(19)
(11) EP 0 404 983 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1991  Patentblatt  1991/01

(21) Anmeldenummer: 89111859.8

(22) Anmeldetag:  29.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E03C 1/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI NL SE

(71) Anmelder: Sanbloc GmbH Installations-Fertigbau
D-8120 Weilheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Negendank, Volker
    D-8134 Pöcking (DE)
  • Kress, Jürgen
    D-8125 Huglfing (DE)

(74) Vertreter: Zipse + Habersack 
Kemnatenstrasse 49
80639 München
80639 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Installationsbaustein oder -block


    (57) Installationsbaustein oder -block mit einem insbe­sondere geschäumten Formkörper (4), in den die zur Ver- und Entsorgung eines Sanitärapparates erforderlichen Lei­tungen und Bauteile (5,6,7) sowie die zur Anbringung des Sanitärapparates notwendigen Befestigungsmittel eingelagert sind. In den Baustein ist zwischen Vorder- und Rückwand (8) bzw. (9) eine im wesentlichen über die gesamte Bau­steinfläche ausgebreitete Brandschutzmasse (10) eingeformt, so daß bei Einbau des Installationsbausteins in eine Wand (3) diese unmittelbar der durch die Bauvorschriften gefor­derten Feuerwiderstandsklasse entspricht. (Fig. 1)




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Installationsbaustein oder -block gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Aus dem DE-Gbm 84 24 828.9 ist ein Installations­block mit einem metallischen Traggerüst für wenigstens einen Sanitärkörper, einen Spülkasten sowie Ver- und Ent­sorgungsleitungen bekanntgeworden, dessen Rückseite durch eine an dem Traggerüst befestigte Brandschutzplatte abge­schirmt ist. Diese völlig oder überwiegend aus Mineralstof­fen bestehende Brandschutzplatte bildet mit dem Installa­tionsbaustein eine Konstruktionseinheit, welche komplett an die Baustelle geliefert und dort eingebaut werden kann. Wenn der mit einer solchen Brandschutzplatte ausgerüstete Installationsbaustein in eine vorbereitete Öffnung oder Nische einer z.B. an einen Versorgungsschacht eines Gebäu­des angrenzenden Mauer eingebaut wird, ist automatisch die geforderte Feuerwiderstandsklasse für diese Wand auch im Bereich der Maueröffnung oder -nische wieder hergestellt.

    [0003] Bei dem bekannten Installationsbaustein können sich aus der Befestigung der Brandschutzplatte an dessen Rückseite Probleme ergeben. Im Brandfalle ist nicht auszu­schließen, daß sich die Verbindung Brandschutzplatte-In­stallationsbaustein löst, wodurch der ganze Brandschutz hinfällig würde. Über die Befestigungsmittel, sollte es sich um Metallschrauben oder -bolzen handeln, können Wärme­brücken gebildet sein, die den Brandschutz gefährden. Indem die Brandschutzplatte offen und ungeschützt gegen die Rück­seite des Installationsbausteins befestigt ist, besteht auch die Gefahr mechanischer Beschädigung beim Transport und Einbau.

    [0004] Für einen Installationsbaustein (mit einem ange­hängten Sanitärapparat) oder -block (mit zwei oder mehr angehängten Sanitärapparaten), bei dem die zur Ver- und Entsorgung des bzw. der Sanitärapparate erforderlichen Leitungen und Bauteile sowie die zur Anbringung des bzw. der Sanitärapparate notwendigen Befestigungsmittel in einen insbesondere geschäumten Formkörper eingelagert sind, sind außer der Maßnahme, dem Formmaterial Flammschutzmittel beizumengen, keine weitergehenden Brandschutzmaßnahmen bekanntgeworden. Soll der Installationsbaustein oder -block den Anforderungen vorgeschriebener Feuerwiderstandsklassen genügen, so sind aber weiterführende Brandschutzmaßnahmen unbedingt erforderlich, da das dem Formmaterial beigemengte Flammschutzmittel nur dort ausreichenden Brandschutz bieten kann, wo die volle Bausteinstärke wie in Randbereichen des Bausteins zur Verfügung steht, aber nicht dort wie z.B. im Bereich der Revisionsöffnung eines Spülkastens, wo die Bausteinwandstärke stark vermindert ist.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Installationsbaustein oder -block mit einem insbesondere geschäumten Formkörper so auszustatten, daß bei seinem Einbau in eine Maueröffnung oder -nische die Wand unmittel­bar der durch Bauvorschriften geforderten Feuerwiderstands­klasse entspricht.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem In­stallationsbaustein oder -block gelöst, wie er durch den Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Weiterbildungen der Erfin­dung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

    [0007] Der erfindungsgemäße Installationsbaustein oder -block zeichnet sich dadurch aus, daß zwischen Vorder- und Rückwand eine im wesentlichen über die gesamte Bau­steinfläche ausgebreitete Brandschutzmasse, -platte oder -matte eingeformt ist. Bevorzugt wird eine Brandschutzmasse verwendet, nämlich ein Gemisch aus Mineralfaserwolle mit Zement und GIPS als Bindemittel (Cafcote 280 der Firma Cafco Europe SARL, L-3895 Foetz) in einer Schichtdicke von ca. 30 bis 40 mm. Diese Brandschutzmasse wird beim Herstellungsvorgang des Bausteins bzw. Blocks in den Rand­bereichen des Bausteins mit der Formkörpermasse (z.B. Legu­pren der Firma Bayer AG, D-5090 Leverkusen) durchmengt, um den Zusammenhalt der vor und hinter der Brandschutzmasse liegenden Teile des Formkörpers zu verbessern. Diese Durch­mengung ist ohne weiteres möglich, ohne den Brandschutz zu gefährden, da auch die Formkörpermasse Flamm- bzw. Brandschutz bietet und in den Randbereichen des Bausteins die volle Bausteinstärke zur Verfügung steht.

    [0008] Anstelle einer Brandschutzmasse können auch eine Brandschutzplatte oder eine Brandschutzmatte aus handels­üblichen Materialien eingeformt werden.

    [0009] Zweckmäßig wird die Brandschutzmasse, -platte oder -matte schalenförmig um die eingelagerten Leitungen und Bauteile eingeformt, wodurch sich die Stabilität und der Zusammenhalt des Bausteins bzw. Blocks verbessert. Insbe­sondere bei Verwendung einer Brandschutzmasse sollte dabei ein Abstand von den eingeformten Leitungen bzw. Bauteilen eingehalten werden, damit z.B. wenn der Spülkasten durch die Revisionsöffnung ausbrennt, die Brandschutzmasse nicht in den entstandenen Hohlraum einbrechen kann, sondern sie geschützt in der Harz-Blähtonstruktur des z.B. aus Legopren hergestellten Formkörpers eingebettet bleibt.

    [0010] Bei der Herstellung eines WC-Installationsbausteins muß dem Auftrieb des eingelagerten Spülkastens durch einen Distanzhalter entgegengewirkt werden. Damit dieser Distanz­halter keine Unterbrechung der Brandschutzmasse, -platte oder -matte verursacht, wird er selbst aus einem feuerhem­menden Material wie z.B. Kalksandstein hergestellt und mit in den Formkörper eingeformt.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 im Längsschnitt einen WC-Installationsbaustein mit eingeformter Brandschutzmasse und

    Fig. 2 eine Draufsicht des Bausteins von Fig. 1.



    [0012] Der WC-Installationsbaustein 1 ist in die Öffnung 2 eines Mauerwerks 3 eingebaut. Er besitzt im wesentlichen gleiche Stärke wie das Mauerwerk. In den Formkörper 4 des WC-Installationsbausteins aus z.B. Polyester-Schaumbeton ist ein Wandeinbauspülksten 5 mit Spülrohr 6 und Revisions­öffnung 7 eingeformt. In den Formkörper 4 ist zwischen Vorder- und Rückwand 8 bzw. 9 eine Schicht von ca. 30 bis 40 mm einer Brandschutzmasse 10 eingeformt. Diese Schicht einer Brandschutznasse 10 ist schalenförmig um den Wand­einbauspülkasten 5 herumgelegt, wobei in den Randbereichen 11 des Bausteins die Brandschutzmasse 10 mit der Formkör­permasse durchmengt ist. Ein mit eingeformter Kalksandstein­block 12 dient als Distanzhalter, um dem Auftrieb des Wand­einbauspülkastens während des Herstellungsvorgangs entge­genzuwirken.


    Ansprüche

    1. Installationsbaustein oder -block mit einem insbesondere geschäumten Formkörper (4), in den die zur Ver- und Entsorgung eines Sanitärapparates erforderlichen Leitungen und Bauteile (5,6,7) sowie die zur Anbringung des Sanitärapparates notwendigen Befestigungsmittel einge­lagert sind,
    dadurch gekennzeichnet, daß in den Baustein zwischen Vorder- und Rückwand (8,9) eine im wesentlichen über die gesamte Bausteinfläche ausgebreitete Brandschutz­masse, -platte oder -matte (10) eingeformt ist.
     
    2. Installationsbaustein nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Brandschutz­masse, -platte oder -matte (10) schalenförmig um die einge­lagerten Leitungen und Bauteile (5,6,7) eingeformt ist.
     
    3. Installationsbaustein nach Anspruch 1 oder 2,
    gekennzeichnet, durch Haftbrücken insbesondere im Randbereich (11) des Bausteins (6) zwecks Verbesserung des Zusammenhalts der vor und hinter der Brandschutzmasse, -platte oder -matte (10) liegenden Teile des Formkörpers (4).
     
    4. Installationsbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Brandschutz­masse, -platte oder -matte (10) in Abstand von den Leitun­gen bzw. Bauteilen (5,6,7) in den Formkörper (4) eingeformt ist.
     
    5. Installationsbaustein nach den Ansprüchen 1 und 3, 1 bis 3 oder 1 bis 4 mit einer in den Formkörper (4) eingeformten Brandschutzmasse (10),
    dadurch gekennzeichnet, daß die Brandschutz­masse (10) in Randbereichen (11) des Bausteins mit der Formkörpermasse durchmengt ist.
     
    6. Installationsbaustein nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß als Brandschutz­masse (10) ein Gemisch aus Mineralfaserwolle mit Zement und Gips als Bindesmittel in einer Schichtdicke von ca. 30 bis 40 mm eingeformt ist.
     
    7. WC-Installationsbaustein nach Anspruch 5 oder 6 mit geschäumtem Formkörper (4) und eingelagertem Spülka­sten (5),
    dadurch gekennzeichnet, daß zum Gegenwirken des Auftriebs beim Aufschäumen hinter dem Spülkasten (5) ein Distanzhalter (12) aus einem feuerhemmenden Material wie Kalksandstein eingelegt und die Brandschutzmasse (10) um diesen Distanzhalter herum ausgebreitet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht