[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundvliesmaterial aus mindestens zwei Komponenten gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Verbundvliesmaterialien aus zusammengesetzten Spinnvliesen - auch als "Composites"
bezeichnet - sind schon bekannt. Dabei handelt es sich um zusammengesetzte bzw. laminierte
Vliesstoffe aus mehreren schichtförmigen Komponenten.
[0003] So ist es üblich, Nadelfilz-Bodenbeläge aus mindestens zwei Schichten herzustellen,
die sich durch den Faserwerkstoff, durch die Feinheit und die Farbe voneinander
deutlich unterscheiden. Dadurch werden Eigenschafts kombinationen erreicht, die sich
mit einem einschichtigen Aufbau eines Spinnvlieses kaum oder gar nicht erzielen lassen.
[0004] Auch werden bekanntlich Vliesmaterialien, die als Einlagestoffe in der Bekleidungsindustrie
verwendet werden, als Composites hergestellt, und dasselbe gilt auch für eine Reihe
von speziellen Filtern oder für moderne Abdecksysteme im Bereich der Medizin. Im
letzteren Fall werden häufig auch solche Verbundvliesmaterialien bzw. Composites verwendet,
an deren Aufbau neben endlosen Filamenten auch Mikrofasern beteiligt sind.
[0005] Durch die DE-PS 23 56 720, von der die Erfindung gemüß dem Wortlaut des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 ausgeht, ist ein schichtweiser Aufbau eines Verbundvliesmaterials
mit zwei Schichten bekannt. Dieses Verbundvliesmaterial umfaßt zum einen eine Vliesschicht
aus dünnen thermoplastischen molekularorientierten Endlosfäden mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von mehr als 12 µm und zum anderen eine damit verbundene Vliesschicht
aus kurzen Fasern mit einem durchschnittlichen Durchmesser von welger als 10 µm. Letztere
Faserschicht ist durch ein Mikrofaservlies aus kurzen thermoplastischen Fasern, deren
Erweichungstemperatur um 10 - 40° C niedriger liegt als die Erweichungstemperatur
der Endlosfäden der zuerst genannten Vliesschicht, gebildet.
[0006] Die Fadenvliesschicht aus den molekularorientierten Endlosfäden ist durch punktweise
Schmelzprägungen mit der Mikrofaservliesschicht verfestigt, ohne daß an den Prägestellen
Verschmelzungen der dort vorhandenen Endlosfäden entstehen, und in den Bereichen
zwischen den Prägestellen bleiben die Endlosfäden der Fadenschicht ungebunden.
[0007] Die soweit beschriebenen beiden diskreten Schichten, nämlich die Faservliesschicht
und das Mikrofaservlies liegen Oberfläche auf Oberfläche und sind laminiert und in
den diskreten Schmelzprägungspunkten durch gleichzeitige Einwirkung von Wärme und
Druck miteinander verbunden. Dadurch ergibt sich die gewünschte textilartige Erscheinungsform
sowie die Drapierfähigkeit. Die aus im wesentlichen endlosen molekularorientierten
Fäden bestehende Schicht ist dabei so verfestigt, daß es die Funktion eines tragenden
Bestandteils in dem Verbundvliesmaterial im Hinblick auf die mechanische Belastbarkeit
übernimmt.
[0008] Bei der Herstellung des bekannten Verbundvliesmaterials wird vor den Einlauf in
den Verfestigungskalander die zunächst unverfestigte Fadenvliesschicht mit den Endlosfäden
mit der bereits verfestigten Mikrofaservliesschicht kombiniert, die bereits verfestigt
ist und von einer Rolle entnommen wird, wie dies in Fig. 2 der DE-PS 23 56 720 dargesteltt
ist.
[0009] Die Mikrofaservliesschicht ist demnach vor ihrer Verbindung mit der Fadenvliesschicht
soweit konsolidiert, und besitzt bereits eine solche mechanische Stabilität, daß
sie auf einer Rolle gelagert und von dieser Rolle abgezogen werden kann, um das Verbundvliesmaterial
mit den beiden diskreten Schichten herzustellen, wobei nach dem Zusammenfügen der
losen unverfestigten Fadenvliesschicht mit den Endlosfäden und der für sich gesehen
schon konsolidierten Mikrofaservliesschicht das laminar aufgebaute Verbundvliesmaterial
mit einem Verfestigungskalander verfestigt wird.
[0010] Ein wesentliches Merkmal des soweit beschriebenen bekannten Verbundvliesmaterials
besteht in dem laminaren Aufbau einzelner Schichten, die durch eindeutige Phasengrenzen
voneinander getrennt sind.
[0011] Der Zweck solcher mehrschichtigen Verbundvliesmaterialien mit im Querschnitt vorhandenen
Phasengrenzen besteht darin, die Eigenschaften und Funktionen der einzelnen diskreten
Vliesschichten miteinander für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch zu kombinieren. So
übernimmt bei dem bekannten Verbundvliesmaterial gemäß der DE-PS 23 56 720 die Fadenvliesschicht
aus demn molekularorientierten Endlosfäden eine Trägerfunktion des Materials, und
der anderen Mikrofaservliesschicht kann die Funktion einer Saug- oder Filtrationsschicht
zugewiesen werden. Insgesamt ergibt sich dann ein aufgrund des Trägermaterials mechanisch
stabiles Verbundvliesmaterial mit einer z.B. Flüssigkeit aufsaugenden Eigenschaft.
[0012] Grundsätzlich haben sich diese bekannten Verbundvliesmaterialien in der Praxis zwar
bewähren können, allerdings sind dabei immer noch Nachteile festzustellen. Als nachteilig
ist insbesondere anzusehen, daß die einzelnen Funktionen der Schichten auf die jeweiligen
Schichten selbst beschränkt sind und nur zu einem Teil über den Gesamtquerschnitt
des Verbundvliesmaterials ihre Wirksamkeit entfalten können.
[0013] Es sei beispielsweise die Mikrofaservliesschicht mit ihrer Funktion einer Filtration
bzw. eines Flüssigkeitstransportes betrachtet. Normalerweise ist die Mikrofaservliesschicht
relativ dünn im Vergleich zu der als Trägerschicht dienenden Fadenvliesschicht ausgebildet.
Wenn man die Wirkungsweise der Filtration der Mikrofaservliesschicht erhöhen wollte,
wäre es erforderlich, die dünne Filtrationsschnicht sehr dicht zu gestalten, was
allerdings zu dem Nachteil führen würde, daß sich die Filtrationsgeschwindigkeit
reduziert. Im Hinblick auf den den einzelnen Komponenten des Verbundvliesmaterials
zugedachten Funktionen sind also Grenzen gesetzt.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verbundvliesmaterial
zu schaffen, welches hinsichtlich der den einzelnen Komponenten anhaftenden Funktionen
eine erhöhte Effizienz besitzt.
[0015] Dieses Ziel erreicht die Erfindung bei dem im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
vorausgesetzten Verbundvliesmaterial durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruchs 1.
[0016] In überraschender und neuartiger Weise sieht die Er findung vor, das Verbundvliesmaterial
durch ein Gemisch von groben endlosen Filamenten und feinen, sehr langen Mikrofasern
zu bilden, ohne daß dabei diskrete Schichten mit einer Phasengrenze entstehen. Die
Bildung des Verbundvliesmaterials erfolgt vielmehr auf einer Legevorrichtung durch
eine simultane Anblasung beider Komponenten, so daß das gebildete Verbundvliesmaterial
keine diskreten gegeneinander abgegrenzten Schichten aufweist, sondern aus einem mehr
oder weniger gleichmäßigem Gemisch der groben Filamente und der feinen Mikrofasern
besteht.
[0017] Dabei ist es von Bedeutung, daß die Mikrofasern ohne vorherige Zwischenverfestigung
mit den groben Filamenten vermischt werden, d.h., eine diskrete und vorverfestigte
Mikrofaserschicht wie beim Stand der Technik wird gar nicht erst vorgesehen.
[0018] Die Erfindung schafft also ein aus mindestens zwei faserigen Komponenten (Endlosfäden
und Mikrofasern) zusammengesetztes Verbundvliesmaterial, wobei die einzelnen Schichten
jedoch nicht diskret zu definieren und keine Phasengrenzen vorhanden sind, weil das
neue Verbundvliesmaterial ein integriertes Material darstellt.
[0019] Durch die DE-PS 22 02 955 ist zwar ein Verfahren zur Herstellung einer Wirrfaservliesbahn
bekannt, die aus einem Gemisch unterschiedlicher Fasern besteht, jedoch sind diese
Fasern sehr kurz ausgebildet. Bei dem bekannten Verfahren werden die Fasern durch
zwei Vorreißer in Einzelfasern zerlegt und durch getrennte Luftströme mit hoher Strömungsgeschwindigkeit
gegeneinander konvergierend in eine Mischzone geführt. In dieser Mischzone kreuzen
sich die einzelnen Fasern und durchdringen einander, und anschließend werden die gemischten
Fasern auf einer luftdurchlässigen Unterlage innerhalb eines begrenzten Areals zu
einem Wirrfaservlies abgelegt. Die kurzen Fasern werden also zunächst in einer Mischzone
vermischt und erst anschließend wird das Wirrfaservlies durch Ablage auf einer luftdurchlässigen
Unterlage gebildet.
[0020] Bei diesem bekannten Verfahren kommen die sogenannten Stapelfasern zur Anwendung,
die sich wegen ihrer kurzen Länge vor der Ablage in der Mischzone vermischen lassen.
In Spalte 3, Zeilen 13 - 27 der DE-PS 22 02 955 ist angegeben, daß als relativ lange
Fasern solche Fasern anzusehen sind, die eine Länge zwischen 13 und 63 mm besitzen,
und der Begriff "lange Fasern" bezieht sich beim Stand der Technik auf Textilfasern,
deren Länge größer als 6,4 mm ist.
[0021] Demgegenüber bedeutet beim Stand der Technik nach der DE-PS 22 02 955 der Ausdruck
"kurze Fasern", daß die Länge dieser Fasern geringer als 6,4 mm ist.
[0022] Im Gegensatz dazu kommen bei der Erfindung grobe Filamente zur Anwendung, deren Länge
endlos ist, und auch die feinen Mikrofasern mit den relativ kleinen Durchmessern sind
bewußt sehr lang, so daß sie im Vergleich zu ihren Durchmessern ebenfalls als endlos
angesehen werden können. Jedenfalls ist die Länge der feinen Mikrofasern bei der Erfindung
um mehrere Zehnerpotenzen größer als die beim Stand der rechnik verwendeten "langen
Fasern".
[0023] Die Anwendung der bei der Erfindung wesentlichen praktisch endlosen Fasern schließt
es aber aus, die durch die DE-PS 22 02 955 vermittelte technische Lehre zu benutzen.
Endlose Fäden lassen sich nämlich vor ihrer Ablage auf einem Ablegeband nicht miteinander
vermischen.
[0024] Bei der Herstellung der endlosen Fäden, die mittels Luftströme aus einer flüssigen
Schmelze abgezogen werden, ergeben sich nämlich solche aerodynamischen Verhältnisse
aufgrund der den Filamenten anhaftenden Luftströme, daß es nicht möglich ist, diese
vor der Ablage miteinander zu vermischen.
[0025] Anders als beim Stand der Technik werden bei der Erfindung die unterschiedlichen
Fasern auch nicht durch Vorreißer in Einzelfasern zerlegt und dann in einer Mischzone
vor der eigentlichen Ablage miteinander vermischt. Die Vorreißer würden die endlosen
Fasern ja wieder in kurze Fasern verwandeln, was von der Erfindung wegführt.
[0026] Übrigens ist auch schon in der anderen DE-PS 23 56 720 in Spalte 4, Zeilen 50 - 53
darauf hingewiesen, daß die Fasern eine Länge besitzen, die größer als die übliche
Länge der bekannten Stapelfasern ist.
[0027] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß wegen des gebildeten Gemisches
der unterschiedlichen Komponenten ein Gradient über den Querschnitt im Hinblick auf
die unterschiedlichen Faserdurchmesser kaum vorhanden ist. Gleichwohl liegt bei den
neuen Verbundvliesmaterial eine Zusammenfassung der beiden den unterschiedlichen Faserkomponenten
anhaftenden Funktionen vor. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß sich wegen der
Durchmischung der beiden Komponenten über den Querschnitt des Verbundvliesmaterials
die jeweiligen Funktionen nun auch über die Dicke des gesamten Querschnitts erstrecken
können.
[0028] So ist die Funktion der Mikrofasern im wesentlichen ebenso über den gesamten Querschnitt
des Verbundvliesmaterials verteilt, wie die Trägerfunktion der relativ groben Filamente.
Durch die gegebene Vermischung der einzelnen Komponenten lassen sich die jeweiligen
Funktionen dieser Komponenten erheblich besser realisieren, weil im Gegensatz zum
Stand der Technik keine schichtförmigen Phasengrenzen der einzelnen Komponenten vorhanden
sind.
[0029] Bei dem neuen Verbundvliesmaterial ist erstmals über den gesamten Querschnitt des
Verbundvliesmaterials eine gewisse Homogenität der jeweiligen Funktionen gegeben,
während die den einzelnen Komponenten anhaftenden Funktionen beim Stand der Technik
auf die einzelnen Schichten für sich gesehen beschränkt sind.
[0030] Da bei der Erfindung die einzelnen Komponenten über den Querschnitt gesehen miteinander
vermischt sind, können die einzelnen Komponenten nun auch über eine wesentlich größere
Schichtstärke die ihnen jeweils zugewiesenen Funktionen ausüben. Eine solche Funktion
ist bezüglich der feinen Mikrofasern beispielsweise die Filtration bzw. der Flüssigkeitstransport
von Flüssigkeiten. Wegen der infolge der Durchmischung erreichten Verteilung der Mikrofasern
über die gesamte Schichtstärke des Verbundvliesmaterials läßt sich eine höhere Filtrationsgeschwindigkeit
erzielen.
[0031] Die Erfindung weist aber noch einen weiteren Vorteil auf. Durch das Vermischen der
beiden Komponenten läßt sich bei dem in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung vorgesehenen
integrierten Vliesbildungsvorgang auf dem gleichen Auffangband einer Vliesspinnanlage
schon eine gewisse Vorverfestigung des Verbundvliesmaterials erreichen. Dadurch wird
der nach dem Durchmischen noch erforderliche Transport beispielsweise zum Verfestigungskalander,
wo eine thermische Verfestigung in an sich bekannter Weise erfolgt, wesentlich erleichtert.
Es ist nicht mehr erforderlich, vorher noch eine besondere mechanische Verfestigung
vorzusehen, bevor das Verbundvliesmaterial zum Verfestigungskalander gelangt.
[0032] Andere vorteilhafte Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung zum besseren Verständnis anhand des in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht eines Verbundvliesmaterials, und
Fig. 2 eine vergrößerte und vereinfachte Querschnittsdarstellung des Verbundvliesmaterials
gemäß Fig. 1.
[0034] Das in Fig. 1 in schematischer Querschnittsansicht dar gestellte Verbundvliesmaterial
10 besteht aus einem Gemisch von groben Filamenten 12 und feinen Mikrofasern 14.
[0035] Zur Verdeutlichung, daß das Verbundvliesmaterial 10 keine diskreten Schichten mit
einer Phasengrenze besitzt, sondern ein Gemisch darstellt, sind die groben Filamente
12 in der Zeichnung durch durchgezogene Schraffurlinien und die feinen Mikrofasern
14 durch gestrichtelt gezeichnete Schraffurlinien angedeutet. Sowohl die groben molekularorientierten
und im wesentlichen endlosen Filamente 12 als auch die im wesentlichen kaum molekularorientierten
diskontinuierlichen feinen Mikrofasern 14 erstrecken sich also im wesentlichen über
die gesamte Stärke des Querschnitts des Verbundvliesmaterials 10.
[0036] Die Filamente 12 dienen als Trägerschicht, und den Mikrofasern 14 ist die Funktion
einer Filtration zugeordnet.
[0037] Die dadurch gebildete Filtrationsschicht in Form der Mikrofasern 14 ist also über
die gesamte Stärke des Querschnitts verteilt, wodurch sich im Vergleich zu dünnen
diskreten Filtrationsschichten eine höhere Filtrationsgeschwindigkeit erzielen läßt.
Auch die Trägerfunktion der Filamente 12 erstreckt sich über die gesamte Breite des
Querschnitts des Verbundvliesmaterials 10.
[0038] Die Herstellung des Verbundvliesmaterials 10 erfolgt in einem integrierten Vliesbildungsvorgang
auf der gleichen Legevorrichtung einer nicht weiter dargestellten Vliesspinnanlage.
Die Filamente 12 und die Mikrofasern 14 werden dabei zu einem Flächengebilde abgelegt,
ohne daß schichtförmige diskrete Phasengrenzen entstehen.
[0039] Wie die stark vergrößerte und vereinfachte Darstellung in Fig. 2 verdeutlicht, werden
die Filamente 12 und die Mikrofasern 14 miteinander vermengt, wodurch ein Gemisch
entsteht. Dabei füllen die meist kurzen und sehr feinen Mikrofasern 14 weitgehend
die Zwischenräume zwischen den vergleichsweise groben Filamenten 12 aus, wodurch
das Verbundvliesmaterial schon eine gewisse Verfestigung erhält. Das Gemisch des Verbundvliesmaterials
10 wird im übrigen gebildet, ohne daß die einzelnen Komponenten - Filamente 12 oder
Mikrofasern 14 - vorher eine Zwischenverfestigung erfahren haben.
[0040] Die Durchmesser der groben Filamente 12 liegen in einer Größenordnung von größer
als 15 µm, während die Durchmesser der wesentliche feineren Mikrofasern 14 Werte
von kleiner als 10 µm aufweisen.
[0041] Bei den endlosen molekularorientierten Filamenten 12, welche die tragende Matrix
des Verbundvliesmaterials 10 bilden, kann es sich um ein übliches Spinnvliesmaterial
handeln. Die im wesentlichen diskontinuierlichen Mikrofasern 14 lassen sich in vorteilhafter
Weise nach dem sogenannten Melt-Blown-Verfahren herstellen.
[0042] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel mit zwei Komponenten
beschränkt, es lassen sich auch Verbundvliesmaterialien mit mehreren Komponenten als
ein Gemisch herstellen.
[0043] Der Anwendungsbereich des neuen Verbundvliesmaterials ist entsprechend der Auswahl
der verwendeten Komponenten sehr vielfältig und liegt vor allem im Bereich der Medizin
und in der Bekleidungsindustrie.
1. Verbundvliesmaterial aus wenigstens zwei Komponenten, nämlich aus im wesentlichen
endlosen, molekularorientierten groben Filamenten mit relativ großen Durchmessern,
und aus im wesentlichen kaum molekularorientierten diskontinuierlichen sehr langen,
feinen Mikrofasern mit relativ kleinen Durchmessern, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundvliesmaterial (10) durch ein Gemisch der Komponenten (12, 14) (grobe
Filamente und feinen Mikrofasern) ohne diskrete schichtförmige Phasengrenzen zwischen
den Komponenten (12, 14) gebildet ist.
2. Verbundvliesmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundvliesmaterial (10) in einem integrierten Vliesbildungsvorgang auf
ein und derselben Legevorrichtung einer Vliesspinnanlage hergestellt ist.
3. Verbundvliesmaterial nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundvliesmaterial (10) in einem Vorgang in an sich bekannter Weise verfestigt
ist.
4. Verbundvliesmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser der groben Filamente (12) größer als 15 µm sind.
5. Verbundvliesmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser der feinen Mikrofasern (14) kleiner als 10 µm sind.