[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Luftbefeuchter gemäss dem Oberbegriff
des unabhängigen Patentanspruches 1 sowie auf Befeuchtereinheiten.
[0002] Die herkömmlichen Rotationsluftbefeuchter, beispielsweise gemäss der GB-A-1 012
250, bestehen durchwegs aus einem hochtourigen Motor mit der auf der Nabe aufgesetzten
Zerstäuberscheibe. Um die Zerstäuberscheibe herum ist ein gitterartiger Kranz montiert.
Im Zentrum der mit hoher Geschwindigkeit rotierenden Scheibe wird Wasser zugeführt,
das durch die Zentrifugalkraft auf der Scheibe nach aussen strömt und auf das Zerstäubergitter
prallt. Es entstehen gröbere und feinere Tropfen und ein Teil feinsten Nebels. Dieser
feinste Nebel wird durch einen separat montierten Ventilator weitertransportiert.
Die groben und mittleren Tropfen fliessen entweder in einen Ablauf oder in einen Wasserbehälter.
Vom Behälter werden sie wieder auf die Zerstäuberscheibe gepumpt. Diese bekannte Ausführungsform
weist bestimmte wesentliche Nachteile auf, welche die Verwendungsmöglichkeit einschränken
und den Wirkungsgrad reduzieren. Es findet ein gestörter Zerstäubungsvorgang statt,
da der Nebel teilweise wieder in die Zerstäuberzone zurückgedrückt wird. Im weiteren
ist ein separater Ventilator notwendig. Es besteht auch ein Nachteil darin, dass
der Nebel nicht vom Zerstäuberkranz wegtransportiert wird, da von innen her keine
Luft mitströmt. Ein Teil des Nebels wird also wieder zurückgesaugt und vermindert
die Befeuchtungsleistung. Da die Zerstäuberscheibe horizontal angeordnet werden muss,
werden die Verwendungsmöglichkeiten eingeschränkt. Es kann mit diesen bekannten Vorrichtungen
kein Rotationsbefeuchter mit grosser Leistung hergestellt werden.
[0003] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die obgenannten Nachteile zu vermeiden.
Es soll ein Luftbefeuchter geschaffen werden, der sowohl vertikal als auch horizontal
angeordnet werden kann. Es soll eine optimale Vernebelung des zugeführten Wassers
ohne Wasserverlust erfolgen, wobei der Nebel auch optimal vom Befeuchter wegtransportiert
wird. Es soll, ausser bei gewissen Verwendungen, kein zusätzlicher Ventilator notwendig
sein.
[0004] Dies wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Ansprüches
1 erzielt.
[0005] Im weiteren ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Befeuchtereinheiten für
einen eingangs erwähnten Luftbefeuchter zu schaffen, welche es ermöglichen, den Motor
des Luftbefeuchters einseitig mit einer oder zwei Befeuchtereinheiten oder beidseitig
mit einer oder zwei Befeuchtereinheiten zu bestücken, um somit die Leistung in einem
grossen Bereich variieren zu können.
[0006] Dies wird erfindungsgemäss erzielt durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche 7 und 8.
[0007] Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie deren Verwendung anhand
der beiliegenden Zeich nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel des Luftbefeuchters,
Fig. 2 einen Schnitt gemäss Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 - 6 schmematische Darstellungen verschiedener Anwendungsarten des Luftbefeuchters.
Fig. 7 einen Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Luftbefeuchters.
[0009] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel des Luftbefeuchters
dargestellt. Auf der Welle 1 des hochtourigen Motors 2 (beispielsweise 2900 U/min.)
ist eine Nabe 3 montiert, welche mit ersten Ventilationsschaufeln 4 versehen ist.
Die Nabe 3 und die ersten Ventilationsschaufeln 4 sind integriert ausgebildet, aus
Kunststoff oder Aluminium gegossen oder aus rostfreiem Stahl gefertigt, und bilden
ein erstes Ventilationsrad. Die Aussenkanten der ersten Ventilationsschaufeln 4
sind schräg ausgebildet, wobei auf diesen Aussenkanten eine erste Zerstäuberscheibe
6 montiert ist. Um die Zerstäuberscheibe 6 herum ist ein feststehender erster Zerstäuberkranz
7 montiert. Die Nabe 3 mit den Ventilationsschaufeln 4, die erste Zerstäuberscheibe
6 und der erste Zerstäuberkranz 7 bilden eine erste Einheit, die für sich als kleinste
Leistungsstufe gelten kann. Mit der ersten Zerstäuberscheibe 6 ist eine zweite Zerstäuberscheibe
8 im Bereich der Nabe 3 befestigt. Ueber der zweiten Zerstäuberscheibe 8 ist ein
zweites Ventilationsrad, bestehend aus einer kreisringförmigen Scheibe 10 und mit
dieser integriert ausgebildeten Ventilationsschaufeln 5 angeordnet. Dieses zweite
Ventilationsrad ist ebenfalls aus Kunststoff oder Aluminium gegossen oder aus rostfreiem
Stahl hergestellt. Um die zweite Zerstäuberscheibe 8 herum ist ein zweiter Zerstäuberkranz
9 angeordnet. Die zweite Zerstäuberscheibe 8, das zweite Ventilationsrad 5, 10 und
der zweite Zerstäuberkranz 9 bilden eine zweite Einheit. An radial angeordneten Lamellen
11 und 12 der Zerstäuberkränze 7 und 9 findet die Vernebelung statt. Die Lamellen
11 und 12 sind vorzugsweise schräg gestellt, d. h. nicht parallel zur Motorwelle 1
verlaufend, was eine Reduktion des zischenden Geräusches bewirkt. Ein Wasserzuführrohr
13 führt in den Bereich der Zerstäuberscheiben unterhalb der Welle 1. Das Wasserzuführrohr
weist zwei düsenförmige Austrittsenden 14 und 15 auf. Es entsteht ein extrem feiner
Wasserfilm auf den Zerstäuberscheiben 6 und 8, was zur Bildung eines sehr feinen Nebels
führt. Die Zerstäuberscheiben 6 und 8 sowie das zweite Ventilationsrad 5, 10 sind
mit Schrauben 16 an der Nabe 3 befestigt. Die düsenförmigen Austrittsenden 14 und
15 leiten das Wasser störungsfrei zwischen die Ventilationsschaufeln 4 und 5. Luft-
und Wasserzufuhr stören sich kaum. Ein in das Wasserzuführrohr 13 eingebautes, nicht
dargestelltes Ventil erlaubt es, die Wasserzufuhr und damit die Befeuchterleistung
zu regulieren. Die Luftzufuhr wird reguliert durch Auswechseln der Form und der Zahl
der Ventilationsschaufeln 4 und 5. Ein Gehäuse 17 für den Luftbefeuchter weist einen
Luftzuführungskanal 18 auf. Zerstäuberscheiben 6 und 8 sind im Bereich des äusseren
Randes der Ventilationsschaufeln 4 und 5 abgebogen. Dadurch umfassen die Zerstäuberscheiben
6 und 8 zwei kreisringförmige Bereiche 34 und 35. Die nach dem Aussenbereich der Nabe
3 zu koni sche Ausbildung der Ventilationsschaufeln 4 und 5 sowie die abgebogene
Ausbildung der Zerstäuberscheiben 6 und 8 gewährleisten, dass alles zugeführte Wasser
zur Bildung des feinen Wasserfilms auf der Oberfläche der Zerstäuberscheiben beiträgt
und die optimale Vernebelung des zugeführten Wassers ermöglicht. Die Zerstäuberscheiben
6, 8 könnten auch noch ein zweites Mal abgebogen sein, so dass sie in ihrem äusseren
Bereich parallel zur Nabenfläche verlaufen würden.
[0010] In Fig. 2 ist ein Schnitt gemäss Linie II-II der Fig. 1 dargestellt. Einige der Ventilationsschaufeln
19 sind etwas breiter ausgebildet und dienen zur Befestigung und Zentrierung der Zerstäuberscheiben
6, 8 und des zweiten Ventilationsrades 5, 10 mit den Schrauben 16 an der Nabe 3.
[0011] In Fig. 3 ist schematisch der Befeuchter gemäss den Fig. 1 und 2 dargestellt. Im
Gehäuse 17 ist auf der der Lufteintrittsöffnung 18 entgegengesetzten Seite die Austrittsöffnung
20 für den Wassernebel angeordnet.
[0012] Fig. 4 zeigt eine Befeuchteranordnung, welche einen Motor 21 aufweist, der beidseitig
herausragende Motorwellen 1 und 22 umfasst. Auf beiden Wellen sind zwei Stufen aufgesetzt,
so dass eine Befeuchtungsanordnung mit hoher Leistung erzielt werden kann. Das Gehäuse
23 weist zwei Lufteintrittsöffnungen 24 und 25 und zwei Austrittsöffnungen 26 und
27 für den Wassernebel auf.
[0013] Fig. 5 zeigt eine Verwendung derselben Befeuchtungsanordnung wie beim Ausführungsbeispiel
gemäss Fig. 4, je doch noch unter Verwendung eines zusätzlichen Ventilators 28. Bei
diesem Ausführungsbeispiel können auch mehrere Motoren 21 mit zwei Wellen 1 und 22
nebeneinander resp. übereinander im Gehäuse 29 angeordnet werden.
[0014] Fig. 6 zeigt eine weitere Verwendungsmöglichkeit des Befeuchters gemäss der Fig.
1, jedoch in vertikaler Anordnung des Motors 2. Das Gehäuse 30 umfasst eine sich
oben befindende Lufteintrittsöffnung 31. Seitlich am Gehäuse sind die beiden Austrittsöffnungen
32 und 33 für den Wassernebel angeordnet.
[0015] Bei kleineren Luftleistungen, z.B. genügend nur zur Raumbefeuchtung, reicht die Luftzufuhr
des Ventilationsrades; es wird kein separater Ventilator benötigt. Bei notwendigen
grösseren Luftleistungen, z.B. Ventilationsanlagen mit Befeuchtung, wird dank der
durch die Befeuchtungseinheit erzeugten eigenen Luftströmung der Wassernebel von
der Befeuchtungseinheit wegströmen und von der Luft mitgenommen. Die Befeuchtungseinheit
kann in jeder beliebigen Lage montiert werden. Es besteht die Möglichkeit, den Luftbefeuchter
nur mit einer Einheit, d.h. mit einem Satz Ventilationsschaufeln einer Zerstäuberscheibe
mit einem Zerstäuberkranz, oder mit zwei übereinandergesetzten Einheiten oder mit
zwei Doppeleinheiten auf beiden Seiten des Motors auszurüsten und somit die Befeuchterleistung
in einem grossen Bereich variieren zu können.
[0016] Es können klein dimensionierte Luftbefeuchter hoher Leistung mit hohem Wirkungsgrad
geschaffen werden. Im weiteren ergeben sich sehr viele Verwendungsmöglichkeiten durch
die Kombination von einer oder zwei Einheiten auf einer oder beiden Seiten des Motors
in horizontaler oder vertikaler Anordnung.
[0017] In Fig. 7 ist ein Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Luftbefeuchters
dargestellt. Auf einer Welle 36 eines hochtourigen Motors 37 ist eine Nabe 39 montiert,
welche mit ersten Ventilationsschaufeln 40 versehen ist. Die Nabe 39 und die ersten
Ventilationsschaufeln 40 sind integriert ausgebildet, aus Kunststoff oder Aluminium
gegossen oder aus rostfreiem Stahl gefertigt und bilden ein erstes Ventilationsrad.
Die Aussenkanten der ersten Ventilationsschaufeln 40 sind schräg ausgebildet, wobei
auf diesen Aussenkanten eine erste Zerstäuberscheibe 41 aus Chromstahl montiert ist.
Um die Zerstäuberscheibe 41 herum ist ein feststehender erster Zerstäuberkranz 42
montiert. Die Nabe 39 mit den Ventilationsschaufeln 40, die erste Zerstäuberscheibe
41 und der erste Zerstäuberkranz 42 bilden eine erste Einheit, die für sich als kleinste
Leistungsstufe gelten kann. Mit der ersten Zerstäuberscheibe 41 ist eine zweite Zerstäuberscheibe
43 ebenfalls aus Chromstahl im Bereich der Nabe 39 befestigt. Die beiden Zerstäuberscheiben
41 und 43 sind in dem der Welle 36 zugewandten, konisch zulaufenden Teil mit einer
im Querschnitt dreieckförmigen Verbindungsscheibe 44 verbunden. Durch diese Scheibe
kann ein Flattern der Zerstäuberscheiben vermieden werden. Bei Zerstäuberscheiben
mit grossem Durchmesser (ca. 50 cm) erstreckt sich die Verbindungsscheibe vorzugsweise
noch weiter nach aussen als in Fig. 7 dargestellt. Ueber der zweiten Zerstäuberscheibe
43 ist ein zweites Ventilationsrad, bestehend aus einer kreisringförmigen Scheibe
45 und mit dieser integriert ausgebildeten zweiten Ventilationsschaufeln 46 angeordnet.
Dieses zweite Ventilationsrad ist ebenfalls aus Kunststoff oder aus Aluminium gegossen
oder aus rostfreiem Stahl gefertigt. Um die zweite Zerstäuberscheibe 43 herum ist
ein zweiter Zerstäuberkranz 47 angeordnet. Die zweite Zerstäuberscheibe 43, das zweite
Ventilationsrad 45, 46 und der zweite Zerstäuberkranz 47 bilden eine zweite Einheit.
An radial angeordneten Lamellen 48 und 49 der Zerstäuberkränze 42 und 47 findet die
Vernebelung statt. Ein nicht dargestelltes Wasserzuführrohr führt wie beim ersten
Ausführungsbeispiel in den Bereich der Zerstäuberscheiben 41, 43 unterhalb der Welle
36. Die Zerstäuberscheiben 41 und 43 sowie das zweite Ventilationsrad 45, 46 sind
mit Schrauben 50 an der Nabe 39 befestigt. Die Regulierung der Wasser- und Luftzufuhr
erfolgt wie beim ersten Ausführungsbeispiel. Die Zerstäuberscheiben 41, 43 sind noch
ein zweites Mal abgebogen, so dass sie in ihrem äusseren Bereich parallel zur Nabenfläche
verlaufen würden.
[0018] Der Befeuchter eignet sich für Klimaanlagen, für die Gewächshäuser von Forschungsanstalten,
botanischen Gärten, Orchideen-Zuchten etc.
1. Luftbefeuchter mit einem Gehäuse (17), einem Motor (2), mit einer mindestens einseitig
herausragender Welle (1), einer auf der Welle (1) aufgesetzten Nabe (3), mindestens
einer Zerstäuberscheibe (6, 8), mindestens einem Zerstäuberkranz (7, 9) und mindestens
einem Wasserzuführrohr (13), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens in einem Teilbereich
der Zerstäuberscheibe (6, 8) Ventilationsschaufeln (4, 5) angeordnet, und das Wasserzuführrohr
(13) und eine Lufteintrittsöffnung (18) im Gehäuse (17) in den Bereich der Ventilationsschaufeln
(4, 5) geführt sind.
2. Luftbefeuchter nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilationsschaufeln
(4, 5) im äusseren Bereich der Nabe (3) angeordnet sind.
3. Luftbefeuchter nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zerstäuberscheibe (6, 8) vom Bereich der Ventilationsschaufeln (4, 5) an
nicht parallel zur Nabe (3) verläuft.
4. Luftbefeuchter nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zerstäuberscheibe (6, 8) mindestens im Bereich des äusseren Randes der Ventilationsschaufeln
(4, 5) abgebogen ist und somit mehrere Bereiche (34, 35) umfasst.
5. Luftbefeuchter nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ventilationsschaufeln (4, 5) gegen den äusseren Bereich der Nabe (3) zu
konisch verlaufen.
6. Luftbefeuchter nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Zerstäuberscheiben (41, 43) vorhanden sind, die mindestens in einem Teilbereich
durch eine Verbindungsscheibe (44) miteinander verbunden sind.
7. Befeuchtereinheit für einen Luftbefeuchter nach einem der vorangehenden Patentansprüche,
gekennzeichnet durch eine Nabe (3) mit Ventilationsschaufeln (4), eine Zerstäuberscheibe
(6) sowie einen Zerstäuberkranz (7).
8. Befeuchtereinheit für einen Luftbefeuchter nach einem der Patentansprüche 1 bis
6, gekennzeichnet durch ein Ventilationsrad (5, 10) mit Ventilationsschaufeln (5),
eine Zerstäuberscheibe (8) sowie einen Zerstäuberkranz (9).
9. Befeuchtereinheit nach einem der Patentansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zerstäuberscheibe (6, 8) abgebogen ist und somit mehrere Bereiche (34, 35)
umfasst.
10. Befeuchtereinheit nach einem der Patentansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ventilationsschaufeln (4, 5) gegen den äusseren Bereich der Nabe zu konisch
verlaufen.
11. Befeuchtereinheit nach einem der Patentansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass am Aussenumfang des Zerstäuberkranzes (7, 9) angeordnete Zerstäuberlamellen
(11, 12) nicht parallel zur Drehachse der Nabe (3) angeordnet sind.