[0001] Die Erfindung betrifft einen Dampfkessel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Die bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen entstehenden Stickstoffoxide (NO
x) sind gesundheitsschädlich. Ihre Emission soll daher soweit wie möglich reduziert
werden.
[0003] Die beiden größten NO
x-Quellen sind thermisches NO
x und Brennstoff-NO
x. Maßnahmen zur Reduzierung der NO
x-Bildung beim Verbrennungsprozeß sind:
- Senkung der Verbrennungstemperatur und
- Erzeugung von Sauerstoffmangel bei der Verbrennung.
[0004] Realisiert werden diese Maßnahmen z.B. durch
- Einsatz von NO
x-armen Brennern,
- Einrichtung von Oberluft (Over-Fire-Air, d.h. OFA) und - sogenannte In-Furnace-NO
x-Reduction (IFNR), wobei Zusatzbrennstoff hinter der Hauptverbrennungszone zugeführt
wird.
[0005] Bei dem in der (noch nicht veröffentlichten) deutschen Patentanmeldung P 38 25 291
beschriebenen Verfahren wird zur Reduzierung des NO
x, insbesondere des thermischen NO
x, das Temperaturprofil im Feuerraum durch Beeinflussung des Verbrennungsprozesses
durch stufenweise Zufuhr von Brennstoff und/oder Rauchgas in der Hauptverbrennungszone
geglättet.
[0006] Diesen NO
x-senkenden Maßnahmen sind jedoch dann Grenzen gesetzt, wenn Zünd- und Grundstabilität
der Flamme sowie der vollständige Ausbrand nicht mehr gewährleistet werden kann. Daher
ist es möglich, daß trotz Ausschöpfung aller unter Sicherung der Verbrennung möglichen
Maßnahmen, die maximalen Temperaturen noch so hoch sind, daß eine beträchtliche NO
x-Bildung stattfindet. Dies ist besonders bei schwer entflamm- und brennbaren Brennstoffen,
wie z.B. bei Schwerölen oder ballaststoffreichen Kohlen, der Fall.
[0007] Neben den NO
x-mindernden Maßnahmen, die den Verbrennungsprozeß durch Variieren der Luft-, Brennstoff-
und Rauchgaszufuhr beeinflussen, ist zur Absenkung der Temperatur im Feuerraum der
Einbau von Mittelwänden denkbar. Derartige Mittelwände sind in geschlossener und offener
Bauweise bekannt. Sie teilen einen Feuerraum auf und dienen vornehmlich dazu, die
Kesselhöhe zu reduzieren.
[0008] Auch bei den Mittelwänden, die einen Druckausgleich im Rauchgas ermöglichen, findet
kein Temperaturausgleich statt, so daß sich unerwünschte Temperaturunterschiede im
geteilten Feuerraum einstellen können. Außerdem sind sie in der Heizflächengröße durch
die Kesselbreite festgelegt und daher zur gezielten Temperaturabsenkung wenig anpassungsfähig.
Insbesondere wird durch Mittelwände die Temperatur in vertikaler Richtung gleichmäßig
abgesenkt, obwohl nur im Bereich des Temperaturmaximums eine Temperaturabsenkung sinnvoll
ist.
[0009] In der DE-OS 25 27 482, ist der Einbau von Zwischenwandelementen im Feuerraum als
temperatursenkende Maßnahme zur NO
x-Reduktion beschrieben. Bei diesem gattungsbildenden Dampfkessel ragen schmale Wandstreifen,
die sich zwischen je zwei benachbarten Brennerreihen befinden, von der Umfassungswand
in den Feuerraum hinein. Derartige Wandstreifen sind im Betrieb der Rauchgasströmung
ausgesetzt und erfordern wegen der nur einseitigen Befestigungsmöglichkeit einen
hohen Versteifungsaufwand. Da bei heute üblichem Betrieb einer Feuerungsanlage mit
NO
x-armen Brennern das Temperaturprofil des Rauchgases in waagerechter Richtung ebenfalls
in der Mitte ein Maximum aufweist und zu den Umfassungswänden hin abfällt, verstärken
solche schmalen Wandstreifen den Unterschied zwischen maximaler und minimaler Rauchgastemperatur.
Die NO
x-Emission kann durch sie nicht wirksam gesenkt werden.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, die Bildung von NO
x im Feuerraum eines Dampfkessels gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch den
Einbau von Heizflächen zu reduzieren. Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0011] Im Gegensatz zu den Wandstreifen bewirkt das Rohrband, das sich in einer senkrechten
Mittelebene zwischen Brennerwand und Rückwand erstreckt und zwischen unterer Brennerebene
und um einen Brennerebenenabstand oberhalb der oberen Brennerebene angeordnet ist,
eine gezielte Absenkung der Rauchgastemperatur im Bereich des Temperaturmaximums
in der Mitte des Feuerraums. Es findet nur eine sehr geringe Temperaturabsenkung
in den Bereichen niedriger Rauchgastemperatur, wie in der Nähe der Feuerraumwände,
des Feuerraumbodens, und oberhalb der Brennerebenen, statt. Dadurch wird die Bildung
von NO
x effektiv reduziert. Dies gilt insbesondere für die Bildung von thermischem NO
x, dessen Bildungsrate bei höheren Temperaturen überproportional mit der Temperatur
steigt.
[0012] Durch Befestigungen des Rohrbandes an Brenner- und Rückwand ist eine ausreichende
Schwingungssteifigkeit gewährleistet.
[0013] Die horizontalen Durchlässe gewährleisten einen vollständigen Druck- und Temperaturausgleich,
der zu einem störungsfreien und effektiven Betrieb der Feuerung benötigt wird.
[0014] Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme zur Reduzierung der NO
x-Emission ist, daß sie sowohl zum Nachrüsten alter Kessel als auch für neue Kessel
geeignet ist. Das Feuerraumband kann als einzige NO
x-mindernde Maßnahme oder auch zusätzlich zu den bekannten Maßnahmen (z.B. OFA, IFNR)
eingesetzt werden. Dabei ist speziell bei Altanlagen von Vorteil, daß aus Gründen
der Wärmebilanz durch die zusätzlichen Heizflächen im Feuerraum, eine Rauchgasrückführung
erst ermöglicht wird oder die bereits vorhandene rezirkulierte Rauchgasmenge vergrößert
werden kann.
[0015] Besonders vorteilhaft ist der Einbau des Rohrbandes bei Kesseln, die mit schwer entflamm-
und brennbaren Brennstoffen, wie z. B. schwerem Heizöl, betrieben werden, weil bei
diesen Kesseln die bisher bekannten NO
x-mindernden Maßnahmen die NO
x-Emission nicht weit genug reduzieren können.
[0016] Das Merkmal des Anspruchs 2 ist besonders vorteilhaft für Kessel, die bereits mit
einer Rauchgasrückführung versehen sind. Der Bau einer zweiten, parallelen Rauchgasrückführung
kann bei laufendem Betrieb durchgeführt werden.
[0017] Die im Anspruch 3 beschriebene Form und Anordnung des Rohrbandes erhält den Flammenverband
und damit die gegenseitige Stützwirkung der Einzelflammen untereinander in horizontaler
Richtung, was besonders beim Zünden der Brenner wichtig ist.
[0018] Ein weiterer Vorteil des Merkmals des Anspruchs 3 ist, daß die Flammen der neben
dem Rohrband angeordneten Brenner sich im wesentlichen in den freien Bereichen, den
Durchlässen, des zickzackförmigen Bandes ausbreiten. Dadurch wird eine unmittelbare
Flammenberührung der Rohre ausgeschlossen.
[0019] Die Führung der Zuleitungsrohre durch eine der Feuerraumwände im unteren Drittel
des Feuerraumes gemäß Anspruch 4 vereinfacht die Anordnung des Rohrbandes in der Hauptverbrennungszone.
Dabei ist die Durchführung der Zuleitungsrohre zwischen erster und zweiter Brennerebene
besonders günstig, weil i.a. erst ab dieser Höhe im Feuerraum die hohen Temperaturen
vorzufinden sind (vgl. Fig. 9).
[0020] Die Führung der Ableitungsrohre durch eine der Feuerraumwände in der oberen Hälfte
des Feuerraumes gemäß Anspruch 5 ermöglicht in einfacher Form die Anordnung des Rohrbandes
in der Hauptverbrennungszone. Dabei ist die Durchführung der Ableitungsrohre um einen
halben bis einen Brennerebenenabstand oberhalb der obersten Brennerebenen besonders
günstig, weil i.a. ab dieser Höhe die Temperaturen im Feuerraum wieder absinken (vgl.
Fig. 9).
[0021] Das Merkmal des Anspruchs 6 ist besonders für Zwangsumlauf- und Zwangsdurchlaufkessel,
z.B. Bensonkessel, geeignet. Es ermöglicht eine einfache Anbindung des Rohrbandes
in einen vorhandenen Kessel.
[0022] Das Merkmal des Anspruchs 7 ist ebenfalls besonders für Zwangsumlauf- und Zwangsdurchlaufkessel
geeignet.
[0023] Die Merkmale der Ansprüche 8 und 9 sind besonders für Naturumlaufkessel geeignet.
[0024] Ein Vorteil des Merkmals des Anspruchs 10 ist, daß die Spitzen des Rohrbandes an
ihren mittleren Abschnitten einfach an den Feuerraumwänden befestigt werden können.
Ein weiterer Vorteil ist, daß durch die Abstände zwischen den Rohrbögen Dehnungsspannungen
vermieden werden.
[0025] Vorteil des Merkmals des Anspruchs 11 ist, daß die mittleren Abschnitte einfach
gefertigt werden können.
[0026] Die Anordnung der Rohre im mittleren Bereich der Spitzen an der Feuerraumwand gemäß
Anspruch 12 ist von Vorteil, weil zusätzliche Heizflächen und damit eine zusätzliche
Temperaturabsenkung in der Nähe der Feuerraumwände vermieden werden (vgl. Fig. 10).
[0027] Das Merkmal des Anspruchs 13 beschreibt eine vorteilhafte Ausführung und Befestigung
des Bandes für einen Dampfkessel mit vier Brennerebenen und das des Anspruchs 14 für
einen Dampfkessel mit drei Brenenrebenen.
[0028] Die Zeichnung dient der Erläuterung der Erfindung anhand von Beispielen.
[0029] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Bensonkessels (Beispiel 1) mit
einem nachträglich eingebauten, verschweißten Rohrband. In Figur 2 ist eine entsprechende
Draufsicht von oben auf den Feuerraum des Kessels und in Figur 3 ein vergrößerter
Ausschnitt mit Durchführung der Ableitungsrohre des Rohrbandes durch eine Feuerraumwand
zu sehen. Ein Schaltschema des Beispiels 1 ist in Figur 4 dargestellt.
[0030] Die Figuren 5 bis 8 zeigen zwei Ausführungsbeispiele von Spitzen des Rohrbandes,
wobei in den Figuren 5 und 7 frontale Draufsichten und in den Figuren 6 und 8 entsprechende
Querschnitte zu sehen sind.
[0031] Die Diagramme der Figuren 9 und 10 stellen Temperaturverläufe des Rauchgases in
Abhängigkeit von der Kesselhöhe (Figur 9) und von der Kesselbreite (Figur 10) ohne
Rohrband (gestrichelte Linie) und mit Rohrband (durchgezogene Linie) dar.
[0032] Figur 11 zeigt eine schematische Darstellung eines Naturumlaufkessels (Beispiel
2) mit eingebautem Rohrband, Figur 12 eine entsprechende Draufsicht auf den Feuerraum
und Figur 13 ein entsprechendes Schaltschema.
Beispiel 1 (nachgerüsteter Bensonkessel):
[0033] In einem Feuerraum 1 eines zweizügigen Bensonkessels sind vier Brennerebenen 2, 3,
4 und 5 senkrecht übereinander angeordnet. Der Abstand der ersten, untersten Brennerebene
2 zum Feuerraumboden 6 beträgt etwa die Hälfte des Brennerebenenabstandes. Auf ungefähr
70 % der Gesamthöhe des Feuerraumes 1, etwa um einen Brennerebenenabstand oberhalb
der vierten Brennerebene 5, befinden sich Luftöffnungen 7. Im Rauchgasraum oberhalb
der Luftöffnungen 7, dem oberen Viertel des Feuerraumes 1, ist ein bis zur Feuerraumdecke
8 reichender Wandüberhitzer 9 angeordnet.
[0034] Jede der vier Brennerebenen 2 bis 5 ist mit vier waagerecht ausgerichteten Brennern
10 mit Rauchgasrückführungen 11 ausgerüstet. Die vier Brenner 10 einer Ebene sind
nebeneinander auf einer Brennerwand 12 angeordnet. Die Brennerwand 12 und eine gegenüberliegende
Rückwand 13 bilden im rechteckigen Querschnitt des Feueraumes 1 die längeren Seiten.
Die Luftöffnungen 7 befinden sich auf beiden zur Brennerwand 12 senkrechten Seitenwänden
14, 15 des Feuerraumes 1, wobei je drei Luftöffnungen 7 nebeneinander angeordnet sind.
[0035] In einer senkrecht zu Brennerwand 12 und Rückwand 13 und parallel zu den Seitenwänden
14 und 15 stehenden Mittelebene des Feuerraumes 1 befindet sich ein Rohrband 16 aus
miteinander verschweißten Rohren 17. Das Rohrband 16 ist in einem Bereich, der zwischen
erster und zweiter Brennerebene 2, 3 beginnt und zwischen vierter Brennerebene 5 und
Luftöffnungen 7 endet, angeordnet und verläuft in senkrechter Richtung zickzackförmig
zwischen Rückwand 13 und Brennerwand 12.
[0036] Es weist vier gerade, zwischen den Feuerraumwänden 12 und 13 verlaufende Abschnitte
auf, die durch abgeflachte Spitzen 18, 19 und 20 verbunden sind. Die drei Spitzen
18, 19 und 20 sind auf Höhe der drei oberen Brennerebenen 3, 4 und 5 an den Feuerraumwänden
12, 13 befestigt. Zuleitungsrohre 21, Ableitungsrohre 22 und die mittlere Spitze
19 des Rohrbandes 16 befinden sich auf der Seite der Rückwand 13, die untere und die
obere Spitze 18, 20 reichen bis an die Brennerwand 12, die mittlere Spitze 19 bis
an die Rückwand 13.
[0037] Die Form des Rohrbandes 16 ähnelt, wie Figur 1 zeigt, zweier um 90° im Uhrzeigersinn
gedrehter, übereindergesetzter V, deren Spitzen abgeflacht sind. Die auf Höhe der
Brennerebenen 3, 4, 5 zwischen den geraden Abschnitten des Rohrbandes 16 freibleibenden,
horizontalen Durchlässe haben, der Form des Rohrbandes 16 entsprechend, die Form von
Dreiecken mit abgeflachten Spitzen, d.h. von Trapezen.
[0038] Bis auf die Spitzen 18, 19, 20 des Rohrbandes 16 und die innerhalb des Feuerraums
1 befindlichen Teile der Zuleitungsrohre 21 und der Ableitungsrohre 22 sind die Bereiche
des Feuerraums 1 in der Nähe der Feuerraumwände 12, 13, 14, 15 frei von Heizflächen.
Ebenso ist der Feurraum 1 zwischen Feuerraumboden 6 und erster Brennerebene 2 frei
von Heizflächen.
[0039] In jedes Rohr 17 des Rohrbandes 16 mündet ein Zuleitungsrohr 21. Die Zuleitungsrohre
zweigen von einem unteren Sammler 23 ab und sind im Wechsel um ein auf der Mitte der
Rückwand 13 angebrachtes Zugband 24 herum durch die Rückwand 13 geführt. Zu jedem
Rohr 17 gehört ebenfalls ein Ableitungsrohr 22. Die Ableitungsrohre 22 sind in gleicher
Weise wie die Zuleitungsrohre 21 im Wechsel links und rechts um das Zugband 24 herum
zu einem oberen Sammler 25 geführt. Diese Durchführungen sind in Figur 3 dargestellt.
[0040] An die Feuerraumdecke 8 und den Wandüberhitzer 9 schließt sich auf der Seite der
Rückwand 13 ein zweiter Rauchgaszug 26 an. Vom zweiten Rauchgaszug 26 zweigt in Bodennähe
ein Rauchgaskanal 27 ab, der z.B. über einen Luftvorwärmer zu einer Rauchgasreinigungsanlage
führt. Von diesem Rauchgaskanal 27 zweigen wiederum zwei Rauchgasleitungen 28, 29
ab, von denen die zweite nachträglich zusammen mit dem Rohrband 16 installiert wurde.
Die Rauchgasleitungen 28, 29 sind mit je einem Gebläse 30, 31 versehen. Die Rauchgasleitung
28 ist mit den Rauchgasrückführungen 11 der Brenner 10 und die Rauchgasleitung 29
mit der Sekundärluft der Brenner 10 verbunden.
[0041] Im unteren Teil des zweiten Rauchgaszuges 26, etwa auf Höhe der zweiten Brennerebene
3, ist ein Economizer 32 angeordnet. Eine vor dem Einbau des Rohrbandes 16 vom Economizer
32 zu einem Verdampfer 33 führende Rohrleitung ist auf einer Höhe oberhalb des unteren
Sammlers 23 unterbrochen; ihr vom Economizer 32 wegführender Rohrabschnitt 34 ist
über eine Zuleitung 35 mit dem unteren Sammler 23 und ihr zum Verdampfer 33 führender
Rohrabschnitt 36 über eine Ableitung 37 mit dem oberen Sammler 25 des Rohrbandes
16 verbunden.
[0042] Durch den Anschluß der Zuleitung 35 an den Economizer 32 und der Ableitung 37 an
den Verdampfer 33 ist das Rohrband 16 zwischen Economizer 32 und Verdampfer 33 geschaltet.
In Fließrichtung des Wassers bzw. Dampfes sind hinter dem Verdampfer 33 und Wandüberhitzer
9 Dampfkühler 38 und Überhitzer 39 angeordnet (Figur 4). Der Economizer 32 ist durch
eine Speiseleitung 40 mit einer Speisepumpe 41 verbunden. Eine Einspritzwasserleitung
42 zweigt von der Leitung 40 ab und führt zu den Dampfkühlern 38.
[0043] Das Rohrband 16 wird aus fünfzig direkt verschweißten Rohren 17 gebildet, wobei in
der Zeichnung nur einige dargestellt sind (Figuren 5 und 6 . Die Rohre 17 bestehen
aus warmfestem oder hochwarmfestem Stahl und haben z.B. einen Außendurchmesser von
57 mm und eine Wanddicke von 5,6 mm. Die gesamte Breite des Rohrbandes 16 beträgt
etwa 3 m. Im Bereich, in dem das Rohrband 16 angeordnet ist, bedeckt es etwa 40 %
der Mittelfläche, dementsprechend bleibt etwa 60 % der Fläche durch die Durchlässe
frei. Dadurch bildet das Rohrband 16 in diesem Bereich etwa 20 % der Heizfläche des
Feuerraumes 1.
[0044] Die abgeflachten Spitzen 18, 19, 20 bestehen jeweils aus drei Abschnitten, einem
mittleren Abschnitt 43 und zwei äußere Abschnitte 44. Die Rohre 17 sind im mittleren
Abschnitt 43 gerade, senkrecht nebeneinander angeordnet und über (etwa 10 mm breite)
Stege 45 miteinander verschweißt. In den sich oben und unten daran anschließenden
äußeren Abschnitten 44 weisen die Rohre 17 Rohrbögen 46, die mit Abstand zueinander
verlaufen, auf. Im unteren äußeren Abschnitt 47 der mittleren Spitze 19 weist das
Rohrband 16 eine Faltung auf. Die Positionen der Rohre 17 sind so getauscht, daß das
im unteren "V" äußere Rohr 48 im oberen "V" innen liegt. Die Rohre 17 sind durch die
Faltung alle gleich lang.
[0045] In den mittleren Abschnitten 43 der Spitzen 18, 19, 20 ist das Band 16 bei Zwangsumlauf-
und Zwangsdurchlaufkesseln über Halteeisen zur Lastübernahme an den Feuerraumwänden
12, 13 befestigt. (Die Figuren 5 bis 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel für eine Befestigung
des Rohrbandes 16 durch Vollverschweißung an den Rohrstegen der Naturumlaufkessel;
die oben beschriebene Befestigung mit Halteeisen ist nicht dargestellt.)
[0046] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wurde der Einfluß des Rohrbandes 16 auf den
Temperaturverlauf des Rauchgases im Feuerraum 1 in Abhängigkeit von der Kesselhöhe
(Figur 9) und in Abhängigkeit von der Kesselbreite (Figur 10) mit einem Feuerraum-Zonenmodell
berechnet und dargestellt. Der Temperaturverlauf des Rauchgases nach Einbau des Rohrbandes
16 (durchgezogene Linie) zeigt in beiden Betrachtungsebenen eine erhebliche Absenkung
der Temperatur im Maximum verglichen mit dem Temperaturverlauf vor Einbau des Rohrbandes
16 (gestrichelte Linie).
[0047] Die Absenkung der Rauchgastemperaturen im Feuerraum wird einerseits durch die zusätzliche
Heizfläche des Rohrbandes und andererseits durch Verdopplung der rückgeführten Rauchgasmenge
erzielt. Diese Erhöhung der rückgeführten Rauchgasmenge in den Feuerraum 1 dient
gleichzeitig dazu, die Wärmebilanz des Kessels, die durch eine vergrößerte Heizfläche
verändert wird, zu regulieren.
[0048] Im Betrieb dieses umgerüsteten, mit schwerem Heizöl bzw. Gas befeuerten Bensonkessels
wird durch die zusätzliche Feuerraumheizfläche des Bandes 16 und die Verdopplung der
rückgeführten Rauchgasmenge eine NO
x-Reduzierung von 25 bis 35 % erreicht.
[0049] Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Rohrbandes 16 (Figuren 7 und 8) unterscheidet
sich folgendermaßen von dem oben beschriebenen Rohrband 16:
- Das Rohrband 16 besteht aus fünfundvierzig über Stege 49 verschweißten Rohren 17.
Seine Breite beträgt dabei 3,15 m.
- Die Rohre 17 sind in den mittleren Abschnitten 43 der Spitzen 18, 19, 20 senkrecht
zur Mittelebene, d.h. parallel zu den Feuerraumwänden 12, 13, nebeneinander angeordnet.
Diese Anordnung der Rohre 17 ist aufwendiger. Sie verhindert jedoch eine Temperaturabsenkung
in der Nähe der Feuerraumwände 12, 13, durch Heizflächen des Rohrbandes 16.
Beispiel 2 (Naturumlaufkessel)
[0050] Der Naturumlaufkessel des Beispiels 2 unterscheidet sich zusätzlich zu den bekannten,
grundsätzlichen Unterschieden in folgenden Punkten vom Kessel des Beispiels 1:
- Im Feuerraum sind nur drei Brennerebenen 2, 3, 4 übereinander angeordnet, wobei
der Abstand der ersten Brennerebene 2 zum Feuerraumboden 6 etwa ein Drittel des Brennerebenenabstandes
beträgt.
- Der Bereich, in dem das Rohrband 16 angeordnet ist, beginnt zwischen erster und
zweiter Brennerebene 2, 3 und endet um etwa einen halben Brennerebenenabstand oberhalb
der dritten Brennerebene 4.
- Untere Spitze 18 und obere Spitze 20 des mit drei Spitzen 18, 19, 20 versehenen,
zickzackförmigen Rohrbandes 16 sind in Höhe der zweiten und dritten Brennerebene 3,
4 an der Rückwand 13 befestigt. Die mittlere, zwischen zweiter und dritter Brennerebene
3, 4 angeordnete Spitze 19 sowie die Zuleitungsrohre 21 und Ableitungsrohre 22 befinden
sich auf der Seite der Brennerwand 12.
- Das Rohrband 16 ist gemäß Figur 13 parallel zum Verdampfer 33 geschaltet. Dabei
ist der untere Sammler 23 über die Zuleitung 35 mit einem von einer Verdampfertrommel
50 abzweigenden Fallrohr 51 verbunden und der obere Sammler 25 über die Ableitung
37 an die Verdampfertrommel 50 angeschlossen.
- Das Rohrband 16 ist durch Schweißverbindungen zwischen mittleren Abschnitten 43
der Spitzen 18, 19, 20 mit den Feuerraumwänden 12, 13 an diesen befestigt (vgl. Figuren
5 bis 8).
- Der Steigungswinkel der Rohre 17 des Rohrbandes 16 im Feuerraum 1 beträgt mindestens
10 %.
[0051] Bei Altanlagen, bei denen die Anordnung der Zuleitungsrohre 21 und der Ableitungsrohre
22, z.B. aus Platzgründen, weder durch die Rückwand 13 noch durch die Brennerwand
12 möglich ist, werden (nicht dargestellt) die Zuleitungsrohre 21 durch den Feuerraumboden
6 und die Ableitungsrohre 22 durch die Feuerraumdecke 8 geführt.
1. Dampfkessel mit einem Feuerraum
- mit übereinander angeordneten Brennerebenen (2, 3, 4, 5),
- mit auf mindestens einen Brennerwand (12) nebeneinander angeordneten Brennern (10)
und
- mit Heizflächen aus Bändern verschweißter Rohre im Feuerraum,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Heizflächen durch ein Rohrband (16) gebildet werden,
- sich das Rohrband (16) in einer senkrechten Mittelebene des Feuerraums (1) von
der Brennerwand (12) bis zu einer gegenüberliegenden Rückwand (13) erstreckt,
- das Rohrband (16) zwischen unterer Brennerebene (2) und um einen Brennerebenenabstand
oberhalb der oberen Brennerebene (5, 4) angeordnet ist,
- an der Brennerwand (12) und der Rückwand (13) befestigt ist und
- horizontale Durchlässe aufweist.
2. Dampfkessel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Rauchgasleitungen (28, 29),
die mit dem Feuerraum (1) verbunden sind.
3. Dampfkessel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- das Rohrband (16) in senkrechter Richtung zickzackförmig ausgeführt ist,
- wobei sich die horizontalen Durchlässe auf Höhe der Brennerebenen (3, 4, 5) befinden,
und
- das Rohrband (16) an mindestens einer seiner Spitzen (18, 19, 20) auf Höhe der Brennerebenen
(3, 4, 5) an der Brennerwand oder der Rückwand (12, 13) befestigt ist.
4. Dampfkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Zuleitungsrohre
(21) des Rohrbandes (16) im unteren Drittel des Feuerraumes (1), insbesondere zwischen
erster und zweiter Brennerebene (2, 3), durch eine Feuerraumwand (13, 12) geführt
sind.
5. Dampfkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Ableitungsrohre
(22) des Rohrbandes (16) in der oberen Hälfte des Feuerraumes (1), insbesondere um
einen halben bis einen ganzen Brennerebenenabstand oberhalb der obersten Brennerebene
(5, 4), durch eine Feuerraumwand (13, 12) geführt sind.
6. Dampfkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungsrohre
(21) des Rohrbandes (16) an einen Economizer (32) und seine Ableitungsrohre (22)
an einen Verdampfer (33) angeschlossen sind.
7. Dampfkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
der Rohre (17) durch eine Faltung des Rohrbandes (16) gleich groß ist.
8. Dampfkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungsrohre
(21) und die Ableitungsrohre (22), des Rohrbandes (16) an eine Verdampfertrommel
(50) angeschlossen sind.
9. Dampfkessel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Steigungswinkel der
Rohre (17) des Rohrbandes (16) im Feuerraum (1) mindestens 10° beträgt.
10. Dampfkessel nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spitzen (18, 19, 20) des Rohrbandes (16) abgeflacht sind und jeweils aus drei Abschnitten
(43, 44) bestehen, wobei die Rohre (17) im mittleren Abschnitt (43) senkrecht angeordnet
und miteinander verschweißt sind und in den beiden sich daran anschließenden oberen
und unteren Abschnitten (44) als Rohrbögen (46), die mit Abstand zueinander angeordnet
sind, ausgebildet sind.
11. Dampfkessel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (17) im mittleren
Abschnitt (43) der Spitzen (18, 19, 20) in der Mittelebene nebeneinander angeordnet
sind und über Stege (45) miteinander verschweißt sind.
12. Dampfkessel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (17) im mittleren
Abschnitt (43) der Spitzen (18, 19, 20) senkrecht zur Mittelebene, d.h. parallel zur
Feuerraumwand (12, 13), nebeneinander angeordnet sind.
13. Dampfkessel nach einem der Ansprüche 3 bis 12, mit vier Brennerebenen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohrband (16) drei Spitzen (18, 19, 20), die auf Höhe der
oberen drei Brennerebenen (3, 4, 5) befestigt sind, aufweist.
14. Dampfkessel nach einem der Ansprüche 3 bis 12, mit drei Brennerebenen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohrband (16) drei Spitzen (18, 19, 20) aufweist, wobei die
untere Spitze (20) auf Höhe der mittleren Brennerebene (3) und die obere Spitze (18)
auf Höhe der oberen Brennerebenen (4) befestigt sind.