(19)
(11) EP 0 403 773 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1990  Patentblatt  1990/52

(21) Anmeldenummer: 90108399.8

(22) Anmeldetag:  04.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G09F 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.06.1989 DE 3920496

(71) Anmelder: Steffen, Fritz
D-32108 Bad Salzuflen (DE)

(72) Erfinder:
  • Steffen, Fritz
    D-32108 Bad Salzuflen (DE)

(74) Vertreter: Weber, Dieter, Dr. et al
Weber, Dieter, Dr., Seiffert, Klaus, Dipl.-Phys., Lieke, Winfried, Dr. Postfach 61 45
65051 Wiesbaden
65051 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Etikett


    (57) Ein Etikett zum Aufkleben oder Aufsiegeln auf einem Gegenstand ist dadurch gekennzeichnet, daß es aus wenigstens drei (a, b, c) durch Faltlinien (2) in Reihe miteinander verbundenen Fel­dern (1) besteht, wobei das dritte Feld (c) in der Reihe plan­parallel auf das zweite Feld (b) umgefaltet und in der Rich­tung senkrecht zu den Faltlinien (2) schmaler als das zweite Feld (b) ist und das erste Feld (a) in der Reihe planparallel auf das dritte Feld (c) umgefaltet und auf ihm befestigt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Etikett zum Aufkleben oder Aufsie­geln auf einem Gegenstand, wie beispielsweise auf Behältnissen irgendwelcher Art, wie Dosen, Gläsern, Flaschen, Kartonpackun­gen oder dergleichen, oder auf anderen Gegenständen, wie Bü­chern, Heften oder dergleichen.

    [0002] Bekanntermaßen dienen solche Etiketten zur Beschriftung von Be­hältnissen beliebiger Form und Beschaffenheit, um über den In­halt dieser Behältnisse zu informieren. Beispielsweise zeigen solche Etiketten den Handelsnamen oder die Gattungsbezeichnung oder den Namen des Herstellers oder Abfüllers der in dem Behält­nis enthaltenen Ware. Auch können solche Etiketten ein Rezept oder Anwendungsempfehlungen oder genauere Informationen über die Zusammensetzung des Produktes tragen. Bekanntermaßen werden solche Etiketten beispielsweise durch druckaktivierbare oder hitzeaktivierbare Kleber auf den Gegenstand aufgeklebt. Im Fal­le von Kunststoffgegenständen oder kunststoffbeschichteten Ge­genständen können die Etiketten auch aufgesiegelt werden.

    [0003] In bestimmten Fällen kann es erwünscht sein, zusätzlich zu der Etikettenoberfläche weitere bedruckbare Fläche zu haben, ohne zusätzliche Etiketten auf den Gegenstand aufkleben zu müssen, da solche zusätzlichen Etiketten das Aussehen des Gegenstandes beeinträchtigen würden. Solche zusätzliche bedruckbare Fläche kann beispielsweise dazu dienen, zusätzliche Informationen über das Produkt zu geben oder mehrere verschiedene Rezepte zur An­wendung des Produktes zu geben oder eine abtrennbare Rabattmar­ke oder ein ebensolches Los oder Sammelbilder darauf wiederzu­geben. Insbesondere bei Sammelbildern oder Losen oder ähnlichem ist es erwünscht, diese für den Käufer verdeckt zu halten, bis er die Waren gekauft hat und die Verdeckung selbst beseitigen kann.

    [0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit darin, ein Etikett zum Aufkleben oder Aufsiegeln auf einem Gegenstand zu bekommen, das zusätzlich zu der Etikettenoberfläche weitere bedruckbare Flächen bietet, die für den Verbraucher leicht zu­gänglich und gegebenenfalls abtrennbar sind. Insbesondere soll die zusätzliche bedruckbare Fläche vor dem Zugänglichmachen oder Abtrennen verborgen sein, um ein Überraschungsmoment aus­zulösen.

    [0005] Das erfindungsgemäße Etikett zum Aufkleben oder Aufsiegeln auf einem Gegenstand ist dadurch gekennzeichnet, daß es aus wenig­stens drei durch Faltlinien in Reihe miteinander verbundenen Feldern besteht, wobei das dritte Feld in der Reihe planparal­lel auf das zweite Feld umgefaltet und in der Richtung senk­recht zu den Faltlinien schmaler als das zweite Feld ist und das erste Feld in der Reihe planparallel auf das dritte Feld umgefaltet und auf ihm befestigt ist.

    [0006] Die in Reihe aneinander grenzenden Felder werden gewöhnlich im wesentlichen gleiche Form mit Ausnahme einer geringen Ver­kürzung wenigstens des dritten Feldes gegenüber dem zweiten Feld in Richtung senkrecht zu den Faltlinien haben. Die Erfin­dung schließt aber nicht aus, daß die Felder auch unterschied­liche Form besitzen können. Beispielsweise kann das nach dem Aufkleben auf dem Gegenstand außen liegende Feld in Richtung der Faltlinien länger als die darunterliegenden Felder sein, oder umgekehrt können die darunterliegenden Felder länger als das Deckfeld sein und somit als Lasche über letzteres hinaus­ragen. Die Formgebung der Felder kann beliebig sein, wobei die Faltlinien bevorzugt gerade Linien sind, um das Falzen zu er­leichtern. Beispiele von Etikettenformen sind rechteckige oder am oberen und/oder am unteren Ende abgerundete oder spitz zu­laufende oder mehreckige Felder.

    [0007] Durch die erfindungsgemäße Faltung und Ausbildung der Felder hat das Etikett die Form eines Wickelfalzes oder geschichteten Päckchens, das an seinen beiden Seiten entlang den Faltlinien des zweiten Feldes geschlossen ist. Wenn das Etikett in dieser Form auf einen Gegenstand aufgeklebt wird, wie beispielsweise mit dem ersten Feld in der Reihe, das seinerseits auf dem drit­ ten Feld in der Reihe befestigt ist, so liegt in diesem Zustand, wie bei üblichen Etiketten, eine einzige bedruckbare Fläche vor. Durch Aufschneiden entlang wenigstens einer der Faltlinien klappt das Etikett jedoch auf und gibt weitere bedruckbare Flä­chen frei.

    [0008] Da die einzelnen Felder, die gegebenenfalls als Rabattmarken, Sammelbild, Los oder Rezeptvorschlag abgetrennt werden sollen, im ursprünglichen Zustand alle aneinander hängen, besteht auch nicht die Gefahr, daß während des Transportes oder vor dem Ver­kauf des Gegenstandes an den Endverbraucher eines der Felder sich ablöst oder herausfällt oder unbefugt entnommen wird.

    [0009] Da weiterhin das zwischen dem ersten und zweiten Feld in der Reihe eingefaltete dritte Feld in Richtung senkrecht zu den Faltlinien schmaler als das zweite Feld ist, gibt es durch das Falzen keine Stauchungen, so daß die Felder alle wirklich plan­parallel aufeinander liegen können.

    [0010] Im allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Etiketten mit der Außenseite des ersten Feldes auf dem Gegenstand aufgeklebt, während dieses erste Feld mit seiner Innenseite auf dem dritten Feld befestigt ist. Diese Befestigung kann in üblicher Weise durch Verklebung oder Aufsiegeln erfolgen, wobei diese Befesti­gung vorzugsweise ganzflächig erfolgt. Da nach dem Aufkleben auf den Gegenstand das erste Feld in der Reihe verborgen bleibt, auch wenn das Etikett in sachgemäßer Weise aufgeschnitten wird, kann das erste Feld unbedenklich kleiner als das zweite Feld ausgebildet werden, ohne den optischen Eindruck zu beeinträch­tigen. Dies kann aus fertigungstechnischen oder anderen Gründen erwünscht sein. Selbstverständlich, wenn auch nicht bevorzugt, kann das Etikett auch mit der Außenseite des zweiten Feldes auf dem Gegenstand aufgeklebt oder aufgesiegelt werden.

    [0011] Wenn das erfindungsgemäße Etikett nur aus drei Feldern besteht, stehen zusätzlich zu der im verschlossenen Zustand außen lie­genden Seite des Deckfeldes nach dem Öffnen nur zwei weitere bedruckbare Feldflächen zur Verfügung. Dies kann beispielsweise ausreichen, wenn eines der Felder, das entlang den beiden Falt­linien des zweiten Feldes abgetrennt werden kann, als Los, Ra­battmarke oder Sammelbild dient.

    [0012] In vielen Fällen ist es aber erwünscht, größere bedruckbare Flächen in dem Etikett verborgen zu haben, wie beispielsweise, um mehrere Sammelbilder oder eine Reihe von Anwendungsrezeptu­ren abzudrucken. In diesem Fall schließt sich vorzugsweise an das dritte Feld in der Reihe jeweils über eine Faltlinie wenigstens ein weiteres Feld an, das ebenso wie das erste Feld in der Rei­he in Richtung senkrecht zu den Faltlinien schmaler als das zweite Feld ist und planparallel zwischen das zweite und dritte Feld eingefaltet ist. Wenn hier im Zusammenhang mit verschie­denen Feldern davon die Rede ist, daß sie schmaler als das zweite Feld sein sollen, so ist hiermit jeder beliebige Brei­tenunterschied in Richtung senkrecht zu den Faltlinien gemeint, obwohl im allgemeinen sehr geringe Breitenunterschiede ausrei­chen, einen Materialstau beim Falzen zu vermeiden, wie bei­spielsweise Breitenunterschiede von 1/2 bis 1 mm.

    [0013] Bei vielen Ausführungsformen bevorzugt schließen sich an das dritte Feld in der Reihe jeweils über Faltlinien untereinander verbunden mehrere zusätzliche Felder an, wobei die Anzahl die­ser Felder nur durch praktische Anwendung beschränkt ist. Diese sich an das dritte Feld anschließenden Felder können unterein­ander in Form eines Leporellofalzes oder eines Wickelfalzes oder mit einer Kombinationsform beider Falzarten aufeinander gefaltet sein. Das von ihnen gebildete mehrlagige Päckchen wird in jedem Fall zwischen dem dritten und zweiten Feld eingescho­ben, um vor dem Öffnen des Etiketts entlang den Faltlinien des zweiten Feldes eine geschlossene Linie zu haben, so daß ein Herausfallen der übrigen Felder vermieden wird.

    [0014] Um die zusätzliche bedruckbare Fläche im Inneren des Etiketts zugänglich zu machen, braucht der Verwender lediglich mit einem Messer oder Brieföffner oder dergleichen eine der Faltlinien des zweiten Feldes aufzuschneiden, so daß das Etikett aufklapp bar ist und die übrigen Felder herausfallen oder herausgefaltet werden können. Danach können diese Felder als Ganzes oder ein­zeln durch Reißen oder Schneiden entlang den Faltlinien abge­trennt werden. Um das Öffnen des Etiketts und das Abtrennen der Felder zu erleichtern, ist es bevorzugt, daß die Faltlinien aus Perforationslinien bestehen. Das Öffnen kann durch Druck gegen die eine perforierte Faltlinie des zweiten Feldes, etwa mit Hilfe eines Brieföffners oder Messerrückens, erfolgen. Das Ab­trennen kann durch einfaches Abreißen entlang den Perforations­linien geschehen.

    [0015] Es ist selbstverständlich, daß länglich geformte Felder sowohl entlang ihren langen als auch entlang ihren kurzen Seiten über Faltlinien miteinander verbunden sein können.

    [0016] Durch die Zeichnung wird die Erfindung weiter erläutert. In dieser bedeutet

    Figur 1 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt eines erfindungsge­mäßen Etiketts vor dem Falzen und Verkleben und

    Figur 2 eine perspektivische Darstellung eines gefalzten und verklebten Etiketts nach der Erfindung in einer anderen Ausführungsform.



    [0017] Der in Figur 1 abgebildete Zuschnitt besitzt neun Felder, die mit den Buchstaben des Alphabets von a bis i bezeichnet sind. Zwingend sind erfindungsgemäß die Felder a bis c. Die Einzel­felder sind mit dem Bezugszeichen 1, die perforierten Faltli­nien zwischen jeweils zwei Feldern mit dem Bezugszeichen 2 ver­sehen.

    [0018] Beim Falzen des Zuschnitts werden die Felder d bis i leporello­artig und/oder als Wickelfalz planparallel übereinander gefal­tet. Das so gebildete Päckchen wird dann auf das Feld c und mit diesem auf das Feld b gefaltet, worauf dann das Feld a auf die Hinterseite des obenliegenden Feldes c umgefaltet und auf die­sem vollflächig verklebt wird.

    [0019] In der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform besitzt der Übersichtlichkeit halber das Etikett nur drei Felder a, b und c, wobei die Schichtdicken der Felder zur Verdeutlichung über­trieben dargestellt sind.

    [0020] Aus Figur 2 ist ersichtlich, daß die Felder a und c schmaler als das Feld b sind. Das Feld c wird zunächst planparallel auf das Feld b umgefaltet, worauf das Feld a auf das Feld c gefal­tet und vollflächig mit ihm verklebt wurde. Die Kleberschicht ist mit 3 bezeichnet.

    [0021] Figur 2 zeigt deutlich, daß das Etikett mit seinen beiden Längs­seiten verschlossen ist und erst beim Aufschneiden oder Aufrei­ßen einer der Faltlinien 2 sich öffnen läßt. Wenn ein Etikett mit mehr als drei Feldern hergestellt wird, sieht dieses ähn­lich wie jenes in Figur 2 aus, wobei die übrigen Felder als Le­porello- und/oder Wickelfalz zwischen den Feldern b und c lie­gen.


    Ansprüche

    1. Etikett zum Aufkleben oder Aufsiegeln auf einem Gegenstand, dadurch gekennzeichnet, daß es aus wenigstens drei (a, b c) durch Faltlinien (2) in Reihe miteinander verbundenen Fel­dern (1) besteht, wobei das dritte Feld (c) in der Reihe planparallel auf das zweite Feld (b) umgefaltet und in der Richtung senkrecht zu den Faltlinien (2) schmaler als das zweite Feld (b) ist und das erste Feld (a) in der Reihe planparallel auf das dritte Feld (c) umgefaltet und auf ihm befestigt ist.
     
    2. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das er­ste Feld (a) auf dem dritten Feld (c) im wesentlichen voll­flächig aufgeklebt oder aufgesiegelt ist.
     
    3. Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Feld (a) in Richtung senkrecht zu den Faltlinien (2) schmaler als das zweite Feld (b) ist.
     
    4. Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß sich an das dritte Feld (c) in der Reihe je­weils über eine Faltlinie wenigstens ein weiteres Feld (d bis i) anschließt, das in Richtung senkrecht zu den Faltlinien (2) schmaler als das zweite Feld (b) ist und planparallel zwischen das zweite (b) und dritte (c) Feld eingefaltet ist.
     
    5. Etikett nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es meh­rere an das dritte Feld (c) sich in Reihe anschließende, je­weils über Faltlinien (2) untereinander verbundene Felder (d bis i) aufweist, die in Form eines Leporellofalzes und/­oder Wickelfalzes aufeinander gefaltet sind und zwischen dem zweiten (b) und dem dritten (c) Feld liegen.
     
    6. Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Faltlinien Perforationslinien sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht