Gattung des Anmeldungsgegenstandes
[0001] Die Erfindung betrifft eine Lautsprechervorrichtung mit mindestens einem an einer
Öffnung eines Lautsprechergehäuses angebrachten Lautsprecher, der mit wenigstens
einer weiteren Öffnung strömungsbegrenzendes Material enthält.
Stand der Technik
[0002] Derartige Lautsprechervorrichtungen sind an sich bekannt. So ist z.B. durch die DE-C-17
62 237 eine Vorrichtung zur Bewirkung von Schwingungsdämpfung bei Lautsprechervorrichtungen
bekannt geworden. Sie ist wie eine akustisch gedämpfte Resonatoröffnung mit einem
gewissen Strömungswiderstand in z. B. der Stirnschallwand des Lautsprechergehäuses
ausgeführt. Das Gehäuse ist im übrigen luftdicht. Diese Öffnung erlaubt, daß eine
gewisse, den Druck regulierende Dämpfung um die Druckresonanzfrequenz f
d erfolgt, wodurch das Druckmaximum bei f
d sowie die Amplitude des elektrischen Impedanzmaximums wesentlich kleiner wird.
[0003] Weiterhin wurde vorgeschlagen, bei einer Lautsprecherbox mit Resonatoröffnung einen
Stöpsel mitzuliefern, damit der Endnutzer gewünschtenfalls die Box in eine geschlossene
mit Luftaufhängung umwandeln kann. Es wurden auch schon durch mit Schaumstoff abgedeckte,
falsch abgestimmte Baßreflexöffnungen in Lautsprecherboxen vorgesehen.
Stellungnahme zum Stand der Technik
[0004] Diese Boxen des Standes der Technik haben Nachteile. Insbesondere ist der Klang
im Baßbereich noch nicht optimal. Verbessert man die Frequenzkurve durch dichtes Schließen
der Box, verschlechtert sich der Wirkungsgrad. Öffnet man die Box, z.B. durch ein
Baßreflexsystem, führt dies zu Frequenzgangunregelmäßigkeiten, schlechter Impulswiedergabe
und Beschädigungsgefahr für den Lautsprecher durch zu große Auslenkung im Baßbereich.
[0005] So bedingt insbesondere das vorgeschriebene Systemabstimmungsverhältnis beim Gegenstand
der DE-C-17 62 237, daß eine Abweichung von der Frequenzlinearität der Schalldruckkurve
gegen niedrige Frequenzen erhalten wird - mit anderen Worten: Man erhält einen unterhalb
von ca. 200 Hz ziemlich schnell abfallenden Frequenzverlauf, wenn ein Tiefton-Lautsprecher
benutzt wird.
[0006] Eine andere charakteristische Eigenschaft des in DE-C-17 62 237 angegebenen akustischen
Systems ist an das darin bezweckte Abstimmverhältnis zwischen der Größe der Gehäuseöffnung
und der Eigenfrequenz des benutzten Lautsprechers gebunden, und zwar der Resonanzfrequenz
der Öffnung mit dem Gehäusevolumen, das mit Notwendigkeit so hoch zu wählen ist, daß
es die bezweckte Druckregulierung um die Systemresonanz f
d ergeben kann. Über den früher genannten Verlust an Schalldruck im Niedrigfrequenzgebiet
hinaus wird nämlich mit dem oben erwähnten Dimensionierungsverhältnis auch bewirkt,
daß die erhaltene Druckreduktion zu umfassend bei wirklich niedriger Frequenz werden
kann. Dadurch kann die für die lineare Kegelausschwingung so notwendige entgegengerichtete
Druckwirkung zu gering werden und eine kräftig, nicht lineare, akustische Distorsion
(triangulare Wellenentwicklung) sowie auch Blasenschalldistorsion entstehen, welche,
wenn sie auftritt, von der mit porösem Material ganz gedeckten Resonatoröffnung herrührt.
[0007] Zusammenfassend kann gesagt werden, daß zur Erzielung einer nach der DE-C-17 62 237
bezweckten weitgehenden Ausdämpfung des Frequenzgebiets bei f
b selbst, als notwendige Abstimmfrequenz nach der Formel für Helmholtzresonanz (siehe
Gleichung 9 im Anhang II) eine Öffnungsfrequenz f
p zu wählen ist deutlich über der normalen nach der Bezeichnung f
H < ≈ f
s liegt (siehe Gleichhung 4 und 5 in Anhang II, und f
H-Definition in Anhang I). Die f
p soll » f
s sein und Z
s wird um so kleiner als f
p die Eigenfrequenz überschreitet.
Aufgabe
[0008] Demgegenüber ist Aufgabe der Erfindung, eine neue und verbesserte Lautsprecheranlage
mit dynamischer Druckregulierung zu schaffen.
Lösung
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Lautsprechervorrichtung gelöst mit
wenigestens einem in einer Öffnung eines Gehäuses angebrachten Lautsprecher, mit mindestens
einer weiteren Gehäuseöffnung, die eine Größe, insbesondere Fläche und Tiefe hat,
daß sie als solche Resonanz mit dem Gehäusevolumen V
b bei mindestens der Eigenfrequenz F
s des freien Lautsprechers gibt, wobei die Öffnung mit in ihr enthaltenen strömungsbegrenzendem
Material eine erste Abstimmeinheit bildet und mit wenigstens einer aus einer weiteren
Öffnung und gegebenenfalls Pfropfen oder ähnlichem aus akustisch resistivem Material
gebildeten weiteren Abstimmeinheit, die auf eine Frequenz abgestimmt ist, die unterschiedlich
zu der von der ersten Abstimmeinheit bewirkten Resonanzfrequenz ist und deutlich
unter der Eigenfrequenz f
s des Lautsprechers liegt.
[0010] Druckkammercharakter bedeutet bekanntlich, daß ein Impedanzmaximum (im Gegensatz
zu zweien bei Basreflexcharakter) vorhanden ist, das darüberhinaus erfindungsgemäß
zu niedrigen Frequenzen verschoben ist, so daß idealerweise zwar elektrisch eine Resonanz
meßbar ist, diese aber durch dynamische Regelung akustisch sehr stark bedämpft wird,
wobei das Signal eine schnelle Ausschaltzeit erhält.
Vorteile
[0011] Die Erfindung ergibt gewünschte Eigenschaften möglichst hohen Wirkungsgrads, möglichst
geradlinigen Frequenzgangs bis zu tiefen Frequenzen, und verbesserte Impulswiedergabe,
wobei insbesondere eine im wesentlichen mit einem Drucksystem vergleichbare Lautsprecheranalage
mit dynamischer Druckregulierung geschaffen werden kann.
[0012] Dieser dynamische Regulierungseffekt kann das System bis zur Grenzfrequenz f₁ kontrollieren,
und er ist nach unten bis gegen D.C. (Frequenz gegen Null) wirksam. Die Konstruktion
nach der Erfindung hält - wenn ein Tieftonlautsprecher verwendet wird - hohe Signalniveaus
auch bei sehr niedriger Frequenz aus und besitzt einen hohen akustischen Wirkungsgrad
und geringe Distorsion. Sie eignet sich auch für Serienfertigung im wesentlichen
identisch wirkender Einheiten, was u.a. zum Stereohören wichtig ist. Durch die Erfindung
wird ein wesentlich "klarerer" Höreindruck, insbesondere bei niedrigen Frequenzen,
erreicht. Die Töne werden als solche wiedergegeben, ein "Verlaufen" oder Nachschwingen
wird ausgeschaltet. Es wird in der Wiedergabe eine verbesserte Auflösung und Trennung
der Signale durch ein besseres Zeitverhalten des Lautsprechers erzielt.
Weiterbildungen
[0013] Eine bevorzugte Ausgestaltung, die besonders für Boxen mit großem Volumen geeignet
ist, sieht weiter vor, daß die Strömungsbegrenzung der ersten Öffnung der Vorrichtung
Druckkammercharakter verleiht mit einem Druckmaximum bei der Resonanzfrequenz f
d der gesamten Vorrichtung gibt, wobei das Druckmaximum gleich oder wenigstens äquivalent
demjenigen eines geschlossenen Druckkammersytems aber nicht ausreichen groß ist,
um eine beschränkte, progressiv zunehmende Nachgiebigkeitserhöhung bei und unter der
in Helmholtzresonatorgehäusen auftretenden niedrigeren Grenzfrequenz f₁ des Lautsprechers
zu verhindern. Die Öffnung kann hinsichtlich Fläche aber auch bezüglich Tiefe angepaßt
sein, wobei insbesondere vorzugsweise bei mittelgroßem bis sehr großem Volumen eine
geringe Tiefe gewählt wird.
[0014] Diese erfindungsgemäße Weiterbildung bedingt, daß eine hinsichtlich Dynamik und
Frequenz aperiodische sowie beim Ein- und Ausschwingen, hinsichtlich Wirkung und Distorsionen
verbesserte Konstruktion erhalten wird. Es ergibt sich insgesamt ein volleres und
schnelleres Transientspektrum sowie dadurch ein deutlich verbesserter Höreindruck.
Die Erfindung ist besonders geeignet, um optimale Eigenschaften zu erreichen, bei
Kastenvolumen V
b mit einem Komplianzverhältnis s
d in der Nähe von 0,5 bis 2,0 (sehr große bis große Boxen). Durch die Erfindung wird
das differentielle dynamische Zeitverhalten hinsichtlich Anstiegs-, Halte und Abfallzeit
optimiert und gegenüber dem Stand der Technik verbessert.
[0015] Dies wird dadurch erreicht, daß die für die Verwirklichung der Erfindung notwendige
Resonatoröffnung auf die Eigenfrequenz f
s des Lautsprechers oder in wenigstens unmittelbarer Nähe dieser Frequenz abgestimmt
ist (während sie bei der DE-C-17 62 237 wesentlich höher liegt). Durch die vorgenommene
Ausgestaltung der Beschaffenheit des für die genannte Funktion notwendigen strömungsbegrenzenden
Materials kann die Resonatoröffnung hinsichtlich dynamischer wie statischer Luftströmung,
Luftdurchlassen im Hinblick auf akustische Dämpfung so undurchläßlich ausgeführt sein,
daß im wesentlichen gar keine oder jedenfalls eine nahezu vernachlässigbare statische
Druckniveaureduzierung bei der Druckresonanzfrequenz f
d des dynamischen akustischen Lautsprechersystems entsteht (siehe Anhang I und II).
Jedenfalls gilt hinsichtlich der Druckniveaureduzierung bei der Druckresonanzfrequenz
f
d des Lautsprechersystems die oben genannte Wirkung bei der Erfindung für den Fall,
daß nur eine bei f
s (f′
s) abgestimmte diskrete Abstimmeinheit benutzt ist.
[0016] Bei Weiterbildungen mit wenigstens einer zusätzlichen hyperregulierenden, hauptsächlich
als Ventilationseinheit bei f≈f₁; das heißt, bei sehr niedriger Frequenz wirkenden
Abstimmungseinheit, kann eine bestimmte, sogar auch erhebliche Druckniveauregulierung
bei f
d selbst bewirkt werden, ohne deshalb das dem Lautsprecher entgegengerichtete Druckverhältnis
des akustischen Systems nennenswert zu verringern. Als eine Anweisung dafür, innerhalb
welcher Grenze sich eine in dieser beschriebenen Weise erhaltene Ausgleichung des
Druckmaximums bei f
d befinden soll, kann angegeben werden, daß maximal erlaubt werden soll, daß die fragliche
Ausgleichung höchstens einer Halbierung des für ein eigentliches Drucksystem meßbaren
Wertes auf das elektrische Impedanzmaximum bei f
d entspricht. Die dadurch erhaltene Ausgleichsgröße ist mit der Wahl von f₁ von der
Abstimmungsfrequenz abhängig, welche Frequenz normal so niedrig gewählt sein soll,
daß sich keine oder nur eine vernachlässigbare Verminderung der Impedanz Z
s ergibt, das heißt, das f₁-Organ ist auf f₁ oder niedrigere Frequenz abzustimmen.
[0017] Diese Weiterbildungen sind besonders geeignet für Anwendungen mit dynamischen Konzepten,
bei denen große und sehr große Lautsprechergehäuse (mit Tieftönen) konstruiert werden
sollen, um maximale und dynamische Leistung zu erhalten, bei denen dennoch eine Flexibilität
hinsichtlich des Designs behalten werden soll. Diese Weiterbildungen lösen das Problem
der Erreichung dynamischer Tonfülle bei großen Lautsprechereinheiten, wie mit 10
bis 30 Zoll-Einheiten, wobei dann eine große Bewegungsnachgiebigkeit sowie niedrige
Eigenfrequenz und deswegen auch große Volumenparameter, i.e. große Gehäuse, gegeben
sind, um ihre optimale dynamische Niederfrequenzleistung erhalten zu können.
[0018] Wenn das Komplianzverhältnis nahe 1 kommt und dadurch eine reichliche Volumenmasse
vorliegt, ist keine große und mächtige dynamische Abstimmeinheit erforderlich, da
sogar auch eine kleine Öffnungsfläche, die mit der Eigenfrequenz des Lautsprechers
schwingt, dynamisch imstande ist, sehr große akustische Energieanteile zu verkraften.
Der akustische Wirkungsgrad, auch für normale Druckkonstruktionen, liegt bei solchen
Komplianzverhältnissen ebenfalls nahe dem Maximum, so daß eine kurze und vollständig
gefüllte, strömungsbegrenzende Abstimmeinheit verwendet wird, die auf Eigenfrequenz
oder niedriger abgestimmt ist. Die differentielle dynamische Zeitabstimmung der Einheit
wird automatisch sehr kurz, was wünschenswert ist, wenn große Luftvolumen dynamisch
reguliert werden; anderenfalls kann eine Neigung zu einem "akustischen Überhängen"
zu einer Fehlfunktion führen. Gerade solche akustische Systeme leiden normalerweise
unter dem Nachteil eines "akustischen Überhängers", was durch kurze "Ausschaltzeit"
aufgrund der Erfindung entfernt wird. Die akustische Leistungsfähigkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung der Niederfrequenz-Wiedergabe ist exzellent.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0019] Bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lautsprechervorrichtung werden
im folgenden unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt bzw.
zeigen:
Figur 1 eine Stirnansicht auf ein Lautsprechergehäuse für eine Lautsprechervorrichtung
nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
Figur 2 eine längs der Linie II - II in Figur 1 genommene Schnittansicht, wobei der
strömungsbegrenzende Einsatz noch nicht in die weitere Öffnung eingebracht ist;
Figur 3 eine Stirnansicht eines Lautsprechergehäuses für eine Lautsprechervorrichtung
nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
Figur 4 eine längs der Linie IV -IV in Figur 3 genommene Schnittansicht;
Figur 5-6 eine Endansicht bzw. einen Axialschnitt einer in Figur 1 und 2 bzw. in Figur
3 und 4 verwendeten Abstimmeinheit oder Hyperventilationsvorrichtung;
Figur 7-10 in Endansicht und Axialschnittansicht eine erste bzw. zweite Ausführung
einer weiteren Abstimmeinheit, die z.B. auf die bei der Lautsprechervorrichtung auftretende
Grenzfrequenz abgestimmt ist;
Figur 11 in Axialschnittansicht eine bei dem Lautsprechergehäuse nach Figur 1 und
2 oder 3 und 4 verwendbare, mit strömungsbegrenzendem Material gefüllte Pforte oder
einen Tunnel;
Figur 12-20 bei einer Lautsprechervorrichtung nach Figur 3 und 4 erhaltene Kurven
unter Verwendung eines FFT-Analysators, Typ. 2033 Brüel & Kjaer, sowie eines XY-Schreibers,
Typ 2308 Brüel & Kjaer; mit
Fig. 12 dem Nachgiebigkeitsverhalten einer erfindungsgemäßen Lautsprechervorrichtung;
Fig. 13 dem Nachgiebigkeitsverhalten der gleichen Lautsprechervorrichtung mit ungefüllter
Öffnung (Helmholtzcharakter);
Fig. 14 dem Nachgiebigkeitsverhalten bei mit Klebefilm verklebter Öffnung (Druckkammernäherung);
Fig. 15 die Kurve der Fig.12 (als Kurve 1 ) im Vergleich mit einer abgeklebten f₁-Abstimmeinheit;
Fig. 16 die relative Bewegungsgeschwindigkeit bei der erfindungsgemäßen Lautsprechervorrichtung
entsprechend Fig.12;
Fig. 17 die relative Bewegungsgeschwindigkeit bei einer Vorrichtung entsprechend Fig.13;
Fig. 18 Schalldruckniveaukurven bei aus den Öffnungen herausgenommenem Dämpfungsmaterial;
Fig. 19 eine Schalldruckniveaukurve mit der erfindungsgemäß ausgestalteten Lautsprechervorrichtung;
Fig. 20 Impedanzkurven;
Figur 20A, 20B, 20C, 20 D weitere Meßkurven.
Fig. 21 eine Stirnansicht auf ein Lautsprechergehäuse für eine Lautsprechervorrichtung
nach einer Weiterbidung der Erfindung.
Fig. 22 eine längs der Linie II - II in Fig. 21 genommene Schnittansicht, wobei der
strömungsbegrenzende Einsatz noch nicht in die weitere Öffnung eingebracht ist;
Fig. 23 eine Stirnansicht eines Lautsprechergehäuses für eine Lautsprechervorrichtung
nach einer zweiten Ausführungsform, der Weiterbildung der Erfindung;
Fig. 24 eine längs der Linie IV - IV in Fig. 23 genommene Schnittansicht;
Fig.25-26 eine Endansicht bzw. einen Axialschnitt einer in Fig. 21 und 22 bzw. in
Fig. 23 und 24 verwendeten Abstimmeinheit oder Hyperventilationsvorrichtung;
Fig.27-28 in Endansicht bzw. Axialschnittansicht eine zweite Ausführung einer weiteren,
bei der Lautsprecheranlage verwendbaren Abstimmeinheit oder Hyperventilationsvorrichtung;
Fig. 29 in Axialschnittansicht eine bei dem Lautsprechergehäuse nach Fig. 23 und
24 verwendete, mit strömungsbegrenzendem Material gefüllte Pforte oder einen kurzen
Tunnel;
Fig.30-38 bei einer Lautsprechervorrichtung nach Fig. 23 und 24 erhaltene Kurven unter
Verwendung eines FFT-Analysators, Typ 2033 Brüel & Kjaer, sowie XY-Schreibers, Typ
2308 Brüel & Kjaer, mit
Fig. 30 dem Nachgiebigkeitsverhalten einer erfindungsgemäßen Lautsprechervorrichtung;
Fig. 31 dem Nachgiebigkeitsverhalten der gleichen Lautsprechervorrichtung mit ungefüllter
Öffnung (Helmholtznäherung);
Fig. 32 dem Nachgiebigkeitsverhalten bei mit Klebefilm verklebter Öffnung (Druckkammernäherung);
Fig. 33 der relativen Bewegungsgeschwindigkeit bei der erfindungsgemäßen Lautsprechervorrichtung
entsprechend Fig. 30;
Fig. 34 der relativen Bewegungsgeschwindigkeit bei einer Lautsprechervorrichtung
nach Fig. 31;
Fig.35-37 Schalldruckniveaudarstellungen;
Fig. 38 der Impedanzkurve des erfindungsgemäßen Lautsprechers;
Fig. 39, 40, 41, 42 weitere Meßkurven.
[0020] In den Figuren 1 und 2 ist ein kastenförmiges Lautspechergehäuse mit einem Boden
10, einer Stirnwand 11, einer Rückwand 12, Seitenwänden 13 und einer oberen Deckwand
14 gezeigt. In der Stirnwand 11 sind eine Öffnung 15 für einen nicht gezeigten Lautsprecher
sowie eine zweite, verhältnismäßig große spaltenförmige Pforte oder Öffnung 16 ausgebildet,
die sich über die ganze Breite der Stirnwand erstrecken. Die Öffnung 16 bildet die
äußere Mündung eines verhältnismäßig langen, geraden Tunnels 17, der sich am Boden
10 entlang bis nahe der Rückwand 12 erstreckt, zweckmäßig bis zu einem Abstand zu
der Rückwand, der gleich wie oder größer als die Tunnelhöhe ist. Die eigentliche Lautsprecherkammer
V
b ist auf allen Seiten inwendig mit Dämpfungsmaterial 22, z.B. Mineralfasermatte oder
-platten, ausgekleidet.
[0021] Mit 24 ist ein verhältnismäßig dicker Streifen aus akustischem strömungsbegrenzendem
Material, z.B. Mineralfasermaterial, und mit 25 sind zwei Gitter, z.B. aus Streckmetall
bezeichnet. Eine erste Abstimmeinheit 21 wird mit dem Tunnel 17 durch einen Einsatz
oder Pfropfen zur Strömungsbegrenzung in der Öffnung 16 unter Verdichtung des Streifens
24 zwischen steifen Gittern 25 bis zur Dicke 26 gebildet, wodurch ein luftdichter
Einsatz an den Umfangsrändern des so erhaltenen Pfropfens in der Öffnung 16 bewirkt
wird. Natürlich kann der Pfropfen auch aus bereits vorverdichtetem Material oder aus
akustischem Schaumkunststoff mit angepaßtem Zusatz dünner Schichten aus akustisch
resistiven Materials gebildet sein.
[0022] Mit 33 ist in Figur 2 eine rohrförmige Abstimmeinheit bezeichnet, die unter Hinweis
auf Figur 7 und 8 näher beschrieben wird.
[0023] Die Figuren 3 und 4 zeigen eine alternative Ausführungsform des Lautsprechergehäuses
nach Figur 1 und 2, wobei wesentlich übereinstimmende Details in Figur 1 - 4 dieselben
Bezugszeichen haben und lediglich unter Hinweis auf Figur 1 und 2 beschrieben werden.
In den Figuren 3 und 4 ist der spaltenförmige Tunnel 17 mit dem Pfropfen 24, 25 mit
Dämpfungsmaterial 24 durch eine generell mit 27 bezeichnete, rohrförmige Abstimmeinheit
ersetzt, die im Einzelnen unter Hinweis auf die Figuren 5 und 6 beschrieben wird.
Die Abstimmeinheit 27 ergibt eine Abstimmung entsprechend der durch die Öffnung 16
mit dem Einsatz 24, 25 in Figur 1 und 2 bewirkten. Mit 40 ist eine zylindrische Ausnehmung
im Dämpfungsmaterial 22 bezeichnet, die einen erheblich größeren Durchmesser hat als
der Außendurchmesser der Abstimmeinheit.
[0024] Die in Figur 5 und 6 gezeigte Abstimmeinheit 27 weist ein beispielsweise aus Aluminium
bestehendes, verhältnismäßig dickes Rohr 28 auf. An einem Ende des Rohres ist ein
Pfropfen 29 aus strömungsbegrenzendem Material, zweckmäßig bestehend aus Mineralfasern
oder akustischem Schaumkunststoff, angeordnet, der sich an die Innenseite des Rohres
28 luftdicht anschließt und eine Druckdifferenzzone im Rohr bildet, wobei die Länge
des Pfropfens zu einer wesentlichen Differenzzeit dt - als die Zeit, die ein Schallwellenzustand
zum Durchwandern der mit Material gefüllten Abstimmeinheit benötigt -, wie unten beschrieben,
Veranlassung gibt, welche viel größer als bei Abwesenheit des Pfropfens ist.
[0025] Die Differenzzeit dt entsteht infolge der Anwesenheit des strömungsbegrenzenden
Pfropfens im Mündungsgebiet des akustischen Tunnels gegen die Umgebung und daher,
daß er eine wohl definierte Länge mit nur beschränkter Erstreckung im Verhältnis
zu der gesamten körperlichen Länge des akustischen Tunnels hat, wobei die Größe von
dt proportional zur Länge des Pfropfens und zu dessen wirksamem Strömungswiderstand
wird. Dadurch, daß der Pfropfen in dem Tunnel eingesetzt ist, erhält er außer seiner
gegebenen Längsdimension auch eine in der körperlichen Längsstreckung des Tunnels
wirksame, akustisch komplexe Funktion, was somit geschieht, wenn die Abstimmvorrichtung
mit ihrem akustischen begrenzten Körper im Volumen V
b ist. Die in dieser Weise erhaltene dynamische Begrenzungskomponente hat eine komplexe
Dimension, die anders beschaffen ist als die reine resistive Strömungsbegrenzung,
die der Pfropfen hat. Die Größe der genannten Dimension ist frequenzabhängig und abhängig
von der Strömung, die durch den gepfropften Tunnel pro Zeiteinheit erfolgen kann.
[0026] Mit 30 und 31 sind perforierte, hinsichtlich ihrer Lage fixierte Schichten, z.B.
aus Streckmetall oder perforiertem Blech mit großer prozentualer Lochfläche bezeichnet.
Das mit Pfropfen versehene Ende des Rohres 28 wird in einer Lautsprechergehäuseöffnung
aufgenommen und weist eine Absatzfläche 32 zum luftdichten Verkleben gegen die Innenseite
des Lautsprechergehäuses auf. In der Praxis soll der Pfropfen 29 eine axiale Erstreckung
von 15-30 mm und insbesondere von höchstens etwa dem 1,0-fachen des Rohrdurchmessers
aufweisen.
[0027] Das Rohr 28 endet zweckmäßig in einem Abstand zu der dem Pfropfen 29 entgegengesetzten
Seite des Lautsprechergehäuses von wenigstens gleich dem Innendurchmesser des Rohres,
zweckmäßig wenigstens gleich dem 1,6-fachen seines Innendiameters. Um dennoch eine
erhebliche Rohrlänge zu erlauben, kann das Dämpfungsmaterial 22 eine beispielsweise
zylindrische Ausnehmung 40 (Figur 3 und 4) aufweisen, beispielsweise mit einer Querschnittsfläche
von wenigstens dem 2fachen der äußeren Quer schnittsfläche des Rohres zwecks Vermeidung
des Kurzschließens des freien inneren Endes der Abstimmeinheit.
[0028] Die Figuren 7 und 8 zeigen eine weitere Abstimmeinheit 33 in Form einer Ventilationseinheit
mit einem Rohr 34 aus beispielsweise Aluminium mit luftdurchlässigem Pfropfen 35
mit viel geringerer Strömungsbegrenzungsfähigkeit als der Pfropfen 29. Beispielsweise
besteht der Pfropfen 35 aus offenporigem Schaumkunststoff mit der Dichte 30-80 ppi,
zweckmäßig der Größenordnung 45 ppi.
[0029] Der Pfropfen 35 sowie auch der Pfropfen 29 können an ihrem einen Ende oder beiden
Enden mit gegen ihre Stirnseiten auf mechanisch fixierte Weise anliegenden dünnen
Schichten aus dichtstrukturiertem Material, wie Stapelfaserschichten oder feinmaschigem
Metalldrahtnetz versehen sein. Der Pfropfen 35 liegt an der Innenseite des Rohres
34 luftdicht an und soll eine ausreichende Länge haben - beispielsweise von der Größenordnung
des 1,0-fachen des Rohrinnendurchmessers -, um zu einer Differenzzeit Veranlassung
zu geben und um nicht zu oszillieren oder um seine Gleichgewichtslage verschoben zu
werden. Alternativ kann der Pfropfen durch Streckmetallnetz oder ähnlichem versteift
werden.
[0030] Die Einheit 33 ist vorzugsweise luftdicht in einer Öffnung des Lautsprechergehäuses
festgeklebt. Eine Absatzfläche 38 des Rohrs 34 liegt an der Innenseite des Lautsprechergehäuses
an. Die Abstimmeinheit 33 kann auf eine Frequenz abgestimmt werden, die wesentlich
unter der Eigenfrequenz des Lautsprechers liegt, zweckmäßig auf eine Frequenz, die
sich der Grenzfrequenz f₁ des Lautsprechers (nach Gleichung 8 im Anhang II), in der
das Lautsprechergehäuse mit dazugehörendem Lautsprecher umfassenden Lautsprechervorrichtung
nähert oder diese Grenzfrequenz unter schreitet (f₁-Organ). In der Praxis soll die
Abstimmfrequenz die Grenzfrequenz f nicht überschreiten und sie beträgt vorteilhaft
etwa das 0,5-fache der berechneten unteren wie unter Hinweis auf das Rohr 28 oben
- beschrieben ausgebildet und angeordnet sein.
[0031] In Figur 9 und 10 ist eine alternative Ausführungsform 23 der Abstimmeinheit nach
Figur 7 und 8 gezeigt, wobei jedoch der Mündungspfropfen durch ein wie ein akustischer
Widerstand wirkendes sehr dünnes (z.B. 0,4-0,015 mm), gespanntes feinmaschiges Netz
aus z.B. Metall, z.B. mit der Maschenweite 30-400 mesh. gebildet ist. Darin wird eine
kleine Differenzzeit im Verhältnis zu der Einheit nach Figur 7 und 8 mit dem strömungsbegrenzenden
Pfropfen 35 entwickelt.
[0032] Die Abstimmeinheiten 33 und 23 können einen anderen als kreisförmigen Querschnitt
haben und können im Tunnel 17 oder 28, zweckmäßig parallel und besonders koaxial zu
diesem angeordnet sein, obwohl dies eine weniger günstige Ausbildung im Vergleich
dazu ist, die Einheiten 33 oder 23 außerhalb des Tunnels 17 bzw. 28 anzuordnen. Beispielsweise
kann besonders bei kleinen Lautsprechergehäusen die Abstimmeinheit 33 oder 23 ein
schlitzähnlicher langer Kanal sein, der diametral oberhalb des Querschnitts des
Kanals 17 oder des Rohres 28 angeordnet ist, wie bei 23′ in Figur 1 angedeutet. Auch
das Rohr 28 kann eine andere als runde Querschnittsform haben.
[0033] Nach einer aus akustischen Gründen bevorzugten Ausführung der Erfindung wird ein
parallelepipedisches Lautsprechergehäuse gewählt, wobei die Breite der Stirnwand
11 gleich der dritten Wurzel aus dem Gehäusevolumen V
b ist, während die Höhe 1,25 mal der Breite und die Tiefe des Gehäuses 0,8 mal der
Breite gewählt werden. Der Lautsprecher wird mit seinem Zentrum in einem Abstand vom
Boden angeordnet, der ein Drittel der Höhe ist, zweckmäßig etwas exzentrisch gegenüber
der senkrechten Mittenlinie der Stirnwand 11. Das Dämpfungsmaterial 22 ist an der
hinteren Wand des Gehäuses zweckmäßig wenigstens doppelt so dick wie am Boden, an
der Decke und den Seiten des Gehäuses, wobei als Dämpfungsmaterial mit Vorteil Glasfaserwolle
mit einer Dichte von etwa 24 kgm⁻³ gewählt werden kann.
[0034] Die abteilenden Wände des Gehäuses können mit Vorteil vibrationshindernde Versteifungsleisten
tragen. Beispielsweise kann sich zwischen den Wänden 10 und 18 in der Längsrichtung
des Kanals 17 eine mit den genannten Wänden verleimte Versteifungsleiste erstrecken
bzw. kann die Wand 10 am inneren Tunnelende auf ihrer Oberseite mit einer die akustische
Länge des Tunnels vergrößernden, querlaufenden Versteifungsleiste versehen sein.
[0035] Das Gehäusevolumen V
b wird zweckmäßig auf wenigstens 50 % mit akustisch absorbierendem Material ausgefüllt.
Die etwaige weitere Ventilations- oder Abstimmeinheit 23, 33 oder 47 wird beispielsweise
nahe am Lautsprecher und neben einer Ecke zwischen dem Boden und der Seitenwand des
Volumens V
b angeordnet. Dem Lautsprecher kann durch optimal eingestellte Abstimmeinheiten 33
oder 23 momentan Luft zugeführt werden, und er ist dadurch imstande, einem dynamisch
variierten und/oder transientreichen Signalprogramm, wie hin- und hergehenden Saitenpassagen
auf Kontrabaß, Großtrommel und ähnlichen Schallkonturen besser und schneller zu folgen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in einer nach Designwünschen angepaßten Proportionierungsweise
ausgeführt werden, wobei sich Verbesserungen gegenüber dem Stande der Technik ergeben,
jedoch ergeben sich die besten Leistungen bei Verwendung der akustisch bevorzugten
Proportionierung. In Konstruktionen für den Mitteltonbereich erhält der Lautsprecher
wegen der dynamischen Bedämpfung der Resonanzfrequenz eine Verminderung der nachtei
ligen akustischen "Färbung" und in positiver Weise eine kurze Ausschaltzeit.
[0036] In Figur 11 wird in detaillierterer Weise eine für Montage in einer Öffnung des Lautsprechergehäuses
bestimmte Einheit 41 gezeigt, welche eine ringförmige Pforte oder einen verhältnismäßig
kurzen Tunnel 42 aufweist, welcher mit einem Pfropfen 43 aus strömungsbegrenzendem
Material ausgefüllt ist, das ausreichend strömungsbegrenzend ist, um den Druckkammercharakter
des Lautsprechergehäuses aufrechtzuerhalten. Mit 44 und 45 sind die Lage fixierende,
luftdurchläßliche Schichten, beispielsweise aus Streckmetall oder perforiertem Blech
bezeichnet. Der Tunnel 42 weist eine Absatzfläche 46 zum luftdichten Festleimen gegen
die Innenseite des Lautsprechergehäuses auf.
[0037] Die Pforte oder der Tunnel 42 ist hier derart dimensioniert, daß er dem Gehäusevolumen
Resonanz bei einer Frequenz gibt, die zweckmäßig in der Nähe von der oder über der
Frequenz f₂ liegt, die in dem Helmholtzresonanzkreis entwickelt wird, zu dem der Tunnel
42 vor der Einsetzung des Pfropfens 43 Veranlassung gibt.
[0038] Hinsichtlich der Wahl von Ausführungsformen mit einem rechteckigen Tunnel 17 bzw.
23′ gegenüber kreisförmige Querschnittsfläche aufweisenden Tunneln 27 oder 33 ist
zu beachten, daß die Luftströmung in einem kreisförmigen Tunnel immer mit sowohl niedrigstem
Turbulenzniveau als auch. symmetrisch ausgebildeter akustischer Wellenausbreitung
verbunden ist, während ein rechteckiger Tunnel zu sowohl zunehmender Turbulenz als
auch verminderter Wellensymmetrie Veranlassung gibt, welche Verschlechterung um
so mehr entwickelt ist wie das Höhenmaß der Fläche gegen Null geht und damit ihr Breitenmaß
gegen unendliche Dimension geht. In Konsequenz hieraus soll bei Verwendung recht
eckig geformter Abstimmvorrichtungen beachtet werden, daß ein ausreichend wirksamer,
im Pfropfen entwickelter Strömungswiderstand zur Auslöschung der genannten turbulenten
Erscheinungen gewählt wird, wobei die Ausführungsform mit Pfropfen aus verdichteter
Mineralfaserwolle zu bevorzugen sein kann.
[0039] Es gibt einen Grund dafür, hier spezifischer anzugeben, auf welche Weise die Optimierung
der Frequenzeinstellung nach der Erfindung zweckmäßig stattfinden soll. Es kann günstig
sein, die Abstimmeinheiten nach einer der Figuren 1 - 10 bei einer Frequenz abzustimmen,
die viel niedriger ist als die nach den Formeln (Anhang II) berechenbaren - z.B. durch
Verschieben gegenüber einer berechneten unteren Grenzfrequenz f₁ abwärts gegen etwa
0,5 f₁ sowie Verschieben auch von f
s gegen f′
s oder sogar abwärts gegen 0,7 x f′
s (f′
s gemäß Anhang II, Formel 5), in dem Falle, daß die Abstimmeinheit für f
s verwendet wird. Die Abstimmung der Vorrichtung nach Figur 11 ist zumindest in die
Nähe von f₂ vorzunehmen, wenn, wie oben gesagt, die f
s-Abstimmung - selbst nicht durchgeführt ist, d.h. lediglich die Kombination von f₁
mit der wählbaren Abstimmfrequenz für die Vorrichtung nach Figur 11 verwendet wird.
[0040] Die bei der jeweiligen Abstimmvorrichtung wirksame effektive Strömungsbegrenzung
soll eher reichlich groß gewählt werden als zu gering, welche Forderung damit zusammenhängt,
daß es unzweckmäßig ist, daß der dynamische Druckfaktor in dem erfindungsgemäß funktionierenden
System so viel vermindert wird, daß die Lautsprechereinheit in einer akustisch unkontrollierten
Weise schwingen kann. Mit anderen Worten muß sich bei der Erfindung die der Ausschwingung
des Lautsprechers dynamisch entgegengerichtete Druckkraft der Größe nähern, die bei
einer als Druckkammer äquivalent ausgeführten Konstruktion herrschen würde.
[0041] Erfindungsgemäß ist es möglich, ein gut funktionierendes und dynamisch reguliertes
System mit Verwendung einer einzigen Abstimmeinheit 17,16 oder einer solchen nach
einer der Figuren 5 - 10 ausgeführten zu bewirken, wobei die Abstimmfrequenz für die
Einheit nur f
s oder f′
s (siehe Gleichung 5 in Anhang II) ist.
[0042] Wenn man wünscht, Systemcharakteristiken bei transienten Schallpassagen niedrigfrequenter
Natur wie von saitengezupftem Kontrabaß und einer Baßtrommel, zu verändern, kann
nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung eine solche Veränderung dadurch
bewirkt werden, daß dem akustischen System Hyperventilation zugeführt wird. Die einzige
Art, wodurch eine solche Hyperventilation bewirkt werden kann, ist durch Öffnen des
akustischen Systems, so daß die eingeschlossene Luft theoretisch ungehindert Strömung
mit der Umgebungsluft austauschen kann. Damit dieses Öffnen ohne gleichzeitige wesentliche
Beeinträchtigung hinsichtlich der dynamisch wirksamen Regulierung des Lautsprechersystems
funktionieren kann, wird erfindungsgemäß in das akustische System eine weitere Abstimmeinheit
eingesetzt, die als Rohr oder Tunnel mit sehr großer Länge gegenüber ihrer Querschnittsfläche
ausgeführt wird und nach Gleichung 9 im Anhang II theoretisch von 0 Hz bis in der
Nähe von f₁ (Gleichung 8 im Anhang II) abgestimmt ist.
[0043] Wenn eine solche Einheit in das akustische System eingesetzt ist, erfolgt die vorhandene
Dämpfung des beweglichen Teils des akustischen Systems, und zwar der Lautsprechereinheit,
in folgender Weise: Die im Kanal eingeschlossene Luftsäule muß man von dem akustischen
System im übrigen als getrennt ansehen. Die die Luftsäule darstellende Masse wird
nach der Streckung des Kanals als eine Funktion des bei der Lautsprechereinheit vorkommenden
Beschleunigungsniveaus dynamisch hin und her verscho ben, wobei die Beschleunigung
auch auf ein mathematisch berechnungsbares Verschiebungsniveau bezogen ist. Theoretisch
gilt, daß wenn das von der Lautsprechereinheit im akustischen System entwickelte Druckniveau
p konstant (z.B. bei 1 Nm⁻²) gehalten wird, auch das Beschleunigungsniveau (a ms⁻²)
von theoretisch 0 Hz und aufwärts konstant ist. Infolgedessen wird das Geschwindigkeitsniveau
(v ms⁻¹) der Lautsprechereinheit für jede Frequenzhalbierung verdoppelt und vermehrt
das Verschiebungsniveau (d m) der genannten Lautsprechereinheit quadratisch mit dem
Beschleunigungsniveau.
[0044] Gegen höhere Frequenz als die Abstimmfrequenz wirkt die Luftsäule im Kanal akustisch
immer mehr sperrend, während bei der Abstimmfrequenz sich ein Grenzpunkt entwickelt,
von dem aus der Kanal immer mehr akustisch öffnend wirkt, wodurch immer mehr dynamischer
Bewegungsenergie erlaubt wird, sich durch den Kanal pro Zeiteinheit zu bewegen.
[0045] Der Effekt dieser Umstände bewirkt, daß in dem von dem genannten Kanal enthaltenen
Regulierungsgebiet sich die auf den Lautsprecher im akustischen System einwirkende
Dämpfung der Bewegungsamplitude in der Weise entwickelt, daß sie einen gegen 0 Hz
umgekehrt progressiven, d.h. vermindernden, Verlauf einnehmen kann. Mit anderen Worten
bedeutet die erfindungsgemäß ermöglichte Hyperventilation, daß eine Luftsäule mit
variierter Verschiebungsgeschwindigkeit teils die Ausschwingung der Lautsprechereinheit
dynamisch belastet, teils die Ausschwingungsfähigkeit der Lautsprechereinheit bei
kurzen Verläufen vergrößert, d.h., daß die Start- und Stoppzeiten des Lautsprechers
in einer besonders günstigen Weise gleichförmig dynamisch reguliert werden, und dem
Lautsprecher kann somit Luft momentan zugeführt werden, d.h. er kann "atmen". Mit
der Hyperven tilation als Ergänzung wird somit ein noch vollwertigeres und schnellreagierendes
Lautsprechersystem bewirkt.
[0046] Die Hyperventilation kann bei verschiedenen Eingriffniveaus in Funktion gesetzt werden,
wobei eine oder mehrere als Hyperventilator fungierende Vorrichtungen gewählt werden
können. Wenn wenigstens zwei solche Vorrichtungen verwendet werden, so soll die eine
von diesen eine kreisförmige Querschnittsfläche aufweisen, eine endliche Länge haben
und mit einem Pfropfen 35 aus angepaßtem, offenporigem Schaumstoff versehen sein sowie
auf eine niedrigere Frequenz abgestimmt sein, z.B. auf f₁ (Gleichung 8 in Anhang 2).
Die weitere Vorrichtung 23,47 (Figur 1) kann nach Anspruch 6 oder 7 schlitzförmig
ausgebildet werden und wird dann als hyper-hyper-ventilierend im Vergleich mit der
Ventilation der erstgenannten Vorrichtung wirksam. Die letztgenannte Vorrichtung soll,
auch wenn sie als einziger Hyperventilator im System vorkommt, eine außerordentlich
geringe Schlitzhöhe im Tunnel haben, z.B. von der Größenordnung 0,1 - 2 mm, wobei
sie etwa nahe Null Hz abgestimmt ist. Die Breite sollte etwa das 10-fache der Höhe
betragen. Die Anwendung der Hyperventilation ist auch mit Bezug darauf wirksam, daß
eine Lautsprechereinheit bei dicht wiederholten starken transienten Schallpassagen
sonst einen stationären, im Volumen des Gehäuses entwickelten mittelwertgebildeten
Luftdruck aufbauen kann, der eine Verschiebung des symmetrischen Arbeitsnullpunktes
des Schwingpols ergeben kann - mit anderen Worten die Lage des Lautsprecherkegels
im Gehäusevolumen in die eine oder andere Richtung verschieben kann, was unter funktionellen
Gesichtspunkten ungünstig ist -.
[0047] Auch wenn ein System mit Hyperventilation durch einfache Maßnahmen nach der Erfindung
mit Einsetzen einer rohrförmigen Vorrichtung bewirkt werden kann, welche keine Form
mechanischer Strömungsbegrenzung einschließt, d.h. ein Netz 38 nach Figur 9 und 10
der einen Pfropfen 29 oder 35 nach Figur 5 - 8, so ist wenigstens das Einsetzen eines
Netzes 38 vor der ganz offenen Ventilationsvorrichtung vorzuziehen. Ein ganz offener
Kanal kann nämlich ein Pfeifen- oder Strömungsgeräusch verursachen, dessen Frequenz
sich bei der natürlichen Abstimmfrequenz des Rohres hörbar machen kann.
[0048] Zur Modifizierung der Dämpfungsverhältnisse, die bei der Resonanzfrequenz f
d herrschen werden, kann eine weitere Abstimmeinheit nach Figur 11 verwendet werden,
die auf eine viel höhere Frequenz abgestimmt ist die Abstimmfrequenz der erstgenannten
Einheit, wobei ein somit synergistisch wirksames Abstimmverhältnis durch Variieren
der Eingriffrequenz der Abstimmeinheit 41 oder ihres strömungsbegrenzenden Teiles
43 erzielt werden kann. Die Verwendung einer solchen weiteren und auf synergistische
Weise druckregulierenden Vorrichtung setzt voraus, daß der Strömungswiderstand hoch
und die Rohrlänge kurze gehalten wird. Die Einwirkung der genannten Vorrichtung auf
das akustische System kann am einfachsten durch Studium der elektrischen Impedanzcharakteristik
bei der Resonanzfrequenz f
d des Systems kontrolliert werden. Eine derartige druckregulierende Vorrichtung bewirkt
eine eventuelle gewünschte Ausdämpfung von und in unmittelbarer Nähe von f
d sowohl impedanzmäßig als auch frequenzgangmäßig. Man kann in der beschriebenen Weise
dadurch den Frequenzgang des Lautsprechers beeinflussen und verändern und eine gewisse
Abflachung bei etwa 200 Hz und gegen niedrige Frequenz erhalten, was in vielen Applikationsfällen
wünschenswert sein kann. Mit anderen Worten stellt die Vorrichtung 41 zum Unterschied
zu der akustischen Funktion der eigentlichen Abstimmeinheiten 16, 17, 23, 27, 33 ein
akustisches Leck oder Loch dar. Die Änderung des Frequenzgangs ist eigentlich eine
Funktion davon, daß die akustische Güte Q reguliert wird. Eine generelle Formel für
die Güte Q ist als Gleichung 10 im Anhang II wiedergegeben. Die Formeln sind selbstverständlich
für den Fachmann angegeben (siehe auch Tabelle I, Seite 23).
[0049] Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann bei Vorkommen teils einer
Abstimmeinheit von Tunneltyp 17, 24, 25, 23, 27, 33, teils einer Abstimmeinheit von
dem in Figur 11 gezeigten Typ, ein besonders günstiges Zusammenwirken zwischen den
Abstimmverhältnissen dieser Abstimmeinheiten erzielt werden. Dies wird erreicht, wenn
die Einheit z.B. nach den Figuren 5 - 10 auf die Frequenz f₁ abgestimmt und mit geringem
Strömungswiderstand gegenüber dem der Einheit 41 ausgeführt ist, so daß deren gesamte
akustische Abstimmfrequenz in einer synergistischen Weise einfällt. Es wird dann
möglich, auf die für f
s im Normalfall verwendete Abstimmeinheit zu verzichten, die dabei eliminiert werden
kann.
[0050] Diese synergistisch wirkende Ausführungsform der Erfindung erlaubt auch eine innerhalb
von weiten Grenzen durchführbare Ausdämpfung des bei f
d vorkommenden Impedanzmaximums, welche Funktionseigenschaft sich in beschriebener
Weise von der Impedanzniveauregulierung unterscheidet, welche durch Verwendung von
nur Abstimmung mit zwei diskreten Einheiten erzielt werden kann, und zwar bei f
s bzw. f₁, wobei die beiden Einheiten nach z.B. einer der Figuren 5 - 10 ausgebildet
sind.
[0051] In Figur 20 sind Kurven der elektrischen Impedanz für eine Konstruktion mit zwei
bei getrennten Frequenzen (und zwar f
s bzw. f₁ nach den Formeln im Anhang II) abgestimmten Einheiten 27 nach Figuren 5 und
6 mit Pfropfen aus akustischem Schaumkunststoff gezeigt. Die auf f
s abgestimmte Einheit 27 enthält einen Schaumkunststoffpfropfen 29 mit der Länge 20
mm im unbelasteten Zustand und der Partikeldichte 80 ppi. Auf beiden Seiten des Pfropfens
gegen die Innenseite von 1 mm dicken, festgeleimten Streckmetallgittern 31, 32 anliegend,
die im gegenseitigen Abstand von 16 mm angeordnet sind und eine Maschenweite von
2 x 3 mm aufweisen, gibt es zwei in Reihe angeordnete 0,5 mm dicke Scheiben aus schwarzen
Stapelfasern der Dichte 70 gm⁻². Das Verdichtungsverhältnis ist somit 1:1,37. Das
Rohr 28, das eine Wanddicke von 5 mm hat, ist im übrigen ungefüllt und hat einen Innendurchmesser
von 50 mm und eine Gesamtlänge von 190 mm.
[0052] Bei der auf f₁ abgestimmten Einheit 27 ist die Länge des Schaumkunststoffpfropfens
10 mm und die Partikeldichte 30 ppi sowie ist der Rohrinnendurchmesser 24 mm, die
Rohrdicke 3 mm und die Rohrlänge 178 mm. Auf beiden Seiten des Pfropfens - gegen die
Innenseite festgeleimter Streckmetallgitter im Abstand von 12 mm anliegend - gibt
es auch hier zwei in Reihe angeordnete Stapelfaserscheiben vom angegebenen Typ, was
ein Verdichtungsverhältnis von 1:1 ergibt. Beide Rohre bestehen aus Aluminium. Das
Innere des Gehäuses ist mit Plattenmaterial aus Acrylfasern gedämpft.
[0053] Die Kurve 1 in Figur 20 zeigt die oben beschriebene Lautsprechervorrichtung nach
der Erfindung, wenn beide Abstimmmeinheiten wirksam sind, wobei das Maximum der Impedanz
etwa 14 Ω bei etwa 57,5 Hz beträgt, während die Kurve 2 eine Impedanz von etwa 16
Ω bei derselben Frequenz zeigt, wenn die Mündungen der beiden Abstimmeinheiten mit
Klebefilm beklebt sind. Das Dämpfungsniveau bei f
d ist somit nur 1,2 dB, was auch den mäßigen akustischen Energieverlust zeigt, der
gegenüber einem gedachten äquivalenten Druckkammersystem entsteht. Für eine gut ausgeführte
Konstruktion gilt a), daß die Frequenz für das Impedanzmaximum (bei f
b) in beiden Fällen wesentlich dieselbe und b) zur Erzielung eines möglichst hohen
akustischen Wirkungsgrades die Impedanzänderung mäßig bis keine sein soll. Trotz des
Vor handenseins der zu f₁ verlegten Abstimmeinheit mit geringerem Strömungswiderstand
wird doch eine kontinuierliche, mit lediglich einem Maximum (Druckkammercharakter)
auftretende Impedanzkurve erhalten.
[0054] Wenn die Messung der Impedanz ein gegen niedrige Frequenz markant vergrößerndes Impedanzniveau
aufweisen sollte, während das Impedanzmaximum doch in der Nähe von f
b auftritt, so wäre diese Fehlfunktion wahrscheinlich dadurch verursacht, daß die Abstimmeinheit
für f₁ auf eine zu hohe Frequenz abgestimmt ist und/oder der Strömungswiderstand im
Mündungsgebiet der Einheit zu klein ist.
[0055] Wenn auf der anderen Seite die Frequenz für die Resonanz f
d des dynamischen Systems bei einer höheren Frequenz gefunden werden sollte als die
Frequenz f
b, welche die Systemresonanzfrequenz nach Gleichung 1) im Anhang II ist, die lediglich
bei einem ganz geschlossenen Drucksystem vorhanden sein kann, so ist dies wahrscheinlich
dadurch verursacht, daß die Dimensionierung der Abstimmeinheit, welche bei höherer
Frequenz als f₁ einwirkt, und zwar optimiert in der Nähe von f
s, in nicht optimaler Weise justiert ist. Dabei kann als Anweisung für die Optimierung
generell angegeben werden, daß dann z.B. die Tunnellänge in einer zu kurzen Proportion
im Verhältnis zur Querschnittsfläche des Tunnels gewählt ist und/oder daß das Eingriffsgebiet
für den strömungsbegrenzenden Einsatz zu weit im Verhältnis zu der genannten Tunnellänge
gewählt ist und/oder daß der verwendete Strömungswiderstand zu gering ist.
[0056] Ein anderes Kennzeichen für eine solche, nicht optimierte Justierung der Abstimmeinheit
kann eine kräftige Reduktion des Impedanzmaximumniveaus bei der Systemresonanzfrequenz
sein, etwas was normalerweise auch mit einer erheblichen Verschiebung von f
d gegen höhere Frequenz zusammenfällt, sowie auch daß eine beginnende oder gut erkennbare
Impedanzsteigerung gegen sehr niedrige Frequenz geschieht.
[0057] Es soll in diesem Zusammenhang bemerkt werden, daß der erfindungsgemäß erhaltene
besondere akustische Effekt, hier dynamischer Effekt genannt, nicht mit Verwendung
üblicher Messung der Schalldruckkurve bei niedrigen Frequenzen, z.B. von 100 Hz und
abwärts, nachweisbar ist. Tatsächlich weist die mit Klebefilm beklebte Modellkonstruktion
eine beinahe identische Frequenzcharakteristik auf wie die, zu der die Erfindung
Veranlassung gibt (Fig. 19), d.h. es ergibt sich bezüglich der Schalldruckkurve keine
meßbare Erklärung zu dem Hörunterschied, der tatsächlich erzielt wird und der die
dynamische Lautsprechervariante von ihrem verschlossenen Äquivalent unterscheidet.
Ein Grund für diesen im vorliegenden Zusammenhang bemerkenswerten Umstand, daß man
die beiden Varianten frequenzmäßig nicht unterscheiden kann, dürfte darin zu finden
sein, daß die eine, d.h. die erfindungsgemäße Variante, ein in dynamischer Weise
regulierter Druckkammerlautsprecher ist, was die andere Variante ja nicht ist. Der
genannte dynamische Regulierungseffekt wird somit akustisch in einer anderen Dimension
entwickelt als die, welche durch übliche Frequenzmessung meßbar ist. Diese Dimension
ist ein akustischer Effekt, der nur momentan auftritt und der die Dimension Nsm⁻⁵
hat - als einen effektgebenden Parameter -, d.h. die Dimension einer akustischen Impedanz
und eine weitere Dimension, und zwar dt, die von den verwendeten Abstimmeinheiten
entwickelt wird. Aufgrund des Vorkommens der genannten momentanen dynamischen Effektentwicklung
wird eine bessere Auflösung und Trennung des Programmaterials wiedergegeben, als es
bei einer gewöhnlichen Lautsprechervorrichtung der Fall ist.
[0058] In den Figuren 12 - 19 werden in Diagrammform gewisse weitere Messungen veranschaulicht,
wobei die Figuren 12 - 15 die spezi fische Bewegungsnachgiebigkeit M
C (m³N⁻¹) für die Lautsprechereinheit in den verschiedenen Varianten der Modellkonstruktion
zeigen sowie die Figuren 16 und 17 die relative Dämpfung der Bewegungsgeschwindigkeit
v
s der Lautsprechereinheit im Verhältnis zu der aufgeprägten Spannung u
s. Die Figuren 18 und 19 zeigen beide den erhaltenen Schalldruck pro elektrisches Watt
p (Nm⁻² W
e⁻¹), wobei die Kurve 1 der Figur 18 das gemessene Schallniveau p bei der Mündung der
Einheit mit 50 mm Durchmesser bzw. Kurve 2 den entsprechenden Schalldruck bei der
Mündung der anderen Einheit zeigt, wobei die beiden Einheiten auf den jeweiligen
strömungsbegrenzenden Teilen evakuiert sind. Figur 19 zeigt das in der Mündungszone
des Lautsprechers - mit strömungsbegrenzenden Teilen in beiden Abstimmeinheiten -
gemessene Druckniveau, wobei bei den Messungen die zugeführte Spannung nach Figuren
18 und 19 konstant gehalten wurde.
[0059] Sämtliche Messungen nach den Figuren 12 - 10 sind in dB über der Frequenz (Hz) angegeben,
wobei die Messungen durch FFT-Analyse eines langsam durchgestimmten Sinussignals
bewirkt sind, das zur Bewirkung einer Mittelwertbildung mehrmals durchgestimmt wurde,
wobei die Druckstimmung bei der Frequenz 1 Hz begonnen wurde.
[0060] Figur 12 zeigt die gemessene Bewegungskomplianz in dem fertigen Modellsystem nach
der Erfindung, das oben näher beschrieben wurde, wobei festgestellt werden kann, daß
die Bewegungsnachgiebigkeit etwa konstant von der höchsten gezeigten Frequenz bis
etwa 30 Hz verläuft, d.h. zum Gebiet für f
s 28 Hz des Lautsprechers, und daß die Bewegungskomplianz in einer dynamisch kontrollierten
Weise bis zur niedrigsten nachgewiesenen Frequenz, d.h. 1 Hz, ansteigt. Auf den Teil
der Kurve unterhalb 1 Hz kann man verzichten.
[0061] Die Bewegungscharakteristik, die der Lautsprecher in dem von der Erfindung abweichenden
akustischen System aufweist, das sich ausbildet, wenn die beiden im Modell verwendeten
Abstimmeinheiten von ihren jeweiligen strömungsbegrenzenden Materialeinsätzen befreit
sind, wird in Figur 13 gezeigt. Dabei wird die gemeinsam ausgebildete Abstimmmungsfrequenz
als ein charakteristisches Minimum bei etwa 28 Hz wiedergefunden (Helmholtzcharakter).
Gegenüber dem Diagramm in Figur 12 hat die Nachgiebigkeit nach Figur 13 mit etwa
6 dB bei der Frequenz f
s zugenommen und ist wieder der Nachgiebigkeit äquivalent, die Figur 12 bei 100 Hz
zeigt.
[0062] Danach wird in Figur 14 die Bewegungskomplianzkurve für die Variante von mit Klebefilm
beklebten Abstimmeinheiten gezeigt (Druckkammernäherung). Gegenüber der in Figur 12
gezeigten Kurve ist die Nachgiebigkeit -1dB weniger bei 10 Hz und dieselbe bei 100
Hz. Man bemerkt, daß, während die Nachgiebigkeitsfunktion nach Figur 14 im gemessenen
Gebiet wesentlich konstant verläuft, die Nachgiebigkeit -12 dB geringer bei der unteren
Grenzfrequenz 1 Hz der Kurve ist, welch letztgenanntes Verhältnis bedeutet, daß die
Nachgiebigkeit bei 1 Hz als 4 mal großer für das erfindungsgemäße System im "Strömungsgebiet",
d.h. gegen 0 Hz gemessen wird.
[0063] Figur 15 zeigt die Variation in der Nachgiebigkeit des Lautsprechersystems, die
erhalten wird, wenn die f₁ abstimmende Einheit (23) mit Klebefilm beklebt ist, und
zwar als Kurve 2, wobei die in Figur 12 gezeigte Kurve mit Kurve 1 in Figur 15 identisch
ist.
[0064] Die Dämpfungscharakteristik η , die im Modellsystem nach der Erfindung erhalten wird,
ist in Figur 16 gezeigt.
[0065] Figur 17 zeigt die entsprechende Dämpfungsfunktion, aber in dem von der Erfindung
abweichenden Fall, wo die strömungsbegrenzenden Teile der beiden Abstimmeinheiten
herausgenommen sind.
[0066] Bei Verwendung der Gleichungen im Anhang II - in erster Linie der Verwendung von
Gleichung 9), in die die Querschnittsfläche A
p der Abstimmeinheit, das Gehäusevolumen V
b und die Verlängerung 1
t der akustisch wirksamen Fläche eingehen -, ergeben sich die folgenden Tabellen I
und II.
Tabelle I
Durchmesser von Ap (mm) |
Volumen Vb (dm ) |
fp (Hz) |
lt (mm) |
50 |
200 |
18 |
50 |
" |
100 |
25 |
" |
" |
50 |
36 |
" |
" |
25 |
50 |
" |
" |
12,5 |
71 |
" |
" |
6,25 |
101 |
" |
Tabelle II
Durchmesser von Ap (mm) |
Volumen Vb (dm ) |
fp Hz |
lt (mm) |
50 |
100 |
25 |
50 |
" |
50 |
" |
145 |
" |
25 |
" |
330 |
[0067] Es ist so, daß die körperliche Querschnittsfläche sowohl groß als auch gering sein
kann, während die Resonanzfrequenz f
p der Abstimmeinheit bei konstant gehaltener Querschnittsfläche A
p bzw. konstant gehaltener Länge 1
t gegen Null geht, wenn das Volumen gegen unendlich geht. Hieraus ergibt sich, daß
der akustische Reguliereffekt einer gegebenen Querschnittsfläche in erfindungsgemäß
ausgeführten Abstimmeinheiten zu der Luftmenge in Beziehung steht, welche akustisch
durch die Fläche der Vorrichtung als Volumen verschiebbar ist. Dieses Verhältnis wird
als ein Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei ein Rohr mit einer Querschnittsfläche
bei einem konstant gehaltenen Rohrdurchmesser von 50 mm gewählt worden ist, und wofür
die Länge 1
t des Rohres ebenfalls 50 mm ist. In Tabelle I ist angegeben, daß bei allmählich halbiertem
Gehäusevolumen V
b von 200 dm auf 6,25 dm f
p zwischen 18 und 101 Hz variiert.
[0068] Tabelle II zeigt die ungefähre Rohrlänge 1
t, welche bei den Gehäusevolumen 100, 50 und 25 dm³ gefordert werden würde, um mit
konstant gehaltenem Rohrdurchmesser von 50 mm die Abstimmfrequenz f
p bei etwa 25 Hz zu halten.
[0069] Wie sich auch aus der Tabellenbeschreibung oben ergibt, gibt es sehr große Variationsmöglichkeiten
von dynamisch erhaltenem Reguliereffekt bei Systemen nach der Erfindung, d.h. durch
Variieren des Verhältnisses zwischen gewählter Querschnittsfläche und Tunnellänge.
Als eine Anweisung um ein gut ausbalanciertes Verhältnis zwischen der Eigenfrequenz
f
s des Lautsprechers, dem gewählten Komplianzverhältnis nach Gleichung 1, Anhang II
und dem zweckmäßigen dynamischen Reguliereffekt zu erreichen, werden unten folgende
ungefähre Richtwerte angegeben.
[0070] Wenn sich die Eigenfrequenz f
s auf einen verhältnismässig kleinen (z.B. 6˝) Lautsprecher bezieht, so kann f
s etwa 50 - 60 Hz und der Volumenparameter 12 dm³ sein. In Tabelle I wird angegeben,
daß bereits eine verhältnismäßig kleine Querschnittsfläche A
p in einem so kleinen Volumen eine so hohe Abstimmfrequenz entwickelt, daß sofern
die Querschnittsfläche nicht so gering gewählt wird, daß sie so ungünstig klein (ungünstiger/versäumbarer
Reguliereffekt) sein kann, daß das System nicht auf f
s abgestimmt werden kann, wenn nicht eine verhältnismäßig große Fläche mit einer Tunnellänge
verbunden ist, die körperlich so groß ist, wie die Konstruktion zuläßt. Die in Tabelle
II angegebene Frequenz würde dann ohne Zusatz von wesentlicher Rohrlänge bei 71 Hz
einfallen. Es ist zweckmäßig, die Fläche mäßig groß zu halten, um dadurch auch die
Resonanzfrequenz der Konstruktion wirksam regulieren zu können, welche bei dieser
Frequenz 71 Hz innerhalb des hörbaren Gebietes für niedrige Frequenzen fällt, wobei
es wünschenswert sein kann, auch die Querschnittsfläche noch größer zu machen sowie
die Konstruktion in Übereinstimmung mit dem nach Ansprüchen 8 und 9 angegebenen auszuführen.
[0071] Hinsichtlich des Konstruktionsfalles, worin ein sehr generös bemessenes Volumen
bevorzugt wird, so kann in erster Linie mit Rücksicht darauf, daß man bei Komplianzverhältnissen
um 1,0 oder weniger als 1,0 keinen so großen akustischen Reguliereffekt haben muß,
es am zweckmäßigsten sein kann, die Querschnittsfläche A
p klein zu wählen.
[0072] Eine Volumenmenge, die ein Komplianzverhältnis s der Größenordnung 1,0 ergibt, bringt
mit sich, daß die die Beweglichkeit bzw. der akustische Wirkungsgrad des Lautsprechers
hinsichtlich stationärer (sinusförmiger) Ausschwingungsbewegung automatisch optimiert
wird, da das Komplianzverhältnis 1,0 das optimale akustische Einspannungsverhältnis
in einem Druckgehäuse ist. Daher kann die dynamische Strömungsregulierung einen außerordentlichen
Regulierungseffekt entwickeln, auch wenn die effektentwickelnde Querschnittsfläche
bei einer Abstimmeinheit physisch als klein auffaßbar ist; so wird bei korrekter
Einstellung der Strömungsbegrenzung in der Einheit (d.h. hoher Einstellung) eine günstige
geringe, beinahe vernachlässigbare statische Strömung erhalten.
[0073] Mit Bezug auf Gleichung 10) im Anhang II, die den Güte- oder Q-Wert beschreibt,
der in einem akustischen Kreis erhalten wird, verhält es sich so, daß die Güte Q,
die für eine gewisse, bestimmte Querschnittsfläche, hauptsächlich als Funktion davon
bestimmt wird, daß die Größe Q gegen einen großen Wert geht, wenn die Länge 1
t der Abstimmeinheit gegen einen größeren Wert geht. Die Größe Q stellt somit ein Maß
für die Wirkung des Eingriffs dar, den eine erfindungsgemäß ausgeführte Abstimmeinheit
im akustischen System als solche entwickelt, wobei diese zusammenfassend ebenso viel
größer wird wie es das Längen-Flächen-Verhältnis für die jeweilige Abstimmeinheit
wird.
[0074] Unter Konstanthaltung eines zugeführten Sinussignals ist das außerhalb des Modellautsprechers
auftretende Schalldruckniveau pro elektrisches Watt in Figur 18, Kurve 1, bei der
von strömungsbegrenzendem Material befreiten Mündung der 0̸ 50 mmf
s⁻Einheit ausgemessen worden, wobei gleichzeitig auch die f₁⁻Einheit von Dämpfungsmaterial
befreit gewesen ist. Die entsprechende Schalldruckkurve für die letztgenannte 0 24-Abstimmeinheit
wird als Kurve 2 gezeigt.
[0075] Figur 19 zeigt das bei der Mündung des 10˝-Lautsprechers gemessene Signalniveau,
wenn die strömungsbegrenzenden Teile der Abstimmeinheiten wiedereingesetzt worden
sind (Erfindungssystem).
[0076] Figur 21 zeigt auf der Zeitachse des FFT-Analysatoren ein 10 Perioden langes "tone
burst", wobei das Mikrophon in demselben Mündungspunkt angebracht war, der bei der
Messung zu Figur 19 verwendet wird. Die verwendete Frequenz wurde hier bei f
d, d.h. bei 55 Hz, gelegt. Wie ersichtlich ist es ein sehr schnell einschwingendes
und stoppendes "burst", das aufgrund des Vor kommens von Resonanz im System - bei
und unter f
d - auf 10 bis 11 Sinusperioden verlängert wird.
[0077] Figur 22 zeigt die dem Lautsprecher aufgeprägte Spannung bei derselben Frequenz,
wobei die Polaritätsrelationen solche sind, daß das Meßmikrophon umgekehrte Polarität
zeigt. Der Druck ist beim Einschalten der Lautsprecher vermindert - der Lautsprecherkonus
bewegt sich nach innen.
[0078] Bei der Messung nach Figur 23 wurde die Signalfrequenz auf eine niedrige Frequenz,
und zwar bei 0,7 x f
d, d.h. 38 Hz gelegt. Die darunter befindliche Figur, d.h. Figur 24, zeigt die mit
10 Sinusperioden bei der neuen Frequenz aufgeprägte Spannung, wobei das Spannungsniveau
dasselbe ist wie in Figur 22.
[0079] Aus diesen vier Signalanalysen kann man teils den Spitzenwert berechnen, den das
Druckniveau erhält, teils den Grad feststellen, in welchem akustische Verlängerung
des aufgedrückten Signals stattfindet. Hinsichtlich des erstgenannten Verhältnisses
kann man sehen, daß das akustische Spitzenniveau ± 10 Nm⁻² bei f
d beträgt, während es auf ± 5 Nm⁻² bei 0,7 f
d, abgenommen hat, ein Ergebnis, das man für besonders gut halten muß, da sich das
Schalldruckniveau dadurch nur um -6 dB vermindert hat, d.h. halb so groß ist wie
bei f
d. Hinsichtlich der Verlängerung, die in einem akustischen System stattfinden muß,
ist zu sagen, daß eine solche Verlängerung wenigstens eine Periode bei einer bei f
d oder darunter einfallenden Frequenz betragen muß (aperiodisch gedämpftes System).
Die Verlängerung bei 38 Hz beträgt nach Figur 24 auch eine Sinusperiode, was bedeutet,
daß die Leistungen des bereits gezeigten Systems transientmäßig aus einem aperiodisch
gedämpften System erhalten sind.
[0080] Es sei nun auf die weiteren Figuren 21 und folgende eingegangen, die die alternative
Lösung näher erläutern:
[0081] In den Figuren 21 und 22 ist ein kastenförmiges Lautsprechergehäuse mit einem Boden
10, einer Stirnwand 11, einer Rückwand 12, Seitenwänden 13 und einer oberen Deckwand
14 gezeigt. In der Stirnwand 11 sind eine Öffnung 15 für einen nicht gezeigten Lautsprecher
sowie eine zweite, verhältnismäßig weite spaltenförmige Pforte oder Öffnung 16 ausgebildet,
die sich über die ganze Breite der Stirnwand erstrekken. Die eigentliche Lautsprecherkammer
V
b ist auf allen Seiten inwendig mit Dämpfungsmaterial 22, z. B. Mineralfasermatte
oder -platten, ausgekleidet.
[0082] Mit 24 ist ein verhältnismäßig dicker Streifen aus akustischem strömungsbegrenzendem
Material, z. B. Mineralfasermaterial, und mit 25 sind zwei Gitter, z. B. aus Streckmetall
bezeichnet. Eine erste Abstimmeinheit 20 wird durch einen Einsatz oder Pfropfen zur
Strömungsbegrenzung in der Öffnung 16 unter Verdichtung des Streifens 24 zwischen
steifen Gittern 25 bis zur Dicke 26 gebildet, wobei ein luftdichter Einsatz an den
Umfangsrändern des so erhaltenen Pfropfens in der Öffnung 16 bewirkt. Natürlich kann
der Pfropfen auch aus bereits vorverdichtetem Material oder aus akustischem Schaumkunststoff
mit angepaßtem Zusatz dünner Schichten aus akustisch resistiven Materials gebildet
sein.
[0083] Die Öffnung 16 ist hinsichtlich Fläche und Länge so angepaßt, daß sie Resonanz mit
dem Gehäusevolumen bei der Eigenfrequenz f
s des Lautsprechers gibt. Gleichzeitig ist die durch den Einsatz 24,25 bewirkte Strömungsbegrenzung
ausreichend, um der Lautsprecheranlage ein Druckmaximum bei der Resonanzfrequenz f
d der Lautsprechervorrichtung zu geben, das gleich oder wenigstens äquivalent mit demjenigen
eines geschlossenen Druckkammersystems ist, aber nicht ausreicht, um eine beschränkte,
progressiv zunehmende Nachgiebigkeitserhöhung gegen die in Helmholtzresonatorgehäusen
auftretende niedrige Grenzfrequenz f₁ des Lautsprechers oder gegen niedrige Frequenz
zu verhindern.
[0084] Mit 33 ist in Fig. 21 und 22 eine rohrförmige Ventilations- oder Abstimmeinheit bezeichnet,
die in eine zylindrische Ausnehmung 40 des Dämpfungsmaterials 22 hineinreicht und
die unter Hinweis auf Fig. 25 und 20 näher beschrieben wird. Mit 47 in Fig. 21 ist
eine weitere spaltenförmige Hyperventilationsöffnung bezeichnet .
[0085] Fig. 23 und 24 zeigen eine alternative Ausführungsform des Lautsprechergehäuses nach
Fig. 21 und 24, wobei wesentlich übereinstimmende Details in Fig. 21-24 dieselben
Bezugsbezeichnungen haben und lediglich unter Hinweis auf Fig. 21 und 22 beschrieben
werden. In Fig. 23 und 24 ist die spaltenförmige Öffnung 16 mit den Pfropfen 24,25
mit Dämpfungsmaterial 24 durch eine generell mit 41 bezeichnete, rohrförmige, mit
einem Pfropfen aus strömungsbegrenzendem Material ausgefüllte Abstimmeinheit ersetzt,
die im Einzelnen unter Hinweis auf Fig. 29 beschrieben wird. Die Abstimmeinheit 41
ergibt eine Abstimmung entsprechend der durch die Öffnung 16 mit dem Einsatz 24,25
in Fig. 21 und 22 bewirkten.
[0086] Die in Fig. 25 und 26 gezeigte Abstimm- oder Ventilations- einheit 33 (f₁-Organ)
hat die Form eines Rohres 34 aus beispielsweise Aluminium mit einem luftdurchläßlichen
Pfropfen 35 mit wesentlich geringerer Strömungsbegrenzungsfähigkeit als der Pfropfen
24,25 in der Öffnung 16 oder in der Einheit 41. Beispielsweise besteht der Pfropfen
35 aus offenporigem Schaumstoff mit der Dichte 30-80 ppi, zweckmäßig der Größenordnung
45 ppi.
[0087] Der Pfropfen 35 kann an seinem einen Ende oder an beiden Enden mit gegen seine Stirnseiten
auf mechanisch fixierte Weise anliegenden dünnen Schichten aus dichtstrukturiertem
Material wie Stapelfaserschicht oder feinmaschigem Netz oder ähnlich versehen sein.
Der Pfropfen 35 liegt luftdicht an der Innenseite des Rohres 34 an und soll eine ausreichende
Länge haben, um zu einer Differenzzeit Veranlassung zu geben und nicht zu oszillieren
bzw. um seine Gleichgewichtslage verschoben zu werden. Die Länge soll vorzugsweise
das 1,0-fache des Rohrinnendurchmessers betragen. Alternativ kann der Pfropfen durch
ein Streckmetallnetz oder ähnlich versteift werden.
[0088] Die Einheit 33 wird luftdicht in einer Öffnung des Lautsprechergehäuses verleimt.
Eine Stirnseite 38 des Rohrs 34 liegt an der Innenseite des Lautsprechergehäuses.
Die Abstimmeinheit 33 kann auf eine Frequenz abgestimmt werden, die wesentlich unter
der Eigenfrequenz des Lautsprechers liegt, zweckmäßig auf eine Frequenz, die sich
der Grenzfrequenz f₁ des Lautsprechers (nach der Gleichung 8 im Anhang II) nähert
oder diese unterschreitet. In der Praxis sollte die Abstimmfrequenz der Einheit 33
die untere Grenzfrequenz f₁ nicht überschreiten und beträgt vorzugsweise etwa das
0,5-fache der berechneten unteren Grenzfrequenz f₁.
[0089] In Fig. 27 und 28 ist eine alternative Ausführungsform 23 der Abstimmeinheit nach
Fig. 25 und 26 gezeigt, wobei jedoch der Mündungspfropfen durch ein als akustischer
Widerstand wirkendes, sehr dünnes (z.B. 0,4 - 0,015 mm), gespanntes, feinmaschiges
Netz aus z.B. Metall, z.B. mit der Maschenweite 30-400 mesh, ersetzt ist. Darin wird
eine kleine Differenzzeit dt im Verhältnis zu der Einheit nach Fig. 25 und 26 mit
dem strömungsbegrenzenden Pfropfen 35 entwickelt.
[0090] Die Abstimmeinheiten 33 und 23 (kleine Öffnung zum Gitter) können einen anderen als
kreisförmigen Querschnitt haben und können in der Öffnung 16 oder der Einheit 41 zweckmäßig
parallel und bei Kreisgeometrie insbesondere konzentrisch zu der Öffnung 16 bzw. der
Einheit 41 angeordnet sein, obwohl dies eine weniger günstige Anordnung im Vergleich
dazu ist, die Einheiten 33 oder 23 außerhalb der Öffnung 16 bzw. der Einheit 41 anzuordnen,
wie dies dargestellt ist.
[0091] Nach einer aus akustischen Gründen bevorzugten Ausführung der Erfindung wird ein
parallelepipedisches Lautsprechergehäuse gewählt, wobei die Breite der Stirnwand
11 gleich der dritten Wurzel aus dem Gehäusevolumen V
b ist, während die Höhe 1,25 mal der Breite und die Tiefe des Gehäuses 0,8 mal der
Breite gewählt werden. Der Lautsprecher wird mit seinem Zentrum in einem Abstand vom
Boden angeordnet, der ein Drittel der Höhe ist, zweckmäßig etwas exzentrisch gegenüber
der senkrechten Mittenlinie der Stirnwand 11. Das Dämpfungsmaterial 22 ist an der
hinteren Wand des Gehäuses zweckmäßig wenigstens doppelt so dick wie am Boden, an
der Decke und den Seiten des Gehäuses, wobei als Dämpfungsmaterial mit Vorteil Glasfaserwolle
mit der Dichte etwa 24 kgm⁻³ gewählt werden kann.
[0092] Das Gehäusevolumen V
b wird zweckmäßig auf wenigstens 50 % mit akustisch absorbierendem Material ausgefüllt.
Die etwaige weitere Ventilations- oder Abstimmeinheit 23, 33 oder 47 wird beispielsweise
nahe am Lautsprecher und neben einer Ecke zwischen dem Boden und der Seitenwand des
Volumens V
b angeordnet. Dem Lautsprecher kann durch optimal eingestellte Abstimmeinheiten 33
oder 23 momentan Luft zugeführt werden, und er ist dadurch imstande, einem dynamisch
variierten und/ oder transientreichen Signalprogramm, wie hin- und hergehenden Saitenpassagen
auf Kontrabaß, Großtrommel und ähnlichen Schallkonturen, besser zu folgen. Bei als
Mitteltoneinheit verwendeten Einheiten werden "Verfärbungstendenzen" durch nicht geregelte
Resonanzfrequenz f
b wesentlich kleiner. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in einer nach Designwünschen
angepaßten Proportionierungsweise ausgeführt werden, wobei sich Verbesserungen gegenüber
dem Stande der Technik ergeben, jedoch ergeben sich die besten Leistungen bei Verwendung
der akustisch bevorzugten Proportionierung.
[0093] In Fig.9 wird in detaillierterer Weise eine für Montage in einer Öffnung des Lautsprechergehäuses
bestimmte Einheit 41 gezeigt, welche eine ringförmige Pforte oder einen verhältnismäßig
kurzen Tunnel 42 aufweist, welcher mit einem Pfropfen 43 aus strömungsbegrenzenden
Material ausgefüllt ist, das ausreichend strömungsbegrenzend ist, um den Druckkammercharakter
des Lautsprechergehäuses aufrechtzuerhalten. Mit 44 und 45 sind die Lage fixierende,
luftdurchläßliche Schichten, beispielsweise aus Streckmetall oder perforiertem Blech,
bezeichnet. Der Tunnel 42 weist eine Absatzfläche 46 zum luftdichten Festleimen gegen
die Innenseite des Lautsprechergehäuses auf. Der Tunnel 42 ist derart dimensioniert,
daß er mit dem Gehäusevolumen Resonanz bei der Eigenfrequenz f
s des einzubauenden Lautsprechers gibt, während die durch den Pfropfen 43 erzeugte
Strömungsbegrenzung ausreichend ist, um der Lautsprechervorrichtung ein Druckmaximum
bei der Resonanzfrequenz f
b der Vorrichtung zu geben, das gleich oder wenigstens äquivalent mit demjenigen eines
geschlossenen Druckkammersystems, aber nicht ausreichend ist, um eine beschränkte
progressiv zunehmende Nachgiebigkeitserhöhung gegen die in Helmholtzresonatorgehäusen
auftretende untere Grenzfrequenz f₁ des Lautsprechers oder eine noch niedrigere Frequenz
zu verhindern.
[0094] Hinsichtlich der Wahl von Ausführungsformen mit einer rechteckigen Abstimmeinheit
16 bzw. 23′ gegenüber kreisförmiger Querschnittsfläche aufweisenden Abstimmeinheiten
41 oder 33 ist zu beachten, daß die Luftströmung in einem kreisförmigen Tunnel immer
mit sowohl niedrigstem Turbulenzniveau als auch symmetrisch ausgebildeter akustischer
Wellenausbreitung verbunden ist, während ein rechteckiger Tunnel zu sowohl zunehmender
Turbulenz als auch verminderter Wellensymmetrie Veranlassung gibt, welche Verschlechterung
um so mehr entwickelt ist wie das Höhenmaß der Fläche gegen Null geht und damit ihr
Breitenmaß gegen unendliche Dimension geht. In Konsequenz hieraus soll bei Verwendung
rechteckig geformter Abstimmvorrichtungen beachtet werden, daß ein ausreichend wirksamer,
im Pfropfen entwickelter Strömungswiderstand zur Auslöschung der genannten turbulenten
Erscheinungen gewählt wird, wobei die Ausführungsform mit Pfropfen aus verdichteter
Mineralfaserwolle zu bevorzugen sein kann.
[0095] Es gibt einen Grund dafür, hier spezifischer anzugeben, auf welche Weise die Optimierung
der Frequenzeinstellung nach der Erfindung zweckmäßig stattfinden soll. Es kann günstig
sein, die Abstimmeinheiten nach einer der Figuren 21 bis 29 bei einer Frequenz abzustimmen,
die viel niedriger ist als die nach den Formeln (Anhang II) be rechenbaren - z.B.
durch Verschieben gegenüber einer berechneten unteren Grenzfrequenz f₁ abwärts gegen
etwa 0,5 f₁ sowie Verschieben auch von f
s gegen f′
s oder sogar abwärts gegen 0,7 x f′
s (f′
s gemäß Anhang II, Formel 5).
[0096] Die bei der jeweiligen Abstimmvorrichtung wirksame effektive Strömungsbegrenzung
soll eher reichlich groß gewählt werden als zu gering, welche Forderung damit zusammenhängt,
daß es unzweckmäßig ist, daß der dynamische Druckfaktor in dem erfindungsgemäß funktionierenden
System so viel vermindert wird, daß die Lautsprechereinheit in einer akustisch unkontrollierten
Weisen schwingen kann. Mit anderen Worten muß sich bei der Erfindung die der Ausschwingung
des Lautsprechers dynamisch entgegengerichtete Druckkraft der Größe nähern, die bei
einer als Druckkammeräquivalent ausgeführten Konstruktion herrschen würde.
[0097] Erfindungsgemäß ist es möglich, ein gut funktionierendes und dynamisch reguliertes
System mit Verwendung einer einzigen Abstimmeinheit, wobei die Abstimmfrequenz für
die Einheit nur f
s oder f′
s (Siehe Gleich 6 in Anhang II) ist.
[0098] Wenn man wünscht, Systemcharakteristiken bei transienten Schallpassagen niedrigfrequenter
Natur wie von saitengezupftem Kontrabaß und einer Baßtrommer, zu verändern, kann
nach einer besondere Ausgestaltung der Erfindung eine solche Veränderung dadurch bewirkt
werden, daß dem akustischen System Hyperventilation zugeführt wird. Die einzige Art,
wodurch eine solche Hyperventilation bewirkt werden kann, ist durch Öffnen des akustischen
Systems, so daß die eingeschlossene Luft theoretisch un gehindert Strömung mit der
Umgebungsluft austauschen kann. Damit dieses Öffnen ohne gleichzeitige wesentliche
Beeinträchtigung hinsichtlich der dynamisch wirksamen Regulierung des Lautsprechersystems
funktionieren kann, wird erfindungsgemäß in das akustische System eine weitere Abstimmeinheit
eingesetzt, die als Rohr oder Tunnel mit sehr großer Länge gegenüber ihrer Querschnittsfläche
ausgeführt wird und nach Gleichung 9) in Anhang II theoretisch von 0 Hz bis in der
Nähe von f₁ (Gleichung 8 in Anhang II) abgestimmt ist.
[0099] Wenn eine solche Einheit in das akustische System eingesetzt ist, erfolgt die vorhandene
Dämpfung des beweglichen Teils des akustischen System, und zwar der Lautsprechereinheit,
in folgender Weise: Die im Kanal eingeschlossene Luftsäule muß man von dem akustischen
System im übrigen als getrennt ansehen. Die die Luftsäule darstellende Masse wird
nach der Streckung des Kanals als eine Funktion des bei der Lautsprechereinheit vorkommenden
Beschleunigungsniveaus dynamisch hin und her verschoben, wobei die Beschleunigung
auch auf ein mathematisch berechnungsbares Verschiebungsniveau bezogen ist. Theoretisch
gilt, daß, wenn das von der Lautsprechereinheit im akustischen System entwickelte
Druckniveau p konstant (z.B. bei 1 Nm⁻²) gehalten wird, auch das Beschleunigungsniveau
(a ms⁻²) von theoretisch 0 Hz und aufwärts konstant ist. Infolgedessen wird das Geschwindigkeitsniveau
(v ms⁻¹) der Lautsprechereinheit für jede Frequenzhalbierung verdoppelt und vermehrt
das Verschiebungsniveau (d m) der genannten Lautsprechereinheit quadratisch mit dem
Beschleunigungsniveau.
[0100] Gegen höhere Frequenz als die Abstimmungsfrequenz wirkt die Luftsäule im Kanal akustisch
immer mehr sperrend, während bei der Abstimmungsfrequenz sich ein Grenzpunkt entwickelt,
von dem aus der Kanal immer mehr akustisch öffnend wirkt, wodurch immer mehr dynamischer
Bewegungsenergie erlaubt wird, sich durch den Kanal pro Zeiteinheit zu bewegen.
[0101] Der Effekt dieser Umstände bewirkt, daß in dem von dem genannten Kanal enthaltenen
Regulierungsgebiet sich die auf den Lautsprecher im akustischen System einwirkende
Dämpfung der Bewegungsamplitude in der Weise entwickelt, daß sie einen gegen 0 Hz
umgekehrt progressiven, d.h. vermindernden Verlauf einnehmen kann. Mit anderen Worten
bedeutet die erfindungsgemäß ermöglichte Hyperventilation, daß eine Luftsäule mit
variierter Verschiebungsgeschwindigkeit teils die Ausschwingung der Lautsprechereinheit
dynamisch belastet, teils die Ausschwingungsfähigkeit der Lautsprechereinheit bei
kurzen Verläufen vergrößert, d.h. daß die Start- und Stoppzeiten des Lautsprechers
in einer besonders günstigen Weise gleichförmig dynamisch reguliert werden, und dem
Lautsprecher kann somit Luft momentan zugeführt werden, d.h. er kann "atmen". Mit
der Hyperventilation als Ergänzung wird somit ein noch vollwertigeres und schnell
reagierendes Lautsprechersystem bewirkt.
[0102] Die Hyperventilation kann bei verschiedenen Eingriffniveaus in Funktion gesetzt
werden, wobei eine oder mehrere als Hyperventilator fungierende Vorrichtungen gewählt
werden können. Wenn wenigstens zwei solche Vorrichtungen verwendet werden, so soll
die eine von diesen eine kreisförmige Querschnittsfläche aufweisen, eine endliche
Länge haben und mit einem Pfropfen 35 aus angepaßtem, offenporigem Schaumstoff versehen
sein sowie auf eine niedrigere Frequenz abgestimmt sein, z.B. auf f₁ (Gleichung 8
in Anhang 2). Die weitere Vorrichtung 23, 47 (Fig.21) kann nach Anspruch 26 oder 27
schlitzförmig ausgebildet werden und wird dann als hyper-hyper-ventilierend im Vergleich
mit der Ventilation der erstgenannten Vorrichtung wirksam. Die letztgenannte Vorrichtung
soll, auch wenn sie als einziger Hyperventilator im System vorkommt, eine außerordentlich
geringe Schlitzhöhe haben, z.B. von der Größenordnung 0,1 - 2 mm, wobei sie etwa nahe
Null Hz abgestimmt ist. Die Breite ist z.B. etwa das 10-fache der Höhe. Die Anwendung
der Hyperventilation ist auch mit Bezug darauf wirksam, daß eine Lautsprechereinheit
bei dicht wiederholten starken transienten Schallpassagen sonst einen stationären,
im Volumen des Gehäuses entwickelten mittelwertgebildeten Luftdruck aufbauen kann,
der eine Verschiebung des symmetrischen Arbeitsnullpunktes des Schwingpols ergeben
kann - mit anderen Worten die Lage des Lautsprecherkegels im Gehäusevolumen in die
eine oder andere Richtung verschieben kann, was unter funktionellen Gesichtspunkten
ungünstig ist.
[0103] Auch wenn ein System mit Hyperventilation durch einfache Maßnahme nach der Erfindung
mit Einsetzen einer rohrförmigen Vorrichtung bewirkt werden kann, welche keine Form
mechanischer Strömungsbegrenzung einschließt, d.h. ein Netz 38 nach Figur 27 und 28
oder einen Pfropfen 35 nach Figur 25 bis 26, so ist wenigstens das Einsetzen eines
Netzes 38 vor der ganz offenen Ventilationsvorrichtung vorzuziehen. Ein ganz offener
Kanal kann nämlich ein Pfeifen- oder Strömungsgeräusch verursachen, dessen Fre quenz
sich bei der natürlichen Abstimmfrequenz des Rohres hörbar machen kann.
[0104] Zur Modifizierung der Dämpfungsverhältnisse, die bei der Resonanzfrequenz f
d herrschen werden, kann eine weitere Abstimmfrequenz - ähnlich die der Figur 29 -
verwendet werden, die allerdings auf eine viel höhere Frequenz abgestimmt ist als
die Abstimmfrequenz der erstgenannten Einheit 16, 41, somit synergistisch wirksames
Abstimmungsverhältnis durch Variieren der Eingriffrequenz der Abstimmeinheit oder
ihres strömungsbegrenzenden Teiles erzielt werden kann. Die Verwendung einer solchen
weiteren und auf synergistische Weise druckregulierenden Vorrichtung setzt voraus,
daß der Strömungswiderstand hoch und die Rohrlänge kurz gehalten wird. Die Einwirkung
der genannten Vorrichtung auf das akustische System kann am einfachsten durch Studium
der elektrischen Impedanzcharakteristik bei der Resonanzfrequenz f
d des Systems kontrolliert werden. Eine derartige druckregulierende Vorrichtung bewirkt
eine eventuelle gewünschte Ausdämpfung von und in unmittelbarer Nähe von f
d sowohl impedanzmäßig als auch frequenzgangmäßig. Man kann in der beschriebenen Weise
dadurch den Frequenzgang des Lautsprechers beeinflussen und verändern und eine gewisse
Abflachung bei etwa 100 Hz und gegen niedrige Frequenz erhalten, was in manchen Applikationsfällen
wünschenswert sein kann. Mit anderen Worten stellt diese weitere Einheit zum Unterschied
zu der akustischen Funktion der eigentlichen Abstimmeinheiten 16, 41, 23, 23′, 33
ein akustisches Loch oder Leck dar. Die Änderung des Frequenzganges ist eigentlich
eine Funktion davon, daß die akustische Güte Q reguliert wird. Eine generelle Formel
für die Güte Q ist als Gleichung 10 im Anhang II wie dergegeben. Die Formeln sind
selbstverständlich für den Fachmann angegeben (siehe auch Anhang III).
[0105] Wenn die Messung der Impedanz ein gegen niedrige Frequenz markant vergrößerndes Impedanzniveau
aufweisen sollte, während das Impedanzmaximum doch in der Nähe von f
b auftritt, so wäre diese Fehlfunktion wahrscheinlich dadurch verursacht, daß die
Abstimmeinheit für f₁ auf eine zu hohe Frequenz abgestimmt ist und/oder der Strömungswiderstand
im Mündungsgebiet der Einheit zu klein ist.
[0106] Wenn auf der anderen Seite die Frequenz für die Resonanz f
d des dynamischen Systems bei einer höheren Frequenz gefunden werden sollte als die
Frequenz f
b, welche die Systemresonanzfrequenz nach Gleichung 1) in Anhang II ist, die lediglich
bei einem ganz geschlossenen Drucksystem vorhanden sein kann, so ist dies wahrscheinlich
dadurch verursacht, daß die Dimensionierung der Abstimmeinheit, welche bei höherer
Frequenz als f₁ einwirkt, und zwar optimiert in der Nähe von f
s, in nicht optimaler Weise justiert ist. Dabei kann als Anweisung für die Optimierung
generell angegeben werden, daß dann z.B. die Tunellänge in einer zu kurzen Proportion
im Verhältnis zur Querschnittsfläche des Tunnels gewählt ist und/oder daß das Eingriffsgebiet
für den strömungsbegrenzenden Einsatz zu weit im Verhältnis zu der genannten Tunnellänge
gewählt ist und/oder daß der verwendete Strömungswiderstand zu gering ist.
[0107] Ein anderes Kennzeichen für eine solche, nicht optimierte Justierung der Abstimmeinheit
kann eine kräftige Reduktion des Impedanzmaximumniveaus bei der Systemresonanzfrequenz
sein, etwas was normalerweise auch mit einer erheblichen Verschiebung von f
d gegen höhere Frequenz zusammenfällt, sowie auch, daß eine beginnende oder gut erkennbare
Impedanzsteigerung gegen sehr niedrige Frequenz geschieht.
[0108] Es soll in diesem Zusammenhang bemerkt werden, daß der erfindungsgemäß erhaltene
besondere akustische Effekt, hier dynamischer Effekt genannt, nicht mit Verwendung
üblicher Messung der Schalldruckkurve bei niedrigen Frequenzen, z.B. von 100 Hz und
abwärts, nachweisbar ist. Tatsächlich weist die mit Klebefilm beklebte Modellkonstruktion
eine beinahe identische Frequenzcharakteristik auf wie die, zu der die Erfindung
Veranlassung gibt (Fig.39), d.h. es ergibt sich bezüglich der Schalldruckkurve keine
meßbare Erklärung zu dem Hörunterschied, der tatsächlich erzielt wird und der die
dynamische Lautsprechervariante von ihrem verschlossenen Äquivalent unterscheidet.
Ein Grund für diesen im vorliegenden Zusammenhang bemerkenswerten Umstand, daß man
die beiden Varianten frequenzmäßig nicht unterscheiden kann, dürfte darin zu finden
sein, daß die eine, d.h. die erfindungsgemäße Variante, ein in dynamischer Weise regulierter
Druckkammerlautsprecher ist, was die andere Variante ja nicht ist. Der genannte dynamische
Regulierungseffekt wird somit akustisch in einer anderen Dimension entwickelt als
die, welche durch übliche Frequenzmessung meßbar ist. Diese Dimension ist ein akustischer
Effekt, der nur momentan auftritt und der die Dimension Nsm⁻⁵ - als einen effektgebenden
Parameter -, d.h. die Dimension einer akustischen Impedanz und eine weitere Dimension,
und zwar dt, die von den verwendeten Abstimmeinheiten entwickelt wird. Aufgrund des
Vorkommens der genannten momentanen dynamischen Effektentwicklung wird eine bessere
Auflösung und Trennung des Programmaterials wiedergegeben, als es bei einer gewöhnlichen
Lautsprechervorrichtung der Fall ist.
[0109] Das Modellsystem nach Fig. 30-52 ist nach den Formeln des Anhangs II berechnet, wobei
V
b = 96 dm , f
s = 27 Hz, welche letztgenannte zu f
s = 25,8 Hz mit einem angebrachten 3 Gramm-Beschleunigungsmesser gemessen wurde. Das
Innere des Kastens wurde mit einer Glasfasermatte mit der Dichte 24 kg/m³ ausgekleidet,
die gut 50 % des Gehäusevolumens V
b ausfüllte. Die Eigenfrequenz f
s bezieht sich auf einen 10-Zoll-Lautsprecher mit einer 2-Zoll-Schwingspule und mit
kräftigem Magneten, der nach Einsetzen in das Lautsprechergehäuse ohne inneres Dämpfungsmaterial
und bei vollständig druckdichter Ausführung eine Systemfrequenz von f
b = 39,6 Hz ergab, was somit dem Verhältnis s = 1,36 (Verhältnis der reziproken Steifigkeiten)
sowie umgerechnet einem Luftvolumen V
AS von etwa 130 dm³ entspricht.
[0110] Nach dem Einsetzen des genannten Dämpfungsmaterials in das Gehäuse sowie nach wiederum
luftdichtem Verschließen der Lautsprechereinheit wurde die gesamte Resonanzfrequenz
zu f
b = 39 Hz gemessen.
[0111] Nach Berechnung der Dimensionen anwendbarer Abstimmeinheiten, d.h. zur Abstimmung
auf f
s bzw. auf eine viel niedrigere Frequenz als die berechnete f₁, wurde für die Modellkonstruktion
als die bei f
s abstimmende Vorrichtung ein Rohr aus Aluminium mit einer Länge von 42 mm und einem
inneren Durchmesser von 50 mm bzw. einem äußeren Diameter von 60 mm gewählt. An beide
Enden des Rohres wurde Streckmetallnetz geklebt. Das Rohr wurde in der Mitte zwecks
künftiger Anbringung von strömungsbegrenzendem Einsatzma terial geteilt. Die auf
diese Weise ausgeführte f
s-Einheit wurde mit Klebefilm zusammengeklebt und in ein für den Zweck ausgespartes
Loch in die Stirnwand auf luftgedichtete Weise eingesetzt.
[0112] Eine Einheit, welche für ein frequenzabgesenktes f₁ = 6 Hz berechnet wurde, wurde
als ein sehr weites, für spätere Einsetzung eines 20 mm weiten akustischen Schaumstoffkörpers
mit 60 ppi (particles per inch) bestimmtes Rohr ausgeführt. Dabei wurde der Innendurchmesser
des Rohres zu 20 mm, sein Außendurchmesser zu 25 mm bei einer berechneten Länge 1
t von 230 mm gewählt. Diese Einheit wurde bei weggelassenen Pfropfen in das Lautsprechergehäuse
luftdicht eingesetzt. Danach wurden akustisch unter Verwendung des Geschwindigungssignals
des Beschleunigungsmessers die drei auftretenden Frequenzpunkte, und zwar f
H, f₁ bzw. f₂ gemessen, und diese wurden bei den Frequenzen: f
H = 22,4 Hz, f₂ = 43,3 Hz und f₁ = 15,3 Hz gefunden.
[0113] Eine Kontrolle der synergistisch wirksamen Abstimmung wurde durch Einsetzen erhaltener
Meßwerte (in Gleichung 6, Anhang II) vorgenommen und als Ergebnis wurde erhalten,
daß f
p mit f
s einschließlich der Masse des Beschleunigungsmessers übereinstimmte, d. h. 25,8 Hz.
Damit konnte man feststellen, daß die Grundabstimmung richtig durchgeführt war, wobei
nur hervorgehoben werden soll, daß f
H zu 22,4 Hz gemessen werden konnte, d.h. niedriger als mathematisch richtig f
H = = f
s = f′
s, was auch die Lage von f′
s = 22,4 Hz (siehe Gleichung 5) zeigt.
[0114] Danach wurden in die f
s-Einheit drei Materialschichten, bestehend aus 20 mm dicken ausgeschnittenen Zylindern
aus Mineralwolle der Dichte 24 kgm⁻³ sowie gegen das jeweilige Streckmetallnetz angebrachte
Scheiben von 50 gm⁻² (etwa 0,3 mm dicke Schichten) Stapelfasern eingesetzt. In die
bei frequenzgesenkter f₁ abgestimmte Einheit wurde zuerst der 20 mm dicke Pfropfen
eingesetzt und darauf wurden die Mündungen der beiden Vorrichtungen gegen die Umgebung
mit Klebefilm versiegelt.
[0115] Eine neue Messung wurde vorgenommen, jetzt mit der Absicht, die neue Resonanzfrequenz
f
b zu finden. Diese wurde zu 39 Hz gemessen, aus welchem Wert das Komplianzverhältnis
S
b zu 1,29 (früher: 1,36) berechnet werden konnte, was bedeutet, daß die Einsetzung
des inneren, schalldämpfenden Materials in die Anlage durch die akustische Belastung
und Schallgeschwindigkeitsverminderung in V
b die Nachgiebigkeit des Lautsprechers erhöht hat. Das neue Luftvolumen V
AS (Anhang I) kann zu 124 dm³ berechnet werden. Es ergibt sich eine Volumendifferenz,
die gleich 130 - 124 = 6 dm³ ist. Diese Differenz kann durch Multiplikation mit der
Luftdichte in eine Belastung am Lautsprecher umgerechnet werden zu ungefähr m₁≈1,29
x 6 = 7,8 g.
[0116] Die Vorrichtung wurde danach dahingehend verändert, daß das Funktionsprinzip angewandt
wurde, und zwar zusammenfassend und am einfachsten dadurch beschrieben, daß eine
diskrete, in dynamischer Weise noch erhöhte Nachgiebigkeit jetzt im akustischen System
in dessen Gesamtheit wirksam wird und in diesem Fall auch mit Hyperventilationszusatz
(die unter f₁ gelegte Abstimmeinheit), was nach Beseitigung des die Mündung verschließenden
Klebefilms durchgeführt wurde. Die Messung der Druckfunktion für die Anlage mit wirksamen
Einheiten ergab, daß die dynamische Systemresonanzfrequenz f
d jetzt auftritt und zu 37,9 Hz gemessen werden konnte. Berechnet man nach Rückeinsetzen
der Eigenfrequenz f
s = 25,8 Hz (s.o.) der in der freien Atmosphäre einschließlich des Beschleunigungsmessers
gemessenen Einheit, so wird erhalten, daß das berechnete dynamische Systemnachgiebigkeitsverhältnis
s
d = 1,16 ist, was mit dem in Gleichung 3) des Anhangs II angegebenen ungefähren Zusammenhang
zwischen s
d und s
b ausgezeichnet übereinstimmt. Die Umrechnung auf das Luftvolumen V
AS für die Einheit des dynamischen Systems ergibt eine Verschiebung von dem früher
berechneten Wert 124 dm³ auf 111 dm³ was bedeutet, daß die dynamisch zugeführte Massenresultierende
bedeutend ist, nämlich gleich etwa eine Belastung der Lautsprecherbewegung mit jetzt
17 g. Dadurch wird die statisch erreichbare (7,8 g) Lautsprecherbedämpfung etwa um
das zweifache überschritten. Die Gesamtbedämpfung bleibt etwa gleich oder wird größer
als der Lautsprecher Schwing-Masse. Das dynamische System ist dadurch als aperiodisch
bedämpft zu betrachten.
[0117] Die in Fig. 38 gezeigte elektrische Impedanzkurve Z
s für das fertige dynamische System zeigt die bewirkte statische Impedanzcharakteristik,
d.h., welche jetzt eine typische Druckcharakteristik ist, die ihr von dem Druckmaximum
verursachtes Impedanzmaximum bei 39 Hz hat. Entsprechende Impedanzmessungen, welche
für die durch Klebefilm verklebte verschlossene Modellvariante vorgenommen wurden,
wiesen eine vernachlässigbare Abweichung von der Impedanzcharakteristik des dynamischen
Modells auf. Da sie mit der dynamischen Impedanzkurve ganz zusammenfallen würde, ist
sie auch nicht graphisch angegeben. Die Impedanzmessung wurde auf einem 8-Ohm-Lautsprecher
vorgenommen und nach Einsetzung eines Reihenwiderstands r′ = 270 Ohm gemessen. Eine
Vorrichtung nach der DE-AS 17 62 237 zeigt entsprechend der dortigen Zielsetzung einer
Dämpfung eine im Maximum wesentlich reduzierte und insgesamt breitere sowie gegen
sehr niedrige Frequenz durch Druckverlust, eine etwas ansteigende Impedanzkurve.
[0118] Die Figuren 30,31 und 32 zeigen am Modell vorgenommene Messungen der spezifischen
dynamischen Nachgiebigkeit M
C (m³N⁻¹) des Systems. Fig.10 zeigt die im Modellsystem nach der Erfindung gemessene
dynamische Nachgiebigkeit zwischen 100 Hz und nahezu 0 Hz.
[0119] Die dynamische Nachgiebigkeit des Modellsystems vor Einsetzen strömungsbegrenzender
Organe wird in Fig.31 gezeigt, wobei die früher genannte Frequenz f
H als ein schwaches Minimum in der Komplianzkurve im Gebiet um 28 Hz gefunden wird
(Helmholtznäherung). Als Frequenzwert (synergistisch gemeinsam mit der f
p-Vorrichtungsfrequenz) wird ein Wert in der Nähe von 2,5 Hz mit einem deutlichen Maximum
in der Komplianzkurve gefunden, wobei die Nachgiebigkeit gegen noch niedrigere Frequenz
gegen eine - bei der FFT-System bestimmte - Frequenz von etwa 0,25 Hz abnimmt, um
danach wieder gegen eine erhöhte Nachgiebigkeit zu gehen.
[0120] Fig.32 soll im Vergleich mit der Kurve in Fig.30 betrachtet werden, indem sie die
in dem ganz druckdichten Modellsystem erhaltene Komplianz (bei mit Klebefilm beklebten
Einheitsmündungen) zeigt. Man kann dabei beobachten, daß der scharfe Knick der Fig.32,
der sich nahezu als ein schwaches relatives Minimum darstellt, sich in der Nähe von
2 - 2,5 Hz befindet, in Fig.30, als ein abgerundeter Sattel wiedergefunden wird. Ein
weiterer Unterschied stellt der besonders verschiedenartige Verlauf dar, den die beiden
Kurven unter der genannten Frequenz von etwa 2 Hz haben. Besonders kennzeichnend für
den Hyperventilationseffekt bei dem System nach der Erfindung ist der Unterschied
der Systemnachgiebigkeit, der bei dem in Fig. 30 auftretenden absoluten Maximumwert
mit -5 dB bzw. bei dem bei entsprechender Frequenz in Fig.12 bei -22 dB vorkommenden
Wert wiedergefunden wird, d.h., das dynamische Modellsystem hat eine etwa 17 dB (7
mal) höhere Nachgiebigkeit bei dieser festgestellten Grenzfrequenz f₁ von etwa 0,25
Hz.
[0121] Fig.34 zeigt die beim offenen System (Helmholtzcharakter) ohne eingesetzte Begrenzungseinheiten
entwickelte relative Bewegungsgeschwindigkeit v
s bei der Lautsprechereinheit, wobei die als Geschwindigkeit η = 20 log v
s/u
s angegeben wird, wobei η die Dämpfung ist und u
s das zugeführte Spannungsniveau.
[0122] Figur 33 zeigt die beim System nach der Erfindung entwickelte Bedämpfung der relativen
Bewegungsgeschwindigkeit v
s/u
s.
[0123] Die Fig.35,36 und 37 zeigen bei der Modellkonstruktion vorgenommene Messungen bei
akustisch erhaltenem Schalldruckniveau.
[0124] Die in Fig.15 gezeigte Kurve betrifft das Schalldruckniveau p(Nm⁻²), das auf einen
konstantgebliebenen, der Lautsprechereinheit zugeführten elektrischen Effekt W
e bezogen werden konnte, wenn ein Meßmikrophon B&K Typ 4165 in der Zentrumachse der
f
s-Einheit im Abstand von etwa 1 mm von seinem die Mündung abschließenden Metallnetz
angebracht wurde. Die in Fig.36 gezeigte Differenzkurve gibt das Differenzniveau an,
das als ein Unterschied zwi schen dem in Fig. 35 gezeigten Niveau und dem von dem
Mikrophon registrierten Schalldruckniveau gemessen werden konnte, wenn es horizontal
verschoben war, so daß das Schalldruckniveau in einem zwischen den beiden Abstimmungseinheiten
gut getrennten geometrischen Ort - d.h. der bei der Baffelfläche (Schallwand) registriebare
Schalldruck - gemessen werden konnte.
[0125] Das in Fig.35 in angegebener Weise gemessene Schalldruckniveau hielt sich im Abstand
von etwa -30 dB von dem angegebenen Referenzniveau in dem im wesentlichen konstanten
Frequenzgebiet über 65 Hz, welche Druckcharakteristik als bezogen auf die in Fig.
37 gezeigte Druckcharakteristik für das axial bei der Lautsprechereinheit auftretende
Druckniveau als ein um etwa -12 dB vermindertes Druckniveau angegeben werden kann.
[0126] Die oben beschriebene Differenzmessung in Fig.36, und zwar d
p = 20 log P
b/P
p, zeigt, daß eine deutliche Druckdifferenzfunktion bei niedrigeren Frequenzen als
f
s von etwa 27 Hz auftritt. Man beobachtet, daß gerade bei f
s eine Differenzinflexion eintritt, deren Vorhandensein den charakteristischen Punkt
bestätigt, wobei die Einwirkung der f
s-Einheit als ein phasendrehendes und druckregulierendes Organ einzuwirken beginnt.
Da die Kurve in Fig.36 bei etwa 5 Hz ein bis -8 dB zunehmendes Differenzverhältnis
aufweist, das dann bis gegen die Differenz 0 dB auf beiden Seiten der 5-Hz-Frequenz
wieder abfällt, gibt sie auch somit die auf akustische synergistische Weise erhaltene,
untere Grenzfrequenz bei etwa 5 Hz an. Die als negative Differenz dargestellt Funktionskurve
zeigt die Abstrahlung von der f
s-Vorrichtung als Schallausstrahlung, die gegen noch niedrigere Frequenz "abgesetzt"
ist.
[0127] Bei Verwendung der Gleichungen im Anhang II - in erster Linie der Verwendung von
Gleichung 9), in die Querschnittsfläche A
p der Abstimmeinheit, Gehäusevolumen V
b und Verlängerung 1
t der akustisch wirksamen Fläche A
p eingehen, - ergeben sich die Tabellen der Anhänge III und IV.
[0128] In Anhang III wird angegeben, daß bereits eine verhältnismäßig kleine Querschnittsfläche
A
p in einem so kleinen Volumen eine so hohe Abstimmungsfrequenz entwickelt, daß, sofern
die Querschnittsfläche nicht so gering gewählt wird, sie so ungünstig klein (ungünstiger
Reguliereffekt) sein kann, daß das System nicht auf f
s abgestimmt werden kann, wenn icht eine verhältnismäßig große Fläche mit einer Tunnellänge
verbunden ist, die körperlich so groß ist, wie die Konstruktion zuläßt. Die in Anhang
III angegebene Frequenz würde dann ohne Zusatz von wesentlicher Rohrlänge bei 71 Hz
einfallen. Es ist zweckmäßig, die Fläche mäßig groß zu halten, um dadurch die Konstruktion
wirksam dynamisch und ausreichend regulieren zu können. Zweckmäßig kann die Fläche
in die Tiefe "verlängert" werden. Der 6-Zoll-Lautsprecher würde bei dem genannten
Boxenbereich von 12 dm⁻³ ein Komplianzverhältnis etwa gleich 4 erhalten.
[0129] Hinsichtlich des Konstruktionsfalles, worin ein sehr generös bemessenes Volumen bevorzugt
wird, kann in erster Linie mit Rücksicht darauf, daß man bei Komplianzverhältnissen
um 1,0 oder weniger als 1,0 keinen so großen akustischen Reguliereffekt haben muß,
es am zweckmäßigsten sein, die Querschnittsfläche A
p kleiner zu halten, was durch eine Öffnungslänge etwa gleich oder nur etwas größer
als das Frontplattenmaß halten wird.
[0130] Eine Volumenmenge, die ein Komplianzverhältnis s der Größenordnung 1,0 ergibt, bringt
mit sich, daß die Beweglichkeit bzw. der akustische Wirkungsgrad des Lautsprechers
hinsichtlich stationärer (sinusförmiger) Ausschwingungsbewegung optimiert wird, da
das Komplianzverhältnis 1,0 das optimale akustische Einspannungsverhältnis in einem
Druckgehäuse ist. Daher kann die dynamische Strömungsregulierung einen völlig ausreichenden
Reguliereffekt entwickeln, auch wenn die effektentwickelnde Querschnittsfläche bei
einer Abstimmeinheit physisch als klein auffaßbar ist; so wird bei korrekter Einstellung
der Strömungsbegrenzung in der Einheit (d.h. hoher Einstellung) eine günstige geringe,
beinahe vernachlässigbare, statische Strömung erhalten.
[0131] Mit Bezug auf Gleichung 10) im Anhang II, die den Güte- oder Q-Wert beschreibt, der
in einem akustischen Kreis erhalten wird, verhält es sich so, daß die Güte Q für eine
gewisse, bestimmte Querschnittsfläche gegen einen großen Q-Wert geht, wenn die Länge
1
t der Abstimmeinheit gegen einen größeren Wert geht. Die Größe Q stellt somit ein Maß
für die Wirkung des Eingriffs dar, den eine erfindungsgemäß ausgeführte Abstimmeinheit
im akustischen System als solche entwickelt, wobei diese zusammenfassend ebenso viel
größer wird, wie es das Längen-Flächen-Verhältnis für die jeweilige Abstimmeinheit
wird.
[0132] Die "Tone-burst"-Analysen nach Fig. 39-42 zeigen die in dem früher genannten Meßpunkt
für die Lautsprechereinheit im Modellsystem registrierte Transientcharakteristik
für das erfindungsgemäße dynamische System im Ver gleich mit der Charakteristik der
bei zwei verschiedenen Frequenzen zugeführten Signalspannung.
[0133] Somit zeigen Fig.39 und 51 das akustisch erhaltene Signal für die nach Fig.39 geprüfte
Frequenz f
d (38 Hz) bzw. die nach Fig.51 geprüfte Frequenz von etwa 0,7 x f
d (27 Hz), wobei das jeweilige elektrisch zugeführte Signal in den Fig. 40 und 42
gezeigt wird. Es ergibt sich aus der Transientanalyse, daß die Transienteigenschaften
mit einer besonders kurzen und gut definierten Ein- und Ausschwingung außerordentlich
gut sind. Es sollte beachtet werden, daß jedes akustisch-mechanisches Übertragungssystem
notwendigerweise - wenn die Meßfrequenz bei Resonanz oder niedriger.liegt - wenigstens
eine zu dem zugeführten Signal addierte Schwingung gibt, was darauf zurückzuführen
ist, daß das akustische System resonant ist. Der Grad der Restschwingung ergibt eine
ungefähre akustische Gütezahl an (Q nach Gleichung 10 in der Formelsammlung nach Anhang
II). Eine im Modellsystem nach der Erfindung registrierte Transientcharakteristik
gibt somit ein gut dynamisch optimiertes akustisches System mit aperiodischer Charakteristik
an, was durch die graphische Veranschaulichung des akustischen Signals bestätigt
wird, das eine Antwort auf die in den beiden Frequenzfällen (Fig.19,21) zugeführten
zehn Sinusschwingungen darstelllt. Wie ersichtlich wird nur eine Überschwingung erhalten,
wobei auch eine außerordentlich gut gedämpfte und sehr schnelle Rest-Absperrung stattfindet,
die wesentlich von dem elektrischen Absperrungscharakter bestimmt wird, wie in Fig.20
bzw. 21 ersichtlich ist. Ein aperiodisch wirkendes System erzeugt einen bestmöglichen
Transientcharakter, da die Systemdämpfung optimal und gleich etwa 1,0 ist und zwar
soll Q in einem Drucksystem gleich 1,0 sein, damit die resistive Dämpfung auch gleich
1,0 sein kann. Dadurch ergibt sich eine vorbildliche, transientmäßige Auflösung von
Programmaterial im Niedrigfrequenz-Gebiet nebst einer damit zusammenhängenden Freiheit
von akustischer Färbung durch geringes Klirren und kurzer Ausschaltzeit, gutem akustischem
Wirkungsgrad und gerichteter Distorsion bedeutet. Das oben beschriebene System zeigt
eine wirksame dynamische Effektregulierung und Aperiodizität.
[0134] Das erfindungsgemäße System eignet sich am besten für die Verwendung bei Lautsprechervorrichtungen,
die einen reichlich bemessenen Volumenparameter einschließen, d.h., das Komplianzverhältnis
s (siehe z.B. Gleichung 1, Anhang II) wurde im Bereich s = 4 < 1,0 < 0,5 gewählte
[0135] Was praktisch die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in Bezug auf die Wahl
von Öffnungsquerschnitt und dessen Längsverhältnis werden wird, kann dahingehend angegeben
werden, daß, wenn der Pfropfen sehr lang im Verhältnis zu der Querschnittsfläche wird,
die Eigenschaften des Systems hinsichtlich Transienz verschlechtert werden können,
wobei die Differenzzeit dt - als die Zeit, die ein Schallwellenzustand zum Durchwandern
der mit Material gefüllten Abstimmeinheit benötigt -, die bei sehr großer Öffnungslänge
zwischen dem im Gehäusevolumen V
b entwickelten Momentandruck auftritt, ansteigt, und damit auch Veranlassung dazu
geben kann, daß die dynamisch druckregulierende Wirkung des Systems über eine ungeeignete
lange Zeitdauer entwickelt wird. Das Letztgenannte wurde im Hinblick auf das mit der
Erfindung vorwiegende, bezweckte und ganz transient-optimierte, schnelle Druckregulierungsverhältnis
gesagt.
[0136] Bei mit kleinen Volumenboxen - die ein verhältnismäßig ungünstiges Komplianzverhältnis
geben können - verbundenen "kleinflächigen" dynamischen Vorrichtungen bleibt auch
der Regelungseffekt klein, und zwar ist es besser, eine verhältnismäßig große Differenzzeit
zu wählen als eine "zu kleine" Regulatorfläche. Prinzipiell kann 1
t sich wohl über die Hälfte der Boxtiefe strecken; wenn gewünscht, ist daher die Erfindung
auch für einen kleinen Volumenparameter einsetzbar.
Anhang I
Definition der Kurzbezeichnungen
A
P : Pfortenfläche in Helmholtzresonatorsystemen;
f
H: Helmholtzresonanzfrequenz in einem Helmholtzresonatorsystem; ist gewöhnlich gleich
f′
s < f
s
f₁ : untere Grenzfrequenz in Helmholtzresonatorsystemen;
f₂: obere Grenzfrequenz in Helmholtzresonatorsystemen;
f(f
b): Systemresonanzfrequenz in einem Druckkammersystem;
f
s: Eigenfrequenz bei einer elektroakustischen Lautsprechereinheit;
f
p: Pfortenresonanzfrequenz in einem Helmholtzresonatorsystem; liegt gewöhnlich bei
f′
s < f
s;
f′
s: durch akustische Belastung der Lautsprechereinheit gegen niedrige Frequenz verschobene
Eigenfrequenz f
s ;
f
d: in dem dynamisch akustisch regulierten System auftretende neue und frequenzverschobene
(+ oder -) f
b.
V
AS: Luftvolumen, das bei Belastung einer elektroakustischen Lautsprechereinheit mit
der Eigenfrequenz fs ein Komplianzverhältnis S = 1,0 ergibt, aus dem sich auch f
b und f
d berechnen lassen;
V
b: Volumen eines Druckkammersystems;
V
t: durch die Länge 1
t eines Tunnels bestimmtes körperliches Volumen für die Querschnittsfläche des Tunnels;
1
t: körperliche Länge eines akustischen Tunnels;
s: Komplianzverhältnis, wenn die elektroakustische Lautsprechereinheit von einem Druckkammervolumen
akustisch so belastet ist, daß f = f
b gilt (unendliche Stirnwand).
s
b: Komplianzverhältnis, das für eine unendliche Baffelkonstruktion gilt, in deren Kompressionsvolumen
auch eine Tunnelkonstruktion eingeht (V
b - V
t);
s
d: fällt für erfindungsgemäße Systeme normalerweise bei etwa 0,9 s
b ein und stellt die durch dynamische, akustische Regulierung normalerweise erhaltene
vermehrte Nachgiebigkeit dar (siehe Gleichung 4) Anhang II);
Q: Q = f₀/(f₂ - f₁) ist die Gütezahl eines akustischen Kreises, aus dem der Dämpfungsfaktor
desselben Systems als umgekehrter Wert berechnet werden kann. Messung von f₁ und
f₂ erfolgt bei einem Niveau, das 3 dB niedriger gegenüber dem Niveau bei Resonanzfrequenz
f₀ ist.
= Q⁻¹ Dämpfungsfaktor
Anhang III: |
Durchmesser von Ap (mm) |
Volumen Vb (dm³) |
fp (Hz) |
lt (mm) |
50 |
200 |
18 |
50 |
" |
100 |
25 |
" |
" |
50 |
36 |
" |
" |
25 |
50 |
" |
" |
12,5 |
71 |
" |
" |
6,25 |
101 |
" |
Anhang IV: |
Durchmesser von Ap (mm) |
Volumen Vb (dm³) |
fp (Hz) |
lt (mm) |
50 |
100 |
25 |
50 |
" |
50 |
" |
145 |
" |
25 |
" |
330 |
1. Lautsprechervorrichtung mit wenigstens einem in einer Öffnung (15) eines Gehäuses
angebrachten Lautsprecher, mit mindestens einer weiteren Gehäuseöffnung, die eine
Größe, insbesondere Fläche und Tiefe hat, daß sie als solche Resonanz mit dem Gehäusevolumen
(Vb) bei mindestens der Eigenfrequenz (Fs) des freien Lautsprechers gibt, wobei die Öffnung mit in ihr enthaltenem strömungsbegrenzendem
Material (24, 25, 29 bis 31, 35, 38) eine erste Abstimmeinheit (17, 28, 34, 37) bildet
und mit wenigstens einer aus einer weiteren Öffnung und gegebenenfalls Pfropfen oder
ähnlichem aus akustisch resistivem Material gebildeten weiteren Abstimmeinheit (z.B.
33), die auf eine Frequenz abgestimmt ist, die unterschiedlich zu der von der ersten
Abstimmeinheit (21; 16, 17, 24, 25; 23; 27; 33) bewirkten Resonanzfrequenz ist und
deutlich unter der Eigenfrequenz (fs) des Lautsprechers liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die erste Abstimmeinheit
bewirkte Resonanz im wesentlichen bei der Eigenfrequenz (fs) des Lautsprechers oder darunter liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Abstimmeinheit
auf eine Frequenz abgestimmt ist, die bei der unteren Grenzfrequenz (f₁) des Lautsprechers
in der Lautsprechervorrichtung oder unterhalb dieser Grenzfrequenz liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Gehäuseöffnung
einen sich in das Innere des Gehäuses erstreckenden akustischen Tunnel aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Tunnel im wesentlichen
gestreckt ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß er mit dem strömungsbegrenzenden
Material eine Abstimmeinheit bildet, die die Resonanz frequenzmäßig deutlich nach
unten verschiebt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das strömungsbegrenzende
Material nur in einem gegenüber der Tunnellänge relativ kurzen Mündungsbereich angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein kurzer
Tunnel der ersten Abstimmeinheit im wesentlichen durch strömungsbegrenzendes Material
ausgefüllt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tunnel
der zweiten Abstimmeinheit (23′) in dem Tunnel der ersten Abstimmeinheit (17, 24,
25), zweckmäßig parallel mit der letzteren angeordnet ist, wobei die Mündungen der
Abstimmeinheiten gegen die Umgebung in im wesentlichen derselben Ebene gelegen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Tunnel einer zweiten Abstimmeinheit einen schlitzförmigen Querschnitt aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
strömungsbegrenzende Material (24, 29, 35) Schaumkunststoff, vorzugsweise akustischer
Schaumkunststoff, ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zusätzlich wenigstens eine weitere Abstimmeinheit (24) mit einem Tunnel (42) aufweist,
der eine Größe hat, die Resonanz mit dem Gehäusevolumen bei einer Frequenz gibt, die
wesentlich höher ist als die Eigenfrequenz des Lautsprechers und der mit einem Pfropfen
(45) aus strömungsbegrenzendem Material ausgefüllt ist, der den Tunnel (42) im wesentlichen
akustisch schließt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Abstimmeinheit
(17, 24, 25, 23, 27, 33) auf eine sehr niedrige Frequenz wie f₁ oder darunter abgestimmt
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pfropfen (24, 25, 29, 35, 43) an seiner einen Stirnseite oder seinen Stirnseiten mit
einer oder mehreren dünnen, scheibenförmigen Schichten aus Material abgeschlossen
ist, das einen akustischen Widerstand aufweist, z.B. Stapelfaserschichten oder feinmaschiges
Metalldrahtnetz.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch eine Hyperventilationsvorrichtung,
welche so angepaßt ist, daß sie eine kontrollierte, gegen nied rige Frequenz progressive
Steigerung der Nachgiebigkeitszunahme bewirkt, aber das Druckmaximum (bei fd) im wesentlichen unverändert zurückläßt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Hyperventilationsvorrichtung
ein schmaler, durchgehender Schlitz in der den Lautsprecher tragenden Gehäusewand
ist, welcher Schlitz gegen die Umgebung im wesentlichen derselben Ebene wie der Mündungsteil
des Lautsprechers mündet und daß sie vorzugsweise in der Nähe des Lautsprechers gelegen
ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Abstimmeinheit so abgestimmt und mit Bezug auf die strömende Luftmenge
pro Zeiteinheit so angepaßt ist, daß sie eine kontrollierte, gegen niedrige Frequenz
gerichtete Steigerung der bereits von der erstgenannten Abstimmeinheit (17, 24, 25,
27) verursachten Nachgiebigkeitsvermehrung gegen sehr niedrige Frequenz bewirkt, während
eine dritte Abstimmeinheit (23, 47) so abgestimmt und mit Bezug auf die Luftmenge
pro Zeiteinheit so angepaßt ist, daß sie nach Anpassung der zweiten Einheit (23) eine
ebenso kontrollierte und gegen noch niedrigere Frequenz zusätzliche progressive Vermehrung
der sowohl von der erstgenannten als auch von der zweiten Abstimmeinheit verursachten
Nachgiebigkeitsvermehrung bewirkt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Strömungsbegrenzung der ersten Öffnung der Vorrichtung Druckkammercharakter verleiht
mit einem Druckmaximum bei der Resonanzfrequenz fd der gesamten Vorrichtung gibt, wobei das Druckmaximum gleich oder wenigstens äquivalent
demjenigen eines geschlossenen Druckkammersystems aber nicht ausreichend groß ist,
um eine beschränkte, progressiv zunehmende Nachgiebigkeitserhöhung bei und unter der
in Helmholtzresonatorgehäusen auftretenden niedrigeren Grenzfrequenz f₁ des Lautsprechers
zu verhindern.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie
wenigstens eine Ventilationsvorrichtung (23, 33, 47) aufweist, welche so angepaßt
ist, daß sie eine kontrollierte, gegen niedrige Frequenz progressive Erhöhung der
genannten Nachgiebigkeitserhöhung bewirkt, aber das Druckmaximum im wesentlichen
unverändert läßt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilationseinrichtung
als eine Hyperventilationseinrichtung (47) einen schmalen Schlitz in der den Lautsprecher
tragenden Gehäusewand (11) aufweist und der Schlitz in im wesentlichen derselben Ebene
wie der Mündungsteil des Lautsprechers nach außen mündet und vorzugsweise in der Nähe
des Lautsprechers gelegen ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (47) auf
seiner Mündung gegen die Umgebung oder gegen das Gehäusevolumen mit einer die Strömung
begrenzenden Komponente, beispielsweise aus feinmaschigem Metallnetz, feinstrukturiertem
Gewebe, dünner Schicht aus Stapelfasern oder bestehend aus vorzugsweise Schaumstoff,
versehen ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine zweite und eine dritte zusätzliche Abstimmeinheit (23, 47) aufweist, von
denen die zweite Abstimmeinheit so abgestimmt und mit Bezug auf die strömende Luftmenge
pro Zeiteinheit so angepaßt ist, daß sie eine kontrollierte, gegen niedrige Frequenz
gerichtete Steigerung der bereits von der erstgenannten Abstimmeinheit (16, 24, 25;
41) verursachten Nachgiebigkeitsvermehrung gegen sehr niedrige Frequenz bewirkt,
während die dritte Abstimmeinheit so abgestimmt und mit Bezug auf die Luftmenge pro
Zeiteinheit so angepaßt ist, daß sie nach Anpassung der zweiten Einheit (23) eine
ebenso kontrollierte und gegen noch niedrigere Frequenz zusätzliche progressive Vermehrung
der sowohl von der erstgenannten als auch von der zweiten Abstimmeinheit verursachten
gesamaten Nachgiebigkeitsvermehrung bewirkt.