Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Steuereinrichtung für einen Strömungsmittelmotor
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Es ist schon eine solche hydraulische Steuereinrichtung aus der DE-PS 29 30 390 bekannt,
die mit einem eine erste Drosseleinrichtung bildenden Richtungssteuerventil arbeitet,
dessen Steuerschieber einen zur Auslenkung des Schiebers proportionalen Durchflußquerschnitt
aufsteuert und somit als Meßblende arbeitet. Um den mit Hilfe der verstellbaren Meßblende
veränderlichen Volumenstrom lastdruckunabhängig zu halten, ist als zweite Drosseleinrichtung
eine Druckwaage in Serie zur ersten Drosseleinrichtung geschaltet, die vom Lastdruck
beaufschlagt wird und in an sich bekannter Weise den jeweiligen Volumenstrom lastdruckunabhängig
hält. Zwischen diesen beiden Drosseleinrichtungen liegt eine von außen unabhängig
einstellbare, dritte Drosseleinrichtung, mit der unter Beibehaltung der lastdruckkompensierten
Steuerung in Endstellungen des Steuerschiebers der Volumenstrom individuell auf einen
maximalen Wert begrenzbar ist, so daß ein einzelnes Ventil auf unterschiedlich große,
maximale Volumenströme einstellbar ist. Von Nachteil ist nun, daß solche Steuereinrichtungen
mit drei voneinander getrennten, in Serie zueinander liegenden Drosseleinrichtungen
relativ aufwendig bauen und damit teuer sind. Dabei erfordert die dritte Drosseleinrichtung
mit einer drehbaren, ein Fenster bildenden Schieberhülse verhältnismäßig viel Bauraum
und wird kostspielig. Vor allem aber ist ungünstig, daß diese Steuereinrichtung einen
verhältnismäßig kleinen Feinsteuerbereich aufweist, da dieser nur über einen Teilhub
des Steuerschiebers wirksam wird und sich insbesondere bei kleinen Volumenströmen
nachteilig auswirkt.
Vorteile der Erfindung
[0003] Die erfindungsgemäße hydraulische Steuereinrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat dem gegenüber den Vorteil, daß sie lastdruckunabhängige Steuerung
mit einer unabhängigen Begrenzung des maximalen Volumenstroms ermöglicht, mit geringerem
Aufwand auskommt und dabei kompakter und billiger baut. Fernerhin weist sie bessere
Feinsteuereigenschaften auf, da sich bei ihr der Feinsteuerbereich über einen größeren
Teil des Hubes erstreckt.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen hydraulischen Steuereinrichtung
möglich. Besonders vorteilhaft sind Ausführungen nach den Ansprüchen 2 bis 9, die
eine einfache, platzsparende, kostengünstige und vielseitig anwendbare Bauweise der
Steuereinrichtung begünstigen.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt durch
die hydraulische Steuereinrichtung, teilweise in vereinfachter Darstellung, die Figuren
2 und 3 jeweils Teilschnitte nach II - II bzw. III - III in Figur 1 und Figur 4 ein
Kennlinienfeld, deren einzelne Kennlinien den Verlauf des Ölstromes Q in Abhängigkeit
vom Hub S des Steuerschiebers darstellen.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0006] Die Figur 1 zeigt eine hydraulische Steuereinrichtung 10 zur lastdruckkompensierten
Steuerung eines Strömungsmittelmotors 11, wobei die Steuereinrichtung 10 im wesentlichen
aus einem im Längsschnitt dargestellten hydraulischen Wegeventil 12 und einer vorgeschalteten
Druckwaage 13 besteht, die vereinfacht dargestellt ist. Üblicherweise sind mehrere
solche Wegeventile 12 zusammengeflanscht und werden in an sich bekannter, nicht näher
gezeichneter Weise zwischen einer Anschlußplatte und einer Endplatte angeordnet, so
daß sie einen Steuerblock bilden, der über die Anschlußplatte von einer Druckmittelquelle
14 mit Druckmittel versorgt wird.
[0007] Das Wegeventil 12 hat in einem Gehäuse 15 eine Schieberbohrung 16, in der ein längsbeweglicher
Steuerschieber 17 dicht und gleitend geführt ist. Die Schieberbohrung 16 durchdringt
eine Reihe von Kammern, von denen etwa in der Mitte des Gehäuses 15 eine erste Meßdrosselkammer
18 und eine danebenliegende, zweite Meßdrosselkammer 19 einer ersten Drosseleinrichtung
21 zugeordnet sind, welche als Meßdrossel arbeitet. Von der ersten Meßdrosselkammer
18 aus nach außen zu einer ersten Stirnseite 22 hin gesehen durchdringt die Schieberbohrung
16 nacheinander eine erste Zulaufkammer 23, eine erste Motorkammer 24 sowie eine erste
Rücklaufkammer 25. In entgegengesetzter Richtung durchdringt die Schieberbohrung
16 von der zweiten Meßdrosselkammer 19 aus gesehen eine zweite Zulaufkammer 26, eine
zweite Motorkammer 27 sowie eine zweite Rücklaufkammer 28, bevor sich die Schieberbohrung
16 zu einer als Bedienseite dienenden zweiten Stirnseite 29 hin öffnet.
[0008] Die erste Meßdrosselkammer 18 steht über einen vereinfacht dargestellten Zulaufanschluß
31 und einen Zulaufkanal 32, in den die Druckwaage 13 geschaltet ist, mit dem Ausgang
der Druckmittelguelle 14 in Verbindung, die hier als Regelpumpe ausgebildet ist.
Die zweite Meßdrosselkammer 19 ist nach unten hin verlängert und wird von einer das
Gehäuse 15 durchlaufenden Längsbohrung 33 durchdrungen, die im wesentlichen parallel
zur Schieberbohrung 16 verläuft. Diese mehrfach abgesetzte Längsbohrung 33 durchdringt
ebenfalls die erste (23) und zweite Zulaufkammer 26 und nimmt ein erstes (34) sowie
ein zweites Rückschlagventil 35 auf. Diese Rückschlagventile 34, 35 sichern jeweils
ihre zugeordneten Zulaufkammern 23, 26 ab und begrenzen zwischen sich in der Längsbohrung
33 einen Abschnitt 36, in den die zweite Meßdrosselkammer 19 ragt.
[0009] Wie aus Figur 1 in Verbindung mit Figur 2, die einen Teilschnitt nach II - II in
Figur 1 zeigt, näher hervorgeht, liegt in diesem Abschnitt 36 zusätzlich eine Druckabgriffsstelle
37, die einer im Gehäuse 15 angeordneten Lastdruck-Auswahlvorrichtung 38 zugeordnet
ist. Diese an sich bekannte Auswahlvorrichtung 38 weist eine zu einer ersten Flanschfläche
39 hin offene, sacklochartige Ausnehmung 41 auf, in welche die Druckabgriffstelle
37 zentral mündet und von der dazu radial versetzt ein Steuerdruckkanal 42 zu einer
zweiten Flanschfläche 43 im Gehäuse 15 führt. In der sacklochartigen Ausnehmung 41
ist ein Sitzventilkörper 44 angeordnet, der von zwei zugeführten Lastdruck-Signalen
Y1 und Y2 den maximalen Lastdruck auswählt und über den Steuerdruckkanal 42 als Signal
Y weiterleitet zu einem eventuell benachbarten Blockwegeventil oder der Anschlußplatte
und weiter zu einem Regler der Druckmittelquelle 14.
[0010] Die beiden außenliegenden Rücklaufkammern 25 und 28 sind über einen Querkanal 45
miteinander und zusätzlich mit einem Rücklaufkanal 46 verbunden.
[0011] Wie die Figur 1 in Verbindung mit Figur 3 näher zeigt, werden die Meßdrosselkammern
18, 19 im Gegensatz zu den anderen Arbeitskammern 24, 25 von der Schieberbohrung
16 nicht vollständig durchdrungen, sondern sie schneiden in gleichem Maße die Schieberbohrung
16 an. Dabei sind beide Meßdrosselkammern 18, 19 so ausgebildet, daß sie etwa bis
zur Längsachse der Schieberbohrung 16 reichen. Auf diese Weise verbleibt zwischen
den Meßdrosselkammern 18, 19 ein gehäusefester Steg 47, der in einer Ebene senkrecht
zur Längsachse der Schieberbohrung 16 verläuft. Zudem erstreckt sich dieser Steg 47
nur über einen Teil des Umfanges der Schieberbohrung 16, insbesondere über dessen
halben Umfang. Die Schieberbohrung 16 hat auf diese Weise im Bereich beider Meßdrosselkammern
18, 19 und des Steges 47 eine durchgehende Mantelfläche, die etwa halbkreisförmig
verläuft.
[0012] Der Steuerschieber 17 weist einen relativ zu den druckmitteldurchströmten Arbeitskammern
mittig liegenden Steuerbund 48 auf, der sowohl der ersten Drosseleinrichtung 21 als
auch einer dritten Drosseleinrichtung 49 zugeordnet ist. Der Steuerbund 48 weist
zu diesem Zweck eine erste Steuerkante 51 auf, die von mehreren gleichmäßig über den
Umfang verteilten Feinsteuerausnehmungen 52 gebildet wird, die alle eine an sich gleiche
Grundform aufweisen und mit ihren inneren, geschlossenen Enden gemeinsam auf einer
Ebene beginnen, die senkrecht zur Längsachse des Steuerschiebers 17 verläuft. Alle
diese Feinsteuerausnehmungen 52 sind zur ersten Meßdrosselkammer 18 hin geöffnet und
sind einer ersten Bewegungsrichtung zugeordnet, wenn der Steuerschieber 17 - bezogen
auf die Figur 1 - nach rechts ausgelenkt wird. Für die andere Bewegungsrichtung des
Steuerschiebers 17 sind entsprechend umgekehrt angeordnete, zweite Feinsteuerausnehmungen
53 vorgesehen, die miteinander eine zweite Steuerkante 54 bilden. Auch die zweiten
Feinsteuerausnehmungen 53 liegen mit ihren inneren Enden auf einer Ebene, die senkrecht
zur Längsachse des Steuerschiebers 17 verläuft und sind in entsprechender Weise zur
zweiten Meßdrosselkammer 37 hin geöffnet. Diese beiden Steuerkanten 51 und 54 bilden
Teile der ersten Drosseleinrichtung 21 und übernehmen somit die Funktion der Meßblende
bei der lastdruckkompensierten Steuerung eines Volumenstromes zum Motor 11 mit Hilfe
der Druckwaage 13. Darüber hinaus ist der Steuerbund 48 auch Teil der dritten Drosseleinrichtung
49, die eine unabhängig einstellbare Begrenzung des maximalen Volumenstromes ermöglichen
soll. Zu diesem Zweck weist der Steuerbund 48 eine dritte Steuerkante 55 auf, welche
von einer Ebene gebildet wird, die schräg zur Längsachse des Steuerschiebers 17 verläuft
und dabei die ersten Feinsteuerausnehmungen 52 in unterschiedliche starkem Maße schneidet.
Diese der ersten Meßdrosselkammer 18 zugewandte schräge, dritte Steuerkante 55 ist
der einen Bewegungsrichtung des Steuerschiebers 17 zugeordnet, während eine entsprechend
angeordnete, vierte, schräge Steuerkante 56 für die andere Bewegungsrichtung des Steuerschiebers
17 vorgesehen ist. Die dritte und vierte Steuerkante 55, 56 bilden somit Teile der
dritten Drosseleinrichtung 49 und geben dem Steuerbund 48 in dem Längsschnitt nach
Figur 1 ein etwa V-förmiges Aussehen. In der gezeichneten Lage des Steuerschiebers
17 liegt dabei der Steuerbund 48 mit seiner in Längsrichtung gesehenen, schmälsten
Stelle in der Mantelfläche im mittleren Bereich des halbkreisförmig verlaufenden
Steges 47 an, während die in Längsrichtung gesehene breite Stelle der Mantelfläche
des Steuerbundes 48 an der Innenwand der Schieberbohrung 16 anliegt.
[0013] Am Steuerschieber 17 ist zwischen der ersten Meßdrosselkammer 18 und der ersten Motorkammer
24 ein erster Kolbenabschnitt 58 ausgebildet, der mit einer zulaufseitigen Steuerkante
59 die zugeordnete Verbindung zwischen Zulaufkammer 23 und Motorkammer 24 überwacht.
Ein außenliegender, zweiter Kolbenabschnitt 61 weist eine zweite, ablaufseitige Steuerkante
62 auf, welche die Verbindung von der ersten Motorkammer 24 zur ersten Rücklaufkammer
25 überwacht. Entsprechend zum ersten Kolbenabschnitt 58 liegt auf der anderen Seite
des Steuerbundes 48 ein dritter Kolbenabschnitt 63 mit einer zulaufseitigen Steuerkante
64. Ferner weist ein äußerer, vierter Kolbenabschnitt 65 in entsprechender Weise eine
ablaufseitige Steuerkante 66 auf.
[0014] An der ersten Stirnseite 22 ist koaxial zum Steuerschieber 17 eine an sich bekannte
Vorrichtung 67 angebaut, die eine doppelwirkende Rückholeinrichtung für den Steuerschieber
17, eine mechanische Rasteinrichtung für bestimmte Arbeitsstellungen sowie eine hydraulische
Entrastvorrichtung aufweist. Ferner kann sie eine nicht näher erläuterte hydraulische
Endauslösung aufweisen, welche über eine Öffnung 68 den Druck in der zweiten Meßdrosselkammer
19 abgreift.
[0015] Für die Entlastung des Steuerleitungs-Systems weist der Steuerschieber 17 im Bereich
des ersten Kolbenabschnitts 58 eine Ringnut 69 auf, mit deren Hilfe in der gezeichneten
Mittelstellung des Steuerschiebers 17 die erste Zulaufkammer 23 über eine Entlastungs-Bohrung
71 zum Querkanal 45 und weiter zum Rücklaufkanal 46 entlastet wird.
[0016] Der Steuerschieber 17 ist im Gehäuse 15 so ausgebildet und angeordnet, daß er zusätzlich
zu seiner Längsbewegung auch eine Drehbewegung um seine Längsachse ausführen kann.
An seinem an der Bedienseite 29 aus dem Gehäuse 15 herausragenden vierten Kolbenabschnitt
65 weist der Steuerschieber 17 deshalb eine Verdreheinrichtung 72 auf, über die er
mit einem Anlenkteil 73 gekoppelt ist. Das Anlenkteil 73 verbleibt somit immer in
seiner Position, unabhängig von der Drehlage des Steuerbundes 48.
[0017] Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung 10 nach Figur 1 wird wie folgt erläutert,
wobei nur soweit auf deren Funktion eingegangen wird, als zum Verständis der Erfindung
notwendig ist. Die grundsätzliche Funktion einer LS-Steuerung, bei welcher der Volumenstrom
bei voll ausgelenktem Steuerschieber zusätzlich einstellbar soll, wird dabei als an
sich bekannt vorausgesetzt.
[0018] In der gezeichneten Mittelstellung des(Steuerschiebers 17 ist die erste Meßdrosselkammer
18 und damit der mit der Verstellpumpe 14 verbundene Zulaufkanal 32 hydraulisch blockiert.
Ebenso sind die Motorkammern 24, 27 von ihren zugeordneten Steuerkanten 59, 62 bzw.
64, 66 hydraulisch abgesperrt. Der Steuerdruckkanal 42 ist über die an sich bekannte
Auswahlvorrichtung 38, die Druckabgriffstelle 37 und das erste Rückschlagventil 34
zur ersten Zulaufkammer 23 und damit über die Ringnut 69 und die Entlastungs-Bohrung
71 zum Rücklaufkanal 46 entlastet. Dementsprechend arbeitet die Regelpumpe 14 gegen
einen niedrigen Gegendruck.
[0019] Wird der Steuerschieber 17 beispielsweise nach rechts - bezogen auf die Figur 1 -
ausgelenkt, so öffnet der Steuerbund 48 abhängig von seiner Auslenkung einen Steuerguerschnitt
von der ersten (18) zur zweiten Meßdrosselkammer 19. Gleichzeitig mit Auslenkung des
Steuerschiebers 17 wird die Entlastungs-Bohrung 71 zugesteuert, so daß die Regelpumpe
14 im Druck hoch fährt. Proportional zum Öffnungsquerschnitt des als Meßdrossel dienenden
Steuerbundes 48 fließt schließlich ein Druckmittelstrom von der Regelpumpe 14 über
die als zweite Drosseleinrichtung arbeitende Druckwaage 13, den als erste Drosseleinrichtung
arbeitenden Steuerbund 48, über das erste Rückschlagventil 34 und die nunmehr geöffnete
zulaufseitige Steuerkante 59 in die erste Motorkammer 24 und weiter zum Motor 11.
Gleichzeitig fließt vom andern Anschluß des Motors 11 Druckmittel über die zweite
Motorkammer 27 und die ablaufseitige Steuerkante 66 in die zweite Rücklaufkammer
28 und zurück zum Rücklaufkanal 46. Infolge der mit Hilfe der Druckwaage 13 vorgesehenen
LS-Technik wird der zum Motor hinfließende Volumenstrom stets unabhängig von der
Größe der auf den Verbraucher wirkenden Last und unabhängig vom Druck im Zulauf konstant
geregelt.
[0020] Bei dieser Auslenkung des Steuerschiebers 17 nach rechts befindet er sich in der
gezeichneten Drehlage, in welcher der Steuerbund 48 mit seinem schmälsten Bereich
am tiefsten Punkt des halbkreisförmigen Steges 47 liegt. In dieser Drehlage wird der
Steuerschieber 17 über die Verdrehvorrichtung 72 durch das Anlenkteil 73 gehalten,
das durch eine nicht näher gezeichnete Betätigungsvorrichtung in dieser Drehlage festgelegt
ist. Bei dieser Rechtsbewegung werden von den die erste Steuerkante 51 bildenden ersten
Feinsteuerausnehmungen 52 nur diejenigen wirksam, die mit dem halbkreisförmigen Steg
47 zusammenarbeiten, während die übrigen, von der Innenwand der Schieberbohrung
16 zugedeckten Steuerausnehmungen 52 unwirksam bleiben. Im Anschluß an die Öffnungsbewegung
durch die erste Steuerkante 51 wird schließlich die dritte, schräge Steurkante 55
wirksam, welche der dritten Drosseleinrichtung zugeordnet ist. Die in Figur 1 dargestellte
Drehlage des Steuerschiebers 17 ist dem größten, einstellbaren Volumenstrom zugeordnet,
wie dies in Figur 4 durch die Kennlinie 74 veranschaulicht wird.
[0021] Soll nun die Steuereinrichtung 10 in der Endstellung des Steuerschiebers 17 auf
einen kleineren Volumenstrom begrenzt werden, so wird der Steuerschieber 17 mit Hilfe
der Verdreheinrichtung 72 um 180° zu seiner Längsachse gedreht, während das Anlenkteil
73 seine Position beibehält. Auf diese Weise liegt nun der Steuerbund 48 mit seiner
breitesten Stelle in der tiefsten Stelle des halbkreisförmigen Steges 47. In dieser
Drehlage des Steuerschiebers 17 ist das Wegeventil 12 mit Hilfe der dritten Drosseleinrichtung
49 auf den kleinsten Volumenstrom eingestellt, wie dies in Figur 4 durch die Kennlinie
75 veranschaulicht wird. Wie sich aus Figur 1 in Verbindung mit Figur 4 ergibt, haben
alle ersten Feinsteuerausnehmungen 52 den gleichen Öffnungsbeginn. Darüberhinaus kann
die Steuereinrich tung 10 auf jeden zwischen den Kennlinien 74 und 75 liegenden Volumenstrom
begrenzt werden, indem z.B. durch eine Drehung des Steuerschiebers 17 aus seiner
gezeichneten Stellung um 90° die Kennlinie 76 eingestellt wird. Die Kennlinien 74
bis 76 machen deutlich, daß in besonders vorteilhafter Weise die Feinsteuerung dem
Volumenstrom angepaßt ist und sich somit über den größten Teil des Hubes s des Steuerschiebers
17 erstreckt. Im Vergleich dazu sind durch die gestrichelten Kennlinien 77 die Verhältnisse
beim vorbekannten Ventil dargestellt, wo die Feinsteuerbarkeit nur auf Teilhübe begrenzt
ist, was sich besonders bei einem klein eingestellten Volumenstrom nachteilig auswirkt.
[0022] In entsprechend umgekehrter Weise wird bei einer Auslenkung des Steuerschiebers 17
nach links, bezogen auf die Figur 1, der Volumenstrom von der Pumpe 14 über die Druckwaage
13 und den Steuerbund 48 zur zweiten Motorkammer 27 gesteuert, während die erste Motorkammer
24 zum Rücklaufkanal 46 entlastet ist. Dabei wird in entsprechender Weise ein Teil
der zweiten Feinsteuerausnehmungen 53 wirksam, welche hierbei die zweite Steuerkante
54 bilden und somit die Meßdrosselfunktion der ersten Drosseleinrichtung 21 übernehmen.
Ferner wird zugleich die vierte, schräge Steuerkante 56 als Teil der dritten Drosseleinrichtung
49 wirksam, um den Volumenstrom in Endstellungen des Steuerschiebers 17 auf verschiedene
Größen zu begrenzen.
[0023] Durch die Integration der ersten Drosseleinrichtung 21 mit der dritten Drosseleinrichtung
49 am Steuerbund 48 des Steuerschiebers 17 läßt sich somit eine äußerst platzsparende
und kostengünstige Bauweise erreichen, die zudem die in Figur 4 näher dargestellten,
verbesserten Feinsteuereigenschaften aufweist.
[0024] Selbstverständlich sind an der gezeigten Steuereinrichtung Änderungen möglich, ohne
vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. So ist diese Lösung auch verwendbar in Systemen
mit einer Konstantpumpe anstelle der Regelpumpe 14 und bei Wegeventilen mit einer
anderen als der dargestellten Zwei-Kanal-Meßblende. Für die LS-Technik kann die Steuereinrichtung
10 auch dahingehend abgewandelt werden, daß anstelle der vorgeschalteten Druckwaage
die zweite Drosseleinrichtung nachgeschaltet ist oder im Bypass liegt. Ebenso ist
es möglich, die dritte Drosseleinrichtung so auszubilden, daß sie nur in einer Bewegungsrichtung
des Steuerschiebers 17 wirksam wird. Ebenso können die Formen der Feinsteuerausnehmungen
52, 53 sowie die Form der dritten und vierten Steuerkante in Grenzen variiert werden.
1. Hydraulische Steuereinrichtung für einen Strömungsmittelmotor, mit einem eine erste
Drosseleinrichtung bildenden Richtungssteuerventil, dessen Steuerschieber zwischen
einer Mittel-Stellung und mindestens zwei Arbeitsendstellungen verstellbar ist, um
in jeder Verstellrichtung eine proportionale Steuerung des Volumenstroms von der Druckmittelquelle
zum Strömungsmittelmotor zu erreichen, mit einer eine zweite Drosseleinrichtung bildenden
Druckwaage, deren Drosselschieber vom Lastdruck beaufschlagbar und so angeordnet ist,
daß er in Arbeitsstellungen des Richtungsteuerventils den Volumenstrom zum Motor
von Lastdruckschwankungen unabhängig hält und mit einer eine dritte Drosseleinrichtung
bildenden, von außen unabhängig einstellbaren Drosselstelle, mit der der konstante
Volumenstrom individuell in seiner Größe verstellbar ist und die in Druckmittelverbindung
mit der ersten und zweiten Drosseleinrichtung liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die
der ersten (21) und der dritten Drosseleinrichtung (49) zugeordneten Steuerkanten
(51, 55; 54, 56) zusammen am Steuerschieber (17) angeordnet sind.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Steuerschieber
(17) eine Verdreheinrichtung (72) angeordnet ist, die insbesondere außerhalb des Ventilgehäuses
(15) zwischen einem Steuerschieber-Kolbenabschnitt (65) und einem Anlenkteil (73)
liegt.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber
(17) einen Steuerbund (48) aufweist, an dem die Steuerkanten (51, 55) der ersten (21)
und dritten Drosseleinrichtung (49) angeordnet sind.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerbund (48)
die Steuerkanten (51, 55; 54, 56) beider Drosseleinrichtungen (21, 49) für beide
Bewegungsrichtungen des Steuerschiebers (17) aufweist.
5. Steuereinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die der ersten Drosseleinrichtung (21) zugeordnete Steuerkante (51) für mindestens
eine Bewegungsrichtung von gleichmäßig längs des Umfangs am Steuerbund (48) verteilten
Feinsteuerausnehmungen (52) gebildet wird, deren jeweils inneren Enden auf einer
senkrecht zur Schieberlängsachse verlaufenden Ebene liegen und daß die der dritten
Drosseleinrichtung (49) zugeordnete dritte Steuerkante (55) für dieselbe Bewegungsrichtung
in einer schräg zur Schieberlängsachse verlaufenden Ebene liegt, welche die Feinsteuerausnehmungen
(52) schneidet.
6. Steuereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerbund (48)
mit einem gehäusefesten Steg (47) zusammenarbeitet, der sich nur über einen Teil
des Umfangs der Schieberbohrung (16) erstreckt, insbesondere über ca. die Hälfte
des Umfangs.
7. Steuereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (47) in
einer Ebene liegt, die mindestens nahezu senkrecht zur Schieberlängsachse verläuft.
8. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Steuerkanten (51, 54, 55, 56) für beide Drosseleinrichtungen (21, 49) und
beide Bewegungsrichtungen tragende Steuerbund (48) etwa mittig am Steuerschieber (17)
angeordnet ist und die Verbindung zwischen zwei Meßdrosselkammern (18, 19) steuert.
9. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steuerschieber (17) im Gehäuse (15) verdrehbar und längsverschiebbar geführt ist.
10. Steuereinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kolbenabschnitt
(65) des Steuerschiebers (17) über eine Verdreheinrichtung (72) mit einem Anlenkteil
(73) gekoppelt ist.
11. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerkanten (51, 54) am Steuerbund (48) so ausgebildet sind, daß sich deren Feinsteuerbereich
jeweils über den größten Teil des Schieberhubes erstreckt.
12. Steuereinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinsteuerausnehmungen
(52, 53) in beiden Bewegungsrichtungen des Steuerschiebers (17) und in allen Drehlagen
gleichen Öffnungsbeginn haben.
13. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerbund (48) an seinem durch die schrägen Steuerkanten (55, 56) gebildeten,
schmälsten Umfangsbereich kleiner ist als die Dicke des Steges (47), während sein
breitester, entgegengesetzt liegender Umfangsbereich ein Mehrfaches dieser Steg-Dicke
beträgt.