[0001] Die Erfindung betrifft eine elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung für oszillierend
bewegbare Steuerelemente an Verdrängungsmaschinen, insbesondere für Flachschieber
und Hubventile, bestehend aus einem Federsystem und zwei elektrisch arbeitenden
Schaltmagneten, im folgenden Arbeitsmagnete genannt, durch die ein das Steuerelement
betätigender Anker in zwei gegenüberliegende Schaltpositionen bewegbar ist, wobei
der Ort der Gleichgewichtslage des Federsystems zwischen den beiden Schaltpositionen
liegt und der Arbeitshub des Steuerelements durch Änderung der Lage der Polfläche
eines Arbeitsmagneten sowie des Fußpunktes einer oder mehrerer Federn des Federsystems
variiert werden kann.
[0002] Das Steuerelement einer Verdrängungsmaschine wird bei einer Stelleinrichtung der
aufgeführten Art durch eine Druckfeder in geschlossenem Zustand gehalten. Eine weitere
Druckfeder wirkt auf einen mit dem Steuerelement zusammenwirkenden Magnetanker, so
daß die Gleichgewichtslage des Federsystems in der Mitte oder nahe der Mitte zwischen
den Endlagen der Bewegung des Magnetankers liegt. Die Endlagen der Ankerbewegung befinden
sich an je einem elektrisch betätigten Arbeitsmagnet. Zum Schalten dieser Vorrichtung
wird jeweils ein Arbeitsmagnet erregt und der andere abgeschaltet. Aufgrund der Kraft
der vorgespannten Feder wird der Anker bei Freigabe bis zur Gleichgewichtslage beschleunigt
und auf seinem weiteren Weg durch die dann bestimmende entgegenwirkende Kraft der
anderen Feder verzögert. Aufgrund von Reibung kann der Anker die gegenüberliegende
Endlage nicht erreichen. Auf dem fehlenden Restweg wird der Anker durch die Zugkraft
des Arbeitsmagneten angezogen.
[0003] Gegenüber Schaltsystemen, die den Anker über den gesamten Hub gegen die Kraft einer
Feder anziehen, wird mit diesem System eine wesentliche Verringerung der zuzuführenden
elektrischen Energie sowie der Baugröße erzielt. Aufgrund des geringeren zu überbrükkenden
Luftspaltes kann die radiale Abmessung des Wicklungsfensters klein gehalten werden.
Dies ist vor allem im Hinblick auf den Einsatz der Stelleinrichtung an Verdrängungsmaschinen
von Bedeutung.
[0004] Der Arbeitshub einer solchen Stelleinrichtung ist so bemessen, daß für den größten
auftretenden Massenstrom am Steuerelement einer Verdrängungsmaschine ein ausreichender
Öffnungsquerschnitt zur Verfügung steht und somit eine Drosselung vermieden wird.
[0005] Bei kleineren Massenströmen, die im Teillastbetrieb von Verdrängungsmaschinen und
hier insbesondere von Brennkraftmaschinen auftreten, ist ein Betrieb der Stelleinrichtung
bei diesem maximalen Arbeitshub unwirtschaftlich, da die zum Positionswechsel des
Steuerelements zuzuführende elektrische Energie abhängig von dem Hub des Steuerelements
zunimmt. Somit wäre ein verringerter Hub des Steuerelements, also insbesondere ein
verringerter Ventilhub, aus energetischen Gründen erwünscht. Weiterhin hat die Verringerung
des Öffnungsquerschnitts eine Zunahme der Strömungsgeschwindigkeit am Steuerelement
bzw. am Steuerventil zur Folge, was zur Verbesserung der Aufbereitung von mehrphasigen
Gemischen, insbesondere eines Luft-Kraftstoffgemisches bei Brennkraftmaschinen, beiträgt.
[0006] Bekannte Systeme zur Variation des Arbeitshubes einer Stelleinrichtung des oben
beschriebenen Funktionsprinzips arbeiten mit außerhalb der Stelleinrichtung angeordneten,
ggf. auf mehrere Stelleinrichtungen gemeinsam wirkenden Schalt- bzw. Verstellsystemen,
wie es beispielsweise aus US-PS 47 77 915 bekannt ist Ein erheblicher Nachteil dieser
Anordnung ist der langsame Verstellvorgang, der sich über mehrere Zyklen der Brennkraftma
schine erstreckt und eine digitale Steuerung der Stelleinrichtung erschwert.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Arbeitshub der Stelleinrichtung
in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen fixieren zu können. Die Umschaltung
soll bei einer Brennkraftmaschine in einer Zeitspanne erfolgen, die deutlich kürzer
ist als die Zeit für einen Zyklusdurchlauf der Brennkraftmaschine.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Stelleinrichtung der eingangs bezeichneten Art gelöst
durch ein magnetisches Schaltsystem zur gleichzeitigen Änderung des Abstandes der
Polflächen und Anpassung des Schwingungsmittelpunktes an die neue Lage der Polflächen
durch Änderung der Lage eines oder mehrerer Federfußpunkte.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird der magnetische Widerstand des
Magnetkreises eines oder beider Arbeitsmagnete beim Wechsel des Arbeitshubes der
Stelleinrichtung verändert, mit dem Ziel, die Zeitspanne zwischen dem Abschalten des
Stromes eines Arbeitsmagneten und dem Beginn der Ankerbewegung, im folgenden Abfallzeit
genannt, konstant zu halten.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung erfolgt sowohl die Verstellung des
magnetischen Widerstandes als auch die Verstellung des der Öffnet-Position zugeordneten
Arbeitsmagneten und des Federfußpunktes durch ein gemeinsames elektromagnetisches
Schaltsystem in der einen Richtung sowie durch vorgespannte Federn in entgegengesetzter
Richtung.
[0011] Die Ausbildung des Schaltsystems und der Federn ist nach weiteren Merkmalen der Erfindung
so gewählt, daß sich nach dem Abschalten des elektromagnetischen Schaltsystems die
verstellbaren Bauteile selbsttätig in eine der Endpositionen bewegen, wobei diese
End positionen entweder die Position größten Arbeitshubes oder die Position kleinsten
Arbeitshubes einer Verdrängungsmaschine sind.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann das Steuerelement über ein Übertragungsglied,
insbesondere einen Kipp- oder Schlepphebel, betätigt werden.
[0013] Um die Geräuschentwicklung und den Verschleiß an den Bauteilen des elektromagnetischen
Schaltsystems zu minimieren, wird nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung die
Bewegung des Schaltsystems in der Nähe einer oder beider Endlagen gebremst. Dabei
kann dem oszillierend bewegten Magnetanker der Stelleinrichtung in der Nähe der Endlagen
durch Verdichtung eines kompressiblen Fluids kinetische Energie entzogen werden.
[0014] Weiterhin kann das elektromagnetische Schaltsystem einen Permanentmagneten enthalten,
der das Verharren des Ankers des Schaltsystems in der angezogenen Position sicherstellt.
[0015] Zum Ausgleich von im Betrieb der Stelleinrichtung auftretenden Längenänderungen kann
gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ein hydraulisches Längenausgleichselement
eingesetzt werden. Erfindungsgemäß kann dieses Bauteil an verschiedenen Positionen
innerhalb der Stelleinrichtung angeordnet sein, insbesondere im Magnetanker oder
zwischen dem der Schließt-Position zugeordneten Arbeitsmagneten und dem Gehäuse.
[0016] Zur Verminderung des Energieaufwandes, insbesondere zum Halten des Magnetankers an
den Polflächen, können gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung einer oder beide
Arbeitsmagnete mit einem Permanentmagneten ausgerüstet sein.
[0017] Die Anordnung des den magnetischen Widerstand beeinflussenden Bauteils wird nach
einer weiteren Ausbildung der Erfindung so gewählt, daß das relativ zum Arbeitsmagneten
bewegte Bauteil gegen eine Vorspannkraft in engen Grenzen verschiebbar ist und somit
Längenänderungen kompensiert werden, bzw. die Einstellung bei der Montage vereinfacht
wird. Die Vorspannkraft wird durch ein federndes Element aufgebracht.
[0018] Zusätzlich zu den bereits aufgeführten Vorteilen besteht ein mit der Erfindung erzielbarer
Vorteil insbesondere auch darin, daß alle bei einer Arbeitshubverstellung einer Stelleinrichtung
in ihrer Lage zu verändernden Bauteile gemeinsam verstellt werden können. Die erzielbare
Schaltzeit ist dabei deutlich geringer als die für einen Zyklusdurchlauf einer Verdrängungsmaschine
zur Verfügung stehende Zeit. Damit ist eine digitale Ansteuerung der Stelleinrichtung
möglich. Die Zuordnung eines eigenen Schaltsystems zu jeder Stelleinrichtung erlaubt
darüber hinaus eine freie Anordnung der Stelleinrichtungen bei einer mehrzylindrigen
Verdrängungsmaschine. Durch die Einstellung unterschiedlicher magnetischer Widerstände
in den Schaltpositionen ist es möglich, die Stelleinrichtungen in den unterschiedlichen
Schaltpositionen mit unveränderten Steuersignalen zu betreiben.
[0019] Die beschriebene Dämpfung der Bewegung, der hydraulische Längenausgleich sowie der
Einsatz von Permanentmagneten senken den Energieeinsatz, Dämpfung und hydraulischer
Längenausgleich verbessern auch das Laufverhalten. Die verschiebbare Ausführung des
den magnetischen Widerstand beeinflussenden Bauteils bewirkt eine Verringerung der
Genauigkeitanforderungen bei Fertigung und Einstellung.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der Erfindung
mit einem elektromagnetischen Schaltsystem zur Veränderung des Arbeitshubes. Das
Schaltsystem ist im abgeschalteten Zustand dargestellt und befindet sich in der Posi
tion kleinen Arbeitshubes. Das Steuerventil einer Verdrängungsmaschine ist geschlossen.
Fig. 2 zeigt das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 in eingeschaltetem Zustand des Schaltsystems
und damit in der Position großen Arbeitshubes. Das Steuerventil der Verdrängungsmaschine
ist geschlossen.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung mit Dämpfung
der Ankerbewegung, hydraulischem Längenausgleich sowie mit einem Permanentmagneten
in dem der Schließt-Position zugeordneten Arbeitsmagneten, wobei das den magnetischen
Widerstand einstellende Bauteil verschiebbar ausgeführt ist.
Fig. 4 zeigt eine Einzelheit der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform entsprechend
der umrandeten Partie mit dem Bezugszeichen Z.
Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit im Schaltsystem angeordneten Permanentmagneten.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Dämpfung der Bewegung
des Schaltsystems durch Verdichtung von Luft.
Fig. 7-13 zeigen verschiedene Ausführungsmöglichkeiten zur Einstellung des magnetischen
Widerstandes eines Arbeitsmagneten.
Fig. 14-17 zeigen Möglichkeiten der Anordnung des Schaltsystems zur Verstellung des
Öffnet-Arbeitsmagneten.
Fig. 18 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung mit einem über einen Kipphebel
betätigten Steuerelement.
[0021] Fig. 1 zeigt beispielhaft eine elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung mit
Arbeitsmagneten 1 und 2, Wicklungen 3 und 4 sowie Anker 5. Der Arbeitsmagnet 1 ist
über eine Hülse 6 im Gehäuse 7 abgestützt und über Bund 8 mit Gehäuse 7 verschraubt.
[0022] Der Arbeitsmagnet 1 bildet mit einem feststehenden Joch 9 des Schaltsystems eine
Einheit. Ein beweglicher Anker 10 des elektromagnetischen Schaltsystems wirkt über
eine einstellbare Stellschraube 11 auf eine Feder 12, die sich auf der Platte des
Ankers 5 abstützt. Weiterhin ist der Anker 10 über einen Verbindungsbolzen 13 mit
dem Arbeitsmagneten 2 verbunden, der in der Hülse 6 axial verschiebbar geführt ist.
Den Anschlag, über den bei dem gezeigten System die Position des Arbeitsmagneten 2
und damit der Arbeitshub eingestellt wird, bildet ein Befestigungsohr 14, das von
der Kraft der vorgespannten Feder 12 gegen die Unterkante der Hülse 6 gedrückt wird.
Der Arbeitsmagnet 2 ist an seiner Unterseite so dimensioniert, daß die dem magnetischen
Fluß zwischen der Wicklung 4 und der Unterseite zur Verfügung stehende Querschnittsfläche
16 deutlich kleiner ist als die übrigen Querschnittsflächen des magnetischen Kreises
und somit schon bei mittlerer Aussteuerung des Magnetkreises eine Erhöhung des magnetischen
Widerstandes erfolgt. Eine Weicheisen-Scheibe 17 ist im Gehäuse 7 durch die Vorspannkraft
einer Feder 24 gegen einen Anschlag 25 gedrückt.
[0023] Die angezogene Lage des Ankers 10 gegen das Joch 9 stellt für die in Figur 2 gezeigte
Position des Schaltsystems den Anschlag dar. Gleichzeitig erweitert die Scheibe 17
in dieser Position die Querschnittsfläche des magnetischen Kreises und verringert
somit den magnetischen Widerstand im Arbeitsmagneten 2. In dieser Position ist die
Scheibe 17 vom Arbeitsmagneten 2 gegen die Kraft der vorgespannten Feder 24 um einen
geringen Weg vom Anschlag 25 wegbewegt, und somit ist eine sichere Auflage des Arbeitsmagneten
2 auf der Scheibe 17 sichergestellt.
[0024] Über die Stellschraube 11 wird die Gleichgewichtslage des schwingungsfähigen Systems,
bestehend aus Federn 12 und 18 sowie dem Anker 5, Schaft 19 des zu betätigenden Steuerelements
und Federteller 20, so eingestellt, daß der Anker 5 im stromlosen Zustand in der
Mitte zwischen den Arbeitsmagneten 1 und 2 ruht.
[0025] In dieser Position ist das mit Schaft 19 verbundene Steuerelement, beispielsweise
ein Steuerventil einer Brennkraftmaschine, um seinen halben Hub geöffnet. Wenn der
Anker 5 zur Anlage an den Magneten 1 gebracht ist, wird er dort durch Erregung der
Wicklung 3 gehalten. In dieser Position befindet sich das Steuerelement in der geschlossenen
Lage. Für den Betrieb der Stelleinrichtung wird der Strom in Wicklung 3 dann abgeschaltet,
wodurch nach einer Zeitspanne, die im folgenden Abfallzeit genannt wird, der Anker
5 sich vom Magneten 1 löst und über die Gleichgewichtslage hinaus auf den Magneten
2 zubewegt. Die Wicklung 4 des Magneten 2 wird rechtzeitig erregt, so daß der Anker
5 aufgrund der wirkenden Magnetkraft an den Magneten 2 herangezogen und dort gehalten
wird. Die Rückbewegung erfolgt sinngemäß. Dieser Ablauf gilt für beide möglichen
Arbeitshübe.
[0026] Im stromlosen Zustand von Wicklung 15 des Schaltsystems befindet sich das System
in der Position kleinen Arbeitshubes. Wird die Wicklung 15 des Schaltsystems erregt,
so wird der Anker 10 gegen die Kraft der vorgespannten Feder 12 gegen das Joch 9 angezogen.
Um keine unkontrollierten Zustände zuzulassen, verbleibt der Anker 5 am Arbeitsmagneten
1, wo er durch Erregung der Wicklung 3 gehalten wird. Über die Verbindungsbolzen 13
wird die Bewegung des Ankers 10 auf den Arbeitsmagneten 2 übertragen und bewegt diesen
gegen die Scheibe 17. Dadurch erhält der Arbeitsmagnet 2 eine vergrößerte Querschnittsfläche
16, die es erlaubt, das durch größeren Arbeitshub erhöhte Kraftniveau zu kompensieren
und somit das Stromniveau zum Halten des Ankers 5 am Arbeitsmagneten 2 sowie die
Abfallzeit nach Abschalten der Wicklung 4 bis zum Beginn der Ankerbewegung konstant
zu halten. Die Gleichgewichtslage des schwingenden Systems 5, 12, 18, 19, 20 liegt
durch die Verschiebung des nichtbewegten Fußpunktes der Feder 12 wieder in der Mitte
zwischen den Arbeitsmagneten 1 und 2. Das Schaltsystem wird bei dem geringen Abstand
zwischen Anker 10 und Joch 9 durch Erregung mit einem geringen Strom gehalten.
[0027] Figur 3 zeigt eine Stelleinrichtung, die zusätzlich zu den oben beschriebenen Merkmalen
eine Dämpfung der Bewegung des Ankers 5 enthält. Wie Fig. 4 es erkennen läßt, bildet
Anker 5 mit seiner Außenkante 26 einen Dichtspalt zur Hülse 6. Die Hülse 6 ist mit
einer Eindrehung 27 versehen, über die die Luft aus dem Volumen oberhalb des Ankers
in das unterhalb des Ankers gelegene Volumen abströmen kann. In der Nähe der Polfläche
des oberen Magneten 1 verläßt die Außenkante 26 die Oberkante 24 der Eindrehung 27,
und der Anker 5 verdichtet die im oberen Volumen verbliebene Luft. Die so entstehende
Kraft dämpft eine Beschleunigung des Ankers 5, die andernfalls aufgrund der im Nahbereich
des Magneten 1 stark progressiv ansteigenden Zugkraft eintreten würde.
[0028] Wie Fig. 3 zeigt, kann die Stelleinrichtung auch ein hydraulisches Längenausgleichselement
28 enthalten, welches im Anker 5 abgestützt ist und auf den Schaft 19 des Steuerelements
wirkt. Das Längenausgleichselement 28 kann über den Anker 5 mit Drucköl versorgt werden.
[0029] Ein Permanentmagnet 29 kann im Arbeitsmagneten 1 angeordnet sein. Er ermöglicht das
Halten des Ankers 5 ohne Stromfluß in Wicklung 3, und er unterstützt das Anziehen
des Ankers 5. Daher kann die Wicklung 3 im Hinblick auf die beim Anziehen aufzuwendende
Energie gegenüber einer Ausführung ohne Permanentmagneten mit einem niedrigeren Stromniveau
betrieben werden. Zum Ablösen des Ankers 5 von der Polfläche des Magneten 1 wird die
Wicklung 3 mit gegenüber dem Anzugsvorgang umgekehrter Polung des Gleichstromes betrieben.
Das erregte Feld wirkt dem Feld des Permanentmagneten 29 entgegen, und die Kraftwirkung
auf den Anker 5 nimmt ab, bis die Kraft der gespannten Feder 12 überwiegt und die
Bewegung einleitet.
[0030] Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein elektromagnetisches Schaltsystem bestehend
aus dem Joch 9 und dem Anker 10 mit einem Permanentmagneten 30. Zum Anziehen des Ankers
10 an das Joch 9 wird die Wicklung 15 erregt. Bei Auflage des Ankers 10 auf dem Joch
9 kann die Wicklung 15 abgeschaltet werden. Zum Lösen des Ankers 10 wird die Wicklung
15 bei umgekehrter Polung des Gleichstroms erregt.
[0031] Figur 6 zeigt eine Anordnung zur Dämpfung der Schaltbewegung des Schaltsystems in
der Bewegungsrichtung von kleinem Arbeitshub hin zu großem Arbeitshub. Die weichmagnetische
Scheibe 17 ist an der Innenkante mit einer Hülse 41 versehen, die zum Arbeitsmagneten
2 hin einen Dichtspalt bildet. Die Hülse 41 enthält Öffnungen 42, die bei einer Bewegung
des Arbeitsmagneten 2 und somit einer Verkleinerung des Raumes 43 ein Abströmen der
Luft zulassen, bis der Arbeitsmagnet 2 in der Nähe der Scheibe 17 die Öffnungen abschließt
und die verbleibende Luft komprimiert wird. Durch den Druckanstieg im Raum 43 ergibt
sich eine dämpfende Kraft.
[0032] Figuren 7-13 zeigen weitere Ausführungsbeispiele zur Veränderung des magnetischen
Widerstandes eines Arbeitsmagneten. Wichtig für die einwandfreie Funktion der Stelleinrichtung
ist die exakte Reproduzierbarkeit des Kontaktes zwischen dem betreffenden Arbeitsmagneten
und der Weicheisenscheibe, die in den genannten Figuren jeweils mit den Bezugszeichen
31 und 32 bezeichnet sind. Schon geringe Unterschiede des Luftspaltes zwischen diesen
Bauteilen können die Abfallzeiten verändern. Konische Ausbildungen gemäß Figuren 8
und 13 erlauben eine Selbstzentrierung, flache horizontale Ausbildungen gemäß Figur
7 sind einfach zu fertigen, vertikale Anordnungen gemäß Figuren 9 und 10 ergeben einen
konstanten Radialspalt, während eine Ausbildung mit Stiften 33 gemäß Figuren 11
und 12 durch die Vielzahl von Elementen unanfällig gegen Ungenauigkeiten der Fertigung
einzelner Passungen sind.
[0033] Figuren 14 bis 17 zeigen Alternativen zu der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführung
der Stelleinrichtung. Die Stelleinrichtung ist vereinfacht dargestellt, und sie enthält
im wesentlichen eine obere Feder 50, Arbeitsmagnete 51 und 52, eine untere Feder 53
und das elektromagnetische Schaltsystem 55.
[0034] Bei Verlagerung des Fußpunktes der oberen Feder 50 entsprechend den Figuren 14 und
16 ist eine Korrektur des magnetischen Widerstandes an beiden Arbeitsmagneten 51
und 52 sinnvoll, vor allem aber, aufgrund der erforderlichen kurzen Öffnungszeiten,
eine Korrektur am Magneten 52. Wird der Fußpunkt der unteren Feder 53 verstellt, so
ist das Kraftniveau am Magneten 51 bei geschlossenem Ventil hubunabhängig und konstant.
Eine Korrektur ist nur am Magneten 52 sinnvoll. Die Anordnung des elektromagnetischen
Schaltsystems 55 entsprechend den Darstellungen in den Figuren 16 und 17 unterhalb
der Stelleinrichtung ermöglicht eine kompakte Verbindung mit dem Magneten 52, insbesondere
in Kombination mit der Verstellung des Federfußpunktes der unteren Feder 53 gemäß
Figur 17.
[0035] Figur 18 zeigt in vereinfachter Darstellung eine Ausführungsform der Stelleinrichtung
mit Arbeitsmagneten 60 und 61, Anker 62, Federn 63 und 64, Kipphebel 65 sowie Steuerventil
66. Ein elektromagnetisches Schaltsystem 67 bewegt über Stangen 68 den Magneten
60 sowie die Feder 63. Die Federn 63 und 64 haben unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses
jeweils die halbe Gesamtfedersteifigkeit des schwingenden Systems.
1. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung für oszillierend bewegbare Steuerelemente
an Verdrängungsmaschinen, insbesondere für Flachschieber und Hubventile, bestehend
aus einem Federsystem und zwei elektrisch arbeitenden Schaltmagneten, im folgenden
Arbeitsmagnete genannt, durch die ein das Steuerelement betätigender Anker in zwei
gegenüberliegende Schaltpositionen bewegbar ist, wobei der Ort der Gleichgewichtslage
des Federsystems zwischen den beiden Schaltpositionen liegt und der Arbeitshub des
Steuerelements durch Änderung der Lage der Polfläche eines Arbeitsmagneten sowie des
Fußpunktes einer oder mehrerer Federn des Federsystems variiert werden kann, gekennzeichnet
durch ein magnetisches Schaltsystem zur gleichzeitigen Änderung des Abstandes der
Polflächen und Anpassung des Schwingungsmittelpunktes an die neue Lage der Polflächen
durch Änderung der Lage eines oder mehrerer Federfußpunkte.
2. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen veränderbaren magnetischen Widerstand im Magnetkreis eines oder beider Arbeitsmagneten
zur Einstellung der Abfallzeiten des Ankers.
3. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
ein gemeinsames elektromagnetisches Schaltsystem zur Veränderung der Lage des der
Öffnet-Position zugeordneten Arbeitsmagneten und des Fußpunktes wenigstens einer
der Federn des Federsystems sowie zur Veränderung des magnetischen Widerstands im
Magnetkreis eines oder beider Arbeitsmagnete.
4. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, gekennzeichnet
durch eine Schalteinrichtung, durch die im stromlosen Zustand des Schaltsystems die
Lage des der Öffnet-Position zugeordneten Arbeitsmagneten selbsttätig auf größten
Arbeitshub eingestellt wird.
5. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, gekennzeichnet
durch eine Schalteinrichtung, durch die im stromlosen Zustand des Schaltsystems die
Lage des der Öffnet-Position zugeordneten Arbeitsmagneten selbsttätig auf kleinsten
Arbeitshub eingestellt wird.
6. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerelement über ein mechanisches Übertragungsglied betätigbar
ist.
7. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Übertragungsglied ein Kipp- oder Schlepphebel ist.
8. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, gekennzeichnet
durch Bremsmittel, durch die die Bewegung des elektromagnetischen Schaltsystems nahe
der Endlagen in einer oder beiden Bewegungsrichtungen gebremst wird.
9. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, gekennzeichnet
durch Bremsmittel, durch die die Bewegung des Magnetankers zwischen den Arbeitsmagneten
in der Nähe der Endlagen durch Verdichten eines gasförmigen Mediums abgebremst wird.
10. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bewegung des Magnetankers im Mittelbereich ungebremst ist.
11. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, gekennzeichnet
durch ein oder mehrere hydraulische Ventilspielausgleichselemente zur spielfreien
Betätigung der oszillierend bewegten Bauteile.
12. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilspielausgleichselement zwischen dem Magnetanker und dem Steuerelement
angeordnet ist.
13. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilspielausgleichselement zwischen dem der Schließt-Position zugeordneten
Arbeitsmagneten und dem Gehäuse angeordnet ist.
14. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem der Schließt-Position zugeordneten Arbeitsmagneten
ein Permanentmagnet angeordnet ist.
15. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-14, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem der Öffnet-Position zugeordneten Arbeitsmagneten ein Permanentmagnet
angeordnet ist.
16. Elektromagnetisch arbeitende Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3
sowie 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß im elektromagnetischen Schaltsystem ein
Permanentmagnet angeordnet ist, der den Anker des Schaltsystems in geschlossener Position
halten kann.
17. Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das den magnetischen Widerstand beeinflussende, dem Arbeitsmagneten zugeordnete Bauteil
gegen eine Vorspannkraft in engen Grenzen verschiebbar ist.