(19)
(11) EP 0 403 867 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1990  Patentblatt  1990/52

(21) Anmeldenummer: 90110510.6

(22) Anmeldetag:  02.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 27/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.06.1989 DE 3918977

(71) Anmelder: BASF Aktiengesellschaft
D-67063 Ludwigshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Dorow, Joachim
    D-6733 Hassloch (DE)
  • Bleckmann, Gerhard
    D-6840 Lampertheim 5 (DE)
  • Wallbillich, Guenter, Dr.
    D-6730 Neustadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tiefdruckzylinder zum Befestigen von biegsamen Tiefdruckplatten


    (57) Tiefdruckzylinder zum Befestigen von biegsamen, an den beiden Platten­enden mit abgebogenen Plattenkanten versehenen Tiefdruckplatten, bestehend aus einem Zylinder und einem am Zylinder angeordneten, axial verlaufenden, sich über die gesamte Zylinderlänge erstreckenden und in seiner Breite etwa der Stärke der beiden Plattenkanten entsprechenden Schlitz, der zum Erfassen der Plattenkanten unter einem spitzen Winkel zur Tangente des Zylinderumfangs geneigt ist, wobei der Tiefdruckzylinder im Bereich des Schlitzes beidseitig abgeflacht ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Tiefdruckzylinder zum Befestigen von biegsamen, an den beiden Plattenenden mit abgebogenen Plattenkanten versehenen Tiefdruckplatten, bestehend aus einem Zylinder und einem am Zylinder angeordneten, axial verlaufenden, sich über die gesamte Zylinderlänge entstehenden und in seiner Breite etwa der Stärke der beiden Plattenkanten entsprechenden Schlitz, der zum Erfassen der Plattenkanten unter einem spitzen Winkel zur Tangente des Zylinderumfangs geneigt ist.

    [0002] Solche Zylinder sind bekannt und beispielsweise in der DE-PS 19 69 635 beschrieben. Die in dieser Patentschrift aufgezeigten Zylinder eignen sich jedoch nur zum Aufspannen von Offsetdruckplatten mittels einer Rotations­offsetdruckmaschine mit entsprechendem Zylinder und damit nur zum Offset­druckverfahren. Denn bei diesem Druckverfahren ist der rotierende Platten­zylinder mit der befestigten Offsetdruckplatte in Kontakt mit einem Gummi­zylinder mit einer Grube. Bei der Abwicklung der beiden Zylinder während des Druckens treffen Schlitz des Plattenzylinders mit befestigter Offset­druckplatte und Grube des Gummizylinders aufeinander, wobei dann die hochstehenden Plattenkanten der Offsetdruckplatte sich innerhalb der Grube befinden. Damit haben die hochstehenden Plattenkanten keine Auswirkung auf das Druckergebnis. Mit dem Zylinder nach der DE-PS 19 69 635 werden Offsetdruckplatten nicht gespannt, d.h. sie werden nicht von Spann­elementen in den Schlitz gezogen. Die Plattenbefestigung erfolgt statt­dessen durch das Hineindrücken des Plattenendes durch Walzen in den Spalt. Durch Klemmwirkung der beiden abgebogenen Plattenkanten erfolgt die Befestigung. Je nach Größe der Haltekräfte der Klemmung entsteht ein mehr oder weniger starkes Zurückfedern der Plattenkanten aus dem Schlitz, das sich als Hochstehen der Platte über der Zylinderkontur im Spaltbereich bemerkbar macht. Beim Tiefdruckverfahren sind solche hochstehenden Plattenkanten jedoch von Nachteil, da als Gegendruckzylinder eine harte Gummiwalze - der Presseur - ohne Grube verwendet wird. Außerdem hat der Tiefdruckzylinder Kontakt mit dem Rakel, das die überschüssige Farbe abstreift. Beide, Presseur und Gummiwalze werden durch die hochstehenden Plattenkanten im Bereich des Schlitzes in Schwingungen versetzt, die dann Streifen bei den Druckerzeugnissen verursachen.

    [0003] Es stellte sich daher die Aufgabe, einen Tiefdruckzylinder zu konzipieren, der die geschilderten Nachteile eliminiert.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tiefdruck­zylinder im Bereich des Schlitzes beidseitig abgeflacht ist.

    [0005] Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Tiefdruckzylinders sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0006] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung mit den wesentlichen erfinderischen Merkmalen sind in Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen jeweils einen Ausschnitt aus dem Tiefdruckzylinder.

    [0007] Gemäß Figur 1 ist der Tiefdruckzylinder im Bereich des Schlitzes beid­seitig abgeflacht. Gemäß Figur 2 ist im Tiefdruckzylinder im Bereich des Schlitzes beidseitig eine Stufe eingearbeitet. Gemäß Figur 3 ist der Tiefdruckzylinder im Bereich des Schlitzes einseitig abgeschrägt.

    [0008] Durch die oben aufgeführten Ausgestaltungen der Oberfläche des Tiefdruck­zylinders im Bereich über dem Schlitz wird erreicht, daß die Druckplatte beim Walken über die Elastizitätsgrenze hinaus verformt wird. Durch das Andrücken der Druckplatte auf die Zylinderoberflächen nach den Figuren 1, 2 und 3 erfolgt eine plastische Verformung, die den Kanten der Zylinderoberfläche entspricht. Ein geringfügiges Hochbiegen der Druck­platte in dem engen Bereich des Schlitzes über den abgeflachten, ausgehobenen oder abgeschrägten Flächen hat keine negativen Auswirkungen auf das Druckergebnis. Die Druckplatte ist in diesem Bereich so tief, daß ein Nachgeben durch den Presseurdruck bzw. die Rakel nicht erfolgt. Der Spalt zwischen den Druckplattenkanten wird mit einer Photopolymermasse gefüllt und anschließend mit UV-Licht ausgehärtet.


    Ansprüche

    1. Tiefdruckzylinder zum Befestigen von biegsamen, an den beiden Platten­enden mit abgebogenen Plattenkanten versehenen Tiefdruckplatten, bestehend aus einem Zylinder und einem am Zylinder angeordneten, axial verlaufenden, sich über die gesamte Zylinderlänge erstreckenden und in seiner Breite etwa der Stärke der beiden Plattenkanten entsprechenden Schlitz, der zum Erfassen der Plattenkanten unter einem spitzen Winkel zur Tangente des Zylinderumfangs geneigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Tiefdruckzylinder im Bereich des Schlitzes beidseitig abgeflacht ist.
     
    2. Tiefdruckzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Tiefdruckzylinder im Bereich des Schlitzes beidseitig Stufen einge­arbeitet sind.
     
    3. Tiefdruckzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tiefdruckzylinder im Bereich des Schlitzes einseitig abgeschrägt ist.
     




    Zeichnung