(19)
(11) EP 0 406 215 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1991  Patentblatt  1991/01

(21) Anmeldenummer: 90890182.0

(22) Anmeldetag:  12.06.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C23G 3/00, C23C 22/00, B08B 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB IT

(30) Priorität: 22.06.1989 AT 1536/89

(71) Anmelder: IPH-Gesellschaft für industrielle Umwelttechnik GmbH
A-4762 St. Willibald 36 (AT)

(72) Erfinder:
  • Samhaber, Friedrich, Dipl.-Ing. Dr.
    A-4722 Peuerbach (Oberösterreich) (AT)
  • Auzinger, Johann
    A-4724 Neunkirchen (Oberösterreich) (AT)

(74) Vertreter: Beer, Manfred, Dipl.-Ing. et al
Lindengasse 8
1070 Wien
1070 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Anordnung zum Behandeln der Oberfläche von Gegenständen


    (57) Zum Behandeln der Oberfläche von Gegenständen werden die Gegenstände in einem Siebkorb in eine Behandlungsflüssig­keit getaucht. Nachdem ein Teil der Dauer des Einwirkens der Behandlungsflüssigkeit verstrichen ist, werden die zu behandelnden Gegenstände durch Fallenlassen im Siebkorb umorientiert und die Behandlungsflüssigkeit dabei ge­rührt. Hiezu wird ein Siebkorb (3) verwendet, in dem im Abstand über seinem Boden (5) ein Zwischenboden (6) vor­gesehen ist. Der Zwischenboden (6) besteht aus zwei nach unten wegklappbaren Teilen (7, 8), die von verschwenkba­ren Stützen (15) in ihrer Wirklage gehalten werden. Die Stützen (15) besitzen Ansätze (17), die beim Absenken des Siebkorbes (3) auf Anschläge (18) auflaufen, verschwenkt werden und die Teile (7, 8) des Zwischenbodens (6) frei­geben, so daß diese nach unten klappen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln der Oberfläche von Gegenständen, insbesondere von Stückgut, wobei die Gegenstände in einem Siebkorb in eine Behand­lungsflüssigkeit getaucht werden.

    [0002] Die Oberflächenbehandlung, wie z.B. Entfetten, Beizen, Ätzen, Phosphatieren, Beschichten, Galvanisieren, ist eine weit verbreitete technische Maßnahme.

    [0003] Wenn es sich bei den zu behandelnden Gegenständen nicht um Bänder, Drähte oder große Werkstücke handelt, die vor­zugsweise im Durchzugs- oder Sprühverfahren behandelt werden, sondern um eine Vielzahl kleinerer Werkstücke, wie Muffen, Ringe, Schrauben, Federn, Rohrteile, so wer­den diese üblicherweise in Siebkörbe gefüllt und dann in die Behandlungsflüssigkeit eingetaucht.

    [0004] Diesem an sich einfachen Verfahren haften jedoch schwer wiegende Mängel an: So kann die Behandlungsflüssigkeit an den Berührungsstellen des Stückgutes nicht in gleichem Maße einwirken wie an den freiliegenden Flächen, was sich insbesondere bei Beschichtungsprozessen, wie der Phospha­tierung, insofern negativ auswirkt als an diesen Berüh­rungsstellen eine erheblich geringere Beschichtungsdicke erzielt wird als an den freiliegenden Flächen. Diese Stellen mit verminderter Schichtstärke stellen nicht nur einen wesentlichen Qualitätsmangel des behandelten Werk­stückes im Hinblick auf das Ziel der Bearbeitung bzw. Behandlung dar, sondern die Gegenstände weisen im Falle von Korrosionsschutzbehandlungen, wie dem o.e. Phospha­tieren, auch einen verminderten Korrosionsschutz und da­mit deutlich verminderte Gebrauchseigenschaften auf. Im Hinblick auf ständig verbesserte und verschärfte Quali­tätsprüfungsvorschriften und Abnahmeanforderungen kommt der Verminderung oder Vermeidung derartiger Fehlstellen immer größere Bedeutung zu.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem die Oberfläche von Werkstücken, insbe­sondere von Stückgut, mit einer Flüssigkeit behandelt werden kann, ohne daß die oben genannten Nachteile auf­treten.

    [0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man die zu behandelnden Gegenstände, nachdem ein vorge­gebener Bruchteil der Dauer der Einwirkung der Behand­lungsflüssigkeit verstrichen ist, durch Fallenlassen innerhalb des Siebkorbes umorientiert und/oder, insbe­sondere bei grösseren Gegenständen, deren Unterstützungs­stellen verändert und dabei die Behandlungsflüssigkeit durch das Fallenlassen der zu behandelnden Gegenstände und/oder das Ändern der Unterstützungsstellen rührt.

    [0007] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die oben ge­schilderten Nachteile in erheblichem Ausmaß verringert oder zur Gänze beseitigt, ohne daß der Tauchvorgang bzw. die dazu benutzte Vorrichtung nennenswert komplizierter wird.

    [0008] Wenn beim erfindungsgemäßen Verfahren die Gegenstände fallengelassen werden, dann orientieren sich diese zueinander so um, daß die Stellen, an welchen sie ur­sprünglich aneinander anlagen, nun frei liegen, so daß die Behandlungsflüssigkeit nun auch an diesen Stellen ungehindert einwirken kann. Zusätzlich wird durch das Fallenlassen der zu behandelnden Gegenstände die Be­handlungsflüssigkeit gerührt, da die zu behandelnden Ge­genstände rasch nach unten fallen, so daß verarmte bzw. verbrauchte Behandlungsflüssigkeit aus den Zwischenräumen der Werkstücke verdrängt und durch weniger verbrauchte Behandlungsflüssigkeit ersetzt wird. Dadurch kommt es zu einem wesentlich gleichmäßigeren und wirksameren Einwir­ken der Wirkstoffe der Behandlungsflüssigkeit, was sich beispielsweise im Fall von Beschichtungsprozessen in einer deutlich gleichmäßigeren Beschichtungsstärke aus­wirkt.

    [0009] In einer Ausführungsform des Verfahrens, die besonders bei schweren Werkstücken, wie z.B. Gewindemuffen von 10 - 35 kg, vorteilhaft angewendet werden kann, wird durch einen Wechsel der Auflagefläche des Werkstückes zwangs­läufig und wirksam verhindert, daß Bereiche der Werk­stückoberfläche nicht mit der Behandlungsflüssigkeit in Berührung kommen, wodurch Fehlstellen nach einer solchen Behandlung vermieden werden.

    [0010] Bevorzugt wird beim erfindungsgemäßen Verfahren so vor­gegangen, daß man die zu behandelnden Gegenstände im Siebkorb nach unten fallen läßt.

    [0011] Die oben geschilderten vorteilhaften Effekte des erfin­dungsgemäßen Verfahrens, insbesondere das Rühren der Behandlungsflüssigkeit, werden verstärkt, wenn man, wie erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Siebkorb beim Fallen­lassen der Gegenstände aus einer knapp unter die Ober­fläche eintauchenden Stellung in dem die Behandldungs­flüssigkeit aufnehmenden Behälter in eine der Nähe des Bodens desselben angenäherte Lage absenkt.

    [0012] Eine zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung be­sonders geeignete Anordnung mit einem Siebkorb zur Auf­nahme der Gegenstände, deren Oberfläche durch die in einem Behälter aufgenommene Behandlungsflüssigkeit zu behandeln ist, zeichnet sich dadurch aus, daß im Siebkorb ein Zwischenboden vorgesehen ist, der zum Fallenlassen der zu behandelnden Gegenstände entfernbar ist.

    [0013] Bei Verwendung dieser Anordnung fallen die zu behandeln­den Gegenstände nach dem Entfernen des Zwischenbodens auf den eigentlichen, unteren Boden des Siebkorbes, so daß das Fallenlassen der zu behandelnden Gegenstände im Sieb­ korb schlagartig eintritt.

    [0014] In einer besonders einfachen Ausführungsform zeichnet sich die erfindungsgemäße Anordnung dadurch aus, daß der Zwischenboden aus wenigstens zwei nach unten wegklapp­baren Teilen besteht. Dabei kann mit Vorteil vorgesehen sein, daß die wegklappbaren Teile des Zwischenbodens des Siebkorbes um im Bereich der Seitenwand des Siebkorbes angeordnete Achsen nach unten verschwenkbar gelagert sind. Bei dieser Ausführungsform klappen die Teile des Zwischenbodens unter ihrem Eigengewicht, unterstützt durch das Gewicht der zu behandelnden Gegenstände, rasch nach unten, so daß das Fallenlassen, das vorzugsweise nach der Hälfte der Behandlungszeit ausgeführt wird, problemlos durchgeführt werden kann.

    [0015] Unter den vielen Möglichkeiten, die Teile des Zwischen­bodens in ihrer zum Boden des Siebkorbes parallelen Lage, in der sie die zu behandelnden Gegenstände im Abstand vom Boden des Siebkorbes halten, festzulegen, ist erfindungs­gemäß bevorzugt, daß die wegklappbaren Teile des Zwi­schenbodens durch an der Seitenwand des Siebkorbes ver­schwenkbar gelagerte Stützen in ihrer Wirklage gehalten sind.

    [0016] Das Auslösen des Zwischenbodens, so daß dessen Teile nach unten wegklappen können, kann bei dieser Ausführungsform besonders einfach dadurch erfolgen, daß die Stützen, die den Zwischenboden des Siebkorbes in seiner Wirklage hal­ten, je einen nach außen weisenden Ansatz aufweisen, wel­chem Ansatz im die Behandlungsflüssigkeit aufnehmenden Behälter angeordnete Anschläge zugeordnet sind, so daß durch Absenken des Siebkorbes im Behälter die Stützen verschwenken und der Zwischenboden des Siebkorbes aus seiner Wirklage wegklappt.

    [0017] Damit die Teile des Zwischenbodens das Gewicht der auf ihnen liegenden, zu behandelnden Gegenstände auch sicher auffangen können, kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, daß an den einander zugekehrten Rändern der Teile des Zwischenbodens jeweils über die Hälfte ihrer Länge Auflager vorgesehen sind, auf denen der jeweils gegen­überliegende Rand eines Teiles des Zwizchenbodens von oben aufliegt.

    [0018] Bei dieser Ausführungsform bewährt es sich im Rahmen der Erfindung, wenn die Auflager als durchgehende Leisten ausgebildet sind, und die Stützen in ihrer Wirklage von unten an den Enden der Auflager angreifen.

    [0019] Bevorzugt ist es erfindungsgemäß, daß der Zwischenboden aus Durchbrechungen aufweisendem Material, z.B. aus Sieb­gewebe oder Lochblech, besteht.

    [0020] Eine für die Alternative des erfindungsgemäßen Verfah­rens, bei der die Unterstützungsstellen geändert werden, besonders geeignete Anordnung zur Durchführung des Ver­fahrens mit einem Siebkorb zur Aufnahme der Gegenstände, deren Oberfläche durch die in einem Behälter aufgenommene Benhandlungsflüssigkeit zu behandeln ist, wobei der Boden des Siebkorbes Durchbrechungen aufweist und vorzugsweise als Rost ausgebildet ist, zeichnet sich dadurch aus, daß in den Durchbrechungen des Siebbodens vertikal verstell­bare Stützglieder für die Gegenstände angeordnet sind und daß die vertikal gemessene Höhe der Stützglieder größer ist als die vertikale Stärke des Bodens des Siebkorbes. Wenn der Siebkorb frei im Behandlungsbad hängt, stehen die Werkstücke auf dem Siebkorbboden. Wenn der Siebkorb am Boden der Wanne des Behandlungsbades oder einer ent­sprechenden Anschlagvorrichtung aufsteht, werden die be­weglichen Stützglieder durch die Zwischenräume der Stege des Siebkorbbodens nach oben gedrückt und die Werkstücke liegen nun auf diesen auf.

    [0021] In einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß die Stützglieder Leisten sind, die zwischen den Leisten des Rostes des Bodens des Siebkorbes angeordnet sind. Diese besonders einfache und wirksame Konstruktion kann noch so weitergebildet sein, daß die Leisten zu einem rostartigen Paket zusammengefaßt sind.

    [0022] Neben anderen möglichen Maßnahmen, das Herausfallen der Stützglieder zu verhindern, ist es erfindungsgemäß bevor­zugt, wenn die beweglichen Stützglieder durch Anschläge od. dgl. gegen Herausfallen aus dem Boden des Siebkorbes nach unten gesichert sind.

    [0023] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Aus­führungsformen derselben, in welcher auf die angeschlos­senen Zeichnungen Bezug genommen wird.

    [0024] Es zeigt:

    Fig. 1 eine Anordnung zur Behandlung von Gegenständen in einer behandlungsflüssigkeit in der ersten Phase des Ver­Fahrens,

    Fig. 2 die Anordnung aus Fig. 1 in der zweiten Phase des Behandlungsverfahrens,

    Fig. 3 eine Einzelheit des Siebkorbes aus Fig. 1 im Schnitt,

    Fig. 4 im Schnitt teilweise die Einzelheit aus Fig. 3 in anderer Sicht,

    Fig. 5 eine andere Ausführung eines Siebkorbes und die

    Fig. 6 und 7 eine Einzelheit des Siebkorbes von Fig. 5 in unterschiedlichen Stellungen.



    [0025] Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung zum Behandeln von Ge­genständen in einer Behandlungsflüssigkeit besitzt einen Behälter 1, in dem eine Behandlungsflüssigkeit 2 aufge­nommen ist, und einen Siebkorb 3, in dem die durch die Behandlungsflüssigkeit 2 zu behandelnden Gegenstände 4 (Stückgut) aufgenommen sind.

    [0026] Der Siebkorb 3 besitzt im Abstand über seinem Boden 5 einen Zwischenboden 6. Der Zwischenboden 6 kann aus der in Fig. 1 gezeigten Wirklage, in der er die zu behandelnden Gegenstände 4 im Siebkorb 3 im Abstand vom Boden 5 des Siebkorbes 3 hält, entfernt werden, so daß die Gegenstände 4 im Siebkorb 3 nach unten fallen, bis sie auf dem Boden 5 des Siebkorbes 3 liegen.

    [0027] Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Zwischen­boden 6 des Siebkorbes 3 aus zwei Teilen 7 und 8, die an der Seitenwand 9 des Siebkorbes 3 in Lagern 10 bzw. 11 nach unten verschwenkbar gelagert sind.

    [0028] Die Teile 7 und 8 des Zwischenbodens 6 des Siebkorbes 3 bestehen aus Siebgewebe oder Lochblech und tragen an ihren einander zugekehrten Rändern Auflager 14, die im gezeigten Ausführungsbeispiel von durchgehenden profi­lierten Leisten gebildet sind, die sich über jeweils die Hälfte der quer zur Bildebene der Fig. 3 erstreckenden Länge des Randes 12 bzw. 13 reichen. So liegt der Teil 7 des Zwischenbodens 6 über die Hälfte seines Randes 12 auf dem Auflager 14 des Teils 8 des Siebbodens 6 auf und um­gekehrt.

    [0029] Die Teile 7 und 8 des Siebbodens 6 werden durch Stützen 15, die an der Seitenwand 9 des Siebkorbes 3 um Achsen 16 verschwenkbar gelagert sind, in ihrer horizontalen Wirk­lage gehalten. In Fig. 3 und 4 ist gezeigt, wie die Stüt­zen 15, die an den Auflagern 14 von unten her angreifen, die Teile 7 und 8 des Siebbodens 6 in ihrer Wirklage hal­ten, in welcher der Zwischenboden 6 die Gegenstände 4 im Abstand vom Boden 5 des Siebkorbes 3 hält.

    [0030] Jede Stütze 15 ist mit einem vom Siebkorb 3 nach außen weisenden Ansatz 17 ausgestattet, dem jeweils ein An­schlag 18, der im Behälter 1 ortsfest befestigt ist, zu­geordnet ist.

    [0031] Die beschriebene Anordnung wird zum Behandeln der Ober­fläche von Gegenständen wie folgt verwendet:

    [0032] Bevor die zu behandelnden Gegenstände 4 in den Siebkorb 3 eingefüllt werden, wird dessen Zwischenboden 6 in die in den Fig. 1, 3 und 4 gezeigte Wirklage gebracht, wobei die Stützen 15 nach dem Anheben der Teile 7 und 8 des Zwi­schenbodens 6 unter der Wirkung des Gewichtes der Ansätze 17 gegebenenfalls unterstützt von Federn, selbsttätig in die die Teile 7 und 8 des Zwischenbodens 6 stützende Lage verschwenken. Nun werden die Gegenstände 4 in den Sieb­korb 3 eingefüllt und dieser bis in die in Fig. 1 gezeig­te Lage in die Behandlungsflüssigkeit 2, die im Behälter 1 enthalten ist, eingetaucht.

    [0033] Etwa nach der Hälfte der Behandlungszeit wird der Sieb­korb 3 aus der in Fig. 1 gezeigten Lage nach unten abge­senkt, wodurch die Ansätze 17 der beiden Stützen 15 auf den Anschlägen 18 auflaufen und beim weiteren Absenken die Stützen 17 nach innen bzw. unten verschwenkt werden. Dabei geben sie die Teile 7 und 8 des Zwischenbodens 6 frei, so daß diese in die in Fig. 2 gezeigte Stellung nach unten wegklappen, wodurch die Gegenstände 4 im Sieb­korb 3 im freien Fall bis auf den Boden 5 des Siebkorbes 3 fallen.

    [0034] In dieser Lage verbleibt die Anordnung, bis die restliche Behandlungsdauer verstrichen ist. Hierauf werden die Ge­genstände 4 durch Anheben des Siebkorbes 3 aus der Be­handlungsflüssigkeit 2 herausgehoben, abtropfen gelassen, gegebenenfalls gespült und aus dem Siebkorb 3 entleert, so daß die Anordnung ggf. nach dem Austausch der Behand­lungsflüssigkeit 2 für einen neuerlichen Behandlungsvor­ gang bereit ist, sobald der Zwischenboden 6 wieder in seine Wirklage gebracht worden ist.

    [0035] Der auf einem Rollengang, Montagetisch oder Boden ste­hende Siebkorb 20 der in den Fig. 5 bis 7 gezeigten Aus­führungsform wird mit den zu behandelnden Werkstücken 21 z.B. so gefüllt, daß diese auf ihren Bodenflächen auflie­gen. Die Werkstücke stehen bzw. liegen auf den Stegen 22 eines beweglichen Rostes 23 auf. Durch Hochheben des Siebkorbes 20 bewegt sich der bewegliche Rost 23 durch sein Eigengewicht abwärts und die Werkstücke 21 liegen auf den Stegen 24 des Siebkorbbodens 25 auf (Fig. 6).

    [0036] Der Siebkorb 20 wird nun in ein erstes Behandlungsbad ab­gesenkt. Nach etwa der Hälfte der vorgesehenen Behand­lungsdauer wird der Siebkorb 20 weiter abgesenkt, bis der Rost 23 am Boden des Badbehälters oder einem dafür im Badbehälter vorgesehenen Anschlag aufsteht, wobei die Stege 22 des beweglichen Rostes 23 zwischen den Siebkorb­stegen 24 relativ zu diesen nach oben bewegt werden (ge­nau genommen steht der Rost 23 still und der Siebkorb­boden 25 bewegt sich weiter nach unten) und die Bodenflä­chen der Werkstücke 21 nun auf den Stegen 22 des bewegli­chen Rostes 23 aufliegen (Fig. 7). Nach der zweiten Hälf­te der Behandlungszeit wird der Siebkorb 20 wieder ange­hoben - die Auflagefläche der Werkstücke 21 wechselt da­durch wieder - und kann nun in ein weiteres oder mehrere weitere Behandlungsbäder eingebracht werden. In jedem der nachfolgenden Bäder wird der soeben geschilderte Vorgang wiederholt und in jedem kommt es zum geschilderten Wech­sel der Auflagefläche (Unterstützungsstellen, d.h. den Flächen, an welchen des Werkstück 21 auf den Stegen 22 oder 24 aufsteht) und damit zur Behandlung jeden Teiles der Oberfläche.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Behandeln der Oberfläche von Gegenstän­den, insbesondere von Stückgut, bei dem die Gegen­stände in einem Siebkorb in eine Behandlungsflüssig­keit getaucht werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu behandelnden Gegenstände, nachdem ein Bruch­teil der Dauer der Einwirkung der Behandlungsflüs­sigkeit verstrichen ist, durch Fallenlassen innerhalb des Siebkorbes umorientiert und/oder, insbesondere bei größeren Gegenständen, deren Unterstützungs­stellen verändert und dabei die Behandlungsflüs­sigkeit durch das Fallenlassen der zu behandelnden Gegenstände und/oder das Ändern der Unterstützungs­stellen rührt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu behandelnden Gegenstände im Siebkorb nach unten fallen läßt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß man den Siebkorb beim Fallenlassen der Gegenstände aus einer knapp unter die Oberfläche der Behandlungsflüssigkeit eintauchenden Stellung im Be­hälter in eine in der Nähe des Bodens desselben ange­ordnete Lage absenkt.
     
    4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, mit einem Sieb­korb (3) zur Aufnahme der Gegenstände (4), deren Oberfläche durch die in einem Behälter (1) aufgenom­mene Behandlungsflüssigkeit (2) zu behandeln ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Siebkorb (3) ein Zwi­schenboden (6) vorgesehen ist, der zum Fallenlassen der zu behandelnden Gegenstände (4) entfernbar ist.
     
    5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6) aus wenigstens zwei nach unten wegklappbaren Teilen (7, 8) besteht.
     
    6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wegklappbaren Teile (7, 8) des Zwischenbodens (6) des Siebkorbes (3) um im Bereich der Seitenwand (9) des Siebkorbes (3) angeordnete Lager (10, 11) nach unten verschwenkbar gelagert sind.
     
    7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die wegklappbaren Teile (7, 8) des Zwischenbodens (6) durch an der Seitenwand (9) des Siebkorbes (3) verschwenkbar (Achsen 16) gelagerte Stützen (15) in ihrer Wirklage gehalten sind.
     
    8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (15), die den Zwischenboden (6) des Siebkorbes (3) in seiner Wirklage halten, je einen nach außen weisenden Ansatz (17) aufweisen, welchem Ansatz (17) im die Behandlungsflüssigkeit (2) auf­nehmenden Behälter (1) angeordnete Anschläge (18) zu­geordnet sind, so daß die Stützen (15) durch Absenken des Siebkorbes (3) im Behälter (1) verschwenken und der Zwischenboden (6) des Siebkorbes (3) aus seiner Wirklage wegklappt.
     
    9. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 8. dadurch gekennzeichnet, daß an den einander zugekehrten Rän­dern (12, 13) der Teile (7, 8) des Zwischenbodens (6) jeweils über die Hälfte ihrer Länge Auflager (14) vorgesehen sind, auf denen der jeweils gegenüberlie­gende Rand (13, 12) eines Teiles (8, 7) des Zwischen­bodens (6) von oben aufliegt.
     
    10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager (14) als durchgehende Leisten aus­gebildet sind, und daß die Stützen (15) in ihrer Wirklage von unten an den Enden der Auflager (14) angreifen.
     
    11. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (6) aus Durch­brechungen aufweisendem Material, z.B. aus Siebgewebe oder Lochblech, besteht.
     
    12. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An­spruch 1 mit einem Siebkorb (20) zur Aufnahme der Gegenstände (21), deren Oberfläche durch die in einem Behälter aufgenommene Behandlungsflüssigkeit zu be­handeln ist, wobei der Boden des Siebkorbes (20) Durchbrechungen aufweist und vorzugsweise als Rost ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den Durchbrechungen des Siebbodens (25) vertikal ver­stellbare Stützglieder (22) für die Gegenstände (21) angeordnet sind und daß die vertikal gemessene Höhe der Stützglieder (22) größer ist als die vertikale Stärke des Bodens (25) des Siebkorbes (20).
     
    13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützglieder Leisten (22) sind, die zwischen den Leisten (21) des Rostes des Bodens (25) des Sieb­korbes (20) angeordnet sind.
     
    14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (22) zu einem rostartigen Paket zu­sammengefaßt sind.
     
    15. Anordnung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Stützglieder (22) durch Anschläge od. dgl. gegen Herausfallen aus dem Boden (25) des Siebkorbes (20) nach unten gesichert sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht