[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinrichtung für die Stufen einer Fahrtreppe,
mit mindestens einer über die ganze Breite einer Stufe ragenden Bürste.
[0002] Die Reinigung der Fahrtreppen, vor allem der Trittflächen und der Stirnflächen der
Stufen, welche beide Rippen und Rillen aufweisen, wird vor allem dann aufwendig, wenn
trotz grossem Schmutzanfall nur in grossen Zeitabständen Reinigungen durchgeführt
werden. Ein Teil des Schmutzes, der sich auf den Stufen ablagert, wird wohl vor allem
bei trockenem Wetter je nach der Laufrichtung der Fahrtreppe in der oberen oder in
der unteren Umlenkstation in eine Schmutzwanne automatisch abgekippt. Ein Teil des
Schmutzes kann sich aber in den Rillen festsetzen und lässt sich daraus nur schwer
entfernen. Aus diesem Grunde sind bereits verschiedene Einrichtungen zum Reinigen
von Fahrtreppen, insbesondere von Stufen von Fahrtreppen konstruiert und mit mehr
oder weniger Erfolg praktisch eingesetzt worden.
[0003] Mit der DE-OS 37 04 388 ist eine solche Reinigungseinrichtung für die Stufen von
Fahrtreppen bekanntgeworden, welche als unabhängige transportable Einheit vorgesehen
ist. Die Reinigungseinrichtung besteht aus einer Tragkonsole mit einer Wippe, auf
welcher ein Elektromotor und eine drehbar gelagerte, über einen Keilriemen antreibbare
Bürstenwalze aufgebaut ist. Zusätzlich kann in unmittelbarer Nähe der Bürstenwalze
eine Absaugvorrichtung vorgesehen sein, mit welcher der abgebürstete Schmutz sofort
abgesaugt wird. Für die Reinigung der Stufen wird die Reinigungseinrichtung bei stillstehender
Fahrtreppe mit der Tragkonsole, beispielsweise auf die unterste hochgestellte Stufe
abgesetzt. Die Wippe wird dabei mit der Bürstenwalze gegen die höhergelegene Nachbarstufe
gerichtet. Bei eingeschaltetem Motor wird die rotierende Bürstenwalze mit Hilfe der
Wippe manuell an die Stirnfläche der Nachbarstufe gedrückt, an dieser hochgefahren
und über die horizontale Trittfläche geführt. Dabei wird die gerillte Stirnfläche
und die gerillte Trittfläche dieser Stufe durch eine entsprechend ausgebildete Bürstenwalze
bis auf den Rillengrund gereinigt und der losgebürstete Staub abgesogen. Für die Reinigung
der nächsten Stufe wird die Reinigungseinrichtung auf die gereinigte Trittfläche gestellt
und wiederum die höhergelegene Nachbarstufe gereinigt usw., bis alle im schrägen Vorlauf
der Fahrtreppe sichtbaren Stufen gereinigt sind. Damit alle Stufen des ganzen Stufenbandes
gereinigt werden können, wird das Stufenband durch kurzzeitiges Einschalten der Fahrtreppe
etappenweise vorwärtsbewegt und wie oben beschrieben gereinigt, bis sämtliche Stufen
der Fahrtreppe gereinigt sind. Ein Nachteil dieser Einrichtung liegt darin, dass für
die Reinigung eine verhältnismässig unhandliche Reinigungseinrichtung nötig ist, die
auf der Fahrtreppe herumgeschleppt werden muss, dass die Reinigung nur ausserhalb
der Betriebszeit erfolgen kann, und dass eine gewisse Unfallgefahr besteht, wenn bei
der etappenweisen Vorwärtsbewegung des Stufenbandes die Reinigungseinrichtung auf
einer Stufe abgestellt bleibt und nicht von der Fahrtreppe weggebracht wird. Ein weiterer
Nachteil liegt auch darin, dass ein Bereich an der Innenkante zwischen der Trittfläche
und der Stirnfläche einer Nachbarstufe durch die runde Bürstenwalze nicht erreicht
wird und deshalb ungenügend gereinigt werden kann.
[0004] Mit der DE-PS 30 16 597 ist eine weitere Vorrichtung für die Reinigung der Stufen
einer Fahrtreppe bekanntgeworden, welche in einer Umkehrstelle der Fahrtreppe fest
eingebaut ist. Die Reinigungsvorrichtung besteht aus einem verstellbaren Grundrahmen
mit einer auf Schienen gelagerten Tragvorrichtung mit einer festen Reinigungsbürste.
Durch die Kraft von Federn wird die Reinigungsbürste in der Umkehrstelle an die vorbeifahrenden
Stufen gepresst und die Trittfläche jeder Stufe bei eingeschalteter Fahrtreppe fortlaufend
gebürstet und gereinigt.
[0005] Ein Nachteil dieser Reinigungsvorrichtung liegt darin, dass die Stirnflächen der
Stufen nicht gereinigt werden können, weil die Stirnflächen im Bereich der Umlenkstellen
nicht frei zugänglich sind.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung vorzuschlagen,
mit welcher jede Stirnfläche der Stufen fortlaufend gereinigt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im ersten Anspruch gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0008] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass jede gerillte Stirnfläche der Stufen bei eingeschalteter Fahrtreppe fortlaufend
gereinigt wird. Es ist also nicht nötig, die Treppe stillzusetzen und die Reinigung
ausserhalb der Betriebszeit mit Hilfe von transportablen Reinigungseinrichtungen durchzuführen.
Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass kein zusätzliches Personal für die Reinigung
der Stirnflächen erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass die
Reinigung fortlaufend, also sofort nach einer Verschmutzung erfolgt, wodurch ein eventuelles
Festkleben von Schmutz an der Stirnfläche verhindert wird.
[0009] In den beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
das im folgenden näher erläutert wird. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Teiles des Stufenbandes beim Übergang vom unteren
Horizontallauf zum Schräglauf,
Fig. 2 einen vergrösserten Schnitt zwischen zwei benachbarten Stufen im Übergangsbereich
gemäss Fig. 1 und
Fig. 3 einen skizzenhaft dargestellten Längsschnitt durch eine Fahrtreppe mit dem
Stufenband.
[0010] In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 eine Stufe bezeichnet. Jede Stufe 1 weist eine Trittfläche
1.1 und eine Stirnfläche 1.2 auf. Die Trittfläche 1.1 und die Stirnfläche 1.2 sind
gemäss Fig. 2 mit Rillen 1.4; 1.6 und mit Rippen 1.5; 1.7 versehen. In die Rillen
1.6 der Stirnfläche 1.2 greift eine Verzahnung 1.8 des rückseitigen Endes der Trittfläche
1.1 ein. Unterhalb des rückseitigen Endes der Trittfläche 1.1 ist eine Bürste 2 angeordnet,
welche mit ihren Borsten 3 die Rillen 1.6 und die Rippen 1.7 der Stirnfläche 1.2 der
benachbarten Stufe 1 bestreicht. Die Bürste 2 kann in einer am Stufenkörper angeordneten
Halterung 4 fest eingespannt oder, als Variante, verschiebbar gelagert sein. Die Pfeile
5 geben eine Laufrichtung des Stufenbandes an, während Pfeil 6 die Relativbewegung
der Stufe 1 andeutet, um die Horizontallage der Trittfläche 1.1 auch im Schräglauf
des Stufenbandes zu gewährleisten.
[0011] In der Fig. 3 ist mit 7 das Stufenband bezeichnet. Das Stufenband weist eine obere
Umlenkung 8 und eine untere Umlenkung 9 auf. Die einzelnen Stufen des Stufenbandes
7 sind wiederum mit 1 bezeichnet. An der oberen und/oder an der unteren Umlenkung
8, 9 können Abblasvorrichtungen 10 angeordnet sein.
[0012] Die vorstehend beschriebene Reinigungseinrichtung arbeitet wie folgt: Die unter dem
rückseitigen Ende der Trittfläche 1.1 einer Stufe 1 angeordnete Bürste 2 ist beim
Einbau der Stufe 1 in ein Stufenband gegen die Stirnfläche 1.2 einer benachbarten
Stufe 1 gerichtet. Wird die Stufe im Bereich des betretbaren Vorlaufes des Stufenbandes
eingebaut, liegt die Bürste bereits beim Einbau an der Stirnfläche der benachbarten
Stufe an. Wird sie im Bereich der oberen oder der unteren Umlenkstelle eingebaut,
erfolgt zwischen der Bürste und der Stirnfläche der benachbarten Stufe noch keine
Berührung. Bei einem kompletten Umlauf des Stufenbandes finden, beispielsweise bei
der Aufwärtsfahrt, folgende Relativbewegungen zwischen jeder Bürste und der Stirnfläche
der benachbarten Stufe statt: Beim Übergang von der unteren Umlenkstation in den unteren
Horizontallauf des Vorlaufes bewegen sich die nacheilende Stufe mit der Bürste gegen
die benachbarte Stirnfläche und zwar an der höchsten Stelle, um im Horizontallauf
satt gegeneinanderzudrücken. Beim Übergang vom Horizontallauf in den Schräglauf gleitet
das Stirnteil der vorauseilenden Stufe durch eine Relativbewegung gemäss Pfeil 6 zum
Einhalten der Horizontallage der Trittfläche an der Bürste 2 vorbei nach oben, um
im Schräglauf mit der Bürste 2 die unterste Stelle des Stirnteiles 1.2 zu erreichen.
Dabei findet eine Reinigung der Stirnfläche 1.2 durch Reibung mit der Bürste 2 von
oben nach unten statt. Die erreichte Lage zwischen der Bürste und der Stirnfläche
wird während des Schräglaufes ohne eine Relativbewegung auszuführen beibehalten. Beim
Übergang vom Schräglauf in den oberen Horizontallauf gleitet das Stirnteil der vorauseilenden
Stufe durch eine Relativbewegung, wiederum zum Einhalten einer Horizontallage der
Trittfläche 1.1, an der Bürste 2 vorbei nach unten, um im oberen Horizontallauf wiederum
die höchste Stelle an der Stirnfläche 1.2 zu erreichen. Dabei findet eine zweite Reinigung
der Stirnfläche, diesmal durch Reibung mit der Bürste von unten nach oben statt. Während
des Horizontallaufes bleibt die erreichte Lage zwischen Bürste und Stirnfläche ohne
Relativbewegung erhalten. Beim Übergang vom oberen Horizontallauf in die obere Umlenkstation
gehen Bürste und Stirnteile auseinander und berühren sich nicht mehr. Im Rücklauf
zwischen der oberen und der unteren Umlenkstation drücken die Bürste und das Stirnteil
wieder gegeneinander, eine Relativbewegung verbunden mit einer Reinigung des Stirnteiles
findet aber nicht mehr statt. Bei der Abwärtsfahrt ergeben sich die gleichen Relativbewegungen
und Reinigungen der Stirnflächen wie bei der Aufwärtsfahrt, aber in umgekehrter Reihenfolge
und Richtung. Die Stirnfläche jeder einzelnen Stufe wird somit während des Betriebes
pro Umlauf zweimal gebürstet und gereinigt.
[0013] Es ist ohne weiteres denkbar, dass im Bereich der oberen und/oder der unteren Umlenkstation
des Stufenbandes zusätzlich eine auf die Stufen und/oder auf die Bürsten wirkende
pneumatische Abblasevorrichtung vorgesehen ist, welche gelösten und im Rücklauf des
Stufenbandes nicht abgefallenen Schmutz wegbläst, bevor die Stufe den betretbaren
Vorlauf wieder erreicht.
[0014] Ebenso ist es möglich, die anmeldungsgemässe Reinigungseinrichtung als Ergänzung
zu einer Reinigungseinrichtung einzusetzen, die nur für die Reinigung der Trittflächen
der Stufen dient.
1. Reinigungseinrichtung für die Stufen (1) einer Fahrtreppe, mit mindestens einer
über die ganze Breite einer Stufe (1) ragenden Bürste (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass an jeder Stufe (1) unterhalb des rückseitigen Endes der Trittfläche (1.1) eine
die Stirnflächen (1.2) einer benachbarten Stufe (1) bestreichende Bürste (2) angeordnet
ist.
2. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
, dass die Bürste (2) Borsten (3) aufweist, welche in Länge und Richtung an die Oberflächenform
der Stirnfläche (1.2) angepasst sind.
3. Reinigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bürste (2) gegen die zu reinigende Stirnfläche verstellbar angeordnet ist.
4. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bürste (2) durch eine Vorspannkraft an die Stirnfläche (1.2) andrückbar ist.
5. Reinigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der oberen und/oder der unteren Umlenkung (8, 9) des Stufenbandes (7) zusätzlich
eine auf die Stufen (1) und/oder die Bürsten (2) wirkende pneumatische Abblasevorrichtung
(10) vorgesehen ist.