum Außenumfang (56) des Treibkäfigs (60) an den äußeren Segmenttrennflächen
(61, 62, 63) am kleinsten und der radiale Abstand (Ra) im mittleren Umfangsbereich eines Treibkäfig-Segmentes (46, 47, 48) zwischen den
beiden äußeren Segmenttrennflächen (61, 62, 63) am größten ist, wobei durch Masseverteilung
bzw. Querschnittsflächenumverteilung aus den Umfangsbereichen der äusseren Segmenttrennflächen
(61, 62, 63) eines Treibkäfig-Segmentes(46) mit gleichgroßer Kreisquerschnittsfläche
in Richtung auf den mittleren Umfangsbereich (Treibkäfigsegmentrücken) eine Erhöhung
der Biegesteifigkeit sowie des Biegewiderstandsmomentes auf einen Wert gegeben ist,
der wenigstens so groß ist wie die Biegesteifigkeit eines Vergleichs-Treibkäfigs mit
einer um ca. 25 % größeren Kreisquerschnittfläche. (Fig. 3a, 3b, 3c, 4a, 4b)
3. Treibkäfig nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Biegesteifigkeit des Treibkäfigs mit polygonartiger oder nahezu dreieckartiger
Querschnittsform um einen Faktor von wenigstens 1,3 größer ist als die Biegesteifigkeit
des theoretischen Treibkäfigs mit gleichgroßer kreisrunder Querschnittsfläche. (Fig.
3b und 3c)
4. Treibkäfig nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Treibkäfig-Segment (46) wenigstens zwei ebene Umfangsflächen (64, 66)
aufweist. (Fig. 3c, 4b)
5. Treibkäfig nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte ebene Umfangsflächen von zwei benachbarten Treibkäfig-Segmenten
entlang der Segmenttrennlinie (32) in Umfangsrichtung unter einem Winkel von kleiner
30° ineinander übergehen bzw. aneinandergrenzen. (Fig. 6)
6. Treibkäfig nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte ebene Umfangsflächen (56) von zwei benachbarten Treibkäfig-Segmenten
(47) entlang der Segmenttrennlinie (62) in Umfangsrichtung gerade bzw. eben ineinander
übergehen. (Fig. 4a)
7. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß in Querschnittsbetrachtung die ebenen Umfangsflächen (56) eines jeden Treibkäfig-Segmentes
(47) im Rückenbereich zwischen den Segmenttrennflächen (61, 62) einen Winkel von
60° einschließen und rechtwinklig zur angrenzenden Segmenttrennfläche (61, 62) stehen.
(Fig. 4a)
8. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den ebenen Umfangsflächen (64, 66) eines jeden Treibkäfig-Segmentes
(48) im Rückenbereich ein abgeschrägter bzw. abgerundeter Umfangsbereich (58) vorgesehen
ist. (Fig. 4b)
9. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der ebenen Umfangsflächen leicht nach außen gekrümmte Umfangsflächen
(68, 70) vorgesehen sind und im Rückenbereich zwischen den leicht gekrümmten Umfangsflächen
(68, 70) ein stark gekrümmter bzw. abgerundeter Umfangsbereich (58) vorgesehen ist.
(Fig. 8)
10. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die dreieckartige Querschnittsform nur in einem begrenzten Längenerstreckungsbereich
(36) des Treibkäfigs (60) zwischen vorderem Führungsflansch (12) und hinterem Druckflansch
(14) vorgesehen ist, wobei sich dieser Längenerstreckungsbereich (36) direkt an den
vorderen Führungsflansch (12) anschließt und der restliche kaliberdurchmesserverkleinerte
Bereich vor dem Druckflansch (14) rotationssymmetrisch ausgebildet ist. (Fig. 5)
11. Treibkäfig nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Längenerstreckungsbereich (36) mit der dreiecksförmigen Querschnittsfläche
kleiner als 80 %, vorzugsweise etwa 60 %, des Abstandes zwischen vorderem Führungsflansch
(12) und hinterem Druckflansch (14) beträgt. (Fig. 5)
12. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die ebenen Umfangsflächen (64) eines Treibkäfig-Segmentes (46) leicht schräg
zur Längsachse (A) verlaufen. (Fig. 5a)
13. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die drei Außenflächen (70) der dreieckartigen Querschnittsform des Treibkäfigs
leicht konvex nach außen gewölbt ausgebildet sind, wodurch sich eine polygonförmige
Gesamtquerschnittsform ergibt.
14. Treibkäfig nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wölbung bzw. Krümmung einer Außenfläche (70) der polygonförmigen Querschnittsform
(72) möglichst klein ausgebildet ist und der geometrischen Bedingung b kleiner gleich
a (b ≦ a) genügt, mit b gleich dem maximalen Abstand (74) der gewölbten Außenfläche
(70) von einer Geraden (76) zwischen den beiden äußeren Eckpunkten (78) der gewölbten
Außenfläche (70) und a gleich dem maximalen Abstand (82) zwischen der gewölbten Aussenfläche
(70) und der ursprünglichen Kreisumfangsfläche (80).
15. Treibkäfig nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Treibkäfig-Segment (42, 44, 46) in Querschnittsbetrachtung im mittleren
Rückenbereich (84) zwischen den beiden benachbarten leicht gewölbten Außenflächen
(70) ein schmales Stück kreisbogenförmige Außenfläche (58) aufweist, deren Radius
(Rpol) im Zentrum (A) der Gesamtquerschnittsfläche des Treibkäfigs (60, 72) (gleich Schnittpunkt
der Segment-Trennflächen) seinen Ursprung hat.
16. Treibkäfig nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß für einen beliebigen Treibkäfigquerschnitt die Länge des Stückes kreisbogenförmiger
Außenfläche (58) in Umfangsrichtung betrachtet kleiner gleich der Länge C (86) der
Segment-Trennfläche (31, 32, 33) ist.
17. Segmentierter abwerfbarer Treibkäfig, insbesondere von großer Längenerstreckung,
für ein unterkalibriges Wuchtgeschoß mit großem Schlankheitsgrad, aus wenigstens
zwei Treibkäfig-Segmenten mit benachbarten planparallelen Segment-Trennflächen und
mit wenigstens einem kalibergroßen gasabdichtenden Druckflanschteil, wobei in nichtkalibergroßen
Bereichen des Treibkäfigs bestimmte Maßnahmen zur Erhöhung der Biegesteifigkeit vorgesehen
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtquerschnitt des Treibkäfigs (72) bei einer Teilung in vier Treibkäfig-Segmente
(90) wenigstens in einem Teilbereich seiner Längenerstreckung eine im wesentlichen
quadratische Querschnittsform (88) aufweist.
18. Treibkäfig nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die vier Außenflächen (70) der quadratischen Querschnittsform (88) leicht konvex
nach außen gewölbt ausgebildet sind.
19. Treibkäfig nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Treibkäfig-Segment (90) in Querschnittsbetrachtung im mittleren Rückenbereich
zwischen den beiden benachbarten leicht gewölbten Außenflächen (70′) ein schmales
Stück kreisbogenförmige Außenfläche (58) aufweist, deren Radius (Rqua) im Zentrum (A) der Gesamtquerschnittsfläche des Treibkäfigs (88) seinen Ursprung
hat.