(19)
(11) EP 0 405 004 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1991  Patentblatt  1991/01

(21) Anmeldenummer: 89112651.8

(22) Anmeldetag:  11.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H04H 1/00, H04N 7/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 10.08.1988 DE 3827105

(71) Anmelder: RICHARD HIRSCHMANN GMBH & CO.
D-73726 Esslingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Weitzel, Wolfgang
    D-7311 Notzingen (DE)
  • Ostheimer, Gerhard
    D-7300 Esslingen a. N. (DE)

(74) Vertreter: Stadler, Heinz, Dipl.-Ing. 
Richard Hirschmann GmbH & Co. Abteilung PRP Postfach 16 49
D-72606 Nürtingen
D-72606 Nürtingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Satelliten-Empfangsanlage


    (57) Bei Satelliten-Empfangsanlagen zum Empfang von Kommunikationssatelli­ten oder Kommunikationssatelliten und DBS-Satelliten im genormten 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereich ist das DBS-Kanalraster durch die größere Bandbreite der Kommunikationssatelliten-Signale nicht mit den vorgesehenen 40 Kanälen belegbar.
    Zur Schaffung einer optimalen Ausnutzung dieses Zwischenfrequenzbe­reiches ist erfindungsgemäß für jeden Übertragungskanal eine Umset­zereinheit (UE1 bis UE5) vorgesehen, die jeweils aus einem Frequenz­teiler (FT), mit dem die Kanalbandbreite der Kommunikationssatelli­ten-Signale halbiert wird, und einem jedem Frequenzteiler (FT) nach­geschalteten, den jeweiligen Übertragungskanal aus der tieferen Fre­quenzlage in einem freien Kanal im DBS-Kanalraster des 1. Satelliten-­Zwischenfrequenzbereiches umsetzenden Aufwärtsumsetzer (U2) besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung geht aus von einer Satelliten-Empfangsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, wobei derzeit nur TV-Kanäle betroffen sind, weil FM-Tonrundfunkkanäle noch nicht über eigene Transponder von Satelliten abgestrahlt werden.
    Der 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereich (0,95 bis 1,75 GHz) bietet für die Signalübertragung eine Bandbreite von 800 MHz. In diesem Band können jeweils 20 FM-TV-Kanäle mit einer Bandbreite von je 27 MHz (Frequenzhub 13,5 MHz/V) für jede der beiden Polarisationen (links- und rechtsdrehend zirkular), insgesamt also 40 DBS-Kanäle übertragen werden, wobei der Kanalabstand 19,18 MHz beträgt. Da alle geradzahli­gen Kanäle der linksdrehend zirkularen Polarisation zugeordnet sind und alle ungeradzahligen Kanäle der rechtsdrehend zirkularen Polari­sation, ergibt sich für jede Polarisation ein DBS-Kanalraster von 2 x 19,18 = 38,36 MHz.

    [0002] Die DBS-Satelliten (z.B. TV-Sat.., TDF..) belegen eine Kanalbandbrei­te von 27 MHz, womit das beschriebene Kanalraster des 1. Satelliten-­Zwischenfrequenzbereiches optimal ausfüllbar ist. Die Kanäle der Kommunikations-Satelliten (Eutel-Sat.., Intel-Sat..) weisen dagegen eine Kanalbandbreite von 36 MHz auf, so daß bei deren (Mit-) Übertra­gung im 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereich entsprechend ihrer An­zahl im Einzelfall erheblich weniger als die genannten 40 Kanäle Platz haben.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Satelliten-­ Empfangsanlage der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, daß auch bei Übertragung von Kommunikations­satelliten-Kanälen - sei es ausschließlich oder zusammen mit DBS-­Kanälen - im 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereich eine optimale Ka­nalbelegung möglich ist.

    [0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Dabei ist dem zweckmä­ßigerweise in Digitaltechnik ausgeführten Frequenzteiler ein Filter vorgeschaltet, das den jeweiligen Kanal selektiert und das Breitband­rauschen unterdrückt.
    Durch die erfindungsgemäße Frequenzhubreduktion durch Frequenzteilung ist auf einfache Weise eine vollständige Belegung des DBS-Kanalra­sters im 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereich auch bei Übertragung von FM-Kanälen mit im Vergleich zu DBS-Kanälen größerer Bandbreite ermöglicht. Die Erfindung ist daher selbstverständlich nicht be­schränkt auf den Empfang von Signalen der derzeit abstrahlenden Kom­munikationssatelliten (gegebenenfalls zusammen mit solchen von DBS-­Satelliten), sondern umfaßt auch - zukünftig eventuell ausgestrahlte - FM-Signale, deren Kanalbandbreite wenigstens in etwa ein ganzzahli­ges Vielfaches (n) der Rasterkanalbandbreite im 1. Satelliten-Zwi­schenfrequenzbereich beträgt, wobei der digitale Frequenzteiler dann den Teilungsfaktor n aufweist.

    [0005] Bei einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Satelliten-Empfangsan­lage nach Anspruch 2 ist der Vorteil erreicht, daß sowohl das erwähn­te Eingangsfilter, als auch ein dem Frequenzteiler zur Unterdrückung der von diesem erzeugten Oberwellen nachgeschaltetes Filter nicht durchstimmbar sein muß und daher einfach und kostengünstig herstell­bar ist. Außerdem sind bei tieferen Frequenzen bessere Filterselekti­onseigenschaften realisierbar.

    [0006] Die Erfindung wird nachstehend in den Figuren beispielsweise näher erläutert. Dabei zeigt Figur 1 den Prinzipaufbau einer solchen Sa­telliten-Empfangsanlage und Figur 2 das Blockschaltbild einer darin enthaltenen Umsetzereinheit.

    [0007] In einer ersten Satelliten-Empfangsantenne SA1 werden DBS-Signale empfangen, in einer integrierten "Outdoor-Unit" OU1 in Kanäle des DBS-Kanalrasters im 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereich umgesetzt und einem ersten Verteiler V1 zugeleitet.
    Mit einer zweiten Satelliten-Empfangsantenne SA2 werden Kanäle eines Kommunikationssatelliten (z.B. ECS 1) empfangen, mittels einer Out­door-Unit OU2 in freie Bereiche des 1. Satelliten-Zwischenfrequenz­bereichs umgesetzt und einem zweiten Verteiler V2 zugeführt. Diesem ist für jeden von fünf Nutzkanälen eine Umsetzereinheit UE1 bis UE5 nachgeschaltet, in denen die Kanäle jeweils in eine tiefere Frequenz­lage umgesetzt, durch den Faktor 2 geteilt und in einen freien Kanal im Kanalraster des 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereichs aufwärts umgesetzt werden. Die Ausgänge der Umsetzereinheiten UE1 bis UE5 sind über einen dritten Verteiler V3 zusammengeschaltet und dem ersten Verteiler V1 zugeführt, dessen Ausgangsleitung L die Signale in einer nachfolgenden Gemeinschafts- oder Kabelanlage verteilt.

    [0008] Jede Umsetzereinheit UE1 bis UE5 besteht, vom Eingang E zum Ausgang A aufeinanderfolgend, aus einem, einen durchstimmbaren Oszillator O1 und einen Mischer M1 aufweisenden Abwärtsumsetzer U1, einem fest ab­gestimmten ersten Filter F1, einem Regelverstärker RV, einem digita­len Frequenzteiler FT, einem fest abgestimmten zweiten Filter F2, ei­nem einen durchstimmbaren Oszillator O2 und einen Mischer M2 aufwei­senden Aufwärtsumsetzer U2, einem Nachverstärker NV und einem ab­stimmbaren Filter F3.
    Ein in der Outdoor Unit OU2 in den 1. Satelliten-Zwischenfrequenz­bereich umgesetzter Kanal (z.B. Kanal "Italien" vom Transponder 1 des ECS1, Mittenfrequenz fm 11,007667 GHz / 1,007667 GHz) wird im Ab­wärtsumsetzer U1 in eine zweite Zwischenfrequenzlage (fm = 480 MHz, Hub = 25 MHz/V) umgesetzt. Im nachfolgenden ersten (Eingangs-) Filter F1 (480 MHz) wird dieser Kanal hochselektiv ausgefiltert und das Breitbandrauschen unter einen nicht störenden Wert gesenkt. Die Band­breite entspricht dem Frequenzhub des genannten Kanals von 36 MHz. Der Regelverstärker RV stellt dem nachfolgenden Frequenzteiler FT den von diesem benötigten konstanten Eingangspegel zur Verfügung. Im Fre­quenzteiler FT wird die Frequenz des Kanals und damit auch dessen Frequenzhub durch den Faktor 2 geteilt (fm = 240 MHz, Hub = 12,5 MHz/V), so daß die Bandbreite jetzt anstatt 36 MHz nur noch 18 MHz beträgt.
    Dieses Signal wird in einem zweiten Filter F2 (240 MHz) von durch den digitalen Frequenzteiler FT erzeugten Oberwellen befreit und an­schließend im Aufwärtsumsetzer U2 in einen freien Kanal des 1. Sa­telliten-Zwischenfrequenzbereiches (z.B. Kanal 3, fm =1,01584 GHz) umgesetzt. Das Ausgangssignal des Aufwärtsumsetzers U2 paßt durch die beschriebene Bandbreitenreduktion nunmehr in das DBS-Kanalraster des 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereichs, so daß dieser voll mit 40 Ka­nälen belegbar und damit auf einfache Weise optimal nutzbar ist. Im Nachverstärker NV wird das Signal noch auf einen für die Einspei­sung in das Verteilnetz passenden Pegel angehoben; im nachfolgenden dritten (Ausgangs-) Filter F3 werden zudem noch störende Nebenaussen­dungen (Oszillatorfrequenz, Spiegelfrequenz und Mischprodukte) unterdrückt.


    Ansprüche

    1. Satelliten-Empfangsanlage zum Empfang von über wenigstens zwei Kommunikationssatelliten oder mindestens je einen DBS- und einen Kommunikationssatelliten abgestrahlten FM-modulierten Signalen, die im genormten 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereich (0,95 bis 1,75 GHz) übertragen und gegebenenfalls zusammen mit terrestri­schen TV- und/oder RF-Kanälen in Gemeinschaftsantennen- oder Ka­belanlagen verteilt werden,
    gekennzeichnet durch eine für jeden Übertragungskanal vorgesehene Umsetzereinheit UE1 bis UE5, die jeweils aus einem Frequenzteiler (FT), mit dem die Kanalbandbreite der Kommunikationssatelliten-­Signale halbiert wird, und einem jedem Frequenzteiler (FT) nachgeschalteten, den jeweiligen Übertragungskanal aus der tief­eren Frequenzlage in einen freien Kanal im DBS-Kanalraster des 1. Satelliten-Zwischenfrequenzbereichs umsetzenden Aufwärtsumsetzer (U2) besteht.
     
    2. Satelliten-Empfangsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Frequenzteiler (FT) ein Abwärtsumsetzer (U1) vorgeschal­tet ist, der den jeweiligen Übertragungskanal aus dem 1. Satelli­ten-Zwischenfrequenzbereich in eine tiefere Frequenzlage umsetzt.
     




    Zeichnung