(19)
(11) EP 0 405 198 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1991  Patentblatt  1991/01

(21) Anmeldenummer: 90110767.2

(22) Anmeldetag:  07.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F02B 67/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT

(30) Priorität: 26.06.1989 DE 3920892

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80788 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Sadlauer, Afred
    A-4432 Ernsthofen (AT)
  • Stastny, Johann
    A-4400 Steyr (AT)
  • Tischberger, Friedrich
    A-4400 Steyr (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Brennkraftmaschine mit Aggregateantrieb, insbesondere mit relativ zur OT-Stellung festgelegtem Drehwinkelverhältnis


    (57) Eine Brennkraftmaschine mit Aggregateantrieb umfaßt ein gekapseltes Getriebe für ein an der Brennkraftmaschine demontierbar angeordnetes Aggregat mit einem auf der Aggregatewelle mittels einer Abziehvorrichtung lösbar angeordneten Getrieberad. Um das Aggregat mit geringstem Arbeitsaufwand demontieren zu können, wird vorgeschla­gen, daß eine zur Aggregatewelle koaxiale Durchbrechung einer Wand der Getriebekapsel einer zentrischen Anord­nung der Abziehvorrichtung dient, mittels der das Ge­trieberad in der Getriebekapsel bei demontiertem Aggre­gat in Position gehalten ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine mit im Oberbegriff des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmalen.

    [0002] Es ist bekannt, ein über den Steuerwellenantrieb der Brennkraftmaschine angetriebenes Aggregat mit auf der Aggregatewelle montiertem Getrieberad an der Brennkraft­maschine anzuordnen. Diese Anordnung bedingt einen seitlich von der Brennkraftmaschine weit ausladenden Befestigungsflansch mit einer Durchbrechung entsprechend dem Außendurchmesser des Getrieberades. Eine derartige Anordnung zeigt beispielsweise die Fig. 1 der DE-B-1 252 466. Zur Reduzierung ausladender Anbauflan­sche bietet es sich daher bei Brennkraftmaschinen an, das Aggregat ohne Getrieberad an der Brennkraftmaschine anzuordnen und das zugehörige Getrieberad in Verbindung mit der Montage weiterer Getrieberäder auf der Aggre­gatewelle zu befestigen. Dem Vorteil der vorbeschriebe­nen Getriebemontage steht jedoch im Reparaturfall des Aggregates der Nachteil gegenüber, daß vor der Demontage des Aggregates zuerst das Getrieberad von der Aggregate­welle gelöst werden muß. Der Zugang zu diesem Getriebe­rad kann jedoch bei einem gekapselten Getriebe mit zusätzlichem Aufwand verbunden sein.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungs­gemäße Brennkraftmaschine derart auszubilden, daß das Aggregat mit geringstem Aufwand demontiert werden kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Grundgedanke der Erfindung ist es, das Getrieberad des zu demontierenden Aggregates ohne Abbau der Getriebekapsel von der Aggregatewelle zu lösen. Erreicht wird dies in vorteilhafter Weise durch eine der zentrischen Halterung der Abziehvorrichtung dienende Durchbrechung in einer Wand der Getriebekapsel. Mit der zentrischen Halterung der Abziehvorrichtung verbindet sich der weitere Vorteil, daß die Abziehvor­richtung als Träger des von der Aggregatewelle gelösten Getrieberades dient und somit eine Neueinstellung des Getriebes im Bezug auf den OT eines Referenzzylinders entfällt. Damit erübrigt sich auch bei einem über den Steuerwellenantrieb angetriebenen Aggregat die Neuein­stellung der Steuerung.

    [0005] Die Erfindung bietet aufgrund ihres geringen Platzbe­darfes im Hinblick auf ein zweites Aggregate-Getriebe, insbesondere eines zum ersten Getriebe in einer paral­lelen Ebene angeordneten Hüllgetriebes, den Vorteil der freien Anordnung der Getriebeelemente. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei mit einem die Durchbrechung begrenzenden, zylinderrohrarti­gen Fortsatz erreicht, der über seinen Außenumfang der Anordnung eines Getriebeelementes des zweiten Aggregate-­Getriebes bzw. des Hüllgetriebes dient. Vorzugsweise dient der Fortsatz der schwenkbeweglichen Lagerung eines eine Spannrolle tragenden Spannhebels. Mit der Einbezie­hung des Fortsatzes als Lagerstelle eines Getriebeele­mentes für das zweite Aggregate-Getriebe ergibt sich für dieses ein vereinfachter Aufbau. Außerdem ist mit der Mehrfachnutzung des Fortsatzes als Lagerstelle für ein Getriebeelement einerseits und als zentrierende Aufnahme für die Abziehvorrichtung andererseits sichergestellt, daß bei einer erforderlichen Demontage des vom gekapsel­ten Getriebe angetriebenen Aggregates weder das zweite Aggregate-Getriebe noch die Kapselung des ersten Getrie­bes abgebaut werden müssen.

    [0006] Zur sicheren zentrischen Positionierung des Getriebera­des mittels der Abziehvorrichtung ist diese hülsenartig gestaltet und weist eine vorbestimmte Länge bei einem entsprechenden Durchmesser auf, womit die Abmessungen des Fortsatzes im wesentlichen bestimmt sind. Um ein Hüllgetriebe als zweites Aggregate-Getriebe der Stirn-­Wand der Getriebekapsel engbenachbart anordnen zu können, dient der Fortsatz in weiterer Ausgestaltung als Träger eines Spannhebels mit einer zwischen zwei Armen angeordneten Spannrolle, wobei ein weiteres Getriebe­element des Hüllgetriebes relativ zum Fortsatz derart angeordnet ist, daß das Zugmittel des Hüllgetriebes als Schlaufe zwischen den Spannhebel-Armen zur Montage auf einem benachbarten Getriebeelement des Hüllgetriebes zugeführt werden kann. Mit dieser Ausgestaltung ist neben einer platzsparenden Anordnung des Hüllgetriebes ein biegesteifer Spannhebel für die Spannrolle erzielt, der neben einer gewichtsoptimierten Gestaltung eine gleichmäßige Belastung des Lagers des Spannhebels auf dem Fortsatz ergibt.

    [0007] Zur Erzielung einer einfachen Gestaltung des Fortsatzes einerseits und der hülsenartigen Abziehvorrichtung andererseits ist diese im Fortsatz lediglich gleitbeweg­lich gelagert. Die gleitbewegliche Lagerung der Abzieh­vorrichtung dient einerseits der Verschraubung der ein Innengewinde aufweisenden Abziehvorrichtung mit einem auf der Nabe des zu lösenden Getrieberades angeordneten Außengewinde und andererseits der axial gerichteten, durch einen drehbeweglichen Schraubbolzen bewirkten Abziehbewegung.

    [0008] Nach erfolgtem Austausch des Aggregates und auf der Aggregatewelle montiertem Getrieberad wird schließlich der Fortsatz an seinem freien Ende mittels eines Ver­schlußstopfen mit Dichtmittel verschlossen.

    [0009] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung darge­stellten Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Brennkraftmaschine mit einem Aggregat, dessen lösbares Getrieberad mit einer in einem hohlen Fortsatz einer Getriebekapsel angeord­neten Abziehvorrichtung verbunden ist,

    Fig. 2 einen auf dem Fortsatz schwenkbeweglich gelagerten Spannhebel mit Spannrolle für einen abschnittsweise dargestellten Verlauf eines Hüllgetriebes.



    [0010] Eine nicht näher dargestellte Brennkraftmaschine 1 weist in einem stirnseitigen Endbereich einen seitlich ab­stehenden Befestigungsflansch 2 für ein Aggregat 3 auf. Das Aggregat 3 hat auf seiner Aggregatewelle 4 ein Getrieberad 5 lösbar angeordnet. Das Getrieberad 5 wirkt mit einem in der Ebene E1 angeordneten Getriebe zum Antrieb einer nicht dargestellten Steuerwelle zusammen. Im Zuge der Montage des Steuerwellen-Getriebes wird das Getrieberad 5 auf der Aggregatewelle 4 des bereits an der Brennkraftmaschine 1 montierten Aggregates 3 befe­stigt. Im weiteren Verlauf der Montage der Brennkraft­maschine 1 bildet ein Deckel 6 mit der Stirnseite 7 der Brennkraftmaschine 1 eine Getriebekapsel 8.

    [0011] Der von der Brennkraftmaschine 1 quer abstehende Flansch 2 ist möglichst klein gehalten und weist deshalb lediglich eine Öffnung für einen Zentrierflansch 9 auf, der im Durchmesser gegenüber dem des Getrieberades 5 wesentlich kleiner ist. Bei einem Servicefall mit erforderlicher Demontage des Aggregates 3 ist daher zuerst das Getrieberad 5 von der Aggregatewelle 4 zu lösen. Um hierfür die Demontage des Deckels 6 der Getriebekapsel 8 sowie eines zweiten, in der Ebene E2 angeordneten Aggregate-Getriebes zu vermeiden, ist im Deckel 6 der Getriebekapsel 8 eine zur Aggregatewelle 4 koaxiale Durchbrechung 10 vorgesehen, die der zentri­schen Anordnung einer Abziehvorrichtung 11 für das Getrieberad 5 dient. Die Durchbrechung 10 ist in dem Ausführungsbeispiel von einem zylinderrohrartigen Fortsatz 12 des Deckels 6 begrenzt. Der Fortsatz 12 dient über seinen Innenumfang der spielbehafteten Anordnung der Abziehvorrichtung 11, wobei die hülsen­artig gestaltete Abziehvorrichtung 11 über ein Innenge­winde 13 mit einem Außengewinde 14 auf der Nabe 15 des Getrieberades 5 verschraubbar ist bis zum stirnseitigen Anschlag der Abziehvorrichtung 11 am Steg 16 des Getrie­berades 5. Die zwecks leichterem Einführen in den Fortsatz 12 bei beengten Einbauverhältnissen teleskop­artig ausgebildete Abziehvorrichtung 11 ist weiter mit einem Schraubbolzen 17 ausgerüstet. Dieser wird stirn­seitig gegen die Aggregatewelle 4 verspannt und bewirkt ein Lösen des Getrieberades 5 von der Aggregatewelle 4 in axialer Richtung. Da ferner das Steuerwellen-Getriebe in der Getriebekapsel 8 vor dem Abziehen des Getriebe­rades 5 gegen Drehen gesichert wurde, ist das von der Aggregatewelle 4 gelöste Getrieberad 5 mittels der Abziehvorrichtung 11 in der Getriebekapsel 8 bei demon­tiertem Aggregat 3 in drehrichtiger und zur Aggregate­welle 4 koaxialer Position gehalten. Damit kann ein überholtes oder neues Aggregat 3, beispielsweise eine Einspritzpumpe für eine Diesel-Brennkraftmaschine 1, ohne zusätzliche Justierung zum OT des Referenzzylinders der Brennkraftmaschine 1 angeordnet werden.

    [0012] Der Fortsatz 12 kann durch seine auf die Abziehvorrich­tung 11 abgestellte Dimensionierung ferner über seinen Außenumfang zur Anordnung eines Getriebeelementes 18 des zweiten, in der Ebene E2 angeordneten Aggregate-Getrie­bes dienen. Als Getriebeelement 18 ist eine über einen Spannhebel 19 schwenkbeweglich gelagerte Spannrolle 20 für ein Hüllgetriebe 21, Fig. 2, vorgesehen. Insbeson­dere dient der Fortsatz 12 als Träger eines Spannhe­bels 19 mit einer zwischen zwei Armen 22 angeordneten Spannrolle 20, wobei zur einfachen Montage eines endlo­sen Zugmittels 23 des Hüllgetriebes 21 ohne Demontage der Spannrolle 20 ein weiteres Getriebeelement 24 des Hüllgetriebes 21 relativ zum Fortsatz 12 derart angeord­net ist, daß das endlose Zugmittel 23 als Schlaufe zwischen den Armen 22 des Spannhebels 19 durchgesteckt und auf das weitere, benachbarte Getriebeelement 24 aufgelegt werden kann. Der zweiarmige Spannhebel kann zur Gewichtsoptimierung entweder ein Leichtmetall-­Druckgußteil oder aus Blechpreßteilen gefertigt sein.

    [0013] Bei Nichtgebrauch der Abziehvorrichtung 11 wird der Fortsatz 12 an seinem freien Ende durch einen in eine Umfangsnut 25 elastisch einrastenden Verschlußstopfen 26 mit einem am Stopfenumfang angeordneten O-Ring ver­schlossen.


    Ansprüche

    1. Brennkraftmaschine mit Aggregateantrieb, insbeson­dere mit relativ zur OT-Stellung festgelegtem Drehwinkelverhältnis,
    - umfassend ein gekapseltes Getriebe für ein an der Brennkraftmaschine (1) demontierbar angeordnetes Aggregat (3) mit einem auf der Aggregatewelle (4) lösbar angeordneten Getrieberad (5), das
    - mit einer Einrichtung (Naben-Außengewinde 14) zur Verbindung mit einer Abziehvorrichtung (11) ausge­rüstet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    - daß eine zur Aggregatewelle (4) koaxiale Durchbre­chung (10) einer Wand (Deckel 6) der Getriebekap­sel (8) einer zentrischen Anordnung der Abziehvor­richtung (11) dient, mittels der
    - das Getrieberad (5) in der Getriebekapsel (8) bei demontiertem Aggregat (3) in Position gehalten ist.
     
    2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet,
    - daß ein zylinderrohrartiger Fortsatz (12) der Wand (Deckel 6) die Durchbrechung (10) begrenzt, und
    - daß der Fortsatz (12) über seinen Außenumfang der Anordnung eines Getriebeelementes (18) eines zweiten Aggregate-Getriebes (Hüllgetriebe 21) dient.
     
    3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fortsatz (12) als Getriebe­element (18) eine über einen Spannhebel (19) schwenkbeweglich gelagerte Spannrolle (20) eines Hüllgetriebes (21) trägt.
     
    4. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
    - daß der Fortsatz (12) als Träger eines Spannhe­bels (19) mit einer zwischen zwei Armen (22) angeordneten Spannrolle (20) dient, und
    - daß ein weiteres Getriebeelement (24) des Hüllge­triebes (21) relativ zum Fortsatz (12) derart angeordnet ist,
    - daß das zwischen den Armen (22) des Spannhe­bels (19) angeordnete Zugmittel (23) des Hüllge­triebes (21) das weitere Getriebeelement (24) schlaufenartig im wesentlichen umschlingt.
     
    5. Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
    - daß der Fortsatz (12) über seinen Innenumfang der spielbehafteten Anordnung einer hülsenartig gestal­teten Abziehvorrichtung (11) dient,
    - die für eine Schraubverbindung mit einem Außenge­winde (14) auf der Nabe (15) des Getrieberades (5) drehbeweglich und die
    - für das Abziehen des Getrieberades (5) von der Aggregatewelle (4) mittels eines stirnseitig an der Aggregatewelle sich abstützenden Schraubbol­zens (17) axialbeweglich angeordnet ist.
     
    6. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Fortsatz (12) ein in eine Umfangsnut (25) elastisch einrastender Verschlußstopfen (26) mit einem am Stopfenumfang angeordneten O-Ring zugeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht