[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Datenübertragung in einer Gefahrenmeldeanlage,
die eine Zentrale mit mehreren Meldelinien und pro Meldelinie eine Vielzahl von kettenförmig
anschaltbaren Gefahrenmeldern mit unterschiedlichen Meldungsraten aufweist, wobei
die Gefahrenmelder von der Zentrale aus zyklisch auf ihre Meldesignale abgefragt werden
und mit einem Steuersignal ansteuerbar sind.
[0002] Gefahrenmelder müssen, je nach Aufgabe, binäre Meldungen, Mehrfachmeldungen oder
Analogwerte zu einer Zentrale einer Gefahrenmeldeanlage übertragen. Dabei sind die
Meldungsraten und damit auch die Anforderungen an die Übertragungsgeschwindigkeit
unterschiedlich, z.B. muß ein Einbruch schneller gemeldet werden als die beginnende
Verschmutzung eines Rauchmelders. Üblicherweise und insbesondere auch aus Kostengründen,
sind auf einer Meldeleitung, d.h. einer Meldeprimärleitung, mehrere Gefahrenmelder
angeordnet, die in Abhängigkeit von den Erfordernissen einzeln, in Gruppen oder kollektiv
adressiert werden. Wie für die Datenübertragung ist auch für die Adressierung eine
hohe Datensicherheit erforderlich. Zudem sollen solche Meldeprimärleitungen aus Kosten-
und Zuverlässigkeitsgründen aus möglichst wenig Adern, in der Regel aus zwei Adern,
bestehen und dabei auch die Energieversorgung der einzelnen Gefahrenmelder mit übernehmen.
[0003] Entsprechend den Erfordernissen werden unterschiedliche Ubertragungssysteme verwendet,
um beispielsweise Intrusions-, Brand- oder Störungsmeldungen von den einzelnen Gefahrenmeldern
zur Zentrale zu übertragen. Üblicherweise wurden hierfür mehrere Systeme parallel
betrieben, die eine unterschiedliche Anzahl von Adern benötigten und eine unterschiedliche
Adressierungstiefe besaßen. Das hat zur Folge, daß trotz bewährter und relativ preiswerter
Einzelsysteme aufwendige Gesamtanordnungen entstanden, die darüber hinaus im allgemeinen
nur die jeweiligen Minimalanforderungen erfüllten. Es wurden bereits auch integrierte
Gefahrenmeldesysteme vorgeschlagen, die allerdings sehr aufwendig sind (z.B. DE-OS
23 10 127).
[0004] Aus der DE-OS 25 33 382 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zur Übertragung von
Meßwerten in einem Brandmeldesystem bekannt. Bei dem bekannten Verfahren werden die
einzelnen Melder einer Meldelinie kettenförmig an die Zentrale angeschaltet, wobei
der analoge Meßwert des Melders übertragen und die Adresse des jeweiligen Melders
festgestellt wird. Bei einem derartigen Meldesystem können auch verschiedenartige
Melder angeschlossen werden. Ebenso können bei dem bekannten Meldesystem Steuersignale
zu den einzelnen Meldern übertragen werden, wie dies in der DE-OS 25 33 354 beschrieben
ist. Bei dem bekannten System entspricht die Zeit, bis der betreffende Melder zum
nächsten Melder durchschaltet, dem analogen Meßwert dieses betreffenden Melders. Das
bedeutet eine bestimmte Zeitdauer für einen jeweiligen Abfragezyklus einer Meldelinie.
Da bei einem integrierten Gefahrenmeldesystem für verschiedene Melderarten unterschiedliche
Übertragungsgeschwindigkeiten erforderlich sind, ist es Zweck der Erfindung, die
Melderabfrage zu beschleunigen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Übertragungsverfahren für eine Gefahrenmeldeanlage
anzugeben, die für die gemeinsame Übertragung aller Gefahrenmeldungen, beispielsweise
Brand- und Einbruchmeldungen, ausgelegt ist. Dazu soll ein bekanntes Übertragungsverfahren,
wie es in der DE-OS 25 33 382 und in der DE-OS 25 33 354 für die Übertragung von Steuerbefehlen
beschrieben ist, derart weitergebildet werden, daß die Übertragungszeit pro Meldelinie
ohne Reduzierung der Anzahl der Gefahrenmelder verkürzt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem eingangs beschriebenen Verfahren zur Datenübertragung
in einer Gefahrenmeldeanlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Übertragungsverfahren wird bei der Inbetriebnahme der Gefahrenmeldeanlage
oder mit dem Steuersignal ein jeweiliger Gefahrenmelder mit einer niederen Meldungsrate
für eine vorgebbare Zeitdauer in einen inaktiven Zustand geschaltet. Daraufhin geben
die betreffenden Melder nicht bei jeder Abfrage ein Meldesignal ab, oder anders ausgedrückt,
sie geben für diese Zeitdauer kein Meldesignal ab. Dabei schalten die betreffenden
Melder zumindest beschleunigt zum nächsten Gefahrenmelder durch.
[0008] Das erfindungsgemäße Übertragungsverfahren ist in vorteilhafter Weise für die gemeinsame
Übertragung aller Gefahrenmeldungen ausgelegt. Dazu gestattet es, Meldungen unterschiedlicher
Größe (binär bis analog) mit unterschiedlicher Geschwindigkeit über eine Doppelleitung
zu übertragen. Besonders vorteilhaft ist, daß alle peripheren Ubertragungseinrichtungen
gleich sind und keine individuelle Einstellung vor Ort weder für die Adresse noch
für die Übertragungsrate benötigt wird. Mit diesem Übertragungsverfahren entsteht
ein kostengünstiges Gesamtsystem mit in der Regel weit über den Minimalanforderungen
liegenden Leistungseigenschaften, das darüber hinaus Vorteile bei Planung, Errichtung
und Wartung bietet. Eventuell notwendige oder erwünschte Einstellungen, wie z.B.
die Bildung von Adressengruppen oder die Wahl einzelner, besonders schnell zu übertragender
Meldungen, können in vorteilhafter Weise in der Zentrale vorgenommen werden. Es
sind dazu lediglich gleiche Bausteine erforderlich, die nach Art der Kettensynchronisation,
wie sie aus der Pulsmeldetechnik bekannt ist, verbunden sind. Um die einzelnen Gefahrenmelder
in einen inaktiven Zustand zu schalten, besitzt jede Übertragungseinrichtung der Gefahrenmelder
einen Speicher, der von der Zentrale bei der Inbetriebnahme der Gefahrenmeldeanlage
oder mittels des Steuersignals derart versorgt wird, daß der betreffende Melder nicht
bei jeder Abfrage, sondern seltener, eine Meldung absetzt, d.h. für eine vorgebbare
Zeit keine Meldung absetzt.
[0009] In vorteilhafter Weise wird dabei die Zeitdauer entweder von einem melderinternen
Zeitgeber oder von einem melderinternen Zähler für die Abfragen bestimmt. Auf diese
Weise wird die notwendige Anschaltzeit solcher Übertragungseinrichtungen der Gefahrenmelder
bei dieser Betriebsweise erheblich reduziert und so die für die Abfrage der gesamten
Meldelinie bzw. Meldeprimärleitung notwendige Zeit ebenfalls entsprechend verkürzt.
Das hat den Vorteil, daß die Meldeprimärleitung mit dem verbleibenden aktiven Gefahrenmelder
öfters abgefragt werden kann, so daß deren Meldungen schneller und/oder häufiger zur
Zentrale übertragen werden.
[0010] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die inaktiv
geschalteten Gefahrenmelder mit einem weiteren Steuersignal von der Zentrale aus
wieder aktiviert werden, so daß die Zeitdauer von der Zentrale aus bestimmt wird.
[0011] Für das erfindungsgemäße Ubertragungsverfahren ist es vorteilhaft, die Übertragungseinrichtungen
der Gefahrenmelder derart auszuführen, daß sie im inaktiven Zustand durchgeschaltet
bleiben und somit in vorteilhafter Weise überhaupt keine Übertragungszeit benötigen.
Die Zentrale sieht und bearbeitet dann also nur eine reduzierte Zahl von Gefahrenmeldern,
was zu einer weiteren Erhöhung der Abfragegeschwindigkeit für die aktiven Gefahrenmelder
einer Meldeprimärleitung führt.
[0012] Für die Übertragung des Steuerbefehls bzw. der Steuerbefehle kann das Steuersignal
entweder von einem bestimmten Spannungsimpuls oder aber auch von einem bestimmten
Wert der Linienspannung, der sich von den üblichen Linienspannungswerten unterscheidet,
gebildet sein.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Ubertragungsverfahren wird die richtige Adressenzuordnung
dadurch gewährleistet, daß bei der Initialisie rung, d.h. bei der Inbetriebnahme
der Gefahrenmeldeanlage, in der Zentrale die Gesamtzahl der Gefahrenmelder, wie es
bei der Kettensynchronisation üblich ist, gezählt wird, und der weitere Aufruf nur
dann freigegeben wird, wenn diese Zahl richtig ermittelt ist, das bedeutet, wenn sie
mit ,der früher bestimmten und/oder versorgten Zahl übereinstimmt. Bei der Inaktivschaltung
kann eine Abhängigkeit von dem Melderort oder von der Melderart zugrundegelegt werden
und die Inaktivschaltung manuell oder automatisch erfolgen.
[0014] Erfindungsgemäß ist es somit möglich, die gesamte Übertragungskapazität derart aufzuteilen,
daß jede einzelne Übertragungseinrichtung bzw. der entsprechende Gefahrenmelder je
nach Bedürfnis unterschiedlich oft aufgerufen wird, bzw. unterschiedlich lange Steuersignale
erhält, und unterschiedlich lange Gefahrenmeldungen absetzt. Auf diese Weise läßt
sich die verfügbare Übertragungskapazität optimal nutzen, so daß ein preiswertes,
universell nutzbares Übertragungssystem für Gefahrenmeldungen entsteht. Selbstverständlich
ist jederzeit bei einer entsprechenden Ansteuerung weiterhin der Betrieb mit der
bekannten, einheitlichen Kettensynchronisation möglich und vorsehbar.
1. Verfahren zur Datenübertragung in einer Gefahrenmeldeanlage, die eine Zentrale
mit mehreren Meldelinien und pro Meldelinie eine Vielzahl von kettenförmig anschaltbaren
Gefahrenmeldern mit unterschiedlichen Meldungsprioritäten aufweist, wobei die Gefahrenmelder
von der Zentrale aus zyklisch auf ihre Meldesignale abgefragt werden und mit einem
Steuersignal ansteuerbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Inbetriebnahme der Gefahrenmeldeanlage oder mit dem Steuersignal Gefahrenmelder
mit niederer Meldungsrate für eine vorgebbare Zeitdauer in einen inaktiven Zustand
geschaltet werden, und daß für diese Zeit die betreffenden Gefahrenmelder bei der
Abfrage kein Meldesignal abgeben und zum nächsten Gefahrenmelder zumindest beschleunigt
durchschalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gefahrenmelder mit niederer Meldungsrate zu bestimmten Zeitpunkten inaktiv
geschaltet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer von einem melderinternen Zeitgeber bestimmt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer von einem melderinternen Zähler für die Abfragen bestimmt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer von der Zentrale aus bestimmt wird, wobei die inaktiv geschalteten
Gefahrenmelder mit einem weiteren Steuersignal wieder aktiviert werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Inaktivschaltung abhängig von dem Meldeort oder der Meldeart manuell oder
automatisch erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die inaktiv geschalteten Gefahrenmelder für die Zeitdauer des inaktiven Zustandes
durchgeschaltet bleiben.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuersignal von einem bestimmten Spannungsimpuls oder von einem bestimmten
Wert der Linienspannung gebildet ist.