[0001] Die Erfindung betrifft eine statische Mischvorrichtung für Fluide, insbesondere Gase
und/oder Flüssigkeiten mit mindestens zwei hintereinander in eine Leitung einsetzbaren,
gitterröstformigen Mischelementen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein in eine Leitung einsetzbarer Gitterrost zur Durchmischung eines hindurchströmenden
Fluids ist aus der DE-A-23 40 483 bekannt. Bei dieser Vorrichtung sind die geneigten
Wände jedes Kanals nicht über die gesamte Länge des Kanals geneigt. Die Strömung im
Kanal wird dort vielmehr zunächst achsparallel geführt und knickt erst dann ab. Die
Ausbildung eines derartigen Mischelements zur Durchmischung eines hindurchströmenden
Fluids führt zwar zu einer gleichmäßigen Geschwindigkeitsverteilung über den Leitungsquerschnitt
hinweg gesehen bei geringem Druckabfall. Die Baulänge dieses Gitterrostes oder gitterrostförmigen
Mischelements jedoch ist relativ groß, so daß man eine relativ lange Mischstrecke
zur Homogenisierung, d.h. intensiven Vermischung benötigt, da die Durchlaßkanäle und
die hierdurch erzeugten Teilströme des ankommenden Fluidstroms zu Beginn nur in Hauptströmungsrichtung
aufgeteilt und erst in Austrittsrichtung des Mischelements abgelenkt und im Bereich
hinter dem Gitterrost in Form eines Art Nachmischeffektes vermischt werden.
[0003] Die Erfindung zielt darauf ab, unter Überwindung der zuvor geschilderten Schwierigkeiten
eine statische Mischvorrichtung für Fluide der gattungsgemäßen Art mit verbesserter
Mischwirkung bei kurzer Mischstrecke bereitzustellen.
[0004] Erfindungsgemäß werden in der Querschnittsebene gesehen die Teilströme an dem zweiten
Mischelement im Vergleich zum ersten nochmals unterteilt werden, so daß insgesamt
gesehen die Inhomogenität etwa um den Faktor 2 bei zwei hintereinander angeordneten
Mischelementen auf einer äußerst kurzen Mischstrecke abgebaut werden kann.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen statischen Mischvorrichtung werden mit Hilfe des gitterrostförmigen
Mischelements der in Hauptströmungsrichtung ankommende Fluidstrom nicht nur auf die
Durchlaßkanäle in Teilströme unterteilt, sondern er wird auch zugleich in benachbarten
Reihen jeweils nach entgegengesetzten Richtungen abgelenkt, so daß man eine intensive
Mischung und Homogenisierung mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mischelements bei einer
wesentlich kürzeren Mischstrecke erhält. Hierdurch erhält man eine gedrängte Bauweise
einer derartigen statischen Mischvorrichtung oder anders ausgedrückt läßt sich die
Mischeffizienz im Vergleich zum Stand der Technik bei jeweils gleicher Mischstrecke
verbessern, da sich bei der erfindungsgemäßen statischen Mischvorrichtung eine größere
Anzahl von Mischelementen bei ein und derselben Mischstrecke hintereinander in Hauptströmungsrichtung
gesehen anordnen läßt.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung beträgt die Länge des
Mischelements etwa ein Viertel des Leitungsdurchmessers. Anders ausgedrückt bedeutet
die Längenangabe des Mischelements bei der erfindungsgemäßen statischen Mischvorrichtung,
daß die Länge der Mischvorrichtung umso geringer ist, je größer der Leitungsdurchmesser
ist.
[0007] Vorzugsweise sind die Durchlaßkanäle zur Hauptströmungsrichtung unter einem Winkel
von 30° bis 60° oder größer angeordnet. Bei durchschnittlichen zu vermischenden Fluiden
ohne besondere Behandlung beträgt dieser Winkel etwa 45°, so daß man eine möglichst
große Mischeffizienz bei einem möglichst kleinen Druckabfall erhält. Zur Reduktion
des Druckabfalls kann der Winkel noch verkleinert werden und etwa 30° betragen, wobei
eine solche Auslegung insbesondere beim Mischen von Gasen als zu mischende Fluide
geeignet ist.
[0008] Bei einer Dispergierbehandlung hingegen können zur Erhöhung der Scherkräfte Winkel
in einem Bereich von 60° oder größer verwendet werden, um die Dispergierwirkung zu
erhöhen.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform nach der Erfindung ist die Auslegung
des gitterförmigen Mischelements bei der statischen Mischvorrichtung nach der Erfindung
derart getroffen, daß die Anzahl der Durchlaßkanäle pro Reihe unterschiedlich ist.
Hierbei ist vorzugsweise die Auslegung derart getroffen, daß die Anzahl der Durchlaßkanäle
der etwa in der Querschnittsmitte liegenden Reihe oder Reihen am größten ist. Insbesondere
nimmt die Anzahl der Durchlaßkanäle, ausgehend vom Mittelbereich zur Leitungswand,
reihenweise ab. Vorzugsweise ist die Auslegung derart getroffen, daß die Anzahl der
Durchlaßkanäle der zur jeweils dem Mittelbereich zugeordneten Reihe oder Reihen benachbarten
Reihen gleich groß ist, so daß man eine symmetrische Auslegung des jeweiligen Mischelements,
bezogen auf die Querschnittsmittelachse, erhält. Bei einer statischen Mischvorrichtung
mit einem Mischelement, bei der die Anzahl der Durchlaßkanäle pro Reihe unterschiedlich
ist, wird erreicht, daß die Vermischung der Fluide insbesondere von der Mitte des
Mischelements aus eingeleitet wird. Insbesondere in Verbindung mit einer Dispergierbehandlung
erreicht man bei einer größeren Anzahl von Durchlaßkanälen pro Reihe größere Scher
kräfte, die am Mischelement erzeugt werden, wodurch sich die Dispergierwirkung erhöhen
läßt, da ein größerer Druckabfall durch die größere Anzahl von Durchlaßkanälen mit
entsprechender Verkleinerung des Leerrohranteils und hierdurch erzeugten Teilströmen
auftritt.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Mischelement bei der erfindungsgemäßen
statischen Mischvorrichtung derart ausgelegt, daß die Anzahl der Durchlaßkanäle zweier
benachbarter Reihen sich um wenigstens zwei Durchlaßkanäle unterscheidet, um eine
Abstufung des Vermischungsgrades von Mischelement zu Mischelement zu erhalten. Natürlich
kann die Auslegung des Mischelements auch derart getroffen werden, daß pro Reihe
eine jeweils gleiche Anzahl von Durchlaßkanälen vorhanden ist. Hierbei erhält man
eine gleichmäßige Ablenkung und Durchmischung über den Leitungsquerschnitt hinweg
gesehen.
[0011] Vorzugsweise sind die Durchlaßkanäle, die vom gitterrostförmigen Mischelement gebildet
werden, im wesentlichen rhomboidförmig ausgebildet, d.h. sie haben einen rechteckigen
oder quadratischen Querschnitt. Bei einer solchen Ausbildung der Durchlaßkanäle
kann man eine vereinfachte Herstellung eines derartigen gitterförmigen Mischelements
für eine statische Mischvorrichtung erzielen.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften weiteren Ausgestaltungsform nach der Erfindung sind die
zwischen jeweils zwei benachbarten Reihen von Durchlaßkanälen angeordneten Querstege
des Mischelements wenigstens teilweise von Kühlmittel oder Heizmittel durchströmt,
so daß man unmittelbar im Bereich des Mischelements eine Konditionierung der zu vermischenden
Fluide vornehmen kann. Insbesondere bei der Anwendung auf dem Gebiet der Petroindustrie
ist eine Aufheizung erwünscht, wozu beispielsweise Wasser durch die Querstege als
Heizmittel durchgeleitet werden kann.
[0013] Alternativ können die zwischen jeweils zwei benachbarten Reihen von Durchlaßkanälen
angeordneten Querstege wenigstens teilweise als Dampfeinlaßkanäle ausgebildet sein.
Bei der Sterilisation von Milch beispielsweise kann bei einer solchen Ausführungsform
der Dampf direkt vor dem oder im Bereich des Mischelements dosiert zugegeben werden.
[0014] Um die Mischwirkung weiter zu verbessern ist es bevorzugt, die Oberfläche der Durchlaßkanäle
aufzurauhen (z.B. durch Aufdampfen von Keramik- oder Kunststoffmaterial) oder durch
Perforation der Wandungen der Leitflächen und/oder Querstege.
[0015] Die erfindungsgemäße statische Mischvorrichtung kann vorzugsweise auch in einem
Wärmetauscher oder in einer Rektifikationskolonne beispielsweise vorgesehen sein.
[0016] Ferner ist die erfindungsgemäße Mischvorrichtung sowohl im turbulenten Strömungsbereich
als auch im laminaren Strömungsbereich verwendbar. Beim turbulenten Strömungsbereich
ist es zweckmäßig, wenn die Mischvorrichtung beispielsweise in Hauptströmungsrichtung
gesehen zwei hintereinanderliegende Mischelemente umfaßt und sich daran eine Nachmischstrecke
anschließt, die sich beispielsweise auf das Zwei- bis Dreifache des Leitungsdurchmessers
belaufen kann. Im Anschluß daran kann dann wiederum ein aus einem oder mehreren Mischelementen
bestehender Satz angeordnet werden, so daß pro Satz von angeordneten Mischelementen
die Inhomogenität jeweils etwa um einen Faktor 2 abgebaut wird und im Bereich der
Nachmischstrecke die Inhomogenitäten wiederum um einen Faktor von etwa 2 bis 4 abgebaut
werden. Im Rahmen der Erfindung genügt jedoch ein Mischelement, um den Mischvorgang
wieder zu intensivieren.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend an bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
[0018] Darin zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht eines Ausführungsbeispieles eines Mischelementes der Mischvorrichtung,
Fig. 2a-2c eine Ausführungsform einer Mischvorrichtung, bei der zwei mit A und B bezeichnete
Mischelemente in Hauptströmungsrichtung gesehen hintereinander angeordnet sind,
wobei in Fig. 2a und 2b jeweils die Mischelemente in einer Draufsicht als Einzeldarstellung
gezeigt sind,
Fig. 3 eine perspektivische Ausschnittsansicht eines Mischelements, umfassend zwei
parallele , benachbarte Reihen von Durchlaßkanälen , deren Anzahl unterschiedlich
gewählt ist,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Durchlaßkanales als Einzeldarstellung,
Fig. 5 und 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel zweier Mischelemente.
[0019] Anhand den Fig. 1, 3 und 4 wird ein einzelnes Mischelement, das insgesamt mit 1 bezeichnet
ist, zur Verdeutlichung des Grundaufbaus näher erläutert.
[0020] Aus Fig. 1 ist zu ersehen, daß das Mischelement 1 der statischen Mischvorrichtung
für Fluide fünf parallele Reihen I bis III von Durchlaßkanälen 2 hat, wobei zwischen
jeweils zwei benachbarten Reihen I bis III ein Quersteg 3 angeordnet ist. Bei der
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform des Mischelements 1 ist die Auslegung symmetrisch
bezüglich der in der Leitungsquerschnittsebene liegenden Mittelachse X ausgelegt.
Etwa in der Querschnittsmitte auf beiden Seiten der Mittelachse X ist die mit I bezeichnete
mittlere Reihe von Durchlaßkanälen angeordnet, die beim dargestellten Beispiel die
größte Anzahl von Durchlaßkanälen hat. Die dieser mittleren Reihe I jeweils benachbarten
Reihen II und II haben eine gleiche Anzahl von Durchlaßkanälen, wobei die Anzahl der
Durchlaßkanäle der Reihen II , II kleiner als die Anzahl der Durchlaßkanäle der Reihe
I ist. In Richtung der Leitungswand 4 gesehen schliessen sich dann zwei weitere Reihen
III, III an, deren Anzahl von Durchlaßkanälen ebenfalls übereinstimmt. Die Anzahl
der Durchlaßkanäle der mit III bezeichneten Reihen von Durchlaßkanälen ist aber kleiner
als die Anzahl der Durchlaßkanäle der mit II bezeichneten Reihen. Dieses Mischelement
1 ist insbesondere für eine turbulente Strömung geeignet, deren Hauptströmungsrichtung
mit V̇ in Fig. 4 bezeichnet ist. Bei einer turbulenten Strömung kann (obgleich nicht
gezeigt) sich ein gleiches Mischelement 1 in Hauptströmungsrichtung gesehen anschließen,
das aber hinsichtlich seiner Ausrichtung um 90° verdreht zu dem in Fig. 1 gezeigten
Mischelement angeordnet ist. Somit kann mit Hilfe der beiden um 90° zueinander versetzt
angeordneten Mischelemente die Inhomogenität um einen Faktor von etwa 2 bei der statischen
Mischvorrichtung mit den beiden Mischelementen 1 abgebaut werden. An diesen ersten
Satz von zwei Mischelementen 1 kann sich dann bei einer turbulenten Strömung eine
Nachmischstrecke im Leitungsabschnitt anschließen, die beispielsweise das Zwei-bis
Dreifache des Leitungsdurchmessers betragen kann. Im Anschluß daran läßt sich dann
wiederum ein Satz von einem oder mehreren Mischelementen entsprechend der vorstehend
beschriebenen Anordnung vorsehen, so daß dann wiederum die Inhomogenität um einen
Faktor von etwa 2 abgebaut wird.
[0021] Wie sich beispielsweise aus Fig. 1 ersehen läßt, beläuft sich die Länge des Mischelements
1 auf etwa ein Viertel des Leitungsdurchmessers.
[0022] Bei der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung wird mit Hilfe des in Fig. 1 beispielsweise
gezeigten Mischelements 1 die Vermischung etwa von der Mitte im Bereich der Reihe
I eingeleitet und in diesem Bereich findet eine intensive Durchmischung statt, während
in den in Richtung zu der Leitungswand 4 liegenden weiteren Reihen II und III eine
weniger intensive Vermischung der Fluide stattfindet. Insgesamt gesehen wird mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Mischelements eine intensive Mischung und Homogenisierung
über den Leitungsquerschnitt hinweg gesehen erzielt.
[0023] In Fig. 1 sind mit Pfeilen schematisch die Ablenkrichtungen der Teilströme angedeutet.
Wie gezeigt werden die Strömungen in benachbarten Reihen I, II, III nach entgegengesetzten
Richtungen abgelenkt.
[0024] In Fig. 3 sind in einer perspektivischen Ansicht ein Ausschnitt von zwei benachbarten
Reihen I und II von Durchlaßkanälen 2 gezeigt. Die Durchlaßkanäle 2 sind zur Hauptströmungsrichtung
V̇ (siehe Fig. 4) unter einem Winkel von etwa 45° geneigt angeordnet. Allerdings
können die Durchlaßkanäle in Abweichung von dem dargestellten Beispiel zur Hauptströmungsrichtung
unter einem Winkel von 30° bis 60° oder größer angeordnet sein, was vom jeweiligen
Anwendungsfall abhängig ist. Insbesondere bei einer Dispergierbehandlung sollte der
Winkel der Durchlaßkanäle 2 zu der Hauptströmungsrichtung V̇ unter einem Winkel von
60° oder größer angeordnet sein, um die Scherkräfte zu erhöhen. Für einer Dispergierbehandlung
hat es sich ferner als zweckmäßig erwiesen, eine möglichst große Anzahl von Durchlaßkanälen
2 pro Reihe I bis III von Durchlaßkanälen 2 vorzusehen, um einen größeren Druckabfall
am Mischelement 1 zu erzeugen und hierdurch größere Scherkräfte zur Förderung der
Dispergierung zu erhalten.
[0025] Bei Vermischung von Gasen jedoch kann zur Reduktion des Druckabfalls am Mischelement
1 der Winkel der Durchlaßkanäle 2 zur Hauptströmungsrichtung V̇ beispielsweise 30°
betragen. In diesem Fall kann dann die Nachmischstrecke entsprechend verlängert werden,
in der der Mischvorgang ohne merklichen Druckabfall weitergeführt wird.
[0026] Die anhand den Fig. 2a bis 2c gezeigte Ausbildungsform einer statischen Mischvorrichtung
ist insbesondere für den laminaren Strömungsbereich ohne Nachmischstrecke geeignet.
In Fig. 2a ist ein erstes Mischelement mit A bezeichnet. Dieses Mischelement A umfaßt
vier Reihen mit Durchlaßkanälen, wobei die jeweils in der Mitte liegenden beiden
Reihen IV und IV eine gleiche Anzahl von Durchlaßkanälen hat. Die daran sich in Richtung
der Leitungswand 4 anschließenden Reihen V und V haben ebenfalls eine gleiche Anzahl
von Durchlaßkanälen, wobei die Anzahl auf die Hälfte der Anzahl der Reihen IV vermindert
ist. In Fig. 2b ist ein Mischelement B gezeigt, das drei parallele Reihen von Durchlaßkanälen
VI umfaßt, die jeweils eine gleiche Anzahl von Durchlaßkanälen haben.
[0027] Aus Fig. 2c ist eine Anordnung zu ersehen, bei der die Mischelemente A und B nach
den Fig. 2a und 2b in Hauptströmungsrichtung gesehen hintereinanderliegend angeordnet
sind. In der in Fig. 2c gezeigten Draufsicht ist das Mischelement A nach Fig. 2a in
durchgezogener Linie dargestellt und dahinter in gebrochener Linie ist das Mischelement
B nach Fig. 2b gezeigt. Die beiden Mischelemente A und B sind um 90° verdreht zueinander
angeordnet, so daß die Anzahl der am Mischelement A erzeugten Teilströme nochmals
in dem Bereich des Mischelements B vergrößert wird. Bei einer hintereinanderliegenden
Anordnung der Mischelemente A und B erhält man somit eine möglichst grosse Mischeffizienz
bei einem möglichst kleinen Druckabfall, wobei die zu vermischenden Fluide über den
Leitungsquerschnitt verteilt werden.
[0028] In der Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsvariante eines Mischelements 1′ gezeigt,
das in einem Leitungsquerschnitt angeordnet ist. Die Leitungswand ist mit 4′ bezeichnet.
[0029] Das Mischelement 1′ umfaßt fünf parallele Reihen VII bis IX von Durchlaßkanälen 2′,
wobei die Reihen VII bis IX jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Durchlaßkanälen
2′ hat. Die Auslegung dieses Mischelements 1′ ist ebenfalls achssymmetrisch zu der
mit X bezeichneten Mittelachse getroffen. Die mittlere Reihe VII liegt beidseitig
zur Mittelachse X. Die hieran sich in Richtung zur Leitungswand 4′ nach außen anschliessenden
Reihen VIII und VIII haben eine gleiche Anzahl von Durchlaßkanälen 2′, die aber wenigstens
zwei Durchlaßkanäle 2′ kleiner als die Anzahl der Durchlaßkanäle 2′ der mittleren
Reihe VII ist. Die Reihen IX, IX umfassen ebenfalls eine gleiche Anzahl von Durchlaßkanälen
2′, deren Anzahl aber wiederum um zwei Durchlaßkanäle im Vergleich zu den Reihen
VIII, VIII vermindert ist.
[0030] In Fig. 6 schließlich ist eine weitere Ausführungsvariante eines Mischelements 2′
gezeigt, das ähnlich wie das Mischelement A in Fig. 2a ausgelegt ist. Gleiche oder
ähnliche Teile in Fig. 2a sowie der Ausführungsform nach Fig. 1 sind mit den gleichen
Bezugszeichen, jedoch mit einem Zusatz ' ˝ ' bezeichnet. Dieses Mischelement 1˝ umfaßt
vier Reihen IV bis V, wobei die Anzahl der Durchlaßkanäle der beiden im Mittelbereich
benachbarten Reihen IV und IV gleich ist und auch die Anzahl der Durchlaßkanäle der
Reihen V und V jeweils gleichgroß ist. Die Anzahl der Durchlaßkanäle der Reihen V
und V ist halb so groß wie die Anzahl der Durchlaßkanäle der Reihen IV und IV.
[0031] Wie sich insbesondere aus Fig. 4 der Zeichnung ergibt, sind die jeweiligen Durchlaßkanäle
2, 2′, 2˝ im wesentlichen rhomboidförmig ausgebildet, d.h. sie haben einen rechteckigen
oder quadratischen Querschnitt. Diese rhomboidförmige Ausgestaltung der Durchlaßkanäle
2, 2′, 2˝ ist bei allen vorangehend erläuterten Ausführungsformen der Mischelemente
verwirklicht.
[0032] Die erfindungsgemäße Mischvorrichtung mit den vorangehend erläuterten Mischelementen
kann in einem Wärmetauscher oder einer Rektifikationskolonne angeordnet sein. Selbstverständlich
ist die erfindungsgemäße statische Mischvorrichtung auch für weitere Anwendungsgebiete
geeignet, bei denen auf einer möglichst kurzen Mischstrecke eine möglichst intensive
Vermischung und Homogenisierung von zu vermischenden Fluiden, wie Gasen und/oder
Flüssigkeiten, erzielt werden soll.
[0033] Obgleich nicht näher dargestellt ist, können die zwischen jeweils zwei benachbarten
Reihen I bis IX von Durchlaßkanälen angeordneten Querstege 3,3′, 3˝ wenigstens teilweise
von Kühlmittel oder Heizmittel durchströmt sein. Andererseits können diese Querstege
3, 3′, 3˝ auch als Dampfeinlaßkanäle ausgebildet sein, wobei durch diese Maßnahmen
eine Konditionierung der zu vermischenden Fluide oder Flüssigkeiten gerade im Bereich
des Mischelements erreicht wird. Insbesondere bei der Petroindustrie ist eine Wasseraufheizung
gewünscht und bei der Sterilisation von Milch kann beispielsweise eine Erwärmung mittels
eines Heizmediums erwünscht sein. Durch diese Ausbildungsform kann das zur Konditionierung
angewandte Medium unmittelbar vor dem Mischelement zudosiert werden, so daß sich
die Herstellung und die jeweilige Behandlung kostengünstig und effektiver gestalten
lassen.
1. Statische Mischvorrichtung für Fluide, insbesondere für Gase und/oder Flüssigkeiten,
mit wenigstens zwei hintereinander in eine Leitung einsetzbaren gitterrostförmigen
Mischelementen,
wobei jedes Mischelement mehrere Kanäle hat,
die in parallelen Reihen angeordnet sind,
deren Eintrittsöffnungen in einer ersten Ebene quer zu der Leitung liegen,
deren Austrittsöffnungen in einer zweiten zu der ersten Ebene parallelen Ebene liegen,
wobei die Wände der Kanäle zwischen benachbarten Reihen eben und parallel zueinander
sind,
und wobei die übrigen Wande jeder Reihe derart geneigt sind, daß die Strömungen benachbarter
Reihen nach entgegengesetzten Richtungen abgelenkt werden,
und wobei die Mischelemente derart zueinander verdreht angeordnet sind, daß jedes
Mischelement die Strömung in andere Richtungen ablenkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung der Wände eines Kanals sich über dessen gesamte Länge erstreckt,
daß die beiden Mischelemente unmittelbar aneinander anschließend angeordnet sind,
und
daß die Länge jedes Mischelementes das 0,2 bis 0,4-fache des Durchmessers der Leitung
beträgt.
2. Statische Mischvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinanderfolgenden
Mischelemente um 45° bis 90°, vorzugsweise um 90°, zueinander verdreht angeordnet
sind.
3. Statische Mischvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge jedes Mischelements (1, 1′, 1˝, A, B) das 0,25-fache des Leitungsdurchmessers
beträgt.
4. Statische Mischvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchlaßkanäle (2, 2′, 2˝) zur Hauptströmungsrichtung (V) unter einem Winkel von
30° bis 60. oder größer angeordnet sind.
5. Statische Mischvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
etwa 45° beträgt.
6. Statische Mischvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
bei einer Dispergierbehandlung 40° bis 60° beträgt.
7. Statische Mischvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
zur Reduktion des Druckabfalls etwa 30° beträgt.
8. Statische Mischvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
beim Mischen von Gasen etwa 30° betragt.
9. Statische Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Durchlaßkanäle (2, 2′, 2˝) pro Reihe (I bis IX) unterschiedlich
ist.
10. Statische Mischvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der Durchlaßkanäle der etwa in der Querschnittsmitte liegenden Reihe (I, IV, VI, VII)
oder Reihen am größten ist.
11. Statische Mischvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10 dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der Durchlaßkanäle, ausgehend vom Mittelbereich zur Leitungswand (4, 4′,
4˝) reihenweise abnimmt.
12. Statische Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Durchlaßkanäle der zur jeweils dem Mittelbereich zugeordneten
Reihe (I, IV, VI, VII) benachbarten Reihen (II, III, V, VIII, IX) gleichgroß ist.
13. Statische Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Durchlaßkanäle zweier benachbarter Reihen (I bis IX) sich um wenigstens
zwei Durchlaßkanäle unterscheidet.
14. Statische Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen jeweils zwei benachbarten Reihen (I bis IX) von Durchlaßkanälen (2,
2′, 2˝) angeordneten Querstege (3, 3′, 3˝) wenigstens teilweise von Kühlmittel oder
Heizmittel durchströmt sind.
15. Statische Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen jeweils zwei benachbarten Reihen (I bis IX) von Durchlaßkanälen (2,
2′, 2˝) angeordneten Querstege (3, 3′, 3˝) wenigstens teilweise als Dampfeinlaßkanäle
ausgebildet sind.
16. Statische Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Mischelemente oberflächenvergrößernd, beispielsweise durch
Aufrauhen oder durch Perforation, modifiziert ist.
17. Statische Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die statische Mischvorrichtung in einem Wärmetauscher vorgesehen ist.
18. Verwendung der statischen Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16 als
Trennvorrichtung in einer Rektifikationskolonne.