[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Hochspannungsgeräte und ist bei der konstruktiven
Ausgestaltung einer Leiterdurchführung durch ein isolierendes Gehäuseteil anzuwenden.
Solche Gehäuseteile dienen beispielsweise zur Aufnahme einer elektrischen Kontaktanordnung.
Bei einem solchen Gehäuseteil kann es sich beispielsweise um das becher- oder kastenförmige,
aus Glas oder Keramik bestehende Gehäuseteil eines Vakuumrelais handeln.
[0002] Die Durchführung eines Leiters, beispielsweise einer metallenen Kontaktzuführung,
durch eine isolierende Gehäusewand erfolgt in aller Regel derart, daß entweder um
die Durchführungsöffnung herum eine kreisringförmige Metallisierung aufgebracht, an
diese Metallisierung eine Kappe stumpf angelötet und der Leiter in eine Öffnung im
Kontaktboden eingelötet wird (US-Z "Electronics Industry, May 1986, Seite 39) oder
derart, daß die Gehäusebohrung metallisiert und die als dünnwandiges Rohr ausgebildete
Kontaktzuführung in die Bohrung eingelötet wird (DE-Z "Siemens Components (1986),
Heft 4, Seite 1431144).
[0003] Ausgehend von einem isolierenden Gehäuseteil mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Patentanspruches 1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Hochspannungsfestigkeit
bzw. die Überschlagsfestigkeit solcher Durchführungen zu verbessern und damit die
Möglichkeit zu schaffen, die Abmessungen solcher Gehäuseteile zu verkleinern bzw.
die Nennspannungsebene zu erhöhen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß um die jeweilige
Durchführungsöffnung herum die äußere Oberfläche des Gehäuseteiles abgesenkt und
in diesem abgesenkten Bereich mit einer elektrisch leitenden Beschichtung versehen
ist.
[0005] Durch die gemäß der Erfindung vorgesehene Maßnahme werden Feldstärkekonzentrationen
im Bereich der Oberfläche des keramischen Gehäuseteiles vermindert) was eine höhere
Überschlags- bzw. Hochspannungsfestigkeit im Bereich der Leiterdurchführung zur Folge
hat. Als elektrisch leitende Beschichtung kommen vor allem Leitlacke sowie Metallisierungen
in Betracht.
[0006] Um Grenzkanteneffekte zwischen der leitfähigen Beschichtung im Bereich der abgesenkten
Oberfläche des isolierenden Gehäuseteiles und der äußeren Oberfläche des Gehäuseteiles
zu vermeiden und damit die Hochspannungsfestigkeit noch weiter zu erhöhen, ist es
vorteilhaft, die Seitenwand des abgesenkten Bereiches an der oberen Kante mit einer
unbeschichteten Fase zu versehen. Um die Fertigungssicherheit einer solchen Leiterdurchführung
zu verbessern, wird der Leiter zweckmäßig nicht direkt in der Durchführungsöffnung
sondern mittels eines auf die abgesenkte Oberfläche aufgelöteten Halteelementes fixiert,
wobei als elektrisch leitende Beschichtung eine Metallisierung vorzusehen ist. Hierzu
eignet sich besonders ein Halteelement, das aus einem konischen Rohrstück mit einem
auf der abgesenkten Oberfläche aufsitzenden ringförmigen Fußteil und einem an dem
Leiter anliegenden manschettenartigen Halsteil besteht. Dabei sollte zur geometrischen
Abgrenzung der Lötfläche gegen die Wand des abgesenkten Oberflächenbereiches die abgesenkte
Oberfläche an ihrem Rand mit einer umlaufenden Rinne versehen sein. - Im übrigen
kann auch die Oberfläche der jeweiligen Durchführungsöffnung mit einer elektrisch
leitenden Beschichtung versehen sein.
[0007] Die Erfindung ist insbesondere bei topfartigen Gehäuseteilen aus Keramik anzuwenden,
die die Schaltkammer eines Vakuumrelais bilden.
[0008] Zwei Ausführungsbeispiele des neuen isolierenden Gehäuseteiles sind in den Figuren
1 bis 3 dargestellt. Dabei zeigt
Figur 1 ein keramisches Gehäuseteil mit drei Kontaktzuführungen und Halterung dieser
Kontaktzuführungen auf abgesenkten, mit einer umlaufenden Rinne versehenen Oberflächenteilen,
Figur 2 eine vergrößerte Darstellung des Durchführungsbereiches und
Figur 3 eine Variante des Durchführungsbereiches gemäß Figur 2.
[0009] Figur 1 zeigt ein topfartiges, keramisches Gehäuseteil 1, das am unteren Rand mit
einem angelöteten Befestigungsring 2 versehen ist. In das Innere des Gehäuseteiles
ragen als Leiter radial drei Kontaktzuführungen 37 4 und 5 hinein, die an ihren inneren
Enden als feststehende Relaiskontakte ausgebildet sind und an ihren äußeren Enden
zur Befestigung einer Spannungs- und/oder Stromzuführung vorbereitet sind. Im Bereich
der nicht näher bezeichneten Durchführungsbohrung des Gehäuseteiles 1 ist die äußere
Oberfläche des Keramikgehäuses abgesenkt, wodurch sich ein abgesenkter Bereich 6 ergibt.
Dieser ist an seinem Rand mit einer Rille 7 versehen, wodurch ein podestartiger Bereich
entsteht. Die gesamte abgesenkte Oberfläche ist gemäß Figur 2 mit einer Metallisierung
8 versehen.
[0010] Zur Fixierung der Kontaktzuführungen ist jeweils ein Halteelement 9 vorgesehen,
das ein manschettenartiges, an der Kontaktzuführung anliegendes Halsteil, ein konisches
Rohrstück und ein ringförmiges Fußteil aufweist. Das ringförmige Fußteil ist mit der
Metallisierung 8 und das manschettenartige Halsteil mit der Kontaktzuführung 3 bzw.
4 bzw. 5 verlötet.
[0011] Gemäß Figur 3 kann auch die Durchführungsöffnung mit einer Metallisierung 8 versehen
sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit, an der oberen Kante des abgesenkten Bereiches
eine Fase vorzusehen, die nicht metallisiert ist. Dadurch wird erreicht, daß die
spannungsführende äußere Kante der Metallisierung 8 unterhalb der eigentlichen Oberfläche
des keramischen Gehäuseteiles liegt, wodurch Feldstärkekonzentrationen im umgebenden
Medium, insbesondere Luft, an dieser kritischen Stelle vermieden werden.
1. Isolierendes Gehäuseteil mit wenigstens einem durch die Gehäusewand hindurchgeführten
Leiter, wobei der Leiter im Bereich der jeweiligen Durchführungsöffnung mittels einer
Metallisierung unter Anwendung einer Lötverbindung fixiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß um die jeweilige Durchführungsöffnung herum die äußere Oberfläche des Gehäuseteiles
(1) abgesenkt und in diesem abgesenkten Bereich (6) mit einer elektrisch leitenden
Beschichtung (8) versehen ist.
2. Isolierendes Gehäuseteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand des abgesenkten Bereiches an der oberen Kante mit einer nichtbeschichteten
Fase (10) versehen ist.
3. Isolierendes Gehäuseteil nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Halteelement zur Fixierung
des Leiters und einer Metallisierung als elektrisch leitender Beschichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (9) aus einem konischen Rohrstück mit einem auf der abgesenkten
Oberfläche (6) aufliegenden ringförmigen Fußteil und einem an der Kontaktzuführung
(3) anliegenden manschettenartigen Halsteil besteht.
4. Isolierendes Gehäuseteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die abgesenkte Oberfläche (6)an ihrem Rand mit einer umlaufenden Rinne (7) versehen
ist.
5. Isolierendes Gehäuseteil nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß auch die Durchführungsöffnung mit einer elektrisch leitenden Beschichtung (81)
versehen ist.
6. Verwendung eines Gehäuseteiles nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in Form eines Keramiktopfes
als Schaltkammer eines Vakuumrelais.