(19)
(11) EP 0 403 951 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1990  Patentblatt  1990/52

(21) Anmeldenummer: 90111187.2

(22) Anmeldetag:  13.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B01F 7/30, B01F 7/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 23.06.1989 DE 3920589
06.09.1989 DE 3929502

(71) Anmelder: Krauss-Maffei Aktiengesellschaft
D-80997 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Titus, Hans-Joachim, Dipl.-Ing.
    A-6330 Kufstein (AT)

(74) Vertreter: Raeck, Wilfrid, Dipl.-Ing. 
Moserstrasse 8
70182 Stuttgart
70182 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mischer


    (57) Ein Mischer besteht aus einen nach oben konisch erweiter­ten Mischbehälter (10), der einen von einem Drehkopf (26) gebildeten Kugelflächenboden (28) aufweist. Im Drehkopf ist die Mischerschneckenwelle (32) gelagert und abgedich­tet, die von unten in den Mischbehälter (10) hineinragt. Der Drehkopf ist auf einem Tragkranz (24) befestigt, der zentrisch in einem Getriebegehäuse (22) am Behälterunter­teil gelagert ist. Letzterer besteht aus einem am Behäl­ter angeflanschten Zentralgehäuse (14) mit einem die Be­hälter-Wandung fortsetzenden oberen konischen Abschnitt (15) und mit einem unteren zylindrischen Abschnitt (18), der in einer zylindrischen Paßbohrung die zylindrische Außenseite (42) des Drehkopfes durch Gleitringdichtungen (44) abdichtet. Am unteren Flansch des Getriebegehäuses (22) schließt sich die Antriebsverlagerung (70, 68) an, welche alle beweglichen Teile des Antriebes nach außen hin vollständig kapselt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen vorzugsweise gleichzeitig als Trockner arbeitenden Kegelschneckenmischer mit einem nach oben konisch erweiterten Mischbehälter, einer im unteren Bereich des Mischbehälters angeordneten Produkt­auslaßöffnung, einer mit dem unteren Ende des Mischbe­hälters verbundenen Anschlußeinheit, einem in der An­schlußeinheit gelagerten und abgestützten Drehkopf, in dem die Welle einer in den Mischbehälter hineinragenden und Mischflügel tragenden Mischschnecke gelagert und am unteren Ende drehbar angetrieben ist, und mit einem in der Anschlußeinheit gelagerten und um die senkrechte Ach­se des Mischbehälters drehbar angetriebenen Führungsglied für eine Umlaufbewegung der Mischschnecke entlang der Behälterwandung.

    [0002] Ein aus der DE-OS 24 52 005 bekannter Mischer der vor­bezeichneten Art ist mit einer an ihrem unteren Ende durch ein kugelförmiges Lagergehäuse hindurchgeführten Mischschneckenwelle versehen. Die Kugelschalen des Lager­gehäuses sind in einer Anschlußeinheit am Behälterboden mit Hilfe von Aufnahmeteilen nach Art von Kugelgelenk­pfannen mit darin untergebrachten Stopfbüchspackungen gehalten. Da diese Lageranordnung das untere Ende des Mischbehälters bildet, besteht die Gefahr, daß sowohl der Lagerabrieb der Schneckenwelle als auch der des Lagerge­häuses und der Gelenkpfannen in das im Mischbehälter be­findliche Produkt eindringen und dieses verunreinigen.

    [0003] Bei einem aus der DE-PS 26 27 259 bekannten Mischer einer ähnlichen Gattung enthält ein gegenüber dem Anschlußge­häuse abgedichtetes drehbares Lagergehäuse einen oberen erweiterten Abschnitt, bis in den sich die Flügel der Mischschnecke hineinerstrecken, während ein Produktaus­laßrohr von einem erweiterten Abschnitt dieses Lagerge­häuses sich nach unten erstreckt, das zur Achse der Mischschnecke winklig angeordnet ist. Diese bekannte Bauweise ist insofern nachteilig, als eine erhebliche Bauhöhe von bis zu 2 m unterhalb des unteren Behälter­flansches erforderlich ist, innerhalb welcher nicht nur der weit nach unten ausladende Drehantrieb der Schneckenwelle, sondern auch ein unter dem Produktauslaß angeordnetes Kugelhahnventil einschließlich einer Dreh­rohrverbindung untergebracht sind. Diese Drehrohrver­bindung ist notwendig, da sich die Schnecke entlang der geneigten Behälterwandung auch während der Produktaus­tragszeit bewegt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mischer bzw. Mischtrockner der eingangs bezeichneten Gattung da­hingehend zu verbessern und weiterzubilden, daß die für seinen Betrieb und für seine Unterbringung erforderliche Bauhöhe reduziert und insgesmt ein verringerter baulicher Aufwand erreicht wird. Des weiteren soll gewährleistet sein, daß am unteren Ende des Mischbehälters die Bildung von Kondensat mit Sicherheit vermieden werden kann.

    [0005] Erfindungsgemäß werden zur Lösung dieser Aufgabe die folgenden Maßnahmen vorgeschlagen:
    Die Ausflußeinheit ist als ein Zentralgehäuse mit einem die Wandung des Mischbehälters fortsetzenden oberen ko­nischen Abschnitt, der die Produktauslaßöffnung und an­dere Armaturenanschlüsse der Prozeßtechnik enthält, und mit einem unteren zylindrischen Abschnitt ausgeführt;
    das Führungsglied besteht aus einem außenverzahnten waa­gerechten Tragkranz, der in einem an der Unterseite des zylindrischen Abschnittes befestigten Getriebegehäuse geführt und gelagert ist, und durch den sich die Schneckenwelle mit dem sie umgebenden Lagergehäuse hin­durch erstreckt;
    der Drehkopf ist auf dem Tragkranz befestigt und mit einer zylindrischen Außenwand durch eine Gleitring­dichtung gegenüber dem zylindrischen Abschnitt des Zentralgehäuses abgedichtet.

    [0006] Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Reduzierung der Bauhöhe besteht darin, daß das untere spitz zulaufende Ende des Mischbehälters, das relativ wenig Volumen ent­hält, dadurch aufgegeben wird, daß man die Lagerung und Abdichtung der Schneckenwelle in diesen nun freiwerdenden unteren Behälterraum hineinverlegt. Dadurch und durch die konstruktive Konzeption eines an das untere Behälterende angeschlossenen Zentralgehäuses gelangt man bei einem Ausführungsbeispiel von einem bisherigen Durchmesser des unteren Behälteraußenflansches von 280 mm auf einen Wert von nunmehr 500 mm, wobei dieser beträchtlichen Höhenein­sparung lediglich ein minimaler Volumenverlust von ca. 15% gegenübersteht.

    [0007] Mit dem zwischen dem nach unten verkürzten Mischbehälter und dem unteren Getriebegehäuse eingebauten Zentral­gehäuse wird der Vorteil erreicht, daß diese Baueinheit getrennt von dem großen Mischbehälter vorgefertigt und zusammen mit der Schnecke und dem Getriebe vormontiert werden kann. Der Körper des Zentralgehäuses kann aus einer Schweiß- oder Gußkonstruktion bestehen und läßt sich aufgrund seiner begrenzten Abmessungen ohne weiteres maschinell bearbeiten, wobei z. B. die zylindrische Innenwand auf einer Drehmaschine eine Passung erhält, die für die Gleitringdichtung am Umfang des Drehkopfes vorgesehen ist. Darüberhinaus ist vorteilhaft, daß am oberen konischen Abschnitt des Zentralgehäuses außer dem Produktauslaß auch alle weiteren Öffnungen und Flansche für Armaturen aller Art angebracht werden können, die sich bisher im Mantel des Mischbehälter befanden und dort aufgrund der bei der Bearbeitung entstehenden Verfor­mungen nachträglich kostspielige Richtarbeiten erfor­derten.

    [0008] Ein weiterer wichtiger Aspekt der neuen Bauform besteht darin, daß der die Schneckenwelle lagernde und zum Misch­behälter hin abgedichtete Drehkopf auf der Oberseite des im Anschlußgehäuse gelagerten und abgestützten Tragkran­zes befestigt ist, so daß die zylindrische Außenwand des Drehkopfes keinerlei Lagerkräfte aufzunehmen braucht, sondern die allein zur Abdichtung mit dem gegenüberlie­genden zylindrischen Abschnitt des Zentralgehäuses unter Zwischenschaltung von Gleitringdichtungen zur Verfügung steht.

    [0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Drehkopf einen nach oben in den Mischbehälter weisende und den Boden des Mischbehälters bildende konvexe relativ flach gekrümmte Oberfläche aufweisen, die zur Vermeidung von Mischtoträumen besonders geeignet ist.

    [0010] Indem der Drehkopf mit seiner vorzugsweise kugelförmigen Oberfläche verhältnismäßig weit nach oben in den Misch­behälter hineinverlegt wird, enthält diese Oberfläche eine relativ große Ausdehnung, die beispielsweise be­stimmt ist durch etwa den doppelten Durchmesser der Mischschnecke. Aufgrund der Großflächigkeit dieser dem Mischbehälter zugewandten Oberfläche kann diese bei einer angeschweißte Heizkanäle gleichmäßig geregelt beheizt werden. Diese Beheizungsmöglichkeit ist wichtig, weil dadurch mit Sicheheit eine Bildung von kondensat und das Entstehen von Anbackungen in Verbindung mit vorangehenden Feuchtigkeitsansammlungen vermieden werden. Aufgrund der besonderen Art der vom Mischbehälter entfernt angeord­neten Lagerung und des Antriebs ist eine einwandfreie Ab­dichtung des Mischbehälters und die Gewährleistung der sterilen Behandlung von Mischprodukten im Dauerbetrieb möglich. Durch Vermeidung von Lagerstellen innerhalb des mit dem Produkt in Verbindung stehenden Mischraumes bleiben auch empfindliche Endprodukte ohne Verunrei­nigungen.

    [0011] Von Bedeutung für die Stabilität der Lagerung der Misch­schnecke und auch für den platzsparenden gedrängten Auf­bau der Lagerung und Abdichtung innerhalb des Drehkopfes ist die Tatsache, daß der Drehkopf fest auf dem Tragkranz angeordnet ist und der im Durchmesser relativ große Trag­kranz günstige Lager- und Abstützeigenschaften im Ge­triebegehäuse findet. Der das untere Ende der Schnecken­welle umgebende Tragkranz mit seiner Lagerung ist ohne weiteres in der Lage, die beträchtlichen Lager- und Ab­stützkräfte der durch das Produkt bearbeitenden Misch­schnecke aufzunehmen.

    [0012] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nach­folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels des enfindungsgemäßen Mischers in Verbindung mit den Zeich­nungen, welche erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen. Die einzelnen Merkmale aus Ansprüchen und Beschreibung können je einzeln für sich oder zu mehreren, in be­liebiger Kombination bei anderen Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein.

    [0013] Es zeigen, jeweils weitgehend schematisch,

    Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch den unteren Bereich eines Mischbehälters mit Mischschnecke, Antrieb und Produktauslaß,

    Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Drehkopfes aus Fig. 1 und

    Fig. 3 eine Variante der Ausführungsform aus Fig. 1.



    [0014] Der untere Bereich des konischen Mischbehälters 10 ist mit einem unteren Flansch 12 an einem Oberflansch 16 eines gesonderten Zentralgehäuses 14 befestigt. Das Zentralgehäuse 14 umfaßt einen oberen konischen Abschnitt 15 und einen unteren zylindrischen Abschnitt 18 mit Flansch 20.

    [0015] Der konische Abschnitt 15 dient zur Aufnahme aller Ar­maturen einschließlich der Produktauslaßöffnung 50, der zylindrische Abschnitt zur Aufnahme und Abdichtung des Drehkopfes 42. Da das Zentralgehäuse 14 maschinell bearbeitbar ist, hat der Behälter- bzw. Bunkerkonus keine Wanddurchbrüche, die insbesondere bei einer Doppelmantel- oder Halbrohrschlangen-Ausführung einer Trocknervariante aufwendig wären und die aus schweißtechnischen Gründen stets ein Einbeulen der Behälterwand zur Folge hätten. Trotz aufwendiger Richtarbeiten müßte dann der Schnecken­abstand von der Behälterwand groß gehalten werden, um Be­rührungen zu vermeiden. Ein solch vergrößerter Abstand würde die Krustenbildung an der Behälterwand beim Trock­nen begünstigen und würde die Trocknungsleistung erheb­lich reduzieren. Der Flansch 20 des Zentralgehäuses 14 ist mit dem Getriebegehäuse mittels Schrauben fest ver­bunden. Im Getriebegehäuse 22 ist als Schneckenrad ausge­führter Tragkranz 24 allseitig abgestützt und drehbar gelagert, dessen verzahnte Außenfläche mit einer An­triebsschnecke 25 in Eingriff steht. Auf der Oberseite des Tragkranzes 24 ist ein Drehkopf 26 befestigt, bei­spielsweise aufgeschraubt. Der Drehkopf 26 enthält ein zur Längsachse des Mischbehälters 10 um ungefähr 20° geneigtes Durchführungsgehäuse 27, in dem die Schnecken­welle 32 mit sie umgebenden Lagern 38 und Abdichtungen 40 aufgenommen ist. Auf der in den Mischbehälter 10 hinein­ragenden Länge der Schneckenwelle 32 ist oberhalb des Drehkopfes eine Schneckenwendel 34 befestigt. Die Misch­schnecke bildet zusammen mit dem sie lagernden Drehkopf 26 und dem Tragkranz 24 eine in sich starre Baueinheit, die als Ganzes durch den Tragkranz 24 im Getriebegehäuse abgestützt ist und um die senkrechte Mittelachse sowohl des Mischbehälters 10 als auch des Tragkranzes 24 Drehbe­wegungen ausführt, bei denen die Mischschnecke im allge­meinen parallel entlang der konischen Wand des Mischbe­hälters 10 geführt ist.

    [0016] Die Oberseite 28 des Drehkopfes 26 bildet die untere Be­grenzung des Mischbehälters 10 und ist konkav annähernd kugelförmig gewölbt ausgeführt. Ein äußerer Randabschnitt 30 des Drehkopfes überdeckt die Gleitringdichtung 44 zwi­schen der zylindrischen Außenwand 42 des Drehkopfes 26 und der bearbeiteten Innenseite des zylindrischen Wandab­schnittes 18 des Zentralgehäuses 14. Vom Drehkopf 26 aus werden die von der Mischschnecke stammenden Reaktions- und Lagerkräfte praktisch vollständig in den Tragkranz 24 und in das ihn stützende Getriebegehäuse 22 übertragen. Die Aufnahme dieser Kräfte wird dadurch begünstigt, daß die Schneckenwelle 32 sich zusammen mit der sie am un­teren Ende abstützenden Lagerhülse 48 sich durch den Tragkranz 24 erstreckt, so daß die Lagerkräfte der Schneckenwelle nahezu gleichmäßig von oben und unten in den Tragkranz eingeleitet werden.

    [0017] Man erkennt, daß die den Boden des Behälters bildende Oberseite 28 des Drehkopfes zwar eine verhältnismäßig große Fläche aufweist, daß andererseits jedoch Mischtot­räume an sich durch die sich angschmiegende Form der Un­terseite der Schneckenflügel vermieden sind. Aus der Großflächigkeit der Drehkopfoberseite ergeben sich als vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten die die gemäß Fig. 2 an der Unterseite angeformten Kanäle 46, die eine Beheizungsmöglichkeit des Drehkopfes gewährleisten. An­stelle der angeformten Heizkanäle 46 kann zur Beheizung der Oberseite des Drehkopfes auch ein einfacher Doppel­mantel oder eine Ausführung mit angelöteten oder einge­schweißten Heizschlangen vorgesehen sein.

    [0018] An der Unterseite des die Welle 32 aufnehmenden Durchfüh­rungsgehäuses 27 des Drehkopfes 26 ist die Mantelhülse 48 befestigt, die den unteren Abschnitt der Schneckenwelle 32 und ein Lager kapselt, welches mit Abstand von dem im Durchführungsgehäuse 27 abgestützten Lager 38 angeordnet ist. Auf das untere Ende der Schneckenwelle 32 ist gemäß Fig. 1 als Anschluß für den Drehantrieb ein Kegelzahnrad 66 aufgekeilt. Die gezeigte Bauform für die Abstützung des unteren Endes der Schneckenwelle und für den Anschluß des Drehantriebes ist nicht zwingend; auch andere An­triebsanordnungen sind denkbar, um die Gesamtbauhöhe des Mischers bei Erhalt seines Fassungsvermögens kleinzu­halten.

    [0019] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist am Ge­triebegehäuse 22 ein vorzugsweise kreisförmiges Gehäuse 70 befestigt, das u. a. die Aufgabe hat, das untere La­gerende der Schneckenwelle und das Zahnradgetriebe zu kapseln. Anstelle eines geschlossenen Gehäuses kann auch eine korbförmige Abstützung für die den Schneckenantrieb tragende Bodenplatte 68 vorgesehen sein, damit das Zahn­radgetriebe 64, 66 als Gefahrenstelle abgedeckt wird. Vom Untersetzungsgetriebe 60 geht eine Abtriebswelle 62 aus, die in der Verlängerung der Mittelachse X des Misch­behälters 10 angeordnet ist und sich mit einem Kegelzahn­rad 64 abgedichtet durch die Bodenplatte 68 bis in das Gehäuse 70 erstreckt.

    [0020] Bei der über den Tragkranz 24 und den darauf befestigten Drehkopf 26 eingeleiteten Kreisbewegung der Mischschnecke wird diese in der Nähe d. h. mit engem Abstand entlang der Innenwand des Mischbehälters herumgeführt, wobei die­se Kreisbewegung entweder reversierend oder aber auch kontinuierlich nur in einer Drehrichtung erfolgen kann. Bevor die beschriebene Kreisbewegung einsetzt, ist durch eine geeignete Schaltung dafür gesorgt, daß zuvor der An­triebsmotor 36 für den Drehantrieb der Schnecke einge­schaltet ist, die das Mischgut im Mischbehälter stets von unten nach oben fördert.

    [0021] Eine bevorzugte Drehrichtung der vom Tragkranz 24 und vom Drehkopf 26 aus eingeleiteten Kreisbewegung erfolgt der­art, daß durch die vom Mischgut ausgeübte Reaktionskraft der einseitig gelagerten Mischschnecke in jedem Fall von der Wandung des Mischbehälters 10 aus einwärts, d. h. weggedrückt wird. Auf diese Weise läßt sich ein relativ geringer Abstand der Schneckenwendel von der Behälter­wandung und damit eine intensive vollständige Durch­mischung bzw. eine Homogenität des Mischguts erreichen und gleichzeitig die Gefahr vermeiden, daß das Mischgut durch Abrieb der Schneckenwendel an der Behälterwandung verunreinigt wird. Das Gehäuse 70 oder auch eine korb­artige Halterung für die Bodenplatte 68 dient als Sicher­heits- oder Schutzabdeckung für das untere angetriebene Ende der Mischschnecke, so daß personengefährdende beweg­liche Teile ständig gekapselt bleiben.

    [0022] Die Gesamthöhe des abnehmbaren Zentralgehäuses 14 ist dahingehend ausgelegt, daß bei einer Schwenkung des Un­terteils 14 um einen Anschlußpunkt seines Oberflansches 16 am Unterflansch 12 des Mischbehälters 10 zusammen mit der Mischschnecke ein relativ großer Schwenkwinkel er­reichbar ist. Nimmt man bzgl. Fig. 1 an, daß sich der durch Lösen der Verbindungsschrauben freigelegte, nicht gezeigte Anschlußpunkt rechts in Fig. 1 befindet, so kann das Zentralgehäuse mit der darin gelagerten Mischschnecke entgegen dem Uhrzeigersinn in eine Neigungsstellung von ungefähr 45° schwenken, so daß es möglich ist, die Schnecke ungeteilt zu belassen und so von der normalen Arbeitsbühne nach unten aus dem Behälter herauszuziehen bzw. bei der Montage von unten in den Behälter hinein­zuführen.

    [0023] Entsprechend Fig. 1 befindet sich im konischen Abschnitt 15 des Zentralgehäuses 14 seitlich eine Produktaus­laßöffnung, die durch einen an seinem Umfang abgedich­teten Deckel 50 normalerweise verschlossen ist. Der Deckel ist mit Hilfe eines Druckmittelzylinders 52 in einer Längsführung 54 zum Öffnen und Schließen des Pro­duktauslasses beweglich. An die Längsführung 54 ist ein nach unten abgewinkelter Auslaßkanal 56 unmittelbar an­geschlossen. Am Umfang des konischen Abschnittes 15 sind außerdem eine oder mehrere Inspektionsöffnungen 58 mit Einrichtungen zur Probeentnahme oder zur Messung von Tem­peratur, Feuchtigkeit usw. vorgesehen.

    [0024] Durch das Hochlegen des Drehkopfes 26 als Lagergehäuse für die Mischschnecke in den Bereich größerer Durchmesser des Mischbehälters ergibt sich die Möglichkeit, auch die Mischschnecke mit größerem Durchmesser auszuführen. Ein größerer Schneckendurchmesser gewährleistet eine erhöhte Mischgutumwälzung pro Zeiteinheit. Diese erhöhte Misch­intensität war bei den bisherigen Konstruktionen nicht möglich, weil die Schnecke durch das Lagergehäuse hin­durchgeführt werden mußte. Außerdem führt die Höherlegung des Drehkopfes zu einer vergrößerten Bodenfläche des Mischbehälters und folglich zu einer vergrößerten Ober­seite 28 des Drehkopfes. Diese Oberflächenvergrößerung ermglicht nunmehr, selbst bei kleinen Mischertypen, den Behälterboden zu beheizen und dadurch unerwünschte Kon­densatbildung zu verhindern.

    [0025] Die in Fig. 3 gezeigte Variante unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. 1 dadurch, daß anstelle eines gekapselten unteren Endes der Schneckenwelle 32 deren Drehantriebseinheit 36, 60 direkt an einem unteren Flansch 72 der Lagerhülse 48 befestigt ist. Aufgrund dieser Bauart bewegt sich die an die Lagerhülse 48 angeflanschte Antriebseinheit 36, 60 zusammen mit dem Tragkranz 24, und der Schneckenwelle 32 während des Mischerbetriebes um die senkrechte Behälterachse X.


    Ansprüche

    1. Kegelschneckenmischer mit einem nach oben konisch erweiterten Mischbehälter, einer im unteren Bereich des Mischbehälters angeordneten Produktauslaßöffnung, einer mit dem unteren Ende Mischbehälters verbundenen Anschluß­einheit, einem in der Anschlußeinheit gelagerten und ab­gestützten Drehkopf, in dem die Welle einer in den Misch­behälter hineinragenden und Mischflügel tragenden Misch­schnecke gelagert und am unteren Ende drehbar angetrieben ist, und mit einem in der Anschlußeinheit gelagerten und um die senkrechte Achse des Mischbehälters drehbar ange­triebenen Führungsglied für eine Umlaufbewegung der Mischschnecke entlang der Behälterwandung,
    gekennzeichnet durch folgende Merkmale,
    die Anschlußeinheit ist als ein Zentralgehäuse (14) mit einem die Wandung des Mischbehälters (10) fortsetzenden oberen konischen Abschnitt (15), der die Produktauslaß­öffnung (56) und andere Armaturanschlüsse der Prozeß­technik enthält, und mit einem unteren zylindrischen Ab­schnitt (18) ausgeführt;,
    das Führungsglied besteht aus einem außenverzahnten waa­gerechten Tragkranz (24), der in einem an der Unterseite des zylindrischen Abschnittes (18) befestigten Getriebe­gehäuse (22) geführt und gelagert ist, und durch den sich die Schneckenwelle (32) mit dem sie umgebenden Lagerge­häuse (48) hindurch erstreckt;
    der Drehkopf (26) ist auf dem Tragkranz (24) befestigt und mit einer zylindrischen Außenwand (42) durch eine Gleitringdichtung (44) gegenüber dem zylindrischen Abschnitt (18) des Zentralgehäuses (14) abgedichtet.
     
    2. Mischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehkopf (26) eine nach oben in den Mischbehälter weisende und den Boden des Mischbehälters bildende, gewölbte, insbesondere kugelförmige Oberfläche (28) aufweist, in der aufgrund der angepaßten Form des un­teren Endes des oder der Schneckenflügel (34) Misch­toträume vermieden sind.
     
    3. Mischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß der Drehkopf (26) an seiner kugelförmigen Oberfläche (28) durch eine Doppelmantel-Ausführung oder dort angebrachte Heizkanäle (46) beheizbar ist.
     
    4. Mischer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß der Drehkopf (26) ein be­züglich seiner axialen Erstreckungsrichtung geneigtes Durchführungsgehäuse (27) für die Schneckenwelle (32) enthält, eine in sich versteifte Konstruktion aufweist und mit der Oberseite des Tragkranzes (24) lösbar ver­bunden ist, über den der Drehkopf gelagert ist.
     
    5. Mischer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenwelle (32) in einem unteren Bereich des geneigten Durchführungsgehäuses (27) des Drehkopfes gelagert und in einem oberen, dem Mischbehälter (10) zugewandten Bereich abgedichtet ist.
     
    6. Mischer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß ein oberer Abschnitt des Ge­triebegehäuses (22) und der an den Mischbehälter (10) angeflanschte zylindrische Abschnitt (18) des Zentral­gehäuses (14) mit einer Paßbohrung ausgeführt sind, die der zylindrischen Außenwand (42) des auf dem Trag­kranz (24) befestigten Drehkopfes (26) gegenüberlie­gen, um dazwischen Gleitringdichtungen (44) aufzu­nehmen.
     
    7. Mischer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der obere konische Abschnitt (15) des Zentralgehäuses (14) mit einem oberen Flansch (16) als Fortsetzung an den Unterflansch (12) des Mischbehälters (10) ange­schlossen ist und außer dem seitlichen Produktauslaß (50) sämtliche Flansche für Armaturen, Schaugläser, Inspektionsöffnungen und dgl. enthält.
     
    8. Mischer nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß die geneigte Durchführung (27) im Drehkopf (26) als Aufnahme für Radial- und Axiallager (38) sowie für die Dichtungen (40) der Schneckenwelle (32) ausgebildet ist und sich etwa über die gleiche Höhe wie die zylindrische Außenwand (42) des Dreh­kopfes erstreckt.
     
    9. Mischer nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (36) und das Unter­setzungsgetriebe (60) des über einen Kegelradsatz (64, 66) mit der Schneckenwelle (32) gekuppelten Schnecken­antriebes an der Unterseite einer Bodenplatte (68) angeordnet sind, die mit dem Getriebegehäuse (22) in fester Verbindung steht.
     
    10. Mischer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (36) und das Untersetzungsgetriebe (60) für die Mischschnecke an der Bodenplatte (68) einer z. B. zylindrischen Abdeckung (70) angeordnet sind, die zur Kapselung des offenen Schneckenantriebes abge­dichtet am Getriebegehäuse (22) lösbar befestigt ist.
     
    11. Mischer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (70) als Schutz- und Sicherheitskorb für das angetriebene Ende der Mischschnecke (32) aus­gebildet ist und personengefährdende bewegliche Teile kapselt.
     
    12. Mischer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die über den Tragkranz (24) und den Drehkopf (26) eingeleitete, insbesondere re­versierbare Kreisbewegung der Mischschnecke entlang der Wandung des Mischbehälters (10) bevorzugt in ei­ner Drehrichtung erfolgt, in der die Mischschnecke (32, 34) aufgrund ihrer aufwärts gerichteten Förder­bewegung und aufgrund ihrer Schneckensteigung durch die Reaktionskraft des Mischgutes von der Wandung des Mischbehälters (19) weggedrückt wird.
     
    13. Mischer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Gesamthöhe des abnehm­baren Zentralgehäuses (14) dahingehend ausgelegt ist, daß bei einer Schwenkung um einen Anschlußpunkt sei­nes Oberflansches (16) aufgrund des dort vorhandenen Durchmessers der unteren Behälteröffnung ein aus­reichend großer Schwenkwinkel erreichbar ist, der eine Schneckenmontage oder -demontage der insbeson­dere ungeteilten Mischschnecke (32, 34) von der Ar­beitsbühne aus ermöglicht.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht