[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dekorflächen auf Grundmetallen
in einzelnen Schritten.
[0002] Nach der DE - OS 21 10 424 ist es bekannt, Schmuckstücke bei Verwendung verschiedener
Metallarten aus Metallteilen, die getrennt voneinander gegossen werden, zusammenzufügen
und durch ein Hartlötmittel miteinander zu verbinden oder aber ein Schmuckstückteil
mit Befestigungseinrichtungen zu versehen und ein zweites Schmuckteil in geschmolzenem
Zustand mit dem ersten Teil derart zu verbinden, daß das Metall des zweiten Stückes
in die Befestigungseinrichtungen eingreift, während es gegossen wird und dadurch die
Verbindung hergestellt wird.
[0003] Diese bekannten Arten, Schmuckstücke herzustellen, sind einerseits aufwendig und
bilden andererseits in vielen Fällen unerwünschte Fugen im Verbindungsbereich der
beiden Materialien. Auch ist beim Gießverfahren nach dem bekannten Stand der Technik
eine innige Verbindung der beiden Metalle nicht gewährleistet. Die dortige Verbindung
erfolgt nur durch Formschluß.
[0004] Desweiteren ist nach der DE OS 26 38 195 ein Verfahren zur Herstellung von Dekoren
bekannt geworden, wonach auf einer Teilfläche des metallischen Gegenstandes eine Dekormaske
aus elektrisch isolierendem Material aufgebracht und die von der Dekormaske nicht
bedeckten Stellen galvanoplastisch aufgebaut werden. Hierbei handelt es sich um einen
Aufbau, der keine ebene Metall-Dekorfläche, sondern vielmehr eine griffige Oberflächengestaltung
ergibt, wie dies bei dem Gegenstand nach der DE - OS 26 38 195, z. B. Feuerzeughülsen
und dergleichen der Fall ist.
[0005] Auch ist es nach der DE PS 123 228 weiter bekannt, eine mittels Druckfarbe nach einem
Muster erzeugte Deckschicht auf einer Metalltafel aufzubringen, in welche durch Ätzung
an den freien Stellen Vertiefungen erzeugt werden, wobei danach diese Tafeln mit Vertiefungen
beispielsweise mit einer Nickel-, Silber- oder Zinnschicht überzogen werden, sodaß
Reliefverzierungen entstehen. Diese Reliefplatten lassen sich nicht durch Prägen oder
Walzen weiterbearbeiten, da hiermit die gewünschten Reliefbilder zerstört würden.
[0006] Demnach ist es Aufgabe der Erfindung eine Metall-Dekorfläche mit haltbarem Schmuckdekor
zu schaffen, welche sich überdies für nachträgliche Weiterbearbeitung durch Prägen,
Walzen und/oder Ausstanzen eignet.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich das Verfahren gemäß der Erfindung entsprechend
Anspruch 1. Die so erhaltenen Metallteile können danach zu Gebrauchs- oder Schmuckgegenständen
weiterverarbeitet und auch durch Walzen, Prägen und/oder Ausstanzen weiterbehandelt
werden. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch mehrfach nacheinander zur Bildung
verschiedener Dekorformen angewandt werden.
[0008] Auch können nach Anspruch 4 gestufte Ätzvertiefungen zur Aufnahme und Fixierung von
Dekorteilen, wie Metallen, Steinen oder dergleichen durch galvanischen Randbelag verwendet
werden.
[0009] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann entsprechend Anspruch 7 auch auf
das Grundmaterial, insbesondere Platin, anstelle einer Lackmaske eine gegebenenfalls
säureresistente und nichtleitende, ganze Lackschicht aufgebracht, in welche einschließlich
im Grundmetall Vertiefungen mittels Hand- oder Maschinenwerkzeugen eingebracht werden,
da sich Platin nur schwer ätzen läßt; dies kann aber auch in Kombination mit vorgeschildertem
Ätzverfahren erfolgen. Die Vertiefungen im Grundmetall werden sodann entsprechend
bis zum Erhalt einer ebenen Fläche mit Metall aufgefüllt.
[0010] Auch die so erhaltenen Metallteile sind zu Gebrauchs- oder Schmuckgegenständen weiter
zu verarbeiten und können auch durch Walzen, Prägen und/oder Ausstanzen weiterbehandelt
werden. Das Grundmetall zur Aufbringung der Lackschicht kann auch vorgefertigte Vertiefungen
oder Lochungen und/oder gewölbte Ausgangsoberfläche aufweisen.
[0011] Das Verfahren gemäß der Erfindung kann überdies doppelseitig am Grundmetall oder
mehrfach nacheinander zur Bildung verschiedener Dekorformen angewandt werden, wie
vorgeschildert. Schließlich können hier auch insbesondere gestufte Vertiefungen
im mit einer gegebenenfalls säureresistenten und nichtleitenden Lackschicht versehenen
Grundmetall mittels Hand- oder Maschinenwerkzeugen zur Aufnahme und erforderlichenfalls
Vorfixierung sowie Befestigen von Dekorteilen, wie Metallteilen, Steinen oder dergleichen
durch galvanischen Randbelag verwendet werden.
[0012] Bevorzugte Ausführungsformen für das Verfahren zur Herstellung von Dekorflächen gemäß
der Erfindung sind beispielsweise in der Zeichnung dargestellt.
[0013] Danach sind in Figur 1 bis 3 verschiedene Fertigungsstufen eines Verfahrens gezeigt
und zwar sind in Figur 1 als Teilausschnitt in perspektivischer Draufsicht auf das
Grundmetall, hier ein Edelmetallteil 1 eine säureresistente und nichtleitende Lackmaske
2, bei einer ebenen Metallfläche, z. B. mit Stempel aufgebracht. Hierbei verbleiben
lackfreie Metallflächen 3, welche sich in den verschiedensten Formen erreichen lassen.
[0014] Hierzu ist in Figur 1 a das Grundmetall 1 im Schnitt gezeigt und in Figur 1 b mit
aufgebrachter Lackmaske 2 entsprechend Figur 1.
[0015] In Figur 2 sind sodann im Teilausschnitt in perspektivischer Draufsicht am Edelmetallteil
1 die Ätzvertiefung 4 nach dem Ätzbad an den lackfreien Metallflächen 3 dargestellt
und Figur 2 a zeigt dies im Schnitt. Danach kommt das ganze Metallteil 1 mit Lackmaske
2 in ein galvanisches Edelmetallbad, sodaß sich die Ätzvertiefungen 4 entsprechend
Figur 3 z. B. mit Feingold 5 oder dergleichen füllen, wie dies auch Figur 3 a im Schnitt
zeigt bei abgenommener Lackmaske 2. Somit verbleibt das fertige Stück, welches sich
zur Weiterverarbeitung zu einem Gebrauchs- oder Schmuckgegenstand durch Prägen, Walzen
und/oder Stanzen oder ggf. von Hand eignet.
[0016] In Figur 4 ist schließlich in perspektivischer Draufsicht noch ein weiteres im Dekor
fertiges Edelmetallteil 6 mit Dekorvarianten 7 im Endzustand zur Weiterverarbeitung
dargestellt.
[0017] Desweiteren sind in Figur 5 bis 7 verschiedene Fertigungsstufen eines weiteren Verfahrens
gezeigt und zwar in Figur 5 als Teilausschnitt in perspektivischer Draufsicht auf
das Grundmetall, hier Edelmetallteil 11 eine säureresistente und nichtleitende Lackmaske
12, bei einer ebenen Metallfläche, z. B. aufgedruckt bei einer lackfreien Metallfläche
13 im Schnittbild nach Figur 5 a. Im Ätzbad werden sodann Ätzvertiefungen 14 in den
lackfreien Metallflächen 13 entsprechend Figur 5 mit Schnitt Figur 5 b eingebracht.
[0018] Wie aus Figur 6 als weiterer Teilausschnitt in perspektivischer Draufsicht gezeigt
ist, können mit neuer, an den Ausschnitten 15 weiterer Lackmasken 16 entsprechend
Figur 6 a im Schnitt beim zweiten Ätzgang gestufte Ätzvertiefungen 17 erreicht werden,
wie dies der Schnitt 7 a verdeutlicht.
[0019] Diese Ätzvertiefungen 17 können zur Aufnahme von Dekorteilen 18 aus Metall, Stein
oder dergleichen dienen, welche mit der Lackmaske 16 nach Schnitt Figur 7 a nach Fixierung
sodann im galvanischen Bad einen Metallrandbelag 19 zur endgültigen Festlegung erhalten,
wie dies Figur 7 und Schnitt 7 b nach Abnahme des Lackauftrages 16 zeigen.
[0020] In den Schnitten nach Figur 8 und 8a sind sodann noch zwei weitere Schnitte durch
fertige Edelmetallstücke 20 mit Schmuckstein-21 und Perlenbefestigung 22 mit galvanisch
aufgebrachten Halterand 23, 24 im Ätzbett 25, 26 nach diesem Verfahren gezeigt.
[0021] Ferner sind in Figur 10, 10 a bis 10 e und 11 als weiteres Ausführungsbeispiel verschiedene
Fertigungsstufen eines Verfahrens gezeigt und zwar sind in Figur 10 als Teilausschnitt
in perpektivischer Draufsicht auf das Grundmetall, hier beispielsweise einem Platinstreifen
31 mit ggf. einer säureresistenten, nichtleitenden Lackschicht 32 bei ebener Fläche
Vertiefungen, hier Sacklöcher 33 eingebracht. Hierzu zeigt Figur 10 a einen Schnitt
durch den Platinstreifen 31 als Ausgangsmaterial,in Figur 10 b mit der Lackschicht
überzogen, in Figur 10 c sind hierzu mittels Hand- oder Maschinenwerkzeuge (Abtragungswerkzeuge)
Vertiefungen 33 eingebracht, welche anschließend in einem galvanischen Bad entsprechend
Figur 10 c, beispielsweise mit Edelmetall 34 aufgefüllt werden und in Figur 10 e
ist sodann der Platinstreifen 31 mit Vertiefungen 33 und Edelmetallfüllung 34 nach
Abnahme der Lackschicht dargestellt, sowie in Figur 11 die perspektivische Ansicht
hierzu, wie dies das fertige Stück oder auch Ausgangsmaterial zur weiteren Verarbeitung
für Schmuck- oder Gebrauchsgegenstände bildet.
[0022] In Figur 12, 12 a bis 12 e und 13 als zusätzliches Ausführungsbeispiel sind sodann
Fertigungsstufen einer weiteren Verfahrensmöglichkeit als Teilansicht in perspektivischer
Draufsicht auf das Grundmetall, hier ebenfalls ein Platinstreifen 35 gezeigt und in
Figur 12 a einen Schnitt durch den Platinstreifen 35, in Figur 12 b mit eingearbeiteten
Vertiefungen 36 mittels Hand- oder Maschinenwerkzeugen, in Figur 12 c mit aufgebrachter
Lackschicht 37 und nach dem galvanischen Bad in Figur 12 d beispielsweise mit Edelmetall
38 aufgefüllt und in Figur 12 e mit abgenommener Lackschicht sowie in Figur 13 die
perspektivische Ansicht hierzu. Wie hieraus ersichtlich ist, wird hiermit das gleiche
Ergebnis erzielt, wie beim vorhergezeigten Ausführungsbeispiel als fertiges Stück
oder auch als Ausgangsmaterial zur weiteren Verarbeitung für Schmuckoder Gebrauchsgegenstände.
[0023] In Figur 14 und 14 a sind als weitere Ausführungsbeispiele ein gewölbter Grundmetallkörper
39 mit Lackschicht 40 als Ausgangsform und in Figur 15 und 15 a ein ebener Grundmetallstreifen
41 mit Lackschicht 42 einander gegenüber gestellt. Das weitere Bearbeitungsverfahren
erfolgt beispielsweise nach einer der vorgeschilderten Fertigungsstufen.
[0024] In Figur 16, 16 a und 16 b ist ferner ein Grundmetallstreifen 43 und Lackschicht
44 und ggf. gestufter Lochung 45 dargestellt, welche (45) zur Aufnahme eines Schmuckkörpers
oder Steins 46 und ggf. dessen Vorfixierung, z. B. mittels Klebstoff oder mittels
Stichel angebrachter Körnung zum Arretieren sowie Befestigen mittels galvanisch aufgebrachten
Randbelag 47 entsprechend den früheren Ausführungen dienen kann.
[0025] Figur 17 und 17 a zeigt schließlich noch einen Grundmetallstreifen 48 als Ausgangsmaterial
mit beidseitiger Lackschicht 49 zur doppelseitigen Bearbeitung, beispielsweise durch
beidseitige Einbringung eines Kanals 50 zur weiteren Verarbeitung entsprechend den
beiden ersten Ausführungsbeispielen.
1. Verfahren zur Herstellung von Dekorflächen auf Grundmetallen mit folgenden Schritten:
- Aufbringen einer säureresistenten und nichtleitenden Lackmaske auf das Grundmetall,
- Vertiefen der lackfreien Metallflächen durch Ätzen (Ätzbad),
- Ausfüllen der Vertiefungen mit Metall im galvanischen Bad bis zum Erhalt einer
ebenen Oberfläche,
- Abnahme der Lackschicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1 durch Walzen,Prägen und/oder Ausstanzen der erhaltenen
Metallteile.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei es mehrfach nacheinander zur Bildung verschiedener
Dekorformen angewandt wird.
4. Verfahren zur Herstellung von Dekorflächen auf Grundmetallen mit folgenden Schritten:
- Aufbringen einer säureresistenten und nichtleitenden Lackmaske auf das Grundmetall,
- Vertiefen der lackfreien Metallflächen durch Ätzen (Ätzbad),
- Aufbringen einer weiteren Lackmaske, wobei vorher erhaltene Vertiefungen von lackfreien
Flächen umgeben sind,
- Ätzen der lackfreien Flächen, so daß gestufte Ätzvertiefungen erhalten werden,
- Einlegen von Dekorteilen in die Ätzvertiefungen und
Fixieren der Dekorteile durch galvanischen Randbelag,
- Abnahme der Lackschicht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, wobei als Grundmetall und/oder zum Ausfüllen
der Vertiefungen Edelmetalle verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Lackmaske im Siebdruckverfahren
aufgebracht wird.
7. Verfahren zur Herstellung von Dekorflächen auf Grundmetall, Insbes, Platin mit
folgenden Schritten:
- Aufbringen einer gegebenenfalls säureresistenten und nichtleitenden Lackschicht
auf das Grundmetall,
- Einbringen von Vertiefungen im Grundmetall mittels Hand- oder Maschinenwerkzeugen
(Abtragungswerkzeugen), - Ausfüllen der Vertiefungen mit Metall im galvanischen Bad
bis zum Erhalt einer ebenen Oberfläche,
- Abnahme der Lackschicht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Grundmetall vorgefertigte
Vertiefungen oder Lochungen aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Grundmetall eine gewölbte
Oberfläche aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durch Walzen, Prägen und/oder Ausstanzen
der erhaltenen Metallteile.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei es doppelseitig am Grundmetall
angewandt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ,wobei es mehrfach nacheinander zur
Bildung verschiedener Dekorformen angewandt wird.
13. Verfahren zur Herstellung von Dekorflächen auf Grundmetall,insbesondere Platin
mit folgenden Schritten:
- Aufbringen einer gegebenenfalls säureresistenten und nichtleitenden Lackschicht
auf das Grundmetall,
- Einbringen von insbesondere gestuften Vertiefungen im Grundmetall mittels Hand-
oder Maschinenwerkzeugen (Abtragungswerkzeugen),
- Einlegen von Dekorteilen,wie Schmuckstein(en) in die Vertiefungen,gegebenenfalls
vorfixieren
- Befestigen der Dekorteile durch galvanischen Randbelag,
- Abnahme der Lackschicht.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ,wobei zum Auffüllen der Vertiefungen
Edelmetall verwendet wird.