[0001] Die Erfindung betrifft eine Bautenschutz-Bahn, zum mechanischen Schutz von verlegten
Abdichtungen, die wenigstens eine Schutzmaterialschicht umfaßt, die im wesentlichen
aus einem Granulat besteht, das aus elastischem Natur- und/oder Kunststoff hergestellt
ist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieser Bautenschutz-Bahn.
[0002] Auf die letzte bzw. oberste Abdichtungslage von Dächern, insbesondere Flachdächern,
sowie von Balkonen, Terrassen und Parkdecks wird im allgemeinen eine Nutz- oder Verschleißschicht
aufgebracht. Diese besteht je nach Nutzung wahlweise aus:
[0003] Betonplatten, Keramikplatten oder ähnlichem, Ortbetontafeln, Kies, Sand oder Substratschichten
für Begrünungen.
[0004] Derartige Nutz- oder Verschleißschichten, wie die vorstehenden Beispiele zeigen,
bestehen meist aus harten Materialien, die zudem oft scharfkantig sind und schädigende
statische und dynamische Kräfte auf die Abdichtung übertragen können.
[0005] Es ist Regel der Technik, daß Schutzschichten zwischen Abdichtungs- und Nutzschichten
eingebaut werden. Ein solcher Schutz, wie er sich in den letzten Jahren immer mehr
eingebürgert hat, wird konventionellerweise durch eine sogenannte Bautenschutzmatte/Bahn
erzielt, die auf die letzte bzw. oberste Abdichtungslage aufgelegt wird, bevor die
Nutz- oder Verschleißschicht aufgebracht wird. So bildet sie mechanisch schützende
abpuffernde Zwischenlage zwischen den Abdichtungslagen und den Nutz- und Verschleißschichten.
Derartige Bautenschutzplatten/matten haben eine Dicke zwischen 6 bis 20 mm und bestehen
aus polyurethangebundenem Kunststoff oder Gummigranulat. Sie werden von Spezialfirmen
im Block oder auf einem Band hergestellt und sind verhältnismäßig teuer. Diese Bautenschutzplatten/Matten
werden als Bahnen in Rollenform oder Plattenform angeliefert.
[0006] Die Aufgabe derartiger Bautenschutzplatten/matten besteht, genauer gesagt, darin,
beim Aufbringen der Nutz- oder Verschleißschichten Stöße, Kantenpressungen und Punktbelastungen
aufzufangen bzw. abzupuffern, die die Abdichtungslagen verletzen und zu Undichtigkeiten
führen könnten. Außderdem sollen derartige Bautenschutzplatten/matten im Langzeitverhalten
des Durchdrücken von scharfkantigem Kies, Steinen, Betonplattenkanten und ähnlichem
verhindern, da ein solcher ständiger Druck die Unversehrtheit der Abdichtungslagen
stark gefährdet.
[0007] Die bisher bekannten Bautenschutzplatten/matten sind relativ steif und unhandlich
und erfordern einen verhältnismäßig hohen Kunststoff- bzw. Gummigranulataufwand, damit
sie ihre Funktion, als mech. Schutzschicht über Abdichtungen ausreichend erfüllen
können. Außerdem sind sie für Abdichtungszwecke nicht geeignet, da sie porös, d.h.
wasserdurchlässig sind
[0008] Die Abdichtungsfunktion ist jedoch erwünscht, wenn man Bautenschutz-Bahnen vielseitiger
einsetzen will. Die Lagerhaltung vieler Materialien wird gemindert und Produktionskosten
gesenkt.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es insbesondere, eine Bautenschutz-Bahn der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, bei der das Verhältnis zwischen Materialaufwand und
mech. Schutzwirkung gegen Perforationen durch statische und dynamische Kräfte auf
Abdichtungen möglichst optimal ist, und die bei gleichzeitiger Dichtungsfunktion,
handlich verarbeitet werden kann, und auch anderweitig einsetzbar ist.
[0010] Diese Aufgabe wird mit einer Bautenschutz-Bahn der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die im wesentlichen aus Granulat bestehende Schutzmaterialschicht
auf eine perforationsfeste, dehn- und reißfeste Unterlage ein- oder beidseitig aufgebracht
ist.
[0011] Durch die perforationsfeste bzw. widerstandsfähige Unterlage wird einerseits die
Menge an Granulat aus elastischem Natur- und/oder Kunststoff, im Gegensatz zu marktüblichen
Bautenschutzplatten/bahnen wesentlich vermindert, und andererseits wird die Schutzwirkung
von Abdichtungen gegen statische und dynamische Einwirkungen voll erreicht, so daß
insgesamt ein ausgezeichnetes Verhältnis zwischen Materialaufwand und Abdichtungsschutzwirkung
erzielt wird.
[0012] In Weiterentwicklung der Erfindung ist die Bautenschutz-Bahn so ausgebildet, daß
die aus Granulat bestehende Schutzmaterialschicht mittels klebendem Abdichtungsmaterial
auf die perforationsfeste bzw. dehn- und reißfeste Unterlage aufgebracht ist.
[0013] Auf diese Weise wird auf einer oder beiden Seiten der perforationsfesten, dehn-
und reißfesten Unterlage/Einlage eine Abdichtungsschicht aufgebracht, welche der Bautenschutz-Bahn
nach der Erfindung zusätzlich zu ihrer Schutzfunktion Abdichtungseigenschaften verleiht.
Dadurch wird nicht nur die Abdichtungsfunktion der darunterliegenden Abdichtungslagen
unterstützt , sondern diese Bautenschutz-Bahn eröffnet die Möglichkeit einer vielseitigeren
Anwendbarkeit. Sie kann auch für Abdichtungsszwecke und im Fußbodenbereich als Abdichtungs-
und Schutzbahn eingesetzt werden.
[0014] Vorzugsweise besteht das Klebemittel zur Einbettung des Granulates aus Bitumen.
[0015] Das Granulat ist vorzugsweise ein Gummi- bzw. Kautschukgranulat.
[0016] Als perforationsfeste bzw. -widerstandsfähige Unterlage ist bevorzugt ein Kunst-
und/oder Naturstoffvlies, -gewebe, -gelege o.dgl. oder ein Verbundwerkstoff aus zwei
oder mehr dieser Materialien vorgesehen. Hierbei kann das Vlies, Gewebe oder Gelege
insbesondere ein Polyester-, Polypropylen-, Polypropylen-Polyester- oder Glasfaservlies,
-gewebe oder -gelege sein. Bevorzugt hat das Vlies, Gewebe oder Gelege oder der Verbundwerkstoff
ein Grammatur- bzw. Flächengewicht zwischen 120 und 450 g/m².
[0017] Das Granulat, insbesondere das bereits erwähnte Gummi- bzw. Kautschukgranulat, hat
vorzugsweise eine Körnungsgröße, die im Bereich von 1 bis 20 mm liegt.
[0018] Schließlich kann das Granulat mit einem klebenden Material bzw. Klebstoff, insbesondere
mit einem klebenden Abdichtungsmaterial übersprüht sein, wodurch die Bindung des
Granulats erhöht und seine Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen verbessert
wird.
[0019] Außerdem wird mit der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Bautenschutzbahn zur Verfügung gestellt. Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus,
daß eine perforationsfeste, reiß- und dehnfähige Einlage/Unterlage, die vorzugsweise
bahnförmig ist, ein- oder beidseitig mit einem Kleber mit Abdichtungseigenschaften
belegt bzw. beschichtet wird. Die dauerhafte Fixierung des Granulats wird durch Einstreuen
in die klebeaktive Beschichtung erreicht.
[0020] Die perforationsfeste dehn- und reißfeste Unterlage/Einlage, das Granulat, das Klebemittel
und die wasserdichten Deckschichten, sind hierbei vorzugsweise von der oben angegebenen
Art.
[0021] Um eine besonders gute Verankerung des Granulats in dem klebenden Material, und der/den
dichtenden Deckschichten zu erreichen, wird das Verfahren nach der Erfindung bevorzugt
so ausgeführt, daß das Granulat zur optimalen Haftung nach dem Einstreuen in das Klebemittel
eingewalzt wird.
[0022] Weiter kann zur Erzielung eines besonders guten Zusammenhalts des Granulats, wie
oben erwähnt, das Granulat nach der Beschichtung bzw. dem Einstreuen mit einem klebenden
Material bzw. Klebstoff übersprüht bzw. eingesprüht werden. Zum Einsprühen bzw. Übersprühen
soll vorzugsweise das gleiche Klebemittel verwendet werden, mit dem auch die perforationsfeste
bzw. reiß- und dehnfähige Unterlage/Einlage vor dem Aufbringen des Granulats ein-
oder beidseitig belegt bzw. beschichtet wird.
[0023] Die Erfindung sei nachstehend anhand von besonders bevorzugten Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die einzige Figur der Zeichnung, die einen Querschnitt durch
eine erfindungsgemäße Bautenschutz-Bahn zeigt, näher erläutert.
[0024] Das insgesamt mit 1 bezeichnete Isolierschutzmaterial besteht aus einer perforationsfesten,
reiß- und dehnfähigen Unterlage/Einlage 2, auf die beidseitig je eine Schicht aus
klebendem Abdichtungsmaterial 3, insbesondere klebefreudigem Bitumen, aufgebracht
ist. Auf jeder der beiden Schichten aus klebendem Abdichtungsmaterial ist eine Schicht
aus Granulat 4, insbesondere Gummi- bzw. Kautschukgranulat, vorgesehen, und zwar so,
daß das klebende Abdichtungsmaterial 3, wie die Darstellung zeigt, die einzelnen Körner
des Granulats 4 nicht nur mit der perforationsfesten bzw -widerstandsfähigen Unterlage
2 sondern auch untereinander verbindet und gleichzeitig eine ununterbrochene kontinuierliche
Abdichtungsschicht auf jeder der beiden Seiten der perforationsfesten reiß- und
dehnfähigen Unterlage 2 bildet.
[0025] Im übrigen wird, was die bevorzugten Herstellungsmöglichkeiten der einzelnen Schichten
und die verschiedenen verwendbaren Materialien etc. betrifft, auf die obigen Angaben
verwiesen.
[0026] Die erfindungsgemäße Bautenschutz-Bahn wird in Rollenform produziert und angeliefert.
Beispielsweise derart, daß jede dieser Rollen 1m breit und 5 m lang sein soll. Die
Dicke dieser Bautenschutz-Bahn liegt bevorzugt im Bereich von 6 bis 10 mm. Sie ist
gegenüber den eingangs erwähnten bekannten Bautenschutzplatten/bahnen kostengünstiger
herstellbar und vielseitiger verwendbar.
[0027] Insbesondere kann die erfindungsgemäße Bautenschutz-Bahn, vorzugsweise in Bahnenform,
außer der eingangs genannten bestimmungsgemäßen Verwendung, auch für Abdichtungszwecke
und im Fußbodenbereich eingesetzt werden. Sie ist handlicher als die handelsüblichen
steifen Bautenschutzplatten/bahnen, da sie verhältnismäßig flexibel und in Rollenform
lieferbar ist.
1. Isolierschutzmaterial, insbesondere für den Bautenschutz, das wenigstens eine
Schutzmaterialschicht umfaßt, die im wesentlichen aus einem Granulat besteht das
aus elastischem Natur- und/oder Kunststoff hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen aus Granulat (4) bestehenden Schutzmaterialschicht auf eine
perforationsfeste bzw. -widerstandsfähige Unterlage (2) ein- oder beidseitig aufgebracht
ist.
2. Isolierschutzmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Granulat (4) bestehende Schutzmaterialschicht mittels klebendem Material,
insbesondere Abdichtungsmaterial (3), auf die perforationsfeste bzw. reiß- und dehnfähige
Unterlage (2) aufgebracht ist.
3. Isolierschutzmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das klebende Abdichtungsmaterial (3) Klebebitumen ist.
4. Isolierschutzmaterial nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat (4) Gummi- bzw. Kautschukgranulat ist.
5. Isolierschutzmaterial nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die perforationsfeste reiß- und dehnfähige Unterlage/Einlage (2) ein Kunst-
und/oder Naturstoffvlies, -gewebe, -gelege o. dgl. oder ein Verbundwerkstoff aus
zwei oder mehr dieser Materialien ist.
6. Isolierschutzmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies, Gewebe oder Gelege ein Polyester-, Polypropylen-, Polypropylen-Polyester-
oder Glasfaservlies, -gewebe oder -gelege o. dgl. ist-
7. Isolierschutzmaterial nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies, Gewebe oder Gelege oder der Verbundwerkstoff ein Grammatur- bzw. Flächengewicht
zwischen 120 und 450 g/m².
8. Isolierschutzmaterial nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Granulat (4) eine Körnungsgröße im Bereich von 1 bis 20 mm hat.
9. Isolierschutzmaterial nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Granulat (4) mit einem klebenden Material bzw. Klebstoff, insbesondere einem
klebenden Abdichtungsmaterial, übersprüht ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Isolierschutzmaterials, insbesondere für den Bautenschutz,
das wenigstens eine Schutzmaterialschicht umfaßt, die im wesentlichen aus einem Granulat
besteht, das aus elastischem Natur- und/oder Kunststoff hergestellt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine perforationsfeste, reiß- und dehnfähige Unterlage/Einlage (2), die vorzugsweise
bahnförmig ist, ein- oder beidseitig mit einem klebenden Material, insbesondere Abdichtungsmaterial
(3), belegt bzw. beschichtet und dann, während das Material, insbesondere Abdichtungsmaterial
(3), noch klebeaktiv ist, mit dem Granulat (4) beschichtet, insbesondere abgestreut,
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage/Einlage (2) mit Klebebitumen als klebendem Abdichtungsmaterial
(3) belegt bzw. beschichtet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß mit Gummi- bzw. Kautschukgranulat beschichtet, abgestreut, wird.
13. Verfahren nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Unterlage/Einlage (2) eine perforationsfeste bzw. -widerstandsfähige Kunst-
und/oder Naturstoffbahn verwendet wird
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als perforationsfeste bzw. -widerstandsfähige Kunst- und/oder Naturstoffbahn
ein Vlies, Gewebe, Gelege o. dgl. oder ein Verbundwerkstoff aus einem Vlies und/oder
einem Gewebe und/oder einem Gelege verwendet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies, Gewebe, Gelege o. dgl. oder der Verbundwerkstof ein Grammatur- bzw.
Flächengewicht zwischen 120 und 450 g/m² hat.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vlies, Gewebe, Gelege o. dgl. oder ein Verbundwerkstoff aus Polyester und/oder
Polypropylen und/oder Glasfasern verwendet wird.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat (4) nach dem Einstreuen, in das klebende Material, insbesondere
Abdichtungsmaterial (3), eingewalzt wird.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat (4) mit einem klebenden Material bzw. Kleb- stoff, insbesondere
einem klebenden Abdichtungsmaterial (4), übersprüht bzw. eingesprüht wird.
19. Isolierschutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Bautenschutz-Bahn ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüch 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß als Isolierschutzmaterial eine Bautenschutz-Bahn hergestellt wird.