[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] In der CH-PS 637 091 (weitgehend inhaltsgleich mit der EP-PS 0 013 920 und der US-PS
4 333 559) ist angegeben, wie und weshalb ein Schuppenstrom erzeugt wird, in dem die
Druckereierzeugnisse paarweise deckungsgleich aufeinanderliegen. Der wohl wichtigste
Grund, einen solchen Schuppenstrom zu bilden, ist darin zu erblicken, dass, namentlich
bei dünneren Druckereierzeugnissen, die Geschwindigkeit der an die Druckerpresse anschliessenden
und die Druckereierzeugnisse wegführenden Fördereinrichtung bei gleichem Durchsatz
pro Zeiteinheit auf etwa die Hälfte reduziert werden kann.
[0003] Sollen dann aus einem solchen Schuppenstrom Stapel oder Pakete gebildet werden, dann
bringt es die Doppelbelegung jedes "Platzes" im Schuppenstrom mit sich, dass ein gebildeter
Stapel oder gebildetes Paket stets nur eine gerade Anzahl von Druckereierzeugnissen
enthält.
[0004] Ein einziges überzähliges Druckereierzeugnis in einem Stapel, der an sich eine ungerade
Anzahl Druckereierzeugnisse enthalten sollte, wäre zwar tolerierbar. Bedenkt man aber
eine gesamte Auflage von Druckereierzeugnissen (in der Regel weit über 100'000),
dann addieren sich solche überzähligen Erzeugnisse je Stapel oder Paket zu einer
ansehnli chen Menge.
[0005] Hier setzt die Erfindung ein, deren Aufgabe es ist, eine Einrichtung der eingangs
genannten Art derart auszubilden, dass es auch mit einem "doppel belegten" Schuppenstrom
gelingt, Stapel mit einer ungeraden Anzahl Druckereierzeugnisse herzustellen.
[0006] Diese Aufgabe löst die vorgeschlagene Einrichtung dadurch, dass sie die im Kennzeichen
des Patentanspruches 1 umschriebenen Merkmale aufweist.
[0007] Merkmale bevorzugter Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0008] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Stapeleinrichtung; und
Fig. 2 in grösserem Massstab eine vereinfachte Ansicht der Einrichtung der Fig. 1,
etwa aus der Richtung des Pfeiles II der Fig. 1.
[0009] Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Einrichtung 10 erkennt man einen Bändchenförderer
11, der in Richtung des Pfeiles 12 Druckereierzeugnisse 13 in einer geschuppten Formation,
in der eine Ecke der Druckereierzeugnisse 13 vorausläuft, heranführt. An den Bändchenförderer
11 schliesst ein weiterer Bändchenförderer 14 an, der sowohl untere Bändchen 15 (Fig.
2) als auch obere Bändchen 16 aufweist, zwischen denen die Druckereierzeugnisse 13
paarweise deckungsgleich aufeinanderliegend eingeklemmt sind und einem von oben beschickbaren
Stapelschacht 17 zugeführt werden.
[0010] Der Stapelschacht 17 ist seitlich durch eine Anschlagplatte 18 und durch Anschlagschienen
19 begrenzt, die beide horizontal verstellbar und feststellbar sind, um die lichten
Masse des Stapelschachtes 17 dem Format der anfallenden Druckereierzeugnisse anzupassen.
[0011] Bei der vorliegenden Einrichtung fallen die paarweise dem Stapelschacht zugeführten
Druckereierzeugnisse 13, wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, entweder auf einen den Boden
des Stapelschachtes bildenden Stapeltisch (nicht dargestellt), oder - beispielsweise
in der Zeit, da ein Stapel vom Stapeltisch zu entfernen ist - auf eine Traggabel
20 (Fig. 1), deren Zinken durch die Anschlagschienen 19 durchsetzende Kolbenstangen
21 von Kolben-Zylinderaggregaten 22 gebildet sind, die ihrerseits an einem gemeinsamen
Träger 23 befestigt sind, der längs der Anschlagschienen 19 auf und ab verschiebbar
ist. Anschliessend an den Auslauf des Bändchenförderers 14 ist eine Halteeinrichtung
24 vorgesehen. Die Halteeinrichtung 24 besitzt einen Pneumatikzylinder 25, dessen
rohrförmige Kolbenstange 26 beiderends aus dem Zylinder 25 herausgeführt ist. Am unteren
Ende trägt die Kolbenstange 26 einen balgförmigen Saugnapf 27, dem durch die Kolbenstange
26 hindurch Unterdruck von einer am oberen Ende der Kolbenstange 26 montierten Saugpumpe
28 zugeführt wird. Die Saugpumpe 28 ist mit Druckluft betrieben. Das obere Ende des
Zylinders 25 ist an einem Bügel 29 befestigt, der seinerseits um einen Zapfen 30 in
der Vertikalebene schwenkbar an einem Rahmenteil 31 der Einrichtung aufgehängt ist.
Vom Rahmenteil 31 geht ein Ausleger 32 aus, an dem das eine Ende einer Zugfeder 33
eingehängt ist. Das andere Ende der Zugfeder 33 ist an einer am oberen Ende der Kolbenstange
26 befestigten Lasche 34 eingehängt. Mit der strichpunktierten Linie 35 ist die Richtung
der Zugfeder 33 in der in Fig. 2 mit ausgezogenen Linien gezeigten Stellung der Halteeinrichtung
24 angedeutet. Man sieht, dass in dieser Stellung die Richtung der Zugfeder 33 oberhalb
des Zapfens 30 verläuft, so dass diese Feder 33 die Tendenz hat, die Halteeinrichtung
24 in der mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung zu halten. Sobald aber die
Kolbenstange 26 nach unten ausgefahren wird, wirkt die Zugfeder 33 in entgegengesetztem
Sinne. Am Rahmenteil 31 ist auch ein Puffer 36 befestigt, der ein hartes Aufschlagen
des Bügels 29 am Rahmenteil 31 bei der Rückkehr des Zylinders 25 von der verschwenkten
in die unverschwenkte Stellung verhindert.
[0012] Am Ausleger 32 ist auch ein elektromagnetisches Fünf/Zwei-Wege-Ventil 37 montiert,
das über eine elektrische Leitung 38 betätigbar ist. An dieses Ventil 37 führt eine
an eine Druckluftkquelle (nicht dargestellt) angeschlossene Zuführleitung 39.
[0013] In der unbetätigten Stellung leitet das Ventil 37 die in der Zuführleitung 39 anstehende
Druckluft nicht weiter. In der einen Stellung verbindet das Ventil 37 die Zuführleitung
39 mit den Leitungen 40 und 41, mit dem Ergebnis, dass einerseits die Kolbenstange
26 mit dem Saugnapf 27 nach unten ausfährt und andererseits gleichzeitig die Saugpumpe
28 aktiviert wird. Dadurch saugt sich der Saugnapf 27 an dem oberen Druckereierzeugnis
13 des den Bändchenförderer 14 verlassenden Paares fest. Der Bändchenförderer 14
ist jedoch weiter wirksam und das vom Saugnapf 27 erfasste, obere Druckereierzeugnis
13 wird weitergeschoben und bringt damit - zusammen mit der Zugfeder 33 - den Zylinder
25 in die in Fig. 2 strichpunktiert dargestellte Stellung, womit das obere Druckereierzeugnis
13 von dem darunterliegenden abgehoben wird. In diesem Moment wird ein Trennfinger
42 (in Fig. 2 nur andeutungsweise dargestellt) vorgeschoben, der die Trennung der
beiden Druckereierzeugnisse 13 so lange aufrechterhält, bis das untere dieser Druckereierzeugnisse
auf den bereits vorhandenen Stapel S gefallen ist und die Zinken der Traggabel 20
ausgefahren sind und zur Aufnahme des ehemals oben in einem Paar Druckereierzeugnisse
13 gewesene Exemplar bereit sind.
[0014] In der anderen Stellung des Ventils 37 wird eine um das untere Ende des Zylinders
25 führende Leitung 54 mit Druckluft versorgt, mit der Folge, dass die Saugpumpe 28
ausgeschaltet wird, der Saugnapf 27 das obere Druckereierzeugnis freigibt, die Kolbenstange
26 eingezogen und der Zylinder 25 in die Ausgangsstellung zurückgeführt wird.
[0015] Aus Fig. 1 geht hervor, dass der Trennfinger 42 durch die Kolbenstange eines weiteren
Pneumatikzylinders 43 gebildet ist, der an einem weiteren Rahmenteil 44 befestigt
ist. In Fig. 1 ist auch sehr schematisch eine Steuereinrichtung 45 dargestellt. Diese
weist eine durch den sägezahnförmigen seitlichen Rand des das Ende des Bändchenförderers
11 durchlaufenden Schuppenstromes periodisch unterbrochene Lichtschranke 46 auf, die
über eine Leitung 47 an einen voreinstellbaren und rückstellbaren Zähler 48 angeschlossen
ist. Dieser Zähler 48 wird über eine Leitung 49 durch eine programmierbare Steuereinheit
50 voreingestellt bzw. rückgestellt und liefert an diese über eine weitere Leitung
51 den erreichten Zählwert. Die Steuereinheit 50 ist über eine Leitung 52 mit einer
Eingabeeinheit 53 verbunden, mit welcher eingegeben werden kann, wieviele Stapel
oder Pakete à wieviele Druckereierzeugnisse gebildet werden sollen. Die Steuereinheit
50 steuert dann über die bereits erwähnte Zuleitung 38 das Ventil 37 an, und über
eine weitere Leitung 54 sowie über weitere, nicht dargestellte Ventile, den Zylinder
43 sowie die Zylinder 22 an.
[0016] Mit der beschriebenen Einrichtung lassen sich somit aus einem Schuppenstrom mit "Doppelbelegung"
beliebig Stapel mit einer geraden oder einer ungeraden Anzahl Druckereierzeugnisse
bilden. Dabei ist zu beachten, dass die vorgeschlagene Einrichtung nicht an Schuppenströme
gebunden ist, in denen jeweils eine Ecke der Druckereierzeugnisse vorauslaufen, sondern
auch bei herkömmlichen Schuppenströmen anwendbar ist, in denen eine Seitenkante der
Druckereierzeugnisse vorlaufend ist.
[0017] Während im beschriebenen Ausführungsbeispiel die Halteeinrichtung 24 im wesentlichen
aus dem mit dem Pneumatikzylinder 25 verschwenkbaren Saugnapf 27 besteht, ist es
denkbar, anstelle des Saugnapfes 27 ein endloses, mitlaufendes und gesteuert aktivierbares
Saugband mit einem entsprechenden Verlauf vorzusehen. Bei dickeren Druckereierzeugnissen
kann auch eine rein mechanische Haltevorrichtung vorgesehen sein, z.B. in der Art
eines Trennfingers in Form eines Schwertes. Wichtig ist lediglich, dass das obere
Druckereierzeugnis eines Paares vorübergehend daran gehindert wird, zusammen, d.h.
gleichzeitig mit dem unteren Druckereierzeugnis, in den Stapelschacht 17 zu fallen.
1. Einrichtung zum Stapeln von in einem Schuppenstrom anfallenden Druckereierzeugnissen
(13), in welchem die Druckereierzeugnisse paarweise deckungsgleich aufeinander liegen,
mit einem von oben beschickbaren Stapelschacht (17), in den das Ende einer mit einer
Zähleinrichtung (46,47,48) versehenen Förderbahn (11,14) ausmündet, dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des Endes der Förderbahn (11,14) eine durch die Zähleinrichtung (46,47,48)
gesteuerte Halteeinrichtung (24) vorgesehen ist, die bei Aktivierung das obere eines
Paares von Druckereierzeugnissen (13) vorübergehend vom unteren Druckereierzeugnis
abhebt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung
(24) mindestens einen bei Aktivierung von oben auf eines der Paare von Druckereierzeugnissen
(13) absenkbaren und danach anhebbaren Saugnapf (27) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugnapf (27) am
Ende einer Kolbenstange (26) eines Zylinder-Kolbenaggregates (25) montiert ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylinder-Kolbenaggregat
(25) in einer zur Förderrichtung der Förderbahn (11,14) parallelen Vertikalebene
schwenkbar aufgehängt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (26)
rohrförmig ist und sich zu beiden Seiten aus dem Zylinder des Zylinder-Kolbenaggregates
(25) herauserstreckt, und an der dem Saugnapf (27) abgekehrten Ende eine durch die
Kolbenstange (26) hindurch dem Saugnapf (27) Unterdruck zuführende Unterdruckquelle
(28) trägt.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem dem
Saugnapf (27) abgekehrten Ende der Kolbenstange (26) das eine Ende einer Zugfeder
(33) angreift, deren Zugkraft bei angehobenem Saugnapf (27) das Zylinder-Kolbenaggregat
(25) in die unverschwenkte Lage, und bei abgesenktem Saugnapf (27) in die verschwenkte
Lage zieht.
7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterdruckquelle
eine mit Druckluft betriebene Saugpumpe (28) aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektromagnetisches
Fünf/Zwei-Wege-Ventil (37) vorgesehen ist, um sowohl dem Zylinder-Kolbenaggregat
(25) als auch der Saugpumpe (28) Druckluft zuzuführen.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
ein gleichzeitig mit der Aktivierung der Halteeinrichtung (24) in den Stapelschacht
(17) einfahrbarer Trennfinger (42) vorgesehen ist, um die Trennung des angehobenen
Druckereierzeugnisses (13) von dem darunterliegenden zu sichern.