[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kunststoffpalette mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1. Derartige Kunststoffpaletten sind aus der DE-OS 27 03 506 bekannt.
[0002] Die Herstellung von Kunststoffpaletten aus einzelnen Kunststoffteilen, die nebeneinander
(siehe beispielsweise auch DE-OS 14 56 737 bzw. deren parallele US-PS 3 307 504, DE-OS
19 46 224 oder auch DE-PS 24 03 374 mit Zusatzpatent 26 13 083) und/oder auch übereinander
angeordnet werden, hat allgemein den Zweck, die zur Herstellung der Kunststoffpalette
verwendeten Formen relativ klein zu halten. Dabei wird das Risiko in Kauf genommen,
daß die Kunststoffpalette in den Verbindungsflächen ihrer Kunststoffteile weniger
stabil ist oder zum Aufbrechen während der Benutzung neigt.
[0003] Es ist bekannt, bei dar Verbindung derartiger Kunststoffteile sich überlappende
Flansche vorzusehen (DE-OS 14 56 737, 5. 12. unterer Absatz). Es ists auch bekannt,
eine formschlüssige Verbindung mittels gesonderter Verbindungsprofile vorzusehen
(DE-OS 19 46 224, Anspruch 8). Ferner hat man Vertikalstege entweder Seite an Seite
oder mit einem offenen Profil zu einem Kastenprofil (z.B. DE-PS 26 13 083) verbunden.
[0004] Als Verbindungsarten kommen beispielsweise Verkleben (siehe auch DE-PS 24 03 374),
Verschweißen, Heißsiegeln oder mechanische Befestigungsarten in Betracht (wiederum
DE-OS 14 56 737, S. 12, unterer Absatz).
[0005] Nun sind verklebte oder verschweißte Verbindungsstellen im allgemeinen nicht so fest
oder wenigstens nicht so dauerbeständig wie integrale Profile gleichen Querschnitts.
[0006] Mechanische Verbindungsmittel erfordern relativ umständliche Nachmontierungsarbeiten
und können sich außerdem lockern. Außerdem verbrauchen die bekannten Kunststoffpaletten
relativ viel teure Kunststoffmasse und sind häufig im ganzen relativ kompliziert
ausgebildet, um die Verbindung überhaupt zu ermöglichen.
[0007] Die Kunststoffpalette nach der DE-OS 27 03 506, auf die sich die Erfindung bezieht,
ist aus im wesentlichen dreieckigen Kunststoffteilen insbesondere durch Spiegelschweißung
zusammengesetzt, die sich zu einer quadratischen Kunststoffpalette ergänzen. Jedes
Kunststoffteil ist als Vertikalstegfachwerk gebildet, so daß auch die zusammengesetzte
Kunststoffpalette als Vertikalstegfachwerk gebildet ist. Dessen Stege verlaufen parallel
zu den Seitenwänden der zusammengesetzten Kunststoffpalette und somit schräg zu der
jeweiligen vertikalen Ebene der Verbindungsfläche benachbarter Kunststoffteile. Außerdem
fluchten im allgemeinen keine Vertikalstege benachbarter Kunststoffteile, da diese
infolge Abrundung an ihrer in der Kunststoffpalette jeweils innen gelegenen Spitze
an der jeweiligen Verbindungsfläche relativ zueinander verschiebbar angeordnet sind.
Überdies ist jedes Kunststoffteil im Bereich einer Verbindungsfläche als vom Vertikalstegfachwerk
statisch völlig unabhängige Verstärkung in Form eines offenen Profils mit einer Aussteifung
durch von den Vertikalstegen verschiedene vertikale Stege derart geformt, daß sich
im zusammengebauten Zustand jeweils zwei einander zugewandte offene Profile zu einem
Hohlprofil ergänzen; dabei kann es vorkommen (Fig. 2 bei Bezugszeichen 9 der DE-OS
27 03 506), daß die bei passender relativer Lage benachbarter Kunststoffteile einander
zugewandten Enden der Stege im jeweiligen offenen Hohlprofil stumpf miteinander verschweißt
oder anderweitig verbunden werden. Die vertikalen Stege im jeweiligen offenen Profil
sind mit einer größeren Häufigkeit als die Vertikalstege des an das jeweilige offene
Profil anschließenden Vertikalstegfachwerks angeordnet und setzen auch keine Vertikalstege
des Vertikalstegfachwerks in das jeweilige offene Profil fort. Bei dieser relativ
materialaufwendigen Bauweise sind im Bereich der jeweiligen Verbindungsfläche die
als Zuganker wirkenden Vertikalstege des Vertikalfachwerks unterbrochen, und die versetzt
weiterführenden Stege im Hohlprofil verlaufen dabei schräg zu den folgenden Vertikalstegen
des Vertikalfachwerks und werden daher auf Knickung bei Beanspruchung längs des jeweils
folgenden Vertikalstegs des Vertikalstegfachwerks beansprucht. Bei gleicher Beanspruchungsrichtung,
welche der Beanspruchungsrichtung längs einer Seitenwand der Kunststoffpalette entspricht,
ist auch die Verbindungsfläche schräg zur Beanspruchungsrichtung angeordnet und damit
auf Scherung beansprucht. Diese Schwachpunkte in Verbindung mit der allgemeinen Tatsache,
daß Verbindungsstellen an sich die Beanspruchbarkeit von Kunststoffpaletten mindern
und dabei noch unter UV-Einfluß einem allmählichen Abbau der Dauerbeanspruchbarkeit
unterliegen, bedingen bei dieser bekannten Kunststoffpalette die Ausbildung jeweils
eines Hohlprofils mit engem Steggefache an jeder Verbindungsfläche. Ein solches Hohlprofil
schwächt auch das Erscheinungsbild des Vertikalstegfachwerks der Kunststoffpalette.
[0008] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, bei einer als Vertikalstegfachwerk
ausgebildeten Kunststoffpalette, die so zusammengesetzt ist, daß an der Verbindungsfläche
der einzelnen Kunststoffteile eine dauerhafte Verbindung ohne Schwächung der gesamten
Kunststoffpalette geschaffen ist, diese Eigenschaften in einer vereinfachten Ausbildung
zu erreichen.
[0009] Die erfindungsgemäße Kunststoffpalette - typischerveise eine rechteckige, z.B. auch
quadratische Palette - ist parallel zu einer Seitenwand geteilt. Miteinander fluchtende
Vertikalstege des Vertikalstegfachwerks verlaufen rechtwinklig zur vertikalen Ebene
der Verbindungsfläche und setzen sich dort von einem Kunststoffteil in das benachbarte
unmittelbar fort, d.h. ohne Zwischenschaltung eines zur Verbindung und Versteifung
dienenden, statisch völlig vom Vertikalstegfachwerk unabhängig zusammengesetzten
Hohlprofils. Nun erfordert ein Ausgleich der ohne besondere Maßnahmen auftretenden
Schwächung der Festigkeit einer Kunststoffpalette durch Teilung, sei es an sich an
einer Verbindungsfläche, sei es durch allmählichen Abbau der Verbin dungsgüte unter
Einfluß von UV-Strahlung, regelmäßig einen Materialmehrverbrauch an Kunststoff. Dieser
beschränkt sich jedoch auf eine Verdickung der miteinander verbundenen Enden von Vertikalstegen
des Vertikalstegfachwerks und ist dabei minimal im Vergleich mit der Bildung von statisch
völlig vom Vertikalstegfachwerk unabhängigen Kunststoffprofilen. Die miteinander
verbundenen Vertikalstege durchlaufen dabei das ganze Vertikalstegfachwerk der Kunststoffpalette
parallel zu deren seitlicher Begrenzung und wirken dabei als geradlinig zwischen
gegenüberliegenden Seitenwänden der Kunststoffpalette durchlaufende Zuganker oder
Zugarmierungen mit geradlinig durchgehendem Kraftlinienverlauf, die überdies bei
Beanspruchung in ihrer Längsrichtung an ihrer jeweiligen Verbindungsfläche auch nur
rechtwinklig zu dieser - und somit nicht auf Scherung - beansprucht sind. Auch das
Erscheinungsbild des Vertikalfachwerks der gesamten Kunststoffpalette bleibt dabei
trotz Zusammensetzung aus verschiedenen Kunststoffteilen weitgehend unbeeinträchtigt.
Die Verdickungen der Enden der Vertikalstege in dem Anschlußbereich benachbarter Kunststoffteile
erscheinen dabei auf den ersten Blick unscheinbar, vermögen jedoch durch die erwähnte
Schaffung geraldlinig parallel zum Palettenrand durchlaufender Zugelemente zwischen
gegenüberliegendedn Seitenrändern der Palette solche vergrößerte Verbindungsflächen
ohne Scherbeanspruchung zu schaffen, welche im Sinne der Aufgabenstellung eine Vereinfachung
der Ausbildung der Kunststoffpalette und eine Materialeinsparung ermöglichen, ohne
in der Praxis wesentliche Einbußen an Belastbarkeit und Dauerfestigkeit der zusammengesetzten
Kunststoffpalette hinnehmen zu müssen. Dafür wird ein verhältnismäßig größerer Formgebungsaufwand
hingenommen. Denn in eine Verbindungsfläche auslaufende einzelne Stege, auch die
an einem offenen Profil eines Kunststoffteils nach der DE-OS 27 03 506, müssen mittels
zurückziehbarer Seitenschwerter an den Kunststoff-Formen gefertigt werden. Bei den
erfindungsgemäß vorgesehenen Verdickungen an den in der Verbindungsfläche ausmündenden
Vertikal stegen des Vertikalsteggefaches können die Seitenschwerter nach Formgebung
jedoch nicht aus der Verbindungsfläche einteilig zurückgezogen werden, ohne die hergestellten
Verdickungen wieder abzuscheren. Somit wird eine unkonventionelle Zweiteilung des
jeweiligen Seitenschwerts mit unterschiedlichem Zeitpunkt und unterschiedlicher
Richtung der Bewegung der Teile des Seitenschwertes erforderlich. Dies wird im Rahmen
der Erfindung jedoch im Interesse der aufgabengemäßen Vereinfachung der Palettenausbildung,
im besonderen auch der Materialeinsparung an Kunststoff im Vergleich mit der Bildung
statisch unabhängiger Hohlprofile, hingenommen.
[0010] Damit läßt sich im Prinzip eine Kunststoffpalette im wesentlichen als Vertikalsteggefache
mit senkrecht stehenden und sich vorzugsweise rechtwinklig kreuzenden Vertikalstegen
schaffen, wobei zur Verwendung von möglichst kleinen Spritzgußmaschinen - oder bei
Herstellung von geschäumten Kunststoffpaletten von Schäumformen - die Palette jedoch
mehrmals unterteilt ist. Insbesondere kann man dabei für verschiedene Palettengrößen
durch vernünftige Aufteilung der einzelnen Kunststoffteile gleiche Formteile vervenden.
[0011] Wenn man etwa eine Palette mit den Außenmaßen 1000 x 1000 mm mit einer Palette mit
den Außenmaßen 800 x 1200 mm vergleicht, können dieselben äußeren Kunststoffteile
Verwendung finden, bei spiegelsymmetrischer Ausbildung an der Palette sogar jeweils
für die beiden an verschiedenen Seiten der Kunststoffpalette gegenüberliegenden Außenteile
dieselben Kunststoffteile, so daß für diese nur eine einzige Form benötigt wird. Lediglich
für das Mittelteil muß eine spezielle zusätzliche Form gebaut werden. Ähnlich läßt
sich der Bauaufwand für eine Palette mit den Außenmaßen 1200 x 1200 mm reduzieren.
[0012] Für die Fertigung eines einzigen Kunststoffteils der Palette genügt in einem solchen
Fall eine Spritzgußmaschine, auch für schwer fließendes Material, von 1200 Tonnen
Schließkraft. Würde die Breite in einem Teil produziert, müßte eine Spritzgußmaschine
mit mindestens 3000 Tonnen Schließkraft vorgesehen werden. Der Investitionsunterschied
läge im Verhältnis von 1,2 : 3,5 Millionen Schweizerfranken.
[0013] Man könnte daran denken, die Verbindungsfläche der Enden der Vertikalstege uneben,
z.B. abgestuft, auszubilden. Vor zugsweise ist jedoch die Anordnung nach Anspruch
2 vorgesehen. Dabei verzichtet man auf einen formschlüssigen Anschluß, kann aber bei
geeignetem Verbindungsmittel trotzdem ungeschwächte Festigkeit erhalten.
[0014] Anspruch 3 sieht eine weitere Vereinfachung dahingehend vor, daß auch über die ganze
Kunststoffpalette gesehen eine einzige vertikale Verbindungsfläche zwischen horizontal
benachbarten Kunststoffteilen vorgesehen wird, wobei im oben geschilderten Sinn
eine vorzugsweise Weiterbildung im Anspruch 15 genannt ist.
[0015] Es kommen alle bekannten Verbindungsverfahren, insbesondere die genannten Verbindungsverfahren,
z.B. Verkleben, in Frage. Bevorzugt ist jedoch eine Verschweißung, insbesondere eine
Verbindung nach Art einer Spiegelschweißung (vgl. Anspruch 6).
[0016] Bestimmte Verbindungsarten, wie etwa Schweißnähte, sind zudem extrem empfindlich
gegen UV-Bestrahlung. Um die tragenden Teile der Schweißnähte gegen direkte Sonnenbestrahlung
abzuschirmen, wird zweckmäßig im Bereich der Schweißnähte die Gitterkonstruktion
zugedeckt (vgl. Anspruch 7). Es sind somit nur noch die oben liegenden, horizontalen
Schweißnähte der direkten Bestrahlung ausgesetzt. Gegebenenfalls kann man entsprechende
Abdeckungen auch an der Unterseite der Palette vorsehen, um auch dort einer Beeinträchtigung
der Schweißnähte vorzubeugen, sei es durch chemischen Einfluß von der Lagerfläche
her, sei es wiederum durch Sonnenbestrahlung bei aufrechtem Stand, sei es schließlich
bei invarianter Gestaltung der Palette mit wahlweiser Beladung an der oberen oder
an der unteren horizontalen Außenfläche.
[0017] Es ist durchaus üblich, eine Kunststoffpalette zusätzlich noch horizontal zu unterteilen
(vgl. z.B. US-PS 3 307 504, Fig. 2 und 3 mit Beschreibung). Ohne eine derartige Konstruktionsweise
grundsätzlich ausschließen zu wollen, sieht die erfindungsgemäße Kunststoffpalette
jedoch vorzugsweise gemäß Anspruch 8 vor, daß ihre Kunststoffteile, aus denen sie
in horizontaler Nebeneinanderreihung zusammengesetzt ist, in vertikaler Richtung integral
geformt sind.
[0018] Soweit das Vertikalstegfachwerk offen ausgebildet ist, kann Regenwasser oder sonstige
Flüssigkeit frei durchlaufen. Man kann jedoch bei Kunststoffpaletten dieser Art auch
noch Bereiche vorsehen, die mit Horizontalwänden geschlossen sind. In derartigen
Bereichen werden zweckmäßig nach Anspruch 9 Wasserablauflöcher vorgesehen, um insoweit
die Eigenschaften eines offenen Gitters über die ganze Fläche der Kunststoffpalette
weitestgehend beibehalten zu können.
[0019] Vertikalstegfachwerke können in verschiedener Weise gebildet sein. Zum Beispiel
sind sich vertikal oder schräg kreuzende Gitter oder Wabengitterwerke bekannt. Alle
derartigen Vertikalstegfachwerke zeigen jedoch eine relativ schwache Reibfläche
gegenüber Lasten einerseits und gegenüber eingreifenden Gabelstaplerarmen andererseits.
In der Kunststoffpalette sind daher zweckmäßig in den erforderlichen horizontal geschlossenen
oder auch offenen Bereichen Aufnahmelöcher von Zapfen aus gummielastischem Material,
z.B. aus Kautschuk oder einem Gummiersatzstoff, vorgesehen, um ein Verrutschen der
Lasten oder ein Abgleiten von den Gabelstaplerarmen zu verhindern (vgl. DE-OS 25 07
275). Auf diese Weise kann das Konzept der Erfindung, möglichst weitgehend Vertikalstegfachwerk
zu verwenden, ohne Beeinträchtigung durch Abgleiten in den genannten Bereichen durchgehalten
werden.
[0020] Die Ansprilche 11 bis 14 zeigen verschiedene bevorzugte Bauformen der erfindungsgemäßen
Kunststoffpalette, die gemäß Anspruch 16 vorzugsweise aus Spritzgußformstücken zusammengesetzt
sind. Horizontal zusammengesetzte Kunststoffdoppeldeckpaletten nach Anspruch 11 oder
Kufenpaletten nach Anspruch 12 sind an sich bekannt (z.B. GB-OS 20 22 551, Fig. 13
und DE-OS 25 07 275).
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer eindeckigen Kunststoffpalette als Kufenpalette;
Fig. 1a eine vergrößerte Herauszeichnung der mit X bezeichneten Stellen in Fig. 1;
Fig. 1b in nochmaliger Vergrößerung einen Querschnitt durch die Stelle gemäß Fig.
1a;
Fig. 2 eine vergrößerte Draufsicht auf eine Kreuzungsstelle des Vertikalstegfachwerks
der Kunststoffpalette nach Fig. 1;
Fig. 3 in demselben Maßstab wie in Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Stegverbindung
des Vertikalstegfachwerks nach Fig. 1 zwischen zwei benachbarten Kunststoffteilen
ohne Berücksichtigung der in Fig. 1 dargestellten Deckstreifen;
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Teilbereich einer möglichen Kufenpalette gemäß
Fig. 1 rechtwinklig zu deren Kufen in vergrößertem Maßstab;
Fig. 5 im gleichen Maßstab wie in Fig. 4 einen Querschnitt durch eine mögliche Kufenpalette
gemäß Fig. 1 in der Ausführungsform gemäß Fig. 4 längs der Kufen; sowie
Fig. 6 eine abgebrochen dargestellte Draufsicht auf einen Eckbereich der Kufenpalette
nach Fig. 4 und 5.
[0022] Die Erfindung wird an einer als Kufenpalette ausgebildeten Kunststoffpalette veranschaulicht.
Die Übertragung auf eine an sich bekannte Doppeldeckpalette erfolgt auf die dem durchschnittlichen
Fachmann geläufige Weise analog.
[0023] Das Deck der Kufenpalette ist als Vertikalstegfachwerk 2 ausgebildet. Bei der Schnittdarstellung
gemäß den Fig. 4 und 5 ist dabei das Rastermaß des Vertikalstegfachwerks 2 etwas unterschiedlich
gegenüber der Darstellung nach Fig. 1. Eine entsprechende Übertragung auf gleiche
Rastermaße oder Teilungen ist ebenfalls für den Fachmann ohne weiteres möglich.
[0024] Die Kunststoffpalette weist drei das Deck 6 tragende Kufen 4 auf, welche in Längsrichtung
der langgestreckt rechtekkigen Kunststoffpalette zueinander parallel verlaufen und
von denen je eine am Längsrand und eine in der Mitte angeordnet ist. Fluchtend unterhalb
des Decks 6 erstrecken sich als Durchbrechungen der Kufen 4 rechtwinklig zu diesen
zwei symmetrisch zur Querebene der Kunststoffpalette angeordnete Eingriffsöffnungen
8 für Gabelstaplerarme.
[0025] Wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich ist, erstreckt sich das Vertikalstegfachwerk
2 vom Deck 6 bis in die Kufen. Entsprechend kann bei einer Doppeldeckpalette das Vertikalstegfachwerk
in beiden Decks und in deren Verbindungsteilen durchgehend angeordnet sein.
[0026] Die Stege 10 des Vertikalstegfachwerks 2 kreuzen sich rechtwinklig und sind so relativ
zueinander angeordnet, daß jeweils ein äußerer Steg 12 bzw. 14 eine geschlossene
längsseitige (äußerer Steg 12) oder stirnseitige (äußerer Steg 14) Begrenzungswand
der Kunststoffpalette bildet. So kann zum Beispiel der äußere Steg 12 für Beschriftungsstellen
16 von Herstellerseite, für Datierungsmarken 18 und für Beschriftungen 20 von Kundenseite
Anwendung finden.
[0027] Die beschriebene Kunststoffpalette ist im ganzen als Vertikalstegfachwerk 2 gebildet.
[0028] Die Aufnahme der Palette mittels Gabelstaplerarmen ist von allen vier Seiten her
möglich, und zwar entweder durch die beiden Öffnungen 22 zwischen benachbarten Paaren
von Kufen 4 oder durch die eigens an der Längsseite jeweils vorgebildeten Eingriffsöffnungen
8.
[0029] Diese Eingriffsöffnungen 8 sind gemäß Fig. 5 in der jeweiligen Kufe von einer Seitenwand
16′ umgrenzt, bei der mindestens in ihrem oberen Wandteil Durchlaßöffnungen 18 ausgebildet
sind, welche ein Ablaufen von Feuchtigkeit aus den zwischen den Stegen des Vertikalstegfachwerks
2 gebildeten Kammern 20 ermöglichen. Ahnliche Ablauföffnungen 24 können auch an anderen
horizontal geschlossenen Bereichen der Kunststoffpalette vorgesehen sein. Speziell
sind sie gezeigt in der oberen Grenzfläche des Decks 6 in Fig. 1 an solchen Stellen,
wo das Vertikalstegfachwerk oben geschlossen ist.
[0030] Die Eingriffsöffnungen 8, welche auch durch die Mittelkufe hindurch verlaufen, sind
gemäß Fig. 4 jeweils mit einer solchen unteren Anschrägung 26 und im Falle der äußeren
Kufen 4 auch noch mit einer oberen Anschrägung 28 versehen, um das Einführen der
Gabelstaplerarme zu erleichtern. Im Falle der mittle ren Kufe geht deren obere Begrenzungswand,
in welcher die Ablauföffnungen 18 ausgebildet sind, fluchtend in die Unterseite des
Decks 6 über.
[0031] Aus Fig. 4 kann man ferner entnehmen, daß im Bereich der Kufen 4 das Vertikalstegfachwerk
enger als im Bereich des Decks geteilt ist, hier durch Anordnung jeweils noch eines
weiteren mittleren vertikalen Zwischenstegs 30.
[0032] Andererseits läßt sich aus Fig. 5 entnehmen, daß in anderen Bereichen, hier Nachbarbereichen
einer Eingriffsöffnung 8, nicht alle vertikalen Stege bis zur Unterfläche der Palette,
welche der Unterseite der Kufen 4 entspricht, durchzulaufen brauchen, sondern daß
gemäß der hier gezeichneten Darstellung wenigstens in gewissen Bereichen jeder zweite
Vertikalsteg 32 durchzulaufen braucht, während andere Vertikalstege 34 nach unten
hin früher enden, hier in mittlerer Höhe der Eingriffsöffnung 8.
[0033] Entsprechend ist eine Vielzahl anderer Varianten und weiterer Ausgestaltungen möglich,
die jedem Kunststoffpalettenbauer geläufig sind, insbesondere, wenn er in der Herstellung
von Kunststoffpaletten mit Vertikalstegfachwerken erfahren ist. Dies gilt auch für
die etwaige Schaffung weiterer sich horizontal erstreckender Öffnungen in den Stegen,
andere Rastermaße und andere Längenunterteilungen und -anordnungen.
[0034] Eine bevorzugte Verzweigungsform der allgemein mit 32 bezeichneten Vertikalstege
zeigt dabei Fig. 2. Man erkennt, daß der Knotenpunkt 36 der allgemein mit 32 bezeichneten
Vertikalstege des Vertikalstegfachwerks 2 einen Kreis 38 beschreibt, der eine gedachte
Linie sein kann, ebenso aber auch materiell, konkav oder konvex in jeweils gewünschter
Form gestaltet sein kann, beispielsweise als materielles punktförmiges Unterstützungsraster
mit horizontaler oder gewölbter Oberfläche.
[0035] Zur Unterstützung von Lasten sind ferner an der Oberseite des Decks 6 an den Stellen
X sich nach oben erweiternde abgestufte Durchgangslöcher 40 nach Art von Stufenbohrungen
ausgebildet, in welche nicht dargestellte Gummizapfen aus Naturkautschuk oder einem
Ersatzstoff, beispielsweise weichem PVC, eingesteckt werden können, um ein Verrutschen
der Ladung auf der Kunststoffpalette zu vermeiden. Eine entsprechende Ausbildung X,
welche mehr im einzelnen in den Fig. 1a und 1b veranschaulicht ist, ist mit umgekehrter
Achsorientierung auch an der Unterseite des Decks 6 an solchen Orten vorgesehen, die
einerseits zwischen den Kufen, hier zentral, liegen und andererseits mit den Eingriffsöffnungen
8 fluchten. Man kommt bei der beschriebenen Kunststoffpalette mit vier derartigen
Stellen X an der Unterseite des Decks aus, um bei Gabelstaplereingriff von jeder
beliebigen der vier Seiten auch einem Verrutschen eingreifender Gabelstaplerarme
bremsend entgegenzuwirken.
[0036] Bei der dargestellten Ausführungsform haben die Ablauföffnungen 18 für Feuchtigkeit
kreisrunden Querschnitt, die Durchgangslöcher 40 jedoch rechteckigen Querschnitt,
ohne daß dies zwingend ist. Beispielsweise können auch die Durchgangslöcher 40 kreisrunden
Querschnitt haben. Der allseitig kufenförmig abgesetzte untere Abschnitt 42 kann dabei
zur Aufnahme eines Schaftes von komplementär zu den Durchgangslöchern 40 ausgebildeten
Zapfen dienen oder einfach für den Fall einer Nichtbestükkung mit derartigen Zapfen
ebenfalls zum Feuchtigkeitsabfluß nutzbar sein.
[0037] Bezüglich einer bevorzugten Verteilung der Stellen X an der Oberseite des Decks 6
der Kunststoffpalette wird auf das Verteilungsbild von Fig. 1 ausdrücklich hingewiesen,
wo im mittleren Bereich längs der Palette diese Stellen X längs zweier Mittellinien
zwischen den Kufen, in den Bereichen der Längskante jedoch längs zweier ebenfalls
kufenparalleler Linien mit abwechselnder Besetzung vorgesehen sind.
[0038] Wie ebenfalls in Fig. 1 dargestellt ist, ist die Kunststoffpalette aus je zwei Kunststoffteilen
44 und 46 zusammengesetzt, deren Verbindungsflächen 48 vertikale Ebenen sind, die
sich längs der Längskante der Kunststoffpalette bzw. längs deren Kufen bzw. längs
den dazu parallelen Stegen 32 über die ganze Höhe der Kunststoffpalette erstrecken.
Man kann dabei zwei gleiche Kunststoffteile 44 für die jeweils eine äußere Kufe bildenden
Randteile und ebenfalls jeweils zwei gleiche Kunststoffteile 46 für Mittelstücke verwenden,
die an der Längsmittellinie der Kunststoffpalette unter hälftigem Beitrag zu deren
mittlerer Kufe 4a aneinander anschließen.
[0039] Von der bis zur oberen Sichtfläche des Decks verlaufenden Nahtlinie 50 der jeweiligen
Verbindungsfläche 48 erstreckt sich zu beiden Seiten jeweils ein Deckstreifen 52 zur
Abdeckung seitlicher Lichteinstrahlung auf die Verbindungsfläche 48, an welcher die
zweckmäßig aus Spritzgußformstücken bestehenden Kunststoffteile 44 und 46 miteinander
ebenso zweckmäßig durch Spiegelschweißen verbunden sind, so daß die Verbindungsflächen
48 dann Spiegelschweißnähte verkörpern.
[0040] Die Deckstreifen 52 sind zweckmäßig bei der Herstellung der Kunststoffteile 44 und
46 bereits mit ausgeformt; es wäre auch denkbar, jedoch aufwendiger, sie nachträglich
aufzubringen oder in entsprechende Aussparungen einzulegen und sie dabei in geeigneter
Weise zu verbinden, beispielsweise durch Verkleben.
[0041] In den Verbindungsflächen 48 setzen sich Vertikalstege 32 des Vertikalstegfachwerks
2 unmittelbar von einem Kunststoffteil in das benachbarte fort, wie dies in Fig.
3 veranschaulicht ist. In der Nachbarschaft der Verbindungsfläche 48 sind dabei die
Vertikalstege 32 relativ zu ihrer normalen Stärke in ihren an der Verbindungsfläche
48 gegenüberliegenden Enden 54 verbreitert ausgebildet. Die Enden 54 grenzen dabei
an die Verbindungsfläche 48 mit ihren Stirnseiten 56 an. In der Praxis reichen verstärkte
Enden 54 von nur wenigen Millimetern Länge. Bei einer Breite des normalen Vertikalstegs
34 von beispielsweise 4 mm reicht eine Längserstreckung des Endes 48 von 3 mm, um
zu erreichen, daß die Festigkeit der sich über die Verbindungsfläche fortsetzenden
Vertikalstege im Bereich der Verbindungsfläche 48 mindestens ebenso groß ist wie an
nicht durch eine Verbindungsfläche 48 aufgetrennten, also integralen Bereichen der
Vertikalsteg 32 mit normaler Vertikalstegstärke, im Ausführungsbeispiel der Stärke
3 mm.
[0042] Alle Kunststoffteile 44 und 46 sind - wie erwähnt sogar zweckmäßig einschließlich
der Deckstreifen 52 - über ihre ganze Höhe integral gefertigt, wie erwähnt zweckmäßig
als Spritzguß formstücke.
[0043] In Fig. 6 sind die beschriebenen Merkmale der Kufenpalette nach den Fig. 4 und 5
nochmals in anderer Blickrichtung dargestellt, nämlich in Draufsicht mit gestrichelter
Darstellung abgedeckter Bereiche. Man sieht insbesondere deutlich (vgl. auch Fig.
1), daß die Vertikalstege 10 des Vertikalstegfachwerks rechtwinklig zueiander und
zu den äußeren Vertikalstegen 12 und 14 verlaufen, welche die Seitenwände der Kunststoffpalette
bilden. Das gleichmäßig rechteckige Raster der Vertikalstege 10 setzt sich dabei
ohne Störung an der Verbindungsfläche von Kunststoffteil 44 zu Kunststoffteil 46 usw.
fort, wie sich aus der Aquidistanz der Knotenpunkte (vgl. Fig. 2) in Nachbarschaft
der Verbindungsflächen 48 ebenso wie innerhalb der Kunststoffteile 44, 46 usw. ergibt.
Dabei setzen sich speziell die Verbindungsflächen 46 direkt überbrückende Vertikalstege
32 parallel direkt vom Seitensteg 12 bis zum (nicht dargestellten) Seitensteg 12
an der anderen Stirnseite der Kufenpalette fort und bilden parallel zu den Seitenstegen
14 an der Längsseite der Palette verlaufende durchlaufende Zuganker. Zwischen den
zu beiden Seiten der Verbindungsfläche 48 jeweils benachbarten Knotenpunkten ragen
die Vertikastege 32 zunächst mit gleichbleibender Stärke in Richtung zur Verbindungsfläche
und sind erst in deren Nähe mit den verbundenen verdickten Enden 54 (vgl. Fig. 3)
versehen. Die Deckstreifen 52 erstrecken sich dabei jeweils etwa von der Verbindungsfläche
48 bis zu den nächst benachbarten Knotenpunkten.
1. Kunststoffpalette, die als Vertikalstegfachwerk (2) ausgebildet ist, bei dem Vertikalstege
(32) parallel zu Begrenzungswänden (14) der Kunststoffpalette verlaufen, und die
aus mehreren in ihrer horizontalen Erstreckungsrichtung nebeneinander liegenden,
jeweils als Vertikalstegfachwerk gebildeten Kunststoffteilen (44, 46) zusammengesetzt
ist, wobei an der jeweiligen Verbindungsfläche (48) zwischen benachbarten Kunststoffteilen
(44, 46) vertikale Stege an ihren einander zugewandten Enden (54) an deren Stirnseiten
miteinander verbunden und rechtwinklig zur vertikalen Ebene der Verbindungsfläche
(48) orientiert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß Vertikalstege (32) des Vertikalstegfachwerks rechtwinklig zur vertikalen Ebene
der jeweiligen Verbindungsfläche (48) von Kunststoffteilen (44,46) verlaufen,
daß die an der jeweiligen Verbindungsfläche (48) verbundenen vertikalen Stege Vertikalstege
(32) des Vertikalstegfachwerks (2) sind, die sich über die Verbindungsfläche vom Vertikalstegfachwerk
des einen Kunststoffteils (44) in das Vertikalstegfachwerk des benachbarten Kunststoffteils
(46) direkt fortsetzen, und
daß die an der Verbindungsfläche (48) verbundenen Enden (54) der Vertikalstege (32)
in einem solchen Ausmaß gegenüber der normalen Vertikalstegstärke in sonstigen Bereichen
des Vertikalstegfachwerks (2) verdickt ausgebildet sind, daß die Festigkeit der
sich über die Verbindungsfläche fortsetzenden Vertikalstege an der Verbindungsfläche
mindestens ebenso groß ist wie an integralen Vertikalstegbereichen mit normaler Vertikalstegstärke.
2. Kunststoffpalette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsfläche
(48) zwischen sich über die Verbindungsfläche fortsetzenden Vertikalstegen (32) eine
einzige vertikale Ebene ist.
3. Kunststoffpalette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsfläche
(48) zwischen benachbarten Kunststoffteilen (44,46) eine einzige vertikale Ebene
ist.
4. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoffteile (44,46) an der Verbindungsfläche (48) verklebt sind.
5. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoffteile (44,46) an der Verbindungsfläche (48) verschweißt sind.
6. Kunststoffpalette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung eine
Spiegelschweißnaht bildet.
7. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens an der Oberseite der Kunststoffpalette zu beiden Seiten der Verbindungsfläche
(48) von Kunststoffteilen (44,46) jeweils ein Deckstreifen (52) ausgebildet ist.
8. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
sie aus in vertikaler Richtung einstückig geformten Kunststoffteilen (44,46) zusammengesetzt
ist.
9. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mit Horizontalwänden geformte Bereiche der Kunststoffteile (46,48) mit Ablauflöchern
(18,24) für Flüssigkeit versehen sind.
10. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch Aufnahmelöcher
(40) von Zapfen aus gummielastischem Material.
11. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch Ausbildung
als Doppeldeckpalette.
12. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch Ausbildung
als Kufenpalette.
13. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch spiegelsymmetrisch
angeordnete Rand-Kunststoffteile (44) sowie mindestens ein Mittel-Kunststoffteil
(46).
14. Kunststoffpalette nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere gleich
ausgebildete Mittel-Kunststoffteile (44,46) vorgesehen sind.
15. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
alle Verbindungsflächen (48) parallel zueinander angeordnet sind.
16. Kunststoffpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
ihre Kunststoffteile (44,46) Spritzgußformstücke sind.