(19)
(11) EP 0 405 520 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1991  Patentblatt  1991/01

(21) Anmeldenummer: 90112287.9

(22) Anmeldetag:  27.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E02D 29/12, E03F 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 29.06.1989 DE 3921394
11.04.1990 DE 4011736

(71) Anmelder: Enssle, Gerhard
D-86732 Oettingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Enssle, Gerhard
    D-86732 Oettingen (DE)

(74) Vertreter: Marx, Lothar, Dr. et al
Patentanwälte Schwabe, Sandmair, Marx Stuntzstrasse 16
81677 München
81677 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung von Schächten


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise zylindrisch geformten, hohlen Baukörpern, ins­besondere Schächten, die in der Regel für die Be- bzw. Ent­wässerung, als Kontrollteil oder zur Armaturenmontage ver­wendet werden, wobei werkseitig eine wasserdichte Platte (12) hergestellt wird, die gleichfalls werkseitig mit einem was­serdichten Grundkörper (14) zusammengesetzt wird, der vorzugs­weise mit Ausnehmungen (114) und/oder Öffnungen versehen ist, wo­bei beim werkseitigen Zusammensetzen dieser Teile eine auf­tretende Fuge (16) mit Materialien für zug- und druckfeste Ver­bindungen vergossen wird und eine auftretende Abdichtfuge (18) mit einem dauerelastischen Material abgedichtet wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise zylindrisch geformten, hohlen Baukörpern, ins­besondere Schächten, die in der Regel für die Be- bzw. Ent­wässerung, als Kontrollteil oder zur Armaturenmontage ver­wendet werden.

    [0002] Schächte werden unter anderem zur Zeit nach einem Verfahren errichtet, bei dem ein Rohrstück zunächst von unten mit ei­ner Bodenplatte geschlossen wird. Das Rohrstück besteht da­bei aus Asbestzement. In dem Rohrstück, das den Schacht-­Grundkörper bildet bzw. in dessen Wänden sind werkseitig Einbindekupplungen in der erforderlichen Anzahl und Größe unlösbar eingeklebt bzw. einzementiert. Ein derart vorge­fertigter Schacht wird nun auf die Baustelle gebracht.

    [0003] Dort wird das Schacht-Gerinne mit der jeweils erforderlichen Krümmung und Steigung in den vorgefertigten Schacht einge­bracht. Ein Schacht-Grundkörper dieser Art ist in der Zeit­schrift "Installateur, Klempner, Zentralheizungsbauer (IKZ)" 1971, Heft 18, Seite 44, beschrieben worden.

    [0004] Aus Gründen einer bequemen Fertigung des Gerinnes darf die Höhe des an der Baustelle angelieferten Rohrstückes höchstens etwa 100 cm betragen. Würde das Rohrstück eine größere Höhe von beispielsweise 200 cm bis 500 cm haben, müßte der das Gerinne erstellende Arbeiter selbst in dieses Rohrstück hin­einsteigen und könnte in diesem Falle - da er ja eine Stand­fläche benötigt - zunächst nur eine Hälfte des Gerinnes aus­formen. Nachdem diese erste Hälfte eine ausreichend hohe Standfestigkeit besitzt, könnte sich der Arbeiter auf diese Stellen und sodann die andere Hälfte des Gerinnes fertig­stellen. Diese Art der Herstellung eines Schacht-Gerinnes wäre nicht nur eine sehr beschwerliche, sondern auch eine sehr zeitraubende und damit kostspielige Verfahrensweise. Daraus ergibt sich zwingend die Notwendigkeit, die oben er­wähnte Höhe des Rohrstückes, nämlich 50 cm bis 100 cm, nicht zu überschreiten. Die erforderliche, das Maß von 50 cm bis 100 cm überschreitende Höhe des Schachtes wird durch eine entsprechende Anzahl von an der Baustelle aufzubringenden, verschieden hohen Distanzringen mit zwischen diesen anzu­ordnenden Zwischenringen erreicht. Den Abschluß bildet unter Zwischenschaltung eines geeigneten Übergangsringes der koni­sche Schachthals mit weiteren Auflageringen. Die Schachtab­deckung wird auf diese Anordnung aufgesetzt.

    [0005] Hier kommt erschwerend noch hinzu, daß die Verwendung von Rohren mit einem Nenndurchmesser von mehr als 400 cm nach dem zuvor beschriebenen Verfahren praktisch nicht möglich ist, da größere Durchmesser von Rohren bzw. von Anschluß­leitungen in dieser Art und Weise nicht hergestellt werden können, absolute Befestigungs- und Einbauprobleme bestehen.

    [0006] Es bedarf keines Nachweises, daß ein nach vorstehender Metho­de erstellter Schacht infolge der an der Baustelle vorzuneh­menden Betonierarbeiten und der Vielzahl aufwendiger, erst an der Baustelle zusammenfügbarer Einzelteile hohe Kosten verursacht. Außerdem besteht die Gefahr, daß das an der Bau­stelle zu erstellende Gerinne infolge der dort herrschenden äußeren Einflüsse unsauber ausgeformt wird. Darüber hinaus ist ein derartiger Schacht infolge seiner zahlreichen, schwer einwandfrei abdichtbaren Einzelteile gegen die Gefahr des Eindringens von Wasser in den Schacht nicht ausreichend ge­sichert. Da bei diesem Schacht die Einzelteile nicht starr miteinander verbunden sind, besteht schließlich bei einsei­tig auf den Schacht wirkendem Erddruck während des Auffül­lens der Baugrube, in die der Schacht eingesetzt worden ist, die Gefahr, daß die Einzelteile in Richtung des Erddruckes nachgeben.

    [0007] Infolge der Tatsache, daß die Endfertigung der nach dem be­kannten Verfahren errichteten Kanalschächte stets unter freiem Himmel erfolgt und insbesondere das soeben herge­stellte Gerinne an Ort und Stelle so weit abgebunden haben muß, daß es gegen das Eindringen bzw. Austreten von Flüssig­keiten mit Hilfe von geeigneten Abdichtungsmitteln, wie z.B. Bitumen, Teer und dergleichen (welche im übrigen wiederum Zeit zum Trocknen erfordern), geschützt werden kann, ist der konventionelle Schachtbau sehr witterungsabhängig und somit für die damit befaßten Auftraggeber und ausführenden Firmen sowohl in zeitlicher Hinsicht als auch unter Kostengesichts­punkten schwer kalkulierbar.

    [0008] Ein weiterer auf dem Markt befindlicher Schacht ist von der Art her als reiner Abwasserschacht konzipiert. Dieser bringt im Bereich des Einbaues von Großrohren, Dichtungen des Gerin­ne-Unterteils sowie Einbau verschiedener Anschlußmaterialien für verschiedene Mantelrohre, wie Guß- und/oder Kunststoff­rohre, usw., keine befriedigenden Ergebnisse, so daß sich der Bereich dieses Kanalschachtes in den Dimensionen von 100 cm bis 120 cm Durchmesser bewegt. Außerdem bringt dieser Schacht für Bauwerke in liegendem Einbau, insbesondere wenn die Durchführungen an den Endplatten noch mechanische Belastun­gen, wie beispielsweise Stöße, aufnehmen sollen, sehr große Abdichtungsprobleme mit sich.

    [0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem es ermöglicht wird, Bauwerke, insbesondere Schächte, herzustellen, die in der Regel bei der Be- bzw. Entwässerung und in Strom-, Gas- und Telefonnetz­werken eingesetzt werden, und bei deren Herstellung die im Stand der Technik auftretenden Nachteile vermieden werden, wobei es insbesondere ermöglicht werden soll, die genannten Bauwerke kostengünstig in jeder benötigten Größe in absolut dichter Weise herzustellen.

    [0010] Außerdem ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die oben genannte Aufgabe insbesondere für sämtliche Rohrmaterialien und sämtliche Durchmesser, derzeit bis etwa 250 cm bzw. 300 cm, die auf dem Markt verwendet werden, so einzusetzen, daß die Einzelteile der betreffenden Bauteile eine absolut star­re statisch feste und wasserdichte Verbindung auch in Extrem­fällen und unter dynamischer Belastung auf Dauer ergeben.

    [0011] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird für ein Ver­fahren erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Ansprüches 1 gelöst.

    [0012] Zweckmäßige Verfahrensvarianten sind durch die Merkmale in den Unteransprüchen definiert.

    [0013] Eine wasserdichte Platte wird in der Regel aus Stahlbeton hergestellt, wobei die Herstellung im Werk erfolgt. An­schließend wird die wasserdichte Platte mit einem wasser­dichten Grundkörper, meist einem zylindrischen Rohrteil, verbunden. Das Rohrteil ist mit Ausnehmungen und/oder Öff­nungen, beispielsweise für den Anschluß von Verbindungslei­tungen, versehen. Auch diese Tätigkeit wird im Werk vorge­nommen. Anschließend wird die in der Regel aus Stahlbeton bestehende wasserdichte Platte und der wasserdichte Grund­körper bzw. das wasserdichte Rohr miteinander irreversibel verbunden, indem eine zwischen den beiden Teilen auftreten­de Fuge ausgefüllt wird. Dabei wird die Fuge mit Materialien für zug- und druckfeste Verbindungen, beispielsweise schwin­dungsfreiem Vergußmörtel, zugegossen. Erfindungsgemäß wird beim werkseitigen Zusammensetzen der Platte und des Grund­körpers bzw. des Rohres eine Abdichtfuge vorgesehen. Diese wird mit einem dauerelastischen Material, beispielsweise einer Polyurethan/Teer-Kombination, in der Regel ausgefüllt, in jedem Falle aber abgedichtet.

    [0014] Auf diese Weise ist es möglich, die betreffenden Bauwerke im Werk vollständig vorzufertigen, eventuell sogar, wie aus dem nachfolgend beschriebenen Merkmalen ersichtlich, mit eingebauten Installationen komplett vorzufertigen. Vorteil­hafterweise ist es mit derart vorgefertigten Bauwerken bzw. Schächten möglich, auf der Baustelle äußerst kurzfristige Einsetz- bzw. Versetzzeiten zu ermöglichen, so daß die Bau­stelle nur kurzfristig als Hindernis zu betrachten ist, wo­durch die anfallenden Kosten erheblich gesenkt werden kön­nen. Zusätzlich werden Sicherheitsaspekte äußerst günstig beeinflußt, da gerade bei diesen Arten von Arbeiten, die Son­derabsteifungen und -schalungen verlangen, oft aufgrund der großen Dimensionen der Bauwerke, die in der Baugrupe notwen­dig werdenden Freiflächen und Absteifungen der Grabenwände die Arbeiten erschweren und in erheblichem Maße behindern.

    [0015] Zudem ist es vorteilhafterweise möglich, für die im Werk vollständig vorgenommene Fertigung eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten, da die Herstellerwerke im all­gemeinen auch mit Prüfstellen zur Überwachung ausgerüstet sind. Außerdem sind während des Herstellungsvorganges immer wieder gleichmäßige Herstellungsbedingungen reproduzier­bar, was vor Ort, auf der Baustelle, schon allein aufgrund verschiedenster Witterungsbedingungen nicht möglich ist.

    [0016] Um eine verbesserte Festigkeit der Verbindung zwischen der Platte und dem Grundkörper herzustellen, kann werkseitig vor dem Zusammensetzen der genannten Teile, ein Bereich des Grundkörpers mit Aufrauhungen versehen werden. Dieser Bereich liegt im allgemeinen innerhalb der Fuge, die mit Materialien für zug- und druckfeste Verbindungen, beispielsweise schwin­dungsfreiem Vergußmörtel, vergossen wird. In ergänzender Weise oder anstelle der Aufrauhung können auch andere, die Haftung verbessernde Oberflächenbearbeitungen vorgenommen werden.

    [0017] Vorteilhafterweise wird auf der Platte vor oder nach dem Zu­sammenfügen mit dem Grundkörper ein Gerinne eingebracht. Dieses Gerinne wird in der Regel die Ausnehmungen bzw. Öff­nungen am Grundkörper miteinander verbinden. Auf diese Wei­se braucht das fertige Bauwerk bzw. der fertige Schacht auf der Baustelle nur noch in eine Ausgrabung oder dergleichen eingesetzt und mit den anzuschließenden Verbindungsleitungen zusammengefügt zu werden. Auf diese Weise wird der Arbeits­anfall auf der Baustelle weiterhin reduziert.

    [0018] Dabei können natürlich gleichzeitig noch andere für den Ver­wendungszweck des Baukörpers ausgelegter Einbauten auf der Platte vor oder nach dem Zusammensetzen mit dem Grundkörper eingesetzt werden. Dies ist insbesondere im Hinblick darauf von Vorteil, daß die genannten Bauwerke bzw. Schächte auch für den Einsatz bei Fernheizungen, für Gas-, Telefon- oder auch Stromleitungen, ohne weiteres geeignet sind. Hierfür können spezielle Anschlußelemente oder dergleichen vorge­sehen werden. Da das erfindungsgemäße Bauwerk bzw. der er­findungsgemäße Schacht die Kriterien der absoluten Dicht­heit erfüllt, ist es somit problemlos möglich, den durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Schacht geradezu universell einzusetzen.

    [0019] Natürlich werden sämtliche aufgeführten Maßnahmen zur Her­stellung des Bauwerks bzw. des Schachtes erfindungsgemäß vorzugsweise werkseitig hergestellt, was ein außergewöhnlich hervorzuhebendes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist.

    [0020] Außerdem können sowohl auf der Platte als auch im Grundkör­per vorzugsweise werkseitig Einbauten aus vorgefertigten, in der Regel wasserdichten Teilen, wie beispielsweise GFK, Halbschalen aus Faserzement, Steinzeug oder Beton, in eine gehärtete Oberfläche bzw. in Mauerwerk eingesetzt werden. Außerdem können vorzugsweise werkseitig in der Platte wei­tere Ausnehmungen und/oder Öffnungen und/oder Armaturein­bauten oder dergleichen vorgesehen werden, die im Hinblick auf den geplanten Verwendungszweck des Bauwerks ihre Anwen­dung finden.

    [0021] Am Grundteil, das in der Regel aus Stahlbeton, Faserzement oder auch Materialien wie beispielsweise GFK, PVC, PE oder einfachem Beton, gefertigt ist, ist vorzugsweise werkseitig in der bzw. den Ausnehmung/en bzw. Öffnung/en mit einem bzw. mehreren Rohrstücken versehen. Dabei weisen die Rohrstücke einen Verbindungsbereich auf, der vorzugsweise mittels eines Zweikomponenten-Klebers im wesentlichen stoffschlüssig in das Grundteil eingesetzt wird.

    [0022] Hierdurch ist gewährleistet, daß bereits im Werk Anschluß­möglichkeiten für diverse Verwendungszwecke vorgesehen werden können, die absolut dicht und sehr belastbar sind.

    [0023] Bei einer weiteren Ausgestaltung kann, gleichfalls vorzugs­weise werkseitig, als Rohrstück eine Rohrhülse, beispiels­weise aus Faserzement, eingesetzt werden.

    [0024] Der Verbindungsbereich eines jeden in Frage kommenden Rohr­stückes kann beispielsweise mit Rippen, Rillen oder derglei­chen ausgestattet sein, wodurch sich die mechanische Halt­barkeit der Verbindung mit dem Grundkörper vorteilhaft be­einflussen läßt.

    [0025] In das Rohrstück, das in die Öffnung am Grundteil bzw. im Schacht eingesetzt wird, kann ein Vergußmörtel formgerecht eingegossen werden, wobei sich die Form außen an der Form des Rohrstücks orientiert, während die Form am Innendurch­messer sich danach richtet, welcher Rohrtyp, welches Rohr­material bzw. welcher Rohrdurchmesser später an den Schacht angeschlossen werden soll.

    [0026] Um die Dichtigkeit und die mechanische Belastbarkeit ent­lang der Grenzfläche Vergußmörtel/Rohrstück zu verbessern, ist es von Vorteil, eine Haftbrücke vorzusehen. Diese Haft­brücke kann unterschiedlich ausgestaltet sein, beispiels­weise durch eine Oberflächenstruktur der Innenwandung des Rohrstückes oder durch ein haftvermittelndes Ein- oder Mehr­komponentenmaterial, beispielsweise aus Kunststoff.

    [0027] Der Vergußmörtel sollte in verarbeitungsfähigem Zustand sehr gute Fließfähigkeit sowie eine kontrollierte Expansion vor­zuweisen haben. Außerdem sollte der Vergußmörtel mit hohen Anfangs- und Endfestigkeiten ausgestattet sein. Von großer Wichtigkeit ist, daß der Vergußmörtel im wesentlichen schwin­dungsfrei ist. Auch eine hohe Beständigkeit gegen Frost und verschiedene Chemikalien ist von Vorteil. Diese gewünschten Eigenschaften sind für die Anwendung sowohl in der zwischen der Platte und dem Grundkörper auftretenden Fuge als auch in dem eben genannten Bereich zur Erzielung der genannten Vor­teile erforderlich. Allerdings können auch andere Materia­lien, die die genannten Eigenschaften innehaben, hier ohne weiteres verwendet werden.

    [0028] Die Verwendung eines feinen, einkomponentigen und vergüte­ten Vergußmörtels auf Zementbasis, der sich nach dem Merk- blatt "Vergußmörtel", Merkblatt für die Anwendung, Abnahme und Prüfung von werkgemischten Vergußmörteln des deutschen Beton-Vereins e.V. richtet, hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen. Dadurch, daß schwindungsfreier Vergußmörtel ein­gesetzt wird, ist es möglich, rohranschlußseitig Schacht­anschlußstücke zumindest teilweise stoffschlüssig einzu­gießen.

    [0029] Als zusätzliche Maßnahme zur weiteren Verbesserung der Dich­tigkeit kann zwischen dem Rohrstück und dem Schachtanschluß­stück bevorzugt eine dauerelastische und umlaufende Dichtung vorgesehen sein, die an den benachbarten Teilen haftet. Auf diese Weise ist die Dichtung im Anschlußstück verankert.

    [0030] Genauso wie ein Schachtanschlußstück im Vergußmörtel ein­gegossen werden kann, kann zweckmäßigerweise auch ein Fer­tigschachtdichtelement zumindest teilweise in den Verguß­mörtel eingegossen werden. Derartige Fertigschachtdicht­elemente werden zum Anschluß von Leitungsrohren verwen­det.

    [0031] Zusätzliche Dichtigkeit verschafft wiederum eine bevorzugt dauerelastische, rundum laufende Dichtung, die zwischen dem Fertigschachtdichtelement und dem Rohrstück angeordnet ist und gleichfalls im Vergußmörtel verankert sein kann.

    [0032] Um Kunststoffrohre an das Bauwerk bzw. an den Schacht anzu­schließen, kann rohr- bzw. leitungsanschlußseitig in dem Vergußmörtel ein Adaptions-Rohrstück stoffschlüssig einge­gossen werden, das anschlußseitig übersteht. Bevorzugt ist dieses Adaptions-Rohrstück aus Kunststoff. In der Regel sollte das Adaptions-Rohrstück so weit überstehen, daß sich eine Muffe bzw. eine Doppelmuffe eines bevorzugt aus Kunst­stoff bestehenden Rohres problemlos in der Regel vollstän­dig überdeckend über das überstehende Ende des Adaptions-­Rohrstückes überstülpen läßt. Das anzuschließende Rohr läßt sich dann mittels üblicher Dichtungsmaßnahmen problemlos an das Adaptions-Rohrstück anschließen.

    [0033] Auch hier läßt sich zur weiteren Verbesserung der Dichtig­keit dieses Anschlusses eine rundum laufende, bevorzugt dauerelastische Dichtung leitungsanschlußseitig zwischen dem Adaptions-Rohrstück und dem Rohrstück anordnen, welche wiederum im Vergußmörtel verankert sein kann.

    [0034] Um Beton- oder Stahlbetonrohre an den Schacht anzuschließen, ist es besonders günstig, ein rundum laufendes Dichtelement im Vergußmörtel im Anschlußbereich im Anschlußstück an einer Position im Vergußmörtel zu verankern, in der die Dichtung in der Lage ist, in eine entsprechend der Dichtung ausgeformte Rille im Rohr zu greifen bzw. anderweitig eine Dichtfunktion auszuüben.

    [0035] Hier ist es natürlich auch möglich, zum Anschluß von Gas-, Telefon- und Elektroleitungen entsprechende wasserdichte An­schlüsse dauerhaft dicht an das Rohrstück am Bauwerk bzw. am Schacht anzuschließen.

    [0036] Zur Vervollständigung des erfindungsgemäßen Bauwerkes bzw. Schachtes kann vorzugsweise werkseitig am nach oben weisen­den Ende des Grundkörpers eine Einstiegsöffnung mit einer Stahlbeton-Abdeckplatte unter Zwischenschaltung einer Dich­tung angeordnet werden.

    [0037] Hat der Grundkörper einen größeren Durchmesser, so ist es von Vorteil, am oberen Ende des Grundkörpers ein Schacht­verjüngungsteil, beispielsweise ein konusförmiges Schacht­verjüngungsteil, anzuordnen, das den Grundkörper in die Einstiegsöffnung mit der Stahlbeton-Abdeckplatte überlei­tet. Dabei wird das beispielsweise konusförmige Schacht­verjüngungsteil ebenfalls mit einer Dichtung auf dem Grund­körper angeordnet.

    [0038] Ein erfindungsgemäßes Bauwerk bzw. ein erfindungsgemäßer Schacht, bei dem die dem Einsatz entsprechenden zweckmäßigen Maßnahmen bereits werkseitig vorgenommen worden sind, läßt sich unter minimiertem Aufwand und dauerhaft dicht problem­los für alle denkbaren Zwecke auf dem Gebiet des Tiefbaus einsetzen.

    [0039] Die Erfindung wird nachstehend anhand zeichnerisch darge­stellter Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens offen­bar werden. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Schacht;

    Fig. 2 einen Querschnitt durch den Schacht gemäß Fig. 1 in Höhe eines Gerinnes;

    Fig. 3 einen teilweisen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäß hergestellten Schachtes;

    Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt, der aus dem Schacht gemäß Fig. 3 ersichtlich ist;

    Fig. 5 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäß hergestellten Schacht, in Höhe des Leitungs­anschlusses für Steinzeugrohre mit BKL- oder BKK-Dichtungen und PVC-, PE- und sogenannte Ultra-Ripp-Rohre;

    Fig. 6 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäß her­gestellten Schacht, in Höhe des Leitungsanschlus­ses, der insbesondere zum Anschluß von Gußeisen­Muffenrohren vorgesehen ist;

    Fig. 7 einen Querschnitt durch einen nach dem erfindungs­gemäßen Verfahren hergestellten Schacht, der ins­besondere zum Anschluß von Kunststoff- und GFK-­Rohren mit unterschiedlichen Formen geeignet ist;

    Fig. 8 Beispiele für Formen von Kunststoff- und GFK-­Rohren, die an den erfindungsgemäß hergestellten Schacht gemäß Fig. 7 angeschlossen werden können;

    Fig. 9 einen Teilquerschnitt durch einen erfindungsgemäß hergestellten Schacht, der insbesondere zum An­schluß von Beton- und Stahlbetonrohren geeignet ist; und

    Fig. 10 ein geeignetes Anschlußprofil in Teilschnittdar­stellung im Bereich der im Vergußmörtel veranker­ten Dichtung.



    [0040] In Fig. 1 ist schematisch ein Schacht dargestellt, der all­gemein durch das Bezugszeichen 10 gekennzeichnet ist. Dieser Schacht ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werkseitig hergestellt worden.

    [0041] Zunächst wird werkseitig eine wasserdichte Platte 12, ins­besondere aus Stahlbeton, hergestellt. Dies geschieht in der Regel, indem verarbeitungsfähiger Beton in eine Form gegossen wird, in der sich ein Stahlnetzwerk befindet, das in den ver­arbeitungsfähigen Beton eingegossen wird. Die Platte 12 wird, sobald der Beton abgebunden hat, mit einem wasserdichten Rohrteil 14 zusammengesetzt. Das Rohrteil kann dabei mit Ausnehmungen 114 und/oder Öffnungen 114, beispielsweise für den Anschluß von Verbindungsleitungen, versehen sein oder ausgestattet werden. Bei dem Rohrteil 14 handelt es sich in der Regel um vorgefertigte Teile aus Faserzement. Nach dem werkseitigen Zusammensetzen wird eine dabei entstehende Fuge 16 mit Materialien vergossen, die für eine zug- und druck­feste Verbindung sorgen. Hierfür ist z. B. schwindungsfreier Vergußmörtel sehr geeignet. Der Zusammensetzvorgang läuft so ab, daß zwi­schen der Platte 12 und dem Rohrteil 14 eine Abdichtfuge 18 zurückbleibt. Diese wird in der Regel mit einem dauerelasti­schen Material, insbesondere einer Polyurethan/Teer-Kombi­nation, abgedichtet. Zu diesem Zweck wird vor dem Zusammen­setzen das dauerelastische Material in die Abdichtfuge 18 eingebracht und dann die Platte 12 und der Rohrteil 14 zu­sammengesetzt. Abstandshalter zwischen der Platte 12 und dem Rohrteil 14 sorgen dafür, daß das dauerelastische Material nicht vollständig aus der Abdichtfuge 18 herausgedrückt wird.

    [0042] Anschließend können weitere Einbauten 28 in der Regel auch aus vorgefertigten Teilen wie GFK, Halbschalen aus Faser­zement, Steinzeug oder Beton auf einen Sockel auf der Platte 12 aufgesetzt werden. Die Einbauten 28 werden in der Regel mit der Platte 12 verbunden, indem diese unter Verwendung von Beton oder eines Mauerwerks befestigt werden, wobei gleich­zeitig der Schachtboden 22, die sogenannte Berme, entsteht.

    [0043] Etwaige Aufrauhungen 20 werden in einem Bereich vorgesehen, in dem der Sockel an der Platte 20 mit dem Rohrteil 14 überlappt. Der überstehende Bereich 30 an der Platte 12 bringt den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestell­ten Schacht in Abhängigkeit vom Untergrund einen mehr oder weniger großen Auftrieb. Dies bedeutet, wenn der Untergrund nicht geeignet ist, das Gewicht des Schachtes, das auf des­sen Grundfläche aufliegt, zu tragen, wird der Bereich 30 entsprechend groß ausgelegt, wodurch das Gewicht des Schach­tes auf eine größere Grundfläche verteilt wird.

    [0044] Das mittels Dichtungen 54 aufgesetzte konische Schachtverjün­gungsteil 56 ist mit Steigeisen 8 versehen, die es einem Kontrolleur oder Arbeiter ermöglichen, in den Schacht einzu­steigen und bequem und sicher zur Berme 22 zu gelangen.

    [0045] Das Zwischenstück 58, das auch im allgemeinen aus Beton oder Faserzement hergestellt ist, bildet den Übergang zur Ein­stiegsöffnung 51, die mit einer Stahlbeton-Abdeckplatte 52 abgedeckt ist. Zwischen der Stahlbeton-Abdeckplatte 52 und dem Rahmen der Öffnung 51 ist in der Regel eine Dichtung 57 vorgesehen, insbesondere dann, wenn der Schacht als Kontroll­schacht für Wasser-, Telefon-, Gas- oder Elektroleitungen dient.

    [0046] Entsprechend dem Einsatz des erfindungsgemäß hergestellten Schachtes 10 sind auch Leitungsanschlüsse 114 vorgesehen.

    [0047] Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, können die Leitungsanschlüsse 114 unterschiedlich ausgelegt sein. Hierzu wird im Zusammen­hang mit den Fig. 5 bis 10 weiteres ausgeführt werden. Deut­lich ist das werkseitig eingebrachte Gerinne 28 zu erkennen, das mit der Platte 12 über das Material zur Herstellung der Berme 22 verbunden ist. Der überstehende Bereich 30 der Plat­te 12 ist mit einer gestrichelten Linie angedeutet. Auch der in Fig. 3 dargestellte Schacht ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt. Dabei ist hier in die Platte 12 eine weitere Ausnehmung bzw. Öffnung 114 eingesetzt, die dem zweckmäßigen Einsatz des Schachtes 10 entsprechend ausgelegt ist.

    [0048] Der in Fig. 3 durch das Bezugszeichen 100 angedeutete Aus­schnitt ist in Fig. 4 in vergrößerter Form dargestellt. Deutlich ist zwischen dem Bereich 30 bzw. der Platte 12 und dem Rohrteil 14 bzw. dem Material, das die Fuge 16 ausfüllt, die mit einer Dichtungsmasse ausgefüllte Abdichtfuge 18 zu erkennen. Im Bereich 20 am Rohrteil 14 sind Unebenheiten an­gebracht, die die mechanische Haftung des Materials, mit dem die Fuge 16 ausgefüllt ist, verbessern. Oberhalb des Sockels der Platte 12 ist das Material der Berme 22 zu erkennen, in dem das Gerinne eingebettet ist.

    [0049] Fig. 5 zeigt einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her­gestellten Schacht. bei dem in einer Öffnung 114 im Rohrteil 14 des Schachtes eine Faserzement-Rohrhülse 116 derart einge­setzt wird, daß zwischen der Rohrhülse 116 und dem Rand der Öffnung 114 eine Klebefuge verbleibt, die mit einem Zweikom­ponentenkleber 126 dicht und mechanisch stabil aufgefüllt wird. Im Inneren des Rohrstückes 116 ist eine Haftbrücke 115 aus Materialien, die mit den oben genannten identisch bzw. vergleichbar sind, vorgesehen. Diese Haftbrücke 115 vermit­telt eine bessere Haftung zwischen dem Rohrstück 116 und dem Vergußmörtel 128, der mittels eines Formteils (nicht gezeigt) im Inneren des Rohrstücks 116 eingegossen wird. Dabei ist gleichzeitig mit dem Vergußmörtel 128 ein Fertigschachtdicht­element 132 im Inneren des Rohrstückes 116 verankert worden.

    [0050] Um das Eindringen von Wasser über den Vergußmörtel 128 zwi­schen dem Fertigschachtdichtelement 132 und dem Rohr 116 weitgehendst zu vermeiden, kann wiederum eine dauerelasti­sche, rundum laufende Dichtung 120 rohranschlußseitig vor­gesehen werden. Diese kann beim Eingießen des Vergußmörtels in diesem im Rohrstück 116 verankert werden.

    [0051] Natürlich läßt sich der Leitungsanschluß am Schacht 10 be­sonders einfach herstellen, bevor er mit dem Zweikomponen­tenkleber 126 in der Öffnung 114 im Schacht 10 dauerhaft befestigt wird.

    [0052] Ist der Leitungsanschluß in der Öffnung 114 im Schacht 10 befestigt, so kann rohranschlußseitig am Fertigschachtdicht­element 132 problemlos ein Rohr angeschlossen werden. Dabei können weitere rundum laufende dauerelastische Dichtungen zum Einsatz kommen. Der vorstehend beschriebene Leitungsanschluß läßt sich besonders gut zum Anschließen von Rohren aus Stein­zeug mit BKL- und BKK-Rohren, PVC, PE, PVC-Ultra-Ripp- und GFK, usw., einsetzen. Dabei ist das Fertigschachtdichtele­ment 132 aus einem Material, welches besonders einfach mit dem Rohrmaterial zu verbinden ist. Bevorzugt ist das Fertig­schachtdichtelement 132 aus dem gleichen Material wie das an den Schacht anzuschließende Rohr.

    [0053] In Fig. 5, wie auch in Fig. 6, ist die Berme in Übereinstim­mung mit den anderen Figuren mit dem Bezugszeichen 22 gekenn­zeichnet. Das Gerinne ist allgemein durch das Bezugszeichen 28 bezeichnet.

    [0054] In der Ausgestaltung gemäß Fig. 6 ist der Anschluß einer Leitung 130 aus Gußeisen vorgesehen. Um ein gußeisernes An­schlußrohr 130 an den Schacht 10 anzuschließen, ist ein Rohr­stück 116 in eine Öffnung 114 des Schachtes eingesetzt. Da­bei ist die Öffnung im Schacht 10 geringfügig größer als das Rohrstück 116, so daß eine rundum laufende Klebefuge 114 zwischen dem Verbindungsbereich 135 des eingesetzten Rohr­stückes 116 und dem Rand der Öffnung 114 im Schacht 10 ent­steht. Sobald das Rohrstück 116 in der korrekten Stellung in der Öffnung angeordnet ist, wird die verbliebene Klebe­fuge in der Öffnung 114 mit einem Zweikomponentenkleber 126 ausgefüllt. Die Verwendung des Zweikomponentenklebers 126 gewährleistet eine dauerhaft dichte Verbindung zwischen dem Rohrstück 116 und dem Faserzementrohr 112 des Schachtes 10. Dabei ist das eingesetzte Rohrstück 116 bevorzugt gleichfalls aus Faserzement, wobei allerdings auch andere Materialien, wie beispielsweise Steinzeug, GFK und dergleichen verwendbar sind. Diese Materialien kommen auch für das Grundteil bzw. Rohrteil 14 des Schachtes 10 in Frage.

    [0055] Die Innenwandung des Rohrstückes 116 kann mit einer Struk­tur, wie z. B. eine Aufrauhung, Riffelung, Rippung und der­gleichen, oder mit einem geeigneten haftvermittelnden Kunst­stoff versehen sein, um die Haftung eines in das Innenteil des Rohrstückes 116 einzubringenden Materials, aber auch des­sen Dichtigkeit, zu verbessern. Diese Maßnahmen sind analog zu den Maßnahmen, die erfindungsgemäß zweckmäßigerweise auch im Bereich 20 zwischen dem Rohrteil 14 und der Platte 12 vor­gesehen werden. Die vorstehenden Materialien werden im fol­genden allgemein als Haftbrücke bezeichnet, die allerdings nur zweckbezogen eingesetzt wird.

    [0056] Unter Verwendung eines Formteils wird ein Vergußmörtel 128 in den Zwischenraum zwischen das Rohrstück 116 und ein hier nicht dargestelltes Formteil eingegossen. Das Formteil kann entfernt werden, sobald der Vergußmörtel abgebunden hat. Das hier nicht dargestellte Formteil läßt im Vergußmörtel eine Form zurück, die sich im wesentlichen ohne Vorsprünge an den Innendurchmesser einer anzuschließenden Leitung anpaßt. Der geformte Vergußmörtel 128 bildet in der Regel auch den Anstoß für die anzuschließende Leitung 130.

    [0057] Im vorliegenden Falle wird beim Verarbeiten des Vergußmörtels 128 gleichzeitig ein Anschlußstück 118, das bevorzugt aus duktilem Gußeisen besteht, fest und im wesentlichen stoff­schlüssig zum Verbleib im Anschlußstück mit eingegossen. Auch eine dauerelastische Abdichtung 120, die zwischen dem Rohr­stück 116 und dem Anschlußstück 118 vorgesehen ist, wird im allgemeinen gleichzeitig in den Leitungsanschluß eingesetzt, bzw. im Vergußmörtel 128 verankert.

    [0058] Für die Dichtigkeit und die mechanische Stabilität der vor­stehend angesprochenen Verbindungen zwischen den Einzelteilen des Schachtes ist es wesentlich, daß der Vergußmörtel in der Fuge 16 bzw. in dem Leitungsanschluß ein im wesentlichen schwindungsfreier, frost- und salzbeständiger Mörtel ist, der insbesondere frei von Chloriden und weitestgehend öl­beständig ist. Außerdem sollte er kaum oder gar keine Ent­mischungserscheinungen aufweisen.

    [0059] Fig. 3 zeigt den Querschnitt eines erfindungsgemäß herge­stellten Schachtes bzw. Fertigschachtes 10, der bevorzugt aus Faserzement hergestellt ist. Der hier dargestellte Leitungs­anschluß ist hauptsächlich für den Anschluß von Kunststoff- und GFK-Rohren 136 an einen Schacht geeignet. In Fig. 8 sind zum Beispiel einige in Frage kommende Profile von Rohren 140, 141, 142 dargestellt, die an den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schacht angeschlossen werden können. Mit entsprechenden Anschlüssen lassen sich auch Gas-, Tele­fon- und Elektroleitungen über entsprechende Kupplungen aus Kunststoff, Steinzeug oder dergleichen anschließen.

    [0060] In Fig. 7 wird in einem Rohrstück 116, das in der Regel aus Faserzement besteht, an der Innenwandung einer Haftbrücke 115 vorgesehen. Der Zwischenraum zwischen einem Adaptions-­Rohrstück 134 und dem Rohrstück 116 wird mit Vergußmörtel 128 ausgefüllt. Das Adaptions-Rohrstück muß sich dabei nicht über die gesamte Länge des Rohrstückes 116 erstrecken, son­dern kann beim Vergießen auch teilweise von einem später ent­fernbaren Formteil ersetzt werden. Auch kann das Adaptions-­Rohrstück 134, das bevorzugt aus Kunststoff hergestellt ist, auch schachtseitig in das Schachtinnere aus dem Leitungsan­schluß herausragen.

    [0061] In der Regel sollte das Adaptions-Rohrstück 134 leitungs­anschlußseitig so weit aus dem Leitungsanschluß hervorstehen, daß sich die Muffe bzw. die Doppelmuffe eines anzuschließen­den Kunststoffrohres, insbesondere vollständig überlappend, auf das überstehende Teil des Adaptions-Rohrstückes 134 aufschieben läßt.

    [0062] Zwischen der Außenfläche des Adaptions-Rohrstückes 134 und der Innenfläche des Rohrstückes 116 kann leitungsanschluß­seitig noch eine rundum laufende dauerelastische Dichtung 120 angebracht werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit in ergänzender Weise zu verhindern.

    [0063] Der fertiggestellte Leitungsanschluß kann nun in der Öffnung 114 des Schachtes bzw. Fertigschachtes 10 unter Verwendung eines Zweikomponentenklebers 126 dauerhaft dicht und mecha­nisch stabil eingefügt werden. Der beschriebene Leitungsan­schluß ist nun bereit, mit der Anschlußmuffe bzw. Anschluß­doppelmuffe eines Kunststoffrohres 136, beispielsweise unter Verwendung zusätzlicher Dichtungen, verbunden zu werden.

    [0064] Fig. 9 zeigt einen Schacht 10 der nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsablauf werkseitig gefertigt ist, wobei ein Faser­zement-Rohrstück 116, das die Außenwand des Leitungsanschlus­ses bildet, und das an seinem Innenumfang mit einer Haft­brücke 115 versehen ist. In das Faserzement-Rohrstück 116 wird ein (nicht dargestelltes) Formteil eingesetzt, das eine Nut aufweisen kann. In diese Nut wird ein Dichtelement der­art eingesetzt, daß es mit einem Verankerungsteil 121b in den Freiraum zwischen dem Rohrstück 116 und dem nicht dar­gestellten Formteil ragt. Wird nun der erwähnte Freiraum mit dem Vergußmörtel 128 aufgefüllt, so wird das Dichtele­ment 121 automatisch über seine Verankerungsteile 121b im abbindenden Vergußmörtel 128 verankert. Hat der Vergußmörtel abgebunden, so kann das nicht abgebildete Formteil entfernt werden, wobei das Dichtelement 121 in seiner Verankerung im Vergußmörtel 128 verbleibt.

    [0065] Das Aussehen des Formelementes sowie die Form des Dichtele­mentes 121 richten sich nach der Gestalt des Anschlußteiles des später anzuschließenden Beton- oder Stahlbetonrohres, bzw. eines sonstigen Anschlußteiles, z. B. für Gas- oder Telefonleitungen.

    [0066] Fig. 10 zeigt ein Beton- bzw. Stahlbetonrohr in seinem An­schlußbereich 142 in seiner Endlage im angeformten, abgebun­denen Vergußmörtel 128. Die Dichtfunktion wird, wie oben be­schrieben, durch die im Vergußmörtel 128 verankerte Dichtung 121 bewirkt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise zylindrisch geformten, hohlen Baukörpern, insbesondere Schächten, die in der Regel für die Be- bzw. Entwässerung, als Kontrollteil oder zur Armaturenmontage verwendet werden, gekenn­zeichnet durch die folgenden Merkmale:

    a) werkseitig wird eine wasserdichte Platte (12), insbesonde­re aus Stahlbeton, hergestellt;

    b) werkseitig wird die wasserdichte Platte (12) mit einem wasserdichten Grundkörper (14), vorzugsweise einem zylind­rischen Rohrteil, der bzw. das vorzugsweise mit Ausnehmun­gen (114) und/oder Öffnungen, z. B. für den Anschluß von Verbindungsleitungen (136), versehen ist, zusammengesetzt;

    c) eine beim werkseitigen Zusammensetzen der wasserdichten Platte (12) und des wasserdichten Grundkörpers (14) auf­tretende Fuge (16) wird mit Materialien für zug- und druckfeste Verbindungen, z.B. schwindungsfreiem Verguß­mörtel, vergossen;

    d) eine beim werkseitigen Zusammensetzen der wasserdichten Platte (12) und des wasserdichten Grundkörpers (14) auf­tretende Abdichtfuge (18) wird mit mindestens einem dauer­elastischen Material, z.B. einem ein- oder mehrkomponenti­gen Kunstharz, abgedichtet.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sowohl die Platte (12), wie auch ein Bereich (20) des Grundkörpers (14) werkseitig vor dem Zusam­mensetzen mit Aufrauhungen (20) versehen werden und/oder andere die Haftung verbessernde Oberflächenbearbeitungen vorgenommen werden.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Platte (12), vor oder nach dem Zusammenfügen mit dem Grundkörper (14) ein Gerinne (22) eingebracht wird, das die Ausnehmungen bzw. Öff­nungen (114) am Grundkörper (14) miteinander verbindet.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den Verwendungszweck des Baukörpers (10) ausgelegte Einbauten auf der Platte (12), insbesondere werkseitig, vorgesehen werden.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß vorzugsweise werkseitig Einbauten (28) aus vorgefertigten, vorzugsweise wasserdichten Teilen, wie z.B. GFK, Halbschalen aus Faserzement, Steinzeug oder Beton, in eine gehärtete Oberfläche bzw. in Mauerwerk auf der Platte (12) eingesetzt werden.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (12) werk­seitig in einem Bereich eines Abdichtungsüberstandes (30) vergrößert wird.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig in der Platte (12) Ausnehmungen und/oder Öffnungen (40) und/oder Armatureinbauten o.dgl. vorgesehen werden.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig in der bzw. den Ausnehmungen bzw. Öffnungen (114) ein bzw. mehrere Rohrstück/e (116) befestigt wird/werden, das/die einen Verbindungsbereich (135) aufweist/aufweisen, wobei die Verbindungsbereiche (135) vorzugsweise mittels eines Zweikomponenten-Klebers (126) im wesentlichen stoffschlüssig eingesetzt werden.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß vorzugsweise werkseitig als Rohrstück (116) eine Rohrhülse, bevorzugt aus Faserzement, eingesetzt wird.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig im Inneren des Rohrstückes (116) ein Vergußmörtel (128) aufgetragen wird, der zur Anpassung an die Anschlußleitung (136) beiträgt.
     
    11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig zwischen dem Rohrstück (116) und dem Vergußmörtel (128) eine haftvermittelnde Brücke (115) vorgesehen wird.
     
    12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig in dem Vergußmörtel (128) leitungsanschlußseitig ein Anschlußstück (118) zumindest teilweise eingegossen wird.
     
    13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig leitungsanschlußseitig zwischen dem Rohrstück (116) und dem Anschlußstück (118) eine vorzugsweise dauerelastische rundum laufende Dichtung (120) eingesetzt wird.
     
    14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig leitungsanschlußseitig in den Vergußmörtel (128) ein Fertig­schachtdichtelement (132) zumindest teilweise eingegossen wird.
     
    15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß vorzugsweise werkseitig leitungs­anschlußseitig zwischen dem Fertigschachtdichtelement (132) und dem Rohrstück (116) eine bevorzugt dauerelastische rund­um laufende Dichtung (120) eingesetzt wird.
     
    16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig leitungsanschlußseitig in dem Vergußmörtel (128) ein vor­zugsweise aus Kunststoff bestehendes Adaptionsstück (134) eingegossen wird, das leitungsanschlußseitig übersteht.
     
    17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekenn­zeichnet, daß vorzugsweise werkseitig leitungs­anschlußseitig zwischen dem Adaptionsrohrstück (134) und dem Rohrstück (116) mindestens eine bevorzug dauerelasti­sche rundum laufende Dichtung (120) eingesetzt wird.
     
    18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig an der Innenseite des Anschlußbereiches der anzuschließenden Verbindungsleitung (136), die insbesondere ein Beton- oder ein Stahlbetonrohr ist, ein rundum laufendes Dichtelement (121) im Vergußmörtel (128) verankert wird.
     
    19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig am nach oben weisenden Ende des Grundkörpers (14) eine Ein­stiegsöffnung mit einer Stahlbeton-Abdeckplatte (52) unter Zwischenschaltung einer Dichtung (54) angeordnet wird.
     
    20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise werkseitig am oberen Ende des Grundkörpers (14) ein Schachtverjüngungs­teil (56), z.B. ein konusförmiges Schachtverjüngungsteil, angeordnet wird, wobei dieses ebenfalls mit einer Dichtung (54) auf dem Grundteil (14) aufgesetzt wird.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht