[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabelaufwickelvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist durch die DE-0S 33 16 977 bekannt. Als Bremselement ist
bei dieser Vorrichtung auf dem Außenumfang eines an der Kabeltrommel angeformten Ringansatzes
eine Schlingfeder angeordnet. Der Innendurchmesser der Schlingfeder ist geringfügig
kleiner bemessen als der Außendurchmesser des Ringansatzes, so daß die Schlingfeder
im Ruhezustand am Außenumfang des Ringansatzes anliegt. Das eine Ende der Schlingfeder
ist verdrehfest an der feststehenden Flanschwand der Kabeltrommel befestigt. Das
andere Ende der Schlingfeder ist dagegen mit einem Entriegelungselement gekoppelt,
das von Hand betätigt werden kann. Beim Betätigen des Entriegelungselementes wird
das andere Ende der Schlingfeder im Sinne einer Aufweitung der Schlingfeder verstellt,
so daß die Blockierung der Kabeltrommel in Aufwickelrichtung aufgehoben wird und
die Kabeltrommel damit durch einen Federmotor in Aufwickelvorrichtung gedreht werden
kann. Beim Abziehen des Kabels wird die Schlingfeder durch die entsprechende Drehung
der Kabeltrommel infolge der zwischen der Schlingfeder und dem Außenumfang des Ringansatzes
bestehenden Reibung in Richtung ihrer Aufweitung verdreht und dadurch zumindest soweit
gelockert, daß eine Drehung der Kabeltrommel in Abziehrichtung möglich ist. Dabei
bleibt aber die Schlingfeder in Anlage an der Umfangsfläche des Ringansatzes, so
daß eine entsprechende Reibungskraft beim Abziehen des Kabels überwunden werden muß.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kabelaufwickelvorrichtung der gattungsgemäßen
Art so auszubilden, daß das Bremselement beim Abziehen des Kabels keine der Abziehkraft
entgegenwirkende Reibungskraft mehr verursacht.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch die im Kennzeichen des Anspruches
1 angegebenen Merkmale.
[0005] Eine konstruktiv einfache Ausführungsform, die insbesondere mit bereits vorhandenen
Ausführungsformen von Kabeltrommeln kombiniert werden kann, besteht darin, daß das
Löseelement an das Entriegelungselement angekoppelt ist. Bei dieser Lösungsmöglichkeit
brauchen außer der Ankopplung des Löseelementes keine Veränderungen an der Kabeltrommel
durchgeführt zu werden.
[0006] Das Löseelement wird vorteilhafterweise als drehbar gelagerter doppelarmiger Hebel
ausgebildet, der mit dem Ende seines einen Armes an dem Entriegelungselement und mit
dem Ende seines anderen Armes an dem Kabel anliegt. Beim Abziehen des Kabels von der
Kabeltrommel wird das Kabel gestrafft und der am Kabel anliegende Hebelarm entsprechend
verschwenkt. Durch diese Verschwenkung wird das an dem anderen Hebelarm angekoppelte
Entriegelungselement in Entriegelungsrichtung verstellt und damit das Bremselement
vollständig von der Bremsfläche abgehoben, so daß keine Reibung mehr zwischen dem
Bremselement und der Bremsfläche besteht.
[0007] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird der Anmeldungsgegenstand
nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
FIG 1 eine Kabelaufwickelvorrichtung in Draufsicht auf deren feststehende Flanschwand,
FIG 2 in schematischer Darstellung die Ankopplung eines Löseelementes an dem Entriegelungselement
in der Stellung bei eingezogenem Kabel,
FIG 3 in schematischer Darstellung die Ankopplung eines Löseelementes an dem Entriegelungselement
in der Stellung während des Abziehens des Kabels von der Kabeltrommel,
FIG 4 in schematischer Darstellung die Ankopplung eines Löseelementes an ein auf den
Umfang der Kabeltrommel wirkendes Bremselement.
[0008] Mit 1 ist die feststehende Flanschwand einer Kabelaufwickelvorrichtung bezeichnet.
An dieser Flanschwand 1 ist in bekannter Weise eine Kabeltrommel 2 drehbar gelagert
und durch einen Federmotor 3 in Aufwickelrichtung antreibbar. Derartige Vorrichtungen
werden üblicherweise mit einer Bremseinrichtung versehen, durch die ein ungewolltes
Aufwickeln des von der Kabeltrommel 2 abgezogenen Kabels 4 verhindert wird. Bei der
beispielhaft dargestellten Kabelaufwickelvorrichtung besteht die Bremseinrichtung
aus einer am Außenumfang eines mit der Kabeltrommel 2 verbundenen Ringansatzes 5 angeordneten
Schlingfeder 6. Die Windungsrichtung der Schlingfeder 6 ist so gewählt, daß bei der
dem Aufwickeln entsprechenden Drehrichtung ein Zusammenziehen der Schlingfeder und
damit eine entsprechende Anpressung der einzelnen Windungen an den Ringansatz 5 erfolgt.
Dadurch wird eine entsprechende Drehung der Kabeltrommel 2 blockiert.
[0009] Mit ihrem einen Ende 7 ist die Schlingfeder 6 an einem entsprechenden Widerlager
8 an der Flanschwand 1 arretiert. Das andere Ende 9 ist mit einem Entriegelungselement
10 verbunden, das verschiebbar an der Flanschwand 1 angeordnet ist und durch Krafteinwirkung,
wie durch einen Pfeil 11 angedeutet, verschoben werden kann. Hierdurch wird das andere
Ende der Schlingfeder 6 entsprechend verschwenkt und dadurch eine Aufweitung der
Schlingfeder 6 bewirkt. Damit wird die Blockierung der Kabeltrommel 2 in Aufwickelrichtung
aufgehoben und der Federmotor 3 kann die Kabeltrommel 2 in Aufwickelrichtung antreiben.
[0010] Beim Abziehen des Kabels 4 von der Kabeltrommel 2 wird die Schlingfeder 6 durch die
zwischen ihr und dem Ringansatz 5 bestehende Reibung in ihrer Aufweitungsrichtung
etwas verdreht und damit die Blockierung aufgehoben. Das Kabel 4 kann von der Kabeltrommel
abgezogen werden, wobei die Schlingfeder 6 allerdings in Anlage an den Ringansatz
bleibt und damit eine entsprechende Reibung und einen Abrieb an den Ringansatz 5
verursacht. Dies kann vermieden werden, wenn beim Abziehen des Kabels 4 die Schlingfeder
6 vollständig von dem Ringansatz 5 abgehoben wird.
[0011] Um ein selbsttätiges und vollständiges Lösen des Bremselementes beim Abziehen des
Kabels 4 von der Kabeltrommel 2 zu erreichen, ist gemäß der Darstellung in den FIG
2 und 3 ein doppelarmiger Hebel 12 als Löseelement vorgesehen, der um eine Achse 13
drehbar gelagert ist. Die Achse 13 kann an einem entsprechenden mit der Flanschwand
1 verbundenen Tragelement oder bei Einbau der Kabelaufwickelvorrichtung in ein Gehäuse
an diesem Gehäuse angeordnet sein.
[0012] Mit dem Ende 14 seines einen Armes ist der doppelarmige Hebel 12 an dem Entriegelungselement
10 angelenkt. Mit dem Ende 15 seines andere Armes liegt der doppelarmige Hebel 12
über eine Rolle 16 an dem Kabel 4 an. Der Hebel 12 ist so angeordnet, daß in der Ruhestellung
des Kabels 4 (FIG 2) von ihm keine Verstellkraft auf das Entriegelungselement 10
ausgeübt wird. Das Entriegelungselement 10 verbleibt somit der in der Stellung, in
der die Kabeltrommel 2 durch die Schlingfeder 6 in Aufwickelvorrichtung vollständig
blockiert ist.
[0013] Beim Abziehen des Kabels 4 von der Kabeltrommel 2 wird das Kabel 4 infolge der einwirkenden
Zugkraft aus seiner Ruhelage in eine Schräglage bewegt (FIG 3) und dabei der anliegende
Arm des Hebels 12 entsprechend verschwenkt. Über den anderen Arm des Hebels 12 wird
dabei das Entriegelungselement 10 in Entriegelungsrichtung verschoben und damit das
mit diesem gekop pelte andere Ende 9 der Schlingfeder 6 verschwenkt. Hierdurch wird
die Schwingfeder 6 so stark aufgeweitet, daß sie nicht mehr an dem Ringansatz 5 anliegt.
Damit ist die Kabeltrommel 2 beim Abziehen des Kabels 4 von einer entsprechenden durch
die Schlingfeder 6 bewirkten Reibungskraft entlastet.
[0014] In FIG 4 ist eine andere Ausführungsvariante einer Bremseinrichtung für eine Kabeltrommel
2 dargestellt. Diese Bremseinrichtung weist ein als verschwenkbare Schwinge 17 ausgebildetes
Entriegelungselement auf, wobei an dem einen Ende 18 der Schwinge 17 eine gegen eine
gehäusefeste Keilfläche bewegbare, am Außenumfang einer Kabeltrommelwand 20 anliegende
Bremsrolle 21 verschiebbar angeordnet ist. Um eine vollständige Entlastung von Reibungskräften
beim Abziehen des Kabels 4 zu erreichen, ist an dem zur Entriegelung betätigbaren
anderen Ende 22 der Schwinge 17 wiederum ein doppelarmiger Hebel 12 (nur teilweise
dargestellt) angelenkt. Die Anordnung des Hebels 12 sowie seine Betätigung beim Abziehen
des Kabels ist die gleiche wie zuvor für die FIG 2 und 3 beschrieben. Die Schwinge
17 wird also beim Abziehen des Kabels 4 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so
daß die Bremsrolle 21 von dem Außenumfang der Kabeltrommelwand 20 abgehoben wird.
Eine Reibung erfolgt damit nicht mehr.
1. Kabelaufwickelvorrichtung, bei der eine Kabeltrommel (2) an einer feststehenden
Flanschwand (1) drehbar gelagert und zum Aufwickeln eines Kabels (4) durch Federkraft
in Aufwickelrichtung antreibbar ist, welche Vorrichtung ferner ein auf eine mit der
Kabeltrommel (2) verbundene Bremsfläche wirkendes Bremselement aufweist, das bei
Drehung der Kabeltrommel (2) in Aufwickelrichtung selbsttätig in eine diese Drehung
blockierende Stellung gelangt, aus der es mittels eines Entriegelungselementes (10)
lösbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein durch den beim Abziehen des Kabels (4) ausgeübten Zug verstellbares Löseelement
(12) vorgesehen ist, durch dessen Verstellbewegung das Bremselement (6 bzw .21) vollständig
von der Bremsfläche abhebbar ist.
2. Kabelaufwickelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Löseelement (12) an das Entriegelungselement (10) angekoppelt ist.
3. Kabelaufwickelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Löseelement (12) als drehbar gelagerter, doppelarmiger Hebel (12) ausgebildet
ist, der mit dem Ende (14) seines einen Armes an dem Entriegelungselement (10) angelenkt
ist und mit dem Ende (15) seines anderen Armes an dem Kabel (4) anliegt.