[0001] Die Erfindung betrifft ein Laserinterferometer-Refraktometer gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Laserinterferometer werden in der Meßtechnik eingesetzt, um Größen, wie Längen,
Winkel oder Geschwindigkeiten usw. zu erfassen. Insbesondere erfolgt ihr Einsatz
bei Werkzeugmaschinen und Koordinatenmeßmaschinen. Ein entscheidendes Kriterium für
die Genauigkeit eines Laserinterferometers ist die Berücksichtigung der Brechzahl
der umgebenden Luft.
[0003] Vorrichtungen mit denen die Brechzahl ermittelt werden kann, nennt man Refraktometer.
Laserinterferometer-Refraktometer sind Vorrichtungen, bei denen die Brechzahl der
Luft interferometrisch gemessen wird. Dabei wird die Differenz der optischen Weglänge
bei gleichen geometrischen Längen zwischen Luft und Vakuum in einer Vakuumkammer gemessen.
Das Ergebnis der Brechzahlbestimmung wird bei der eigentlichen Messung einer Größe
berücksichtigt.
[0004] Ein Laserinterferometer-Refraktometer ist bereits aus der DE-OS 30 37 567 bekannt.
Dort ist ein Strahlteiler vorgesehen, der einen Laserstrahl in einen Referenz- und
Meßstrahl aufspaltet. Eine Teilstrecke des Maßstrahles ist von einer Röhre umgeben,
die durch beidseitig befestigte optische Begrenzungselemente in Form von Glasplatten
abgeschlossen ist. Die Röhre mit den Glasplatten bildet die Vakuumkammer und bestimmt
die geometrische Länge bzw. die Wegstrecke des Meßstrahls im Vakuum. Dieses bekannte
Laserinterferometer-Refraktometer hat den Nachteil, daß beim Evakuieren der Vakuumkammer
diese Wegstrecke vom äußeren Luftdruck beeinflußt wird, weil die beiden Glasplatten
zur Begrenzung der evakuierten Wegstrecke unmittelbar der Umgebungsluft ausgesetzt
sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Laserinterferometer - Refraktometer
zu schaffen, bei dem die evakuierbare Wegstrecke des Meßstrahls vom äußeren Luftdruck
unabhängig ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Wenn man die optischen Begrenzungselemente innerhalb der Vakuumkammer anbringt,
werden sie allseitig vom äußeren Luftdruck beeinflußt, wodurch sich keine Längenänderung
der evakuierbaren Wegstrecke des Meßstrahls ergibt. Es wird eine Entkoppelung der
Begrenzungselemente von der Vakuumkammer erreicht.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert.
[0010] Es zeigt
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Laserinterferometer-Refraktometers,
Figur 2 eine Variante des Aufbaus des Laserinterferomter-Refraktometers.
[0011] Das in Figur 1 dargestellte Laserinterferometer-Refraktometer besteht aus einem
Strahlteiler 1, der einen Lichtstrahl 2 eines nicht gezeigten Lasers in einen Referenzstrahl
3 und einen Meßstrahl 4 aufspaltet. Der Referenzstrahl 3 gelangt zu einem Referenzreflektor
5, der ein Tripelspiegel ist, wird dort umgelenkt und gelangt wiederum zu dem Strahlteiler
1. Zur Umlenkung des Meßstrahls 4 ist ein Meßreflektor 6 in einem fest vorgegebenen
Abstand zum Strahlteiler 1 angeordnet. Der Abstand zwischen dem Strahlteiler 1 und
dem Meßreflektor 6 ist durch zwei Verbindungsstücke 7 und 8 festgelegt. Der Strahlteiler
1 und der Referenzreflektor 5 bilden mit dem Meßreflektor 6 eine Baugruppe 9, deren
Bausteine eine starre Zuordnung zueinander aufweisen.
[0012] Diese Baugruppe 9 ist so angeordnet, daß die evakuierbare Wegstrecke des Meßstrahls
4 vom äußeren Luftdruck unabhängig ist. Dies wird erreicht, indem die Baugruppe 9
innerhalb einer Vakuumkammer 10 angeordnet ist und der Strahlteiler 1 sowie der Referenzreflektor
5 mit der Vakuumkammer 10 fest verbunden ist, die Verbindungsstücke 7 und 8 sowie
der Meßreflektor 6 aber keine weitere starre Verbindung zu der Vakuumkammer 10 aufweisen.
Sollte aufgrund von äußeren Drücken eine Verschiebung der Wände der Vakuumkammer 10
erfolgen, so wird diese Verschiebung auf die gesamte Baugruppe 9 übertragen, ohne
daß sich die Länge L ändert.
[0013] Die evakuierbare Wegstrecke des Meßstrahls 4 wird bei der gezeigten Ausführungsform
durch den Strahlteiler 1 und den Meßreflektor 6 begrenzt, in nicht gezeigter Weise
können auch andere optische Begrenzungselemente eingesetzt werden. Die Baugruppe
9 enthält im gezeigten Beispiel einen Umlenkspiegel 11, der einen Teilstrahl 12 des
Meßstrahls 4 und des Referenzstrahls 3 zu einem nicht gezeigten Empfänger leitet.
Ein weiterer Teilstrahl 13 wird zu einem weiteren Empfänger geleitet.
[0014] In Figur 2 ist eine besonders vorteilhafte Variante des Laserinterferometer-Refraktometers
nach der Erfindung gezeigt. Gleichwirkende Teile sind in der Figur 1 und in der Figur
2 mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Wie in der Figur 1, so sind der Strahlteiler
1, der Referenzreflektor 5, die Verbindungsstücke 7, 8 sowie der Meßreflektor 6 innerhalb
der Vakuumkammer 10 angeordnet. Die Baugruppe 9 ist allseitig von den Innenwänden
der Vakuumkammer 10 beabstandet. Sie ist innerhalb der Vakuumkammer 10 statisch bestimmt
befestigt, d. h., daß sie sich bei Auftreten von äußeren Kräften zwar verschieben
kann, aber die Lage der einzelnen Bausteine der Baugruppe 9 zueinander aufrechterhalten
bleibt. Dies wird durch die Befestigungselemente in Form von drei Blattfedern 14 erreicht.
Diese drei Blattfedern 14 lagern die Baugruppe 9 relativ zu der Vakuumkammer 10. Zur
Befestigung der Baugruppe 9 können aber auch andere Befestigungselemente zur Anwendung
kommen, so beispielsweise Führungen verschiedenster Art, Stäbe mit Schwachstellen
oder Drähte. Wichtig ist bei allen Befestigungsarten, daß bei Anderungen des äußeren
Luftdruckes die Bewegung der Wände der Vakuumkammer 10 keine Anderung der Wegstrecke
des evakuierbaren Meßstrahls 4 verursacht.
[0015] In der Baugruppe 9 ist ein weiterer Meßreflektor 15 integriert, durch den eine Faltung
des Meßstrahls 4 erfolgt. Der Abstand der beiden Meßreflektoren 6 und 15 wird ebenfalls
durch die Verbindungsstücke 7, 8 bestimmt. Durch die Anordnung von mehreren Meßreflektoren
6 und 15 durchläuft der Meßstrahl mehr als zwei mal die Meßstrecke, wodurch man eine
hohe Auflösung bei geringer Baulänge erreicht.
[0016] In allen Fällen sind die Verbindungsstücke 7, 8 vorzugsweise aus einem Material mit
geringer thermischer Ausdehnung, es kann aber auch ein Material zum Einsatz kommen,
dessen Ausdehnungskoeffizient mit kompensiert werden soll.
[0017] Weiterhin ist es auch möglich, daß der Referenzreflektor 5 außerhalb der Vakuumkammer
10 angeordnet ist. Die Baugruppe 9 besteht dann nur aus dem Strahlteiler 1, den Verbindungstücken
7, 8 sowie zumindest einen Meßreflektor 6. Wie bereits erwähnt, können anstelle des
Strahlteilers 1 und des Meßreflektors 6 auch andere optische Begrenzungselemente
Verwendung finden.
[0018] In den gezeigten Beispielen ist die gesamte Wegstrecke des Meßstrahls 4 evakuierbar,
es ist aber auch möglich, daß nur ein Teil dieser Wegstrecke innerhalb der Vakuumkammer
10 verläuft. Hierzu ist der Strahlteiler 1 und der Referenzreflektor 5 außerhalb
der Vakuumkammer 10 angeordnet, so daß der Strahlteiler 1 zwar weiterhin den Meßstrahl
4 erzeugt, aber nicht mehr das optische Begrenzungselement der evakuierbaren Wegstrecke
ist. Die Aufgabe des optischen Begrenzungselementes übernimmt in diesem Fall ein
in den Figuren 1 und 2 gezeigtes Glasfenster 16.
1. Laserinterferometer-Refraktometer mit einem Baustein zur Bildung eines Meßstrahls
und mit einem Meßreflektor, wobei eine Vakuumkammer vorgesehen ist, mit der zumindest
eine Teilstrecke des Meßstrahls evakuierbar ist und die evakuierbare Wegstrecke des
Meßstrahls durch optische Begrenzungselemente begrenzt ist, deren Abstand durch zumindest
ein Verbindungsstück festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das zumindest eine
Begrenzungselement (6) auf einer Seite der evakuierbaren Wegstrecke des Meßstrahls
(4) vollständig innerhalb der Vakuumkammer (10) angeordnet ist und daß es von den
Innenwänden der Vakuumkammer (10) beabstandet ist.
2. Laserinterferometer-Refraktometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das zumindest eine Verbindungsstück (7, 8) innerhalb der Vakuumkammer (10) angeordnet
ist.
3. Laserinterferometer-Refraktometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Ende der evakuierbaren Wegstrecke des Meßstrahls (4) ein Strahlteiler
(1) und am anderen Ende der Meßreflektor (6) als optische Begrenzungselemente angeordnet
sind.
4. Laserinterferometer-Refraktometer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strahlteiler (1) und der Meßreflektor (6) über das zumindest eine Verbindungsstück
(7, 8) starr miteinander verbunden sind und eine Baugruppe (9) bilden.
5. Laserinterferometer-Refraktometer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Baugruppe (9) zumindest einen weiteren Meßreflektor (15) zur Umlenkung des Meßstrahls
(4) aufweist.
6. Laserinterferometer-Refraktometer nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Baugruppe (9) einen Referenzreflektor (5) enthält, der in einem festen Abstand
zum Strahlteiler (1) angeordnet ist.
7. Laserinterferometer-Refraktometer nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Strahlteiler (1) oder die Halterung dieses Strahlteilers
(1) starr mit der Vakuumkammer (10) gekoppelt ist und das zumindest eine Verbindungsstück
(7, 8) sowie der Meßreflektor (6) von den Innenwänden der Vakuumkammer (10) beabstandet
angeordnet ist.
8. Laserinterferometer-Refraktometer nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die gesamte Baugruppe (9) innerhalb der Vakuumkammer (10) angeordnet
ist und zwischen der Baugruppe (9) und der Vakuumkammer (10) Befestigungsmittel (14)
vorgesehen sind.
9. Laserinterferometer - Refraktometer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsmittel als Blattfedern (14) ausgebildet sind.