[0001] Die Erfindung betrifft einen Tauchkolben für Verbrennungsmotoren mit einem kühlöldurchfluteten
Kolbenkopf nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Für eine gute Kühlwirkung ist es bei derartig gekühlten Kolben wichtig, daß die
etwa parallel zur Kolbenlängsachse verlaufenden Sacklochbohrungen während der oszillierenden
Bewegung des Kolbens möglichst vollständig gefüllt und entleert werden. Zu diesem
Zweck ist es bekannt, den Kühlölstrom so einzustellen, daß der von dem äußeren Kühlringkanal
und den darin einmündenden Sacklochbohrungen gebildete Ölaufnahmeraum niemals vollständig
mit Öl ausgefüllt ist. Die Menge des Kühlölstromes und die konstruktive Ausgestaltung
der Kühlölführungsmittel sind vielmehr so aufeinander abgestimmt, daß das Kühlöl bei
der Hubbewegung des Kolbens in diesem Raum frei shakern kann.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem Kolben mit
den gattungsgemäß ausgestalteten Kühlölführungsmitteln die von dem in den Sacklochbohrungen
shakernden Kühlöl auf den Kolbenkopf ausgehende Kühlwirkung zu verbessern.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch das Vorsehen mindestens eines zusätzlichen Überströmkanals
nach dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1.
[0005] Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche 2 und 3.
[0006] Der Zweck des mindestens einen vorgeschlagenen Überströmkanals besteht darin, bei
in Richtung des geschlossenen Endes der Sacklochbohrungen in diese eindringendem
Kühlöl den sich in diesem Betriebszustand im unteren Bereich des jeweils von außen
mit Öl beaufschlagten das Kühlöl in die Sacklochbohrungen weiterleitenden Kühlraumes
einstellenden Unterdruck durch einen durch die Überströmkanäle fließenden Lüftungsstrom
abzubauen. Eine weitere Wirkung der Überströmkanäle besteht darin, daß bei einer
durch die Kolbenbewegung bedingten Strömung des Kühlöles in den Bodenbereich desjenigen
Kühlraumes, in den das Kühlöl von außen zuerst eingeleitet wird, Öl durch die Überströmkanäle
abfließen kann, wodurch zusätzlicher kühlölfreier Raum in den Kühlölführungsmitteln
erzeugt werden kann. Wichtig ist dabei allerdings, daß durch die Überströmkanäle kein
zu großer Ölstrom abfließen kann, da dieses Kühlöl praktisch in einem im Prinzip unerwünschten
Kurzschluß abfließt. Der Strömungsquerschnitt sämtlicher Überströmkanalöffnungen
muß daher wesentlich geringer als der aufsummierte Strömungsquerschnitt der die Sacklochbohrungen
mit dem zentralen Kühlraum verbindenden Querbohrungen sein.
[0007] Münden die Überströmkanäle radial oberhalb des Bodens desjenigen Kühlraumes, in den
das Kühlöl von außen eingeleitet wird, ein, so ist die Gefahr eines zu großen Kurzschlußölstromes
bereits von vornherein erheblich gemindert.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, die einen
Längsschnitt durch einen Kolben zeigt.
[0009] Der Kolben besteht aus einem Kolbenunterteil 1, das mit einem Kolbenboden über nicht
dargestellte in Kolbenlängsrichtung verlaufende Dehnschrauben verbunden ist.
[0010] Im Bereich der Kolbenringnuten 3 befindet sich zwischen dem Unterteil 1 und Kolbenboden
2 ein von beiden Teilen begrenzter Kühlringkanal 4, in den von der Ölversorgung des
Motors aus Kühlöl eingepumpt wird, das von dort in einen zentralen Kühlraum 5 zwischen
Kolbenboden 2 und Unterteil 1 geleitet wird. Von dem zentralen Kühlraum 5 aus fließt
das Kühlöl über eine zentrale Öffnung zur Ölversorgungsquelle zurück.
[0011] Die Überleitung des Kühlöles aus dem Kühlringkanal 4 in den zentralen Kühlraum 5
erfolgt über aus dem Kolbenboden 2 etwa in Kolbenlängsrichtung in den Kühlringkanal
4 einmündende über den Kolbenumfang verteilte Sacklochbohrungen 6, die wiederum über
radiale Querbohrungen 7 mit dem zentralen Kühlraum 5 verbunden sind. Diese Querbohrungen
7 münden etwa im Bereich der geschlossenen Enden der Sacklochbohrungen 6 in diese
ein.
[0012] Von dem unteren Bereich des Kühlringkanals 4 führen Überströmkanäle B in den unteren
Bereich des zentralen Kühlraumes 5. Die Überströmkanäle können auch durch radiale
Ausnehmungen in den axial aufeinanderliegenden Flächen des Kolbenbodens 2 und des
Unterteils 1 zwischen Kühlringkanal 4 und zentralem Kühlraum 5 gebildet sein.
[0013] Die konstruktive Auslegung der Kühlölführungsmittel 4, 6, 7 und 5 einschließlich
der Kühlölzuführ- und Abführleitungen ist zusammen mit dem eingestellten Kühlölmengenstrom
derart aufeinander abgestimmt, daß im Motorbetrieb das Öl innerhalb des Kühlringkanales
4 und der in diesen mündenden Sacklochbohrungen 6 frei shakern kann.
[0014] Zur Verbesserung dieser für eine intensive Kühlung des Kolbenbodenteiles 2 wichtigen
Shakerwirkung dienen die Überströmkanäle 8. Diese sorgen für einen Druckausgleich
zwischen dem Kühlringkanal 4 und dem zentralen Kühlraum 5. Beim Bewegen des Kühlöles
aus dem Kühlringkanal 4 in die Sacklochbohrungen 6 hinein bewirkt dieser Druckausgleich
ein Einfließen von Luft in den äußeren Ringkanal 4. Dadurch wird die Möglichkeit
geschaffen, daß derjenige Teil des Öles in den Sacklochbohrungen 6, der nicht durch
die Querbohrungen 7 zum zentralen Kühlraum 5 übergetreten ist, zurück in den äußeren
Kühlringkanal 4 geschleudert werden kann. Hierdurch wird eine optimale Shakerwirkung
erzielt.
[0015] Wird aufgrund der Massen- und Beschleunigungskräfte während der Kolbenhubbewegungen
Kühlöl auf den Grund des Kühlringkanales gepreßt, so kann in diesem Betriebszustand
Öl durch die Überströmkanäle 8 nach radial innen abfließen und dadurch für zusätzlichen
ölfreien Raum innerhalb des Kühlringkanals 4 sowie der in diesen mündenden Sacklochbohrungen
6 schaffen.
[0016] Der durch die Überströmkanäle 8 geschaffene Strömungsquerschnitt ist wesentlich
kleiner als derjenige, der durch die Summe der Strömungsquerschnitte der Querbohrungen
7 gebildet ist. Als günstig hat sich herausgestellt, den von den über den Umfang verteilten
Überströmkanälen 8 aufsummiert gebildeten Strömungsquerschnitt um mehr als das zehnfache
kleiner auszubilden als den entsprechenden Strömungsquerschnitt der Querbohrungen
7. In einem konkreten Ausführungsbeispiel wurden ausgezeichnete Kühlergebnisse bei
einem Querschnittsverhältsnis der genannten Bohrungen von 15 : 1 erzielt.
1. Tauchkolben für Verbrennungsmotoren mit einem kühlöldurchfluteten Kolbenkopf, bei
dem die Kühlölführungsmittel bestehen aus einem radial außen gelegenen geschlossenen
Kühlringkanal, in den vom Kolbenboden aus im wesentlichen parallel zur Kolbenlängsachse
ausgerichtete Sacklochbohrungen einmünden und einem zentralen Kühlraum, der über radiale
Querbohrungen mit zumindest einzelnen der Sacklochbohrungen jeweils in einem von dem
offenen Ende der jeweiligen Sacklochbohrung entfernt liegenden Bereich verbunden
ist, wobei das Kühlöl den Kühlölführungsmitteln radial innen über den zentralen Kühlraum
oder radial außen über den äußeren Kühlringkanal durch eine insbesondere geschlossene
Zuführleitung zugeführt wird und die Kühlölführungsmittej zur Ermöglichung einer Ölshakerbewegung
in keinem Betriebszustand des Kolbens voll ausfüllt,
dadurch gekennzeichnet,
daß von dem jeweiligen Kühlraum (Kühlringkanal (4) oder zentraler Kühlraum (5)), in
den das Kühlöl zuerst eingeleitet wird, mindestens ein Überströmkanal in einen mit
dem Kurbelraum des Motors gasförmig in Verbindung stehenden Raum führt, dessen bzw.
deren aufsummierter Strömungs querschnitt erheblich kleiner als derjenige der Gesamtheit
der radialen Querbohrungen (7) zwischen den Sacklochbohrungen (6) und dem zentralen
Kühlraum (5) ist.
2. Tauchkolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Überströmkanal in dem betreffenden Kühlraum (Kühlringkanal
(4) oder Kühlraum (5)) jeweils im wesentlichen radial und in Abstand zum jeweiligen
Kühlraumboden einmündet.
3. Tauchkolben nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überströmkanäle (8) den äußeren Kühlringraum (4) mit dem zentralen Kühlraum
(5) verbinden, wobei die Überströmkanäle axial unterhalb der Querbohrungen (7) in
den zentralen Kühlraum einmünden.