[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Innenbeschichten von Hohlräumen, insbesondere
einer Automobilkarosse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige
Einrichtung ist aus der EP 140 017 bekannt.
[0002] Bei der bekannten Einrichtung werden Sprühsonden an einer Sprühpistole lösbar befestigt.
Die Sprühsonden sind in einem Halterungsteil mit mehreren Aufnahmen aufbewahrt und
werden vom Werker nach Bedarf entnommen und auf der Sprühpistole befestigt. Jeder
Aufnahme in der Sprühsondenhalterung ist ein Halter sowie eine Anzeigelampe zugeordnet,
die jeweils dann aufleuchtet, wenn die entsprechende Sprühsonde aus der Halterung
entnommen worden ist. Darüber hinaus ist eine Symbol-Anzeigetafel mit ebenfalls zugeordneten
Lämpchen vorhanden, die mittels Leitungen mit der Sprühsondenhalterung und einem
Steuergerät verbunden ist und auf der die jeweilige Sprühposition der entsprechenden
Sprühsonde angezeigt wird, wobei die Lämpchen jeweils dann aufleuchten, wenn die entsprechende
Lampe an der Sprühsondenhalterung bei Entnahme der Sprühsonde aufleuchtet. Mit diesem
bekannten System wird also auf der Grundlage der Aufmerksamkeit des Werkers sichergestellt,
daß die richtige Düsensonde in den richtigen Hohlraum eingeführt wird. Maßnahmen zum
Sicherstellen, daß die Düsensonde bezüglich Richtung und Tiefe korrekt in den Hohlraum
eingeführt wird (exakte Anlage des Positionieranschlags an der die Einführöffnung
umgebenden Hohlraumwandung) sind jedoch bei der bekannten Einrichtung nicht getroffen.
Dasselbe gilt auch für den Vorgang der korrekten Befestigung der Düsensonde an der
Sprühpistole.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, sicherzustellen, daß ungeachtet
der Aufmerksamkeit des Werkers ein Sprühschuß nur dann ausgelöst wird bzw. ausgelöst
werden kann, wenn die richtig und flüssigkeitsdicht an der Sprühpistole befestigte
Sprühsonde bezüglich Einführtiefe und Einführrichtung korrekt in den zu beschichtenden
Hohlraum eingeführt ist. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1. Besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0004] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Einrichtung in Seitenansicht, teilweise geschnitten,
Fig. 2 einen Teilausschnitt aus Fig. 1 im vergrößerten Maßstab,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der Einrichtung in Seitenansicht, teilweise geschnitten,
Fig. 4 einen Teilausschnitt aus Fig. 3 im vergrößerten Maßstab, und
Fig. 5 einen Teilschnitt zur Erläuterung einer Abwandlungsform der Einrichtung von
Fig. 3.
[0005] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 ist mit 10 eine Sprühpistole
und mit 11 eine daran lösbar befestigte Sprühsonde bezeichnet. Die Sprühpistole 10
weist einen Handgriff 12, einen Schutzbügel 13, einen Flüssigkeitskanal 14 mit Ventil
14a und einen Druckluftkanal 15 auf. An ihrem vorderen Ende ist die Sprühpistole 10
mit einer flüssigkeitsdichten mechanischen Steckkupplung 16 zur Aufnahme der Sprühsonde
11 versehen. Unmittelbar neben der Steckkupplung 16 befindet sich ein Näherungsschalter
17. Die Düsensonde 11 weist ein Düsenrohr 18 auf, dessen hinteres Ende als Steckeinsatz
19 zum Einführen in die Öffnung der Kupplung 16 ausgebildet ist, und dessen vorderes
Ende mit Düsenöffnungen 20 versehen ist. Im vorgegebenen Abstand hinter den Düsenöffnungen
20 ist am Düsenrohr 18 ein Positionieranschlag 21 befestigt, dessen Form der Oberflächenform
der den zu beschichtenden Hohlraum H begrenzenden Wandung 22 (auf der Zeichnung in
strichpunktierten Linien angedeutet) im Bereich um die Einführöffnung 23 für das
Düsenrohr 18 angepasst ist. An einer ausgewählten Stelle der Rückseite des Positionieranschlags
21 ist ein Doppelarmhebel 24 schwenkbar angelenkt, dessen eines Ende als Kontaktfühler
durch eine Öffnung im Positionieranschlag 21 hindurchgreift, und dessen anderes Ende
mit einem Bowdenzug 25 verbunden ist. Das andere Ende des Bowdenzugs 25 steht in Wirkverbindung
mit einer das Düserrohr 18 koaxial umgebenden und in Achsrichtung begrenzt hin- und
herverschiebbaren Hülse 26, wobei die Hülse 26 durch eine Schraubenfeder 27 in Verschieberichtung
zum düsenöffnungsseitigen Ende des Düsenrohrs 18 hin belastet ist. Die Anordnung ist
dabei so getroffen, daß in der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ruhestellung die
Feder 27 die Hülse 26 in ihre rechte Endlage verschoben hat, in welcher das Kontaktfühlerende
24a des Hebels 24 über die Vorderseite des Positionieranschlags 21 geringfügig hinausragt
und in welcher der hintere Stirnrand 26a der Hülse 26 vom Näherungsschalter 17 der
Sprühpistole 10 entfernt ist.
[0006] Wird nun die Sprühpistole 10 mit aufgesetzter Düsensonde 11 dem zu beschichtenden
Hohlraum angenähert und das Vorderende des Düsenrohrs 18 durch die Öffnung 23 der
Wandung 22 hindurch in den Hohlraum eingeführt, dann legt sich schließlich der Positionieranschlag
21 gegen die Außenfläche 22a der Wandung 22, womit sich dann die Düsenöffnungen 20
an der gewünschten Stelle des Hohlraums H befinden und auch die gewünschte Richtungsposition
einnehmen. Beim Anlegen unter Druck des Positionieranschlags 21 an die Außenfläche
22a wird das Kontaktfühlerende 24a des Hebels 24 eingedrückt, d.h. der Hebel 24 um
einen vorgegebenen Winkel gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt, mit der Folge, daß
über dem Bowdenzug 25 die Hülse 26 gegen die Kraft der Feder 27 nach links verschoben
wird, wobei dann am Ende des Verschiebungswegs der Stirnrand 26a der Hülse 26 den
Näherungsschalter 17 bedämpft. Der Näherungsschalter 17 gibt damit ein Schaltsignal
ab, welches dazu herangezogen wird, die Sprühschuß-Auslösung freizugeben. Dies kann
beispielsweise so erfolgen, daß das Ventil 14a der Flüssigkeitsleitung 14 ein Magnetventil
ist, das vom Näherungsschalter 17 mittelbar oder unmittelbar gesteuert wird,durch
das erwähnte Schaltsignal also öffnet und den Spühschuß freigibt. Mittels einer üblichen
Timer-Schaltung wird das Ventil nach vorgewählter Zeit wieder geschlossen. Im eben
beschriebenen Fall erfolgt also die Sprühschuß-Auslösung selbsttätig, ohne daß der
Werker einen Abzugsbügel betätigt. Es ist jedoch auch möglich, die Sprühpistole mit
einem durch den Werker betätigbaren Abzugsbügel und einer beispielsweise elektromagnetischen
Abzugssperre zu versehen, die ein Durchziehen des Abzugsbügels erst dann erlaubt,
wenn der Näherungsschalter 17 sein Schaltsignal abgegeben hat. Schließlich kann auch
so vorgegangen werden, daß zwar zum Öffnen des Ventils 14a ein vorheriges Durchziehen
des Abzugsbügels erforderlich ist, das Ventil aber erst dann öffnet, wenn es vom
Schaltsignal des Näherungsschalters 17 angesteuert wird.
[0007] Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 ist zwar nur ein
einziger Hebel 24 mit Kontaktfühlerende 24a dargestellt, bevorzugt ist es jedoch,
zwei Hebel 24 mit zur Hülse 26 führendem Bowdenzug 25 vorzusehen, wobei sich die
beiden Kontaktfühlerstellen möglichst weit voneinander entfernt befinden, beispielsweise
in etwa diametral zum Düsenrohr 18. Damit wird die Sicherheit bezüglich einer völligen
Anlage des Positionieranschlags 21 an der Fläche 22a erhöht und eine gleichmäßigere
Kraftübertragung auf die Hülse 26 gewährleistet. Bei formmäßig sehr komplexen Oberflächen
22a kann es sogar zweckmäßig sein, einen 3-Punkt-Kontakt vorzusehen, also den Positionieranschlag
21 mit drei Hebeln 24, jeweils mit einem Bowdenzug 25 auszurüsten.
[0008] Anhand der Figuren 3 und 4 soll nun eine zweite Ausführungsform der Erfindung erläutert
werden. Dabei sind Teile, die mit denjenigen der Ausführungsform von Fig. 1 gleich
sind, mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
stellen hier die Näherungsschalter 17 unmittelbar die Kontaktfühler dar. Zu diesem
Zweck sind Näherungsschalter 17 am freien Mündungsende von Rohren 31 untergebracht,
die zum Einsteckende des Düsenrohrs 18 führen und zugleich als Aufnahmen für die
Näherungsschalter 17 und als Stabilisatoren für den Positionierungsanschlag 21 dienen.
Die Näherungsschalter 17 durchsetzen Durchbrechungen des Positionierungsanschlags
21, derart, daß ihre Kontaktfläche mit der Vorderfläche des Positionierungsanschlags
21 fluchtet. Die elektrischen Leitungen der Näherungsschalter 17 führen in den Stabilisatorrohren
31 bis in den Bereich des Düsenrohrs 18 und stehen dort mit Kontaktringen 32 in leitender
Verbindung, die sich auf der Oberfläche eines das Düsenrohr 18 koaxial umgebenden
Kontaktzylinders befinden. Bei auf die Sprühpistole 10 aufgesteckter Düsensonde 11
kon taktieren die Kontaktringe 32 einen neben der Steckkupplung 16 der Sprühpistole
10 befindlichen, fingerartigen Kontaktgeber 34, so daß bei aufgesteckter Sprühsonde
11 eine Leitverbindung zwischen den Näherungsschaltern 17 und der Sprühpistole 10
besteht. Die Funktionsweise ist aus der Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels
verständlich. Liegt die Vorderfläche des Positionieranschlags 21 auf der Außenfläche
der Hohlraumwandung an, dann geben die Näherungsschalter 17 ein Schaltsignal an die
Sprühpistole weiter, welches die Sprühschuß-Auslösung freigibt. Wesentlich dabei ist,
daß die beiden Näherungsschalter 17 in UND-Schaltung zusammengeschaltet sind, d.h.
nur dann ein Schaltsignal weitergegeben wird, wenn beide Näherungsschalter 17 gleichzeitig
ansprechen, ähnlich wie bei Verwendung von zwei Näherungsschaltern 17 beim ersten
Ausführungsbeispiel.
[0009] Fig. 5 zeigt eine Abwandlungsform, bei welcher dem Näherungsschalter 17 ein kleiner,
federbelasteter Kontaktstift 40 vorgeschaltet ist, der durch die Durchbrechung des
Positionieranschlags 21 hindurchgreift und durch seine Feder 41 so belastet ist,
daß sein Fühlerende geringfügig über die Vorderfläche des Positionieranschlags 21
vorsteht. Bei Anlage des Anschlags 21 an der Hohlraumwandung wird der Stift 40 gegen
die Kraft der Feder 41 zurückgeschoben und bedämpft dann den hinter ihm befindlichen
Näherungsschalter 17. Die Zwischenschaltung des federbelasteten Kontaktstifts 40
dient dazu, es dem Werker fühlbar zu machen, daß er die exakte Auflage des Positionieranschlags
an der Hohlraumaußenwand erreicht hat.
[0010] Selbstverständlich kann die Erfindung zahlreiche Abwandlungen erfahren. Dies betrifft
insbesondere die Art und den Aufbau der Schalter, die mechanische oder elektrische
Weiterführung des Schaltsignals von der Sprühsonde 11 zur Sprühpistole 10, die Zahl
der Kontaktfühler und die Auswertung der von die sen erzeugten Schaltsignale.
[0011] Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß die mechanische (erstes Ausführungsbeispiel)
bzw. elektrische (zweites Ausführungsbeispiel) "Signalbrücke" zwischen Düsensonde
und Sprühpistole nur dann geschlossen ist, wenn die Düsensonde einwandfrei an die
Sprühpistole angekoppelt ist; die erfindungsgemäße Einrichtung stellt somit auch
sicher, daß nur dann ein Sprühschuß abgegeben werden kann, wenn der Werker die Sprühsonde
ordnungsgemäß angekoppelt hat.
1. Einrichtung zum Innenbeschichten von Hohlräumen, insbesondere einer Automobilkarosse,
mit einer eine Düsensonden-Steckkupplung und eine Sprühschuß-Auslösevorrichtung aufweisenden
Sprühpistole und mit an die Sprühpistole ansteckbaren Düsensonden, deren jede einem
bestimmten Hohlraum zugeordnet ist und aus einem Düsenrohr mit Steckende, Düsenende
und Positionieranschlag besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Positionieranschlag
(21) mit zumindest einem Kontaktfühler (24; 17; 40) versehen ist, der mit der Sprühschuß-Auslösevorrichtung
der Sprühpistole (10) in Wirkverbindung steht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei Kontaktfühler
(24; 17; 40) vorgesehen und an voneinander entfernten Stellen des Positionieranschlags
(21) angeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktfühler
ein schwenkbar am Positionieranschlag (21) angelenkter Doppelarmhebel (24) ist, wobei
das eine freie Ende (24a) des Hebels (24) eine Durchbrechung des Positionieranschlags
(21) durchsetzt und in Richtung zum zu beschichtenden Werkstück hin vor dessen Vorderfläche
vorsteht und das andere freie Ende des Hebels (24) über eine Signalleitung mit der
Sprühschuß-Auslösevorrichtung der Sprühpistole (10) in Verbindung steht.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, daß der Schwenkhebel (24)
über einen Bowdenzug (25) mit einer koaxial auf dem Düsenrohr (18) sitzenden und auf
dieser gegen Federdruck axial verschiebbaren Hülse (26) verbunden ist und daß an der
Sprühpistole (10) in deren Mündungsbereich ein Näherungsschalter (17) an solcher Stelle
angeordnet ist, daß er von der verschiebbaren Hülse (26) bedämpfbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktfühler
ein Näherungsschalter (17) ist, der durch eine Durchbrechung des Positionieranschlags
(21) hindurchgreift und mit dessen dem zu beschichtenden Werkstück zugewandten Vorderfläche
fluchtet.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktfühler
ein federbelasteter Kontaktstift (40) ist, der durch eine Durchbrechung des Positionieranschlages
(21) hindurchgreift und über die dem zu beschichtenden Werkstück zugewandten Vorderfläche
des Positionieranschlags (21) vorragt, wobei dem Kontaktstift (40) ein Näherungsschalter
(17) nachgeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Näherungsschalter
(17) in einem strebenartigen Rohr (31) untergebracht ist, das zum Steckende des Düsenrohrs
(18) führt und an diesem befestigt ist, wobei im strebenartigen Rohr (31) elektrische
Zuführleitungen verlegt sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Steckende der Düsensonde
(11) ein Kontaktzylinder (33) mit Kontaktringen und am Steckende der Sprühpistole
(10) ein damit zusammenwirkender Kontaktgeber (34) angeordnet ist.