[0001] Die Erfindung betrifft eine neue Vorrichtung zum Suspendieren von Festschmierstoffen,
insbesondere von Graphit und Polymer enthaltenden Festschmierstoffen, in einer Trägerflüssigkeit,
insbesondere in Wasser, sowie das zugehörige Suspendierverfahren.
[0002] Aus der EP-A 218 989 ist bekannt, Festschmierstoffe durch die Anordnung einer Kolloidmühle
und eines nachfolgenden Intensivmischers in einer Trägerflüssigkeit, vornehmlich
in Wasser, zu mischen.
[0003] Es hat sich aber herausgestellt, dass sich mit dieser bekannten Vorrichtung keine
homogenen Festschmierstoffsuspensionen erhalten lassen. Besonders von Nachteil ist,
dass in den einzelnen Mischeinrichtungen, vor allem in der Kolloidmühle, Klumpenbildungen
auftreten, die einen rationellen Betrieb verunmöglichen.
[0004] Es bestand daher die Aufgabe, eine Vorrichtung zu entwickeln, die die genannten Nachteile
ausschliesst. Die Aufgabe konnte gelöst werden mit einer Vorrichtung nach Patentanspruch
1 und einem dazugehörigen Verfahren nach Patentanspruch 8.
Figuren:
[0005]
Fig.1 zeigt schematisch eine mögliche Suspendiereinheit, bestehend aus
1 Festschmierstoffvorlage
2 Fördereinrichtung
3 Ringdüse
4 Dispergiereinheit
5 Fördereinheit
6 Intensivmischer
7 Rührwerk
Fig.2 zeigt schematisch die Ringdüse 3, zusätzlich enthaltend
8 Einlass für den Festschmierstoff
9 Einlassspalt für die Trägerflüssigkeit
mit M wird jeweils ein Motorantrieb bezeichnet.
[0006] Die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Ringdüse 3 und
einer nachgeschalteten Dispergiereinheit 4. Die Ringdüse 3 ist vorteilhaft zylindrisch
in Form eines gegen die Dispergiereinheit 4 gebogenen Rohres ausgebildet.
[0007] Am oberen Teil der Ringdüse 3 ist der Einlass für den Festschmierstoff 8 sowie der
Einlassspalt für die Trägerflüssigkeit 9 angeordnet. Vorzugsweise ist der Einlass
für den Festschmierstoff 8 über dem Einlassspalt für die Trägerflüssigkeit 9 angebracht.
[0008] Die Mündung des Einlasses für den Festschmierstoff 8 ist bevorzugt in der Rohrmitte
zentriert, damit der Festschmierstoff zunächst ohne Berührung der Wände der Ringdüse
3 eingetragen werden kann.
Der Einlassspalt für die Trägerflüssigkeit 9 ist verstellbar vorgesehen. Die Menge
und die Filmdicke des an den Wänden der Ringdüse 3 entlang fliessenden Trägerflüssigkeitfilms
kann somit beeinflusst werden.
[0009] Der Einlass für den Festschmierstoff wird zweckmässig über eine geeignete Fördereinrichtung
2, z.B. einer Förderschnecke, aus einem Vorratsbehälter 1 gespiesen.
Als Dispergiereinrichtung 4 sind handelsübliche Einrichtungen, die eine hohe Scherkraft
auf die Feststoffsuspension auszuüben in der Lage sind, einsetzbar.
[0010] Unmittelbar nach der Dispergiereinheit 4 kann ein Intensivmischer 6 nachgeschaltet
werden, der einen weiteren Beitrag zur Stabilisierung der Suspension leisten kann.
Zwischen Dispergiereinheit und Intensivmischer 6 kann zusätzlich eine Fördereinrchtung
5, z.B. Pumpe, eingebaut werden. Mit dieser Pumpe 5 wird die Verweilzeit der Suspension
im Intensivmischerf 6 eingestellt.
Geeignete Vertreter von Intensivmischern sind z.B. Mischer mit gleich- oder gegenläufigen
Rührflügelwellen, Rührwerkkugelmühlen, Leitstrahlmischer oder Schneckenmischer.
[0011] In einer bevorzugten Anordnung wird dem Intensivmischer ein weiteres Rührwerk 7 nachgeschaltet.
Dieses kann vorteilhaft mit einer Füllstandsregelung versehen sein, die in der Lage
ist, bei entsprechendem Füllstand die Anlage ein- bzw. auszuschalten.
[0012] Das erfindungsgemässe Verfahren wird beschrieben durch Patentansprüche 8 bis 10
und ist durch die vorstehend erwähnten Vorrichtungsmerkmale erläutert.
[0013] Als Festschmierstoff werden zweckmässig solche eingesetzt, die zu einem wesentlichen
Anteil Graphit, Polymere und gegebenenfalls weitere Zusätze enthalten. Solche Festschmierstoffe
sind z.B. aus der CH-PS 596 294 und der CH-PS 609 728 bekannt.
[0014] Als Trägerflüssigkeit wird zweckmässig Wasser eingesetzt, dem gegebenenfalls geeignete
Zusätze, wie z.B. Netzmittel, zugesetzt werden.
[0015] Die mit der erfindungsgemässen Einrichtung nach dem erfindungsgemässen Verfahren
hergestellten Schmierstoffsuspensionen werden hauptsächlich bei der spanlosen Warmumformung
von Metallen (hot metal forming) zum Schmieren der zwischen 50 bis 300°C heissen Werkzeuge,
wie z.B. Dorne, Dornstangen, Walzen und/oder 800 bis 1200°C heissen Werkstücke, wie
z.B. Rohre, Luppen, Bleche, eingesetzt.
1. Vorrichtung zum Suspendieren von graphithaltigen Festschmierstoffen in einer Trägerflüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Ringdüse (3) und einer nachgeschalteten
Dispergiereinheit (4) besteht.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dispergiereinheit
(4) ein Intensivmischer (6) anschliesst.
3. Vorrichtung nach Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringdüse
(3) eine zylindrische, zur Dispergiereinheit (4) hin gebogene Form aufweist und am
oberen Teil der Ringdüse einen Einlass für den Festschmierstoff (8) und einen Einlassspalt
für die Trägerflüssigkeit (9) aufweist.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlassspalt
für die Trägerflüssigkeit (9) verstellbar ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass für
den Festschmierstoff (8) aus mit einer Fördereinrichtung (2) aus einem Vorratsbehälter
(1) gespiesen wird.
6. Vorrichtung nach Patentansprüchen 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass
für den Festschmierstoff (8) über dem Einlassspalt für die Trägerflüssigkeit (9) und
im Bezug auf den Querschnitt der Ringdüse (3) zentriert angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Intensivmischer
(6) nachfolgend ein Rührwerk (7) angeordnet wird.
8. Verfahren zum Suspendieren von graphithaltigen Festschmierstoffen in einer Trägerflüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, dass die Suspendierung in einer Vorrichtung gemäss Patentansprüchen
1 bis 7 erfolgt.
9. Verfahren nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Festschmierstoff
über eine Fördereinrichtung (2) über den Einlass für den Festschmierstoff (8) zentral
in den oberen Teil der Ringdüse (3) geführt wird, herunterfällt und vom Trägerflüssigkeitsfilm,
der durch den Einlassspalt für die Trägerflüssigkeit (9) gebildet wird, am unteren
Teil der Ringdüse (3) aufgenommen und der Dispergiereinheit (4) zugeführt wird.
10. Verfahren nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägerflüssigkeit
Wasser eingesetzt wird.