(19)
(11) EP 0 405 493 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1991  Patentblatt  1991/01

(21) Anmeldenummer: 90112239.0

(22) Anmeldetag:  27.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F26B 21/00, F26B 15/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 28.06.1989 DE 8907868 U

(71) Anmelder: Erich Netzsch GmbH & Co. Holding KG
D-95100 Selb (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitz, Helmut, Dipl.-Ing.
    D-8672 Selb (DE)

(74) Vertreter: Goetz, Rupert, Dipl.-Ing. et al
Wuesthoff & Wuesthoff Patent- und Rechtsanwälte Schweigerstrasse 2
81541 MÀ¼nchen
81541 MÀ¼nchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Durchlauftrockner für keramische Formlinge


    (57) In einem Tunnel (10) sind ein Trockenraum (16) und da­rüber eine Zuluftkammer (18) ausgebildet. Durch den Tro­ckenraum (16) erstrecken sich nebeneinander mindestens zwei Förderspuren (32, 34, 36, 38) eines Förderers (20). Über den Förderspuren (32, 34, 36, 38) sind in Reihen höhen­einstellbare Düsen (50) angeordnet, welche die Zuluft­kammer (18) mit dem Trockenraum (16) verbinden. Dabei sind die Düsen (50) mindestens einer Reihe gemeinsam und unabhängig von den Düsen (50) mindestens einer anderen Reihe höheneinstellbar. Der Durchlauftrockner läßt sich deshalb mit geringem Zeitaufwand für das gleichzeitige Trocknen von Formlingen unterschiedlicher Höhe einstellen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Durchlauftrockner für kera­mische Formlinge mit
    - einem Tunnel, in dem ein Trockenraum und darüber eine Zuluftkammer ausgebildet sind,
    - einem Förderer mit mindestens zwei Förderspuren, die sich nebeneinander durch den Trockenraum erstrecken, und
    - höheneinstellbaren Düsen, die in Reihen über je einer der Förderspuren angeordnet sind und die Zuluftkammer mit dem Trockenraum verbinden.

    [0002] Bei Durchlauftrocknern dieser Gattung ist es gelegentlich wünschenswert, die einzelnen Förderspuren des Förderers zum Trocknen unterschiedlicher keramischer Formlinge zu verwenden, die in entsprechend unterschiedlichen Formen, beispielsweise durch Drehen oder Gießen, hergestellt worden sind und den Trockenraum in oder auf ihren Formen liegend durchlaufen. Die Formlinge sollen bei ihrem meist schrittweise stattfindenden Durchlauf durch den Trocken­raum in einer für jeden Formling optimierten Weise von aus Düsen austretender Trocknungsluft angeströmt werden, damit die Formlinge möglichst schnell trocknen, ohne dabei zu reißen.

    [0003] Aus der DE-A 1729491 ist ein Trockner der eingangs be­schriebenen Gattung bekannt, dessen Düsen je ein Außen­gewinde aufweisen, mit dem sie in je eine Gewindebüchse im Zwischenboden eingeschraubt sind. Diese Schraubverbindun­gen ermöglichen es, die Düsen einzeln von Hand derart ein­zustellen, daß sämtliche Düsen, die einer bestimmten För­derspur zugeordnet sind, eine für die Formlinge, die den Trockenraum auf der betreffenden Förderspur durchlaufen, optimale Höhe haben. Wenn die Höheneinstellung der Düsen geändert werden soll, ist es erforderlich, den Umlauf­trockner außer Betrieb zu setzen und sich Zugang zu jeder einzelnen Düse zu verschaffen, was zeitraubend ist.

    [0004] Bei einem anderen, aus der DE-U 6918782 bekannten Durch­lauftrockner der eingangs beschriebenen Gattung sind sämt­liche Düsen auswechselbar am Zwischenboden befestigt und dieser ist an Seilzügen aufgehängt, mit denen er als Gan­zes mit sämtlichen Düsen höheneinstellbar ist. Wenn bei diesem Durchlauftrockner die einzelnen Förderspuren zum Trocknen unterschiedlicher keramischer Gegenstände ver­wendet werden sollen, muß der Zwischenboden so hoch ein­gestellt werden, daß die Formlinge auf sämtlichen Förder­spuren durch den Trockenraum hindurchbewegbar sind, ohne die zugehörigen Düsen zu berühren. Um die Anströmung der Formlinge auf den einzelnen Förderspuren zu optimieren, müssen in den Zwischenboden oberhalb der einzelnen Förder­spuren unterschiedliche Düsen eingebaut werden, was eben­falls zeitraubend ist.

    [0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen mehrspurigen Durchlauftrockner für keramische Formlinge derart weiterzubilden, daß er sich mit geringem Zeitauf­wand für das gleichzeitige Trocknen von Formlingen unter­schiedlicher Höhe einrichten läßt.

    [0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Durchlauftrock­ner der eingangs beschriebenen Gattung dadurch gelöst, daß die Düsen mindestens einer Reihe gemeinsam und unabhängig von den Düsen mindestens einer anderen Reihe höhenein­stellbar sind.

    [0007] Die erfindungsgemäße Möglichkeit, die Düsen reihenweise in der Höhe zu verstellen, um die zugehörige Förderspur für höhere oder niedrigere Formlinge zu verwenden als eine oder jede weitere Förderspur, schließt selbstverständlich nicht aus, daß eine oder mehrere Düsen jeder Reihe zusätz­lich individuell in der Höhe justierbar sind, um die Art zu optimieren, in der jeder einzelne Formling während seines Durchlaufs durch den Trockenraum nacheinander von mehreren Düsen der ihm zugeordneten Düsenreihe angeblasen wird.

    [0008] Zweckmäßigerweise stehen die Düsen mindestens einer Reihe in Getriebeverbindung mit einer gemeinsamen Welle, die parallel zur Förderrichtung des Förderers angeordnet, vor­zugsweise in der Zuluftkammer gelagert ist.

    [0009] Zum Drehen der einzelnen Wellen ist beispielsweise je eine außerhalb der Zuluftkammer angeordnete Handkurbel vorge­sehen. Die einzelnen Wellen können aber auch ständig mit je einem eigenen Motor verbunden sein oder von Fall zu Fall einzeln oder gruppenweise mit einem gemeinsamen Motor kuppelbar sein.

    [0010] Bei einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfin­dung sind die Düsen mit der zugehörigen Welle durch je ein Seil verbunden. Diese Ausführungsform eignet sich beson­ders für Düsen, deren Eigengewicht so groß ist, daß es Reibungswiderstände gegen eine Abwärtsbewegung zuverlässig überwindet und das zugehörige Seil straff hält.

    [0011] Für leichtere Düsen und für besonders hohe Anforderungen an die Genauigkeit der Höheneinstellung der einzelnen Düsen ist hingegen eine Ausführungsform der Erfindung vor­zuziehen, bei der die Düsen mit der zugehörigen Welle durch je eine Gewindespindel verbunden sind.

    [0012] In jedem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Düsen teleskop­artig verschiebbar in je einer am Zwischenboden befestig­ten Hülse geführt sind.

    [0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an­hand schematischer Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen halbseitigen Querschnitt eines Durchlauf­trockners,

    Fig. 2 einen Teil-Längsschnitt desselben Durchlauf­trockners und

    Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2 mit abgewandelten Erfindungsmerkmalen.



    [0014] Der dargestellte Durchlauftrockner hat einen Tunnel 10 mit einem Tragwerk 12 aus Stahlträgern und einer Verkleidung 14 aus Wärmedämmplatten, die einen Trockenraum 16 sowie eine Zuluftkammer 18 nach außen abgrenzen.

    [0015] Innerhalb des Trockenraums 16 ist ein Förderer 20 angeord­net, der im dargestellten Beispiel als schrittweise beweg­barer Umlaufförderer ausgebildet ist. Zu dem Förderer 20 gehören waagerechte Wellen 22, die am Tragwerk 12 gelagert sind und je ein Paar Umlenkräder 24 tragen, über die ein Paar Förderketten 26 läuft. An den Förderketten 26 sind in gleichen Abständen voneinander Schaukeln 28 aufgehängt, von denen jede Halterungen für mehrere nebeneinander ange­ordnete Formen 30 aufweist. Einander entsprechende Formen 30 auf der Gesamtheit der Schaukeln 28 bilden je eine För­ derspur; in Fig. 1 sind vier solche Förderspuren 32, 34, 36 und 38 angedeutet. Jede der Formen 30 auf dem oberen Trum des Förderers 20 enthält einen keramischen Formling 40, der während des Durchlaufs durch den Tunnel 10 ge­trocknet und zu diesem Zweck nach jedem Schritt des För­derers gezielt mit trockener Warmluft angeblasen werden soll.

    [0016] Zum Erzeugen und Fördern der Warmluft ist neben dem Tunnel 10 ein Gebläse 42 angeordnet, dessen Saugseite an den Trockenraum 16, und dessen Druckseite über eine Heizung 44 an die Zuluftkammer 18 angeschlossen ist. Trockenraum 16 und Zuluftkammer 18 sind voneinander durch einen Zwischen­boden 46 getrennt, in den über jeder der Förderspuren 32 usw. eine Reihe Hülsen 48 eingebaut ist. Die Hülsen 48 jeder Reihe haben voneinander gleiche Abstände und sind so angeordnet, daß unter jeder Hülse nach jedem Schritt des Förderers 20 eine der Formen 30 der zugehörigen Förderspur 32 usw. steht. In jeder Hülse 48 ist eine rohrförmige Düse 50 senkrecht einstellbar geführt. Die Düsen 50 sind somit entsprechend den zugehörigen Hülsen 48 ebenfalls in Reihen über je einer der Förderspuren 32 usw. angeordnet. Zum Verstellen der Düsen 50 in der Senkrechten ist über jeder Düsenreihe in der Zuluftkammer 18 eine Welle 52 angeord­net, die sich waagerecht über die gesamte Länge des Tun­nels 10 erstreckt, in mehreren Lagern 54 gelagert ist und ein aus der Zuluftkammer 18 herausragendes Ende aufweist, an dem eine Handkurbel 56 befestigt ist.

    [0017] Gemäß Fig. 1 und 2 ist jede der Düsen 50 mit der zugehöri­gen Welle 52 durch ein Seil 58 verbunden. Die Düsen 50 jeder Düsenreihe lassen sich somit durch Drehen der zuge­hörigen Welle 52 unabhängig von den Düsen jeder anderen Düsenreihe nach Bedarf aufwärts oder abwärts verstellen, damit die Formlinge 40 auf der zugehörigen Förderspur usw. in genau definierter Weise von trockener Warmluft ange­strömt werden, die von der Zuluftkammer 18 durch die Düsen der betreffenden Reihe in den Trockenraum 16 strömt.

    [0018] Gemäß einer in Fig. 3 dargestellten Alternative erstreckt sich gleichachsig mit jeder Hülse 48 eine Gewindespindel 60, die durch eine in der zugehörigen Düse 50 befestigte Mutter 62 hindurchgeschraubt, weiter oben in einem orts­festen Lager 64 axial unverschiebbar gelagert und durch ein Paar Kegelräder 66 und 68 mit der zugehörigen Welle 52 verbunden ist.


    Ansprüche

    1. Durchlauftrockner für keramische Formlinge (40) mit
    - einem Tunnel (10), in dem ein Trockenraum (16) und dar­über eine Zuluftkammer (18) ausgebildet sind,
    - einem Förderer (20) mit mindestens zwei Förderspuren (32, 34, 36, 38), die sich nebeneinander durch den Trockenraum (16) erstrecken, und
    - höheneinstellbaren Düsen (50), die in Reihen über je einer der Förderspuren (32, 34, 36, 38) angeordnet sind und die Zuluftkammer (18) mit dem Trockenraum (16) ver­binden,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) mindestens einer Reihe gemeinsam und unabhängig von den Düsen (50) mindestens einer anderen Reihe höhenein­stellbar sind.
     
    2. Durchlauftrockner nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) mindestens einer Reihe in Getriebeverbindung mit einer gemeinsamen Welle (52) stehen, die parallel zur Förderrichtung des Förderers (20) angeordnet ist.
     
    3. Durchlauftrockner nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (52) in der Zuluftkammer (18) gelagert ist.
     
    4. Durchlauftrockner nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) mit der zugehörigen Welle (52) durch je ein Seil (58) verbunden sind.
     
    5. Durchlauftrockner nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) mit der zugehörigen Welle (52) durch je eine Gewinde­spindel (60) verbunden sind.
     
    6. Durchlauftrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) teleskopartig verschiebbar in je einer am Zwischen­boden (46) befestigten Hülse (48) geführt sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht