[0001] Die Erfindung betrifft einen Durchlauftrockner für keramische Formlinge mit
- einem Tunnel, in dem ein Trockenraum und darüber eine Zuluftkammer ausgebildet sind,
- einem Förderer mit mindestens zwei Förderspuren, die sich nebeneinander durch den
Trockenraum erstrecken, und
- höheneinstellbaren Düsen, die in Reihen über je einer der Förderspuren angeordnet
sind und die Zuluftkammer mit dem Trockenraum verbinden.
[0002] Bei Durchlauftrocknern dieser Gattung ist es gelegentlich wünschenswert, die einzelnen
Förderspuren des Förderers zum Trocknen unterschiedlicher keramischer Formlinge zu
verwenden, die in entsprechend unterschiedlichen Formen, beispielsweise durch Drehen
oder Gießen, hergestellt worden sind und den Trockenraum in oder auf ihren Formen
liegend durchlaufen. Die Formlinge sollen bei ihrem meist schrittweise stattfindenden
Durchlauf durch den Trockenraum in einer für jeden Formling optimierten Weise von
aus Düsen austretender Trocknungsluft angeströmt werden, damit die Formlinge möglichst
schnell trocknen, ohne dabei zu reißen.
[0003] Aus der DE-A 1729491 ist ein Trockner der eingangs beschriebenen Gattung bekannt,
dessen Düsen je ein Außengewinde aufweisen, mit dem sie in je eine Gewindebüchse
im Zwischenboden eingeschraubt sind. Diese Schraubverbindungen ermöglichen es, die
Düsen einzeln von Hand derart einzustellen, daß sämtliche Düsen, die einer bestimmten
Förderspur zugeordnet sind, eine für die Formlinge, die den Trockenraum auf der betreffenden
Förderspur durchlaufen, optimale Höhe haben. Wenn die Höheneinstellung der Düsen geändert
werden soll, ist es erforderlich, den Umlauftrockner außer Betrieb zu setzen und
sich Zugang zu jeder einzelnen Düse zu verschaffen, was zeitraubend ist.
[0004] Bei einem anderen, aus der DE-U 6918782 bekannten Durchlauftrockner der eingangs
beschriebenen Gattung sind sämtliche Düsen auswechselbar am Zwischenboden befestigt
und dieser ist an Seilzügen aufgehängt, mit denen er als Ganzes mit sämtlichen Düsen
höheneinstellbar ist. Wenn bei diesem Durchlauftrockner die einzelnen Förderspuren
zum Trocknen unterschiedlicher keramischer Gegenstände verwendet werden sollen, muß
der Zwischenboden so hoch eingestellt werden, daß die Formlinge auf sämtlichen Förderspuren
durch den Trockenraum hindurchbewegbar sind, ohne die zugehörigen Düsen zu berühren.
Um die Anströmung der Formlinge auf den einzelnen Förderspuren zu optimieren, müssen
in den Zwischenboden oberhalb der einzelnen Förderspuren unterschiedliche Düsen eingebaut
werden, was ebenfalls zeitraubend ist.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen mehrspurigen Durchlauftrockner
für keramische Formlinge derart weiterzubilden, daß er sich mit geringem Zeitaufwand
für das gleichzeitige Trocknen von Formlingen unterschiedlicher Höhe einrichten läßt.
[0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Durchlauftrockner der eingangs beschriebenen
Gattung dadurch gelöst, daß die Düsen mindestens einer Reihe gemeinsam und unabhängig
von den Düsen mindestens einer anderen Reihe höheneinstellbar sind.
[0007] Die erfindungsgemäße Möglichkeit, die Düsen reihenweise in der Höhe zu verstellen,
um die zugehörige Förderspur für höhere oder niedrigere Formlinge zu verwenden als
eine oder jede weitere Förderspur, schließt selbstverständlich nicht aus, daß eine
oder mehrere Düsen jeder Reihe zusätzlich individuell in der Höhe justierbar sind,
um die Art zu optimieren, in der jeder einzelne Formling während seines Durchlaufs
durch den Trockenraum nacheinander von mehreren Düsen der ihm zugeordneten Düsenreihe
angeblasen wird.
[0008] Zweckmäßigerweise stehen die Düsen mindestens einer Reihe in Getriebeverbindung mit
einer gemeinsamen Welle, die parallel zur Förderrichtung des Förderers angeordnet,
vorzugsweise in der Zuluftkammer gelagert ist.
[0009] Zum Drehen der einzelnen Wellen ist beispielsweise je eine außerhalb der Zuluftkammer
angeordnete Handkurbel vorgesehen. Die einzelnen Wellen können aber auch ständig
mit je einem eigenen Motor verbunden sein oder von Fall zu Fall einzeln oder gruppenweise
mit einem gemeinsamen Motor kuppelbar sein.
[0010] Bei einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung sind die Düsen mit der
zugehörigen Welle durch je ein Seil verbunden. Diese Ausführungsform eignet sich besonders
für Düsen, deren Eigengewicht so groß ist, daß es Reibungswiderstände gegen eine Abwärtsbewegung
zuverlässig überwindet und das zugehörige Seil straff hält.
[0011] Für leichtere Düsen und für besonders hohe Anforderungen an die Genauigkeit der Höheneinstellung
der einzelnen Düsen ist hingegen eine Ausführungsform der Erfindung vorzuziehen,
bei der die Düsen mit der zugehörigen Welle durch je eine Gewindespindel verbunden
sind.
[0012] In jedem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Düsen teleskopartig verschiebbar in je
einer am Zwischenboden befestigten Hülse geführt sind.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen halbseitigen Querschnitt eines Durchlauftrockners,
Fig. 2 einen Teil-Längsschnitt desselben Durchlauftrockners und
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2 mit abgewandelten Erfindungsmerkmalen.
[0014] Der dargestellte Durchlauftrockner hat einen Tunnel 10 mit einem Tragwerk 12 aus
Stahlträgern und einer Verkleidung 14 aus Wärmedämmplatten, die einen Trockenraum
16 sowie eine Zuluftkammer 18 nach außen abgrenzen.
[0015] Innerhalb des Trockenraums 16 ist ein Förderer 20 angeordnet, der im dargestellten
Beispiel als schrittweise bewegbarer Umlaufförderer ausgebildet ist. Zu dem Förderer
20 gehören waagerechte Wellen 22, die am Tragwerk 12 gelagert sind und je ein Paar
Umlenkräder 24 tragen, über die ein Paar Förderketten 26 läuft. An den Förderketten
26 sind in gleichen Abständen voneinander Schaukeln 28 aufgehängt, von denen jede
Halterungen für mehrere nebeneinander angeordnete Formen 30 aufweist. Einander entsprechende
Formen 30 auf der Gesamtheit der Schaukeln 28 bilden je eine För derspur; in Fig.
1 sind vier solche Förderspuren 32, 34, 36 und 38 angedeutet. Jede der Formen 30 auf
dem oberen Trum des Förderers 20 enthält einen keramischen Formling 40, der während
des Durchlaufs durch den Tunnel 10 getrocknet und zu diesem Zweck nach jedem Schritt
des Förderers gezielt mit trockener Warmluft angeblasen werden soll.
[0016] Zum Erzeugen und Fördern der Warmluft ist neben dem Tunnel 10 ein Gebläse 42 angeordnet,
dessen Saugseite an den Trockenraum 16, und dessen Druckseite über eine Heizung 44
an die Zuluftkammer 18 angeschlossen ist. Trockenraum 16 und Zuluftkammer 18 sind
voneinander durch einen Zwischenboden 46 getrennt, in den über jeder der Förderspuren
32 usw. eine Reihe Hülsen 48 eingebaut ist. Die Hülsen 48 jeder Reihe haben voneinander
gleiche Abstände und sind so angeordnet, daß unter jeder Hülse nach jedem Schritt
des Förderers 20 eine der Formen 30 der zugehörigen Förderspur 32 usw. steht. In jeder
Hülse 48 ist eine rohrförmige Düse 50 senkrecht einstellbar geführt. Die Düsen 50
sind somit entsprechend den zugehörigen Hülsen 48 ebenfalls in Reihen über je einer
der Förderspuren 32 usw. angeordnet. Zum Verstellen der Düsen 50 in der Senkrechten
ist über jeder Düsenreihe in der Zuluftkammer 18 eine Welle 52 angeordnet, die sich
waagerecht über die gesamte Länge des Tunnels 10 erstreckt, in mehreren Lagern 54
gelagert ist und ein aus der Zuluftkammer 18 herausragendes Ende aufweist, an dem
eine Handkurbel 56 befestigt ist.
[0017] Gemäß Fig. 1 und 2 ist jede der Düsen 50 mit der zugehörigen Welle 52 durch ein
Seil 58 verbunden. Die Düsen 50 jeder Düsenreihe lassen sich somit durch Drehen der
zugehörigen Welle 52 unabhängig von den Düsen jeder anderen Düsenreihe nach Bedarf
aufwärts oder abwärts verstellen, damit die Formlinge 40 auf der zugehörigen Förderspur
usw. in genau definierter Weise von trockener Warmluft angeströmt werden, die von
der Zuluftkammer 18 durch die Düsen der betreffenden Reihe in den Trockenraum 16 strömt.
[0018] Gemäß einer in Fig. 3 dargestellten Alternative erstreckt sich gleichachsig mit jeder
Hülse 48 eine Gewindespindel 60, die durch eine in der zugehörigen Düse 50 befestigte
Mutter 62 hindurchgeschraubt, weiter oben in einem ortsfesten Lager 64 axial unverschiebbar
gelagert und durch ein Paar Kegelräder 66 und 68 mit der zugehörigen Welle 52 verbunden
ist.
1. Durchlauftrockner für keramische Formlinge (40) mit
- einem Tunnel (10), in dem ein Trockenraum (16) und darüber eine Zuluftkammer (18)
ausgebildet sind,
- einem Förderer (20) mit mindestens zwei Förderspuren (32, 34, 36, 38), die sich
nebeneinander durch den Trockenraum (16) erstrecken, und
- höheneinstellbaren Düsen (50), die in Reihen über je einer der Förderspuren (32,
34, 36, 38) angeordnet sind und die Zuluftkammer (18) mit dem Trockenraum (16) verbinden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) mindestens einer Reihe gemeinsam und unabhängig von den Düsen
(50) mindestens einer anderen Reihe höheneinstellbar sind.
2. Durchlauftrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) mindestens einer Reihe in Getriebeverbindung mit einer gemeinsamen
Welle (52) stehen, die parallel zur Förderrichtung des Förderers (20) angeordnet ist.
3. Durchlauftrockner nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (52) in der Zuluftkammer (18) gelagert ist.
4. Durchlauftrockner nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) mit der zugehörigen Welle (52) durch je ein Seil (58) verbunden
sind.
5. Durchlauftrockner nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) mit der zugehörigen Welle (52) durch je eine Gewindespindel (60)
verbunden sind.
6. Durchlauftrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (50) teleskopartig verschiebbar in je einer am Zwischenboden (46)
befestigten Hülse (48) geführt sind.