(19)
(11) EP 0 403 785 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1990  Patentblatt  1990/52

(21) Anmeldenummer: 90109085.2

(22) Anmeldetag:  15.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41J 2/49, G01D 9/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 22.06.1989 DE 3920373

(71) Anmelder: AEG Olympia Office GmbH
D-26357 Wilhelmshaven (DE)

(72) Erfinder:
  • Kerzel, Günter
    D-2948 Schortens 2 (DE)
  • Kittel, Arthur
    D-2940 Wilhelmshaven (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schreib- oder Büromaschine ähnlicher Bauart zum Erzeugen von Volldruckzeichen und/oder Farbbildern von grafischen Darstellungen oder Mustern


    (57) Da die Schreibmaschinen heutzutage auch vielfach als Ausgabe­geräte für Computer eingesetzt werden, ist es wünschenswert, daß hierüber auch farbige Bilder in Form von Grafiken oder Mustern übertragen werden können. Jedoch sind die bisher vorgeschlagenen Vielfarben-Aufzeichnungsgeräte sehr kostenaufwendig, beanspruchen viel Platz und sind deshalb zum Gebrauch in Verbindung mit einem privaten Rechner weniger geeignet. Erfindungsgemäß ist nun eine Schreib- oder Büromaschine ähnlicher Bauart geschaffen worden, bei der auf die Aufnahmevorrichtung (19) des Typenträgerwagens (4) wahlweise eine Farbbandkassette oder ein mit farbigen Schreibstiften (95) bestückter XY-Aufzeichnungsmechanismus auf­setzbar ist, dessen Schreibstifte (95) durch die Farbbandtrans­portvorrichtung auswähl- und durch eine Antriebsvorrichtung aus der Rast- in die Arbeitsstellung mit dem Aufzeichnungsträger in Berührung gebracht werden. Hierdurch ist es also möglich, sowohl Volldruckzeichen als auch farbige Bilder durch einfaches Aus­tauschen der Farbbandkassette und des Typenrades gegen den Auf­zeichnungsmechanismus (85) mit farbigen Schreibstiften (95) zu erzeugen. Hierdurch ist eine einfache Schreibmaschine mit wenigen Handgriffen in einen Plotter umwandelbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schreib- oder Büromaschine ähnlicher Bauart zum Erzeugen von Volldruckzeichen und/oder von Farbbildern grafischer Darstellungen oder Muster der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

    [0002] Strichziehvorrichtungen an Schreibmaschinen zum Ziehen von waage­rechten und senkrechten Linien sind schon mehrfach bekannt. Die Tatsache, daß sie in der Praxis kaum anzutreffen sind, dürfte genügend beweisen, daß sie sich nicht genügend bewährt haben bzw. den Schreibvorgang zu sehr behinderten.

    [0003] Durch die deutsche Patentschrift 891 271 ist eine Haltevorrich­tung an Schreibmaschinen zur Aufnahme einer mit Gewinde ver­sehenen Kugelschreiberpatrone bekannt, bei der auf die Zeilen­bleche rechts oder links neben dem Typenführungskopf ein mit Gewinde versehener Halter zur Aufnahme der Schreibpatrone mittels einer Klemme festklemmbar angeordnet ist. Hierbei weist das aus Kunststoff bestehende Zeilenblech anstelle eines Einsteckloches eine Gewindehülse der Schreibpatrone auf. Eine derartige Anord­nung stört den Schreibvorgang insbesondere bei den Maschinen, bei denen der Druckkopf auf einem längs des Aufzeichnungsträgers bewegbaren Schlitten angeordnet ist. Auch würde der Autausch der Kugelschreiberpatronen eine gewisse Geschicklichkeit von der Bedienungsperson der Maschine verlangen.

    [0004] Weiterhin ist durch die deutsche Offenlegungsschrift 33 15 733 ein Vielfarben-Schreibgerät bekannt, bei dem unterschiedlich farbige Stifte an der Peripherie eines trommelartigen Halters angeordnet sind. Die Einstellung dieses Schreibgerätes auf eine der gewünschten Farben ist doch sehr aufwendig. Weiterhin ist durch die DE-OS 36 19 567 eine Farbbandkassette mit einem einen Farbstift aufweisenden Verschiebeelement vorgeschlagen worden, das über eine an diesem befindliche Handhabe aus einer Außer­eingriffstellung in eine Bereitschaftsstellung verschiebbar ange­ordnet ist. Hiermit lassen sich zwar einfache Linienzüge in hori­zontaler, vertikaler oder auch in jeder anderen Richtung er­zeugen, aber die Verstellung des Verschiebeelementes muß noch von Hand vorgenommen werden. Daher ist diese Anordnung für einen automatisch arbeitenden Drucker nicht geeignet.

    [0005] Weiterhin ist durch die DE-PS 31 40 888 eine Aufzeichnungsein­richtung mit in Richtung des Aufzeichnungsträger verschiebbaren Schreibelementen bekannt, welche aus farbigen Stiften bestehen und in einem trommelförmigen Halter angeordnet sind. Dieses bekannte Vielfarben-Aufzeichnungsgerät ist wohl zum Erzeugen von farbigen grafischen Darstellungen oder Mustern geeignet, aber ist als einfache Korrespondenzmaschine weniger geeignet. Auch lassen sich mit diesen bekannten Aufzeichnungseinrichtungen keine Durch­schläge erzeugen.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schreib- oder Büromaschine ähnlicher Bauart zum Erzeugen von Volldruckzeichen und/oder von Farbbildern grafischer Darstellungen oder Muster zu schaffen, deren Aufzeichnungsvorrichtung zur Erzeugung von Farb­bildern aus einfachen Bauteilen besteht, leicht zu montieren ist und für billige Massenmaschinen geeignet ist. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst. Die Aufzeichnungsvorrichtung zum Erzeugen von Farbbildern ist anstelle der Farbbandkassette in die Maschine einsetzbar. Diese Vorrichtung kann auch in allen bereits verkauften Schreibma­schinen nachträglich noch eingesetzt werden. Daher kann diese Aufzeichnungsvorrichtung zum Erzeugen von Farbbildern entweder mit der Maschine gleich mitgekauft oder jederzeit nachträglich als ein in sich funktionsfähiger Baustein erworben werden. Der weitere Vorteil besteht darin, daß zum Antrieb dieser Aufzeich­ nungsvorrichtung die in der Maschine ohnehin vorhandenen An­triebsvorrichtung für anderen Funktionseinheiten mitverwendet werden können.

    [0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0008] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher be­schrieben. Es zeigen:

    Figur 1 eine schaubilddliche Darstellung eines beweg­baren Druckwerks für Schreibmaschinen,

    Figur 2 eine Einzelheit aus Figur 1,

    Figur 3 die Aufzeichnungsvorrichtung zum Erzeugen von Farbbildern und

    Figur 4 eine Einzelheit aus Figur 3.



    [0009] In Figur 1 ist ein längs eines Aufzeichnungsträgers 1 auf Achsen 3, 5 bewegbarer Typenträgerwagen 7 dargestellt, auf dem neben einem Typenträger 9 eine Antriebsvorrichtung zum Transportieren eines Farbbandes 11 in Schreib- oder Büromaschinen ähnlicher Bauart angeordnet ist. Das von einer Vorratsspule 13 auf eine Aufwickelspule 15 geführte Farbband ist in einer Kassette 17 angeordnet, die auf eine Aufnahmevorrichtung 19 des Typenträger­wagens 4 aufsetz- bzw. herabnehmbar angeordnet ist. Auf der dem Aufzeichnungsträger 1 zugewandten Seite ist die Farbbandkassette 17 mittels einer Rastnase 21 einer in der Aufnahmevorrichtung 19 schwenkbar gelagerten Verriegelungsklinke 23 arretierbar. Diese Verriegelungsklinke 23 ist um einen Lagerzapfen 25 verschwenkbar und wird durch eine Feder 27 beaufschlagt. Unterhalb der einge­setzten Farbbandkassette 17 ist eine Trägerplatte 29 um eine Lagerachse 31 verschwenkbar angeordnet, auf der Aufnahmespulen für ein Korrekturband 33 angeordnet sind, von denen nur die Vor­ ratsspule 35 dargestellt ist. Das von der Korrekturbandspule 35 kommende Korrekturband 33 wird um eine Umlenkführung 37 in be­kannter Weise umgelenkt, welche Bestandteil des schwenkbaren Trägers 29 ist. Die Aufwickelspule für das Korrekturband 33 und die entsprechende Antriebsvorrichtung sind nicht näher darge­stellt und beschrieben.

    [0010] Die Aufwickelspule 15 für das Farbband 11 ist über ein Stachelrad 39 antreibbar, das einerseits mit einem Handstellrad 41 und ande­rerseits in bekannter Weise eine kreuzschlitzförmige Ausnehmung für ein schneidenförmiges Kupplungselement 43 in der Aufnahme­vorrichtung 19 des Typenträgerwagens 7 aufweist. Das schneiden­förmige Kupplungselement 43 ist in axialer Richtung abgefedert und über ein Zahnrad 45 antreibbar, das mit einem Zahnrad 47 ständig in formschlüssiger Verbindung steht. Dieses Zahnrad 47 ist auf einem Lagerzapfen 51 an einer Seitenwand 53 des Typen­trägerwagens 7 drehbar gelagert und weist eine Verzahnung 49 auf, die mit Kupplungsklinken 55, 57 in einer Drehrichtung eines An­triebszahnrades 59 in Eingriff bringbar ist. Dieses Antriebszahn­rad 59 ist ebenfalls auf dem Lagerzapfen 51 drehbar gelagert und ist über ein Antriebsritzel 61 antreibbar, welches mit der An­triebswelle 63 eines Antriebsmotor 65 fest verbunden ist.

    [0011] Andererseits weist das Antriebsrad 59 auf der hinteren Seite noch Kupplungsklinken 67, 69 auf, die bei Drehrichtungsumkehr des An­triebsmotors 65 eine Antriebswelle 71 antreiben, an derem freien Ende ein Zahnrad 73 fest angeordnet ist. Eine Verzahnung 75 dieses Zahnrades 73 steht mit einer Verzahnung 77 eines Zahnrades 74 ständig in Eingriff, welches mit einer Nockenscheibe 79 fest verbunden ist. Diese Nockenscheibe 79 weist eine eingearbeitete Nockenbahn 81 auf, in die ein Führungsstift 83 an dem schwenk­baren Träger 29 formschlüssig eingreift. Wenn das Zahnrad 81 mit der Nockenscheibe 79 angetrieben wird, dann erfolgt eine Ver­schwenkung der Trägerplatte 29 mit der Korrektureinrichtung.

    [0012] In den Figuren 3 und 4 ist ein XY-Aufzeichnungsmechanismus 85 dargestellt, der anstatt der Farbbandkassette 17 auf die Auf­nahmevorrichtung 19 des Typenträgerwagens 4 aufsetzbar ist. Dieser Aufzeichnungsmechanismus 85 weist eine Aufnahmeplatte 87 auf, welche auf der Aufnahmevorrichtung 19 verrastbar lagerbar ist und einen Lagerbock 89 aufweist, in dem eine Trommel 91 mit an derem Umfang in Rastöffnungen 93 verrast- und in Richtung des Aufzeichnungsträgers (1) verschiebbaren Schreibstiften 95 drehbar gelagert ist. Die Trommel 91 ist durch ein mit der Farbband­transportvorrichtung kuppelbares Klinkengetriebe zur Einstellung auf einen Schreibstift 95 antreibbar. Zu diesem Zweck ist die Trommel 91 mit einer Verzahnung 97 versehen, deren Zähne 99 ein gegen die Kraft einer Feder 101 verschiebbaren Antriebsklinke 103 in Eingriff bringbar ist. Diese Antriebsklinke 103 besteht aus einem gegen die Kraft der Feder 101 in einem Hohlzylinder 105 verschiebbaren Kolben 107, welcher an einem Ende einen aus dem Hohlzylinder 105 herausragenden Anschlagzapfen 109 für einen Antriebshebel 111 aufweist und mit dem anderen Ende mit einer Blattfeder 113 versehen ist, die in einem Schlitz des Hohlzylin­ders 105 verschiebbar gelagert und mit ihrem freien Ende mit den Zähnen 99 des Zahnrades 97 in Eingriff bringbar ist. Die abge­federte Antriebsklinke 103 drückt in ihrer Ausgangslage den An­triebshebel 111 gegen einen festen Anschlag 114.

    [0013] Das freie Ende des Anschlagzapfens 109 wird durch einen Bolzen 115 beaufschlagt, der an einem Arm 117 fest angeordnet ist. Ein zweiter Arm 119 des um eine Lagerachse 121 schwenkbaren Antriebs­hebels 111 ist durch vorstehende Nocken 123 einer um eine Lager­achse 127 schwenkbaren Nockenscheibe 125 derart beaufschlagbar, daß der Antriebshebel 111 von dem Anschlag 114 abhebt und die Antriebsklinke 103 zum Weiterschalten der Trommel 91 in Pfeil­richtung 129 beaufschlagt. Da die Nockenscheibe 125 vier An­schlagnocken aufweist, wird der Antriebshebel 111 bei einer Umdrehung der Nockenscheibe 125 viermal beaufschlagt. Die Nocken­scheibe 125 ist mit einem Zahnrad 131 fest verbunden, dessen Verzahnung 133 mit einer Verzahnung 135 eines Antriebszahnrades 137 in Eingriff steht. Dieses Antriebszahnrad ist in der Lager­platte 87 drehbar gelagert und ist mit einem Handgriff 139 fest verbunden. Außerdem weist das Antriebszahnrad 137 zumindest auf seiner Unterseite eine kreuzschlitzförmige Ausnehmung 141 auf, die beim Aufsetzen der Lagerplatte 87 auf die Aufnahmevorrichtung 19 des Typenträgerwagens 4 mit dem schneidenförmigen Kupplungs­element 43 formschlüssig kuppelbar ist. Das Verstellen der Trom­mel 91 mit den längsverschiebbaren Schreibstiften 93 ist also sowohl mittels des Handrades 139 als auch mittels der Farbband­transportvorrichtung mit dem Kupplungselement 43 antreibbar, derart, daß eine der farbigen Schreibstifte 93 in die in Figur 3 dargestellte Arbeitslage bringbar ist.

    [0014] Die dem Aufzeichnungsträger 1 zugewandten freien Enden der in den Rastausnehmungen 93 der Trommel 91 verschiebbar gelagerten Schreibstifte 95 ragen aus Öffnungen 143 von federnden Nasen 145 einer Federscheibe 147 heraus, welche an einem Arm 149 des Lager­bockes 89 drehbar gelagert ist. Die federnden Nasen 145 werden durch Ausnehmungen 151 in der Federscheibe 147 gebildet und be­aufschlagen die Schreibstifte 95 derart, daß diese mit ihren den Schreibenden abgewandten Enden an einer Anschlagfläche 153 des Lagerbockes 89 anliegen. Diese Anschlagfläche 153 weist eine Aus­nehmung 155 auf, in der ein zweiarmiger Andruckhebel 157 schwenk­bar gelagert ist. Dieser Andruckhebel 157 ist um eine Lagerachse 159 verschwenkbar gelagert und weist an einem Arm 161 eine Druck­fläche 163 zum Beaufschlagen der Schreibstifte 95 auf, während der andere Arm 165 einen Anschlagstift 167 für die Trägerplatte 29 mit der Korrektureinrichtung aufweist. Übrigens wird der Andruckhebel 157 in Ruhelage mittels einer Feder 169 mit einer Anschlagnase 171 mit der Oberfläche der Trägerplatte 87 in Anlage gehalten.

    [0015] Bei der Montage der Aufnahmeplatte 87 mit dem Aufzeichnungsmecha­nismus 85 wird dieses (87) mit einer Anlagekante 164 in Schlitze der Seitenwände des Typenträgerwagens 4 gesteckt, wobei das Hineinstecken durch Anschlagen von Anschlagnasen 173, 175 gegen vorstehende Anschläge 177 , 179 an den Seitenwänden des Typenträ­gerwagens 4 begrenzt wird. Die seitliche Arretierung der Auf­nahmeplatte 87 erfolgt durch seitliche Anschlagnasen 181, 183, welche an den Außenflächen der Seitenwände des Typenträgerwagens 4 anliegen. Die Aufnahmeplatte 87 ist um die Steckverbindungen in Pfeilrichtung 185 soweit verschwenkbar, bis die Aufnahmeplatte 87 mit ihrer Unterseite auf Anlageflächen 187 zur Anlage kommen, wo dann eine Sperrklinke 189 mit einer Rastnase 191 die Aufnahme­platte 87 verriegelt. Diese Sperrklinke 189 ist um einen Lager­zapfen 193 gegen die Kraft einer Feder 195 verschwenkbar ange­ordnet. Diese Sperrklinke 189 dient beim Aufsetzen von Farbband­kassetten 17 auf die Aufnahmevorrichtung 19 des Typenträgerwagens 4 auch als Verriegelungsklinke für die Farbbandkassette 17.

    [0016] Die Schreibstifte 95 werden einerseits in Lagerbohrungen 197 in dem Zahnrad 97 und andererseits durch federnde Rastklinken 199 und 201 in den Rastausnehmungen 93 sicher gehalten. Um die als Kugelschreiberminen ausgebildeten Schreibstifte 95 leichter aus­wechseln zu können, ist auf der Aufnahmeplatte 87 noch eine Ent­rastungsvorrichtung für die Schreibstifte 95 vorgesehen. Zu diesem Zweck ist ein Entrastungshebel 203 auf einem Lagerzapfen 205 verdreh- und verschiebbar gelagert. Dieser Entrastungshebel weist einerseits von Hand betätigbaren Griff 207 und an einem zweiten Arm 209 einen Anschlagstift 211 auf. Dieser Anschlagstift ist durch Verschieben des Entrastungshebels in Pfeilrichtung 213 unter die freien Enden der Schreibstifte 95 schiebbar, wonach dann durch Verschwenken des Entrastungshebels 107 im Uhrzeiger­sinn die Schreibstifte 95 automatisch von den Rastklinken 109, 201 entrastet werden. Die Rückstellung des Entrastungshebels erfolgt durch eine Feder 215, die derart angelenkt ist, daß der Entrastungshebel sowohl entgegen dem Uhrzeigersinn zurückgedreht als auch auf der Lagerachse 205 wieder in die Ausgangslage zu­rückgeschoben wird. Die Schwenkbewegung des Entrastungshebels 203 wird durch einen Anschlagstift 217 begrenzt, der in ein Langloch 219 des Entrastungshebels 203 eingreift.

    [0017] Wenn bei einer Aufzeichnung von Volldruckzeichen auf einem Auf­zeichnungsträger 1 farbige Bilder von grafischen Darstellungen oder Figuren erforderlich sind, dann braucht die Bedienungsperson lediglich die Farbbandkassette 17, das Typenrad und das Korrek­turband von der Aufnahmevorrichtung 19 des Typenträgerwagens 4 zu entfernen und durch die Aufnahmeplatte 87 gemäß Figur 3 zu er­setzen. Die Montage der Aufnahmeplatte 87 in ihre verriegelte Stellung wurde bereits oben beschrieben und wird daher nicht mehr näher erläutert. Nach dem Aufsetzen der Aufnahmeplatte 87 muß die die Maschine bedienende Person zunächst den Schreibstift mit der gewünschten Farbe auswählen und durch Drehen des Handrades 139 oder durch Ansteuerung des Antriebsmotors 65 über eine nicht dargestellte Taste in Arbeitslage gemäß Figur 3 gebracht werden. Der für die Erstellung eines Farbbildes erforderliche Schreib­stift 95 ist mit seinem hinteren Ende vor die Druckfläche 163 des Andruckhebels 157 zu bringen. Die Drehübertragung des Antriebs­zahnrades 137 auf das Zahnrad 133 löst eine Drehbewegung der Nockenscheibe 125 entgegen dem Uhrzeigersinn aus, wodurch der Antriebshebel 111 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird und dadurch die Antriebsklinke 103 in Pfeilrichtung 129 verschoben. Die Trommel 91 wird über die Antriebsklinke 103 und die Verzahnung 97 sooft beaufschlagt, bis der gewünschte Schreibstift sich in Arbeitsstellung befindet. Danach wird dann der Andruckhebel 157 im Gegenuhrzeigersinn um die Lagerachse 159 soweit verschwenkt, bis der Schreibstift mit seiner Schreibspitze auf dem Aufzeich­nungsträger 1 zur Anlage kommt. Das Verschwenken des Andruck­hebels 157 erfolgt über die Schwenkplatte 29, welche den An­schlagstift 167 an dem Andruckhebel 157 beaufschlagt. Das In­stellungbringen des Schreibstiftes 95 erfolgt also über die Schwenkplatte 29 mit der Korrekturvorrichtung, die ohnehin an der Maschine vorhanden ist. Das Verschwenken der Schwenkplatte 29 erfolgt wiederum über den Antriebsmotor 65, welcher entgegen­ gesetzt zur Drehrichtung für den Farbbandtransport betrieben wird. Die Drehübertragung erfolgt hierbei über die Kupplungsklin­ken 67 , 69, auf die Antriebswelle 71, von der dann über die Zahn­räder 73 und 74 die Nockenscheibe 79 mit der Nockenkurve 81 be­aufschlagt wird. Über die Drehbewegung der Nockenkurve 81 wird der Führungsstift 83 an der Schwenkplatte 29 zu deren Schwenk­bewegung beaufschlagt.

    [0018] Die erfindungsgemäße Schreibmaschine ermöglicht mit einfachsten Mitteln das Erzeugen von Volldruckzeichen und/oder von Farb­bildern grafischer Darstellungen oder Muster, wobei die Farbband­kassette 17 einfach durch einen Aufzeichnungsmechanismus 85 mit farbigen Schreibstiften 95 ersetzt wird. Daher kann dieser Auf­zeichnungsmechanismus 85 auch nachträglich bei bereits verkauften Maschinen eingesetzt werden.


    Ansprüche

    1. Schreib- oder Büromaschine ähnlicher Bauart zum Erzeugen von Volldruckzeichen und/oder von Farbbildern grafischer Dar­stellungen oder Muster mit einer ein Farbband enthaltenen Farbbandkassette, welche auf eine Aufnahmevorrichtung eines längs eines Aufzeichnungsträgers bewegbaren Schlitten auf­setz- und von dieser herabnehmbar angeordnet ist, wobei auf dem Schlitten ein alphanumerisches Volldruckzeichen unter Zwischenschaltung des Farbbandes auf dem Aufzeichnungsträger erzeugender Druckkopf und eine Antriebsvorrichtung zum Transport des Farbbandes angeordnet sind, und mit einem reversierbar steuerbaren Antriebsmotor zum Vor- und Rück­transport des Aufzeichnungsträger, dadurch gekenn­zeichnet, daß auf die Aufnahmevorrichtung (19) des Typenträgerwagens (4) wahlweise eine Farbbandkassette (17) oder ein mit farbigen Schreibstiften (95) bestückter XY-Auf­zeichnungsmechanismus (85) aufsetzbar ist, dessen Schreib­stifte (95) durch die Farbbandtransportvorrichtung auswähl­bar und durch eine Antriebsvorrichtung aus der Rast- in die Arbeitsstellung mit dem Aufzeichnungsträger (1) in Berührung bringbar sind.
     
    2. Schreib- oder Büromaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der XY-Aufzeichnungsmechanismus (85) eine Aufnahmeplatte (87) aufweist, welche auf der Auf­nahme vorrichtung (19) verrastbar lagerbar ist und einen Lagerbock (89) aufweist, in dem eine Trommel (91) mit den an derem Umfang in Rastöffnungen (93) verrast- und in Richtung des Aufzeichnungsträgers (1) verschiebbaren Schreibstiften (95) drehbar gelagert ist und daß die Trommel (91) durch ein mit der Farbbandtransportvorrichtung kuppelbares Klinken­getriebe zur Einstellung auf einen Schreibstift (95) an­treibbar ist.
     
    3. Schreib- oder Büromaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (91 ) eine Verzahnung (97) aufweist, mit deren Zähnen (99) eine gegen die Kraft einer Feder (101 ) verschiebbaren Antriebsklinke (103) in Eingriff steht, wobei das freie Ende des Anschlagzapfens (109) durch einen mittels einer getriebenen Nockenscheibe (125) schwenkbaren Antriebshebel (111) beaufschlagbar ist, daß die Nockenscheibe (125) mit einem Zahnrad (131) fest verbunden ist, das mit einem Antriebsritzel (137) in Ein­griff steht und daß das Antriebsritzel (137) eine kreuz­schlitzartige Ausnehmung (141) für ein durch einen Antriebs­motor (65) auf dem Typenträgerwagen (4) antreibbaren Kupp­lungselement (43) aufweist und andererseits mit einem Hand­stellrad (139) versehen ist.
     
    4. Schreib- oder Büromaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die abgefederte Antriebsklinke (103) in ihrer Ausgangslage den Antriebshebel (111) gegen einen festen Anschlag (113) der Aufnahmeplatte (87 ) drückt.
     
    5. Schreib- oder Büromaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsklinke (103) aus einem gegen die Kraft der Feder (101) in einem Hohlzylinder (105) verschiebbaren Kolben (107) besteht, welcher an einem Ende eine aus dem Hohlzylinder (105) herausragenden An­schlagzapfen (109) für den Antriebshebel (111) aufweist und mit dem anderen Ende mit einer Blattfeder (113) versehen ist, die in einem Schlitz des Hohlzylinders (105) verschieb­bar gelagert und mit ihrem freien Ende mit der Verzahnung (99) des Zahnrades (97) in Eingriff steht.
     
    6. Schreib- oder Büromaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Rastausnehmungen (93) der Trommel (91) verschiebbar gelagerten Schreibstifte (95) mit ihren dem Aufzeichnungsträger (1) zugewandten Enden aus Öffnungen (143) von federnden Nasen (145) einer drehbar gelagerten Federscheibe (147) ragen, daß die federnden Nasen (145) die Schreibstifte (95) mit ihren anderen Enden gegen eine Anschlagfläche (153) an dem Lagerbock (89) drücken und daß die Anschlagfläche (153) eine Ausnehmung (155) aufweist, in welcher ein zweiarmiger Andruckhebel (157) schwenkbar gelagert ist, wobei ein Arm (161) des Andruckhebels (157) eine Druckfläche (163) zum Verschieben der Schreibstifte (95) und der andere Arm (165) durch eine Antriebsvorrichtung beaufschlagbar ist.
     
    7. Schreib- oder Büromaschine nach Anspruch 6, wobei auf dem Typenträgerwagen eine Schwenkplatte mit einer Korrektur­einrichtung angeordnet ist, die zum Anheben des Korrektur­bandes durch eine Antriebsvorrichtung verschwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die den an­deren Arm (165) des Andruckhebels (157) beaufschlagende Antriebsvorrichtung die Schwenkplatte (29) ist, die beim Verschwenken einen Anschlagstift (167) an dem freien Ende des anderen Armes (165) des Andruckhebels (157) beauf­schlagt.
     
    8. Schreib- oder Büromaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastausnehmungen (93) in der Trommel (91) aus hohlzylindrischen Vertiefungen zum Lagern der runden Schreibstifte (95) bestehen, die an ihren dem Aufzeichnungsträger (1) zugewandten Enden Lagerbohrungen (197) für die Schreibstifte (95) aufweisen und an den an­deren Enden federnde Rastnasen (199, 201 ) zum Arretieren der Schreibstifte (95) aufweisen.
     
    9. Schreib- oder Büromaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeplatte (87) in Nähe des Lagerbocks (89) an dessen dem Andruckhebel (157) auf­weisenden Ende einen Entrastungshebel (203) zum Entrasten einer der in der Trommel (91 ) verrastbar gelagerten Schreib­stifte (95) aufweist.
     
    10. Schreib- oder Büromaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Entrastungshebel (203) mittels eines Betätigungsarmes (207) auf einem Lagerzapfen (205) der Aufnahmeplatte (87) gegen die Kraft einer Feder (215) verschieb- und verdrehbar gelagert ist und an einem zweiten Arm (209) einen Anschlagstift (211) aufweist, der unter die freien Ende der Schreibstifte (95) schiebbar ist und beim Verschwenken die Schreibstifte (95) entrastet.
     




    Zeichnung