[0001] Die Erfindung betrifft ein Etikett zum Aufkleben oder Aufsiegeln auf einem Gegenstand,
wie beispielsweise auf Behältnissen irgendwelcher Art, wie Dosen, Gläsern, Flaschen,
Kartonpackungen oder dergleichen, oder auf anderen Gegenständen, wie Büchern, Heften
oder dergleichen.
[0002] Bekanntermaßen dienen solche Etiketten zur Beschriftung von Behältnissen beliebiger
Form und Beschaffenheit, um über den Inhalt dieser Behältnisse zu informieren. Beispielsweise
zeigen solche Etiketten den Handelsnamen oder die Gattungsbezeichnung oder den Namen
des Herstellers oder Abfüllers der in dem Behältnis enthaltenen Ware. Auch können
solche Etiketten ein Rezept oder Anwendungsempfehlungen oder genauere Informationen
über die Zusammensetzung des Produktes tragen. Bekanntermaßen werden solche Etiketten
beispielsweise durch druckaktivierbare oder hitzeaktivierbare Kleber auf den Gegenstand
aufgeklebt. Im Falle von Kunststoffgegenständen oder kunststoffbeschichteten Gegenständen
können die Etiketten auch aufgesiegelt werden.
[0003] In bestimmten Fällen kann es erwünscht sein, zusätzlich zu der Etikettenoberfläche
weitere bedruckbare Fläche zu haben, ohne zusätzliche Etiketten auf den Gegenstand
aufkleben zu müssen, da solche zusätzlichen Etiketten das Aussehen des Gegenstandes
beeinträchtigen würden. Solche zusätzliche bedruckbare Fläche kann beispielsweise
dazu dienen, zusätzliche Informationen über das Produkt zu geben oder mehrere verschiedene
Rezepte zur Anwendung des Produktes zu geben oder eine abtrennbare Rabattmarke oder
ein ebensolches Los oder Sammelbilder darauf wiederzugeben. Insbesondere bei Sammelbildern
oder Losen oder ähnlichem ist es erwünscht, diese für den Käufer verdeckt zu halten,
bis er die Waren gekauft hat und die Verdeckung selbst beseitigen kann.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit darin, ein Etikett zum Aufkleben
oder Aufsiegeln auf einem Gegenstand zu bekommen, das zusätzlich zu der Etikettenoberfläche
weitere bedruckbare Flächen bietet, die für den Verbraucher leicht zugänglich und
gegebenenfalls abtrennbar sind. Insbesondere soll die zusätzliche bedruckbare Fläche
vor dem Zugänglichmachen oder Abtrennen verborgen sein, um ein Überraschungsmoment
auszulösen.
[0005] Das erfindungsgemäße Etikett zum Aufkleben oder Aufsiegeln auf einem Gegenstand ist
dadurch gekennzeichnet, daß es aus wenigstens drei durch Faltlinien in Reihe miteinander
verbundenen Feldern besteht, wobei das dritte Feld in der Reihe planparallel auf
das zweite Feld umgefaltet und in der Richtung senkrecht zu den Faltlinien schmaler
als das zweite Feld ist und das erste Feld in der Reihe planparallel auf das dritte
Feld umgefaltet und auf ihm befestigt ist.
[0006] Die in Reihe aneinander grenzenden Felder werden gewöhnlich im wesentlichen gleiche
Form mit Ausnahme einer geringen Verkürzung wenigstens des dritten Feldes gegenüber
dem zweiten Feld in Richtung senkrecht zu den Faltlinien haben. Die Erfindung schließt
aber nicht aus, daß die Felder auch unterschiedliche Form besitzen können. Beispielsweise
kann das nach dem Aufkleben auf dem Gegenstand außen liegende Feld in Richtung der
Faltlinien länger als die darunterliegenden Felder sein, oder umgekehrt können die
darunterliegenden Felder länger als das Deckfeld sein und somit als Lasche über letzteres
hinausragen. Die Formgebung der Felder kann beliebig sein, wobei die Faltlinien bevorzugt
gerade Linien sind, um das Falzen zu erleichtern. Beispiele von Etikettenformen sind
rechteckige oder am oberen und/oder am unteren Ende abgerundete oder spitz zulaufende
oder mehreckige Felder.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Faltung und Ausbildung der Felder hat das Etikett die
Form eines Wickelfalzes oder geschichteten Päckchens, das an seinen beiden Seiten
entlang den Faltlinien des zweiten Feldes geschlossen ist. Wenn das Etikett in dieser
Form auf einen Gegenstand aufgeklebt wird, wie beispielsweise mit dem ersten Feld
in der Reihe, das seinerseits auf dem drit ten Feld in der Reihe befestigt ist, so
liegt in diesem Zustand, wie bei üblichen Etiketten, eine einzige bedruckbare Fläche
vor. Durch Aufschneiden entlang wenigstens einer der Faltlinien klappt das Etikett
jedoch auf und gibt weitere bedruckbare Flächen frei.
[0008] Da die einzelnen Felder, die gegebenenfalls als Rabattmarken, Sammelbild, Los oder
Rezeptvorschlag abgetrennt werden sollen, im ursprünglichen Zustand alle aneinander
hängen, besteht auch nicht die Gefahr, daß während des Transportes oder vor dem Verkauf
des Gegenstandes an den Endverbraucher eines der Felder sich ablöst oder herausfällt
oder unbefugt entnommen wird.
[0009] Da weiterhin das zwischen dem ersten und zweiten Feld in der Reihe eingefaltete dritte
Feld in Richtung senkrecht zu den Faltlinien schmaler als das zweite Feld ist, gibt
es durch das Falzen keine Stauchungen, so daß die Felder alle wirklich planparallel
aufeinander liegen können.
[0010] Im allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Etiketten mit der Außenseite des ersten
Feldes auf dem Gegenstand aufgeklebt, während dieses erste Feld mit seiner Innenseite
auf dem dritten Feld befestigt ist. Diese Befestigung kann in üblicher Weise durch
Verklebung oder Aufsiegeln erfolgen, wobei diese Befestigung vorzugsweise ganzflächig
erfolgt. Da nach dem Aufkleben auf den Gegenstand das erste Feld in der Reihe verborgen
bleibt, auch wenn das Etikett in sachgemäßer Weise aufgeschnitten wird, kann das erste
Feld unbedenklich kleiner als das zweite Feld ausgebildet werden, ohne den optischen
Eindruck zu beeinträchtigen. Dies kann aus fertigungstechnischen oder anderen Gründen
erwünscht sein. Selbstverständlich, wenn auch nicht bevorzugt, kann das Etikett auch
mit der Außenseite des zweiten Feldes auf dem Gegenstand aufgeklebt oder aufgesiegelt
werden.
[0011] Wenn das erfindungsgemäße Etikett nur aus drei Feldern besteht, stehen zusätzlich
zu der im verschlossenen Zustand außen liegenden Seite des Deckfeldes nach dem Öffnen
nur zwei weitere bedruckbare Feldflächen zur Verfügung. Dies kann beispielsweise ausreichen,
wenn eines der Felder, das entlang den beiden Faltlinien des zweiten Feldes abgetrennt
werden kann, als Los, Rabattmarke oder Sammelbild dient.
[0012] In vielen Fällen ist es aber erwünscht, größere bedruckbare Flächen in dem Etikett
verborgen zu haben, wie beispielsweise, um mehrere Sammelbilder oder eine Reihe von
Anwendungsrezepturen abzudrucken. In diesem Fall schließt sich vorzugsweise an das
dritte Feld in der Reihe jeweils über eine Faltlinie wenigstens ein weiteres Feld
an, das ebenso wie das erste Feld in der Reihe in Richtung senkrecht zu den Faltlinien
schmaler als das zweite Feld ist und planparallel zwischen das zweite und dritte Feld
eingefaltet ist. Wenn hier im Zusammenhang mit verschiedenen Feldern davon die Rede
ist, daß sie schmaler als das zweite Feld sein sollen, so ist hiermit jeder beliebige
Breitenunterschied in Richtung senkrecht zu den Faltlinien gemeint, obwohl im allgemeinen
sehr geringe Breitenunterschiede ausreichen, einen Materialstau beim Falzen zu vermeiden,
wie beispielsweise Breitenunterschiede von 1/2 bis 1 mm.
[0013] Bei vielen Ausführungsformen bevorzugt schließen sich an das dritte Feld in der Reihe
jeweils über Faltlinien untereinander verbunden mehrere zusätzliche Felder an, wobei
die Anzahl dieser Felder nur durch praktische Anwendung beschränkt ist. Diese sich
an das dritte Feld anschließenden Felder können untereinander in Form eines Leporellofalzes
oder eines Wickelfalzes oder mit einer Kombinationsform beider Falzarten aufeinander
gefaltet sein. Das von ihnen gebildete mehrlagige Päckchen wird in jedem Fall zwischen
dem dritten und zweiten Feld eingeschoben, um vor dem Öffnen des Etiketts entlang
den Faltlinien des zweiten Feldes eine geschlossene Linie zu haben, so daß ein Herausfallen
der übrigen Felder vermieden wird.
[0014] Um die zusätzliche bedruckbare Fläche im Inneren des Etiketts zugänglich zu machen,
braucht der Verwender lediglich mit einem Messer oder Brieföffner oder dergleichen
eine der Faltlinien des zweiten Feldes aufzuschneiden, so daß das Etikett aufklapp
bar ist und die übrigen Felder herausfallen oder herausgefaltet werden können. Danach
können diese Felder als Ganzes oder einzeln durch Reißen oder Schneiden entlang den
Faltlinien abgetrennt werden. Um das Öffnen des Etiketts und das Abtrennen der Felder
zu erleichtern, ist es bevorzugt, daß die Faltlinien aus Perforationslinien bestehen.
Das Öffnen kann durch Druck gegen die eine perforierte Faltlinie des zweiten Feldes,
etwa mit Hilfe eines Brieföffners oder Messerrückens, erfolgen. Das Abtrennen kann
durch einfaches Abreißen entlang den Perforationslinien geschehen.
[0015] Es ist selbstverständlich, daß länglich geformte Felder sowohl entlang ihren langen
als auch entlang ihren kurzen Seiten über Faltlinien miteinander verbunden sein können.
[0016] Durch die Zeichnung wird die Erfindung weiter erläutert. In dieser bedeutet
Figur 1 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt eines erfindungsgemäßen Etiketts vor
dem Falzen und Verkleben und
Figur 2 eine perspektivische Darstellung eines gefalzten und verklebten Etiketts nach
der Erfindung in einer anderen Ausführungsform.
[0017] Der in Figur 1 abgebildete Zuschnitt besitzt neun Felder, die mit den Buchstaben
des Alphabets von a bis i bezeichnet sind. Zwingend sind erfindungsgemäß die Felder
a bis c. Die Einzelfelder sind mit dem Bezugszeichen 1, die perforierten Faltlinien
zwischen jeweils zwei Feldern mit dem Bezugszeichen 2 versehen.
[0018] Beim Falzen des Zuschnitts werden die Felder d bis i leporelloartig und/oder als
Wickelfalz planparallel übereinander gefaltet. Das so gebildete Päckchen wird dann
auf das Feld c und mit diesem auf das Feld b gefaltet, worauf dann das Feld a auf
die Hinterseite des obenliegenden Feldes c umgefaltet und auf diesem vollflächig
verklebt wird.
[0019] In der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform besitzt der Übersichtlichkeit halber
das Etikett nur drei Felder a, b und c, wobei die Schichtdicken der Felder zur Verdeutlichung
übertrieben dargestellt sind.
[0020] Aus Figur 2 ist ersichtlich, daß die Felder a und c schmaler als das Feld b sind.
Das Feld c wird zunächst planparallel auf das Feld b umgefaltet, worauf das Feld a
auf das Feld c gefaltet und vollflächig mit ihm verklebt wurde. Die Kleberschicht
ist mit 3 bezeichnet.
[0021] Figur 2 zeigt deutlich, daß das Etikett mit seinen beiden Längsseiten verschlossen
ist und erst beim Aufschneiden oder Aufreißen einer der Faltlinien 2 sich öffnen
läßt. Wenn ein Etikett mit mehr als drei Feldern hergestellt wird, sieht dieses ähnlich
wie jenes in Figur 2 aus, wobei die übrigen Felder als Leporello- und/oder Wickelfalz
zwischen den Feldern b und c liegen.
1. Etikett zum Aufkleben oder Aufsiegeln auf einem Gegenstand, dadurch gekennzeichnet, daß es aus wenigstens drei (a, b c) durch Faltlinien (2) in Reihe miteinander verbundenen
Feldern (1) besteht, wobei das dritte Feld (c) in der Reihe planparallel auf das
zweite Feld (b) umgefaltet und in der Richtung senkrecht zu den Faltlinien (2) schmaler
als das zweite Feld (b) ist und das erste Feld (a) in der Reihe planparallel auf das
dritte Feld (c) umgefaltet und auf ihm befestigt ist.
2. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Feld (a) auf dem
dritten Feld (c) im wesentlichen vollflächig aufgeklebt oder aufgesiegelt ist.
3. Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Feld (a)
in Richtung senkrecht zu den Faltlinien (2) schmaler als das zweite Feld (b) ist.
4. Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich an
das dritte Feld (c) in der Reihe jeweils über eine Faltlinie wenigstens ein weiteres
Feld (d bis i) anschließt, das in Richtung senkrecht zu den Faltlinien (2) schmaler
als das zweite Feld (b) ist und planparallel zwischen das zweite (b) und dritte (c)
Feld eingefaltet ist.
5. Etikett nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es mehrere an das dritte
Feld (c) sich in Reihe anschließende, jeweils über Faltlinien (2) untereinander verbundene
Felder (d bis i) aufweist, die in Form eines Leporellofalzes und/oder Wickelfalzes
aufeinander gefaltet sind und zwischen dem zweiten (b) und dem dritten (c) Feld liegen.
6. Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltlinien
Perforationslinien sind.